Donnerstag, 29. Februar 2024

28. Februar 2024: Konjunktion von Merkur und Saturn

 Am Mittwoch, den 28. Februar standen Merkur und Saturn in Konjunktion mit der Sonne. Das heisst, dass die beiden Planeten von der Erde aus gesehen ziemlich genau in einer geraden Linie "Erde - Sonne - Planet" hinter der Sonne stehen.

Solche Konjunktionen sind mit normalen Mittel natülich gar nicht zu beobachten, denn die Sonne überstrahlt am Himmel mit ihrer großen Kraft natürlich alle Sterne und Planeten zigmillionenfach. Einzig die Venus kann - bei entsprechend weitem Abstand zur Sonne noch am Taghimmel beobachtet werden.

Dank der modernen Satellitentechnik kann man inzwischen jedoch auch solche Konjunktionen wir die am 28. Februar gefahrlos im Internet verfolgen.

Die NASA-Sonne soho liefert schon seit Jahren faszinierende Bilder von der Sonne und ihrer jeweiligen Umgebung. Der Satellit wurde in erster Linie entwickelt, um die vonder Sonne ausgehenden CME zu untersuchen, also die koronalen Massenauswürfe.  Im Blickfeld des Satelliten sind jedoch auch immer wieder Kometen zu sehen, denn nahe an der Sonne zeigen diese ja ihre schönsten Schweife. Und natürlich lassen sich auch die Planeten dort wieder finden.

Hier ein kleines Video, wie es die NASA immer wieder auf der SOHO-Webseite zur Verfügung stellt, zusammengesetzt aus vielen Einzelbildern der letzten Tage:

Sonne, Merkur und Saturn Ende Februar 2024

Ich habe hier nur eine kleine Ausgabe dieser Videos in meinen Blog eingestellt, damit das Laden nicht so lange dauert. Größere Versionen sind über die oben angegebene Webseite zu bekommen.

Merkur zieht scheinbar von rechts nach links ziehend unterhalb der Sonne vorüber. Saturn kommt ihm von der anderen Seite entgegen. Da Merkur sehr hell ist, zeigt sich sein Bild nicht nur kugelrund, sondern die "Überblendung" führt auch zu einem waagrechten Strich. Dieser ist bei Saturn nur angedeutet, in größeren Fassungen dieses Videos ist dieser Strich besser zu erkennen.

Da alle Planeten gleichförmig um die Sonne kreisen, verwundert es zuerst, warum Merkur scheinbar in eine ganz entgegengesetzte Richtung wandert als Saturn und die anderen Sterne. Dieser Effekt wird dadurch erzeugt, dass Merkur als innerster Planet sich auf seiner Bahn sehr schnell bewegt. Im Prinzip bewegt er sich vor dem Hintergrund der Sterne in die gleiche Richtung wie die Sonne und letztenendes auch Saturn, der dies jedoch nur ganz langsam macht.

Besonders auffällig sind natürlich die verschiedenen CMEs der Sonne. Diese gehen jedoch nach rechts, links oder unten, aber keiner ist davon erdgerichtet. Erdgerichtete CMEs würden auf diesen Bildern aussehen wie ein Halo rund um die Sonne.

Mittwoch, 28. Februar 2024

27. Februar 2024: Und noch ein klarer Abend

 Am Dienstag, den 27. Februar 2024, war es am Abend ein weiteres mal klar am Himmel. Und zunächst sah der Himmel wirklich sehr passabel aus, der Mond sollte ja auch erst nach 21 Uhr aufgehen. So habe ich um kurz vor 20 Uhr eine "Langzeit"-Aufnahme gestartet. Ein Mosaik des Himmel vom Christbaumnebel (NGC 2264) bis hin zu "Hubbles veränderlicher Nebel" (NGC 2261).

Es fing auch gut an, doch dann gab es immer längere Pausen. Der Himmel wurde leider immer dunstiger. Am Ende der Aufnahme, gegen 23 Uhr, hatte das Vespera insgesamt 278 einzelne Bilder aufaddiert, von insgesamt jedoch 945. Das heisst 667 Bilder, also mehr als zwei drittel konnten nicht verwendet werden.

Das ist schade, denn so kommt insbesondere die rote Wasserstoffwolke rund um NGC 2264 noch nicht wirklich zur Geltung:


Der Weihnachtsbaum liegt unten links im Bild auf der Seite (genau wie die letzten Satelliten auf dem Mond :-) ), Hubbles veränderlicher Nebel befindet sich oben rechts. Dieser wird durch den roten Riesenster R Monoceros zum Leuchten gebracht.

In der englischsprachigen Wikipedia heisst es zu diesem Stern: "Es handelt sich um einen massereichen Herbig-Ae/Be-Stern, eine Art Vor-Hauptreihenstern, der von einer zirkumstellaren Scheibe aus Gas und Staub umgeben ist. Diese Scheibe hat eine Masse von ~0,007 M☉ und erstreckt sich bis zu einer Entfernung von weniger als 150 AE vom Wirtsstern nach außen. Wegen dieses Staubs ist der Stern für den direkten visuellen Blick verdeckt, kann aber im Infrarot beobachtet werden.R Mon befindet sich noch in der Akkretionsphase der Sternentstehung und treibt einen optisch undurchsichtigen bipolaren Ausfluss mit einer Geschwindigkeit von 9 km/s an. Der nördliche Ausfluss ist blauverschoben und bewegt sich daher stärker auf die Sonne zu. "(Übersetzt mit DeepL.com (kostenlose Version))

Ein ganz anderer Stern ist der veränderliche Stern R Leonis. Dieser veränderliche Stern vom Mira-Typ befindet sich gerade wieder in einer Phase stark ansteigender Helligkeit.

R Leo und Asteroid (372)Palma
 

R Leo ist der etwas rötlich leuchtende Stern in der Mitte des Bildes. Der bläuliche Stern darüber ist 19 Leo, der von Stellarium mit einer Helligkeit von 6,45mag angegeben wird. Ich denke, dass R Leo jetzt schon 6mag, wenn nicht sogar etwas heller ist. Er wird also bald sein Helligkeitsmaximum erreichen. Und erfreulicherweise ist auch noch ein kleiner Asteroid mit auf diesem Bild. (372)Palma hat zur Zeit eine Helligkeit von 11,2mag.

Über R Leo habe ich schon vor Jahren berichtet. Damals habe ich mit einer ganz anderen Ausstattung beobachtet. Neben 19 Leo war auch noch 18 Leo im Bildfeld, der jetzt knapp oberhalb dieses Bildes steht und leider für einen Vergleich dadurch nicht zur Verfügung steht. Aber es ist schon faszinierend zu sehen, wie auch auf der Aufnahme von 2013 der farbliche Unterschied zwischen R Leo und 19 Leo zur Geltung kommt.


Sonntag, 25. Februar 2024

23.-25. Februar 2024: Dreimal der volle Mond

 Naja, so ganz stimmt diese Überschrift nicht. Der Mond stand am Mittag des Samstag, also am 24. Februar, genau der Sonne gegenüber. Ein Bild vom Abend des 23. Februar zeigt den Mond kurz vor dem Vollmond Zeitpunkt, ein Bild vom Abend des 24. Februar kurz nach dem Vollmond-Zeitpunkt und am 25. Februar muss der Mond dann natürlich noch etwas mehr abgenommen haben als am Vortag.

Für den Laien sind diese kleinen Unterschiede jedoch kaum wahrnehmbar, schon gar nicht mit dem bloßen Auge.

Der Mond am 23. Februar um 20:58 Uhr MEZ

Der Mond am 24. Februar, um 23:49 Uhr MEZ

Der Mond am 25. Februar, 20:32 Uhr MEZ

Bei genauer Betrachtung der Fotos kann man die Unterschiede durchaus erkennen. Am leichtesten sieht man natürlich auf dem letzten Bild, das der Mond schon am Abnehmen ist. Zwischen dem Mare Crisium und dem Schattenrand des Mondes (Terminator) ist nicht mehr viel Abstand. 

Bei den ersten beiden Bildern muss man schon etwas genauer hinschauen, um zu erkennen, das beim obersten Bild der Mond "unten links" noch nicht ganz voll ist und beim mittleren Bild eher oben rechts schon ein wenig zu fehlen scheint. 

