Sonntag, 31. Mai 2020

1. - 7. Juni 2020: Der Himmel über Bad Lippspringe


In dieser Woche haben wir Vollmond. Auch wird es in der Nacht nicht mehr richtig astronomisch dunkel, da die Sonne bei uns nur noch maximal 16° Grad unter den Horizont sinkt. Die Nächte sind sommerlich kurz, da ist nicht viel besonderes am nächtlichen Sternenhimmel zu erwarten. Auch die ISS ist in dieser Woche nicht mehr bei nächtlichen Überflügen zu beobachten. Von den Planeten kann jedoch Merkur mit einem Fernglas und vielleicht - bei klarer Sicht - auch mit dem bloßen Auge ab ca. 45 Minuten nach Sonnenuntergang tief im Nordwesten gefunden werden, er geht ca. gegen 23:15 Uhr unter. Später in der Nacht sind dann noch die Planeten Jupiter (ab 0:45 Uhr), Saturn (ab ca. 1:00 Uhr) un Mars (ab ca. 3:00 Uhr) ebenfalls tief im Südosten zu sehen.

Am Pfingstmontag, den 1. Juni, geht die Sonne um 5:11 Uhr auf und um 21:34 Uhr unter, es bleibt also deutlich über 16 Stunden lang hell bei uns. Der zu 72 Prozent beleuchtete Mond geht heute in der Frühe um 3:32 Uhr unter. Am Abend wird um 22:39 Uhr ein 7.5mag schwaches Sternchen (SAO 139229) vom Mond bedckt.

Am Dienstag, den 2. Juni, wird gegen 22:30 Uhr am südlichen Mondrand ganz knapp und nur für kurze Zeit der Stern 95 Virginis (5.5mag) vom Mond bedeckt.

Am Mittwoch, den 3. Juni, erreicht der Mond auf seiner aktuellen Umkreisung den erdnächsten Punkt seiner Umlufbahn, vielleicht sprechen die Trivialmedien am Freitag deshalb ja wieder einmal vom "Supermond".

Am Donnerstag, den 4. Juni, steht der Mond am Abend ca. 10° Grd nordwestlich von Antares im Sternbild Skorpion. Antares leuchtet ähnlich rötlich wie der Mars und wird manchmal mit ihm verwechselt. Merkur erreicht heute seinen größten östlichen Abstand (Elongation) von der Sonne mit knapp 24° Grad.

Am Freitag, den 5. Juni, ist exakt um 21:12 Uhr Vollmond. Dabei kommt es heute zu einer sogenannten "Halbschattenfinsternis". Dabei zieht der Mond recht nahe am Kernschatten der Erde vorbei, aber leider nicht dicht genug, so dass es nicht zu eine richtigen Mondfinsternis kommt. So kann man wohl nur vielleicht eine leichte Verschattung (von Verdunkelung möchte ich lieber nicht sprechen) des Mondes an seinem südlichen Rand erkennen.

Am Samstag, den 6. Juni, geht der zu 99 Prozent beleuchtete Mond um 22:40 Uhr auf.

Am Sonntag, den 7. Juni, geht der immer noch zu 95 Prozent beleuchtete Mond erst kurz vor Mitternacht auf. Er zieht seine Bahn nur knapp über den südlichen Horizont, seine maximale Höhe beträgt 13.3° Grad. Das Wochenende eignet sich daher gut, um ein paar spannende Bilder mit dem Mond zu machen.

Samstag, 30. Mai 2020

29. Mai: M3 - Ein Kugelsternhaufen


Es gibt im Weltall schon wirklich verrückte Sachen zu entdecken. Haben Sie schon einmal einen "Kugelsternhaufen" gesehen?

Wenn Sie mal bei mir vorbeikommen oder auf einer Volkssternwarte zu Gast sind, sollten Sie sich so etwas unbedingt zeigen lassen.

Was ein Stern ist, kann man sich ja noch ganz gut vorstellen. Unsere Sonne ist ja ein Beispiel dafür. Auch unter einem Doppelstern kann man sich noch gut etwas vorstellen, das sind einfach zwei Sterne, die über die Schwerkraft miteinander verbunden sind und sich - wie zwei Tänzer - gegenseitig umkreisen.

Bei Dreifach- oder Vierfach-Sternsystemen wird es dann mit der Vorstellungskraft schon etwas schwieriger. Bei Kugelsternhaufen hilft einmal das Nachschlagen bei Wikipedia: Ein Kugelsternhaufen (kurz auch Kugelhaufen) ist eine enge Ansammlung sehr vieler gravitativ aneinander gebundener Sterne, in der die Sternendichte eine kugelsymmetrische Verteilung zeigt, indem sie vom Zentrum, wo die Sterne sehr dicht zusammenstehen, zum Rand in alle Richtungen gleichermaßen abnimmt. Typische Kugelsternhaufen enthalten mehrere hunderttausend Sterne.

Mehrere hunderttausend Sterne auf einmal? Das ist nun wirklich kaum vorstellbar. Man ist geneigt, bei solch großen Sternenzahlen gleich an ferne Galaxien zu denken, doch das ist diesmal nicht der Fall. In unserer Galaxie (der "Milchstraße") sind ca. 150 Kugelsternhaufen bekannt, andere Galaxien wie der Andromedanebel haben deutlich mehr. Untersucht man die Sterne in den Kugelhaufen mit Hilfe der Spektralanalyse stellt man fest, dass diese Sterne sehr arm an Metallen sind. Daraus wiederum kann man schließen, das sie zu den ältesten Objekten in den Galaxien gehören. Merkwürdig ist aber auch der Ort, wo man sie findet. Nicht mittendrin in der Galaxie, sondern sie scheinen die Galaxie wie ein Halo zu umschließen. Ihre Entstehung gibt uns auch heute noch etliche Rätsel auf. Ein guter Grund, Astronomie zu studieren.

Den hellsten Kugelsternhaufen kann man sogar so gerade eben mit dem bloßen Auge im Sternbild Herkules entdecken. Im Fernrohr sieht man zunächst einen scheinbar diffusen, nicht wirklich scharf gestellten Stern. Mit Hilfe größerer Vergrößerung kann man dann bei vielen Kugelsternhaufen jedoch tatsächlich auch in Amateurfernrohren diese zumindest am Rand in einzelne Sterne auflösen.

Hier ein Bild von meinem Beobachtungsobjekt vom 29. Mai: Der Kugelsternhaufen M3 im Sternbild Jagdhunde:

Kugelsternhaufen M3
Dieser Kugelsternhaufen ist von uns 34 000 Lichtjahre entfernt. Er enthält etwa eine halbe Million Sterne. Er wurde am 3. Mai 1746 vom Franzosen Charles Messier entdeckt und erhielt in seinem Katalog die dritte Eintragsnummer, daher auch heute noch die Bezeichnung "Messier 3" oder kurz "M3".

29. Mai 2020: Der Mond am Abend


Am Freitagabend vor Pfingsten war der Himmel wunderschön klar und der Mond forderte mich geradezu auf, zu einem Spaziergang vorbei zu kommen.

Hier ein Foto:

Mond am 29. Mai 2020

Ich war tatsächlich stundenlang damit beschäftigt, verschiedene Ecken, Krater, Mare, Berge, Täler zu erkunden. Vielleicht schaffe ich es später, auch noch mehr über das eine oder andere Detail zu schreiben.

