Sonntag, 31. Juli 2022

1. - 7. August 2022: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche bestimmt der zunehmende Mond den Abendhimmel. Von den hellen Planeten geht Saturn als erster um ca. 21:45 im Südosten auf, Jupiter folgt gegen 23:00 Uhr schon östlicher, um 0:30 Uhr geht der Mars auf und gegen 4:10 Uhr leuchtet auch die Venus in Richtung Nordosten. Die ISS kann nicht bei nächtlichen Überflügen gesehen werden.

Am Montag, den 1. August, geht die Sonne um 5:47 Uhr auf und um 21:14 Uhr unter, der helle Tag ist jetzt kürzer als 15 1/2 Stunden. Der Mond ist zu 15 Prozent beleuchtet und geht um 23 Uhr unter.

Am Dienstag, den 2. August, wandert bei Jupiter der Schatten von Ganymed bis 0:57 Uhr über den Planeten, der Schatten von Io dann von 1:35 Uhr bis 3:49 Uhr. Mars steht um 2:00 Uhr nur gut 1,2° Grad südlich von Uranus. Der Mond ist am Abend zu 24 Prozent beleuchtet und geht um 23:13 Uhr unter.

Am Mittwoch, den 3. August, zieht zunächst Kallisto knapp unterhalb am Planeten vorüber, gegen 1:15 Uhr ist der Große Rote Fleck bei Jupiter gut zu beobachten und Mond Europa wird bis 2:19 Uhr von Jupiter bedeckt. Um 4:00 Uhr steht nicht der Uranus, sondern Kleinplanet (30)Urania (12,0 mag) in einem Abstand von nur 7' Bogenminuten beim Stern 65 Ari (6,1mag). Am Abend ist der Mond zu 33 Prozent beleuchtet und geht um 23:26 Uhr unter, er zeigt maximale Libration in Länge, das Mare Crisium steht nahe am Rand.

Am Donnerstag, den 4. August, ist der Mond zu 43 Prozent beleuchtet und geht um 23:40 Uhr unter, zwischen 21:25 Uhr und 21:55 Uhr lassen sich gut das "Mond-X und -V" beobachten.

Am Freitag, den 5. August, erreicht der Mond exakt um 13:07 Uhr sein Erstes Viertel, kurz bevor er am Himmel im Osten aufgeht, was jedoch wegen des hellen Tages kaum zu sehen sein wird. Am Abend ist er schon zu 54 Prozent beleuchtet und geht kurz vor Mitternacht unter. Kleinplanet (198)Ampella erreicht heute im Sternbild Wassermann ihre Oppositionsstellung, sie ist 10,5mag hell.

Am Samstag, den 6. August, wandert ab 4:08 Uhr der Schatten von Europa über die Jupiterscheibe. Der Mond ist abends zu 65 Prozent beleuchtet und geht kurz nach Mitternacht um 0:22 Uhr unter. Kurz vorher, wenn er nur noch 3° Grad über dem Horizont steht, bedeckt er den Stern delta Scorpii, der 2,3mag hat.

Am Sonntag, den 7. August, ist der Mond abends zu 76 Prozent beleuchtet und geht kurz vor 1:00 Uhr nach Mitternacht unter. Nach Sonnenuntergang lässt sich gut der "Goldene Henkel" beobachten. Um 21:55 Uhr wird das nur 7,4mag helle Sternchen SAO 184849 vom Mond bedeckt, eine Bedeckung, die nur schwer zu beobachten sein wird, zumal der Mond dann nur 11° Grad über dem Horizont steht.

Montag, 25. Juli 2022

25.Juli 2022: Nachtleuchtende Wolken, Venus und Mondsichel

 Heute früh gab es über Mitteleuropa, bis hin zum Matterhorn, wieder einmal nachtleuchtende Wolken zu sehen. Leider hatte ich zu dieser frühen Stunde nur mein Handy zur Hand und dadurch von den NLC zumindest kein gutes Bild mehr hinbekommen.

Die Mondsichel ist jedoch leicht zu sehen, und wo die Venus auf dem Bild zu sehen ist, verrate ich etwas weiter unten:

Morgenhimmel am 25. Juli um 4:15 Uhr

Die Venus steht in diesem Moment nur ganz knapp oberhalb des Horizonts. Sie ist auf dem Bild als kleiner heller Punkt unten, in etwa in der Lücke in der Mitte, zwischen dem Baum und den Büschen am linken Haus zu finden.


Sonntag, 24. Juli 2022

25. - 31. Juli 2022: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche haben wir Neumond, die Nächte eignen sich daher gut, um auch lichtschwache Objekte am Himmel zu beobachten. Von den hellen Planeten sind Saturn (Aufgang ca. 22:15 Uhr) und Jupiter (ca. 23:45 Uhr) schon vor Mitternacht im Südosten zu beobachten. Mars kann ab 1:00 Uhr gefunden werden und die Venus ist ab ca. 4:00 Uhr im Osten zu sehen. Die ISS kann noch bei einigen abendlichen Überflügen gesehen werden.

Am Montag, den 25. Juli, geht die Sonne um 5:37 Uhr auf und um 21:25 Uhr unter, der helle Tag ist damit schon 19 Minuten kürzer als noch vor einer Woche. Zwischen 0:52 Uhr und 2:11 Uhr ist es inzwischen auch wieder richtig "astronomisch" dunkel, d.h. die Sonne steht tiefer als 18° Grad unter dem Horizont. Der Mond geht um 2:04 Uhr auf und ist nur noch zu zehn Prozent beleuchtet. Die ISS ist zwischen 23:19 Uhr und 23:23 Uhr in maximal 29° Grad Höhe im Südwesten zu sehen, bevor sie ziemlich genau im Süden in den Erdschatten eintritt.

Am Dienstag, den 26. Juli, sind ab 0:58 Uhr nur die Jupitermonde Kallisto und Europa zu sehen. Ganymed zieht bis 1:53 Uhr vor dem Planeten entlang, Io bis 3:10 Uhr. Ios Schatten fällt bis 1:55 Uhr auf den Planeten. Die nur noch zu sechs Prozent beleuchtete Mondsichel geht gegen 3:00 Uhr auf, sie nähert sich im Laufe des Morgens immer mehr der Venus. Die ISS kann zwischen 22:31 Uhr und 22:36 Uhr in maximal 39° Grad Höhe bei einem Überflug gesehen werden.

