Donnerstag, 29. Dezember 2022

29. Dezember 2022: Ein kurzer Blick zum Himmel

 Leider war es in den letzten Tagen doch meist sehr bewölkt, so dass ich keine interessanten Fotos des Nachthimmels machen konnte.

Eben gerade waren jedoch in einer kleinen Wolkenlücke Mond und Jupiter zu sehen. Jupiter steht ca. 7° Grad rechts (westlich) vom Mond.

Hier ein aus der freien Hand geschossenes Übersichtsbild der beiden:

Mond und Jupiter (oben rechts Nähe Bildrand) am 29.12.22 um 18:12 Uhr MEZ

Und hier mit stärkerem Zoom noch ein Bild des Mondes:

Der Mond am 29.12.22 um 18:14 Uhr MEZ.

Leider ist gleich wieder Regen angekündigt, mit einer schönen Beobachtungsnacht wird es also auch heute nichts.

Beide Bilder entsanden mit meiner Nikon Coolpix P950 Kamera, das erste bei 400mm Brennweite bei ISO100 und 1/6 Sekunde Belichtungszeit mit f/5, das zweite bei 2000mm Brennweite, ISO100 und 1/10sec Belichtungszeit bei f/6.5.

Sonntag, 25. Dezember 2022

26. Dezember 2022 - 1. Januar 2023: Der Himmel über Bad Lippspringe

 Und schon wieder geht ein Jahr zu Ende und ein neues beginnt, einmal mehr hat unser Planet die Sonne umrundet, so wie er es doch schon viele Millionen, ja sogar Milliarden Mal gemacht hat. Also eigentlich nichts besonderes? Doch! Der Blick zum Himmel zeigt es, jeder Jahreswechsel ist etwas anderes, immer wieder gibt es etwa spannendes zu entdecken. Schauen Sie nach oben!

In dieser Woche nimmt der Mond weiter zu und bestimmt mehr und mehr den Abend- und Nachthimmel. Von den großen Planeten verabschiedet sich Saturn bald vom Abendhimmel, er ist nur noch bis gegen 20 Uhr zu sehen.  Jupiter geht kurz vor Mitternacht im Westen unter, Mars ist bis gegen 6 Uhr, also nochso ziemlich dieganze Nacht über zu sehen. Mit Glück und klarer Sicht nach Südwesten, können ca eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang dort Merkur und Venus dicht über dem Horizont gefunden werden. Die ISS ist bei morgendlichen Überflügen zu sehen. Der Komet C/2022 E3 ZTF bewegt sich in der nördlichen Krone langsam nordwärts. Am Morgen gegen 6:30 Uhr steht er fast 50° Grad hoch am Himmel.

Am Montag, den 26. Dezember,  zweiter Weihnachtsfeiertag, geht die Sonne um 8:31 Uhr auf und um 16:19 Uhr unter. Noch merkt man praktisch nicht, dass die Tage schon wieder länger werden. Die Mondsichel ist heute Abend zu 16 Prozent beleuchtet und geht um 20:05 Uhr unter. Er steht unterhalb von Saturn. Die ISS ist einmal gegen 5:55 Uhr kurz im Oste zu sehen, zwischen 7:30 Uhr und 7:35 Uhr fliegt sie hoch über unseren Himmel, mit 88° Grad Höhe fast genau über unsere Stadt hinweg. Ab 19:39 Uhr wird Jupitermond Ganymed verfinstert (bis 22:05 Uhr) , um 21:06 Uhr beginnt einDurchgang von Io vor der Planetenscheibe. Ab 22:29 Uhr fällt der Schatten von Io auf die Planetenscheibe.

Am Dienstag, den 27. Dezember, erreicht der veränderliche Stern Algol um 0:21 Uhr ein Helligkeitsminimum. Die ISS tritt um 6:40 Uhr im Westen in 37° Grad Höhe aus dem Erdschatten heraus, um 6:41:54 fliegt sie exakt über Bad Lippspringe hinweg und anschließend in wenigen Minuten schnell nach Osten der Sonne entgegen. Am Abend ist der Mond zu 25 Prozent beleuchtet, er geht um 21:36 Uhr unter.Jupitermond Io wird von 18:17 Uhr bedeckt und danach noch bis 21:49 Uhr verfinstert.

