Donnerstag, 29. September 2022

29. September 2022: Der Mond und mehr heute Abend

 Nur knapp über dem Horizont habe ich heute den Mond noch fotografisch erwischt:

Der Mond am 29. September um 19:45 Uhr

Der Mond stand kurz vor 20 Uhr nur 4° Grad über dem Horizont. Kurz danach um 20:28 Uhr wird er bereits untergehen.

Das Foto entstand mit meinem Spektiv und einer angesetzten Kleinbildkamera. Bei ISO80 und Blende f/3.3 wurde eine halbe Sekunde belichtet. Durch die Eigenbewegung ist der Mond selbst schon nicht mehr ganz scharf. Hinzu kommt natürlich die dichte Atmossphäre so knapp über dem Horizont.

Hätte ich kürzer belichtet, wäre das Bild noch deutlich dunkler, bei höherer ISO wäre es verrauschter. So hoffentlich noch ein ansehbarer Kompromis. 

Es blieb auch nach Sonnenuntergang klar. Eine schöne Gelegenheit, ein paar weitere Himmelsobjekte abzulichten. Hier der offene Sternhaufen NGC 6940, auch Mothra-Haufen genannt:

NGC 6940 im Sternbild Füchslein (Vulpecula)

 

Bei Wikipedia kann man einiges über diesen Sternhaufen nachlesen. Das sind dort alles recht trockene Fakten. Mich reizt bei diesem Sternhaufen etwas anderes: Wenn man genau hinschaut, entdeckt man ziemlich im Zentrum des Haufens einen recht rötlich schimmernden Stern. Die helleren Sterne etwas Abseits vom Zentrum des Haufens dagegen erscheinen eher bläulich. Der helle rötliche Stern ist ein "roter Riese" und trägt die Bezeichnung FG Vulpecula . Der Stern ist von uns ca. 8000 Lichtjahre entfernt. Sein Durchmesser beträgt etwa das 74 - 94fache unserer Sonne. (Zum Vergleich: Beteigeuze ist noch einmal zehnmal größer als FG Vulpecula).

Dienstag, 27. September 2022

25. September 2022: Ein Besuch im Sternbild Delphin

 Am Sonntagabend, den 25. September, klarte es überraschenderweise auf und ich konnte für ein paar Stunden erfolgreich den Himmel beobachten. An diesem Abend habe ich mir verschiedene Objekte im Sternbild Delphin ausgesucht.

Hier zunächst eine Weitwinkelaufnahme meines südwestlichen Sternenhimmels, auf dem das Sommerdreieck aus den drei hellen Sternen Wega in der Leier (oben rechts), Deneb im Schwan (oben links) und Altair im Adler (unten rechts) zusammen mit der sommerlichen Milchstrasse schön zu sehen ist:

Sommerdreieck am 25. September 2022

Für diese Aufnahme habe ich 30 Bilder übereinander gelegt (gestackt), die ich einzeln mit meiner Vollformatkamera jeweils 30 Sekunden bei ISO 1600 mit einem Zoom-Objektiv (24mm Brennweite, Blende f=4) belichtet hatte.

Solche Bilder kann man gut bei "nova.astrometry.net" hochladen und bekommt dann zurück gemeldet, welche Sternbilder auf ihnen enthalten sind:

Das gleiche Foto mit Sternbildlinien und Bezeichnungen von astrrometry.net

 

Das große Sternbild Schwan dominiert natürlich das Foto, oben rechts die Leier, unten rechts der Adler. Ganz unten links ragt noch etwas das Sternbild Pferd ins Foto. Außerdem werden noch die Sternbilder Vulpecula (Füchslein), Sagitta (Pfeil) und das Sternbild Delphin ausgewiesen.

Im letzteren habe ich drei verschiedene Objekte näher betrachtet, die auf der Weitwinkelaufnahme nur bedingt zu sehen sind:

Das Sternbild Delphin und drei NGC-Objekte

Der New General Catalogue (NGC-Karalog) enthält, wie die Nummern es schon erahnen lassen, tausende von interessanten Objekten, viele davon wurden von William Herschel entdeckt. 

Auf dem Weitwinkelfoto ist eindeutig nur das Objekt NGC 6934 zu erkennen. Es handelt sich um einen Kugelsternhaufen, der fast genau auf den Tag vor 237 Jahren von William Herschel entdeckt wurde. Dieses, wie auch die anderen beiden Objekte, habe ich auch mit meiner Vespera-Beobachtungsstation fotografiert:

NGC 6934 im Delphin

Meine Vespera arbeitet mit 200mm Brennweite, alle 10 Sekunden wird ein neues Bild aufgenommen, die Gesamtbelichtungszeit betrug 45 Minuten. NGC 6934 hat eine Helligkeit von 8,8mag und ist ca. 50000 Lichtjahre von uns entfernt.Auch dieses Bild habe ich bei astrometry.net hochgeladen...:

NGC 6934 bei astrometry.net

... und gleich eine Überraschung entdeckt, wird doch auch NGC 6933 im Bild vermerkt. Dieses Objekt wurde vom schwedischen Astronomen Herman Schultz 1865 entdeckt. Es gehört jedoch eigentlich gar nicht in den Katalog hinein, der ja nur "Nebel, Sternhaufen und Galaxien" enthalten sollte. Hier kann man jedoch nur eine Doppelstern erkennen, deshalb wird dieses Objekt in vielen "deep-sky"-Büchern gar nicht aufgeführt. (HD xxxxxx sind übrigens Bezeichnungen für Sterne nach dem Henry Draper Katalog).

