Sonntag, 28. März 2021

29. März - 4. April: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche feiern wir Ostern. Nicht allen wird zum Feiern zumute sein, aber vielleicht tröstet Sie ja dann ein Blick in den Himmel. In dieser Woche nimmt der Mond langsam ab und zieht sich allmählich vom Abendhimmel zurück. Von den hellen Planeten ist Mars am Abend im Westen bis gegen 2:00 Uhr zu sehen. Jupiter und Saturn können ab etwa 6:00 Uhr am Morgenhimmel im Südosten gefunden werden. Die Internationale Raumstation (ISS) kann bei abendlichen Überflügen beobachtet werden. Am Sonntag, den 28. März hatten wir Zeitumstellung, auch bei mir sind jetzt alle zeitangaben natürlich in dieser Sommerzeit.

Am Montag, den 29. März, geht die Sonne um 7:06 Uhr auf und um 19:53 Uhr unter, der helle Tag ist jetzt schon bald 13 Stunden lang. Der immer noch fast volle Mond geht um 20:56 Uhr auf, er steht ca. 6° Grad nordöstlich von Spica, dem hellsten Stern der Jungfrau.. Die ISS fliegt zwischen 21:26 Uhr und 21:41 Uhr in maximal 57° Grad Höhe über unseren Abendhimmel hinweg.

Am Dienstag, den 30. März, fliegt die ISS zwischen 20:38 Uhr und 20:45 Uhr in 71° Grad Höhe über unseren Abendhimmel hinweg, gegen 22:15 Uhr ist sie noch einmal recht tief im Westen zu sehen, verschwindet aber kurz nach Durchfliegen des Orions schnell im Erdschatten. Der noch zu 94 Prozent beleuchtete Mond geht um 22:25 Uhr auf.

Am Mittwoch, den 31. März, kann bei klarster Sicht nach Westen ab ca. 21 Uhr vielleicht das Westzodiakallicht beobachtet werden, es reicht dann in etwa vom Sonnenuntergangspunkt am Horizont bis zu den Plejaden hinauf.. Die ISS fliegt zwischen 21:28 Uhr und 21:33 Uhr in nur noch 31° Grad Höhe im Südwesten über unseren Abendhimmel hinweg. Der zu 84 Prozent beleuchtete Mond geht erst kurz vor Mitternacht auf.

Am Gründonnerstag, den 1. April, fliegt die ISS zwischen 20:41 Uhr und 20:47 Uhr in maximal 44° Grad Höhe über unseren Abendhimmel hinweg.

Am  Karfreitag, den 2. April, geht der Mond im Sternbild Skorpion um 1:22 Uhr auf. Jupiter (-2.1mag) geht in der Frühe in nur 2' Bogenminuten Abstand an 44 Capricornii (6.0mag) vorüber, der Stern wirkt eher wie ein weiterer Jupitermnd. Die ISS fliegt zwischen 21:30 Uhr und 21:34 Uhr in maximal 17° Grad Höhe flach über unseren Abendhimmel im Südwesten hinweg.

Am Karsamstag, den 3. April, geht der zu zwei Dritteln beleuchtete, abnehmende Mond um 2:42 Uhr auf.   Die ISS fliegt letztmalig in dieser Abendsichtbarkeitsperiode zwischen 20:43 Uhr und 20:49 Uhr in maximal 24° Grad Höhe über unseren Abendhimmel hinweg.

Am Ostersonntag, den 4. April, geht der zu 54 Prozent beleuchtete Mond um 3:49 Uhr im Sternbild Schütze auf. Um 12:03 Uhr erreicht der Mond das Letzte Viertel, dann steht er bei uns jedoch schon unter dem Horizont.

Ich wünsche allen meinen Leserinnen und Lesern ein gesegnetes Osterfest!

Samstag, 27. März 2021

27. März: Earth Hour

 Seit 2007 ruft der WWF dazu auf, an einem Tag im März für eine Stunde am Abend  symbolisch das Licht auszuschalten, um so ein Zeichen für besseren Klimaschutz zu setzen.

Immer mehr Städte und Organisationen und Privatleute beteiligen sich weltweit an dieser Aktion. Jeweils um 20:30 Uhr Ortszeit wird für (mindestens) eine Stunde das Licht oder die Beleuchtung abgeschaltet. Inzwischen passiert dies nicht nur bei großen bekannten Sehenswürdigkeiten wie dem Eiffelturm in Paris oder dem Brandenburger Tor in Berlin. Nein! Inzwischen ist die Aktion auch "in der Provinz" angekommen. Auch in Paderborn ging das Licht beim Rathaus oder beim Dom aus.

