Montag, 31. Januar 2022

30. Januar 2022: Ein kleiner Sonnenstrahl verrät einen großen Fleck

 Die letzten Tage war der Himmel leider immer wieder vollständig bewölkt. Tagsüber keine Sonne und abends keine Sterne. Am Sonntag waren (nach dem Sturm) ein paar Wolkenlücken angekündigt. Leider hatte ich erst gegen Abend etwas Glück:

Blick nach Westen, dort zeigen sich kleine Lücken in den Wolken

Besser als auf dem obigen Foto war es wirklich nicht. Doch um 16:24 Uhr MEZ hatte ich Glück und zumindest ein Teil der Sonne zeigte sich ganz kurz zwischen den Wolken. Ich hatte noch nicht einmal Zeit, mein kleines Teleskop richtig zu fokussieren, ein Schnappschuss ist mir jedoch gerade noch gelungen. Deutlich kann man auf diesem Bild einen großen Doppelfleck erkennen. So reichte mir ein kleiner Sonnenstrahl für einen großen Flecknachweis. Sternfreunde aus anderen Gegenden haben in Astroforen berichtet, dass sie diesen doppelten Fleck mit Schutz einer Sonnenfinsternisbrille sogar mit dem bloßen Auge sehen konnten.

Große Sonnenfleckengruppe am 30.1.2022 um 16:24 Uhr

 Schade, dass das Wetter zur Zeit bei uns überhaupt nicht mitspielt. Diesen großen Sonnenfleck hätte ich gerne wesentlich länger und intensiver beobachtet. 

Aus dieser Fleckengruppe heraus gab es am 30. Januar einen starken Massenauswurf, einen sog. CME. Wenn diese Materie am 2. Februar die Erde erreicht, könnte es vielleicht auch in unseren Breiten sichtbare Polarlichter geben. Doch ich vermute, auch da wird das Wetter nicht mitspielen.

Auf der Webseite "spaceweather.com" ist sogar eine kleine Animation vom Wachsen dieses Flecks zu sehen. Deshalb hier zum Schluss noch ein weiteres Bild der Sonne vom Sonntag, auf der sie den großen Fleck mit der Nummer AR2936 ohne Probleme finden sollten.

Sonne mit Fleckengruppe 2936 ((c)spaceweather.com/SDO/HMI)


Sonntag, 30. Januar 2022

31. Januar - 6. Februar 2022: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche haben wir Neumond, die Nächte in der ersten Wochenhälfte eignen sich also gut für die Beobachtung lichtschwacher Objekte am Himmel. Von den hellen Planeten ist Jupiter nur noch bis ca. 19 Uhr am Abendhimmel tief im Südwesten zu sehen. Am Morgenhimmel geht die helle Venus gegen 6:00 Uhr auf, der deutlich lichtschwächere Mars steigt etwa eine halbe Stunde später im Südosten über die Egge. Die ISS kann in dieser Woche noch bei abendlichen Überflügen im Süden gesichtet werden.

Am Montag, den 31. Januar, geht die Sonne um 8:06 Uhr auf und um 17:11 Uhr unter. Der helle Tag ist jetzt also schon wieder über neun Stunden lang und ca. 25 Minuten länger als noch am letzten Montag. Die ISS fliegt zwischen 19:06 Uhr und 19:10 Uhr in maximal 43° Grad Höhe über unseren abendlichen Himmel im Südwesten hinweg. Kurz bevor sie das Sternbild Orion erreicht, verschwindet sie im Schatten der Erde. Bei Jupiter kann ab 17:36 Uhr noch ein Schattenwurf von Mond Io auf die Planetenscheibe beobachtet werden.

Am Dienstag, den 1. Februar, erreicht der Mond um 6:46 Uhr seine exakte Neumondposition. Zwischen 18:18 Uhr und 18:24 Uhr fliegt die ISS in maximal 54° Grad Höhe über unseren Abendhimmel hinweg. Kurz nach dem nahen Vorbeiflug an den drei Gürtelsternen des Orion verschwindet sie im Erdschatten. Gegen 19:56 Uhr kann sie noch einmal ganz tief im Südwesten für kurze Zeit gesehen werden.

Am Mittwoch, den 2. Februar, soll am Morgen ab 7:18 Uhr eine ganze Kette von ca. 6-7mag hellen Satelliten eines Starlink-Starts knapp unterhalb der Venus über den Morgenhorizont ziehen. Am Abend kann vielleicht bei klarer Sicht zum Südwest-Horizont die nur zu 4 Prozent beleuchtete Sichel des Mondes unterhalb von Jupiter gefunden werden, sie geht um 18:45 Uhr unter. Die ISS erreicht bei ihrem Überflug zwischen 19:06 Uhr und 19:11 Uhr im Südwesten nur noch eine maximale Höhe von 24° Grad über dem Horizont.

Am Donnerstag, den 3. Februar, ist der Mond am Abend schon deutlich an Jupiter vorbeigezogen. Seine zu 9 Prozent beleuchtete Sichel geht um kurz nach 20 Uhr unter. Bei Jupiter endet um 17:50 Uhr ein Durchgang von Mond Ganymed vor der Planetenscheibe. Zwischen 18:19 Uhr und 18:26 Uhr fliegt die ISS noch einmal in maximal 32° Grad Höhe über unseren Abendhimmel hinweg.

Am Freitag, den 4. Februar, ist die Mondsichel zu 16 Prozent beleuchtet und geht um 21:29 Uhr unter.   Die ISS fliegt zwischen 18:08 Uhr und 18:13 Uhr noch einmal ganz tief in maximal 12° Grad Höhe im Südwesten oberhalb des Horizonts entlang.

Am Samstag, den 5. Februar, geht der Mond erst um 22:45 Uhr unter, seine Sichel ist zu 25 Prozent beleuchtet. Die ISS ist heute letztmalig in dieser Abendsichtbarkeitsperiode zwischen 18:19 Uhr und 18:26 Uhr in maximal 17° Grad Höhe bei einem Überflug zu beobachten. Um 18:38 Uhr bedeckt der Mond das 7,0mag lichtschwache Sternchen SAO 109556 / HD 5588. Kleinplanet (20)Massalia steht heute mit einer Helligkeit von 8,5mag in Opposition zur Sonne.

Am Sonntag, den 6. Februar, erreicht der veränderliche Stern Algol um 1:07 Uhr ein Helligkeitsminimum. Um 6 Uhr in der Frühe steht Kleinplanet (20) Massalia (8,5mag) nur 9 Bogenminuten entfernt vom Stern 81 Cnc mit 6,5mag. Am Abend geht der Mond erst kurz vor Mitternacht, um 23:59 Uhr unter. Er zeigt maximale Libration in Länge, das Mare Crisium steht fernab vom Rand.