Am Mittwoch den 28. Dezember, ist der Mond bereits zu 37 Prozent beleuchtet und geht erst um 23:01 Uhr unter. Gegen 22:15 Uhr kommt es zur Bedeckung eines kleinen 6,4mag hellen Sterns durch den Mond. Die ISS ist zum einen um 5:55 Uhr kurz im Osten zu sehen, zwischen 7:28 Uhr und 7:35 Uhr fliegt sie in maximal 68° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg.  Von 16:58 Uhr bis 19:10 Uhr fällt der Schatten von Jupitermond Io auf den Planeten.

Am Donnerstag, den 29. Dezember, ist der Mond zu 47 Prozent beleuchtet, er geht erst kurz nach Mitternacht unter. Er zeigt maximale Libration in Länge, das Mare Crisium steht fernab vom Rand. Die ISS tritt um 6:42 Uhr im Westen aus dem Erdschatten heraus und fliegt dann in maximal 80° Grad Höhe bis 6:48 Uhr über unseren Himmel hinweg. Von 17:38 Uhr bis 20:11 Uhr zieht Jupitermond Europa vor dem Planeten entlang, Europas Schatten fällt von 20:21 Uhr bis 22:48 Uhr auf die Planetenscheibe. Um 21:10 Uhr erreicht der veränderliche Stern Algol ein weiteres Helligkeitsminimum.

Am Freitag, den 30. Dezember, erreicht der Mond um 2:21 Uhr das Erste Viertel, dann steht er bei uns jedoch unter dem Horizont. Am Abend ist er bereits zu 58 Prozent beleuchtet. Die ISS tritt um 5:56 Uhr beim Sternbild nördliche Krone aus dem Erdschatten heraus und fliegt dann schnell am Komet C/2022 E3 ZTF vorbei zum Horizont. Beim Überflug zwischen 7:29 Uhr und 7:35 Uhr erreicht die ISS eine Höhe von 42° Grad über dem Horizont. Gegen 6:00 Uhr zieht Kleinplanet (1)Ceres (8,5mag) dicht an der Galaxie NGC4442 (10,5mag) vorüber. Zwischen 19:30 Uhr und 21 Uhr zieht Jupitermond Kallisto haarscharf an Jupiter vorbei.

Am Samstag, den 31. Dezember, Silvester, ist der Mond gegen Mitternacht bereits zu 70 Prozent beleuchtet. Zwischen 6:43 Uhr und 6:49Uhr fliegt die ISS in maximal 56° Grad Höhe über unseren Himmel. Bis 17:51 Uhr wird Jupitermond Europa verfinstert.

Am Sonntag, den 1. Januar,  Neujahr, geht der Mond am Morgen um 2:58 Uhr unter. Gegen 13 Uhr geht er bereits wieder auf, Um 20:58 Uhr erreicht er seine höchste Stellung am Himmel und ist dann zu 77 Prozent beleuchtet. Um 5:57 Uhr tritt die ISS direkt neben Arktur aus dem Erdschatten heraus und fliegt dann schnell zum Osthorizont. Beim nächsten Überflug zwischen 7:30 Uhr und 7:37 Uhr erreicht sie nur noch eine Höhe von 23° Grad über dem Horizont. Gegen 23:45 Uhr zieht der Mond von uns aus gesehen ganz knapp an Uranus vorbei. In Schleswig-Holstein kommt es sogar zu einer Bedeckung.