Auch die netten Nachbarn kamen vorbei und haben ein Blick durchs Teleskop geworfen und waren begeistert.

Außerdem habe ich am Abend und in der Nacht auch noch viele andere Objekte beobachtet, den Merkur, Kugelsternhaufen wie M3 und andere Objekte.

Für mich wurde so ein hoffentlich wunderschönes Pfingstwochenende "eingeläutet".

Donnerstag, 28. Mai 2020

28. Mai 2020: Ein Blick zum Mond


Heute Abend konnte man wieder sehr gut auf dem Mond spazieren gehen.

Er ist heute zu gut einem Drittel (genauer zu 36 Prozent) beleuchtet. Noch zeigt er eine schöne Sichelgesatlt und im dunklen Teil ist auch noch das Schimemrn des Erdlichts zu sehen.

Mond am 28. Mai 2020
Hier ein mit stärkerer Vergrößerung aufgenommenes Bild, in etwa aus der Mitte des Mondes aufgenommen. Eingezeichnet habe ich den Landeplatz der Apollo 11 Astronauten aus dem Jahr 1969. Dort oben sind tatsächlich einmal Menschen auf dem Mond umher gegangen. Solche Details kann man von der Erde aus jedoch nicht wahrnehmen. Mein Teleskop zeigt links neben der Landestelle zwei etwa gleich große runde Krater. Diese heißen Sabine und Ritter und sind nach einem irischen und einem deutschen Astronomen benannt. Die Durchmesser dieser Krater betragen 30 Kilometer. Die kleineren Krater neben den beiden haben immer noch Durchmesser zwischen 7 und 14 Kilometern:

Landeplatz Apollo 11 auf dem Mond
Gar nicht so weit entfernt vom Landeplatz von Apollo 11 ist auch Apollo 16 gelandet, im Cayley Hochland nördlich des Kraters Descartes. Auch diese Gegend konnte man heute gut erkunden:

Landeplatz Apollo 16
Dieser Platz liegt etwas südlicher. Eine schöne Übersicht zu allen Mondlandungen gibt es übrigens auf der Webseite von Baader Planetarium. Dort findet man Bilder, die mit wesentlich besseren Teleskopen als meins aufgenommen wurden und die daher auch eine Menge mehr Details zeigen. Die jeweiligen Gegenden der Mondlandungen werden dort gut erklärt und es wird auf viele Besonderheiten der jeweiligen Gebiete hingewiesen.


Mittwoch, 27. Mai 2020

27. Mai 2020: Die ISS vor dem Mond und keine Starterlaubnis für die Dragon Crew


Ich habe heute Riesenglück gehabt. Lange war der Himmel bewölkt, nicht einmal der Mond kam durch. Doch genau zu dem Moment, als die ISS vor dem Mond vorbei fliegen sollte, waren die Wolken zumindest nicht mehr so dicht vor dem Mond, das man ihn sehen konnte. Und auch die ISS war auf ihrem schnellen Überflug zeitweilig zu sehen.

Hier zunächst ein Übersichtsbild, unbearbeitet:


Mond und Wolken am 27. Mai kurz nach 22 Uhr.

Der Himmel war noch weitgehend bedeckt. Nicht nur durch dunkle Regenwolken (zum Glück blieb es trocken), sondern auch viele Schleierwolken, die einen freien Blick auf den eigentlich bläulichen Dämmerungshimmel verwehrten.

Ich habe mit zwei Kameras gearbeitet. Mit der einen (Bild oben) habe ich versucht Weitwinkelaufnahmen vom Überflug der ISS zu machen. Diese Aufnahmen habe ich immer acht Sekunden lang belichtet. Damit sie icht überbelichtet werden, konnte ich natürlich nur eine geringe ISO-Empfindlichkeit einstellen, ISO100, zusätzlich habe ich auf f/9.5 abgeblendet. Mein Ziel war es, in mehreren Strichspuren den Flug der ISS vor dem Mond entlang und über einen größen Himmelsabschnitt zu dokumentieren.

Das war jedoch bei dieser Bewölkung leider eine falsche Strategie. Auf den ersten Blick waren auf den Bildern nämlich überhaupt keine Strichspuren der ISS festzustellen. Erst nachdem ich in Adobe Lightroom für die Bilder Regler wie "Struktur" und "Kontrast" voll aufgedreht hatte, konnte ich eine kleine, dünne Strichspur feststellen. Hier mal zwei Bildausschnitte dazu:

Mond mit ISS-Strichspur
Können Sie die dünne Strichspur erkennen, welche die ISS gezogen hat? Am ehesten noch auf der linken Seite des Mondes. Mit gutem Willen kann man diese sogar nach unten bis über die rechte, helle Seite des Mondes hinaus verlängern. Also eigentlich genau getroffen, aber letztenendes doch sehr, sehr unauffällig. Nicht das, was ich erhofft hatte.

Auch auf dem nächsten Foto, da befindet sich die Strichspur schon etwas oberhalb des Mondes, macht die ISSleider keinen schönen Eindruck:

Mond mit ISS-Strichspur
Immerhin kann man hier die ISS schon etwas besser erkennen, sie wird nicht zusehr vom Mond überstrahlt. Die kleinen hellen Punkte, zum Beispiel direkt über dem Mond, sind übrigens Sterne aus dem Sternbild Krebs. Der Mond befand sich ja genau über dem Sternhaufen Praesepe. Von diesen Sternen war jedoch durch den bewölkten Himmel auch im kleinen Teleskop nichts zu erkennen.

Doch ich hatte ja auch noch eine zweite Kamera dabei, die hatte ich an meinem Spektiv angeschlossen, um den Transit der ISS vor dem Mond zu filmen. Und weil diese natürlich eine größere Brennweite als die Weitwinkelkamera hatte, war der Mond natürlich viel besser und größer zu sehen. Und würde ich auch die ISS zu fassen bekommen? Schauen Sie selbst:




Nach ca. 15 Sekunden, kurz vor Ende des Filmchens, erscheint die ISS und fliegt von unten nach oben am Mond vorbei. Hier ist sie jetzt hell und deutlich zu erkennen. Leider ist dieser Film mit den klassischen 30 Bildern pro Sekunde gedreht worden. Das ist natürlich viel zu lange belichtet, um Details der ISS erkennen zu lassne. Dafür hätte man dann schon nur 1/1000 Sekunde oder noch kürzer belichten müssen.

Aber auch so ein schöner Anblick! Ich war glücklich, das überhaupt sehen zu können, denn kurz danach war der Mond schon wieder hinter Wolken verschwunden. Und da hat es mich dann auch nicht gestört, dass der Flug der Dragon Crew wegen schlechten Wetters abgesagt wurde. Die hätte ich hier mit unserem Wetter wahrscheinlich sowieso nicht sehen können.

