Samstag, 25. Februar 2012

27. Februar - 4. März: Der Himmel über Bad Lippspringe

Beobachten Sie in dieser und den kommenden Wochen einmal, wie sich die Planeten Venus und Jupiter Abend für Abend im Westen immer näher kommen! Zur Begegnung von Venus und Jupiter hat mein Sternfreund Hubert eine nette Schüleraufgabe entwickelt. Sie finden die Aufgabe auf seinen Webseiten unter

http://www.privatsternwarte.net/schule/

Solche Aufgaben sind meines Erachtens nicht nur für Jugendliche interessant, irgendwie sind wir ja alle, wenn wir uns nicht gerade für allwissend halten, immer wieder auch Schüler Smile
.

Am Montag, den 27. Februar, geht die Sonne um 7:16 Uhr auf und um 18:00 Uhr unter. Gegenüber letztem Montag hat die Tageslänge wieder 28 Minuten zugenommen. Bald nach Sonnenuntergang kommt es zu einem Überflug der ISS genau vor der Mondscheibe. Wenn es nicht noch in letzter Minute zu Bahnkorrekturen bei der ISS kommt, fliegt sie genau um 18:39 Uhr vor dem Mond vorbei.  In einem etwa fünf Kilometer breitem Streifen sollte man die ISS vor dem Mond entlang fliegen sehen. Die "Zentrallinie" für diesen Überflug geht genau durch das nördliche Bad Lippspringe/südliche Schlangen. Hier ein Bild, erzeugt durch calsky:

Bild mit Daten von googlemaps und calsky.de erzeugt
Im Süden von Bad Lippspringe wird die ISS den Mond wohl nur ganz knapp "schrammen". Die ISS erscheint ab ca. 18:35 Uhr im Westen, noch "rechts" von Venus und Jupiter, fliegt dann auf den Mond zu und verschwindet um 18:43 Uhr tief im Osten im Erdschatten. Außerdem kommt es heute um 20:54 Uhr und um 21:25 Uhr zu zwei Sternbedeckungen durch den Mond. Dazu braucht man aber ein gutes Fernglas, der erste Stern leuchtet nur mit 7.5mag, der zweite ist mit 6.5mag etwas heller.

Am Dienstag, den 28. Februar, erscheint die ISS um 19:14 Uhr im Westen und fliegt dann flach über unseren Himmel hinweg, unterhalb von Venus, Jupiter und Orion erreicht sie nur knapp 23° Grad Höhe. Um 19:21 Uhr verschwindet sie  im Sternbild "Großer Hund" im Erdschatten. Der Mond ist heute zu den Plejaden weiter gewandert, er steht ca. 5° Grad von ihnen entfernt. Bei Jupiter sind heute Abend alle Monde auf der gleichen Seite zu finden.

Am Mittwoch, den 29. Februar, erreicht die ISS bei ihrem Überflug zwischen 18:18 Uhr und 18:24 Uhr immerhin noch einmal 36° Grad Höhe im Südsüdwesten. Der Mond bedeckt heute um 19:18 Uhr und um 19:28 Uhr zwei kleine Sternchen von ca. 7mag Helligkeit. Eine weitere Begegnung mit einem 6mag hellen Stern führt ganz, ganz knapp nicht zu einer Bedeckung, er geht am unteren Mondrand vorbei. Außerdem geht der Kleinplanet Astraea (9,3mag) nur 12' Bogenminuten entfernt an ny Virginis (4,2mag) vorbei. der Mond erreicht in dieser Nacht knapp vor seinem Untergang um 1:21 Uhr sein erstes Viertel.

Am Donnerstag, den 1. März, fliegt die ISS ganz flach über den Südhorizont hinweg. Um 18:57 Uhr erscheint sie im Westen dicht bei Merkur, maximale Höhe erreicht sie mit nur 15° Grad über dem Horizont. Dies ist der letzte Überflug dieser Abendsichtbarkeitsperiode. Um 19:26 Uhr beginnt Jupitermond Io einen Durchgang vor der Planetenscheibe (bis 21:38 Uhr). Von 20:35 Uhr an wandert auch sein Schatten über die Planetenoberfläche. Um 22:15 Uhr kommt es zu einer Sternbedeckung durch den Mond an dessen "oberen" Rand. der Stern ist jedoch nur 7.4mag hell).