Sonntag, 18. Dezember 2022

19. - 25. Dezember 2022: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche haben wir Neumond. Die Nächte eignen sich daher gut zur Beobachtung lichtschwacher "deep-sky"-Objekte am Himmel. Von den hellen Planeten ist Saturn (bis 20:00 Uhr) tief im Westen zu sehen, Jupiter strahlt bis ca. Mitternacht und Mars geht erst nach 7:00 Uhr im Westen unter. Auch die Fernglasplaneten Uranus und Neptun können am Himmel gefunden werden. Zum Ende der Woche hin könnten vielleicht sogar Merkur und Venus tief im Westen in der Dämmerung nach Sonnenuntergang gefunden werden. Die ISS ist bei morgendlichen Überflügen zu beobachten. Die dunklen Nächte sind auch geeigneten, um nach dem Kometen C/2022 E3 ZTF Ausschau zu halten, er befindet sich im Sternbild (nördliche) Krone, das am Morgen am höchsten am Himmel steht.

Am Montag, den 19. Dezember, geht die Sonne um 8:28 Uhr auf und um 16:15 Uhr unter. Das unterscheidet sich kaum vom Tag der Wintersonnenwende am Mittwoch. Die Mondsichel geht heute um 3:18 Uhr auf und ist zu 22 Prozent beleuchtet. Zwischen 6:37 Uhr und 6:43 Uhr fliegt die ISS in maximal 17° Grad Höhe noch unterhalb des Mondes über unseren Morgenhimmel hinweg.m 19:10 Uhr beginnt ein Durchgang von Io vor der Jupiterscheibe (bis 21:24 Uhr), von 20:32 Uhr bis 22:45 Uhr fällt Ios Schatten auf den Planeten.

Am Dienstag, den 20. Dezember, geht die Mondsichel um 4:42 Uhr auf und ist nur noch zu 14 Prozent beleuchtet. Die ISS kann gleich zweimal gesehen werden: Um 5:52 Uhr fliegt sie knapp oberhalb des Mondes im Südosten über unseren Himmel hinweg, zwischen 7:24 Uhr und 7:33 Uhr fliegt sie in maximal 42° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg. Jupitermond Europa wird von 20:37 Uhr bis 23:12 Uhr von der Planetenscheibe bedeckt.

Am Mittwoch, den 21. Dezember,ist Winteranfang, Wintersonnenwende, der Tag mit der längsten Nacht des Jahres. Die Sonne geht heute auf um 8:29 Uhr und um 16:16 Uhr unter. Exakt um 22:48 Uhr erreicht sie den südlichsten Punkt ihrer Bahn, das ist dann genau der Winterbeginn. Die Mondsichel erreicht jetzt das Sternbild Skorpion, sie geht um 6:11 Uhr auf und ist nur noch zu 7 Prozent beleuchtet. Die ISS fliegt zwischen 6:37 Uhr und 6:43 Uhr in maximal 31° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg. Bis 17:14 Uhr wandert noch Ios Schatten über Jupiters Planetenscheibe. Merkur erreicht heute seinen größten Winkelabstand zur Sonne und ist vielleicht nach Sonnenuntergang tief im Südwesten zu finden.

Am Donnerstag, den 22. Dezember, erscheint die ISS das erste Mal um 5:50 Uhr genau im Süden und fliegt dann schnell - ganz dicht an Spica in der Jungfrau vorbei - Richtung Osten. Zwischen 7:24 Uhr und 7:33 Uhr fliegt sie in maximal 68° Grad Höhe hoch über unseren Morgenhimmel hinweg. Um 17:30 Uhr endet Europas Durchgang vor der Planetenscheibe, von 17:44 Uhr bis 20:12 Uhr wandert Europas Schatten über den Planeten.

Am Freitag, den 23. Dezember, erreicht der Mond exakt um 11:17 Uhr seine Neumondposition. Die ISS fliegt zwischen 6:38 Uhr und 6:44 Uhr in maximal 58° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg.

Am Samstag, den 24. Dezember, Heiligabend, tritt die ISS das erste mal um 5:51 Uhr in südöstlicher Richtung in 40° Grad Höhe aus dem Erdschatten heraus und fliegt dann schnell nach Osten dem Horizont entgegen. Beim nächsten Überflug fliegt sie zwischen 7:24 Uhr und 7:32 Uhr fast genau durch unseren Zenit (87° Grad Höhe) über unsere Stadt hinweg.Bereits um 3:32 Uhr in der Frühe zeigt Algol ein Helligkeitsminimum.