Ein weiterer Kugelsternhaufen im Sternbild Delphin ist NGC 7006, auch dieser wurde von William Herschel entdeckt. Er ist jedoch nur 10,6mag hell und ca. 140000 Lichtjahre entfernt, also fast dreimal so weit wie NGC 6934:

NGC 7006

Auch dieses Bild wurde insgesamt 45 Minuten belichtet. NGC 7006 unterscheidet sich kaum von ähnlich hellen Sternen in der Nachbarschaft:

NGC 7006 bei astrometry.net

Das letzte beobachtete Objekt war dann NGC 6905. Kein Kugelsternhaufen, sondern ein planetarischer Nebel. Dieser trägt auch den Namen "Blue Flash Nebel" ("Blauer Blitz Nebel"):

NGC 6905

Hier muss man schon etwas genauer hinschauen, um in der Mitte des Bildes den nur 11,1mag hellen kleinen blauen Nebel zu entdecken. Auch NGC 6905 wurde von William Herschel entdeckt. Dieser planetarische Nebel ist nur 3000 Lichtjahre von uns entfernt. Meine kleine Beobachtungsstation kann hier natürlich nur einen kleinen rundlichen Fleck abbilden. Wenn man dieses Objekt jedoch mit größeren Optiken beobachtet offenbaren sich noch ganz andere interessante Einblicke in diesen "Nebel im Cocktailglas".


Sonntag, 25. September 2022

26. September - 2. Oktober 2022: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche nimmt der Mond allmählich wieder zu, er wandert jedoch sehr horizontnah im Südwesten über den Himmel, so dass viele Menschen ihn vielleicht noch gar nicht bemerken werden. Von den hellen Planeten kann Saturn die ganze Nacht über bis gegen 2:30 Uhr beobachtet werden, Jupiter praktisch die ganze Nacht und Mars ab etwa 22:30 Uhr.  Die ISS kann bei abendlichen Überflügen beobachtet werden.

Am Montag, den 26. September, geht die Sonne um 7:17 Uhr auf und um 19:14 Uhr unter. Die sog. "bürgerliche Dämmerung" endet bereits um 19:47 Uhr, dann steht die Sonne 6° Grad unter dem Horizont. Richtig "astronomisch dunkel" ist es jedoch erst ab 21:07 Uhr, wenn die Sonne 18° Grad unter dem Horizont steht. Die ISS steigt ab 19:44 Uhr ge4nau aus dem Westen steil den Himmel hinauf und verschwindet um 19:51 Uhr im Osten. Um exakt 19h:47m:53s fliegt sie genau über Bad Lippspringe hinweg, durchfliegt also unseren Zenit. Zwischen 21:21 Uhr und 21:24 Uhr ist sie noch einmal im Westen zu sehen, bevor sie in 58° Grad Höhe zwischen den Sternbildern Leier und Adler im Erdschatten unsichtbar wird. Der Planet Jupiter erreicht heute um 21:33 Uhr seine exakte Oppositionsstellung. Da Io bis 21:52 Uhr vom Planeten selbst verfinstert wird, sind zunächst nur drei der galiläischen Monde zu sehen. Um Mitternacht beginnt NASA TV mit einer Live-Übertragung, welche den Impact des Satelliten DART auf dem Asteroiden-Mond Dimorphos zeigen soll, der Einschuss soll genau um 1:14 MESZ (7:14 pm EDT) stattfinden und zeigen, dass es bereits heute möglich ist, gefährliche Erdbahnkreuzer auf diese Weise leicht aus der Bahn abzulenken. Wenn die Mission gelingt, werde ich aller Wahrscheinlichkeit darüber in meinem Vortrag am 1.10.22 auf der Sternwarte berichten.

Am Dienstag, den 27. September, geht die nur zu 4 Prozent beleuchtete Mondsichel um 19:54 Uhr unter. Bei guter Sicht zum Westhorizont ist sie vielleicht das erste Mal nach Neumond wieder zu sehen. Zwischen 20:32 Uhr und 20:37 Uhr fliegt die ISS in maximal 73° Grad Höhe (knapp unterhalb der Wega) über unseren Abendhimmel hinweg.

Am Mittwoch, den 28. September, geht die zu 9 Prozent beleuchtete Mondsichel um 20:09 Uhr unter. Die ISS fliegt zwischen 19:43 Uhr und 19:50 Uhr in maximal 84° Grad Höhe hoch über unseren abendlichen Dämmerungshimmel hinweg. Gegen 21:21 Uhr ist sie noch einmal kurz im Südwesten zu sehen.