Das letzte Bild zeigt übrigens auch den kleinsten (fast) Vollmond des Jahres. Am Sonntag um 16:00 Uhr stand er im Perigäum (also dem fernsten Punkt seiner Umlaufbahn um die Erde) mit einer Entfernung von (Erdmittelpunkt zu Mondmittelpunkt) 406 312 Kilometer, zum Zeitpunkt meiner Aufnahme war er uns dann schon wieder 12 Kilometer näher gekommen. Beim Foto vom 24. Februar war er noch 406 163 km entfernt, am 23.2. waren es 405 284 Kilometer. Am 18. September 2024 wird der Abstand des Vollmonds zur Erde nur 357 286 km betragen, dann wird wieder viel vom "Supermond" die Rede sein.

26. Februar - 3. März 2024: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche nimmt der Mond ab und zieht sich relativ zügig vom Abendhimmel zurück. Von den hellen Planeten ist am Abend nur Jupiter (Untergang bald nach 23 Uhr) zu sehen. Der nur mit Fernglas oder Fernrohr sichtbare Planet Uranus bleibt etwa eine Stunde länger am Himmel sichtbar. Alle anderen Planeten stehen zu dicht an der Sonne und bleiben so praktisch nicht sichtbar. Die ISS kann bei morgendlichen Überflügen gesichtet werden.

Am Montag, den 26. Februar, geht die Sonne um 7:18 Uhr auf und um 17:58 Uhr unter, der helle Tag dauert also 27 Minuten länger als noch am Montag vor einer Woche. Die ISS tritt um 5:18 Uhr fast genau über unseren Köpfen (in 81° Grad Höhe) im Süden aus dem Erdschatten heraus und fliegt dann schnell bis 5:23 Uhr nach Osten der Sonne entgegen. Der immer noch zu 95 Prozent beleuchtete Mond geht um 20:10 Uhr im Osten auf. Am Abend stehen bei Jupiter alle vier galiläischen Monde auf der rechten, westlichen Seite.

Am Dienstag, den 27. Februar, tritt die ISS um 6:04 im Westen im Sternbild Löwe aus dem Erdschatten heraus und fliegt dann in 87° Grad Höhe (um 6h:06m.19s), also praktisch direkt über unsere Stadt hinweg, bis sie um 6:11 Uhr im Osten verschwindet. Der noch zu 91 Prozent beleuchtete Mond geht um 21:20 Uhr im Osten auf. Kleinplanet (372)Palma (11,1mag) steht heute um 1:10 Uhr dicht beim Stern 19 Leo (6,5mag) und dem veränderlichen Stern "R Leo". Diesen veränderlichen Stern des Mira-Typs habe ich 2013 beobachtet, ich bin gespannt, wie hell er jetzt sein wird, das nächste Maximum wird für Ende März erwartet. Ebenfalls heute früh steht (129)Antigione (10,7mag) dicht beim Stern HIP 54688 mit 6,3mag.

Am Mittwoch, den 28. Februar, fliegt die ISS um 5:17 Uhr und 32 Sekunden ganz exakt über Bad Lippspringe hinweg, nur 20 Sekunden vorher taucht sie in 71° Grad Höhe in westlicher Richtung aus dem Erdschatten auf und verschwindet dann um 5:23 Uhr am Osthorizont. Der noch zu 83 Prozent beleuchtete Mond geht um 22:31 Uhr in der Nähe von Spica in der Jungfrau auf. Heute stehen die Planeten Merkur und Saturn in Konjunktion mit der Sonne, vielleicht sind sie im Bildfeld des SOHO-Sonnensatelliten zu erkennen. Bei klarem Himmel nach Westen hin, kann ca. eine Stunde nach Sonnenuntergang, also gegen 19 Uhr vielleicht das Abend-Zodiakallicht gesehen werden.

Am Donnerstag, den 29. Februar, fliegt die ISS zwischen 6:04 Uhr und 6:10 Uhr in maximal 68° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg. Der zu 76 Prozent beleuchtete Mond geht um 23:45 Uhr im Sternbild Waage auf. Bei Jupiter endet um 18:26 Uhr eine Bedeckung von Mond Ganymed, der dann jedoch ab 21:25 Uhr durch Jupiters Schatten wieder verfinstert wird.

Am Freitag, den 1. März, erreicht der Mond um 4:18 Uhr mit knappp 20° Grad seine größte Höhe über dem Horizont. Er geht um 8:49 Uhr unter. Die ISS fliegt zwischen 5:16 Uhr und 5:22 Uhr in maximal 81° Grad Höhe über unseren Himmel hinweg. Um 20:00 Uhr steht Aasteroid (38)Leda (12,0mag) dicht beim Stern 60Cnc mit 5,4mag. Ab 20:47 Uhr wird Jupitermond Io von Jupiter selbst bedeckt.

Am Samstag, den 2. März, geht der Mond um 1:02 Uhr auf und bald nach 9:00 Uhr unter. Er nähert sich dem Sternbild Skorpion und ist nur noch zu 65 Prozent beleuchtet. Die ISS fliegt zwischen 6:03 Uhr und 6:09 Uhr in maximal 43° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg. bei Jupiter endet um 20:18 Uhr ein Durchgang von Mond Io vor der Planetenscheibe, Ios Schatten fällt von 19:17 Uhr bis 22:27 Uhr auf den Planeten.

Am Sonntag, den 3. März, geht der Mond um 2:21 Uhr auf und um 9:33 Uhr unter. Er erreicht um 5:57 Uhr mit 11,6° Grad seine größte Höhe über dem Horizont, er ist dann zu 56 Prozent beleuchtet, er steht dann nur  1 1/2° Grad von Antares entfernt. Um 16:24 Uhr erreicht er exakt das Letzte Viertel, steht dann jedoch bei uns tief unter dem Horizont. Die ISS fliegt zwischen 5:15 Uhr (dann tritt sie im Sternbild Bärenhüter aus dem Erdschatten heraus)  und 5:20 Uhr in maximal 57° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg. Jupitermond Europa zieht von 20:07 Uhr bis 22:31 Uhr vor der Planetenscheibe vorüber. Europas Schatten fällt ab 22:25 Uhr auf die Planetenoberfläche.Kleinplanet (3) Juno (8,6mag) steht heute im Löwen in Opposition zur Sonne.


Samstag, 24. Februar 2024

23./24. Februar 2024: endlich auch mal wieder am Abend etwas mehr klarer Himmel

 Am Freitag- und auch Samstagabend, den 23. und 24. Februar 2024, gab es endlich auch mal wieder am Abendhimmel größere Wolkenlücken. Und glücklicherweise konnte ich die auch für ein paar weotere Beobachtungen nutzen. Hier gibt es einige Aufnahmen, die - wenn nicht anders vermerkt - mit meiner Vespera von Vaonis entstanden sind. Ich hatte auch mein größeres Fernrohr aufgebaut, zum ersten Mal nach langer Zeit. Da macht man natürlich einige Fehler, aber eine größere Belichtungsreihen sind mir auch damit geglückt. Das waren größere Bilderserien von ausgesuchten deep-sky-Objekten, an die ich mich trotz des hellen Mondscheins gewagt habe. Die Bilder sind jedoch noch alle auf der Festplatten. Es wird wohl noch einige Zeit dauern, bis ich die richtig gestackt habe, die Ergebnisse bearbeitet habe und sie hier veröffentlichen kann.

Hier aber schon mal ein paar schnelle Ergebnisse der letzten beiden Abende:

Komet 12P/Pons-Brooks

Dieser Komet entwickelt sich recht prächtig. Inzwischen hat er eine Helligkeit von 6,9mag erreicht, was ihn zu einem relativ leichtem Objekt für ein Fernglas macht. Er könnte also vielleicht sogar noch ein Objekt für die Beobachtung mit dem bloßen Auge werden. Der Komet  erreicht am 21. April sein Perihel, d.h. den sonnennächsten Punkt auf seiner Bahn, und gewöhnlich werden Kometen umso heller, je näher sie sich der Sonne nähern. Leider ist er dann für uns nicht mehr zu sehen, da er dann schon mit der Sonne zusammen untergeht. Anfang April wird für uns die beste Zeit der Beobachtung sein, dann steht er Abends nach Einbruch der Dunkelheit noch hoch genug am Himmel und auch der Mond wird dann nicht stören. Eine gut verständliche Beschreibung, wann und wo der Planet am besten zu sehen sein wird, gibt es zum Beipiel auf der Webseite von ardalpha.