Dienstag, 26. Mai 2020

25. Mai: Merkur, Venus, schmale Mondsichel und ISS


Am Montag, den 25. Mai konnten noch einmal Merkur und Venus am Abendhimmel gefunden werden. Sie sind inzwischen noch weiter auseinandergerückt als an den Tagen zuvor. Merkur war jetzt auch gut mit dem bloßen Auge zu sehen. Auch der Mond steht nun wieder deutlich sichtbar am Abendhimmel

Leider fand ich in meinen Garten keine Stelle, von der aus ich alle drei gut auf einem Foto unterbringen konnte. So musste ich mich mit diesem Blick auf  Venus, Merkur und Mond gleichzeitig begnügen:

Mond (versteckt hinter dem Baum) , Merkur und Venus am 25. Mai
Der Mond versteckt sich links oben hinter dem Baum, seine helle Sichel ist aber trotzdem durch die Blätter hindurch zu sehen.  Die Venus ist ganz rechts unten direkt über dem Hausdach zu erkennen. Merkur ist am schwierigsten zu finden. Er steht links neben den beiden Tannen, etwa auf Höhe deren Spitzen und ungefähr senkrecht über dem Schornstein des benachbarten Hauses.

Die Venus ist noch schmaler geworden als gestern. So tief am Himmel ist jedoch kein klares Bild mehr von ihr zu bekommen, da auf dem Weg zur Kamera das Licht in alle möglichen Regenbogenfarben gebrochen wird.

Venus am 25. Mai

Venus, länger belichtet
Die bunte Farben verschwinden erst, wenn man die Venus länger belichtet. So überbelichtet wird sie auf dem Foto jedoch viel dicker dargestellt, als sie in Wirklichkeit noch zu sehen ist.

Einfacher zu fotografieren ist da schon der Mond. Hier zunächst ein ebenfalls überbelichtetes Bild, dies macht jedoch auch seinen dunklen Teil sichtbar, in dem noch die Mondnacht herrscht. Diese ist nicht ganz schwarz, weil in diesem Teil das Erdlicht schimmert. Menschen dort auf dem Mond würden an ihrem Nachthimmel unseren blauen Planeten leuchten sehen. Die Erde erscheint dort etwa viermal größer als uns hier der Mond erscheint.

Mond mit Erdlicht am 25. Mai 2020
Leider ist auf dem Foto ein leicht bläulich schimmernder Reflex zu sehen, weil diese Aufnahme eben überbelichtet wurde.

Hier noch zwei Mondbilder, die so belichtet wurden, dass auf ihnen verschiedene Krater zu sehen sind:

Mond-HDR am 25. Mai

Mond-Panorama am 25. Mai 2020
Beim oberen Bild wurden drei unterschiedlich belcihtete Bilder zu einem HDR zusammengefügt. Das untere Bild zeigt eine Panoramaaufnahme, die aus zwei zusammengesetzen Fotos bei stärkerer Vergrößerung aufgenommen. Beide Bilder sind jedoch nicht "knackig" scharf. Dies würde erst gelingen, wenn man statt Einzelbildern kurze Filmsequenzen aufgenommen hätte und daraus dann viele Einzelbilder zusammen gestackt hätte. Auf Einzelbildern macht sich natürlich auch die Luftunruge schnell bemerkbar.

Außerdem gab es auch noch einen Überflug der ISS zu sehen. Hier ein Bild, wie sie hinter meinem Haus in Richtung Osten sich schon wieder weit von Bad Lippspringe entfernt:

ISS über Bad Lippspringe
Das Bild wurde 20 Sekunden lang belichtet, daher zeichnet die ISS diese lange Leuchtspur auf dem Foto. In Wirklichkeit flog da natürlich nur ein sehr heller Punkt über den Himmel.

Sonntag, 24. Mai 2020

Merkur und Venus am Abendhimmel

Hier einmal eine kleine Übersicht meiner Beobachtungen von Merkur und Venus in den letzten Tagen im Mai. Um insbesondere den lichtschwachen Merkur besser auffindbar zu machen, habe ich diesmal die beiden Planeten in meinen Bildern immer gekennzeichnet. Die genannten Untergangszeiten der Planeten beziehen sich immer auf den mathematischen Horizont. Dieser liegt etwas tiefer als die Hausdächer oder Bäume in meiner Nachbarschaft.

Am 18. Mai war für mich Merkur das erste Mal zu sehen:

Merkur und Venus am 18. Mai um 22:12 Uhr


Merkur war erst in der späteren Dämmerung, kurz vor seinem Untergang zu erkennen. Die Venus stand noch weit über ihm. Sie ging an diesem Tag erst um 23:35 Uhr unter, Merkur schon um 22:46 Uhr.

Dann folgte am 20. Mai wieder ein Foto:

Venus und Merkur am 20. Mai um 22:27 Uhr


Die Aufnahme entstand nur eine Viertelstunde später als zwei Tage zuvor. Der Abstand der beiden Planeten zueinander ist schon deutlich geringer geworden. Merkur hat etwa die gleiche Höhe über dem Horizont, aber die Venus steht schon deutlich tiefer, ihre Untergangszeit liegt bei 23:22 Uhr, die von Merkur bei 22:58 Uhr.


Hier ein Bild vom 21. Mai:


Merkur und Venus am 21. Mai um 21:54 Uhr
Der Abstand der beiden Planeten ist noch einmal kleiner geworden. Venus wird 23:15 Uhr untergehen, Merkur um 23:03 Uhr.


Am 22. Mai sollte dann die engste Begegnung von Merkur und Venus stattfinden, doch leider war der  Himmel am Abend bedeckt:

Bewölkter Abendhimmel am 22. Mai
Auch ein bewölkter Himmel kann spannend aussehen. Doch das wollte ich an diesem Abend natürlich gar nicht sehen. Beide Planeten wären heute um 23:08 Uhr untergegangen, sie hätten heute nur in einem Grad Abstand nebeneinander gestanden (das sind zwei Vollmondbreiten).

Würde es am 23. Mai besser sein? Auch hier war abends der Himmel zunächst stark bewölkt. Um 22 Uhr schauerte es sogar. Doch dann wurde es am Horizont noch einmal etwas heller. Und - Hurra! - noch während es aus den Wolken über mir regnete, konnte ich doch schon die Venus erkennen. Und kurz danach war es auch möglich, noch ein paar schnelle Fotos zu schießen:

Merkur und Venus am 23. Mai um 22:27 Uhr

Merkur ist jetzt schon deutlich an der Venus vorbei gezogen. Der Abstand beträgt heute schon wieder gut drei Grad. Jetzt geht die Venus vor Merkur unter, um 23:01 uhr, während Merkur noch bis 23:13 Uhr über dem mathematischen Horizont steht. Diese Tendenz setzt sich in den nächsten Tagen fort, dDie Untergänge der Venus finden immer früher statt. War sie im April noch bis nach Mitternacht am Himmel, so geht sie jetzt vor 23:00 Uhr unter, jeden Tag rund acht Minuten früher. Zwische Einbruch der Dunkelheit und ihrem Untergang liegt also eine immer kürzer werdende Zeitspanne, bis sie bald gar nicht mehr am Abendhimmel zu sehen sein wird. Merkur dagegen wird in den nächsten Tagen jeden Abend noch etwas höher am Himmel zu finden sein.

Hier noch ein Foto, dass den Planeten Merkur kurz vor seinem tatsächlichen Untergang von meinem Beobachtungsstandort zeigt.

Merkuruntergang um 22:51 Uhr
Zum Zeitpunkt des Fotos befand sich der Planet tatsächlich noch zweieinhalb Grad über dem mathematischen Horizont.