Am Mittwoch, den 27. Juli, geht die nur zu 3 Prozent beleuchtete Mondsichel gegen 4:00 Uhr auf, sie wird in der Morgendämmerung kaum noch zu finden sein. Die ISS ist nur noch kurz im Südwesten in maximal 15° Grad Höhe zwischen 23:20 Uhr und 23:22 Uhr zu sehen.

Am Donnerstag, den 28. Juli, erreicht der Mond um 19:55 Uhr seine Neumondposition. Die ISS kann noch einmal zwischen 22:31 Uhr und 22:35 Uhr mit einer maximalen Höhe von 22° Grad im Südwesten gesehen werden. Die Nächte ohne Mond eignen sich jetzt gut um schon mal einzelne Sternschnuppen zu sehen. Verschiedene kleinere Sternschnuppenströme haben in der zweiten Julihälfte ihr Maximum, und sicher können auch schon einzelne erste Perseiden beobachtet werden.

Am Freitag, den 29. Juli, stehen am frühen Morgen (1:15 Uhr und 4:00 Uhr) bei Saturn die Monde Dione und Tethys in östlicher Elongation. Jupiter beginnt heute mit seiner Oppositionsschleife, bis zum 24. November bewegt er sich nun relativ zu den Sternen gesehen von Ost nach West über den Himmel. Dieses Phänomen ist jedoch eigentlich eine Art optische Täuschung, die verursacht wird, weil die Erde ihn auf der Bahn um die Sonne quasi überholt und er dadurch am Himmel scheinbar zurückbleibt.

Am Samstag, den 30. Juli, wandert am Morgen zwischen 1:32 Uhr und 4:07 Uhr der Schatten von Jupitermond Europa über die Planetenscheibe. Europa beginnt seinen Durchgang um 4:03 Uhr. Am Abend könnte die nur zu 4 Prozent beleuchtete Mondsichel erstmalig nach Neumond wieder gesichtet werden, sie geht um 22:34 Uhr unter. Letztmalig in dieser Abendsichtbarkeitsperiode kann die ISS zwischen 22:31 Uhr und 22:34 Uhr gesehen werden, wie sie maximal in 11° Grad Höhe über unseren südwestlichen Horizont entlang fliegt.

Am Sonntag, den 31. Juli, ist bei Jupiter der "Große Rote Fleck" sowohl am frühen Morgen gegen 3:45 Uhr gut zu sehen, als auch am Abend gegen 23:45 Uhr. Die Mondsichel ist zu 9 Prozent beleuchtet und geht um 22:48 Uhr unter, in der dunklen Hälfte schimmert das Erdlicht.

Sonntag, 17. Juli 2022

18. - 24. Juli 2022: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche nimmt der Mond kräftig ab und gibt damit am Abend auch schwächer leuchtenden Objekten wieder eine Chance. Er zieht in den Morgenstunden an verschiedenen Planeten vorbei. Saturn geht als erster der hellen Planeten in der Nacht bereits gegen 22:45 Uhr auf, Jupiter folgt kurz vor Mitternacht. Mars geht etwa gegen 1:00 Uhr auf und die Venus folgt um 3:45 Uhr. Die ISS ist bei vielen nächtlichen Überflügen zu sehen.

Am Montag, den 18. Juli, geht die Sonne um 5:27 Uhr auf und um 21:34 Uhr unter, der helle Tag ist also nur noch knapp über 16 Stunden lang. Der Mond geht direkt vor Mitternacht auf und steht bis kurz nach 11 Uhr am Himmel. Er ist ungefähr noch zu 75 Prozent beleuchtet. Die ISS fliegt zwischen 0:56 Uhr und 1:01 Uhr in maximal 74° Grad Höhe über unseren Himmel hinweg, um 2:34 Uhr ist sie noch einmal ganz kurz tief im Westen zu sehen. Am Abend zwischen 22:30 Uhr und 22:40 Uhr fliegt sie noch einmal 74° Grad hoch über unseren Dämmerungshimmel hinweg, dicht an der Wega in der Leier vorbei.

Am Dienstag, den 19. Juli, steht in der Frühe der Mond nur 3° Grad südlich von Jupiter, er geht um 0:11 Uhr auf. Er zeigt maximale Libration in Länge, der Krater Grimaldi steht nah am Rand. Die ISS fliegt zwischen 0:07 und 0:13 Uhr in maximal 85° Grad Höhe über den Himmel hinweg, um 1:46 Uhr steigt sie noch einmal ganz kurz im Westen auf. Am Abend fliegt sie um 23:23 Uhr ganz exakt über Bad Lippspringe hinweg durch unseren Zenit, vier Minuten vorher steigt sie im Westen auf und verschwindet vier Minuten später im Osten.

Am Mittwoch, den 20. Juli, steht Pluto (14,3mag) wieder einmal in Opposition zur Sonne. Auch Kleinplanet (9)Metis steht in Opposition zur Sonne und leuchtet mit 9,7mag. Der Mond erreicht exakt um 16:19 Uhr das Letzte Viertel, dann steht er jedoch deutlich unter dem Horizont. Er geht um 0:24 Uhr auf. Die ISS ist heute in der Frühe zwischen 0:56 Uhr und 0:59 Uhr kurze Zeit beim Aufstiegt im Westen zu sehen, bevor sie im Erdschatten verschwindet, am Abend fliegt sie dann zwischen 22:30 Uhr und 22:39 Uhr noch einmal fast ganz exakt über Bad Lippspringe hinweg.

Am Donnerstag, den 21. Juli, geht der Mond um 0:37 Uhr auf, er ist zu ca. 45 Prozent beleuchtet. Bei Jupiter stehen alle vier Monde auf der gleichen Seite, ab 3:48 Uhr wird Europa dann vom Jupiterschatten verfinstert. Die ISS kann kurz nach Mitternacht zwischen 0:08 Uhr und 0:12 Uhr in maximal 63° Grad Höhe beim Überflug gesehen werden, am Abend dann noch einmal zwischen 23:19 Uhr und 23:25 Uhr in maximal 75° Grad Höhe wieder dicht an der Wega vorbei.