Am Donnerstag, den 29. September, geht die zu 17 Prozent beleuchtete Mondsichel um 20:28 Uhr unter. Die ISS fliegt zwischen 20:32 Uhr und 20:36 Uhr in maximal 47° Grad Höhe über unseren Abendhimmel hinweg.

Am Freitag, den 30. September, geht die zu 26 Prozent beleuchtete Mondsichel um 20:54 Uhr unter. Sie ist tief im Südwesten im Sternbild Skorpion zu finden. Die ISS fliegt zwischen 19:43 Uhr und 19:50 Uhr in maximal 62° Grad Höhe hoch über unseren Abendhimmel hinweg.

Am Samstag, den 1. Oktober, ist der Mond am Abend in das Sternbild Schlangenträger weiter gewandert. Der zu 37 Prozent beleuchtete Mond geht um 21:32 Uhr unter.Um 19:40 Uhr beginnt eine Bedeckung von Jupitermond Ganymed durch den Planeten., um 22:51 Uhr endet dann die Verfinsterung von Ganymed. Die ISS fliegt zwischen 20:31 Uhr und 20:36 Uhr in nur noch 27° Grad Höhe flach über unseren südwestlichen Himmel hinweg. Heute ist im deutschen Sprachraum Astronomietag. Bitte beachten Sie dazu meinen extra Blog-Beitrag.

Am Sonntag, den 2. Oktober, erreicht um 1:07 Uhr der veränderliche Stern Algol im Perseus ein Helligkeitsminimum. Der Jupitermond Europa beginnt um 0:36 Uhr einen Durchgang vor dem Planeten (bis 3:02 Uhr), Europas Schatten lauft wenige Minuten später über den Planeten. Um 2:59 Uhr beginnt außerdem eine Bedeckung des Mondes Io, so dass für kurze Zeit nur die beiden Jupitermonde Kallisto und Ganymed zu sehen sein werden. Der zu 48 Prozent beleuchtete Mond geht gegen 22:26 Uhr unter. Das erste Viertel wird jedoch erst nach seinem Untergang um 2:14 Uhr in der Nacht zum Montag erreicht. Die ISS fliegt zwischen 19:42 Uhr und 19:49 Uhr in maximal 37° Grad Höhe über unseren Abendhimmel hinweg, im Südosten fliegt sie um 19:48 Uhr nur ganz knapp oberhalb an Saturn vorüber.

Samstag, 24. September 2022

1. Oktober 2022: Astronomietag "Faszinierende Mondwelten im Sonnensystem"

 

Am Samstag, den 1. Oktober 2022 halte ich um 19:30 Uhr einen Vortrag an der Volkssternwarte Paderborn Schloß Neuhaus:

"Faszinierende Mondwelten im Sonnensystem" 


lautet das Motto des Astronomietages und auch meines Vortrags. Der Mond befindet sich am Abend knapp im ersten Viertel (zunehmender Halbmond) und er wird uns die eindrucksvollen Schatten seiner Berge und Kraterränder präsentieren. Bald nach 21 Uhr geht der Mond im Südwesten unter. Gleichzeitig geht Jupiter, der König unseres Sonnensystems, im Südosten auf. Bewundern Sie mit uns die Galileischen Monde Io, Europa, Ganymed und Kallisto. Bereits hoch am Himmel befindet sich dann der Ringplanet Saturn mit seinen Monden Titan, Enceladus, Rhea und weiteren.

In meinem Vortrag erlangen Jung und Alt schnelles Einsteigerwissen über die Monde von Saturn und Jupiter und natürlich auch über den Erdmond. Auf dem Mond stelle ich ein paar besondere Formationen vor, die schon in kleinen Teleskopen eindrucksvoll zu beobachten sind. Auch werde ich zeigen, wo vor über 50 Jahren die verschiedenen Apollo-Missionen auf dem Mond gelandet sind.  Ich gebe Tipps, welche Monde man bereits mit einem einfachen Fernglas beobachten kann und wie man - gemeinsam mit anderen Hobbyastronomen - selbst heute noch neue Monde im Sonnensystem entdecken kann.

Weitere Informationen dazu auf der Webseite der Violkssternwarte Paderborn.

 

Bereits um 17 Uhr gibt es vom "Haus der Astronomie" in Heidelberg einen Livestream bei Youtube, in dem es ebenfalls um die "faszinierenden Mondwelten in unserem Sonnensystem und was sonst noch am Himmel los ist" gehen wird.

Bei klarem Wetter führt auch der "Beobachtertreff OWL" ab 20 Uhr beim Friedhof / Römerlager in Anreppen bei Delbrück, eine öffentliche Himmelsbeobachtung durch. Am Beobachtungsplatz warten Sternfreunde aus der Region mit ihren Teleskop. Der Besucher bekommt eine kurze Einführung in die Handhabung des Teleskops und kann dann den Mond, einige Planeten und deren Monde und natürlich auch Sternhaufen und Galaxien beobachten. Bei bedeckten Himmel muss das Beobachtungsangebot leider ausfallen.

 Am Astronomietag bieten Sternwarten, Vereine, Planetarien, Forschungsinstitute und Amateurastronomen zahlreiche Aktivitäten, damit jeder einmal den Sternhimmel live erleben kann – zentral koordiniert von der Vereinigung der Sternfreunde e.V.