Am Sonntag, den 25. Dezember, Weihnachtsfeiertag, fliegt die ISS zwischen 6:37 Uhr und 6:44 Uhr in maximal 79° Grad Höhe hoch über unseren Morgenhimmel hinweg. Am Abend könnte die schmale, zu 8 Prozent beleuchtete Mondsichel bei klarer Sicht nach Westen vielleicht schon wieder zu sehen sein. Sie geht um 18:32 Uhr unter, steht vorher (17:00 Uhr) jedoch nur 8° Grad über dem Horizont.

Ich wünsche allen meinen Leserinnen und Lesern ein gesegnetes Weihnachtsfest!

Mittwoch, 14. Dezember 2022

14. Dezember 2022: Ein schneller Blick zum Orion

 Als ich heute Abend von einer Sitzung des Kreissynodalvorstands (das ist das Leitungsgremium des Evangelischen Kirchenkreises) zurück nach Hause kam, schienen die Sterne herrlich vom Firmament. Das Thermometer zeigte jedoch, typisch für klaren Himmel im Winter, -8° Grad an. Das ist schon eine Ansage. Da ist es dann für mich alten Mann schon schön, wenn man nicht erst eine halbe Stunde oder mehr braucht, um seine ganze Ausrüstung draußen auf der Terrasse aufzubauen, sondern wenn man sein Teleskop einfach schnell nach draußen bringt, es sich auf Knopfdruck initialisiert und am Himmel orientiert, und man es dann in aller Ruhe aus der warmen Küche heraus steuern kann.

Hier ein erstes Ergebnis, der Orionnebel:

Orionnebel, M 42, 25 Minuten belichtet mit Vaonis Vespera

Das Bild zeigt M 42, den Orionnebel. Dies ist der große helle Nebel in der Bildmitte. Außerdem ist M 43 zusehen, das ist der etwas kleinere helle Nebel, der direkt am großen Nebel am oberen Rand angrenzt. Am oberen Bildrand ist dann auch noch der bläulich schimmernde Nebel NGC 1977 ("Running Man nebula") zu erkennen. Das Bild ist mit der Mosaik-Technologie des Vespera-Geräts entstanden, es zeigt also einen größeren Bildausschnitt, als ein normales Einzelbild dieser Optik.

Wer es gerade draußen auch in der Kälte gut aushalten kann, hat außerdem die Chance, viele Sternschnuppen zu sehen. Die Geminiden sind einer der besten Sternschnuppenschwärme des Jahres. Das Maximum war schon gestern, aber auch heute waren schon viele Sternschnuppen zu sehen, wie mir Freunde berichteten. Allmählich steigt jedoch der Mond höher am Horizont, der wird sicherlich mehr und mehr mit seinem hellen Licht die Sternschnuppen verschlucken.

Und hier gleich noch eine weitere "Ecke" aus dem Sternbild Orion:

Flammennebel, Pferdekopfnebel

Das Bild zeigt im oberen Teil links neben dem hellen Stern ("Alnitak") den Flammennebel, NGC 2024, und etwas nach rechts unterhalb den dunklen Pferdekopfnebel, IC 434. Alnitak ist einer der drei Gürtelsterne des Orion, und zwar der östlichste, also linke. Auch dieses Bild entstand durch die Mosaik-Möglichkeit des Vespera. Hierfür habe ich gut 40 Minuten belichtet.

Dienstag, 13. Dezember 2022

10. Dezember 2022: Apollo 17 Jubiläum

 Die "Neue Westfälische Zeitung" hat das 50-jährige Jubiläum des letzten bemannten Fluges zum Mond, die Apollo 17 Mission, zum Anlass genommen, im Paderborner Lokalteil ein Interview mit meinem Sternfreund Tobias Scholz und mir zu führen. Herzlichen Dank an die Redaktion und für die Abdruckerlaubnis an dieser Stelle hier:

Neue Westfälische Zeitung 10.12.2022

 

Inzwischen steht der Artikel auch auf der Online-Seite für Kunden von NW-plis zur Verfügung: https://www.nw.de/lokal/kreis_paderborn/paderborn/23430680_Apollo-17-Mission-bringt-vor-50-Jahren-zum-vorerst-letzten-Mal-Menschen-zum-Mond.html