Montag, 24. Januar 2022

Montag, 24 Januar 2022, Vortrag: Astronomische Sternstunden

 Am Montag, den 24. Januar, halte ich um 20 Uhr für die Volkssternwarte Paderborn einen Vortrag unter dem Titel

Astronomische Sternstunden 2021

Wie immer geht es im ersten Vortrag des neuen Jahres um einen Rückblick auf die astronomischen Highlights des vergangenen Jahres.

Ich werde nicht nur auf spektakuläre Sonnenfinsternisse und Mars-Expeditionen des letzten Jahres eingehen, sondern auch über eine ganze Reihe weiterer faszinierender Neuentdeckungen in der Astronomie berichten. Die Forschung über „schwarze Löcher" in weit entfernten Galaxien hat einige neue Ergebnisse gebracht. Die Zahl der von den professionellen Astronomen neu entdeckten Exoplaneten steigt immer weiter an und immer exotischere Planeten werden gefunden. In der Weltraumfahrt gibt es mit dem erfolgreichen Start des James-Webb-Teleskops neue Erfolge, mit dem Entstehen des "Weltraum-Tourismus" für wenige Reiche aber auch fragwürdige Entwicklungen.

Ein Schwerpunkt des Vortrag wird aber wie immer auch die Himmelsbeobachtung durch Amateure sein, diese konnten im letzten Jahr ebenfalls erfolgreich unvorhersehbare Objekte entdecken und beobachten, zum Teil sogar mit ganz einfachen Mitteln wie mit einem Fernglas oder einer Spiegelreflexkamera und ganz ohne Teleskop. Wie immer möchte ich auch einige besondere Beobachtungen von Amateuren aus unserer Region präsentieren.

 Einige der vielleicht schönsten Astronomie-Fotos des Jahres 2021 und ein kurzer Ausblick, was wir vom Jahr 2022 astronomisch erwarten können, soll den hoffentlich kurzweiligen Vortrag abrunden.

Der Vortrag findet als Online-Veranstaltung statt. Er dauert ca. 1 1/2 Stunden.

Ich freue mich schon sehr darauf. Wenn anschliessend noch Zeit genug ist, können wir in der Zoomkonferenz vielleicht auch noch viele andere "astronomische Themen" diskutieren, zu denen Sie Fragen haben.

Der Zugangslink lautet: https://zoom.us/j/94699199771

 

Sonntag, 23. Januar 2022

24. - 30. Januar 2022: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche nimmt der Mond weiter ab zieht sich immer weiter in den Morgen zurück, die Nächte eignen sich immer besser für die "deep-sky" Beobachtung.  Von den hellen Planeten ist am Abendhimmel nur noch Jupiter bis gegen 19:30 Uhr tief im Südwesten zu sehen. Am Morgenhimmel steigt die helle Venus um ca 6:30 Uhr über die Egge, inzwischen etwas früher als der Mars, der in der Morgendämmerung deutlich schwerer zu finden sein wird.

Am Montag, den 24. Januar, enden um 2:30 Uhr und um 4:31 Uhr zwei Sternbedeckungen durch den Mond, 46 Vir (6,1mag) bzw. 48 Vir (6,5mag) tauchen dann an der unbeleuchteten Mondseite wieder auf. Die Sonne geht um 8:15 Uhr auf und um 16:59 Uhr unter, der helle Tag dauert 20 Minuten länger als noch vor einer Woche. Um 17:57 Uhr endet ein Schattendurchgang von Io auf der Jupiterscheibe. Zwischen 18:15 Uhr und 18:20 Uhr fliegt die ISS in maximal 54° Grad Höhe über unseren Abendhimmel hinweg. Der Mond geht erst nach Mitternacht auf. Um 20 Uhr halte ich einen Online-Vortrag über die "Astronomischen Sternstunden 2021".

Am Dienstag, den 25. Januar, ist der Mond am Morgenhimmel vom Aufgang um 0:36 Uhr bis zum Untergang gegen 11:30 Uhr im Westen zu sehen. Er erreicht exakt um 14:41 Uhr das Letzte Viertel, dann steht er bei uns jedoch unter dem Horizont. Bei Jupiter stehen am Abend alle vier galiläischen Monde auf der gleichen linken, östlichen Seite. Die ISS steigt ab 19:03 Uhr aus dem Westen kommend steil den Himmel hinauf, noch vor 19:08 Uhr verschwindet sie im Zenit im Sternbild Perseus im Erdschatten.

Am Mittwoch, den 26. Januar, wird von ca. 6:48 Uhr bis 7:59 Uhr der mit 2,9mag relativ helle Stern alpha Librae, "Zubenelgenubi" vom Mond bedeckt. Die Bedeckung findet beginnt jedoch am hellen Mondrand, der alles schnell überstrahlt und endet in der fortgeschrittenen Morgendämmerung, so dass diese Bedeckung nur schwer zu beobachten sein wird. Die ISS fliegt zwischen 18:15 Uhr und 18:21 Uhr mit ca. 80° Grad maximaler Höhe sehr hoch über unseren Abendhimmel hinweg.

Am Donnerstag, den 27. Januar, und auch den anderen Tagen um diesen herum, kann vielleicht bei klarstem Himmel, keiner Lichtverschmutzung und guter Sicht zum Horizont im Westen nach Sonnenuntergang das Zodiakallicht beobachtet werden. Die ISS fliegt erneut zwischen  19:04 Uhr und 19:08 Uhr aus dem Westen kommend steil den Himmel hinauf, praktisch durch den Zenit und verschwindet dann im Sternbild Perseus im Erdschatten.

Am Freitag, den 28. Januar, geht der nur noch zu 21 Prozent beleuchtete Mond erst gegen 5:00 Uhr im Südosten auf. Er steht ca. 5° Grad östlich von Antares. Zwischen 18:16 Uhr und 18:22 Uhr fliegt die ISS hoch über unseren Abendhimmel hinweg. Um 18:20 Uhr und 21 Sekunden fliegt sie dabei ganz exakt über Bad Lippspringe hinweg.