Am Freitag, den 2. März, kommt es um 19:25 Uhr zu einer Sternbedeckung durch den Mond, der Stern leuchtet mit 6.9mag. Um 19:53 Uhr endet eine Verfinsterung von Jupitermond Io und ab 20:57 Uhr wird der Mond Europa bedeckt.

Am Samstag, den 3. März, steht Mars genau in Opposition zur Sonne. Er geht also mit Sonnenuntergang auf und zum Sonnenaufgang unter. Dies ist jetzt die beste Zeit, um Mars zu beobachten, heller und größer wird er in den nächsten Monaten nicht mehr.

Am Sonntag, den 4. März, zeigt der Mond maximale Libration in Länge, das Mare Crisium ist mal wieder randnah. Am Abend ist bis 19:57 Uhr noch der Schatten von Europa auf der Jupiteroberfläche zu finden. Um 21:00 nähert sich der Mond einem 6.2mag hellem Stern, bedeckt wird dieser jedoch nur in Süddeutschland.




Sonntag, 19. Februar 2012

20. - 26. Februar - Der Himmel über Bad Lippspringe

Leider war das Wetter in der letzten Woche an den meisten Tagen überhaupt nicht zur Sternenhimmelbeobachtung geeignet. Ob es in dieser Woche wohl besser wird? Von den Planeten sind am Abendhimmel Venus und Jupiter im Westen zu finden. Ab 19 Uhr kann man Mars im Osten sehen, ab 23 Uhr folgt Saturn.

Am Montag, den 20. Februar, geht die Sonne um 7:31 Uhr auf und um 17:47 Uhr unter. Von Woche zu Woche wächst die Länge des Tages, diesmal um 27 Minuten. Die ganze Nacht über wird kein Mond zu sehen sein, das ist bei klarem Himmel gut für die "deep-sky"-Beobachtung. Ab 18:48 ist die ISS für wenige Minuten an unserem Himmel zu sehen, sie steigt etwas nördlich ("rechts") von Venus und Jupiter den Himmel hinauf und erreicht ca. 73 Grad Höhe, bevor sie um 18:55 Uhr im Osten im Erdschatten verschwindet.

Am Dienstag, den 21. Februar, ist Neumond, exakt um 23:35 Uhr, auch diese Nacht eignet sich wieder für die deep-sky-Beobachtung.Heute ist die ISS gleich zweimal gut zu sehen. Um 17:53 Uhr steigt sie das erste Mal im Westen empor und fliegt knapp unterhalb von Venus und Jupiter den Himmel hinauf, erreicht um 17:56 Uhr die größte Höhe im Süden und verschwindet um 18:01 Uhr im Osten. Um 19:32 Uhr fliegt die ISS exakt über Bad Lippspringe hinweg!Drei Minuten vorher steigt sie im Westen auf, steigt dann hoch hinauf direkt bis zum Zenit und verschwindet eine Minuten später im Erdschatten in 54° Grad Höhe im Osten.

Am Mittwoch, den 22. Februar, ist Aschermittwoch. Nun ist die "fünfte Jahreszeit" zu Ende, Karneval ist vorüber, die Fastenzeit beginnt. Ebenso beginnt Merkur mit seiner besten Abendsichtbarkeitsperiode in diesem Jahr, mal sehen, wann er von uns Amateurastronomen wirklich das erste Mal tief am Westhimmel gefunden wird, sein Untergang erfolgt um 18:53 Uhr. Etwas leichter dürfte es sein, heute Abend die nur zu 3 % beleuchtete Mondsichel zu finden, die um 19:58 Uhr untergeht.Jupitermond Io wird ab 20:08 Uhr von seinem Mutterplaneten bedeckt.

Am Donnerstag, den 23. Februar, zeigt der Mond am Abendhimmel eine ganz schmale Sichel, die zu 8 % beleuchtet ist.  Diese steht dann jedoch schon fast 10° Grad höher als Merkur! Auch das Erdlicht im dunklen Teil des Mondes sollte heute wieder zu sehen sein.Außerdem ist heute der Südpol des Mondes sichtbar, da er maximale Libration in Breite zeigt. Monduntergang ist um 21:06 Uhr. Merkur verlängert seine mögliche Sichtbarkeit bis zu seinem Untergang um 19:00 Uhr. Io zieht nach Einbruch der Dunkelheit vor der Planetenscheibe entlang, bis 19:38 Uhr, von 18:39 bis 20:49 Uhr wandert sein Schatten über die Jupiteroberfläche. Die ISS erreicht um 19:15 Uhr bei ihrem Überflug eine maximal Höhe von 83° Grad über dem Horizont.