Der Erzbischof von Paderborn fand klare Worte: „Wir alle können etwas zum Schutz unseres Planeten unternehmen. Das ist bei der Aktion gemeinsam möglich: nicht nur symbolisch, sondern ganz praktisch, weltweit“ sagte der Paderborner Erzbischof. „Ich möchte dazu ermutigen, diese herausragende Aktion zu unterstützen und so in weltweiter Solidarität ein Zeichen zur Bewahrung der Schöpfung zu setzen.“

In Bad Lippspringe ist die Aktion auch angekommen, der Küster der evangelischen Kirche schaltete pünktlich um 20:30 Uhr die Beleuchtung der Kirche ab:

Earth Hour 2021 - auch die evangelische Kirche in Bad Lippspringe beteiligt sich.


 Die Stadt Bad Lippspringe selbst ist zum Glück fast an einer kleinen Blamage vorbei geschrammt. Hier war zunächst für diesen Abend eine besondere Illumination des Rathauses geplant, diese wurde jedoch in letzter Minute wegen des schlechten Wetters um zwei Wchen verschoben. Nichts gegen diese Aktion, sie sollte einer durch die Corona-Pandemie arg gebeutelten örtlichen Eventfirma zugute kommen. Doch ich glaube, die Verschiebung ist schon angemessen. Es wäre doch zu peinlich, alle Welt macht das Licht aus, nur in Bali...


Kurz bevor das Licht ausgeschaltet wurde (zwischen 20:24 Uhr und 20:28 Uhr), flog die ISS über unsere Stadt hinweg. In der City war dies nicht zuletzt wegen der vielen Beleuchtung jedoch nur kaum zu sehen. Auf diesem Bild ist die Spur des ISS am oberen Bildrand ganz schwach zu sehen:

ISS-Lichtspur am oberen Bildrand - das Bild wurde 10sec lang belichtet.

Die nächste "Earth Hour" findet statt am 26. März 2022.

Zum Abschluß auch noch ein Bild des (fast) vollen Mondes dieser Nacht:

Der Mond am 27.3.21 um 21:18 Uhr


Freitag, 26. März 2021

26. März: Der Mond zwischen den Wolken

 Heute, am Freitag, den 26. März 2021, ist es stark bewölkt. Doch ab und an kann der Mond noch zwischen den Wolken durchscheinen.

Hier ein einzelnes Bild von heute, aufgenommen nach der Tagesschau gegen 20:37 Uhr:

Der Mond am 26. März 2021 um 20:37 Uhr

Zwei Tage vor Vollmond sind jetzt 95 Prozent der uns zugewandten Fläche des Mondes durch die Sonne beleuchtet. Zum oberen Mondrand hin kann man das rune "Mare Crisium" erkennen, dass immer noch recht nahe am Rand des Mondes steht. Vor zwei Tagen hatten wir maxiale Libration in Breite.

Sonntag, 21. März 2021

22. - 28. März: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche ist am Sonntag Vollmond, der erste Vollmond nach dem Frühlingsanfang. Doch weil dieser auf einen Sonntag fällt, dauert es jetzt noch eine ganze Woche, bis wir wirklich Ostern feiern. Der helle Mond überstrahlt natürlich viele Sterne und lichtschwächere Objekte, da sollte man aus der Not eine Tugend machen und einfach mal selbst durch seie Mare und Krater schweifen, da gibt es für jedes Gerät, egal ob Fernglas oder größeres Fernrohr faszinierende Landschaften.

Von den hellen Planeten ist am Abend nur Mars zu beobachten, ergeht gegen 1:00 Uhr im Westen unter. Am Morgenhimmel kann man in der Dämmerung Saturn (Aufgang gegen 5:00 Uhr) und Jupiter (Aufgang ca. 30 Minuten nach Saturn) finden. Die ISS kann bei abendlichen Überflügen gut beobachtet werden.

 Am Montag, den 22. März, geht die Sonne um 6:23 Uhr auf und um 18:41 Uhr unter, der helle Tag dauert also deutlich länger als zwölf Stunden. Der Mond ist am Abend zu 62 Prozent beleuchtet. Um 23:07 Uhr bedeckt der Mond einen 6.8mag hellen Stern (V356 Gem/SAO 79191), ein mit 5.8mag etwas hellerer Stern wird knapp vom Mond verfehlt, zu einer Bedeckung kommt es nur südlich von Freiburg im Schwarzwald. Die ISS fliegt zwischen 19:30 Uhr und 19:37 Uhr in maximal 39° Grad Höhe über unseren Abendhimmel hinweg.