Der erste Astronomietag fand am 23. August 2003 zum Anlass der besonders nahen Mars-Opposition statt. Viele Jahre lang war ein Termin im Frühjahr (März/April) Tradition, in den von der Coronavirus-Situation beeinträchtigten Jahren 2020 und 2021 gab es einen zweiten Astronomietag im Oktober und es wurden vermehrt Online-Veranstaltungen angeboten. Ab 2022 wird der Astronomietag durchgehend im Herbst stattfinden.

Am 1. Oktober findet nicht nur der Astronomietag statt, sondern auch die von der NASA initiierte weltweite International Observe The Moon NightWer am Astronomietag nachts bis in den Morgen weiter machen will, kann ab 1:00 Uhr früh am Sonntag zu NASA TV und der "Observe the Moon-Night"-Aktion wechseln: https://moon.nasa.gov/observe-the-moon-night/participate/live-streams/

Vom 1. bis zum 4. Oktober führt die Internationale Astronomischen Union zudem die Initiative 100 Stunden Astronomie durch, die Astronomie allen Menschen weltweit zugänglich machen soll.

 


 

 

Sonntag, 18. September 2022

19. - 25. September 2022: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche zieht sich der Mond auch am Morgenhimmel immer weiter zurück. Sonntag haben wir dann Neumond, also gute Voraussetzungen für die Beobachtung lichtschwacher Objekte am Himmel. Von den hellen Planeten steht Saturn gegen 23 Uhr im Süden und ist bis ca. 3:00 Uhr zu sehen. Jupiter steht nächste Woche in Opposition zur Sonne und ist die ganze Nacht über zu sehen, er erreicht bald nach 1:00 Uhr nachts seine höchste Stellung (ca. 38° Grad) im Süden. Mars geht gegen 22:45 Uhr auf und steht morgens gegen 6:00 Uhr hoch im Süden. Mit einem guten Fernglas können auch Uranus und Neptun gefunden werden.Die ISS kann bei abendlichen Überflügen gesichtet werden.

Am Montag, den 19. September, geht die Sonne um 7:06 Uhr auf und um 19:30 Uhr unter. Noch dauert der Tag also etwas länger als die Nacht, zum Ende der Woche wird dies wechseln. Die ISS fliegt zwischen 20:34 Uhr und 20:39 Uhr in maximal 41° Grad Höhe über unseren Nachthimmel hinweg. Bei Jupiter stehen am Abend alle vier galiläischen Monde auf der gleichen östlichen Seite.

Am Dienstag, den 20. September, geht der Mond kurz nach Mitternacht um 0:16 Uhr auf. Er steht im Sternbild Zwillinge unterhalb der Sterne Castor und Pollux. Er ist noch zu ca. 30 Prozent beleuchtet.Die ISS steigt ab 21:21 Uhr bis ca. 21:25 Uhr aus dem Westen kommend steil Richtung Zenit auf, wo sie in 79° Grad Höhe über unseren Köpfen im Erdschatten verschwindet. Um 23:40 Uhr erreicht der veränderliche Stern Algol (beta Per) ein Helligkeitsminimum.

Am Mittwoch, den 21. September, geht der nur noch zu 22 Prozent beleuchtete Mond um 1:22 Uhr im Sternbild Krebs auf. Von 2:07 Uhr bis 5:00 Uhr wandert der Schatten von Jupitermond Ganymed über den Planeten. Die ISS fliegt zwischen 20:32 Uhr und 20:39 Uhr in maximal 66° Grad Höhe über unseren Abendhimmel hinweg. Heute erreicht Kleinplanet (804)Hispania seine Opposition, er leuchtet jedoch nur 11mag hell. Um 1:00 Uhr steht Hispania dicht unterhalb eines Paares aus zwei ca. 7,5mag hellen Sternen, HIP 117367 und HIP 117359.

Am Donnerstag, den 22. September, geht der nur noch zu 15 Prozent beleuchtete Mond um 2:34 Uhr auf. Er zeigt maximale Libration in Breite, so dass wir auf seinen Südpol schauen können. Die ISS steigt ab 21:20 Uhr  aus dem Westen kommend steil Richtung Zenit auf, wo sie ca. 21:25 Uhr genau im Zenit über unseren Köpfen im Erdschatten verschwindet.

Am Freitag, den 23. September, steht die Sonne um 3:03 Uhr exakt über dem Äquator. Wir haben also Tag- und Nachtgleiche, Herbstanfang. Sie wechselt jetzt wieder in den Süden, so dass nun bei uns die Nächte länger dauern werden als der Tag. Der nur noch zu 9 Prozent beleuchtete Mond um 3:48 Uhr im Sternbild Löwe oberhalb von Regulus auf. Die ISS fliegt zwischen 20:32 Uhr und 20:38 Uhr noch einmal fast genau durch den Zenit (86° Grad Höhe) über unseren Abendhimmel hinweg.