Am Freitag, den 25. Februar, wird ab 18:09 Uhr der Jupitermond Europa bedeckt. Merkur geht um 19:07 Uhr unter. Um 19:25 Uhr kommt es, kurz vor Monduntergang, zu einer Sternbedeckung eines 7.2mag schwach leuchtenden Sterns. Monduntergang ist um 22:12 Uhr.Um 18:57 erreicht die ISS heute Abend noch eine Höhe von 69° Grad über dem Horizont im Süden.

Am Samstag, den 25. Februar, steht der Mond am Abend 3° Grad nördlich der Venus, das wird sicherlich ein schöner Anblick. Der Mond geht um 23:18 Uhr unter. Der Merkuruntergang erfolgt um 19:13 Uhr.

Am Sonntag, den 26. Februar, ist der Mond am Abend bereits zu Jupiter weiter gewandert, er steht jetzt 6° Grad westlich vom Planeten. Sein Untergang erfolgt erst am Montag um 0:22 Uhr. Um ca. 19:15 Uhr geht der Kleinplanet Eunomia (9,8mag) nur eine Vollmondbreite nördlich an chi Tauri (5.4mag) vorüber. Merkur ist bis 19:20 Uhr über dem Horizont. Um 20:19 Uhr beginnt eine Bedeckung des Jupitermonds Ganymed. Die ISS erreichtn um 19:36 Uhr noch 34° Grad Höhe im Südsüdwesten.

Sonntag, 12. Februar 2012

13. - 19. Februar - Der Himmel über Bad Lippspringe

Am Abendhimmel strahlt die Venus, auch Jupiter ist gut zu sehen. So langsam kommen sich die beiden immer näher! Später am Abend geht im Osten der Mars auf und auch der Aufgang von Saturn erfolgt jetzt schon vor Mitternacht. Außerdem beginnt diese Woche wieder eine Abendsichtbarkeitsperiode der ISS.

Am Montag, den 13. Februar, geht die Sonne um 7:45 Uhr auf und um 17:34 Uhr unter. Damit hat gegenüber letztem Montag die Tageslänge um 25 Minuten zugenommen. Der Mond geht erst am Dienstag um 1:31 Uhr auf. Die Abende bis nach Mitternacht eignen sich in dieser Woche wieder ut zur deep-sky-Beobachtung. Heute Abend findet außerdem mein Vortrag zum Thema "Karneval am Sternenhimmel" in der Sternwarte Schloß Neuhaus statt. heute Abend ist die ISS zum ersten Mal wieder am Abend zu sehen, um 19:05 Uhr, jedoch nur ganz kurz im Süden in maximal 11° Grad Höhe.

Am Dienstag, den 14. Februar, findet am Abend ab 20:57 Uhr ein Durchgang von Io vor der Jupiterscheibe statt. Ios Schatten beginnt, ab 22:14 Uhr über die Planetenscheibe zu laufen. Vielleicht kann man abends nach Sonnenuntergang bei klarer Sicht nach Westen zum Horizont hin dort auch das Zodiakallicht beobachten, das sind angestrahlte Staubteilchen in der scheinbaren Sonnenbahn am Himmel, also ganz grob vom Sonnenuntergangpunkt im Westen bis vielleicht hoch zur Venus. Der Mond erreicht exakt um 18:04 Uhr das letzte Viertel, steht dann bei uns jedoch unter dem Horizont. Die ISS ist heute um 19:43 Uhr schon etwas besser als gestern im Südwesten zu sehen, sie erreicht immerhin schon 21° Grad Höhe. Frühaufsteher können um 6:08 Uhr ziemlich im Süden (174° Grad) in 35° Grad Höhe einen -7mag hellen Iridiumflare sehen.

Am Mittwoch, den 15. Februar, zeigt Algol im Perseus im 1:40 Uhr ein Helligkeitsminimum. Der Mond steht morgens 7 1/2 Grad nordwestlich von Antares, dem hellsten Stern des Skorpion. Am Abend ab 18:10 Uhr wird Jupitermond Io von Jupiter bedeckt. Um 20:32 Uhr beginnt Europa einen Durchgang vor der Jupiterscheibe, so dass für etwa eine Stunde, bis um 21:33 Uhr Io aus der Jupiterverfinsterung wieder auftaucht, nur die Monde Kallisto und Ganymed zu sehen sind. Die ISS erreicht heute um 18:49 Uhr immerhin 16° Grad Höhe im Süden.