Am Freitag, den 22. Juli, steht der Mond (Aufgang 0:52 Uhr) in der Frühe nur vier Grad östlich von Mars. Um 1:43 Uhr endet eine Sternbedeckung von 43 Ari (5,5mag), der dann am dunklen Rand des Mondes wieder hervortritt. Kleinplanet (192)Nausikas steht heute mit einer Helligkeit von 9,6mag ebenfalls in Opposition zur Sonne. Die ISS kann gut bei ihrem Überflug zwischen 22:30 Uhr und 22:38 Uhr bis in maximal 85° Grad Höhe beobachtet werden.

Am Samstag, den 23. Juli, wird es zum ersten Mal nach langer Zeit in der Nacht auch wieder "astronomisch dunkel", das heißt, die Sonne sinkt in der Nacht tiefer als 18° Grad unter dem Horizont. Das ist heute zwischen 1:15 Uhr und 1:48 Uhr der Fall. Diese Zeitspanne wird jetzt jedoch schnell zunehmen. Noch innerhalb der "astronomischen Dämmerung" enden zwei Sternbedeckungen durch den Mond, 13 Tauri (5,7mag) erscheint um 3:05 Uhr und 14 Tauri (6,1mag) erscheint um 3:45 Uhr am dunklen Rand des Mondes. Er geht um 1:10 Uhr auf. Bis 1:32 Uhr zieht der Schatten von Jupitermond Europa über den Planeten, der Mond selbst zieht ab 1:36 Uhr bis 4:03 Uhr vor der Planetenscheibe entlang. Die ISS ist zum einen zwischen 0:08 Uhr und 0:11 Uhr kurz im Südwesten zu sehen. Zum anderen am Abend zwischen 23:19 Uhr bis 23:24 Uhr bei einem Überflug in maximal 50° Grad Höhe.

Am Sonntag, den 24. Juli, dauert die astronomische Nacht dann schon von 1:02 Uhr bis 2:01 Uhr. Der nur noch zu 19 Prozent beleuchtete Mond geht um 1:33 Uhr auf. Die ISS kann am Abend zwischen 22:30 Uhr und 22:37 Uhr bei einem Überflug in maximal 65° Grad Höhe beobachtet werden.

16. Juli 2022: Eine schöne Astronacht

 Am Samstag, den 16. Juli 2022, war es am Abend bis weit in die Nacht und den folgenden Tag hinein endlich mal wieder schön klar, so dass ich wieder verschiedene Objekte beobachten konnte. Als erstes stand noch einmal M10 und der Komet auf dem Programm. Wie weit würde er sich jetzt von M1o entfernt haben? Würde ich beide noch gemeinsam auf den Chip bekommen können? Hier das erfreuliche Ergebnis:

M10 und Komet C/2017 K2 Panstarrs am Abend des 16. Juli 2022

Ja, es hat noch gut geklappt. Im Vergleich zum Bild aus der vorangegangenen Nacht kann man deutlich erkennen, dass der Komet jetzt schon an den drei etwas helleren Sternen, die im Bild gestern rechts unten zu sehen sind, vorbei gezogen ist.

Danach habe ich versucht, einen weiteren Kometen zu fotografieren, dessen Helligkeit bei Heavens-above mit 13,6mag angegeben wird: Komet C/2020 K1 Panstarrs:

Komet C/2020 K1 Panstarrs

 Dieser Komet ist auf dem Bild jedoch kaum zu erkennen. Ein genauer Vergleich mit der Position im Planetariumsprogramm Stellarium zeigt mir jedoch, es kann in der Tat nur der kleine, etwas verwaschene Fleck inmitten meiner roten Markierung sein. Laut Stellarium wird die Helligkeit zur Zeit nur mit 14,5mag angegeben, was aus meiner Sicht auch eher zu passen scheint.

Mein Astrofreund Stefan Krause hat vor einiger Zeit mal einen kleinen Aufsatz verfasst, wie die heutige Namensgebung für Kometen funktioniert. Ergänzend dazu muss man noch wissen, wofür "Panstarrs" steht, was jedoch in einem Wikipedia-Artikel gut erklärt wird.

Anschliessend habe ich Kleinplaneten gesucht. Asteroid (387) Aquitania stand am 25. Juni 2022 in Opposition zur Sonen und sollte auch jetzt noch mit 10,5mag hell genug für ei8n Photo sein. Außerdem steht er im Sternbild Schlangenträger in einer relativ sternarmen Gegend - und war daher auch leicht zu identifizieren:

Asteroid (387) Aquitania (Belichtungszeit 100sec)

Danach ging ich noch einmal auf die Suche nach (41) Daphne, den ich schon einmal vor einem Monat fotografiert hatte. Gleich beim zweiten Bild rauschte ein Satellit genau über den Asteroiden hinweg...

Satellitenspur (20sec belichtet)

 ... so dachte ich es in diesem Moment. Doch leider habe ich mich bei der Eingabe der Koordinaten von Daphne etwas vertan. Statt einer Rektaszension von 16h 55m habe ich 16h 45m eingegeben, ein Fehler von 10 Minuten macht aber schon eine Entfernung von rund drei Grad aus, also gut daneben getroffen. Schade! Denn bemerkt habe ich diesen Fehler erst am nächsten Tag bei der Auswertung der Bilder. Leider habe ich auch nicht herausgefunden, um was für einen Satelliten es sich hier gehandelt hat.

Zwischendurch flog auch die ISS zweimal über meinen Abend- bzw. Nachthimmel hinweg. Es ist für mich immer wieder beeindruckend, wie hell die Raumstation leuchtet.

Zum Abschluss habe ich dann noch nach Pluto Ausschau gehalten. Am 20. Juli steht Pluto in Opposition zur Sonne, sollte also jetzt seine größte Helligkeit erreichen. Die soll jetzt 14,3mag betragen, also ziemlich ähnlich dem oben beobachteten Kometen C/2020 K1 Panstarrs. Leider bewegt sich Pluto zur Zeit im Sternbild Schütze nur sehr knapp über dem Horizont. Nach Mitternacht steht er gerade mal 12° - 14° Grad über dem Horizont. Würde ich ihn da so knapp über den benachbarten Häusern hinweg und im möglichen Dunst am Horizont erwischen können? Doch ich hatte Erfolg:

Pluto am 17. Juli 2022 um 0:20 Uhr, drei Tage vor der Opposition (12 min belichtet)

Genau wie der Komet ist auch Pluto nur ganz knapp zu erkennen. Ich hoffe, meine Markierung ist ausreichend.