Komet 144P/Kushida

Beide Kometenbilder wurden etwas über zehn Minuten belichtet. Man erkennt schnell, das 144P/Kushida deutlich lichtschwächer ist als 12P/Pons-Brooks. 144P/Kushida hat zur Zeit eine Helligkeit von ca. 10,7mag. Für ihn braucht man schon einen dunklen Himmel und ein lichstarkes Fernglas. Sein Perihel hatte er bereits am 25. Januar 2024.

Beide Kometen unterscheiden sich in ihren Bahnen erheblich. Während 144P alle 7,6 Jahre die Sonne umläuft, dauert dies bei 12P fast zehnmal so lang, nämlich 71 Jahre. So kann man sich gut erklären, warum es auf 12P immer mal wieder besondere Helligkeitsausbrüche gibt, denn in seiner Lebenszeit ist er viel seltener der Sonne nahe gekommen, die konnte auf ihn und seine bestandteile also viel weniger einwirken.

62P/Tsuchinshan

Als dritten Kometen habe ich 62P/Tsuchinsan fotografieren können. Er ist nach 22 Uhr im Osten zu sehen. Leider gibt es zu diesem Kometen noch nicht einmal einen deutschsprachigen Wikipedia-Eintrag. Er braucht nur etwas über 6 Jahre für eine Umrundung der Sonne. Diesmal fällt diese jedoch so günstig aus, das er zur Zeit immerhin eine Helligkeit von 8,8mag erreicht hat. Er hat sein Perihel bereits hinter sich, das war am 25. Dezember 2023, er wird jetzt also wieder schwächer werden.

Neben den Kometen habe ich auch wieder nach Supernova Ausschau gehalten. Ach hier konnte ich mehrere Objekte fotografisch festhalten:

NGC 4216 mit SN 2024gy

Über die Supernova 2024gy hatte ich in meinem Blog schon Anfang Januar berichtet. Sie ist immer noch 14,8mag hell.

In der Zwischenzeit gab es ein paar weitere Supernovaentdeckungen, diezum Teil auch an unserem Himmel erreichbar sind:

NGC 3206 mit SN 2024bch

Laut rochesterastronomy ist dies mit 13,8mag zur Zeit die hellste Supernova an unserem Himmel. Siewurde am 29. Januar entdeckt. Dieses Bild habe ich 80 Minuten lang belichtet, damit auch die schwache Galaxie selbst gut zu sehen ist. Neben der Galaxie NGC 3206 sind auf diesem Foto (etwas links und unterhalb) zwei weitere kleine Galaxien zu finden: NGC 3214 und NGC 3220.

Und hier noch eine dritte Supernova:

NGC 1222 mit SN2024any

Diese Supernova hatte ich schon im Januar fotografiert, sie leuchtet noch immer mit 14,0mag aus dem Sternbild Große Bärin zu uns herab. 

Ich habe an diesem Abend auch versucht, Vergleiche zwischen meinem Vaonis Vespera und meinem Celestron C8 Teleskop zu machen. Das Vespera hat eine Brennweite von 200mm, das C8 eine von 2000mm. Das C8 hat also einen zehnfach größeren "Tele-Effekt" und sollte sich daher wesentlich besser für Planeten oder auch die Beobachtung von planetarischen Nebeln eignen, die ja im allgemeinen nur ganz wenige Bogenminuten  Ausdehnung am Himmel haben. Auf die Bilder aus dem C8 müssen wir noch ein wenig warten, hier muss ich das stacken und bearbeiten ja selbst durchführen, wofür ich erstmal Zeit finden muss. Bilder des Vespera kann ich jedoch jetzt und hier schon zeigen:

NGC 2392, der Eskimo-Nebel

 Das Bild von NGC 2392, dem Eskimonebel, habe ich knapp zehn Minuten belichtet. Der Eskimonebel selbst ist auf dem Bild als heller blauer Fleck gut zu erkennen. Er hat eine Hlligkeit von 9,1mag und einen Durchmesser von 0,9 Bogenminuten.

M46, M47 und weitere benachbarte offene Sternhaufen

Einer der Vorteile des Vespera ist die Möglichkeit, automatisch Mosaike zu erstellen, also größere Bilder, die sich durch automatische kleine Verschiebungen der Kamera ergeben. So konnte ich hier mehrere dicht nebeneinander stehende Objekte, zumeist offene Sternhaufen, in einem "weitwinkligeren" Bild fotografieren. Astrometry.net konnte diese Objekte natürlich leicht identifizieren:

M46, M47 und weitere benachbarte offene Sternhaufen, bezeichnet durch nova.astrometry.net

Da die Belichtungszeit so eines Mosaiks naturgemäß auch etwas Zeit braucht, hier waren es insgesamt 104 Minuten Belichtungszeit, zogen leider auch ein paar Wolken durch, wie unschwer auf dem Bild zu erkennen ist.

Wenn man genau hinschaut, sieh man, das innerhalb von M46 sich noch ein weiteres Objekt befindet, NGC 2438, ein weiterer planetarischer Nebel. Auch dieses Objekt habe ich mit meinem C8 längere Zeit fotografiert, mal sehen, wie dieser Vergleich dann ausfallen wird.

Inzwischen habe ich meine Bilder von M46 aus der Kamera rausgeholt und diese schnell mal mit dem Programm Sequator gestackt. Einfach so, ohne Darks, Flats etc., das Bild auch gar nicht weiter bearbeitet, außer das ich nur einen Ausschnitt genommen habe:

M46 und NGC 2438
 

Es ist sofort zu erkennen, dass die viel größere Brennweite auch eine größere Darstellung erlaubt. Es kommt natürlich ein ganz anderer Kamerachip zum Einsatz. Ich habe an mein C8 eine Canon EOS RP angeschlossen. Die insgesamt 47 Einzelbilder wurden jeweils 15 Sekunden (also insgesamt gut 7 Minuten) belichtet bei ISO 3200. Aber zeigt es auch wirklich mehr Einzelheiten? Ich glaube schon, durch die größere Brennweite sind die Sterne etwas besser voneinander getrennt und dazwischen ist auch noch der eine oder andere schwächere Stern zu erkennen. Etwas anderes hätte mich dann doch überrascht.

Zu guter letzt habe ich noch einen Blick auf T CrB geworfen. Es wird ja erwartet, das dieser Stern in diesem Jahr wieder kräftig heller wird.

T CrB (durch die Linien gekennzeichnet) und Sterne in seinem Umfeld

T CrB macht noch keine Anstalten heller zu werden. Ich habe bei einigen Sternen die Helligkeiten daneben geschrieben, die beiden eng beieinander stehenden Sterne unterhalb von T CrB haben ine Heligkeit von 10,5mag bzw, 10,8mag. Die Sterne oberhalb von 9,3mag und 9,8mag. Wie würden Sie die Helligkeit von T CrB im Vergleich einschätzen? Ich denke, er liegt doch eher bei 10,x mag.

Mal schauen, wann ich die Vergleichsbilder mit dem C8 hier auch noch einbauen kann. Trotz des Vollmonds und der Wolken waren das endlich mal wieder richtig gute Aatroabende.


Freitag, 23. Februar 2024

23. Februar 2024: Morgensonne

 Am Freitag, den 23. Februar, war der Himmel am Morgen endlich mal wieder in großen Teilen strahlend blau. Ich habe das gleich genutzt, um ein Foto der Sonne zu machen:

Sonne mit Flecken am 23. Februar 2024

Das Foto zeigt die große aktive Region AR 3590. Diese Fleckengruppe ist mit Hilfe einer Sonnenfinsternisbrille sogar mit dem bloßen Auge zu sehen. Weiter nach rechts ist auch noch der einzelne Fleck AR 3586 zu sehen. Und wer genau hinschaut, kann unten links ganz dicht am Rand einen weiteren kleinen Fleck erkennen, hier dreht eine weitere aktive Region gerade rein, für die im Moment wohl noch keine Nummer vergeben worden ist.