Am Donnerstag, den 16. Februar, steht am Morgenhimmel der Mond nun 8° Grad östlich von Antares. Bei klarer Sicht ist auf seiner dunklen "Hälfte" auch das Erdlicht zu sehen. Bei Jupiter stehen am Abend alle vier Monde auf der gleichen Seite. Bis 18:53 Uhr kann man mit einem guten Fernrohr auch noch den Schatten von Io auf der Planetenoberfläche erkennen. Um 19:28 Uhr ist die ISS gut zu sehen, drei Minuten vorher steigt sie im Südwesten über den Horizont und verschwindet dann im Erdschatten im Sternbild Orion.

Am Freitag, den 17. Februar, geht um 2:00 Uhr Kleinplanet Eunomia (9,6mag) nur 5' Bogenminuten nördlich an 44 tauri (5,5mag) vorüber. Abends zeigt um 22:29 Uhr Algol wieder ein Helligkeitsminimum. Um 18:28 Uhr erscheint die ISS, drei Minuten später fliegt sie über den "Fuß" des Orion, den hellen Stern Rigel hinweg. Ein zweites Mal taucht sie um 20:04 auf. dann steigt sie zwischen Venus und Jupiter in den Himmel, um aber schnell (auf Höhe von Jupiter) im Erdschatten zu verblassen.

Den Samstag, den 18. Februar, sollten Sie für die deep-sky-Beobachtung nutzen. Vielleicht finden Sie ja den einen oder anderen "Karnevalsstern" oder Nebel, den ich in meinem Vortrag am Montag vorgestellt habe. Von 19:06 Uhr bis 19:12 steigt die ISS diesmal bis auf 59° Grad am Himmel hoch und verschwindet erst hinter dem Sternbild Zwillinge im Erdschatten.

Am Sonntag, den 19. Februar, zeigt der Mond morgens maximale Libration in Länge, der Krater Grimaldi ist randnah. Am Abend wird bis 18:15 Uhr der Jupitermond Ganymed bedeckt, drei Stunden später um 21:16 Uhr verschwindet er noch einmal im Schatten von Jupiter. Von 18:10 Uhr bis 18:17 Uhr fliegt die ISS maximal in 40° Grad Höhe über unseren Himmel hinweg, dabei ziemlich genau über den roten Riesen Beteigeuze im Orion hinweg. Um 19:46 Uhr steigt sie noch einmal im Westen (noch "rechts" von Venus und Jupiter) ziemlich senkrecht, bis in 74° Grad Höhe, den Himmel hinauf.

Freitag, 10. Februar 2012

9./10. Februar: Venus - Uranus und Mond

Am Abend des 9. Februar konnte ich durch einige Wolkenlücken hindurch am Abend im Westen die Venus und den Uranus beobachten. Venus ist strahlend hell und leuchtet in der astronomischen Helligkeitsskala mit -4 Magnituden (-4mag).

Nur eine Vollmondbreite von ihr entfernt, noch etwas östlicher, stand Uranus. Uranus hat nur eine Helligkeit von ca. 6 Magnituden, ist also zehn Größenklassen dunkler als die Venus. Da diese Helligkeitsskala logarithmisch aufgebaut ist, beträgt der Unterschied von einer zur nächsten Größenklasse etwa Faktor 2,512. Ein Unterschied von fünf Größenklassen entspricht also etwa dem Faktor 100. Die Venus ist etwa zehn Größenklassen heller als der Uranus, der Unterschied beträgt also etwa das 10.000fache!


Hier ein Foto von Donnerstagabend, die Venus (unten rechts) ist natürlich stark überstrahlt:

Fotodaten: Blende 2.8, 1/2 Sekunde, ISO 800, durch Spektiv
Uranus steht in der linken Bildhälfte etwa oberhalb der Venus. Selbst in dieser einfachen Aufnahme fällt ein Farbunterschied zwischen den Planeten auf. Die Venus ist eher strahlend weiß, der Uranus leuchtet dagegen bläulich. Dies ist auf die Unterschiede in den Atmosphären der beiden Planeten zurück zu führen.