Am Samstag, den 24. September, geht der nur noch zu 3 Prozent beleuchtete Mond erst um 5:03 Uhr auf. Ob er wohl in der Morgendämmerung noch zu sehen sein wird? Die ISS steigt ab 21:20 Uhr  aus dem Westen kommend steil Richtung Zenit auf, wo sie ca. 21:24 Uhr ziemlich genau im Zenit über unseren Köpfen im Erdschatten verschwindet. Am Jupiter wandert von 3:54 Uhr bis 6:08 Uhr der Schatten von Io und von 22:15 Uhr bis 0:46 Uhr am Sonntag der Schatten von Europa über den Planeten.

Am Sonntag, den 25. September, erreicht der Mond exakt um 23:55 Uhr seine Neumondposition. Die ISS fliegt zwischen 20:32 Uhr und 20:37 Uhr ein weiteres mal praktisch durch den Zenit (86° Grad Höhe) über unseren Abendhimmel hinweg. Ab 22:23 Uhr (bis 0:37 Uhr am Mo) wandert der Schatten von Io über den Planeten.

Donnerstag, 15. September 2022

15. September 2022: Die neuen Jahrbücher für 2023 sind da!

"Ja ist denn schon Weihnachten?", so habe ich mich selbst heute scherzhaft gefragt. In den Supermärkten kann man schon Lebkuchen und Spekulatius kaufen. Und jetzt erscheinen auch schon die astronomischen  Jahrbücher für 2023. 

Vorgestern rief mich meine nette Buchhändlerin hier in Bad Lippspringe an: "Herr Dzieran, sie kaufen doch immer aus dem Kosmos-Verlag die Bücher 'Der Sternenhimmel' und "Das Himmelsjahr'. Darf ich für Sie davon gleich je ein Exemplar zurück legen?" Jaklar, war sofort meine Antwort. Solch ein Service ist einfach nur gut. Deshalb kaufe ich meine Bücher grundsätzlich hier vor Ort und eben nicht bei dem bekannten, großem amerikanischen Konzern. 

Seid heute sind die Bücher dann auch bei mir zu hause:

Neue Jahrbücher für 2023 aus dem Kosmos-Verlag

"Das Kosmos Himmelsjahr" erscheint jetzt schon im 113. Jahrgang. Es ist quasi das Standardwerk, das wohl fast alle Amateurastronomen zu Hause haben. Monat für Monat zeigt und erklärt es den jeweiligen Sternenhimmel und insbesondere auch die jeweiligen Positionen des Mondes und der "Wandelsterne", der Planeten. Es wird auch auf viele besondere Ereignisse hingewiesen, zum Beispiel auf enge Begegnungen des Mondes mit anderen Planeten oder Sternschnuppenströme. In einem kleinen Tabellenteil gibt es Hinweise für Sternbedeckungen oder auch zu den Positionen ausgewählter Kleinplaneten. Ein besonderes Plus ist das "Monatsthema": in jedem Monat gibt es einen Aufsatz zu einem besonderen Thema. Manchmal hat es etwas mit den Ereignissen des jeweiligen Jahres zu tun (z.B. "Der Perseidenstrom"), manchmal geht es aber auch um grundlegende Themen der Astrophysik ("Gibt es dunkle Materie wirklich?"). Für 20 Euro ist dies immer noch ein erschwingliches Buch, es sollte tatsächlich in keinem Haushalt fehlen.

"Der Sternenhimmel 2023" ist anders. Dieses Buch ist viel nüchterner gestaltet. Es enthält kaum bunte Bilder, sondern wirkt fast eher wie eine große, lange Liste. Denn zu jedem Tag des Jahres wird genau aufgezählt, was am Himmel um welche Uhrzeit passiert: Welche Phase der Mond hat, wann eine Sternbedeckung beginnt, wann welche besonderen Jupiter- oder Saturn-Mond-Ereignisse passieren. Informationen zu Sternbedeckungen oder Kleinplaneten sind wesentlich ausführlicher zusammengetragen als im Himmelsjahr. Auf deutlich über 300 Seiten gibt es also eine geballte Ladung von Informationen für uns Sternfreunde. Auch dieses Jahrbuch erscheint bereits im 83. Jahrgang. Leider ist es mit 36 Euro inzwischen schon relativ teuer geworden. Für mich ist dieses Buch jedoch eine wichtige Hilfe bei der Erstellung meiner wöchentlichen Übersichten, was wann am Himmel tatsächlich zu sehen ist. Von daher sollte es meiner Meinung nach bei keinem "fortgeschrittenen Hobbyastronomen" fehlen.

 Ich freue mich, dass ich diese Bücher jetzt schon habe. So kann ich in aller Ruhe meine Astroaktivitäten für das kommende Jahr planen, zum Beispiel lohnt sich eine Reise in einen "Sternenpark" natürlich mehr zur Neumondzeit. Und ich weiß jetzt schon: Am 28. Oktober kommt es zu einer partiellen Mondfinsternis, oder am 9. November 2023 kommt es zu einer Bedeckung der Venus durch den Mond. Da werde ich mir ganz gewiss keinen anderen Termin hinlegen!