Da fällt mir gerade ein, ich habe in der letzten Zeit noch gar kein größeres Bild der Venus gezeigt. Diese zeigte sich zuletzt sogar schon im kleinen Fernglas  als wunderschöne Sichelgestalt. Ihre Sichel ist in den letzten Tagen immer schmaler geworden:

Sichelgestalt der Venus am 21. Mai

 "Das sieht doch aus wie der Mond!" werden sie wahrscheinlich denken. Wieso zeigt die Venus denn  eine solche Phase?

Das ist zum Glück einfach zu erklären. Als Galileo Galilei mit seinem Fernrohr diese Phasen der Venus entdeckte, war dies für ihn ein weiterer Beweis, das nicht die Sonne und die Planeten die ruhende Erde umkreisen, wie es vor Jahrhunderten Aristoteles und Ptolomäus behauptet hatten, sondern dass alle Planeten die Sonne umlaufen.

Hier einmal "von oben betrachtet" die Positionen der sogenannten "inneren" Planeten unseres Sonnensystems ((c)heavens-above.com):

18. Mai 2020

23. Mai 2020

In dieser Darstellung ist die Sonne der helle gelbe Punkt in der Mitte der Bilder, Planet Merkur ist grün gezeichnet, die Venus in weiß und die Erde in blau. Mars ist der rote Planet. Wenn man die beiden Bilder genau vergleicht (am besten in der größeren Darstellung, dafür auf das Bild klicken), kann man erkennen, das sich die Planeten auf ihrer Bahn um die Sonne vom 18. zum 23. Mai ein wenig gegen den Uhrzeigersinn bewegt haben. Dies fällt am besten beim schnellsten Planeten, dem Götterboten Merkur auf.

Die Venus steht schon fast genau zwischen der Erde und der Sonne. Da sie uns gerade besonders nah ist, erscheint sie uns auch besonders groß. Wir blicken jedoch (ähnlich wie bei einer schmalen Mondsichel) zur Zeit mehr auf ihre von der Sonne nicht beleuchtete Rückseite, daher die ausgeprägte Phasengestalt. Schon am dritte Juni wird die Venus genau zwischen Erde und Sonne stehen, die Astronomen nennen das dann "untere Konjunktion". Dann haben wir praktisch "Neu-Venus". An diesem Tag wechselt dann übrigens die Venus auch vom "Abendstern" zum "Morgenstern". Zur Zeit steht sie - von der Erde aus gesehen - noch links von der Sonne, also weiter östlich. Sie folgt am Himmel der Sonne nach, geht also später als die Sonne unter und ist dadurch Abendstern. Nach dem 3. Juni wird sie, von der Erde aus gesehen, rechts von der Sonne stehen. Sie wird also vor der Sonne aufgehen, wird also Morgenstern. Doch bis wir das gut beobachten können werden noch ein paar Tage vergehen, etwa ab Mitte Juni wird das möglich sein. Zunächst zeigt die Venus dann wieder eine wunderschöne große Sichelgestalt. Später im Jahr wandert sie dann immer weiter neben bzw. sogar hinter die Sonne. Sie wird dann kleiner und dabei immer runder. Bis zu Beginn des nächsten Jahres wird sie uns als Morgenstern erfreuen.

Merkur steht zur Zeit von der Erde aus gesehen noch eher hinter der Sonne, also von der Erde recht weit entfernt. Im Fernrohr zeigt er sich daher nur als unscheinbarer kleiner runder Punkt. Er rückt jedoch auch in den kommenden Tagen immer weiter nach vorne und wird ebenfalls eine Sichel entwickeln. Da er jedoch kleiner ist als die Venus und der Erde auch lange nicht so nahe kommt wie diese, wird diese Entwicklung längst nicht so spektakulär und ist auch viel schwieriger zu beobachten. Seine nächste untere Konjunktion erreicht er übrigens am 1. Juli 2020.

25. - 31. Mai 2020: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche steht Abends auch wieder der zunehmende Mond am Himmel. Die Venus verabschiedet sich als Abendstern und ist von Tag zu Tag schwerer und kürzer zu sehen. Der deutlich lichtschwächere Merkur hat in dieser Woche seine vielleicht beste Sichtbarkeitsperiode des Jahres. Er ist etwa 45 Minuten nach Sonnenuntergang im Westnordwesten zu sehen, er geht erst nach 23 Uhr unter. Die anderen Planeten sind am Morgenhimmel zu sehen: Jupiter geht circa um 1:00 Uhr im Südosten auf, Saturn folgt eine Viertelstunde später. Mars folgt zwei Stunden später gegen 3:00 Uhr. Die ISS kann bei abendlichen Überflügen gesichtet werden.

Am Montag, den 25. Mai,  geht die Sonne um 5:18 Uhr auf und um 21:26 Uhr unter. Der helle Tag dauert jetzt länger als 16 Stunden. Die noch schmale Mondsichel ist zu zehn Prozent beleuchtet und geht erst kurz nach Mitternacht unter. Im dunklen Teil des Mondes kann man das Erdlicht schimmrn sehen. Um 21:58 Uhr kommt es zu zwei Strnbedeckungen (fast) gleichzeitig. Ein 6.5mag heller Stern wird etwa in der Mitte des dunklen Teil des Mondes bedeckt, ein 7.2mag schwach leuchtendes Sternchen streift am oberen Rand des Mondes vorbei. Die ISS fliegt zwischen 22:20 Uhr und 22:28 Uhr in maximal 84° Grad Höhe sehr hoch über unseren Abendhimmel hinweg. Kurz vor Mitternacht taucht sie nocheinmal im Südwesten auf, erreicht jedoch nur noch eine Höhe von 34° Grad über den Horizont und verschwindet dann um 0:00 Uhr ziemlich genau im Süden im Erdschatten.

Am Dienstag, den 26. Mai, ist der Mond am Abend schon zu circa 17 Prozent beleuchtet, er steht heute unter, bzw. neben den Hauptsternen des Sternbild Zwillinge, Castor und Pollux. Außerdem zeigt er maximale Libration in Länge, wobei diesmal das Mare Crisium nahe am Rand steht. Die ISS fliegt zwischen 23:09 Uhr und 23:14 Uhr in maximal 47° Grad Höhe über unseren Abendhimmel hinweg.

Am Mittwoch, den 27. Mai,  steht der Mond am Abend ca. ein Grad oberhalb des Sternhaufens Praesepe, den er jedoch weitgehend überstrahlen wird. Im Fernglas aber vielleicht trotzdem ein schöner Anblick. Die ISS fliegt zwischen 22:20 Uhr und 22:28 Uhr in maximal 61° Grad Höhe über unseren Abendhimmel hinweg. Um 22:23 Uhr und 33 Sekunden fliegt die ISS genau vor dem Mond entlang. Genau zehn Minuten später soll dann auf dem Kenndy Space Center in Florida zum ersten Mal nach vielen Jahren auch wieder ein Raumschiff mit Astronauten an Bord zur ISS starten. (In den letzten Jahten mussten alle Flüge von Baikonur/Russland aus erfolgen). Dieses Raumschiff, die "Crew Dragon" wird nur 22 Minuten nach dem Start von etwa 22:54 Uhr bis 22:57 Uhr auch über unseren Abendhimmel fliegen. Die maximale Höhe von 30° Grad wird im Südsüdwesten erreicht. Der Start soll übrigens im Internet unter https://spacelivecast.de/ live übertragen werden.