Am Dienstag, den 23. März, trifft sich um 20 Uhr ein virtueller Stammtisch von Hobbyastronomen aus OWL. Ronald zeigt uns, wie er die Entfernung des Kleinplaneten Vesta bestimmt hat. Der Link zur Videokonferenz lautet: https://meet.jit.si/Astronomie-OWL. Die ISS fliegt zwischen 20:19 Uhr und 20:24 Uhr in maximal 77° Grad Höhe hoch, noch oberhalb des Mondes, über den Nachthimmel hinweg.

Am Mittwoch, den 24. März, ist gegen 2:00 Uhr in der Frühe der "Goldene Henkel" beim Mond gut zu beobachten. Außerdem zeigt der Mond maximale Libration in Länge, das Mare Crisium steht jetzt nah am Rand. Die ISS fliegt auch heute wieder zwischen 19:32 und 19:39 Uhr in maximal 65° Grad Höhe oberhalb des Mondes über unseren Abendhimmel hinweg.

Am Donnerstag, den 25. März, fliegt die ISS um 20:25:33sec Uhr exakt über unsere Stadt hinweg, um 20:22 Steigt sie aus dem Westen kommend auf und verschwindet um 20:27 Uhr im Erdschatten im Osten. Der Mars (1.2mag) zieht heute Abend in nur 48' Bogenminuten Abstand an tau Tauri (4.3mag)  vorüber. der Mond nähert sich heute Nacht dem hellen Stern Regulus im Löwen.

Am Freitag, den 26. März, fliegt die ISS zwischen 19:34 Uhr und 19:41 erneut fast genau über unsere Köpfe hinweg über den Abendhimmel. Beim Mond können wir heute audf seinen Südpol schauen, da er mal wieder maximale Libration in Breite zeigt.

Am Samstag, den 27. März, bedeckt der Mond um 19:33 Uhr den Stern ny Virginis (4.0mag), da der Mond aber schon fast voll ist, wird dieses Ereignis nicht einfach zu beobachten sein. Die ISS fliegt zwischen 20:24 Uhr und 20:29 Uhr in maximal 82° Grad Höhe ein weiteres Mal hoch über unsere Stadt hinweg.

Am Sonntag, den 28. März, beginnt die Sommerzeit. Um 2:00 Uhr werden die Uhren eine Stunde vorgestellt auf 3:00 Uhr, es wird uns in der Nacht also quasi eine Stunde gestohlen. Am Abend bleibt es dadurch länger hell, der Sonnenuntergang findet erst um 19:52 Uhr statt, morgens geht die Sonne allerdings auch erst um 7:09 Uhr auf. Die ISS fliegt zwischen 20:36 Uhr und 20:43 Uhr ein weiteres Mal genau über Bad Lippspringe hinweg. Um 20:39:50 fliegt sie genau über den hellen Stern Capella im Fuhrmann, 24 Sekunden später fliegt sie genau durch den Zenit. Um 22:14 Uhr kann sie noch einmal kurz im Westen gesehen werden, oberhalb von Orion verschwindet sie dann jedoch schnell wieder im Erdschatten. Um 20:48 Uhr erreicht der Mond die exakte Vollmondposition im Sternbild Jungfrau.



 



Samstag, 20. März 2021

20. März 2021: Astronomietag - Der Mond

 Für heute war ab dem späteren Nachmittag und natürlich zur Nacht hin ein bewölkter Himmel angesagt. Eigentlich dachte ich, diesen Astronomietag kannst Du nur online feiern. Doch dann war vorhin in einer Lücke der eigentlich dichten Bewölkung doch noch der Mond zu sehen. Die leichten Schleier, hinter denen er sich bewegte, sind auf dem Foto selbst kaum zu merken:

Der Mond am "Astronomietag" - 20. März 2021

Aufgenommen mit meiner Nikon Coolpix P950 Kamera mit voll ausgefahrenem Zoom (357mm, entspricht 2000mm Vollformat) aus freier Hand fotografiert (1/30sec, ISO400, f/6.5, um eine Blende abgeblendet)

19. März 2021: ISS, der Mond und ein neuer Stern

 Am Freitagabend, den 19. März 2021, war für den Abend klarer Himmel angekündigt, das wollte ich gerne nutzen. Doch leider sah es zunächst gar nicht danach aus. Aber am Nachmittag gab es eine Nachricht, die mich richtig elektrisiert hatte: Im Sternbild Cassiopeia soll es dicht neben dem Sternhaufen M 52 einen neuen Stern geben, eine "Nova". Die war bei der Entdeckung schon 9.6 mag hell. Und damit sollte sie sogar in meiner ganz normalen DSLR-Kamera sichtbar sein.