Aber natürlich dürfen Sie auch noch warten, doch denken Sie dran: Weihnachtsgeschenke für Hobbyastronomen kann man gar nicht zu früh kaufen!

Mittwoch, 14. September 2022

14./15. September 2022: Uranus und Mond durch Wolken bedeckt

 Heute Nacht bedeckt unser Mond auf seiner Bahn am Himmel den Planeten Uranus. Auf dieses Ereignis habe ich mich schon sehr gefreutund es sehnsüchtig erwartet. Doch leider hat es nicht geklappt, diese Bedeckung zu beobachten, denn Mond und Uranus wurden hier bei uns durch Wolken bedeckt. Die Wettervorhersage hatte in der Nacht Aufheiterungen angekündigt. Doch leider nicht zum richtigen zeitpunkt.

Hier ein Foto des Mondes, nachdem die Bedeckung schon ein paar Minuten zuvor passiert war:

Mond hinter Wolken, am 13.9.22 um 23:36 Uhr

Die eigentliche Bedeckung fand schon um 23:26 Uhr statt, aber da war der Mond noch ganz hinter Wolken versteckt. Jupiter und seine Monde waren zu diesem Zeitpunkt klar zu sehen,doch das war leider nicht der Blick, den ich mir gewünscht hatte.

Ja, so ist es leider. Nicht jeder Wunsch geht in Erfüllung. Damit müssen wir leben. Natürlich ist man enttäuscht, aber ich bleibe trotzdem Optimist. Es wird noch weitere Bedeckungen des Planeten Uranus durch den Mond geben - und irgendwann klappt auch diese Beobachtung!

Dienstag, 13. September 2022

12. September 2022: Juwelen am Himmel

 Am Dienstag, den 12. September, verzogen sich glücklicherweise mit Einbruch der Dunkelheit auch die vielen Schleierwolken, so dass ich wieder einmal mit meiner Vespera-Beobachtungsstation ein schönes Foto machen konnte.

Ich habe dabei den offenen Sternhaufen M 52 und den sog. "Blasennebel", NGC 7635, zusammen in einem Bild aufgenommen.

Hier das Ergebnis aus 413 Einzelbelichtungen a jeweils 10 Sekunden, Gesamtbelichtungszeit also 1h:8m:50sec:

M 52, NGC 7635 und Nova Cas 2021 am 12. September 2022.

 Beide Objekte befinden sich im Sternbild Cassiopeia. M 52 wurde vermutlich am 7. September 1774 von Charles Messier entdeckt. Er trägt auch die NGC-Nummer NGC 7654. Dieser Sternhaufen umfasst ca. 600 Sterne, seine Entfernung beträgt rund 4600 Lichtjahre. der Sternhaufen ist mit bloßem Auge nicht zu sehen, bei halbwegs dunklem Himmel reicht dann jedoch schon ein Fernglas, um diese Ansammlung von Sternen zu finden. 

Im März 2021 tauchte unterhalb von M 52 plötzlich auch eine Nova auf. Ich habe darüber in meinem Blog berichtet. Auch dieser Stern ist noch auf dem Bild zu sehen, auch wenn die Nova jetzt nur noch ca. 11-12mag hell ist.

Der Blasennebel, NGC 7635, NGC 7635 wurde am 3. November 1787 durch William Herschel entdeckt. Bei Wikipedia findet man dazu diese Erklärung:  Die Bezeichnung stammt von einer Sternwind-Blase, die durch den Sternwind eines O-Sterns mit der Bezeichnung BD +60 2522 (SAO 20575) entstanden ist. Der Stern stößt große Mengen an Gas aus, die sich mit rund 28 Kilometer pro Sekunde in die Umgebung ausbreiten. Dabei stoßen die expandierenden Gase auf die riesige umgebende Molekülwolke in dieser Region, die der Ausdehnung Widerstand entgegenbringt. Dadurch bildet sich eine Stoßwelle aus, welche die äußere Hülle der Gasblase bildet.

Für mich ist dieser "Blasennebel" eines der schönsten Objekte am Himmel. Ob der liebe Gott wohl selbst auch gerne mit Seifenblasen gespielt hat!?

Hier noch einmal das ganze Bild, jedoch ohne Beschriftung:

 

M52 (oben links) mit NGC 7635 (Mitte rechts)



Sonntag, 11. September 2022

12. - 18. September 2022: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche zieht sich der Mond langsam vom Abendhimmel zurück. Von den hellen Planeten ist Saturn die ganze Nacht über bis gegen 4:00 Uhr zu sehen, Jupiter scheint praktisch auch die ganze Nacht, er geht am Abend im Osten auf und steht gegen 2:00 Uhr hoch im Süden, Mars geht später gegen 23 Uhr ebenfalls im Osten auf. Die ISS ist in der zweiten Wochenhälfte bei abendlichen Überflügen zu sehen.

Am Montag, den 12. September, geht die Sonne um 6:54 Uhr auf und um 19:47 Uhr unter. Der helle Tag dauert also keine 13 Stunden mehr, wie nähern uns der Tag- und Nachtgleiche, dem astronomischen Herbstanfang. Der Mond geht gegen 20:50 Uhr auf, er steht östlich von Jupiter.