Sonntag, 11. Dezember 2022

12. - 18. Dezember 2022: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche nimmt der Mond langsam ab und zieht sich vom Abendhimmel zurück. Von den hellen Planeten ist Mars die ganze Nacht zu sehen, am frühen Abend im Osten, um Mitternacht herum steht er hoch im Süden. Jupiter steht abends im Süden und geht nach Mitternacht im Westen unter, Saturn kann am frühen Abend noch im Südwesten gefunden werden, er geht nach 20:00 Uhr unter. Die ISS kann gegen Ende der Woche bei morgendlichen Überflügen gesichtet werden. Der Komet C/2022 E3 ZTF ist am besten in den frühen Morgenstunden zu beobachten, da er gegen 7 Uhr schon über 40° Grad hoch am Himmel steht. Er bewegt sich langsam in der nördlichen Krone immer weiter nach Norden hoch.

Am Montag, den 12. Dezember, geht die Sonne um 8:23 Uhr auf und um 16:14 Uhr unter. Der helle Tag dauert bei uns also keine acht Stunden mehr. Der abnehmende Mond geht um ca. 20 Uhr auf und ist noch zu 82 Prozent beleuchtet. Um 17:15 Uhr beginnt ein Durchgang von Io vor der Jupiterscheibe ((bis 19:29), Ios Schatten fällt von 18:36 Uhr bis 20:49 Uhr auf den Planeten.

Am Dienstag, den 13. Dezember, zeigt der Mond maximale Libration in Breite, so dass wir auch auf seinen Südpol sehen können. Um 2:23 Uhr endet am oberen dunklen Rand des Mondes eine Bedeckung eines 6,1mag hellen Sternchens. Um 17:58 Uhr endet eine Verfinsterung von Jupitermond Io, gleichzeitig beginnt eine Bedeckung von Jupitermond Europa, diese geht bis 20:35 Uhr, um 20:49 Uhr tritt Europa jedoch in den Schatten von Jupiter und wird wieder unsichtbar (bis 23:15 Uhr). Der Sternschnuppenstrom der Geminiden zeigt heute sein Maximum. Um 21:07 Uhr geht jedoch der zu 75 Prozent beleuchtete Mond auf und wird durch sein helles Licht viele Sternschnuppen verschlucken.

Am Mittwoch, den 14. Dezember, geht der Mond um 22:19 Uhr im Sternbild Löwe auf. Vorher kann vielleicht noch die eine oder andere "deep-sky"-Beobachtung gelingen.

Am Donnerstag, den 15. Dezember, findet von 20:04 Uhr bis 23:00 Uhr ein Durchgang von Ganymed vor der Jupiterscheibe statt, wenn Ganymeds Schatten auf Jupiter fällt, ist er bei uns jedoch schon untergegangen. Der veränderliche Stern Algol steht ab 23:10 Uhr im Minimum. In dieser Nacht fliegt laut "Sterne und Weltraum" (Ausgabe 12/2022, S. 47) der Asteroid 2015 RN35 in weniger als doppeltem Mondabstand an der Erde vorbei, er erreicht dabei eine Helligkeit von 13,3mag, er bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von 90 Bogensekunden pro Minute vom Sternbild Einhorn in das Sternbild Hase.

Am Freitag, den 16. Dezember, ist die ISS erstmalig wieder mit einer Morgensichtbarkeitsperiode zu sehen. Zwischen 7:26 Uhr und 7:32 Uhr fliegt sie in nur 12° Grad Höhe über unseren südöstlichen Himmel hinweg. Um 9:56 Uhr erreicht der Mond exakt das Letzte Viertel, vielleicht ist er dann ja sogar noch im Südwesten zu sehen. Am Abend geht er erst nach Mitternacht auf.