Jetzt wünsche ich mir weitere klare Abende. Vielleicht lässt sich dann das eine oder andere Bild wiederholen, so dass ich zeigen kann, das sich Pluto oder auch die anderen Asteroiden tatsächlich am Himmel bewegen, das sich die Position ihrer Lichtpunkte - genau wie bei den Kometen - sich wirklich Tag für Tag ein wenig verändern.

(Damit die logische Reihenfolge von meinen Beobachtungsberichten und der Wochenvorschau erhalten bleibt, habe ich die Veröffentlichung dieses Blogartikels auf den 17.7.22 um 6:00 Uhr vordatiert, auch wenn ich ihn in Wirklichkeit erst um 22 Uhr veröffentlicht habe. Ich danke für Euer Verständnis!)



Samstag, 16. Juli 2022

15. Juli 2022: Komet und Kugelsternhaufen

 In der Nacht vom 15. auf den 16. Juli 2022 zog der Komet C/2017 K2 Panstarrs dicht am Kugelsternhaufen M10 vorbei:

M10 (links) und Komet C/2017 K2 Panstarrs

M10 ist einer von mehreren Kugelsternhaufen im Sternbild Schlangenträger, das zur Zeit nach Einbruch der Dunkelheit ganz gut am südlichen/südwestlichen Himmel zu sehen ist. Kugelsternhaufen sind phantastische Gebilde im Weltall. Zu unserer Galaxis gehören ungefähr 150 Stück, typischerweise ballen sich in ihnen um die einhunderttausend Sterne zusammen, die gravitativ aneinander gebunden sind und dadurch gemeinsam ungefähr eine kugelige Form bilden. Sie bestehen alle aus überwiegend sehr alten Sternen, die sich schon frühzeitig im Kosmos gebildet haben müssen. M10 ist konkret von uns ca. 45.000 Lichtjahre entfernt.

Nur wenige Lichtminuten entfernt von uns ist zur Zeit der Komet C/2017 K2 Panstarrs, den ich in letzter Zeit öfters fotografiert habe. Er ist mit gut 8mag deutlich lichtschwächer als M10, die enge Begegnung der beiden wollte ich mir jedoch nicht entgehen lassen. Der Komet ist die "kleine Wolke" etwas oben rechts neben dem Kugelsternhaufen.

14. Juli 2022: Stephans Quintett

 Nachdem die ersten Bilder des JWST veröffentlicht wurden, reizte es mich natürlich, einen Vergleich zu meinen eigenen Beobachtungen zu ziehen.

Doch leider sind Objekte wie das Galaxienfeld SMACS 0723, der Carina-Nebel oder auch der südliche Ringnebel für mich gar nicht erreichbar, dafür muss man sich wirklich sehr weit in den Süden dieses Planeten begeben. Eine Spektroskopiemessung eines Exoplanten ist für mich derzeit schon technisch unmöglich.

Das einzige für mich erreichbare Objekt ist Stephans Quintett. Dies steigt im Sternbild Pegasus zur Zeit sogar günstig am Osthimmel auf und erreicht um Mitternacht herum eine Höhe von etwas über 30° Grad über dem Horizont.

Mit nur 13mag sind diese Galaxien nicht besonders hell, aber das ist ausreichend, um sie zu fotografieren und daher hier auch das gleich das Ergebnis:

NGC 7331 und "Stephans Quintett" am 14/15. Juli 2022 (Belichtungszeit 3110 Sekunden, knapp 52 Minuten)
NGC 7331 ist mit 10,6mag eine recht helle Galaxie. Sie hat einen Durchmesser von rund 120.000 Lichtjahren und ist von der Erde rund 40 Millionen Lichtjahre entfernt.

Die Galaxien in Stephans Quintett besteht aus den Galaxien NGC 7317, NGC 7318A, NGC 7318B, NGC 7319 und NGC 7320C. Die Galaxien NGC 7317 bis NGC 7319 bilden ein räumlich enges, wechselwirkendes System in etwa 300 Millionen Lichtjahren Entfernung. Aufgrund der gegenseitigen Gravitationswirkung sind die Spiralarme der Galaxien unregelmäßig verformt.NGC 7320 gehört nicht zur miteinander wechselwirkenden Gruppe, sondern steht zufällig "im Vordergrund" in der gleichen Linie, denn diese Galaxie ist nur rund 45 Millionen Lichtjahre entfernt.

Auf meinem Bild lassen sich die einzelnen Galaxien ohnehin nur sehr schwer erkennen, es sind halt nur kleine etwas verwaschen wirkenden Aufhellungen. Aber ich finde es trotzdem klasse, das auch mein kleines System diese Objekte aufspüren kann. 

Hier das Bild vom JWST:

Stephans Quintett (c)JWST

Achtung: gegenüber der Darstellung auf den Webseiten der NASA habe ich das JWST-Bild um 90° Grad nach links gedreht, damit es mit der Ausrichtung auf meinem eigenen Bild übereinstimmt.

Dienstag, 12. Juli 2022

12. Juli 2022: Erstes großartiges Bild vom JWST

Joe Biden, der Präsident der USA, veröffentlichte das erste Bild des neuen Weltraumteleskops, des JWST, wie die NASA berichtet.

Nennt man das jetzt ein "offizielles Leak", oder ist Joe Biden gar ein von sich selbst ernannter "Whistleblower"? Denn eigentlich ist die Veröffentlichung der Bilder ja erst für heute Nachmittag ab 16:30 Uhr unserer Zeit vorgesehen.  :-)

Egal, das Bild ist einfach klasse:


Das James-Webb-Weltraumteleskop der NASA hat das bisher tiefste und schärfste Infrarotbild des fernen Universums aufgenommen. Dieses Bild des Galaxienhaufens SMACS 0723, auch bekannt als Webb's First Deep Field, strotzt nur so vor Details.

Tausende von Galaxien - darunter die schwächsten Objekte, die jemals im Infraroten beobachtet wurden - sind zum ersten Mal auf dem Bild von Webb zu sehen. Dieser Ausschnitt des riesigen Universums bedeckt einen Himmelsausschnitt, der etwa so groß ist wie ein Sandkorn, das man auf Armeslänge an den Boden hält.