Am Samstag, den 29. Januar, kann der Mond wohl letztmalig vor Neumond in der Morgendämmerung gefunden werden. Er geht um 6:14 Uhr auf. Seine Sichel ist nur noch zu 12 Prozent beleuchtet, nach dem Aufgang ist er ca. 6° Grad südwestlich (also rechts) vom Mars zu finden. Ab 17:40 Uhr wandert der Schatten von Jupitermond Europa über die Planetenscheibe, Europa selbst ist direkt vor dem Planeten nicht zu sehen. Am Abend ist die ISS zwischen 19:05 Uhr und 19:09 Uhr bei einem Überflug im Südwesten in maximal 69° Grad Höhe zu sehen.

Am Sonntag, den 30. Januar, fliegt die ISS zwischen 18:17 Uhr und 18:22 Uhr bis in maximal 82° Grad Höhe hoch über unseren Abendhimmel hinweg. Gegen 19:55 Uhr ist sie noch einmal kurz im Westen zu sehen, kommt aber nicht über 25° Grad Höhe hinaus. Bei Jupiter stehen am Abend alle vier Monde auf der westlichen (rechten) Seite des Planeten.


Donnerstag, 20. Januar 2022

20. Januar 2022: Mond und Sonne

 Gegen acht Uhr am Morgen war unser Garten durch leichten Schneefall ein wenig "gezuckert". Es klarte ab und an ein bisschen auf, so dass sogar kurze Blicke auf den Mond möglich waren und später gegen elf Uhr auch ein Foto der aktuellen Sonnenflecken möglich wurde.

Der Mond gegen 8 Uhr:

Mond am 20. Januar  gegen 8 Uhr morgens

Der Mond stand am schon fast taghellen Himmel recht tief, so dass ich ihn nur hinter den Ästen von Bäumen auf dem Grundstück des Nachbarn fotografieren kontnte (daher die unscharfen "Schattenlinien quer über dem Bild). Aber ich denke, man kann schon gut erkennen, dass er jetzt nicht mehr voll, sondern am abnehmen ist. Das Mare Crisium auf der rechten Seite ist schon ordentlich "angeschnitten", liegt also teilweise schon in der Mondnacht.

Und hier der Blick auf die Sonne:

Sonnenflecken am 20.1.22 um 10:40 Uhr MEZ

Auf den ersten Blick sieht man nur einen kleinen Fleck im rechten Teil der Sonne. Er trägt die Nummer 2933. Doch wenn man genau hinschaut (dafür am besten auf das Bild klicken, damit es auch an ihrem Bildschirm vergrößert dargestellt wird), erkennt man noch einige Flecken mehr:

Rechts von 2933 und weiter oben, kann man direkt am Sonnenrand noch zwei weitere fleckige Stellen finden. Die letzten sichtbaren Reste der Gruppen 2929 (unten) und 2930 (oben). Und von dort ziemlich genau gegenüber, also am Sonnenrand links unten lässt sich auch noch eine neue Fleckengruppe erkennen, die sich gerade in die sichtbare Sonne hinein bewegt. Sie hat noch keine Nummer bekommen, wird dann aber wahrscheinlich die Nummer 2934 bekommen.


Mittwoch, 19. Januar 2022

19.1.22: Mond und Morgenstern

 In der Frühe des Mittwoch, den 19. Januar, klarte es für kurze Zeit auf. Die Temperaturen draußen sanken schnell unter den Gefrierpunkt. Der Noch recht volle Mond strahlte hell vom Himmel:

Mond am 19.1.22 um 7:21 Uhr

Und auch die Venus war tief im Südosten zu erkennen (im Bild links unten knapp über den Wolken):

Venus (links unten) um 7:27 Uhr MEZ

Über der Egge waren zwar einige Wolken, doch da drüber oder dazwischen war die Venus schon strahlend hell zu erkennen. Leider war die Dämmerung schon so weit fortgeschritten, dass andere Sterne oder der Mars nicht mehr zu erkennen waren. Mars sollte heute morgen nur unwesentlich höher als die Venus stehen, aber deutlich weiter südlich (also rechts auf dem Bild). Wahrscheinlich wäre er auch durch die vielen Zweige der Bäume auf des Nachbars Grundstück nicht zu sehen gewesen.

Ein Blick durchs Spektiv zeigte auch wieder die Sichelgestalt der Venus:

Venus im Spektiv


Ausschnittsvergrößerung

Durch die tiefe Stellung waberte die Venus natürlich die ganze zeit, durchziehende Wolken beeinflussten sicherlich auch die Aufnahmen, so dass sie auf den Fotos fülliger wirkt als sie in Momenten klaren Seeings für das bloße Auge aussah.

In den nächsten Tagen wird die Venus immer fülliger werden, dadurch zunächst ihre Helligkeit noch steigern und auch jeden Morgen etwas höher über dem Horizont stehen, so dass sie ihrem Titel als "Morgenstern" auch wirklich gerecht wird.

Sonntag, 16. Januar 2022

17. - 23. Januar 2022: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche ist Vollmond, er bestimmt mit seinem hellen Licht die meiste Zeit den Nachthimmel. Von den großen Planeten ist am Abendhimmel nur Jupiter bis ca. 19:45 Uhr im Südwesten zu beobachten. Die Fernglasplaneten Uranus (bis gegen 2:00 Uhr) und Neptun (bis ca. 21:00 Uhr) können mit entsprechendem Gerät auch noch gefunden werden. Am Morgenhimmel geht Mars gegen 6:30 Uhr am Südosthorizont auf, die deutlich hellere Venus folgt etwas später und mehrere Grad östlicher in der Morgendämmerung. Die ISS kann später in der Woche bei abendlichen Überflügen gesichtet werden.

Am Montag, den 17. Januar, geht die Sonne um 8:23 Uhr auf und um 16:47 Uhr unter. Der helle Tag dauert also schon wieder 16 Minuten länger als noch vor einer Woche. Der volle Mond geht bereits um 15:52 Uhr gegenüber der Sonne auf.

Am Dienstag, den 18. Januar, erreicht gleich kurz nach Mitternacht um 0:49 Uhr der Mond seine exakte Vollmondposition. Am Nachmittag geht der Mond um 17:00 Uhr im Sternbild Krebs auf, er ist natürlich immer noch zu 99 Prozent beleuchtet.

Am Mittwoch, den 19. Januar, geht der immer noch zu 96 Prozent beleuchtete Mond um 18:13 Uhr auf. Die ISS kann erstmals in dieser Woche gegen 19:06 Uhr nur knapp 20° Grad hoch in südsüdwestlicher Richtung für kurze Zeit von zwei Minuten beobachtet werden. Um 20:14 Uhr erreicht der veränderliche Stern Algol ein Helligkeitsminimum.