Am Samstag, den 17. Dezember, geht der Mond um 0:44 Uhr im Sternbild Jungfrau auf. In seinem dunklen Teil kann man jetzt und in den nächsten Tagen das Erdlicht schimmern sehen. Zwergplanet (1)Ceres (8,4mag) steht gegen 7:00 Uhr nur 1' Bogenminute entfernt vom Stern 12 Vir (5,8mag). Am Abend kann bei Jupiter ab ca. 21 Uhr der "Große Rote Fleck" (GRF) im Fernrohr beobachtet werden. Es stehen zwei Monde links, zwei Monde rechts.

Am Sonntag, den 18. Dezember, 4. Advent, geht der Mond um 2:00 Uhr auf. Um 7:00 Uhr kommt zu einer nahen Begegnung mit dem Sterns Theta Vir (4,5mag). Zu einer Bedeckung kommt es nur im Südwesten Deutschlands. Auch zeigt der Mond heute früh maximale Libration in Länge, der Krater Grimaldi steht weitab vom Rand. Die ISS fliegt zwischen 7:25 Uhr und 7:30 Uhr in maximal 24° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg, noch deutlich unterhalb des Mondes. Am Abend kommt es ab 21:52 Uhr zu einer Bedeckung von Jupitermond Io.

Freitag, 9. Dezember 2022

9. Dezember 2023: Ein Lichtblick

Seit dem 27. November hat hier in Bad Lippspringe keine Sonne mehr geschienen. Auch in den Nächten war es immer dick bewölkt. Die Bedeckungen von Uranus und Mars durch den Mond konnte ich nicht beobachten. Die &Temperaturen sind in die Nähe der Nullgrad-Grenze gerutscht und es gab auch schon ersten Schnee.

So auch wieder gestern Abend:

Schneefall am 8. Dezember vor unserer Haustür

Da ist man als Hobbyastronomen schon manchmal ganz schön traurig. Doch heute früh gab es endlich wieder einen Lichtblick. Nach dem Aufstehen konnte ich aus dem Badezimmerfenster heraus unseren Nachbarn, den Mond sehen! Da musste ich doch gleich mal wieder zur Kamera greifen, zumal er sich gerade so schon malerisch zwischen zwei Bäumen auf dem Nachbargrundstück platziert hatte:

Der abnehmende Mond am Morgen des 9. Dezember 2022.

Okay, der Vollmondzeitpunkt  lag erst 27 Stunden zurück, offiziell ist er noch zu 99 Prozent beleuchtet, aber sieht er nicht schon ein bisschen "eirig" aus?

Das stimmt mich dann doch wieder hoffnungsfroh, wie man es in der Adventszeit ja auch sein möchte. Und auch die Wettervorhersage ist gar nicht mehr so schlecht wie noch in den vergangenen Tagen. Vielleicht kann man ja wirklich bald wieder den Himmel über Bad Lippspringe geniessen.

Sonntag, 4. Dezember 2022

5. - 11. Dezember 2022: Der Himmel über Bad Lippspringe

Die Wettervorhersage für diese Woche lässt leider keinen klaren Nachthimmel erwarten, dabei gebe es echte Highlights zu beobachten: In dieser Woche gibt es gleich zwei Bedeckungen von Planeten durch den Mond. Vollmond ist am Donnerstag. Von den hellen Planeten ist Saturn noch bis ca. 21 Uhr im Südwesten zu sehen, Jupiter strahlt bis etwa 1 Uhr und Mars ist praktisch die ganze Nacht über zu sehen. Die ISS beendet in dieser Woche ihre abendliche Sichtbarkeitsperiode.