Das Bild zeigt den Galaxienhaufen SMACS 0723, wie er vor 4,6 Milliarden Jahren erschien. Die geballte Masse dieses Galaxienhaufens wirkt wie eine Gravitationslinse und vergrößert viel weiter entfernte Galaxien hinter ihm. Die NIRCam von Webb hat diese entfernten Galaxien in den scharfen Fokus gerückt - sie weisen winzige, schwache Strukturen auf, die zuvor noch nie gesehen wurden, darunter Sternhaufen und diffuse Erscheinungen. Bald werden die Forscher mehr über die Masse, das Alter, die Geschichte und die Zusammensetzung der Galaxien erfahren, denn Webb ist auf der Suche nach den frühesten Galaxien im Universum.

(Übersetzt aus dem oben verlinktem NASA-Artikel mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version))

Und hier auch noch der Link zu den Reden von Vizepräsidentin harris und Präsident Biden bei der Veröffentlichung des ersten Bildes im Weißen Haus in Washington.

Bei Twitter und facebook gibt es bereits Vergleiche des Bildes mit einem Bild des Hubble-Teleskops zu sehen. Hubble brauchte 420 Stunden Belichtungszeit, JWST zeigt mit nicht einmal20 Stunden Belichtungszeit schon viel, viel mehr Details.

Fotomontage aus Hubble und JWST Bild, Quelle: https://petapixel.com
 

Montag, 11. Juli 2022

11.Juli 2022: Ein Blick zur Sonne

********** Update vom 12. Juli 2022 *******

Und schnell ein Sonnenbild von heute:

Sonne am 12.7.22 um 11:07 Uhr MESZ

 

******************  Erstes Posting vom 11. Juli:

 Bevor sich morgen alle Welt nur noch für die Bilder des James-Webb-Space-Teleskop interessiert, habe ich heute noch einmal einen Blick zur Sonne geworfen. Dort hat es in den letzten (leider bewölkten) Tagen große Veränderungen ergeben.

Mehrere große Fleckengruppen erfreuen den Beobachter. Hier mein Foto von heute Mittag:

Sonne am 11.Juli 2022 um 14:10 UT (16:10 Uhr MESZ)

Und hier ein Bild von spaceweather.com mit der Bezeichnung der verschiedenen Fleckengruppen:


Zu beachten ist, das mein Bild am Nachmittag aufgenommen wurde, die Sonne ist gegenüber dem spaceweather-Bild also schon etwas im Uhrzeigersinn verdreht.

Die oben links neu erscheinende Sonnefleckengruppe hat noch keine Nummer verliehen bekommen, wahrscheinlich wird das die AR 3057 werden. 

Von der großen Gruppe AR3055 gibt es eine sehr schöne Aufnahme in der Bildergalerie von spaceweather. Diese Gruppe hat eine Ausdehnung von über 100.000 Kilometern, die Erde könnte also fast zehnmal nebeneinander da hinein gelegt werden. Wenn es aus dieser Gruppe heraus zu CMEs (Coronal mass ejection // Koronalen Masseauswürfen) kommt, könnten diese die Erde direkt treffen.  Auch die Gruppe 3056 ist in dieser Hinsicht aktiv.

 Auch wenn der Mond zur Zeit hell vom Himmel scheint, vielleicht lohnt es sich, die Polarlichtvorhersage in diesen tagen etwas genauer im Blick zu behalten.


Sonntag, 10. Juli 2022

11. - 17. Juli 2022: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche haben wir Vollmond. Das helle Licht des Mondes leuchtet praktisch in allen Nächten dieser Woche recht stark und lässt dadurch meist nur die helleren Sterne für dass bloße Auge sichtbar werden. Die Aufgangszeiten der hellen Planeten verlagern sich immer weiter nach vorne, Saturn geht jetzt bereits vor Mitternacht gegen 23 Uhr auf, Jupiter folgt gegen 0:30 Uhr, Mars gegen 1:30 Uhr und die Venus folgt um ca. 3:30 Uhr. Weil die Sonne nachts nicht tief unter den Horizont sinkt, ist die ISS in jeder Nacht bei vier Überflügen mal mehr, mal weniger gut zu beobachten. Der nur im Fernrohr sichtbare Komet C/2017 K2 PANSTARRS wird langsam etwas heller, hat es in dieser Woche aber schwer, gegen das Mondlicht anzukommen.

Am Montag, den 11. Juli, geht die Sonne um 5:19 Uhr auf und um 21:41 Uhr unter. Der helle Tag ist also 11 Minuten kürzer als noch vor einer Woche. Der zu 95 Prozent beleuchtete Mond geht kurz nach 20 Uhr über der Egge auf. Er steht im Sternbild Schlangenträger und geht erst am folgenden Tag um 3:06 Uhr unter. Bei Jupiter geht um 2:21 Uhr eine Bedeckung von Mond Io zu Ende, dann stehen alle vier galiläischen Monde auf der gleichen östlichen (linken) Seite.Die ISS ist am frühen Morgen dreimal zu sehen: Um ca. 0:13 Uhr tief im Südosten, zwischen 1:45 Uhr und 1:53 Uhr fliegt sie in 77° Grad Höhe über unseren Himmel hinweg und noch einmal zwischen 3:20 Uhr und 3:29 Uhr in sogar maximal 83° Grad Höhe. Am Abend kann die ISS dann noch einmal zwischen 23:18 Uhr und 23:28 Uhr tief am südlichen Himmel bei einem Überflug etwas oberhalb des Mondes beobachtet werden.

Am Dienstag, den 12. Juli, fliegt die ISS zwischen 0:55 und 1:04 Uhr in maximal 64° Grad Höhe über uns hinweg, der nächste Überflug zwischen 2:32 Uhr und 2:41 Uhr führt genau über unsere Stadt hinweg und zwischen 4:09 Uhr und 4:18 Uhr ist sie noch einmal in maximal 45° Grad Höhe zu sehen. Der zu 99 Prozent beleuchtete Mond geht um 21:14 Uhr auf. Die ISS ist danach noch einmal zwischen 22:32 Uhr und 22:38 Uhr für kurze Zweit sehr tief im Süden (maximale Höhe 14° Grad) zu sehen. Heute werden die erst5en Bilder des James-Webb-Teleskops der Öffentlichkeit vorgestellt. Ich habe dazu einen eigenen Blogeintrag geschrieben.