Am Dienstag, den 13. September, geht der noch zu 86 Prozent beleuchtete Mond um 21:00 Uhr auf. Er zeigt maximale Libration in Länge, der Krater Grimaldi steht nah am Rand. Um 23:40 Uhr beginnt ein Durchgang von Jupitermond Ganymed vor der Planetenscheibe, bereits ab 22:06 Uhr wandert Ganymeds Schatten über den Planeten (bis 1:00 Uhr am Mittwoch).

Am Mittwoch, den 14. September,  geht der noch zu 78 Prozent beleuchtete Mond um 21:16 Uhr auf. Heute kommt es gegen 23:15 Uhr zu einem ganz besonderen Ereignis: der Mond wird am Planeten Uranus vorbeiziehen und ihn dabei bedecken. Dieses Ereignis beginnt bei uns gegen 23:26 Uhr und endet um 0:16 Uhr. Zur Beobachtung sollte ein gutes Fernglas ausreichend sein, besonders wenn Uranus nach Mitternacht hinter dem dunklen Mondrand plötzlich auftaucht.

Am Donnerstag, den 15. September, geht der noch zu 70 Prozent beleuchtete Mond um 21:36 Uhr auf. Die ISS kann erstmalig gegen 20:39 Uhr ganz tief im Süden in 11° Grad Höhe kurz gesehen werden.

Am Freitag, den 16. September, geht der noch zu 60 Prozent beleuchtete Mond um 22:01 Uhr auf. Er steht in der Nähe vom Mars im Sternbild Stier. Zwischen 21:23 Uhr und 21:26 Uhr kann die ISS noch niedrig im Südwesten gesehen werden.

Am Samstag, den 17. September, fliegt die ISS zwischen 20:35 Uhr und 20:39 Uhr in maximal 23° Grad Höhe über unseren Südhimmel hinweg. Der Mond erreicht exakt um 23:52 Uhr die Position des Letzten Viertels. er geht um 22:35 Uhr auf. Der Fernglas-Planet Neptun steht heute in Opposition zur Sonne, das heisst, er ist im Prinzip die ganze Nacht zu sehen, am beste natürlich wenn er nach Mitternacht hoch im Süden im Sternbild Wassermann zu finden ist.

Am Sonntag, den 18. September, geht der nur noch zu 40 Prozent beleuchtete Mond um 23:20 Uhr auf. Die ISS steigt um 21:22 Uhr im Südwesten auf und verschwindet gegen 21:26 im Süden in ca. 50° Grad Höhe im Erdschatten. Von 20:28 Uhr bis 22:42 Uhr wandert der Schatten von Jupitermond Io über den Planeten, Io selbst zieht von 20:41 Uhr bis 22:54 Uhr vor dem Planeten vorüber.

Montag, 5. September 2022

5. September 2022: Der Mond mit Wolken

 Tagsüber war das Wetter durchaus warm und schön, wie man so landläufig sagt. Leider waren und sind auch jetzt noch immer wieder Wolken am Himmel. Und leider vor allem hohe Cirren, die mehr oder weniger über den gesamten Himmel reichen.

So sind nur wenige Sterne und der Mond zu sehen. Doch selbst der zeigt wenig Details, weilletzten Endes immer wieder Bewölkung davor steht.

Zeitweilig ist wegen der Wolken um den Mond herum ein schöner heller "Hof" zu erkennen. Leider ist das alles nicht einfachzu fotografieren. Die für 22:05 Uhr angekündigte Sternbedeckung war natürlich nicht auszumachen. Hier trotzdem zwei Fotoversuche:

Mond mit Hof am 5. September 2022

Mond mit mehr(?) Details 


Sonntag, 4. September 2022

5. - 11. September 2022: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche haben wir Vollmond, sein helles Licht bestimmt den Nachthimmel. Von den großen Planeten ist Saturn vom Abend bis gegen 4:00 Uhr morgens zu sehen, Jupiter geht bald nach Sonnenuntergang noch vor 21 Uhr im Osten auf und nähert sich seiner Oppositionsstellung. Mars wird ebenfalls langsam heller und geht bald nach 23 Uhr auf. Die Venus dagegen verkürzt mehr und mehr ihre Sichtbarkeit am Morgenhimmel. Die ISS kann bei morgendlichen Überflügen gesichtet werden.

Am Montag, den 5. September, geht die Sonne um 6:43 Uhr auf und um 20:03 Uhr unter. Zuvor fliegt die ISS zwischen 5:30 Uhr und 5:37 Uhr in maximal 74° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg. Der Mond ist zu 72 Prozent beleuchtet, im Schützen erreicht er seine maximale Höhe über dem Horizont mit nur 10,1° Grad in dieser Nacht bereits um 21:12 Uhr. Um 22:05 Uhr bedeckt er einen 7,4mag schwaches Sternchen, aber ob dies so dicht über dem Horizont überhaupt zu sehen sein wird?