Am Donnerstag, den 28. Mai, ist der Mond am Abend zu 36 Prozent beleuchtet. Er nähert sich jetzt Regulus, dem Hauptstern des Löwen. Zwischen 23:11 Uhr und 23:15 Uhr fliegt die ISS in maximal 26° Grad Höhe über den Abendhimmel.

Am Freitag, den 29. Mai,  fliegt die ISS zwischen 22:21 Uhr und 22:29 Uhr in maximal 35° Grad Höhe über den Abendhimmel. Kleinplanet Iris (9,7mag) steht am Abend sehr dicht beim Stern 33 Sgr (5,7mag), um 1:00 Uhr am Samstag beträgt der Abstand nur 6 Bogenminuten.

Am Samstag, den 30. Mai,  erreicht der Mond bereits um 5:30 Uhr das Erste Viertel, da steht er bei uns jedoch unter dem Horizont. Am Abend ist er dann zu 58 Prozent beleuchtet. Um 22 Uhr kommt es zu einer Bedeckung eines Sterns von 6.8mag. Ein gutes Fenglas wird zur Beobachtung nötig sein. Die ISS ist zwischen 23:09 Uhr und 23:15 Uhr in nur noch 13° Grad Höhe tief über dem Südwesthorizont zu sehen.

Am Sonntag, den 31. Mai, Pfingstsonntag, zeigt der Mond maximale Libration in Breite, so dass wir auf seinen Südpol sehen können. Die ISS fliegt zwischen 22:23 Uhr und 22:29 Uhr in nur 19° Grad Höhe flach über den Dämmerungshimmel.

Mittwoch, 20. Mai 2020

20. Mai 2020: Noch einmal Merkur und Venus


Nachdem es die meiste Zeit des Tages bewölkt war, klarte es zum Abend hin wieder auf. Schnell habe ich wieder meine Kamera gezückt und Merkur und Venus fotografiert. Diesmal gut fünfzehn Minuten später als vor zwei Tagen:

Merkur und Venus am 20.5.2020 um 22:27 Uhr. Venus ist der heller Stern in der Bildmitte, Merkur steht rechts davon nur knapp über dem Horizont.
Im Vergleich der beiden Fotos von heute und vorgestern kann man deutlich erkenenn, dass beide Planeten zunächt weiter nach rechts (also nördlicher) stehen als noch vor zwei Tagen. Und vor allem steht die Venus nicht mehr so hoch. Sie eilt offensichtlich der bereits untergegangenen Sonne schnell hinterher. Sie nähert sich der Sonne immer weiter an, am 3. Juni wird sie die Sonne erreicht haben und dann natürlich nicht mehr sichtbar sein. Sie steht dann in "unterer Konjunktion", das heisst genau zwischen Erde und Sonne. Wir sehen (theoretisch) nur noch auf die unbeleuchtete Rückseite der Venus. In den letzten Tagen ist ihre Sichel ja auch immer schmaler und schmaler geworden.

Aber auch der Abstand zwischen Merkur und der Venus hat sich deutlich verkleinert. Hoffentlich haben wir in den nächsten Tagen auch wieder am Abend klaren Himmel. Der Abstand zwischen den beiden Planeten wird sich morgen Abend schon halbiert haben und am Freitagabend wird Merkur schon links neben der Venus stehen. Während die Venus sich der Position der Sonne am Himmel nähert ist es bei Merkur im Moment genau umgekehrt. Er entfernt sich immer weiter von der Sonne und wird am 4. Juni seinen größten Abstand von der Sonne erreicht haben. Merkur strebt anschließend auf seine "obere Konjunktion" zu. Das heißt, er entfernt sich immer weiter von der Erde und wird, von uns aus gesehen, hinter der Sonne vorbei ziehen. Das bedeutet, wir sehen einen immer voller werdenden Planeten, der jedoch durch die zunehmende Entfernung auch immer kleiner und dadurch lichtschwächer wird.

Genießen wir also jetzt diese Tage, wo noch beide Planeten gut am Abendhimmel sichtbar sind!

Das Planetarium Bochum hat übrigens zu diesem netten Zusammentreffen am Himmel bei YouTube ein kleines Video zur Verfügung gestellt. 

Montag, 18. Mai 2020

18. Mai: Venus und Merkur am Abend


Heute Abend klarte es zum Abend hin wieder deutlich auf, die Schleier- und Cirruswolken verzogen sich und der Blick zum Abendhimmel wurde klarer.

Die Venus war schnell und deutlich zu erkennen. Aber würde ich auch Glück haben und den Merkur finden??

Mit dem bloßen Auge war er nicht zu erkennen, aber mit dem Fernglas dann doch eine "leichte Beute". Auch mit der Kamera konnte ich den Planeten aufspüren. Er war so ab kurz vor 22 Uhr gut auszumachen. hier ein Foto, das beide Planeten zeigt:

Venus und Merkur am 18. Mai in der Abenddämmerung um 22:12 Uhr MESZ
Können Sie den Merkur finden? Er steht ziemlich in der Mitte des Bildes, aber nur ganz knapp über dem Horizont, ein ganz schwach rötlich leuchtendes Pünktchen. Sicherlich besser zu sehen, wenn Sie auf das Bild klicken, um es anschließend in der Großansicht zu betrachten.

Die Aufnahme entstand mit einer Canon 5D Mark II kamera mit 50mm Objektiv bei f/1.8, 1/15 Sekunde und ISO200-.

Öffentliche Internet-Vorträge zur Astronomie und Weltraumfahrt


*** Dieser Blogartikel wird immer mal wieder erweitert - zulettzt am 21. Mai 2020 ***

Das Schöne an der Astronomie ist ja, dass man dieses Hobby sehr selbstbestimmt ausüben kann. Man kann mit ganz wenig Aufwand Beobachtungen machen, die einen selbst schnell staunen lassen und die zu einer großen Zufriedenheit führen können. Wer will und entsprechend Mittel zur Verfügung hat, kann aber natürlich auch ganz viel in sein Hobby investieren.

Die meisten Hobbyastronomen haben jedoch nicht das große Geld und so schließt man sich gerne in Vereinen zusammen, um so gemeinsam und solidarisch sich größere Geräte leisten zu können. Doch ehrlich gesagt, die meisten Hobbyastronomen, die ich so kenne, das sind eher Eigenbrödler oder Nerds, wie sie heute oft genannt werden. Wir leiden nicht so sehr unter der Coronakrise, denn die hindert uns (solange es keine echte Ausgangssperre gibt und man nicht im Haus bleiben muss) ja kaum am Beobachten des Sternenhimmels im Garten, auf dem Balkon oder einsam draußen im freien Feld.

So sind die meisten Sternwarten, die von Hobbyastronomen betrieben werden, jetzt in der Corona-Krise einfach geschlossen worden. Schade, denn eine Öffentlichkeitsarbeit findet nicht mehr statt. Das bedeutet für die Vereine natürlich auch finanzielle Verluste, aber wenn ohnehin die gesamte Arbeit ehrenamtlich geleistet wird, hört man darüber auch nur selten jemanden jammern. Und das Hobby kann durch die eigenen Beobachtungen ja (fast) genauso weiter betrieben werden wie vorher.