Die Region AR3590 ist sehr aktiv und hat in den letzten Tagen gleich mehrere X-Flares erzeugt. Darunter in der letzten Nacht, gerade als ich die Landung von IM-1 verfolgte, einen X6-Flare, den bislang stärksten Flare im aktuellen Sonenfleckenzyklus.

Auf spaceweather.com gibt es ein schönes Foto des Nachleuchten dieses Flares im UV-Licht. Es wird aber auch darauf hingewiesen, das alle drei X-Flares aus dieser Region nicht zu einem koronalen Masseauswurf geführt haben, es konnte kein CME beobachtet werden. Und insofern haben die X-Flares zwar zu kurzzeitigen Funkausfällen (insbesondere über Hawaii) geführt, sie werden aber keine besondere Polarlichtaktivität entfachen können.

Dies ist durchaus möglich. Häufig sind zwar starke Flares auf der Sonne auch mit CME's verknüpft, aber eben nicht immer. Vielleicht kann man es sich so verbildlichen: Ein Flare mit CME ist zu vergleichen mit einem Kurzschluss, bei dem das Kabel richtig durchbrennt und es auch eine Rauchentwicklung gibt. Ein Flare ohne CME ist eben nur ein Kurzschluss ohne weitere Folgen.

Hier noch einmal die Region AR3590 in der originalen Größe und Auflösung des Fotos:

AR 3590

Sieht es auf diesem Foto nicht so aus, als gebe es über dem großen, dicken Fleck (zumindest teilweise) eine kleine Lichtbrücke? Solche Lichtbrücken leuchten typischerweise sehr hell auf, wenn ein Flare in einer Fleckenregion stattfindet. So kann man - wenn man im richtigen Moment die Sonne beobachtet - sogar Flares im normalen sichtbaren Licht beobachten.

Hoffentlich bleibt der Himmel heute länger klar, vielleicht lassen sich dann ja heute noch weitere spannende Ereignisse auf der Sonne beobachten!


Dienstag, 20. Februar 2024

20. bis 22. Februar 2024: Ein Satellit stürzt ab, ein anderer landet erfolgreich auf dem Mond?

 Am Donnerstag, den 22. Februar soll kurz vor unserer Mitternacht die private Mondmission IM-1 auf dem Mond landen. Wird das gelingen?

Über den aktuellen Flugstatus konnte man sich jederzeit in einem Livestream bei YouTube informieren, für diesen gibt es jedoch keine Aufzeichnung, so dass ich hier in meinem Blog auch den Link dorthin gelöscht habe. Aufzeichnungen gibt es jedoch

Zur Landung gibt es eine Live-Sendung im NASA-TV oder auch auf YouTube am 22. Februar ab 22 Uhr, die Landung selbst soll 23:49 Uhr MEZ stattfinden. 

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Aktueller Hinweis (23.2.24, 10:30 Uhr MEZ):

Inzwischen ist IM-1 wohl erfolgreich aif dem Mond gelandet. Es werden erste Bilder erwartet:

 https://www.youtube.com/watch?v=lWlRNt47Fi8

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Am Tag zuvor, am 21. Februar, soll dagegen ERS-II, ein Satellit der ESA, auf die Erde abstürzen. Mit kleinen restlichen Treibstoffresten an Bord ist es der ESA gelungen, diesen Satelliten aus seinm hohen Orbit herunter zuholen und so hoffentlich die Menge an Weltraumschrott etwas zu reduzieren. Im Januar gelang von einem anderen australischem Satelliten (HEO) aus ein Photo dieses taumelnden Schrotthaufens:

Aufnahme voin ERS-II (c)

Die Aufnahme wird in diesem englischsprachigen ESA-Artikel ausführlich beschrieben. Auf einer speziellen ESA-Blog-Seite gibt es aktuelle Informationen zur wahrscheinlichen Eintrittszeit des Satelliten in die Athmossphäre. Gerade (21.2.24, 10:00 Uhr MEZ) wird dafür 15:49 UT, also 16:49 MEZ am 21. Februar angegeben, mit einer Genauigkeit von +/- 1,76 Stunden.

Hoffen wir auch hier, das dieser Absturz gelingt, ohne Schaden auf der Erde anzurichten.  

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Aktuelle Meldung der ESA vom 21. Februar 2024, 21:30 Uhr MEZ:

We have confirmation of the atmospheric reentry of ERS-2 at 17:17 UTC (18:17 CET) +/- 1 minute over the North Pacific Ocean between Alaska and Hawaii.

Wir haben die Bestätigung des atmosphärischen Wiedereintritts von ERS-2 um 17:17 UTC (18:17 MEZ) +/- 1 Minute über dem Nordpazifik zwischen Alaska und Hawaii.

Die Absturzstelle nach ESA-Angabe bei google maps, "zwischen Alaska und Hawaii"

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Und da vorhin einmal kurz der Mond hinter nur leichten Wolken zu sehen war, hier noch ein Bild des Mondes von heute:

Mond am 20. Februar 2024 um 19:45 Uhr MEZ

Das Photo wurde mit einem 400mm Tele, f/10, bei ISO400 und 1/200sec aufgenommen.


Sonntag, 18. Februar 2024

19. - 25. Februar 2024: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche haben wir Vollmond, sein helles Licht bestimmt den Nachthimmel. Von den Planeten sind am Abend nur Jupiter im Südwesten (Untergang gegen Mitternacht) und mit Hilfe eines Fernglases oder Fernrohrs Uranus (Untergang eine Stunde später) zu sehen. Die ISS kann bei morgendlichen Überflügen gesichtet werden. Der ca. 7mag helle Komet 12P/Pons-Brooks kann im Fernglas am Abend bei seiner langsamen Wanderung vom Sternbild Eidechse zur Andromeda gut beobachtet werden.

Am Montag, den 19. Februar, geht die Sonne um 7:32 Uhr auf und um 17:45 Uhr unter, der helle Tag dauert jetzt also schon deutlich länger als zehn Stunden. Der Mond ist heute Abend schon zu 80 Prozent beleuchtet, er erreicht seine größte Höhe über dem Horizont um 21:07 Uhr mit 66° Grad. Die ISS fliegt zwischen 6:06 Uhr und 6:13 Uhr in maximal 26° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg. Um 2:52 Uhr bedeckt der Mond den 4,5mag hellen Stern 136 Tauri und um 18:57 Uhr den 5,0mag hellen Stern 49 Aurigae, und um 21:02 Uhr noch ein weiteres nur 7,4mag helles Sternchen.

Am Dienstag, den 20. Februar, ist in der Frühe gegen 2:55 Uhr der "goldene Henkel" gut am Mond zu beobachten. Auch kommt es um 0:48 Uhr und 2:52 Uhr zu weiteren Sternbedeckungen von 6,8mag bzw. 6,6mag hellen Sternchen. Die ISS fliegt zwischen 5:20 Uhr und 5:24 Uhr in maximal 18° Grad Höhe über unseren südöstlichen Himmel hinweg. Ein zweites Mal fliegt sie zwischen 6:53 Uhr und 7:02 Uhr in maximal 60° Grad Höhe in der schon hellen Morgendämmerung über unseren Himmel. Der Mond zeigt am Abend maximale Libration in Breite, theoretisch können wir auf seinen Südpol schauen. Vielleicht ist es ja möglich, im Fernrohr den Krater Malapert zu identifizieren, das Ziel der kommerziellen Mondmission von IM-1, dessen Landung am Donnerstag erfolgen soll. Kleinplanet (129)Antigone (10,8mag) zieht heute gegen 22 Uhr in nur 3' Bogenminuten Abstand am Stern 73 Leo (5,3mag) vorüber.

Am Mittwoch, den 21. Februar, fliegt die ISS zwischen 6:06 Uhr und 6:13 Uhr in maximal 46° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg. Auch heute gibt es wieder Sternbedeckungen durch den Mond, um 2:32 Uhr wird 76 Geminorum (5,4mag) bedeckt und um 19:18 Uhr das 7,3mag schwache Sternchen SAO80165. Der veränderliche Stern Algol zeigt um 23:06 Uhr ein Helligkeitsminimum.