Also habe ich meine ganze Ausrüstung auf die Terasse geschleppt und immer wieder den Blick in den Himmel geworfen. Leider zogen zunächst noch eine ganze Menge Wolken durch. Doch einige Lücken zwischen den Wolken sahen immer wieder vielversprechend aus.

Direkt nach der Tagesschau sollte die ISS über den Nachthimmel fliegen. Nicht besonders hoch, noch knapp unterhalb des hellen Stern Sirius. Und genau um Sirius herum war zum Glück eine größere Wolkenlücke. Hier meine Bilder des Überflugs (am besten auf das erste Bild klicken, dann erscheinen die Bilder in größerer Darstellung):







Alle Bilder wurden jeweils 30 Sekunden bei ISO200 und Blende f/1.4 mit einem 20mm Weitwinkelobjektiv (Sigma DG HSM ART) an meiner Canon 5D Mark II Vollformatkamera gemacht. Durch die lange Belichtungszeit zeigt sich die ISS auf diesen Bildern natürlich als Strichspur. Die Sterne bleiben punktförmig, weil ich die Kamera auf auf dem Fotostativ mit meiner Omegon LX3 Mini Track der Bewegung der Sterne nachgeführt habe. Dadurch kommt in den Vordergrund natürlich eine kleine Unschärfe hinein.

Neben der Kamera auf dem Fotostativ hatte ich natürlich auch für den Abend mein Teleskop gerüstet. Mit diesem Teleskop entstand dieses Bild des Mondes. Dazu habe ich mit einem Adapter eine Kleinbildkamera über das Okular gestülpt. Das 55mm-Okular liefert an meinem Celestron C8 Celeskop mit 2000mm Brennweite eine 36fache Vergrößerung.

Dies ist ein Einzelbild. Ich habe auch noch kleine Videos aufgenommen. Durch "Stacken" der besten Einzelbilder aus so einem Video kann man noch deutlich mehr Details herausholen, dafür fehlte mir im Moment jedoch noch die zeit. Vielleicht liefere ich das noch in ein paar Tagen nach.

Doch hauptsächlich wollte ich ja die Nova sehen. Würde es mir gelingen?

Als erstes hatte ich gleich nach dem ISS-Überflug meine Kamera nach Norden geschwenkt, wo sich das Sternbild Cassiopeia aufhält. Dort war tatsächlich auch eine Wolkenlücke und die galt es auszunutzen.

Hier ein Einzelbild in diese Richtung:

Im Gegensatz zu den ISS-Bildern habe ich hier die Empfindlichkeit etwas erhöht, auf ISO 800. In der Großansicht kann an etwas links der Mitte das Sternbild Cassiopeia erkennen. Die Nova soll sich am "unteren" Rand des Sternbilds befinden.

Hier eine etwas überarbeitete Ausschnittsvergrößerung:

Der kleine etwas verwaschene Fleck ist der offene Sternhaufen M 52 und im genauen Vergleich mit einer Sternkarte konnte ich auf diesem Foto sogar auch die Nova identifizieren. Denn diese ist, als "neuer Stern", natürlich nicht im Sternatlas zu finden. Es ist der obere der kleinen beiden hellen Punkte in dem runden, rote Kreis. 

Aber natürlich ist eine Weitwinkelaufnahme eigentlich vollkommen ungeeignet, um eine Nova genau zu identifizieren. Ich habe deshalb anschließend gleich versucht mit einer längeren Brennweite die Nova zu erwischen. Leider bewölkte sich der Himmel immer mehr. Auf einem Bild war die Nova dann aber doch in einer Wolkenlücke zu identifizieren. Da ich die Kamera jedoch nicht gut zentriert hatte, wurde sie am Rand des Bildes schon ziemlich verzeichnet abgebildet, so dass ich das Bild her gar nicht zeigen möchte.