Am Dienstag, den 6. September, nach zwei Bedeckungen sehr schwacher Sterne um 20:51 Uhr (SAO188613, 7,4mag) und um 22:45 Uhr (SAO188688, 7,5mag) bedeckt der Mond ziemlich genau um Mitternacht den immerhin 4,8mag hellen Stern omega Sagittarii. Bei Jupiter endet um 22:51 Uhr ein Durchgang von Ganymed vor der Planetenscheibe. Die ISS fliegt am frühen Morgen zwischen 4:43 Uhr und 4:48 Uhr in maximal 84° Grad Höhe über den Himmel hinweg.

Am Mittwoch, den 7. September, beginnt um 3:36 Uhr ein Schattenwurf von Europa auf die Jupiteroberfläche, der Mond selbst zieht ab 4:51 Uhr vor Jupiter vorüber. Zwischen 5:30 Uhr und 5:37 Uhr fliegt die ISS in maximal 48° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg. Am Abend steht Planetoid (3) Juno an der Grenze vom Sternbild Fische zum Wassermann in Opposition zur Sonne.  Der Mond zeigt am Abend maximale Libration in Breite, so dass wir auf seinen Nordpüol schauen können. Er nähert sich dem Planeten Saturn.

Am Donnerstag, den 8. September, erscheint die ISS in ca. 62° Grad Höhe um 4:43 Uhr im Süden und fliegt dann schnell Richtung Osten. Ab 5:35 Uhr wandert der Schatten von Io auf Jupiter entlang, ab 6:10 Uhr zieht der Mond selbst vor der Planetenscheibe entlang. Am Abend beginnt um 22:07 Uhr eine Verfinsterung von Jupitermond Europa. Der Mond ist im Laufe des Tages unterhalb an Saturn vorbei gezogen, er ist jetzt zu 96 Prozent beleuchtet, erscheint also schon fast voll.

Am Freitag, den 9. September, fliegt die ISS am Morgen zwischen 5:31 Uhr und 5:36 Uhr knapp unterhalb von Jupiter in maximal 27° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg. Der Mond geht in dieser Vollmondnacht um 20:03 Uhr auf.

Am Samstag, den 10. September, ist die ISS nur kurz gegen 4:45 Uhrtief im Südosten zu sehen. Um 11:59 Uhr erreicht der Mond seine exakte Vollmondposition, dann steht er bei uns jedoch unter dem Horizont. Er geht um 20:20 Uhr auf und erreicht um Mitternacht eine Höhe von knapp 28° Grad über dem Horizont.

Am Sonntag, den 11. September,  ist die ISS letztmalig in dieser Morgensichtbarkeitsperiode um 5:32 Uhr ganz kurz im Süden in nur 10° Grad Höhe zu sehen. Am Abend steht der immer noch fast violle Mond dicht (Abstand um 20 Uhr 3° Grad) unterhalb von Jupiter, bei Jupiter endet um 21:10 Uhr ein Durchgang von Io vor der Planetenscheibe. Um 23:30 Uhr steht der veränderliche Stern Algol (beta Perseus) im Minimum.


Freitag, 2. September 2022

2. September 2022: Ein kleiner Sternhaufen im Schwan

 Das Sternbild Schwan bietet eine Vielzahl von beobachtungsobjekten. An manchen Stellen wimmelt es nur so von Sternen, liegt doch das Sternbild in der Milchstrasse, an anderen Stellen verdecken Dunkelwolken die Sicht  auf die dahinter liegenden Sterne, und mach Supernova-Überrest lässt sich dort ebenfalls finden. 

Heute Abend stand bei mir ein ungefähr vollmondgroßes Objekt aus dem Messier-Katalog auf dem Beobachtungsprogramm: der offene Sternhaufen M39.

M39 im Schwan, ca. 25 Minuten Belichtungszeit (25:30, 153 stacked images)

 

Zunächst sieht man auf diesem Foto nur eine Vielzahl von Sternen, doch dann fallen schnell eine ganze Reihe etwas hellere Sterne auf, ich zähle davon etwas über 20. Diese gehören wohl alle zum offenen Sternhaufen M39. 

Wikipedia schreibt über M39 u.a. folgendes: "Er befindet sich in rund 1000 Lichtjahren Entfernung, sein Durchmesser beträgt etwa neun Lichtjahre.

Er gehört zur mittleren Altersgruppe (Schätzungen liegen zwischen 230 und 300 Millionen Jahre), was sich anhand der Spektraltypen der hellsten Haufensterne von A2 bis B9 ablesen lässt. Diese Sterne haben etwa die doppelte Masse der Sonne und sind bis zu 80-mal leuchtkräftiger. Dadurch verbrauchen sie ihren Wasserstoff wesentlich schneller. Mit Computersimulationen lässt sich so auf das Haufenalter schließen"

M39 lässt sich auch gut mit einem Fernglas beobachten. Dann tritt der Charakter des "Sternhaufens" fast noch besser hervor als auf diesem Foto, da die Sterne viel dichter beieinander zu stehen scheinen udn auch nicht so viele Hintergrundsterne zu sehen sind wie au diesem Foto.  

Leider zogen dann doch immer wieder größere Wolkenfelder durch, so dass ich nicht mehr lamge beobachtet habe.