Am Donnerstag, den 22. Februar, fliegt die ISS zwischen 5:20 Uhr (ziemlich genau im Süden tritt sie aus dem Erdschatten heraus) und 5:25 Uhr in maximal 34° Grad Höhe über unseren südöstlichen  Himmel hinweg. Ein zweites Mal fliegt sie zwischen 6:53 Uhr und 7:01 Uhr in maximal 83° Grad Höhe in der schon hellen Morgendämmerung fast genau über unsere Stadt hinweg. (Bei klarstem Himmel Richtung Südosten kann man theoretisch heute früh in nur 2° bis 3° Grad Höhe über dem Horizont eine enge Begegnung von Venus und Mars sehen, die beiden Planeten stehen nur eine Vollmondbreite auseinander. In der Praxis wird von uns aus gesehen das Eggegebirge im Weg sein, der Himmel zum Horizont ohnehin bedeckt und auch die Morgendämmerung schon zu hell sein). Bei Jupiter endet um 18:52 Uhr eine Verfinsterung von Mond Ganymed und ab 21:37 Uhr wandert Io vor der Planetenscheine entlang, Ios Schatten fällt ab 22:52 Uhr auf die Planetenoberfläche.

Am Freitag, den 23. Februar, fliegt die ISS zwischen 6:06 Uhr und 6:13 Uhr in maximal 71° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg. Der volle Mond geht um 16:37 Uhr im Nordosten auf und geht erst am nächsten Morgen um 7:46 Uhr unter. Von 18:48 Uhr bis 22:10 Uhr wird bei Jupiter Mond Io zuerst bedeckt und dann verfinstert, um 22:10 Uhr beginnt eine Bedeckung von Mond Europa.

Am Samstag, den 24. Februar, tritt die ISS um 5:18 Uhr unterhalb des Sternbilds Nördliche Krone in 57° Grad Höhe im Süden aus dem Erdschatten heraus und fliegt dann schnell bis 5:24 Uhr zum Osthorizont der Sonne entgegen. Der Mond erreicht seine exakte Vollmondposition um 13:31 Uhr, steht dann jedoch bei uns unter dem Horizont. Er geht um 17:46 Uhr auf, steht etwas oberhalb von Regulus im Sternbild Löwe und geht am Sonntagmorgen kurz vor 8:00 Uhr unter. Um 19:56 Uhr erreicht der veränderliche Stern Algol ein weiteres Helligkeitsminimum.

Am Sonntag, den 25. Februar, tritt die ISS um 6:05 Uhr etwas oberhalb des Mondes im Westen aus dem Erdschatten heraus, fliegt dann um 6:06:44 Uhr mit 88° Grad Höhe fast genau den Zenit über unseren Köpfen und verschwindet um 6:12 Uhr im Osten. Heute geht der immer noch zu 98 Prozent beleuchtete Mond um 19:00 Uhr auf. Jupitermond Europa zieht bis 19:57 Uhr vor dem Planeten vorüber, Europas Schatten wandert von 19:48 Uhr bis 22:09 Uhr über die Planetenoberfläche.

Samstag, 17. Februar 2024

17. Februar 2024: Sonne und Mond

 Heute gab es am Himmel immer wieder mal "blaue Flecken". Ich war viel draußen unterwegs, auch die Temperaturen waren mit 12 Grad und wenig Wind angenehm mild.

Als ich endlich Zeit hatte, die Sonne zu fotografieren, zogen leider immer wieder Wolken durch. Aber man kann trotzdem so einige Flecken erkennen:

Sonne mit einigen Flecken und durchziehenden Wolken am 17. Februar 2024

Das Foto entstand wie üblich mit meinem Spektiv an angesetzter Kompaktkamera.

Hier noch einmal das gleiche Bild, diesmal habe ich die aktiven Fleckenregionen markiert. Wieviele Sonneflecken zählen Sie insgesamt?

Sonne mit Fleckenregionen

An einer Stelle habe ich nicht ganz aufgepasst. Die zwei Kreise an der rechten Seite gehören beide zur Region 3583, hier hätte also nur ein großer Kreis gereicht.

Ich komme bei meiner Zählung also auf 5 Regionen mit insgesamt 16 Einzelflecken. Das ergibt eine "Relativzahl" nach der Formel R = 10 x Gruppen + Einzelflecken = 50 + 16 = 66.

Die NASA SDO-Zahl ist höher. Sie haben noch zwei weitere Fleckengruppen ganz am rechten Rand gezählt. Da sie auch etwas mehr einzelne Flecken gezählt haben, kommen sie auf R = 70 + 27 = 97. Aber die hatten natürlich auch keine Wolken zwischen ihrem Beonbachtungssatelliten und der Sonne.

Später am Abend, kurz vor 19 Uhr, hatte ich noch einmal Glück und der Mond war zwischen den Wolkenlücken zu erkennen:

Mond im 400mm Teleobjektiv um 18:46 Uhr MEZ

Dies Foto entstand aus "freier Hand" mit meiner Canon RP Kamera und 100-400mm Teleobjektiv bei 400mm Brennweite, F/8, 1/800 Sekunde und ISO400.


Freitag, 16. Februar 2024

15. Februar 2024: Und wieder Mond, Komet, Kleinplaneten, deep-sky

 Am Donnerstagabend gab es auch wieder ein paar Lücken zwischen den Wolken, in denen ich das eine und andere Foto machen konnte. Am Anfang war ich überrascht, dass meine Vespera Beobachtungsstation tatsächlich sich erfolgreich initialisieren ließ, denn es braucht ja schon ein paar Minuten Zeit, um eine gute Autofokuseinstellung zu finden und um sich am Himmel zu orientieren, da dürfen einfach keine Wolken in der Richtung sein, in der das Teleskop gerade schaut. Die Wolken zogen schon recht schnell und immer wieder zahlreich über den Himmel. Viele Beobachtungen haben dann auch einfach nicht geklappt oder mussten nach wenigen Minuten abgebrochen werden. Doch am Ende war ich mit den Ergebnissen mehr als zufrieden.

 Der Mond um 21:41 Uhr MEZ

Kurz vor dem Ersten Viertel war der Mond zeitweilig sehr schön zu beobachten. Gegen 22 Uhr stand er noch recht hoch im Südwesten, deutlich oberhalb von Jupiter. Dieses Bild ist nicht mit der Vespera gemacht worden, sondern mit meinem Spektiv.  Zur Zeit ist ja gerade wieder eine private amerikanisch Mondmission unterwegs, sie soll am 22. Februar im Krater Malapert in der Nähe des Südpols landen. Ob das wohl gelingen wird? Und ob dieser Krater wohl mit meiner Technik zu sehen ist? Ein Blick in die einschlägigen Mondatlanten zeigt mir, dass wird nicht ganz einfach sein, zumal zum Krater Malapert auch gleich mehrere "Nebenkrater" gezählt werden. Doch kommt uns zur Zeit die wachsende Libration des Mondes in Breite entgegen, das heisst, der Mond neigt sich tatsächlich so, dass wir auch auf seinen Südpol schauen können. 

Aus dem Internet kann man übrigens als Mondatlas gut das Programm "Virtual Moon Atlas" herunterladen. Leider gibt es dazu keine vollständige Anleitung auf deutsch, mein Sternfreund Mario Lehwald aus Kiel hat jedoch schon vor einiger Zeit für dieses Programm eine kleine Anleitung verfasst.

Und hier die ungefähre Region, zu der zur Zeit IM-1 unterwegs ist:

Malapert ist das Ziel der Mission IM-1

Malapert selbst ist nicht einfach zu erkennen, dafür liegt er eben viel zu nahe am Südpol des Mondes. Ein Vergleich mit dem "Virtual Moon Atlas" lässt jedoch die auf dem Bild genannten Krater Mutus, Manzinus und Schomberger recht gut erkennen, und dann ist auch klar, wo Malapert liegen muss.