So ist auch die Volkssternwarte Paderborn bis auf weiteres erstmal geschlossen. Das ist traurig, aber alternative Angebote aufzubauen ist auch nicht einfach, man muss es können und Zeit dafür haben.

Und so freut es mich, wenn ich hier heute mal auf alternative Angebote von anderer Volkssternwarten hinweisen kann.

Da gibt es zum Beispiel seit dieser Woche einen schönen kleinen Vortrag von meinem Sternfreund Bernd Gährken, der jetzt in Süddeutschland lebt und arbeitet und der für die Volkssternwarte München einen hervorragenden Beitrag über die Beobachtung der Venus durch Amateurastronomen online gestellt hat:



Behalten Sie  die YouTube-Seite der Volkssternwarte München auch weiterhin im Auge. Am 22. Mai und am 29. Mai sollen von dort weitere Vorträge von renommierten Wissenschaftlern live gestreamt werden. Diese Vorträge werden sich sicherlich ebenfalls lohnen.

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Wer Vorträge von Profis sehen will, kann zur Zeit jeden Dienstag und Donnerstag um 19 Uhr beim YouTube-Kanal des  "Haus der Astronomie" in Heidelberg tolle Live-Beiträge finden! Während der Live-Übertragung kann man im Chat auch Fragen stellen, die dann natürlich auch beantwortet werden. Die beiträge sind auch zu erreichen über diesen Link: http://www.haus-der-astronomie.de/faszi-astro-online

Am Dienstag, den 19. Mai gab es dort auch mal einen Beitrag eines Hobbyastronomen, von Andreas Eberle von der Sternwarte Stuttgart, zum Thema "Sternbedeckungen":





*** Ergänzung vom 21. Mai 2020:

Mehr Möglichkeiten als wir Amateure haben natürlich die Profis. Viele Institutionen, insbesondere die Planetarien, haben in der Corona-Zeit tolle Videos inline gestellt.

Mir gefällt zum Beispiel besonders derYouTube-Kanal des Planetarium Münster. Hier gibt es seit ein paar Tagen ein 360° Grad Video über "Europas Weg zu den Sternen". Bei diesem Video sind sie selbst gefragt ein wenig mitzumachen. Ähnlich wie im man im richtigen Planetarium ja auch nicht immer nur in genau die gleiche Richtung schaut, sondern mit seinem Blick am künstlichen Himmel umherschweift, kann man bei diesem Video durch die Steuerung oben links im Video (oder mit der Computer-Maus) den Blick immer wieder verändern. Schalten sie dafür das Video am besten auf die volle Bildschirmgröße. Probieren Sie es mal aus, es lohnt sich:




*** Noch eine Ergänzung:

Das Planetarium Bochum bietet auch ein tolles 360°-Grad Video an. Außerdem gibt es dort in der Reihe "Streifzüge durch das Universum" auch immer wieder mal aktuelle Beobachtungshinweise.

Samstag, 16. Mai 2020

18. - 24. Mai 2020: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche haben wir Neumond, die Nächte eignen sich also gut zur Bebachtung lichtschwacher Objekte am Himmel. Doch leider sind sie nur noch sehr kurz - und ab Donnerstag sinkt die Sonne nur noch maximal 18° Grad unter den Horizont, so dass es dann, astronomisch gesehen, gar nicht mehr richtig dunkel wird. Weiter nördlich spricht man dann oft von den "weißen Nächten". Und ganz hoch oben, zum Beispiel in der norwegischen Stadt Tromsö, geht die Sonne bis zum 26. Juli gar nicht mehr unter und scheint selbst zur Mitternacht noch vom Himmel.

Wir können bei uns in der Abenddämmerung im Nordwesten die helle Venus sehen und mit etwas Glück auch den Planeten Merkur. Am 22. Mai stehen beide Planeten nebeneineinander, Merkur etwa ein Grad links (östlich) der Venus. Beide gehen ca. 23:15 Uhr unter. Am 24. Mai gesellt sich noch die schmale Mondsichel zu den beiden Planeten. Am Morgenhimmel sind Jupiter (Aufgang im Südosten um ca. 1:30 Uhr), Saturn (Aufgang ca. 1:45 Uhr) und Mars (Aufgang ca. 3:15 Uhr) zu sehen. Die ISS kann bei vielen Überflügen in der Nacht gesehen werden.

Am Montag, den 18. Mai, geht die Sonne um 5:27 Uhr auf und um 21:16 Uhr unter, der helle Tag dauert schon fast 16 Stunden, wir sind ja auch nicht mehr weit vom Sommeranfang, dem längsten Tag des Jahres entfernt. Der nur noch zu 19 Prozent beleuchtete Mond geht um 4:23 Uhr auf. Die ISS ist dreimal bei Überflügen zu sehen: zwischen 1:29 Uhr und 1:37 Uhr fliegt sie in maximal 83° Grad Höhe sehr hoch über unseren Nachthimmel hinweg, um 3:09 uhr erreicht sie bei ihrem Überflug maximal 34° Grad Höhe, hier fliegt sie um 3h:12m:35s ziemlich exakt vor Saturn vorüber. Und am Abend fliegt sie zwischen 23:04 Uhr und 23:13 Uhr in maximal 63° Grad Höhe über unseren Himmel vorüber.

Am Dienstag, den 19. Mai, kann man ab ca. 4:45 Uhr vielleicht noch die nur noch zu 12 Prozent beleuchtete Mondsichel tief im Osten finden. Die ISS fliegt heute um 0:45 Uhr noch einmal fast exakt über Bad Lippspringe hinweg. Um 2:20 Uhr steigt sie im Westen kurz auf 31° Grad Höhe, verschwindet dann jedoch im Erdschatten. Am Abend ist sie einmal zwischen 22:17 Uhr und 22:25 Uhr bei einem Überflug in maximal 49° Grad Höhe zu sehen und dann noch einmal von 23:53 Uhr bis Mitternacht, wobei sie um 23h:57m:13s ganz exakt über Bad Lippspringe hinweg fliegt. Sie ist dann genau senkrecht über unseren Köpfen am Himmel.

Am Mittwoch, den 20. Mai, geht der Mond nur noch eine halbe Stunde vor der Sonne auf und wird wohl nicht mehr zu sehen sein. Die ISS kann am Morgen einmal um 1:33 Uhr bei einem Überflug gesehen werden und ein weiteres Mal am Abend zwischen 23:05 Uhr und 23:14 Uhr, hier fliegt sie mit 85° Grad Höhe wieder fast genau über unsere Stadt hinweg.

Am Donnerstag, den 21. Mai, Himmelfahrt, steht Merkur noch etwa 1,5° Grad unterhalb der Venus. Die ISS kann bei Überflügen um 0:46 Uhr, um 2:19 Uhr (nur tief im Westen), zwischen 22:18 Uhr und 22:24 Uhr und 23:54 und 0:00 Uhr beide Male sehr hoch am Abendhimmel gesehen werden.

Am Freitag, den 22. Mai, erreicht der Mond um 19:39 Uhr seine exakte Neumond-Position. Ab 22 Uhr sollte man Ausschau halten nach Venus und Merkur, die heute sehr dicht nebeneinander stehen. ISS-Überflüge finden um 1:33 Uhr statt sowie am Abend zwischen 23:07 Uhr und 23:13 Uhr. Bei diesem Überflug fliegt die ISS noch einmal wieder genau über Bad Lippspringe hinweg.