Am Donnerstag, den 20. Januar, kann die ISS zwischen 18:18 Uhr und 18:22 Uhr im Süden in maximal 17° Grad Höhe über dem Horizont beobachtet werden, wie sie von West nach Ost zum Sternbild Orion fliegt, wo sie im Erdschatten verschwindet. Jupitermond Europa wird ab 19:14 Uhr von seinem Mutterplaneten bedeckt. Der Mond geht um 19:28 Uhr im Sternbild Löwe auf. Um 23:15 Uhr tritt der 5,4mag helle Stern "46 Leo" am dunklen Rand des Mondes wieder hervor. Außerdem zeigt der Mond heute maximale Libration in Breite, so dass wir auf seinen Südpol schauen können.

Am Freitag, den 21. Januar, fliegt de ISS zwischen 17:32 Uhr und 17:37 Uhr ganz flach (maximal 12° Grad Höhe) über unseren Südhimmel entlang. Gegen 19:09 Uhr kann sie ein zweites Mal schon etwas höher in südöstlicher Richtung gesehen werden, bevor sie im Erdschatten verschwindet. Jupitermond Kallisto wird ab 17:56 Uhr verfinstert. Der zu 85 Prozent beleuchtete Mond geht um 20:44 Uhr im Osten auf.

Am Samstag, den 22. Januar, endet um 17:48 Uhr ein Schattendurchgang von Europa auf der Jupiteroberfläche. Die ISS kann bei ihrem Überflug zwischen 18:21 Uhr und 18:25 Uhr gesehen werden, sie fliegt bei uns fast genau über den hellen Stern Beteigeuze im Orion hinweg. Um 22:00 Uhr geht der zu 77 Prozent beleuchtete Mond im Sternbild Jungfrau auf. Er zeigt in dieser Nacht maximale Libration in Länge, der Krater Grimaldi steht weit ab vom Mondrand.

Am Sonntag, den 23. Januar, steht Merkur ähnlich wie die Venus am 8./9. Januar in unterer Konjunktion bei der Sonne. Ob Merkur auch durch SOHO gesichtet werden kann?  Um 17:39 Uhr wird Jupitermond Io vom Planeten bedeckt. Die ISS fliegt zwischen 17:34 Uhr und 17:40 Uhr von Südwest nach Ost in maximal 25° Grad Höhe über unseren Abendhimmel hinweg. Um 17:39 Uhr beginnt auch eine Bedeckung von Jupitermond Io. Gegen 19:13 Uhr steigt sie noch einmal im Westen auf 68° Grad Höhe empor, bevor sie erneut im Erdschatten verschwindet. Der abnehmende Mond geht um 23:17 Uhr auf und ist dann noch zu 67 Prozent beleuchtet. Zuvor kann man jedoch für gut drei Stunden durchaus lichtschwache "deep-sky"-Objekte beobachten.


Samstag, 15. Januar 2022

15. Januar 2022: Sonne und Mond

 Nach dem der Freitag den ganzen Tag über völlig bewölkt geblieben war, kam gegen 15 Uhr am Nachmittag, kurz vor ihrem Untergang, die Sonne bei uns doch noch einmal durch die Wolken durch. Sie stand schon tief am Horizont, aber auf dem Foto sind wieder viele Flecken zu sehen:

Sonne am 15.1.2022 um 15:48 Uhr

Als nächstes ein Foto mit den Sonnenfleckennummern. Es ist schon erstaunlich, wie viel sich seit dem 13. Januar geändert hat:

Sonne mit Sonnenflecken

Die Gruppe 2924 ist schon ganz an den Rand gewandert, nur einer der beiden größeren Flecken ist noch zu sehen. Die Gruppe 2928 ist schon wieder erloschen, dafür sind die Gruppen 2929, 2930 und 2931 neu entstanden. Auf meinem Foto vor zwei Tagen war nur die 2929 gerade zu erahnen, sie hatte noch keine Nummer bekommen.

Am Abend konnte ich dann auch den Mond wieder fotografieren:

Der Mond am 15.1.22 gegen 17:25 Uhr

 Die Sternbedeckung um 18:09 Uhr war in meinem Spektiv nicht sichtbar. Der helle Mond hat den Stern schon weit vor der eigentlichen Bedeckung so überstrahlt, dass er nicht zu sehen war.


Donnerstag, 13. Januar 2022

13. Januar: Noch mehr Sonnenflecken und ein weiterer Blick zum Mond

Zur Mittagszeit löste sich am Donnerstag, den 13. Januar der Hochnebel auf und die Sonne kam hervor. Meistens noch von hohen Schleier- oder Cirruswolken ein wenig bedeckt, aber es gab zwischendurch auch relative freie, klare Momente mit recht freier Sicht zur Sonne. Um 14:25 Uhr gelang mir dieses Foto:

Sonne am 13. Januar 2022 um 14:25 Uhr

Man erkennt deutlich mehrere Gruppen. Im nächsten Bild habe ich die offiziellen Fleckengruppennummern eingetragen. Ein kleinerer Fleck etwas rechts der Mitte scheint noch keine offizielle Nummer zu haben. Ist er etwa gerade erst im Entstehen?

Sonne mit Nummern der Fleckengruppen (das Fragezeichen ist leider etwas verrutscht, es sollte gleich neben dem Fleck im runden Kreis stehen. :-)

Für mich selbst würde ich für heute nach diesem Bild sechs Gruppen zählen mit insgesamt 10 Einzelflecken, also eine Relativzahl von R=70 errechnen.

*****  und am Abend... *****

Für Donnerstagabend waren beim Mond gleich drei Sternbedeckungen angekündigt. Die erste sollte um 17:12 Uhr erfolgen. Der Himmel war noch nicht wirklich dunkel. Sonnenuntergang war um 16:41 Uhr, die bürgerliche Dämmerung sollte um 17:20 enden, wenn die Sonne 6° Grad unter dem Horizont steht.

Und leider war der Himmel auch nicht wirklich klar, sondern von feinen Schleierwolken (oder war es doch Hochnebel?) überzogen.

Den Mond konnte ich gut fotografieren, aber der Stern war vor der Bedeckung einfach nicht zu sehen:

Mond am 13. Januar 2022, kurz nach 17 Uhr.

 


Wetteronline zeigt etwas später die Wolkensituation wie links in dem Screenshot von meinem Handy dargestellt. Und leider ziehen von Norden kommend die Wolken immer weiter vor, so dass hier in Kürze alles bewölkt sein wird.