Und hier auch gleich noch ein Foto vom abnehmenden Mond, aufgenommen am Freitag morgen:

Fotodaten: Blende 2.8, 1/50 Sekunde, ISO 80, durch Spektiv

Das Foto wurde im gleichen Maßstab aufgenommen und hier dargestellt, man kann schnell erkennen, dass der Abstand von Venus zu Uranus am Donnerstagabend in der Tat etwa eine Vollmondbreite ausmacht.

Nachtrag vom 10.Februar 19 Uhr: Heute steht die Venus schon deutlich oberhalb von Uranus.

Montag, 6. Februar 2012

13. Februar - Karneval am Sternenhimmel

Am Montagabend, den 13. Februar, halte ich wieder einen Vortrag an der Volkssternwarte in Paderborn. Der Titel lautet, der Jahreszeit entsprechend, "Karneval am Sternenhimmel".

Ich muss zugeben, hinter einem solchen Titel wird sich niemand so richtig etwas vorstellen können, worüber ich reden werde. Werde ich mich womöglich verkleiden und eine Art "astronomische Büttenrede" halten? - Nein, sicherlich nicht. Dazu bin ich viel zu norddeutsch erzogen.

Astronomie erlebe ich als eine Wissenschaft, die viele Überaschungen beinhaltet und in der es oftmals gar nicht wissenschaftlich trocken zu geht, sondern bunt und strahlend.Bunt und vielfarbig ist auch der Karneval. Sollte es da nicht doch Verbindungen geben? Ich lade Sie ein, sich mit mir zusammen auf die Suche nach der fünften Jahreszeit im Weltall zu gehen.

Ich möchte Ihnen einige astronomische Dinge präsentieren, die zumindest mich selbst manchmal erstaunen lassen. Staunen, erstaunen führt zu Fragen, Nachfragen, Neugier und schließlich zur Wissenschaft....

Wenn die Zeit reicht, werden wir uns also mit den Jahreszeiten beschäftigen, mit den bunten Farben der Sterne, und dann aufbrechen zu einer Reise ins All. Warum nicht mal mit Lichtgeschwindigkeit? Doch wie schnell ist das wirklich? Wir werden die Lichtgeschwindigkeit mit einem einfachen Experiment in der Sternwarte selbst messen, und uns dann auf dem Weg in die Tiefen des Weltalls fragen, sind wir wohl die einzigen hier? Kann das Leben im Weltall überleben? Und zum Schluß werde ich den überraschenden Bericht eines wichtigen Mitarbeiters der NASA präsentieren, der für viele der schönen Bilder des Hubble-Teleskops verantwortlich ist, der also wirklich in die Tiefen des Weltalls geschaut hat, bevor all diese fantastischen Bilder im Internet und anderswo veröffentlicht wurden.

Lassen Sie sich überraschen!

Weitere Informationen wie Uhrzeit, Eintritt, Anfahrt usw. auf den Seiten der Sternwarte Paderborn.


Sonntag, 5. Februar 2012

6. - 12. Februar - Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche kann man am Abendhimmel gut die Planeten Venus (im Westen) und Jupiter (im Süden) beobachten. Später kommt dann noch Mars hinzu und nach Mitternacht auch noch Saturn. Das helle Mondlicht macht leider Beobachtungen von schwachen Sternhaufen und anderen entfernten ("deep-sky") Objekten schwierig. Die ISS ist in dieser Woche bei uns nicht zu beobachten.

Am Montag, den 6. Februar, geht die Sonne um 7:57 Uhr auf. Also endlich wieder vor 8:00 Uhr. Doch dies betrifft den "mathematischen Horizont". Da bei uns im Osten das Eggegebirge liegt, geht sie erst gegen 8:15 Uhr wirklich bei uns auf. Sonnenuntergang ist um 17:21 Uhr im Südwesten. Insgesamt hat damit im Vergleich zur Woche die Tageslänge aber schon wieder um 24 Minuten zugenommen. Mittags (um 12:39 Uhr) erreicht sie immerhin schon wieder 22° Grad über dem Horizont. Der Mond zeigt heute maximale Libration in Länge, das Mare Crisium ist randnah. Bei Jupiter wird ab 21:42 Uhr der Mond Io bedeckt und ab 23:15 Uhr der Mond Europa.