Am Samstag, den 23. Mai, geht die äußerst schmale Mondsichel zwar eine knappe Stunde nach Sonnenuntergang unter (22:15 Uhr), wird aber in der hellen Dämmerung trotzdem noch nicht zu finden sein. Kleinplanet Isis errecht heute seine Oppositionsstellung und ist die ganze Nacht über zu sehen.Die ISS fliegt einmal um 0:47 Uhr über unseren Nachthimmel hinweg, in maximal 46° Grad Höhe. Bereits um 22:19 Uhr steigt sie wieder exakt im Westen empor, fliegt genau um 22:22:30 über Bad Lippspringe hinweg und verschwindet um 22:26 Uhr tief im Osten.

Am Sonntag, den 24. Mai, ist der Mond am Abend bereits an Venus und Merkur vorbeigezogen, seine Sichel ist nur zu 5 Prozent beleuchtet, er geht um 23:21 Uhr unter. Die ISS ist in der Nacht um 1:33 Uhr tief im Westsüdwesten zu sehen. Am Abend fliegt sie zwischen 23:08 Uhr und 23:14 Uhr in maximal 74 ° Grad Höhe über unseren Himmel hinweg.





Mittwoch, 13. Mai 2020

13. Mai 2020: Drei Planeten und der Mond am Morgen


Geht es Ihnen auch so, dass Sie manchmal in der Nacht nicht richtig schlafen können oder plötzlich viel zu früh aufwachen? So ging es mir heute früh um kurz nach 4:00 Uhr. Der Wecker sollte doch erst um 6:45 uhr klingeln.

Doch statt mich, wie meist üblich, einfach im Bett noch einmal umzudrehen und mich in den Schlaf hinein zu grummeln, stand ich auf und packte meine Kamera.

Draußen war es schon recht hell geworden. Astronomisch dunkel ist es nur noch gut zwei Stunden zwischen Mitternacht und 2:00 Uhr. Dann ist die Sonne mindestens 18° Grad unter dem Horizont. Steht die Sonne nur noch zwischen 12° und 18° Grad unter dem Horizont spricht man von der "astronomischen" Dämmerung. Steht die Sonne zwischen 6° und 12° unter dem Horizont sprechen wir von der "nautischen" Dämmerung und bei 0° bis 6° Grad von der "bürgerlichen" Dämmerung.

Um 4:25 Uhr war die Sonne noch 9° Grad unter dem Horizont, also gerade so zur Mitte der nautischen Dämmerung. Ein Blick aus dem Fenster zeigt mir schnell, dass kaum noch Sterne am Himmel zu sehen waren. Aber der abnehmende Mond leuchtete recht hell.

Mit meiner Kamera habe ich gleich ein paar Fotos geschossen, mit einem 50mm Objektiv bei f/2.5 habe ich jeweils 1 Sekunde belichtet bei ISO 800. Um einerseits die Sterne noch punktförmig abzubilden, aber andererseits den Mond nicht zu stark das Bild überbelichten zu lassen. Hier ein kleines Panorama, zusammengesetzt aus zwei Bildern:

Mond, Mars, Saturn und Jupiter am Morgen des 13. Mai 2020
Das Bild zeigt rechts oberhalb vom überbelichteten Mond den hellen Jupiter und etwa auf halber Strecke zwischen Mond und Jupiter den Planeten Saturn. Weiter links kann man auch den recht hellen Planeten Mars gut erkennen. Außerdem sind auf dem Bild noch einige Sterne aus dem Sternbild Steinbock und benachbarter Sternbilder zu erkennen.

Mars und Mond stehen etwa neun bzw. zehn Grad hoch über dem Horizont, Jupiter hat eine Höhe von 14° Grad. Der Blick geht in Richtung Südosten.

Die ISS war heute früh schon um 3:55 Uhr über den Morgenhimmel geflogen. Die habe ich verpasst. Doch diese schöne ruhige Stimmung am Morgen hatte schon etwas für sich. Viele Vögel waren schon am Singen. Die Planeten und der Mond strahlte aber noch eine angenehme Ruhe aus.

Glücklich ging ich wieder in mein Bett zurück und schlief schnell wieder ein, bis zwei Stunden später der Wecker endgültig zum Aufstehen rief.

**************** Nachtrag 14. Mai 2020 *****************

Vielleicht ist es inzwischen doch irgendwie meine eigene innere Uhr, die mich nachts aufstehen lässt. Denn die wirklichspannenden Ereignisse am Himmel finden zur Zeit in der Tag am frühen Morgen statt. Doch heute früh war es leider noch stark bewölkt. Nach nur einem  Foto ing es gleich wieder ins  Bett:

Morgenhimmel am 14.5.2020 um 2:48 Uhr
Hinter den durch die Straßenbeleuchtung hell erleuchteten Wolken bleibt die Milchstrasse verborgen, auch wenn man schon einzelne Sterne erkennen kann. (Bilddaten: Canon 5D MarkII, 50mm, f/2.5, 10sec, ISO800, anschließend in Lightroom Weißabgleich bearbitet und Bild aufgehellt)

Samstag, 9. Mai 2020

11. - 17. Mai 2020: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche zieht sich der Mond immer weiter aus der Nacht in den Morgen zurück. Dabei wandert er an den drei Planeten Jupiter, Saturn und Mars vorbei. Diese gehen morgens ungefähr wie folgt auf: Jupiter ca. 2:00 Uhr, Saturn ca. 2:15 Uhr, Mars um 3:30 Uhr. Die genauen zeiten hängen vom jeweiligen Standort ab und wie gut man freien Blick zum Südost-Horizont hat oder durch das Eggegebirge diese freie Sicht eingeschränkt wird. Am Abendhimmel ist die Venus immer noch strahlender Abendstern, doch wer genau hinschaut, erkennt, dass die Venus allmählich wieder täglich immer etwas tiefer steht, sie also wieder der Sonne esich nähert und daher bald vom Abendstern zum Morgenstern wird. Einen schönen Artikel zur Bewegung der Venus am Himmel haben österreichische Hobbyastronomen verfasst. Die ISS kann in dieser Woche häufig mehrmals in der Nacht gesehen werden.


Am Montag, den 11. Mai, geht der Mond um 1:00 Uhr auf, er nähert sich langsam Jupiter und Saturn. Die ISS ist um ca. 2:17 Uhr im Osten zu sehen, bei ihrem Überflug fliegt sie um 3:54 Uhr genau über Bad Lippspringe hinweg. Die Sonne geht heute um 5:37 Uhr auf und um 21:06 Uhr unter. Richtig "astronomisch" dunkel ist es in der Nacht nur noch von ca. Mitternacht bis kurz nach 2:00 Uhr morgens.


Am Dienstag, den 12. Mai, geht der Mond um 1:54 Uhr auf, er steht jetzt ca. 5° Grad südwestlich von Jupiter und zeigt maximale Libration in Länge, der Krater Grimnaldi steht nahe am Rand. Die ISS kann um 2:17 Uhr im Osten gesehen werden, um 3:06 Uhr fliegt sie ein weiteres Mal exakt durch unseren Zenit, also genau über Bad Lippspringe hinweg, und zwischen 4:39 Uhr und 4:46 Uhr fliegt sie noch einmal in maximal 58° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg.