Jetzt um 18:15 Uhr, als ich diese Zeilen schreibe, ist kein einziger Stern mehr am Himmel zu sehen. Der Mond schimmerte gerade eben noch so durch die Wolken, es war aber kein vernünftiges Foto mehr hinzubekommen. Er wird wahrscheinlich gleich auch ganz verschwunden sein.

Schade, das wird heute wohl kein Astroabend mehr.

Dienstag, 11. Januar 2022

10. Januar 2022: Mond im Ersten Viertel

 Manchmal überrascht einen das Wetter auch positiv. Für Montag war den ganzen Tag über und auch in der Nacht bedeckter Himmel angesagt. Und es sah auch lange danach aus. Um 19 Uhr trafen sich Mitglieder der Volkssternwarte zur wöchentlichen Videokonferenz, denn wegen der Pandemie sind Treffen auf der Sternwarte praktisch nicht möglich. Einige von uns konnten am 6. Januar ja den Nachthimmel beobachten und auch Fotos machen und berichteten davon. Ein Mitglied erzählte, dass es im April an einem Abend in unserer Region gleich zwei streifende Sternbedeckungen geben sollte. Damit beschäftigte ich mich im Anschluss an unser Treffen. Das wollte ich mir doch etwas genauer ansehen und stellte ein paar Berechnungen für die genauen Bedeckungspfade an. Zu gegebener Zeit werde ich in diesem Blog sicherlich auf diesen interessant werdenden Abend zurückkommen. Langsam müde werdend schaute ich kurz nach 22 Uhr noch einmal auf mein Handy: "Hier ist klarer Himmel!" hatte schon vor einer knappen Stunde eine Sternfreundin geschrieben. Sofort zeigte mir ein Blick nach draußen, das dies auch bei uns der Fall war. 

Natürlich ging es dann schnell raus, wo ich mich dann doch noch bis weit nach Mitternacht aufhielt. Für den Blog ist mal wieder ein Foto des Mondes herausgekommen:

Mond am 10.1.22 um 22:30 MEZ.

 Exakt im Ersten Viertel war der Mond bereits am Sonntag um 19:11 Uhr. Jetzt, 27 Stunden später, war er schon zu 61 Prozent beleuchtet.

Ein Abend, der mich einmal mehr lehrte: "Traue keinem Wetterbericht auf deinem Handy, schau lieber öfter mal nach draußen, wie die Welt wirklich aussieht."

Sonntag, 9. Januar 2022

10. - 16. Januar 2022: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche nimmt der Mond von Tag zu Tag weiter zu und bestimmt zunehmend den ganzen Nachthimmel. Von den hellen Planeten sind am Abend mit Glück in den ersten Tagen der Woche noch Merkur und Saturn zu sehen, die beide kurz nach 18 Uhr untergehen. Auch Jupiter ist nur noch bis ca. 20 Uhr im Westen zu sehen. Mars geht erst nach 6:30 Uhr im Südosten auf. Die ISS ist in dieser Woche nicht bei nächtlichen Überflügen zu sehen.

Am Montag, den 10. Januar, kann man in der Frühe statt der ISS um 6:50 Uhr tief im Süden in maximal 12° Grad Höhe die chinesische Raumstation Tiangong über unseren Morgenhimmel fliegen sehen. Erst später um 8:29 Uhr geht die Sonne auf und um 16:37 Uhr unter. Nun wird es endlich langsam auch am Morgen etwas früher hell, auch wenn es im Vergleich zum letzten Montag nur drei Minuten sind. Am Abend geht die Sonne immerhin schon wieder zehn Minuten später unter. Der Mond ist am Abend zu 60 Prozent beleuchtet, er geht erst am Dienstag gegen 2:00 Uhr unter.

Am Dienstag, den 11. Januar, stehen am Abend bei Jupiter alle vier Monde auf der gleichen linken, östlichen Seite. Beim Mond kann man versuchen, heute zwischen 17:15 und 19:30 Uhr den Hesiodus-Strahl zu beobachten. Vor gut einem Jahr ist mir eine solche Beobachtung leider nicht gelungen.

Am Mittwoch, den 12. Januar, ist am Abend auf dem Mond der große Krater Kopernikus gut zu beobachten. Um 17:29 Uhr bedeckt der Mond einen kleinen mit nur 7,2mag schwach leuchtenden Stern. Für diese Beobachtung ist mindestens ein Fernglas notwendig. Planetoid (7) Iris steht in dieser Nacht in Opposition zur Sonne (sie ist in etwa auf halber Linie zwischen Prokyon und Pollux zu finden).

Am Donnerstag, den 13. Januar, kann in der Frühe kurz vor Monduntergang gegen 4:30 Uhr der "goldene Henkel" am Mond gesehen werden. Am Abend bedeckt der Mond um 17:12 Uhr den Stern 53 Tauri (5,4mag), um 20:06 Uhr wird ein 7,1mag Sternchen bedeckt und um ca. 21:40 Uhr wird am oberen Rand des Mondes der 5,3mag helle Stern kappa-2 Tauri bedeckt. Das Verschwinden am hellen Mondrand wird nicht ganz einfach zu beobachten sein. Die Annäherung des Mondes an den Doppelstern kappa-1 und kappa-2  in den Hyaden ist aber sicherlich reizvoll im Fernglas zu beobachten.

Am Freitag, den 14. Januar, erreicht der veränderliche Stern Algol um 2:37 Uhr ein Helligkeitsminimum. Am Abend ist gegen 18 Uhr der Große Rote Fleck im Jupiter gut zu beobachten.

Am Samstag, den 15. Januar, bedeckt der schon bald volle Mond (zu 95 Prozent beleuchtet) um 18:09 Uhr einen 7,0mag schwach leuchtenden Stern. Um 18:27 Uhr beginnt ein Durchgang von Jupitermond Io vor der Planetenscheibe, ab 19:17 Uhr fällt Ios Schatten auf den Planeten.

Am Sonntag, den 16. Januar, sind am Abend bei Jupiter zunächst nur die Mond Europa und Kallisto zu sehen. Io wird bis 18:41 Uhr verfinstert, Ganymed bleibt bis nach Jupiteruntergang im Schatten seines Mutterplaneten unsichtbar. Dafür kann der Große Rote Fleck noch einmal gegen 19:30 Uhr gut beobachtet werden. Um 23:25 Uhr zeigt der veränderliche Stern Algol ein weiteres Helligkeitsminimum. Der Mond steht im Sternbild Zwillinge. Er geht gegen 15 Uhr auf, ist zu 98 Prozent beleuchtet und geht erst am nächsten Morgen zur Sonnenaufgangszeit gegen 8:30 uhr unter.