Nach zwei Stunden klarte der Himmel wieder auf und da gelang mir dann mit meinem Teleskop doch noch ein sehr viel schöneres, detallierteres Bild der Nova  und des Sternhaufens M 52:

Für dieses Bild habe ich meine DSLR-Kamera direkt an das Teleskop geschraubt, also das Teleskop wie ein 2000mm Teleobjektiv genutzt. Meine Montierung hat das Teleskop natürlich sauber nachgeführt. Ich habe wieder 30 Sekunden belichtet, die Empfindlichkeit diesmal jedoch auf ISO 6400 eingestellt. In Lightroom habe ich noch ein wenig den Kontrast verstärkt, die Lichter reduziert, damit möglichst viele Einzelsterne auf diesem Bild sichtbar werden. Am Ende habe ich dann noch das ganze Bild "umgekehrt", so dass die Sterne jetzt wie in einer Sternkarte schwarz auf hellem Hintergrund erscheinen. 

Im Vergleich mit einer Sternkarte und den dort angegebenen Helligkeiten verschiedener Sterne habe ich die Helligkeit der Nova jetzt auf ca. 7.8mag geschätzt. Wer Spaß hat, kann ja gerne mal mein Bild mit der Sternenkarte eines Programm wie Stellarium vergleichen...

Zum Schluss noch eine kurze Klarstellung: die Nova ist natürlich kein gänzlich neuer Stern, sondern nur einer, der bislang (zumindest für Teleskope meienr Größenordnung) praktisch gar nicht sichtbar ist, jetzt aber eine plötzlichen sehr starken Helligkeitsausbruch erlebt. 

Entdeckt wurde die Nova am 18. März 2021 von Yuji Nakamura in Japan. Es handelt sich um eine "klassische Nova", also um eine Explosion auf der Oberfläche eines "weißen Zwergs". Hoffentlich bleibt das Wetter in den nächsten Tagen klar, so dass man die weitere Entwicklung der Nova beobachten kann.

Freitag, 19. März 2021

19. März 2021: #AlleFür1Komma5 - Klimaaktionstag

 


Am heutigen Klimaaktionstag empfehle ich allen Sternfreunden auch mal auf der Webseite der Organisation "Scientists for Future Deutschland" vorbei zu schauen.

Astronomie und Klima hat viel miteinander zu tun. Die astronomische Forschung zeigt deutlich, wir haben nur die eine Erde, auf der wir Leben. Und das wird sicherlich auch noch lange so bleiben. In den nächsten Jahrzehnten werden zwar Forschungsreisen zum Mars und anderen Objekten in unserem Sonnensystem möglich werden, aber dauerhaft leben und überleben werden wir dort noch lange nicht können.

Deshalb müssen wir alles notwendige dafür tun, dass unser Heimatplanet bewohnbar bleibt. Der starke Klimawandel in den letzten Jahren ist eindeutig durch Menschen gemacht. Das ist eine schlechte und eine gute Nachricht zugleich. Ja, wir sind dabei große Lebensräume zu zerstören. Aber auch Ja, wir können das noch ändern!

 


Sonntag, 14. März 2021

15. - 21. März: Der Himmel über Bad Lippspringe

Das Wetter meinte es letzte Woche mit uns Sterneguckern leider nicht so gut, der von mir erhoffte Messier-Marathon konnte wieder nicht durchgeführt werden. Ob es diese Woche besser wird? In dieser Woche nimmt nun der Mond wieder zu und bestimmt mehr und mehr unseren Abendhimmel. Von den hellen Planeten ist nur Mars am Abend zu sehen, er geht gegen 1:00 Uhr im Nordwesten unter. In der Morgendämmerung können um kurz vor 6:00 Uhr im Südosten Saturn und Jupiter gesehen werden. Die ISS ist ab Donnerstag bei abendlichen Überflügen zu beobachten.

Am Montag, den 15. März, geht die Sonne am Morgen um 6:39 Uhr auf und um 18:29 Uhr unter, wir nähern uns deutlich dem Frühlingsanfang, der Tag- und Nachtgleiche. Die zu 5 Prozent beleuchtete Mondsichel geht um 20:44 Uhr unter. Die Sichel ist noch schmal, da er maximale Libration in Breite zeigt, können wir auch auf seinen Nordpol schauen.

Am Dienstag, den 16. März, geht der Mond am Abend um 21:53 Uhr unter, seine Sichel ist zu 10 Prozent beleuchtet. Um 19:36 Uhr bedeckt der Mond ein 7.3mag schwaches Sternchen.

Am Mittwoch, den 17. März, geht der zu 17 Prozent beleuchtete Mond erst um 23:02 Uhr unter.