Nicht nur der Mond war heute Abend mein Ziel. Hier ein kurzer Blick auf Jupiter:

Jupiter mit drei Monden 


 

Jupiter selbst ist wieder völlig überbelichtet und zusätzlich - wohl durch leichte Schleierwolken oder Dunst am Himmel - auch recht "aufgedunsen". Oberhalb von Jupiter sind Kallisto und Ganymed sowie unterhalb Mond Europa zu erkennen. Io befindet sich gerade vor der Jupiterscheibe.

Aus Richtung Westen mit Mond und Jupiter zogen leider schnell Wolken auf, so dass ich mich weiter nach Süden hin orientieren musste. Ich probierte ein Foto eines kleinen offenen Sternhaufens im Sternbild "Großer Hund":

NGC 2362

Dieser Sternhaufen wird auch (nach seinem hellsten Stern) tau Canis Major-Haufen genannt, oder auch "Piratenschatz"-Haufen. Dieser Sternhaufen ist für mich einer der schönsten am Himmel. Durch seinen hellen Stern in der Mitte wirkt er wirklich fast so wie ein kleiner Schautzhaufen. Leider konnte ich dieses Bild nur knapp 9 Minuten belichten, dann waren auch hier wieder die Wolken in der Überhand.

Natürlich habe ich auch versucht, weitere Kometen abzubilden. 12P/Pons-Brooks war um diese Uhrzeit jedoch schon zu tief im Nordwesten, da ging gar nichts mehr durch die Wolken hindurch.  Und auch eine Aufnahme von 144P/Kushida gelang mir leider nicht.

Mehr Glück hatte ich endlich bei 62P/Tsuchinsan, der zur Zeit mit 10mag angegeben wird:

KOmet 62P/Tsuchinsan im Sternbild Jungfrau (Belichtungszeit 15 Minuten!)

Der Komet ist in diesem Bild deutlich durch seine grüne Farbe zu erkennen. Die beiden hellen Sterne im Bild haben 4,8mag bzw. 6,2mag Helligkeit. Auffällig sind in dem Bild auch gleich mehrere kleine Galaxien, weshalb ich diese auch gleich mal durch "nova.astronomy.net" habe bestimmen lassen:

Viele NGC- und IC-Objekte umgeben zur Zeit den Kometen

Außerdem stand die Suche nach Kleinplaneten auf dem Programm.

Kleinplanet (3)Juno kurz nach 23 Uhr.

Den Kleinplaneten (3) Juno hatte ich mit der Vespera noch nie beobachtet. Und dann habe ich mich wohl etwas auch bei der Eingabe der Koordinaten vertan, denn eigentlich sollte er ziemlich in der Mitte des Bildes stehen.

Vom Asteroiden (129)Antigone wusste ich, dass diese sich gerade im Sternbild Löwe ind er Nähe der Galaxien M65 und M66 aufhält. Hier das Bild:

Kleinplanet (129)Antigone bei M65 und M66 im Löwen.

(129)Antigone wird auch in der nächsten Woche interessante enge Begegnungen mit verschiedenen Sternen haben. Antigones Helligkeit beträgt zur Zeit 10,9mag.

Ein weiterer Kleinplanet oder Asteroid an diesem Abend war (372) Palma:

(372)Palma im Sternbild Löwe

 (372)Palma hat zur Zeit eine Helligkeit von 10,7mag. Am Samstag (17.2.) erreicht Palma ihre Oppositionsstellung, ist also jetzt am hellsten.

Spannend war die Frage, ob es wohl möglich sein würde, den Erdbahnkreuzer (187026) 2005 EK70 zu fotografieren. Er sollte ja nur 13,6mag hell sein und durch seine große Nähe zur Erde sehr schnell. Die enge Begegnung mit dem hellen Stern 54 Leo (4,3mag) zwischen 19 Uhr und 20 Uhr hatte ich wegen der Wolken zwar schon verpasst, aber vielleicht wäre er ja doch noch zu finden:

Asteroid (187026) 2005 EK70 um 23:37 MEZ

Ich denke, mir ist tatsächlich ein Foto dieses "Schnellläufers" gelungen. Links der helle Stern ist 54 Leo. Etwa in der Mitte des Bildes findet sich eine kleine recht lichtschwache Strichspur. Diese passt gut zum Ort des Asteroiden und seiner Bewegung in den 11 Minuten Belichtungszeit (66 Einzelbilder a 10 Sekunden) dieses Bildes.  Also völlig harmlos. Seine Bahn kreuzt zwar die Bahn der Erde um die Sonne, Erde und Asteroid begegnen sich jedoch immer nur in ausreichend großen Abständen. So ist der Asteroid ist zur Zeit ca. 15 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. 

Man muss schon genau hingucken, aber mich macht so ein Bild sehr glücklich! Ein durchaus gelungener Abend, selbst wenn die Wolkenlücken insgesamt doch recht klein waren.




Montag, 12. Februar 2024

12. Februar 2024: Eine kleine Wolkenlücke reicht für den Mond, Jupiter und zwei Kometen

 Am Montagabend sah ich plötzlich die Mondsichel am Himmel stehen. Nanu? Tatsächlich gab es für wenige Minuten eine größere Wolkenlücke am Himmel, welche ich gleich für ein paar Fotos nutzen konnte.

Hier der Mond:

Der Mond am 12.2.24 um 18:22 MEZ

Der Mond stand zu diesem Zeitpunkt im Südwesten in 22° Grad Höhe. Seine Sichel war zu 11 Prozent beleuchtet.

Das Bild entstand mit meinem Spektiv (Brennweite 400mm) und angeflanschter Kleinbildkamera belichtet (Belichtungszeit 1/4 Sekunde, ISO80, f/3.3)

Kurz danach konnte ich auch ein schnelles Bild von Jupiter machen. Wirklich nichts dolles, aber ich wollte es mir doch nicht engehen lassen, das die Monde heute endlich einmal alle in der "richtigen" Reihenfolge neben dem Planeten standen:

Jupiter und seine Monde

 Jupiter selbst ist natürlich völlig überbelichtet, die Monde v.l.n.r. sind Io - Europa - Ganymed - Kallisto. Dieses Bild wurde ebenfalls mit dem Spektiv gemacht, Diesmal habe ich eine halbe Sekunde lang belichtet.

Parallel habe ich mein Vespera aufgebaut. Und hier kontne ich immerhin  zehn Minuten lang den Kometen 12P/Pons-Brooks belichten:

12P/Pons-Brooks

Der Komet befindet sich im unscheinbaren Sternbild Eidechse, zwischen Schwan und Pegasus. Laut heavens-above hat er zur Zeit eine Helligkeit von 7,5mag. Der helle Stern links im Bild ist 1 Lacerta mit 4,13mag.

Danach habe ich probiert, noch einen weiteren Kometen zu fotografieren, das ist mir jedoch nur so gerade eben gelungen:

Komet P/2001 Q6 NEAT im Sternbild Pegasus (Bild von astrometry.net mit Sternbezeichnungen versehen)

Dieser Komet wird bei heavens-above mit 12,5mag angegeben. Leider konnte ich dieses Bild auch nur 3min:50sec belichten,  das reicht für ein solch lichtschwaches Objekt natürlich nicht. Leider kamen dann schon wieder Wolken auf und ich musste meine Beobachtungssession beeenden. Doch immerhin, endlich mal wieder ein kleiner Lichtblick am Abendhimmel!


Sonntag, 11. Februar 2024

12. - 18. Februar: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche nimmt der Mond langsam zu und bestimmt mit seinem Leuchten imemr stärker den Abendhimmel. Von den hellen Planeten ist am Abendhimmel nur der Jupiter mit bloßem Auge zu sehen, er steht zuerst in südwestlicher Richtung und geht bald nach Mitternacht unter. Der Fernglasplanet Uranus steht etwas östlicher als Jupiter am Himmel und geht etwa eine Stunde später unter. Am Morgenhimmel kann ab etwa 7:00 Uhr noch die Venus gefunden werden, man braucht dafür jedoch eine gute Sicht zum Horizont. Ihre Zeit als Morgenstern geht deutlich zu Ende. Die ISS ist ab Ende der Woche wieder bei morgendlichen Überflügen sichtbar.