Donnerstag, 6. Januar 2022

6. Januar 2022: Neue Sonnenflecken und ein klarer Himmel am frühen Abend

 Der Wetterbericht hatte für heute viel Sonne versprochen. Doch erst gegen Mittag lichteten sich die Wolken. Gegen 13:30 Uhr konnte ich dann wieder ein Foto der Sonne machen. Auf ihr sind zwei neue Fleckengruppen zu erkennen, 2924 und - noch ganz am Rand 2925.

Hier zuerst wieder ein Übersichtsfoto:

Sonne mit Fleckengruppen am 6. Januar 2022

Und hier noch ein Detailfoto:

Sonnenfleckendetails

Auch hier kann man wieder bei der Gruppe dicht am Rand (2925) die umgebenden Fackeln erkennen.

Hoffentlich kann man morgen auch noch einmal einen Blick auf die Sonne werfen, um zu sehen, wie sich diese beiden Gruppen entwickeln.

***** Und am Abend? *****

Auch da gab es zunächst klaren Himmel. Als erstes fiel natürlich die schöne Sichel des zunehmenden Mondes am Himmel auf:

Mondsichel am 6.1.22 um 16:56 Uhr

 Die Aufnahme entstand kurz vor 17 Uhr. Kurz nach 17 Uhr sollte der Mond einen Stern am Himmel bedecken: tau Aquarii, immerhin 4,0mag hell. Würde das in der noch hellen Dämmerung zu beobachten sein? Ich muss zugeben, in meinem Fernglas hatte ich Schwierigkeiten, den Stern zu erkennen. Vielleicht ja, aber vielleicht habe ich mir das auch nur eingebildet, denn in meinem Spektiv war der Stern sehr einfach zu erkennen, wie es das nächste Foto zeigt:

Mond und tau Aqr kurz vor der Bedeckung am 6.1.22 um 17:02 Uhr

Ich wollte dann die Gelegenheit gleich nutzen, und die Bedeckung mit meiner Kleinbildkamera auch filmen, doch leider habe ich diese Aufnahme ein wenig "vermasselt". Im entscheidenden Moment der Bedeckung wollte ich den Stern etwas mehr ins Zentrum des Bildes rücken. Doch schauen Sie selbst:



Bei Sekunde 44 wackelt es am heftigsten - und genau da verschwindet auch der Stern.

Es gab an dem Abend jedoch noch mehr zu beobachten.

Rechts neben dem Mond, also etwas weiter westlich, leuchtete der Jupiter mit seinen Monden:

Jupiter am 6.1.22 um 17 Uhr

Wie in der Wochenübersicht für heute beschrieben, waren bei Jupiter tatsächlich nur drei Monde zu sehen: Oben links Kallisto, ebenfalls links, aber dichter an Jupiter der Mond Io und unten rechts der Mond Ganymed. Europa sollte bis ca. 18:15 Uhr im Schatten von Jupiter unsichtbar bleiben und dann zwischen Io und Jupiter auftauchen.

Doch mir war dann die Frage wichtiger, würde ich auch Saturn und Merkur sehen können?  Die beiden Planeten würden schon deutlich vor Jupiter untergehen, mussten also eine ganze Ecke tiefer stehen. Also bewegte ich mich umgekehrt vom Garten in das obere Stockwerk meines Hauses, um von dort nach diesen beiden Planeten Ausschau zu halten. Der Blick dort aus dem Fenster sah so aus:

Blick aus dem Fenster, mit dem Mond, Jupiter, Saturn (?) und Merkur (??)

Mond und Jupiter waren leicht zu erkennen. Aber wo war der Saturn? Und wo - wenn er denn überhaupt zu erkennen sein sollte - wo wäre Merkur?

Auf dem obigen Bild ist Saturn im Original so gerade eben zu erkennen, in dieser für meinen Blog doch etwas komprimierten Fassung jedoch wohl nicht mehr. Daher hier gleich ein zweites Bild mit einem größeren Zoomfaktor. Dies Bild zeigt in etwa aus der unteren Mitte des obigen Bildes Teile des rechten Baumes und die Lücke links davon:

Saturn und Merkur (?)

Saturn ist in der freien Fläche links oben relativ einfach zu finden. Aber wo versteckt sich Merkur?

Auch er ist auf dem Bild zu sehen! Hier ein weiterer Ausschnitt:

Merkur, fast versteckt hinter den Zweigen. Haben Sie ihn gefunden?

Merkur stand zu diesem Zeitpunkt (17:20 Uhr) nur noch 5° Grad über dem Horizont, Saturn immerhin noch fast 10°. In den nächsten Tagen wird Merkur (jeweils zur gleichen Uhrzeit) nicht wesentlich höher am Himmel stehen, aber Saturn wird ihm immer näher kommen. Bis etwa zum 14. Januar können die beiden tief im Westen noch gefunden werden. Man sollte sich zum Beobachten jedoch bessere Standorte als meinen Garten oder mein Haus suchen, freie Sicht Richtung Südwest ist schon sehr hilfreich.

Obwohl Merkur immer wieder durch die Zweige verdeckt wurde, erschien er mir im Fernglas doch deutlich heller als Saturn zu sein. Dies bestätigte am Abend dann auch ein Blick in die astronomischen Tabellen der Webseite "heavens-above". Dort war Merkur für heute mit einer Helligkeit von -0,5mag angegeben und Saturn nur mit +0,7mag. Merkur war also etwas mehr als eine ganze Größenklasse heller als Saturn.

Als es dann auch bald richtig dunkel wurde, begann ich noch ein paar Himmelsaufnahmen zu machen. Hier eine Einzelaufnahme. Man erkennt links unten im Sternbild Stier die Hyaden, da drüber das Siebengestirn (Plejaden). Im oberen Bild im Sternbild Perseus habe ich eine Sternschnuppen (?) eingefangen, oder war es doch nur ein rotierender Satellit? Am oberen Rand, etwas weiter nach rechts, ist auch noch die Andromeda-Galaxie zu erkennen. 

Sternenhimmel am 6.1.22 um 18:12 Uhr.

Als ich mir den Andromedanebel jedoch etwas genauer anschauen wollte und eine weitere Fotoserie startete, da kamen leider auch schon schnell Wolken auf. Das sah dann so ähnlich aus wie am 1. Januar, das muss ich hier nicht noch einmal zeigen. 