Am Mittwoch, den 13. Juli, fliegt die ISS zwischen 0:06 und 0:16 Uhr in maximal 50° Grad Höhe über unseren Himmel, um 1:48 Uhr fliegt sie exakt über unsere Stadt hinweg, und um 3:24 Uhr erreicht sie noch einmal eine Höhe von 59° Grad im Süden. Bereits um 11:08 Uhr erreicht der Mond auf seiner leicht elliptischen Bahn um die Erde den kürzesten Abstand zu uns im Laufe des Jahres, um 20:38 Uhr erreicht er seine exakte Vollmondposition. Zu beiden Zeitpunkten steht er bei uns jedoch noch unter dem Horizont. Er geht in dieser Vollmondnacht um 22:13 Uhr auf, aber sollte er Ihnen diesmal besonders groß erscheinen ist das nicht nur eine optische Täuschung. Zwischen 23:20 Uhr und 23:28 Uhr fliegt die ISS ein weiteres Mal in maximal 37° Grad Höhe über unseren Abendhimmel hinweg.

Am Donnerstag, den 14. Juli, fliegt die ISS um 0:59 Uhr in 85° Grad Höhe sehr hoch über unsere Köpfe hinweg, um 2:26 Uhr erreicht sie noch einmal eine Höhe von 73° Grad, bei Überflug zwischen 4:10 Uhr und 4:17 Uhr fliegt sie haarscharf an Saturn vorüber.  Am Abend fliegt die ISS zwischen 22:31 Uhr und 22:40 Uhr in maximal 27° Grad Höhe über unseren Südhimmel hinweg. Der noch immer fast volle Mond geht um 22:53 Uhr auf.

Am Freitag, den 15. Juli, fliegt die ISS um 0:11 Uhr, um 1:48 Uhr und um 3:24 Uhr über unseren Nachthimmel hinweg. Am Abend fliegt sie zwischen 23:18 Uhr und 23:28 Uhr in maximal 63° Grad Höhe über unseren Abendhimmel hinweg. Der Mond geht heute um 23:21 Uhr auf und ist unterhalb von Saturn zu finden.

Am Samstag, den 16. Juli, fliegt die ISS um 0:59 Uhr genau im Zenit über unsere Stadt hinweg, um 2:36 Uhr(47° Grad Höhe) und um 4:12 Uhr (nur 13° Grad Höhe) ist sie noch einmal bei weiteren Überflügen zu sehen.  Am Abend ist die ISS ein weiteres Mal zwischen 22:32 Uhr und 22:40 Uhr in maximal 48° Grad Höhe in der Dämmerung zu sehen. Der Mond nur "noch" zu 86 Prozent beleuchtete geht erst um kurz vor Mitternacht, um 23:41 Uhr auf.

Am Sonntag, den 17. Juli, fliegt die ISS um 0:11 Uhr exakt über Bad Lippspringe hinweg. Beim nächsten Überflug um 1:48 Uhr erreicht sie nur 61° Grad Höhe und beim folgenden Überflug ist sie nur ganz kurz um 3:21 Uhr im Westen zu sehen, bevor sie im Erdschatten verschwindet. Bereits um 1:17 Uhr endet eine Sternbedeckung von tau Aquarii , der (4,2mag)helle Stern taucht plötzlich "wie angeknipst" am dunklen Mondrand wieder auf.Am Abend fliegt die ISS zwischen 23:19 Uhr und 23:28 Uhr in maximal 84° Grad Höhe hoch über unsere Stadt hinweg.  Der nur noch zu 77 Prozent beleuchtete Mond geht am Abend erst um Mitternacht auf.

Freitag, 8. Juli 2022

Der Krallennebel oder der schwarze Skorpion - eine Dunkelwolke am Sternenhimmel

 Am Himmel leuchten nicht nur helle Sterne. es gibt dort auch Gegenden, da sieht man nichts. Und auch dies kann spannend sein.

Der amerikanische Astronom Edward Barnard (*1857, +1923) war ein erster Meister der Astrofotografie, er stellte einen Katalog von  349 Dunkelwolken zusammen.

Hier einmal eine von vielen solcher Dunkelwolken, die mir in den letzten Tagen am Himmel so aufgefallen waren:

Die Dunkelwolke B 84 im Sternbild Schütze

 Falls Sie selbst den Ausschnitt dieser Fotografie mit einem Sternenatlas vergleichen wollen. habe ich hier ein paar hellere Sterne über die Webseite "nova.astrometry.net" markieren lassen.

Markiert wurde auch der Kugelsternhaufen NGC 6440, der 1786 von William Herschel entdeckt wurde. NGC 6440 ist 27700 Lichtjahre von uns entfernt. Oben links hat astrometry.net auch noch NGC 6445 markiert, ein kleiner planetarischer Nebel, der jedoch ohne die Beschriftung im Originalbild (siehe unten)  besser zu erkennen ist.

Die Dunkelwolke B 84 ist besonders gut im Dreieck zwischen den Sternen HD 161557, HD 161326 und HD 161504 zu erkennen. Sie erinnert mich ein wenig an die Krallen eines Vogelfußes oder an ein gefährliches Monster. Im englischen wird diese Dunkelwolke auch "The Claw Nebula" ("Der Krallennebel") oder "The Dark Scorpion" (Der schwarze Skorpion") genannt.

Es handelt sich um eine dichte interstellare Wolke, die das Licht von dahinter liegenden Objekten wie Sternen oder hellen Nebeln verdunkelt. Diese dunklen Wolken enthalten winzige Staubpartikel, die mit gefrorenem Kohlenmonoxid und Stickstoff überzogen sind und den Durchgang des Lichts im sichtbaren Wellenlängenbereich effektiv blockieren.

Hier noch einmal das gleiche Bild ohne Beschriftung:

 


B 84, aufgenommen am 3.7.2022 um 0:29 mit Vaonis Vespera, Gesamtbelichtungszeit 6:30 Minuten, 39 Bilder gestacked.