Am Montag, den 12. Februar, geht die Sonne um 7:46 Uhr auf und um 17:33 Uhr unter. Der helle Tag dauert also schon fast zehn Stunden. Die Mondsichel ist am Abend zu 12 Prozent beleuchtet und geht um 21:40 Uhr unter. Bei Jupiter stehen heute Abend alle vier galliläischen Monde auf der rechten, westlichen Seite, auch richtig sortiert nach dem Radius ihrer Bahnen: Jupi-Io-Europa-Ganymed-Kallisto.

Am Dienstag, den 13. Februar, ist die Mondsichel am Abend zu 20 Prozent beleuchtet und geht um 22:43 Uhr unter.

Am Mittwoch, den 14. Februar, Mondsichel ist am Abend zu 30 Prozent beleuchtet und geht erst nach Mitternacht unter. Sie kommt dem Jupiter im Laufe der Nacht immer näher. Um 18:31 Uhr bedeckt der Mond einen 7,0mag schwach leuchtenden Stern, um 23:02 Uhr wird ein 6,0mag heller SternHIP9533 bedeckt.

Am Donnnerstag, den 15. Februar, ist der Mond am Abend schon an Jupiter vorbeigezogen, er ist heute Abend zu 41 Prozehnt beleuchtet. Um 19:07 Uhr bedeckt er den 5,8mag hellen Stern 40 Arietis. Bei Jupiter kommt es von 19:38 Uhr bis 21:49 Uhr zu einem Durchgang von Mond Io vor dem Planeten, Ios Schatten fällt von 20:56 Uhr bis 23:06 Uhr auf die Jupiteroberfläche. Zwischen 19 Uhr und 20 Uhr zieht der kleine Asteroid (187026)2005EK70 (ein "Erdbahnkreuzer") am 4,3mag hellen Doppelstern 54 Leo vorüber. Da der Asteroid jedoch nur 13,6mah hell sein wird, dürfte er auf Grund seiner schnellen Geschwindigkeit nur schwierig zu fotografieren sein.

Am Freitag, den 16. Februar, ist die ISS erstmalig wieder am Morgenhimmel zu sehen, zwischen 6:54 Uhr und 7:02 Uhr fliegt sie in maximal 19° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg. Der Mond erreicht um 16:01 Uhr exakt das Erste Viertel. Seine höchste Position am Himmel erreicht er um 18:25 Uhr, er steht heute Abend dicht an den Plejaden, im Fernglas sicherlich ein schöner Anblick.Um 22:07 Uhr bedeckt der Mond den 5,5mag hellen Stern SAO 76215. In dieser Nacht kann man bem Mond verschiedene Leuchteffekte beobachten, ab etwa 23:25 Uhr den Barrow-Lichtstrahl, ab 23:40 Uhr das "Lunar X" und ab 2:00 Uhr das "Lunar V". Bei Jupiter endet um 20:15 Uhr eine Verfinsterung von Mond Io, von 20:12 Uhr bis 22:37 Uhr wird der Mond Europa bedeckt und ab 22:52 Uhr durch Jupiters Schatten verfinstert.

Am Samstag, den 17. Februar, fliegt die ISS zwischen 6:06 Uhr und 6:14 Uhr sehr flach in nur maximal 13° Grad Höhe über unseren südöstlichen Horizont hinweg. Der Mond geht erst in der Frühe um 3:00 Uhr unter. Am Abend ist er zu 62 Prozent beleuchtet. Er zeigt maximale Libration in Länge, das Mare Crisium steht fernab vom Rand. Kleinplanet (372)Palma (10,7mag) steht in Opposition zur Sonne. Und Kleinplanet (3)Juno (8,9mag) zieht dicht am Stern 65 Leo (5,5mag) vorübert.

Am Sonntag, den 18. Februar, fliegt die ISS zwischen 6:54 Uhr und 7:02 Uhr in maximal 36° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg. Der Mond ist am Abend schon zu 72 Prozent beleuchtet. Spät am Abend (am besten ab Mitternacht und Beginn des 19. Februar) kann man beim Mond das "Quincunx" beobachten. Um 19:33 Uhr endet ein Schattendurchgang von Jupitermond Europa auf der Planetenoberfläche.und ab 22:14 Uhr zieht Ganymed vor dem Planeten entlang.


Samstag, 10. Februar 2024

10. Februar 2024: Endlich wieder "richtig" Sonne

 Am Samstag, den 10. Februar kam dann endlich einmal die Sonne wieder "richtig" durch. Es gab immer mal wieder "blaue Flecken" am Himmel . Im Bereich der Sonne war dann zwar auch immer noch Dunst zu sehen, aber endlich ließen sich auf der So0nnenoberfläche auch wieder Flecken beobachten. Hier ein Bild von heute 10:22 Uhr:

Die Sonne am 10.2. um 10:22 Uhr

Der große auffällige Fleck (Region 3576) in der Mitte ließ sich sogar - nur mit einer Sonnenfinsternisbrille geschützt - mit dem bloßen Auge erkennen. Vergößert man das obige Bild, kann man leicht auch noch andere kleine Fleckengruppen erkennen.

Als ich vom Einkaufen nach Hause kam, hörte ich im Auto dann plötzlich eine Nachricht, welche der WDR selbst am Abend in seiner "Aktuellen Stunde" noch brachte: "Starke Sonneneruption - Auswirkungen auf die Erde" In der kurzen Darstellung im Radio war die Meldung wirklich "heiß", denn da fehlte völlig der relativierende Hinweis vom Max-Planck-Institut. Stattdessen hieß es mehr oder weniger wörtlich, das dieser größte Ausbruch seit Jahren zu einer großen Gefahr für Stromnetze und Satelliten werden kann.

Sofort checkte ich die Daten der letzten Sonnenausbrüche. Sollte tatsächlich aus der Region 3576 gestern ein so großer Ausbruch gekommen sein? Wenn eine Region so schön zentral in der Mitte der Sonne steht, würde ein entsprechender CME in der Tat ja direkt auf unsere Erde zufliegen. 

Ja, es gab gestern einen starken Flare der höchsten X-Klasse! Doch schnell stellte sich heraus, das dieser X3.3-Flare gestern nicht aus der Region 3576 stammte, sondern aus der Region 3575, die sich aber gerade aus der sichtbaren Seite der Sonne herausrotiert hatte. In meinen Bildern vom 5. Februar ist sie noch rechts unten in der Nähe des Sonnenrandes zu sehen. Ein CME von dort, also praktisch schon auf der Rückseite der Sonne, hat aber keine Chance mehr die Erde zu treffen.

Ich konnte also nur etwas verwundert den Kopf schütteln. Warum machte der WDR dann plötzlich so viel "Panik"? Leider verweisen sie auf der Webseite zwar auf eine NASA-Pressemitteilung, aber konkret ist da nichts verlinkt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die NASA eine so undifferenzierte Pressemitteilung heraus gegeben hat. In einer mir bekannten Mitteilung wird extra darauf hingewiesen, dass dies zwar der bislang zweitstärkste Flare dieses Sonnenfleckenmaximums war (und vielleicht sogar noch stärker sin könnte, da er ja nur "indirekt" gemessen werden konnte, aber das auf Grund der Lage eben der CME nicht zielgerichtet zur Erde sei.

Aber vielleicht tut das Weltraumwetter dem WDR ja doch noch eine Gefallen. Auch die Region 3576 hat jetzt eine beta-gamma-delta Magnetfeldkonfiguration, könnte also durchaus einen größeren CME, vielleicht sogar verbunden mit einem X-Klassen-Flare, in unsere Richtung entstehen lassen. Einige M-Klassen-Flares hat diese Region ja schon produziert. Und dann gibt es vielleicht ja doch noch im Laufe des kommenden Woche Polarlichter zu sehen. Doch erstmal muss es tatsächlich zu einem solchen Flare kommen - und dafür gibt es leider keine Garantie.