So beendete ich meinen Beobachtungstag doch ganz zufrieden. Denn heute Abend gleich alle drei Planeten Jupiter, Saturn und sogar Merkur gesehen zu haben ist sicherlich nicht allen Beobachtern vergönnt. Okay, bei der Sternbedeckung durch den Mond hätte ich - wenn ich mir mehr Ruhe gegönnt hätte - diese viel besser dokumentieren können, aber auch so war es mal wieder ein schönes Ereignis. Mal sehen, wann es wieder einen sternenklaren Abend geben wird - dann werde ich hoffentlich auch mal wieder mit meinem großen Teleskop beobachten können.






Mittwoch, 5. Januar 2022

5. Januar 2022: Wo ist jetzt die Venus?

*** Updates vom 6.1. bis 13.1. siehe weiter unten ****

  In meinem Blog habe ich geschrieben, dass die Venus in diesen Tagen vom Abendstern zum Morgenstern wird. Am 9. Januar steht sie in "unterer Konjunktion" und zieht parallel mit der Sonne über unseren Himmel hinweg. An den Tagen um dieses Datum herum steht sie so nahe an der Sonne, das eine Beobachtung natürlich nur mit Spezialteleskopen möglich ist. 

Glücklicherweise können wir aber, wenn die Technik mitspielt, auch in diesen Tagen den Lauf der Venus genau verfolgen.

Hier gibt es die Venus zu sehen:

(c) SOHO, ESA, NASA

Auf diesem Bild des Satelliten SOHO vom 5. Januar um 13:06 MEZ (12:06 GMT) ist die Venus oben links im Bild als sehr heller Punkt zu erkennen. Die Sonne wäre im Mittelpunkt des Bildes zu sehen, wenn sie nicht durch eine Scheibe abgeblendet werden würde. Ihre Helligkeit würde dann natürlich alles überstrahlen. Der SOHO-Satellit dient eigentlich dazu, die Aktivität der Sonne zu überwachen, insbesondere soll er nach CMEs Ausschau halten, das sind große Ausbrüche auf der Sonne, die - wenn sie die Erde erreichen - hier bei uns zum Beispiel wunderschöne Polarlichter erzeugen können.

Gelegentlich kann man in diesem Teleskop aber auch sehen, wie die Planeten Venus oder Merkur bei engen Begegnungen (Konjunktionen) an der Sonne vorbei ziehen.

Wenn Sie selbst diese Begegnung auch in den nächsten Tagen verfolgen wollen, besuchen Sie einfach regelmäßig diese Webseite: https://sohowww.nascom.nasa.gov/data/realtime/c3/512/

Dort werden alle paar Stunden neue, aktuelle Bilder gezeigt. 

***** Update 6. Januar 2022 **************

Hier ein Bild vom 6. Januar, erkennen Sie die Bewegung der Venus?

(c) SOHO, ESA, NASA

**** Update 7. Januar 2022 *****

Heute ist die Bewegung der Venus schon viel deutlicher zu erkennen. Den kürzesten Abstand zur Sonne erreicht sie am 9. Januar um 1:48 Uhr. 

(c) SOHO, ESA, NASA


**** Update 10./13. Januar 2022 *****

Nun ist die Venus schon eindeutig an der Sonne vorbei gezogen. Noch ist sie zu dicht an der Sonne, um am Himmel ungefährlich beobachtet zu werden. Aber wir dürfen sie jetzt schon "Morgenstern" nennen.

Nun ist die Venus Morgenstern.

 Wie die Venus an der Sonne vorbei zieht, wird auch sehr schön in diesem kleinen Zeitraffer der NASA deutlich:


Hier noch ein zweiter Zeitraffer für die Tage danach bis zum 13. Januar, auf dem man auch noch schön zwei Massenauswürfe der Sonne sehen kann. Beider kamen jedoch aus der Rückseite der Sonne,treffen also nicht mit der Erde zusammen, so dass schöne Polarlichter wohl in diesen Tagen ausbleiben:



Sonntag, 2. Januar 2022

2. Januar 2022: Sonnenflecken

 Mittags gab es wieder für kurze Momente Wolkenlücken. Eine Gelegenheit für einen schnellen Blick auf unser Zentralgestirn. Die große Fleckengruppe 2916 ist näher an den Sonnenrand gewandert. In ihrer Umgebung zeigen sich jetzt deutlich helle Fackelgebiete. Auch etwas unterhalb von ihr ist eine längliche Fackel zu erkennen. Einen Fleck kann ich dort jedoch nicht ausmachen (vergl. Gruppe 2923 bei spaceweather.) Zu erkennen ist jedoch ziemlich in der Mitte die Zweiergruppe 2922, wobei der schwächere Fleck in dieser kleinen Gruppe nur noch schwer zu erkennen ist:

Sonne mit Flecken am 2. Januar 2022

Hier noch eine stärker bearbeitete Fassung der Fleckengruppe 2916, welche die Fackeln besser erscheinen lässt:

Fleckengruppe 2916 am Sonnenrand


3. - 9. Januar 2022: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche nimmt der Mond Abend für Abend etwas zu. Von den hellen Planeten beendet die Venus ihre Abendsichtbarkeit. Ob sie zu Beginn der Woche noch kurz nach Sonnenuntergang zu sehen sein wird? An ihrer Stelle ist vielleicht Merkur zu sehen, der jedoch deutlich lichtschwächer ist. Saturn verschwindet gegen 18:30 Uhr am Südwesthorizont, Jupiter folgt gegen 20:30 Uhr. Die Fernglasplaneten Neptun (Untergang ca. 22:00 Uhr) und Uranus (bis ca. 3:00 Uhr) können mit entsprechender Optik gefunden werden. Am Morgen geht Mars gegen 6:45 Uhr im Südosten auf. Die ISS beendet in dieser Woche ihre morgendlichen Überflüge.

Am Montag, den 3. Januar, geht die Sonne um 8:32 Uhr auf und um 16:27 Uhr unter. Im Vergleich zur Vorwoche hat sich an der Aufgangszeit praktisch nichts geändert, am Abend geht die Sonne jedoch erst sieben Minuten später unter. Die schmale Mondsichel wird heute Abend, einen Tag nach Neumond, noch nicht sichtbar sein. Die ISS fliegt am Morgen zwischen 7:05 Uhr und 7:11 Uhr in maximal 26° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel. Heute Nacht erreicht der Meteorstrom der Quadrantiden sein Maximum, da der Mond nicht scheint, könnten heute Nacht doch einige Sternschnuppen zu sehen sein.