Donnerstag, 7. Juli 2022

12. Juli 2022: Die ersten Bilder des James Webb Teleskops

**** Update 9. Juli ****

 Die NASA hat die Liste der ausgewählten Bilder/Objekte bekannt gegeben, die am Dienstag gezeigt werden sollen: https://www.nasa.gov/feature/goddard/2022/nasa-shares-list-of-cosmic-targets-for-webb-telescope-s-first-images

  • Carina Nebula. The Carina Nebula is one of the largest and brightest nebulae in the sky, located approximately 7,600 light-years away in the southern constellation Carina. Nebulae are stellar nurseries where stars form. The Carina Nebula is home to many massive stars, several times larger than the Sun.
  • WASP-96 b (spectrum). WASP-96 b is a giant planet outside our solar system, composed mainly of gas. The planet, located nearly 1,150 light-years from Earth, orbits its star every 3.4 days. It has about half the mass of Jupiter, and its discovery was announced in 2014.
  • Southern Ring Nebula. The Southern Ring, or “Eight-Burst” nebula, is a planetary nebula – an expanding cloud of gas, surrounding a dying star. It is nearly half a light-year in diameter and is located approximately 2,000 light years away from Earth.
  • Stephan’s Quintet: About 290 million light-years away, Stephan’s Quintet is located in the constellation Pegasus. It is notable for being the first compact galaxy group ever discovered in 1877. Four of the five galaxies within the quintet are locked in a cosmic dance of repeated close encounters. 
  • SMACS 0723: Massive foreground galaxy clusters magnify and distort the light of objects behind them, permitting a deep field view into both the extremely distant and intrinsically faint galaxy populations.

(Die in die Liste eingefügten Links zu deutschsprachigen Quellen habe ich eingefügt)

 ******* Original-Posting vom 7. Juli **************

 Am 12. Juli ist es endlich soweit. Die ersten Bilder des James Webb Teleskops werden der Öffentlichkeit vorgestellt. Dies passiert am Nachmittag zu unserer Mitteleuropäischen Sommerzeit in parallelen Livestreams von NASA und ESA. Anschließend am Abend des 12. Juli gibt es an vielen Sternwarten oder Planetarien weltweit weitere ausführliche Informationen zu diesen Bildern.

Sie können die Präsentation auch hier in meinem Blog live miterleben. Dazu brauchen Sie nur zur richtigen Zeit die hier vorgstellten YouTuvbe-Links zu aktivieren.

Die ESA beginnt mit einer Übertragung auf ihrem Web-TV-Kanal bereits um 16:00 Uhr: https://www.esa.int/ESA_Multimedia/ESA_Web_TV

Die NASA zeigt ihre Präsentation um 16:30 Uhr unter anderem auf YouTube:

 

Diese Übertragung wird sicherlich in englischer Sprache erfolgen. Wenn Sie lieber eine Erläuterung der Bilder in deutscher Sprache haben wollen, empfehle ich Ihnen um 20 Uhr die Übertragung einer Veranstaltung aus dem Haus der Astronomie in Heidelberg.

In dieser Veranstaltung werden Forschende des Max-Planck-Instituts für Astronomie (MPIA) die Bilder erklären und sie das jeweilige Themengebiet mit einer Reihe von Kurzvorträgen einordnen. HdA-Mitarbeiter Markus Nielbock wird den Abend moderieren. Zu Beginn soll nochmals das James Webb Teleskop vorgstellt werden und es wird erläutert, inwiefern das MPIA sowohl wissenschaftlich als auch technologisch an diesem neuen Weltraumteleskop beteiligt ist:


 An dieser Veranstaltung in Heidelberg möchte ich selbst teilnehmen, vielleicht schaffe ich es, Ihnen später davon ebenfalls in diesem Blog zu berichten.

Im Internet finden Sie HInweise auf viele weitere Veranstaltungen. Die Planetarien in Bochum, Münster oder Osnabrück wollen ebenfalls am Abend die Bilder erläutern.

Sonntag, 3. Juli 2022

4.-10. Juli 2022: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche erreicht der Mond am Donnerstag das Erste Viertel. Er steht nur wenig über dem Horizont, ist aber trotzdem ein lohnendes Ziel für den ersten Teil der Nacht. Von den hellen Planeten geht Saturn als erster schon vor Mitternacht im Südosten auf. Danach folgt Jupiter um ca. 1:00 Uhr, Mars um ca. 1:45 Uhr und später geht auch noch die Venus gegen 3:45 Uhr im Osten auf. Die ISS ist bei vielen morgendlichen Überflügen sichtbar.

Am Montag, den 4. Juli, geht die Sonne um 5:12 Uhr auf und um 21:45 Uhr unter. Noch ist der Rückgang der Tageslänge kaum zu spüren, gegenüber dem letzten Montag sind das gerade mal 7 Minuten. Der Mond ist am Abend zu 23 Prozent beleuchtet. Er geht erst deutlich nach Mitternacht um 0:41 Uhr unter. Die ISS tritt  bereits um 2:35 Uhr in der Nähe von Saturn aus dem Erdschatten heraus und fliegt dann schnell nach Osten. Beim nächsten Überflug ist sie zwischen 4:09 Uhr und 4:17 Uhr fliegt sie von West nach Ost über den kompletten Himmel und erreicht eine maximale Höhe von 67° Grad im Süden.

Am Dienstag, den 5. Juli, fliegt die ISS um 1:50 Uhr haarscharf an Jupiter vorbei. Bei ihrem nächsten Überflug zwischen 3:22 Uhr und 3:29 Uhr erreicht sie maximal eine Höhe von 53° Grad. Der Mond ist am Abend zu 38 Prozent beleuchtet. Bereits um 22:06 Uhr kommt es zu einer Bedeckung eines 5,4mag hellen Sterns (7 Vir), wahrscheinlich ist es jedoch selbst für das Teleskop noch viel zu hell, um diese Bedeckung zu beobachten.

Am Mittwoch, den 6. Juli, ist die ISS auch wieder zweimal zu sehen. Um 2:35 Uhr zeigt sie sich im Süden und fliegt schnell nach Osten weiter, zwischen 4:08 Uhr und 4:17 Uhr fliegt sie dann mit 87° Grad Höhe fast genau über unsere Stadt hinweg. Der Mond ist am Abend zu 48 Prozent beleuchtet, er zeigt maximale Libration in Länge, das Mare Crisium steht nahe am Rand. Kleinplanet (14) Irene steht heute in Opposition zur Sonne.