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Nachtrag vom 11. Februar:

Am 10. Februar kam es tatsächlich in der Region 3576 zu einem starken M8.9-Flare mit einem erdgerichteten CME. Dieses Ereignis könnte uns jetzt tatsächlich Polarlichter bringen. Es gibt bereits eine entsprechende Warnung des SIDC :

#--------------------------------------------------------------------#
# FAST WARNING 'PRESTO' MESSAGE from the SIDC (RWC-Belgium) #
#--------------------------------------------------------------------#
A fast partial halo CME was detected in the LASCO/C2 imagery around 23:36 UTC on Feb 10th. A huge coronal dimming near the disc center is visible in the SDO/AIA running difference images. The CME is related to an impulsive M9-flare from NOAA AR 3576, which triggered a chain of nearby filament eruptions. It has an estimated velocity above 900 km/s and is expected to have a substantial Earth-directed component with predicted arrival time early on Feb 13th. The CME might catch up and mix with the other CME predicted to arrive late on Feb 12 to early Feb 13th, which could result in a possible earlier arrival. Moderate to major geomagnetic storm levels are expected to be reached related to the ICME arrivals.
#--------------------------------------------------------------------#
# Solar Influences Data analysis Center - RWC Belgium #
# Royal Observatory of Belgium

Donnerstag, 8. Februar 2024

8. Februar 2024: Mittagssonne

Und wieder ein Tag mit vielen Wolken und manchen Regentropfen.

Mittags konnte man immerhin erahnen, dass es die Sonne noch gibt. Die Wolken waren nicht sooo dicht, so dass ich sie um 12:23 Uhr fotografieren konnte. Eigentlich wollte ich das Bild dann um 12:39 Uhr wiederholen - zu diesem Zeitpunkt würde sie exakt im Süden ihren höchsten Stand erreichen - doch da waren die Wolken schon wieder so dick, dass sie gar nicht zu sehen war.

Sonne am 8. Februar gegen Mittag um 12:23 Uhr

 Zu diesem Zeitpunkt stand die Sonne 23,1° Grad über dem Horizont, das sind immerhin schon 8,3° Grad mehr als zur Wintersonnenwende am 22. Dezember 2023. Von der genauen Südrichtung steht die Sonne zu diesem Zeitpunkt noch 4° Grad entfernt.

Viel gewärmt hat die Sonne natürlich auch nicht. Draußen waren es gerade mal 3° Grad plus. Aber es ist ja auch noch Winter.

Montag, 5. Februar 2024

5. Februar 2024: Sonnenstrahlen

Heute war es erneut den ganzen Tag bedeckt. Den ganzen Tag? Naja, so wie in Gallien ein kleines Dorf der römischen Besatzung trotzte, kamen auch heute zum Glück doch ein paar Sonnenstrahlen durch die Wolken durch. Ich habe versucht, ein Foto der Sonne zu machen, doch irgendwie zogen immer mehr oder weniger dicke Wolken durch. Hier mein Ergebnis:

Sonne am 5.2.2024 gegen 12:45 Uhr


 Ich poste hier mal gleich zwei Bilder, die kurz nacheinander entstanden. Trotz unterschiedlicher Wolken vor der Sonne sind doch die meisten Fleckenregionen auf beiden Bildern zu sehen.

Hier noch der Vergleich zur Sonne, aufgenommen mit einem Satelliten, die Quelle ist wieder die Webseite https://spaceweather.com/ :

Quelle: https://spaceweather.com/images2024/05feb24/hmi1898.gif

Die größeren Fleckengruppen sind auch auf meinen Fotos zu erkennen, leider nicht die kleineren Spots. 

Die Flecken werden ja in der Reihenfolge ihres Erscheinens auf der Sonne nummeriert. Interessant, das die beiden neuesten Gruppen 3575 und 3576 sich beide gerade an den Rändern befinden. 3575 rotiert leider gerade von der Erde aus gesehen auf die Rückseite der Sonne, aber 3576 wird uns hoffentlich noch einige Tage begleiten.

Die Gruppe 3575 war zuletzt magnetisch sehr aktiv, aber auch 3576 hat zumindest eine beta-gamma Konfiguration, da könnte es vielleicht wieder einige interessante Flares geben. Hoffentlich lässt das Wetter ein paar weitere Blicke auf die Sonne in den nächsten Tagen zu. Leider kündigen die Wettervorhersagen zur Zeit eher schlechteres Wetter an.

Sonntag, 4. Februar 2024

5. bis 11. Februar 2024: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche haben wir Neumond, die Nächte eignen sich also gut zur Beobachtung lichtschwacher Objekte am Himmel. So kann man versuchen am Abend gegen 19 Uhr den Kometen 12P/Pons-Brooks im Sternbild Schwan oder nach 22 Uhr den Kometen 62P/Tsuchinsan im Sternbild Jungfaru zu finden. Beide sollten mit einem guten Fernglas sichtbar sein. Die genauen Orte finden Sie am besten bei heavens-above. Die Planeten machen sich in dieser Zeit rar. Am Morgenhimmel wird die Venus immer schwieriger zu finden, da sie nach ihrem Aufgang gegen 7:00 Uhr nur noch gering über den Horizont steigt. Einzig Jupiter steht am Abend noch hoch am Himmel, er geht bald nach Mitternacht im Westen unter. Die ISS ist in dieser Woche nicht bei nächtlichen Überflügen zu sehen.

Am Montag, den 5. Februar, geht die Sonne um 7:58 Uhr auf und um 17:20 Uhr unter, damit dauert der helle Tag morgens 11 Minuten und am Abend sogar 13 Minuten länger als noch vor einer Woche. Der nur noch zu 28 Prozent beleuchtete Mond geht am Morgen um 4:39 Uhr auf, er steht im Sternbild Skorpion unweit von Antares. Er zeigt maximale Libration in Breite, so dass wir auf seinen Nordpol sehen können.

Am Dienstag, den 6. Februar, geht der Mond um 5:55 Uhr auf, seine Sichel wird immer schmaler, er ist nur noch zu 18 Prozent beleuchtet. Am Abend beginnt um 23:10 Uhr ein Durchgang von Jupitermond Io vor der Planetenscheibe

Am Mittwoch, den 7. Februar, geht der noch zu 10 Prozent beleuchtete Mond um 6:57 Uhr auf. Er ist aber wohl nicht mehr zu sehen, da er am Horizont noch tiefer als die Venus steht. Am Abend wird ab 20:23 Uhr Jupitermond Io bedeckt und um 22:40 Uhr beginnt ein Durchgang von Mond Europa vor der Planetenscheibe, so dass nur noch die Monde Kallisto und Ganymed zu sehen sind. Kleinplanet (38)Leda (11,3mag) steht heute in Opposition zur Sonne.

Am Donnerstag, den 8. Februar (Weiberfastnacht), beginnt um 17:40 Uhr ein Durchgang von Jupitermond Io vor dem Planeten (bis 19:51 Uhr), von 19:00 Uhr bis 21:10 Uhr fällt Ios Schatten auf die Planetenscheibe. Kleinplanet (2)Pallas (9,5mag) steht heute früh gegen 3:00 Uhr mit 7,5' Bogenminuten Abstand dicht beim Stern 9 Her mit 5,5mag.

Am Freitag, den 9. Februar, erreicht der Mond exakt um 23:59 Uhr seine Neumondposition. Bei Jupiter endet um 18:20 Uhr eine Verfinsterung von Mond Io, vorher sind nur die Monde Kallisto und Ganymed zu sehen, da auch der Mond Europa bis 19:53 Uhr bedeckt wird, bereits um 20:14 Uhr tritt Europa dann in den den Schatten des Planeten ein und wird verfinstert (bis 22:32 Uhr)

Am Samstag, den 10. Februar, stehen bei Jupiter am Abend zwei Mond links, zwei Monde rechts.

Am Sonntag, den 11. Februar, kann nach Sonnenuntergang vielleicht schon wieder die nur zu 5 Prozent beleuchtete Mondsichel gefunden werden, sie geht um 19:44 Uhr unter. Von 18:01 Uhr bis 20:02 Uhr zieht Jupitermond Ganymed vor dem Planeten vorüber, Ganymeds Schatten fällt ab 23:32 Uhr auf die Planetenoberfläche. Kleinplanet (1)Ceres (9,0mag) steht heute früh gegen 6:00 Uhr mit 8,5' Bogenminuten Abstand dicht beim offenen Sternhaufen M21.