Am Montag, den 5. Dezember, geht die Sonne um 8:15 Uhr auf und um 16:16 Uhr unter. Der helle Tag dauert also nur noch acht Stunden und wird in den nächsten Tagen noch etwas kürzer. Vom 8.-18. Dezember haben wir übrigens die frühestens Sonnenuntergänge in Bad Lippspringe, die finden dann jeweils um 16:14 Uhr statt. Der Mond geht um 14:48 Uhr auf, er ist am Abend zu 94 Prozent beleuchtet. Um 17:42 Uhr bedeckt der Mond den Planeten Uranus. Uranus leuchtet nur 5,7mag hell, man braucht zur Beobachtung also mindestens ein Fernglas. Da Uranus kein weit entfernter punktförmiger Stern ist, wird sein Licht am dunklen Mondrand nicht einfach "ausgeknipst", sondern er wird im Laufe von ca. zehn Sekunden immer lichtschwächer. Um 18:29 Uhr taucht Uranus am hellen Mondrand wieder auf, das wird jedoch noch schwerer zu beobachten sein. Die ISS ist zwischen 17:49 Uhr und 17:55 Uhr bei einem Überflug tief im Südwesten zu sehen, sie erreicht nur noch eine Höhe von 27° Grad über dem Horizont. Der Schatten von Jupitermond Io zieht heute von 16:40 Uhr bis 18:53 Uhr über den Planeten. Um 17:27 Uhr geht Kallisto in nur 0,04 Jupiterradien am Planeten vorbei.

Am Dienstag, den 6. Dezember, Nikolaustag, geht der zu 98 Prozent beleuchtete Mond um 15:06 Uhr auf, er erreicht um 23:17 mit knapp 60 Grad die größte Höhe über dem Horizont. Zwischen 17:00 Uhr und 17:06 Uhr fliegt die ISS in maximal 37° Grad Höhe über unseren Abendhimmel hinweg. Um 17:59 endet eine Bedeckung von Jupitermond Europa, bereits um 18:10 Uhr wird Europa jedoch wieder von Jupiters Schatten verfinstert (bis 20:36 Uhr). Um 22:40 Uhr erreicht der veränderliche Stern Algol ein Helligkeitsminimum.

Am Mittwoch, den 7. Dezember, geht der Mond um 15:30 Uhr auf. Die Vollmondnacht beginnt, die genaue Vollmondposition wird jedoch erst morgen in der Frühe erreicht. Gegen 17:50 Uhr ist die ISS in maximal 14° Grad Höhe kurz im Südwesten bei einem Überflug zu sehen.

Am Donnerstag, den 8. Dezember, erreicht der Mond exakt um 5:08 Uhr die Vollmondposition und geht danach um 8:54 Uhr unter. Zuvor bedeckt er von 6:01 Uhr bis 6:57 Uhr den Planeten Mars, der heute ebenfalls exakt(um 6:42 Uhr) in Opposition zur Sonne steht. Mars leuchtet ca. -2mag hell, sollte also viel besser als Uranus am Montag vor und nach der Bedeckung zu sehen sein. Man braucht jedoch gute Sicht nach Westen, Mars steht zu beginn der Bedeckung 21° Grad hoch, am Ende nur noch 13° Grad über dem Horizont. Am Abend geht der Mond um 16:02 Uhr wieder auf, er ist auch dann noch zu 100 Prozent beleuchtet, hat sich jedoch schon ein ganzes Stück von Mars entfernt. Die ISS fliegt zwischen 16:58 Uhr und 17:06 Uhr in maximal 20° Grad Höhe über unseren (eher südwestlichen) Abendhimmel hinweg. Bis 19:03 Uhr zieht Jupitermond Ganymed vor dem Planeten vorüber, Ganymeds Schatten wandert von 21:39 Uhr bis 0:17 Uhr über die Planetenoberfläche.

Am Freitag, den 9. Dezember, geht der immer noch zu 98 Prozent beleuchtete Mond um 16:45 Uhr auf. Heute erreicht Kleinplanet (714)Ulula seine Oppositionsstellung, bleibt aber nur 12mag hell. Um 19:29 Uhr erreicht Algol ein weiteres Helligkeitsminimum.

Am Samstag, den 10. Dezember, geht der zu 94 Prozent beleuchtete Mond um 17:40 Uhr mitten im Sternbild Zwillinge auf. Gegen 17:00 Uhr kann die ISS vielleicht noch in maximal 10° Grad Höhe über unserem südwestlichen Horizont gesehen werden. Damit endet diese abendliche Überflugsperiode. Ab 22:46 Uhr wandert Io vor Jupiter vorüber, ab 0:07 Uhr wandert Ios Schatten über die Planetenoberfläche.