Am Dienstag, den 7. Februar, beginnt bei Jupiter um 18:58 Uhr ein Durchgang von Io vor der Jupiterscheibe, ab 20:18 Uhr folgt sein Schatten. Der Durchgang endet um 21:10 Uhr, der Schattendurchgang um 22:28 Uhr. und exakt um 22:54 Uhr ist Vollmond. Der Mond steht im Sternbild Löwe und hat in diesem Moment eine Höhe von 44° Grad über dem Horizont. Um 19:06 Uhr gibt es in 47° Grad Höhe und 24° Grad Nordnordost einen -5mag hellen Iridiumflare zu bewundern.

Am Mittwoch, den 8. Februar, beginnt um 17:50 Uhr Europa einen Durchgang vor der Jupiterscheibe, dann sind nur noch Kallisto und Ganymed zu sehen, da Io sich bis 19:38 Uhr hinter Jupiter befindet. Der Durchgang von Europa endet um 20:20 Uhr, ab 20:27 Uhr kann man Europas Schatten auf der Jupiterscheibe verfolgen, bis 22:51 Uhr.  Um 21:53 Uhr bereits beginnt ein Durchgang von Ganymed vor der Jupiterscheibe.


Am Donnerstag, den 9. Februar, kommt es am Abend zu einer engen Begegnung von Venus und Uranus. Die beiden Planeten sind dann nur 0,3° (27' Bogenminuten, eine knappe Vollmondbreite) Grad von einander entfernt. Dies ist eine ideale Gelegenheit, einmal den 6. Planeten unseres Sonnensystems zu sehen. Im Fernglas findet man Uranus dicht links und leicht oberhalb von der Venus stehen. Die Helligkeit von Uranus beträgt 5,8mag. Theoretisch ist er also bei guten Sichtbedingungen ohne künstliches Streulicht gerade so mit bloßem Auge zu erkennen. Das Uranus ein Planet ist, Der Musiker und Amateurastronom Wilhelm Herschel entdeckte ihn am 13. März 1781 und hielt ihn zunächst für einen Kometen. Doch als nach wenigen Monaten klar wurde, dass es sich tatsächlich um einen Planeten handelt, der wie die Erde um die Sonne kreist, war die wissenschaftliche Sensation perfekt. Denn mit einem Mal hatte sich die Ausdehnung unseres ja seit der Antike bekannten Sonnensystems glatt verdoppelt! Der Mond zeigt heute maximale Libration in Breite, sein Nordpol ist sichtbar.

Am Freitag, den 10. Februar, geht der Mond erst um 21:27 Uhr auf, die Zeit vorher lässt sich nun doch schon wieder für die deep-sky-Beobachtung nutzen. Vielleicht lässt sich nach Sonnenuntergang im Westen auch schon wieder (bei klarem, trockenen Himmel) das Zodiakallicht beobachten.

Am Samstag, den 11. Februar, geht der Mond gar erst um 22:39 Uhr auf. Heute Abend steht er in Erdnähe im Abstand von 57,69 Erdradien im Sternbild Jungfrau, wo er sich Spica und Saturn nähert.

Am Sonntag, den 12. Februar, zeigt anfangs am Abend Jupiter nur drei Monde. Ganymed wird bis 18:52 Uhr verfinstert.

Donnerstag, 2. Februar 2012

2.2.12 - Der "goldene Henkel"

Heute gelang mir selbst ein Photo des "goldenen Henkel" am Mond.

Hier das Foto des gesamten Mondes:

Mond mit "goldenem Henkel"
Und hier im Maßstab 1:1 ein Ausschnitt aus obigem Bild:


Deutlich ist das Juragebirges ("Montes Jura") am Mondrand zu erkennen. Seine Höhen werden bereits von der aufgehenden Sonne angestrahlt, während ein Teil des Bodens, die Regenbogenbucht ("Sinus Iridum") noch im Dunkeln liegt.

Im Vergleich zum ganzen Mond ist dieser Henkel sicherlich klein. Im Fernglas jedoch trotzdem sehr schön zu erkennen. Der Kraterdurchmesser des "Sinus Iridum" beträgt nicht ganz 240 Kilometer. Die Gipfel  des Juragebirges sind etwa 3000 Meter hoch. Warum fehlt aber ein Teil des Kraterrands? Ist er wirklich, wie Wikipedia schreibt, auf Grund einer "geologischen Schwächung" eingestürzt und später vom Basalt aus dem Mare Imbrium begraben worden?

Diese Bilder entstanden mit einer Kleinbildkamera durch ein Spektiv hindurch.

Einige weitere Informationen findet man auf der Website http://www.skytrip.de/sinusiridum.htm