Am Mittwoch, den 13. Mai, ist der Mond am Morgen schon unter Jupiter und Saturn vorbei gezogen und steht jetzt östlich von diesen beiden Planeten, sein Aufgang erfolgt heute um 2:35 Uhr, er ist noch zu 65 Prozent beleuchtet. Bei Jupiter stehen heute alle vier großen Monde auf seiner östlichen Seite. Die ISS ist ganz kurz um 0:46 Uhr tief im Osten zu sehen, um 2:18 Uhr fliegt sie in 86° Grad Höhe fast genau über unsere Stadt hinweg und um 3:55 Uhr noch einmal quer über unseren ganzen Morgenhimmel in maximal 72° Grad Höhe.


Am Donnerstag, den 14. Mai, finden die nächtlichen ISS Überflüge um 1:30 Uhr, 3:07 Uhr und 4:43 Uhr statt. Der Mond geht um 3:07 Uhr auf. Um 16:03 Uhr erreicht der Mond das letzte Viertel, steht zu diesem Zeitpunkt jedoch bei uns unter dem Horizont.


Am Freitag, den 15. Mai, ist die ISS insgesamt fünfmal an diesem Tag zu sehen: Um 0:43 Uhr im Osten, um 2:19 Uhr fliegt sie ein weiteres Mal in dieser Woche genau über unsere Stadt hinweg, um 3:55 Uhr erfolgt ein weiterer Überflug quer über den ganzen Morgenhimmel in maximal 45° Grad Höhe. Am Abend kann sie dann zwischen 22:16 Uhr und 22:20 Uhr tief im Südosten in maximal 14° Grad Höhe bei einem Überflug gesehen werden, zwischen 23:50 Uhr und Mitternacht erfolgt dann ein weiterer grandioser Überflug in maximal 50° Grad Höhe. Der Mond steht am frühen Morgen etwa 3° südlich vom Mars. neben seiner immer schmaler werdenden Sichel ist jetzt in seinem dunklen Teil auch das leicht schimmernde "Erdlicht" zu sehen.


Am Samstag, den 16. Mai, fliegt die ISS um 1:36 Uhr noch einmal exakt über unsere Stadt hinweg. Um 3:08 Uhr erreicht sie auf ihrem Überflug eine Höhe von maximal 59° Grad im Süden und um 4:44 Uhr ist sie maximal 18° Grad hoch oder besser tief im Südwesten zu sehen. Am Abend fliegt sie dann zwischen 23:03 Uhr und 23:13 Uhr in maximal 38° Grad Höhe über unseren Himmel hinweg. Heute Abend beginnt um ca. 21:45 Uhr eine weitere Sichtbarkeitsperiode des Planeten Merkur tief im Westnordwesten. Merkur geht um 22:32 Uhr unter. Damit können in den nächsten Tagen wieder alle fünf hellen Planeten am Himmel gefunden werden.


Am Sonntag, den 17. Mai, ist die ISS erneut fünfmal am Tag zu sehen. Um 0:43 Uhr fliegt sie mit 85° Grad Höhe fast genau über unsere Stadt hinweg, um 2:20 Uhr fliegt sie in 78° Grad Höhe über  unseren Himmel und um 3:56 Uhr noch einmal in 25° Grad Höhe. Der noch zu 27° Prozent beleuchtete Mond geht um ca. 4:15 uhr auf. Heute zeigt er maximale Libration in Breite, so dass wir auf seinen Nordpol schauen können. Am Abend fliegt die ISS um 22:19 Uhr in 27° Grad Höhe über den noch nicht ganz dunklen Himmel hinweg, zwischen 23:51 Uhr und Mitternacht erfolgt der fünfte und letzte sichtbare Überflug an diesem Tag.




Samstag, 2. Mai 2020

4. - 10. Mai 2020: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche ist Vollmond. Der helle Mond überstrahlt in der Nacht alle lichtschwächeren Objekte. Von den hellen Planeten ist die Venus weiterhin strahlender Abendstern im Nordwesten. Jupiter (ab ca. 2:30 Uhr), Saturn (ab ca. 2:45 Uhr) und Mars (ab 3:50 Uhr) können tief im Südosten gesehen werden. Die ISS kann ebenfalls bei spektakulären morgendlichen Überflügen beobachtet werden.

Am Montag, den 4. Mai, fliegt die ISS zwischen 4:36 Uhr und 4:43 Uhr in maximal 52° Grad Höhe über unseren Nachthimmel hinweg. Die Sonne geht um 5:49 Uhr auf und um 20:54 Uhr unter. Der helle Tag dauert jetzt länger als 15 Stunden. Die astronomisch dunkle Nacht dagegen nur noch gut drei Stunden zwischen kurz vor Mitternacht bis kurz nach 3:00 Uhr. Der Mond geht morgens erst um 5:00 Uhr unter, am Abend ist er zu 90 Prozent beleuchtet. Er zeigt maximale Libration in Breite, so dass wir auf seinen Südpol sehen können.

Am Dienstag, den 5. Mai, steht in der Frühe Mars nur 1° Grad von Stern Delta Cap (Steinbock) entfernt. Die ISS ist zwischen 3:50 Uhr und 3:54 Uhr im Südosten in maximal 39° Grad Höhe bei ihrem Überflug zu sehen. Der Mond steht am Abend 6° Grad nördlich von Spica in der Jungfrau.

Am Mittwoch, den 6. Mai, ist die ISS zwischen 4:36 Uhr und 4:44 Uhr in maximal 78° Grad Höhe hoch am Himmel zu sehen, dabei fliegt sie sehr dicht an der Wega im Sternbild Leier vorbei.

Am Donnerstag, den 7. Mai, fliegt die ISS zwischen 3:50 Uhr und 3:56 Uhr in maximal 69° Grad Höhe über den Nachthimmel.Um 12:45 Uhr exakt erreicht der Mond seine Vollmondposition. Zu diesem zeitpunkt steht er bei uns unter dem Horizont, wir haben also eigentlich wieder zwei Vollmondnächte, die zu Donnerstag und die zu Freitag.

Am Freitag, den 8. Mai,  steigt die ISS ab 4:37 Uhr exakt im Westen hoch, um anschließend exakt um 4:40:09 Uhr über Bad Lippspringe hinweg zu fliegen, um 4:45 verschwindet sie genau im Osten. Am Abend steht der immer noch zu 97 Prozent beleuchtete Mond im Sternbild Skorpion, er geht um 22:33 Uhr auf.

Am Samstag, den 9. Mai, fliegt die ISS zwischen 3:50 Uhr und 3:57 Uhr in maximal 85° Grad Höhe wieder fast genau über unsere Stadt hinweg. Der Mond geht am Abend erst kurz vor Mitternacht auf.

Am Sonntag, den 10. Mai, ist die ISS in der Nacht gleich zweimal gut zu beobachten: um 3:03 Uhr tritt die ISS in der Nähe von Arkturus im Bootes aus dem Erdschatten heraus, fliegt dann knapp an der Wega vorbei und verschwindet um 3:09 Uhr im Osten. Ein zweites Mal fliegt sie zwischen 4:37 Uhr und 4:46 Uhr noch etwas höher in maximal 83° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg. Der Mond geht erst am Montag um 1:00 Uhr auf, vorher kann also tatsächlich noch etwas "deep-sky-Astronomie betrieben werden.