Am Sonntag, den 11. Dezember, 3. Advent, geht der nur noch zu 94 Prozent beleuchtete Mond um 18:44 Uhr bereits im Sternbild Krebs auf. Vielleicht kann vorher (so gegen 18 Uhr) fotografisch oder mit einem kleinen Teleskop noch der Komet C/2022 E3 ZTF im Sternbild "nördliche Krone" noch ca. 11° Grad hoch im Nordwesten gefunden werden. Kleinplanet (30)Urania mit 10,0mag steht heute um 18 Uhr nur 3' Bogenminuten entfernt vom Stern 36 Tau mit 5,5mag. Um 19:58 Uhr beginnt eine Bedeckung von Jupitermond Io, um 23:08 Uhr beginnt ein Durchgang von Europa vor der Jupiterscheibe, dann sind nur die Monde Ganymed und Kallisto sichtbar. Erst um 23:29 Uhr taucht Io wieder aus dem Schatten von Jupiter auf.

Freitag, 2. Dezember 2022

26. November 2022: Komet 29P/Schwassmann-Wachmann 1

 Zur Zeit ist am Himmel auch der Komet 29P/Schwassmann-Wachmann 1 zu beobachten. Dieser wurde vor 98 Jahren am 15. November 1925 von Friedrich Schwassmann und  Arthur Wachmann an der Hamburger Sternwarte in Bergedorf entdeckt. Der Komet bewegt sich auf einer Bahn zwischen Jupiter und Neptun in ca. 14 Jahren um die Sonne. Er macht immer mal wieder von sich reden, da er interessante Helligkeitsausbrüche zeigt.

So einen Ausbruch auf 11mag hatte dieser Komet zuletzt vor einigen Tagen, deshalb kam er gleich mal auf meine Beobachtungsliste. Er zeigt jedoch, anders als C/2022 E3 ZTF, keinen Schweif, sondern nur eine vergrößerte "Koma".

Am 26. November 2022 gelang mir gegen 22:30 MEZ dieses 10 Minuten lang belichtete Bild:

Komet 29P/Schwassmann-Wachmann

Auf meinem Foto sieht der Komet nicht viel anders aus als andere Sterne. Von der Helligkeit her würde ich ihn sogar noch etwas heller als 11mag schätzen. Auf Fotos anderer Hobbyastronomen mit größeren Instrumenten kann man etwas mehr von der Koma des Kometen erkennen.  Bilder findet man zum Beispiel auf der Webseite der Fachgruppe Kometen der Vereinigung der Sternfreunde (VdS).  Ein Foto von Stefan Beck vom gleichen Tag zeigt zum Beispiel ene deutlich unsymmetrische Koma.

26. November 2022: IC 410 mit NGC 1893

 Leider ist der Himmel diese Woche sehr bedeckt - und eine wirkliche Besserung ist laut Wettervorhersage nicht in Sicht. Deshalb hier ein Beobachtungsergebnis vom letzten Samstag, den 26. November 2022: IC 410, ein Emissionsnebel mit eingebettetem Sternhaufen NGC 1893:

IC 410 und NGC 1893

Das Bild wurde knapp 90 Minuten belichtet (5390 Sekunden), aufgenommen mit Vaonis Vespera. IC 410 befindet sich im Sternbild Fuhrmann, unweit von IC 405 entfernt.

Der Sternhaufen NGC 1893 wurde bereits 1827 durch John Herschel entdeckt, der Gasnebel IC 410 dagegen erst 1892 von Max Wolf.

IC 410 wird auch als "Kaulquappen-Nebel" bezeichnet. Die Kaulquappen lassen sich auf meinem Bild nur erahnen, kommen aber sehr schön auf einem APOD von 2011 zur Geltung. NGC 1893 wird auch als "Y-Haufen" bezeichnet ("Letter-Y-Cluster").

Bilder des Röntgenteleskops Chandra zeigen, dass in dem Sternhaufen sich mehrere tausend junge Sterne befinden. NGC 1893 ist gut 12.000 Lichtjahre von uns entfernt, das ist etwa dreimal soweit wie die bekannten Messier Sternhaufen M36 und M38 im gleichen Sternbild.