Am Dienstag, den 4. Januar, ist die ISS zwischen 6:19 Uhr und 6:23 Uhr tief im Süden/Südosten zu sehen. Die Erde erreicht heute auf ihrer Bahn um die Sonne übrigens ihr "Perihel", das heißt den kleinsten Abstand zur Sonne. Der zu 7 Prozent beleuchtete Mond geht 18:24 Uhr unter, er steht zuvor unterhalb von Saturn. Bei Jupiter ist am Abend zunächst (bis 18:38 Uhr) Mond Kallisto bedeckt, um 18:25 Uhr beginnt ein Durchgang von Europa vor der Planetenscheibe, so dass für kurze Zeit sogar nur zwei Monde zu sehen sind.

Am Mittwoch, den 5. Januar, fliegt die ISS zwischen 7:05 Uhr und 7:10 Uhr flach über unseren südwestlichen Morgenhimmel hinweg. Die Mondsichel ist am Abend zu 12 Prozent beleuchtet und geht gegen 19:50 Uhr unter. Der Mond zeigt maximale Libration in Breite, so dass wir auf seinen Nordpol schauen können. Um 21:20 Uhr erreicht der veränderliche Stern Algol ein Helligkeitsminimum.

Am Donnerstag, den 6. Januar, kann die ISS letztmalig in dieser Morgensichtbarkeitsperiode um 6:20 Uhr kurz im Süden in ca. 10° Grad Höhe gesehen werden. Der Mond ist am Abend schon an Jupiter vorbeigezogen und geht gegen 21:15 Uhr unter. Noch in der Dämmerung um 17:04 Uhr bedeckt er den 4,0mag hellen Stern tau Aqr. Um 18:17 Uhr endet eine Verfinsterung von Jupitermond Europa.

Am Freitag, den 7. Januar, ist am Abend der Mond zu 30 Prozent beleuchtet und geht um 22:35 Uhr unter. Merkur steht heute in größter östlicher Elongation, hat also den größten, scheinbaren Abstand von der Sonne. Um 17:30 Uhr bedeckt der Mond ein 7,1mag schwaches Sternchen.

Am Samstag, den 8. Januar, ist am Abend der Mond zu 40 Prozent beleuchtet und geht um 23:51 Uhr unter. Er zeigt maximale Libration in Länge, das Mare Crisium steht fernab vom Rand. Ab 17:22 Uhr wandert der Schatten von Jupitermond Io über den Planeten (bis 19:38 Uhr), um 18:43 Uhr endet der Durchgang von Io vor dem Planeten. Um 19:50 Uhr bedeckt der Mond ein 6,8mag schwaches Sternchen.

Am Sonntag, den 9. Januar, erreicht der Mond am Abend exakt um 19:11 Uhr das Erste Viertel, er geht erst nach Mitternacht unter. Um 23:34 Uhr bedeckt der Mond ein 7,0mag schwaches Sternchen. Die Venus zieht heute in unterer Konjunktion am Taghimmel an der Sonne vorüber und wechselt von der "Abendsternseite" zur "Morgensternseite", es wird jedoch noch ein paar Tage dauern, bis wir sie am Morgenhimmel begrüßen dürfen. Bei Jupiter endet um 17:39 Uhr eine Verfinsterung von Mond Ganymed.


Samstag, 1. Januar 2022

1. Januar 2022: Ein Wolkenloch zeigt die ersten Sterne im neuen Jahr

 Der Tag heute war ausgesprochen mild, viel zu warm für einen Neujahrstag. Um die Christrose vor meinem Hauseingang flogen sogar Honigbienen herum. Die armen Tiere, denn in drei Tagen soll es wieder deutlich kälter werden und vielleicht sogar Schnee geben.

Honigbienen an Christrose am 1.1.22
 

Mittags habe ich versucht, Sonnenflecken zu fotografieren. Unter meinen ca. 20 Bildern musste ich einige Zeit suchen, bis ich dann doch eines fand, auf dem neben den durchziehenden, hohen Wolken, trotzdem (nach Bearbeitung in Adobe Lightroom) auch Sonnenflecken zu erkennen waren:

Sonne mit Wolken und Flecken am 1.1.2022

Zwei Fleckengruppen sind gut zu erkennen. Am rechten Rand eine Dreiergruppe, welche die offizielle Nummer 2916 trägt und etwas links von der Mitte eine nicht ganz so auffällige Zweiergruppe mit der Nummer 2922. Wenn man ganz genau hinschaut, lässt sich fast genau senkrecht über der Gruppe 2916 auch noch eine kleine Aufhellung erkennen, das Fackelgebiet 2918. Wer möchte, kann meine Aufnahme gerne mit der Profiaufnahme von SDO/HMI auf  spaceweather.com vergleichen. Dort sind noch ein paar mehr Flecken zu erkennen.

Am Abend gab es dann zwischen 19 und 20 Uhr auch noch einmal ein kurzes Aufklaren, ein Wolkenloch. Das Teleskop aufzubauen hat sich nicht gelohnt, aber eine kleine Animation der durchziehenden Wolken in Richtung des aufgehenden Orions ist mir dann doch gelungen.

Hier zunächst ein Einzelbild:

Sternenhimmel am Abend des Neujahrstag gegen 19:45 Uhr

 Orion geht gerade über den benachbarten Büschen auf, darüber das Sternbild Stier mit dem Darüber das Sternbild Stier mit dem auf der Seite liegenden "V" (der Sternhaufen der "Hyaden") und oben in der Mitte den Plejaden ("Siebengestirn"). Links oben das Sternbild Fuhrmann mit der hellen Capella. Wer die Sterne genau mit einem Atlas oder Planetariumsprogramm wie "Stellarium" vergleicht, kann in der rechten Hälfte auch noch den Kleinplaneten (1) Ceres und sogar den Planeten Uranus finden.

Wie die Wolken jedoch immer dichter wurden, zeigt die nachfolgende Animation aus 61 Bildern:

Durchziehende Wolken

Die 61 Einzelbilder wurden jeweils 10 Sekunden lang belichtet (Canon 5D MarkII, 20mm Weitwinkel-Objektiv, F/2.5, ISO3200). Ein Durchgang der Animation braucht ca. 12 Sekunden (die einzelnen Bilder laufen mit 0,2 Sekunden Verzögerung). In Wirklichkeit waren es 12 Minuten. Die Animation läuft also ca. 60mal so schnell wie die Wirklichkeit.

Hoffen wir, dass es in diesem Jahr noch bessere Gelegenheiten zur Himmelsbeobachtung gibt.