Am Donnerstag, den 7. Juli, ist die ISS um 1:50 Uhr herum kurz im Südosten zu sehen. Beim Überflug zwischen 3:21 Uhr und 3:29 Uhr erreicht sie gut 73° Grad Höhe über dem Horizont. Um 4:14 erreicht der Mond exakt das Erste Viertel, dann steht er jedoch bei uns unter dem Horizont. Am Abend steht der Mond unweit von Spica in der Jungfrau, später lässt sich ab ca. 0:50 Uhr vielleicht noch der sog. Hesiodus-Strahl beobachten, allerdings geht der Mond schon eine halbe Stunde später unter.

Am Freitag, den 8. Juli,  kann die ISS sogar dreimal  beobachtet werden. Um 1:02 Kurz in der Nähe des frisch aufgegangenen Jupiter, beim Überflug zwischen 2:34 Uhr und 2:41 Uhr in maximal 66° Grad Höhe und zwischen 4:07 Uhr und 4:18 Uhr fliegt sie ein weiteres Mal in dieser Woche fast genau über unsere Stadt hinweg. Der Mond ist abends zu 69 Prozent beleuchtet.

Am Samstag, den 9. Juli,  fliegt die ISS zwischen 1:47 Uhr und 1:52 Uhr in maximal 51° Grad über unseren Nachthimmel hinweg, ein weiteres Mal zwischen 3:19 Uhr und 3:29 Uhr, um  3h:24m:18s fliegt sie dabei exakt über unsere Stadt hinweg. Der Mond ist am Abend zu 79 Prozent beleuchtet.

Am Sonntag, den 10. Juli,  ist die ISS gegen 1:00 Uhr kurz im Südosten zu sehen, beim nächsten Überflug zwischen 2:33 Uhr und 2:41 Uhr fliegt sie fast genau über unsere Stadt hinweg (86° Grad Höhe) und zwischen 4:09 Uhr und 4:18 Uhr fliegt sie noch einmal in maximal 71° Grad Höhe über unseren aufgehellten Himmel in der Morgendämmerung hinweg. Der zu 88 Prozent beleuchtete Mond steht am Abend im Sternbild Skorpion recht nahe bei Antares. Um 22:56 Uhr kommt es zu einer Bedeckung eines 4,5mag hellen Sterns (19 Sco), auch diese Sternbedeckung wird in der Dämmerung nur schwer zu verfolgen sein.

Samstag, 2. Juli 2022

1. Juli 2022: Ein paar Impressionen aus der Nacht

 Am Freitagabend, 1. Juli 2022, sollte der Himmel klar sein. Leider zogen doch immer wieder Wolken durch. So musste ich immer wieder mal die Beobachtungsrichtung ändern, neue Ziele suchen. Entspannend war das nicht so wirklich, aber ich denke, Spaß gemacht hat es trotzdem. Einige Fotos sind mir unter den nicht optimalen Bedingungen doch so gelungen, dass ich sie hier zeigen möchte. Da hat die Vespera-Beobachtungsstation schon einen klaren Vorteil: durch das Live-Stacking hat man schnell ein anschaubares Bild zur Hand. Bilder, die ich in dieser Nacht an meinem großen Teleskop parallel mache, muss ich erst anschließend noch "entwickeln". Also die Einzelbilder von der Kamera auf den PC kopieren, durch die Stacking-Software laufen lassen, mit guter Bildbearbeitungssoftware nachbearbeiten usw. Vorher natürlich nicht Flats und Darks vergessen. 

Doch ich will nicht lamentieren, sondern einfach ein paar Bilder zeigen.

Zunächst der Mond, als schmale Sichel noch in der Abenddämmerung gegen 22 Uhr fotografiert:

Der Mond am 1.7.22 um 22:15 MESZ

 Das Foto entstand mit meinem Spektiv und einer Kleinbildkamera. Dann wurde es langsam dunkel und meine Vespera kam zum Einsatz:

Kugelseternhaufen M3

Dieses Bild vom Kugelsternhaufen M3 war das erste heute Abend. Die ersten drei Ziele (NGC4490, NGC5907 und M5) waren für das Vespera noch nicht zu erreichen, da war es entweder noch zu hell, oder es scheiterte an durchziehenden Wolken. Doch dann hatte ich etwas mehr Glück.

Als nächstes habe ich das Galaxienpaar M81/M82 fotografiert:

M81 (unten) und M82 (oben rechts) / 120 Einzelbilder


Zur Abwechslung hier ein kleiner Sternenhaufen, NGC 6712:

NGC 6712 (15 Minuten belichtet)


Und schließlich den Schwanennebel:

M17, der Schwanennebel oder auch Omeganebel genannt


Dieses Bild müsste man eigentlich um 180° Grad drehen, um den Schwan richtig herum zu sehen. Für mich ist dieser Nebel einer der schönsten am Nachthimmel. An dunklen Orten ist er schon im Fernglas gut zu erkennen. Das Bild wurde eine halbe Stunde belichtet, es ist also aus 180 Einzelbilder gestackt worden.

Den Schwanennebel habe ich parallelauch mit meinem großen Teleskop fotografiert. An mein Celestron C8 habe ich eine Vollformatkamera angeschlossen (Canon EOS RP). Diese Bilder muss ich natürlich erst noch von der Speicherkarte holen. Da diese Kamera nicht astromodifiziert ist, wird hier der Schanennebel sicherlich nicht so farbig aussehen. Die Kamera in der Vespera ist da sicherlich deutlich rotempfindlicher alses der Chip in der Canon Kamera ist.

Zusätzlich habe ich mit einer weiteren Kamera noch ganz ohne Teleskop Übersichtsbilder der Himmelsregionen fotografert, in der ich die oben abgebildeten Objekte so ungefähr fotografiert habe. Ob es mit wohl gelingt, aus allen drei Kameras am Ende brauchbare Bilder zu bekommen?Dummerweise habe ich nicht wirklich aufgepasst, und die Speicherkarte der Canon am C8 ist vollgelaufen. Mal sehen, wieviele brauchbare Aufnahmen ich dort tatsächlich noch geschafft habe. Ich werde dsrüber in den kommenden Tagen berichten.

Ein paar mehr Fotos und Beobachtungen habe ich noch gemacht, diesen Text habe ich praktisch "nebenbei" geschrieben. Doch jetzt (2:15 Uhr) will auch ich so langsam ins Bett.