Am Donnerstag, den 18. März, kann die ISS zum ersten mal in dieser Abendsichtbarkeitsperiode gesehen werden. Um 21:01 Uhr steigt sie im Südwesten, unterhalb von Orion im Sternbild Hase auf, verschwindet jedoch schon nach zwei Minuten in nur 11° Grad Höhe im Erdschatten. Der Mond geht erst kurz nach Mitternacht, um 0:12 Uhr unter.

Am Freitag, den 19. März, steht am Abend der Mond dicht unterhalb vom Mars, der Abstand beträgt nur 2,5° Grad. Er ist gerade durch das "goldene Tor der Ekliptik" gezogen. Die ISS kann zwischen 20:14 Uhr und 20:18 Uhr tief im Südwesten gesehen werden, sie fliegt knapp unterhalb von Sirius über den Himmel.

Am Samstag, den 20. März, ist Frühlingsanfang (exakt um 10:37 Uhr) und Astronomietag. Viele Planetarien und Sternwarten im deutschen Sprachraum bieten Online-Übertragungen an, ich habe dazu eine extra Blogartikel geschrieben. Im Mittelpunkt des Astronomietages steht der Mond. Er ist heute Abend zu 42 Prozent beleuchtet und geht erst am nächsten Tag nach 2:00 Uhr unter. Zwischen 19:27 Uhr und 19:32 Uhr kann die ISS erneut tief am Südhimmel in maximal 20° Grad Höhe bei einem Überflug gesehen werden. Um ca. 21:04 Uhr kann sie noch einmal kurz im Westen, beim untergehenden Orion, gesehen werden, bevor sie nach zwei Minuten gleich wieder im Erdschatten verschwindet.

Am Sonntag, den 21. März, geht der Mond um 10:00 Uhr auf, was jedoch am Tage kaum zu beobachten sein sollte. um 15:40 Uhr steht er exakt im Ersten Viertel, am Abend gegen 20 Uhr ist er dann bereits zu 52 Prozent beleuchtet. Um 19:08 Uhr kommt es zu einer "streifenden" Bedeckung des Stern 5 Geminorum (5.9mag). Diese streifende Bedeckung findet in etwa auf einer Linie zwischen Altenbeken - nördliches Paderborn - Delbrück statt. Mein Zuhause im nördlichen Bad Liuppspringe liegt leider knapp außerhalb der "streifenden Zone". Zwischen 20:16 Uhr und 20:21 Uhr fliegt die ISS aus dem Westen kommend zunächst durch das Sternbild Orion, dann den kleinen Hund und den Krebs zum Sternbild Löwe, wo sie dann vom Erdschatten verschluckt wird.


Samstag, 13. März 2021

20. März 2021: Astronomietag

 


Am 20. März 2021 ist Astronomietag!

Am Astronomietag bieten Sternwarten, Vereine, Planetarien, Forschungsinstitute und Amateurastronomen zahlreiche Aktivitäten, damit jeder einmal den Sternhimmel live erleben kann – zentral koordiniert von der Vereinigung der Sternfreunde e.V. 

Das Motto des diesjährigen Astronomietags lautet: 

Ein Ausflug in die Kraterlandschaft des Mondes

Wegen der Corona-Pandemie werden nur die wenigsten Sternwarten oder Planetarien geöffnet sein, es gibt jedoch eine große Zahl von Online-Veranstaltungen. Bei klarem Wetter wird es vielfach Live-Bilder des Mondes geben, aber auch viele verschiedene Vorträge sind angekündigt.

 Hier eine kleine Auswahl von vielleicht besonders interessanten Veranstaltungen:

Bereits um 14 Uhr beginnt die "Beobachtergruppe der Sternwarte Deutsches Museum" in München mit einer Vielzahl von Vorträgen. 

Die Schul- und Volkssternwarte Dahlewitz beginnt um 15 Uhr mit einem Mondvortrag, ab 17 Uhr gibt es dort einen Vortrag zur "Monfotografie mit Kamera und Stativ".

Wer sich für "Außerirdische" interessiert und etwas über "Astrobiologie und Chemische Evolution" erfahren möchte, sollte auf alle Fälle um 16 Uhr bzw. 19:30 Uhr in das Programm der Kepler-Sternwarte in Weil der Stadt reinschauen.

Um 16:30 Uhr beginnt das Max-Plank-Institut für Sonnenforschung mit einem vielfältigen Programm aus virtueller Planetariumsshow, Laborbesuch, Live-Bebahctung und Vortrag.

Das "Haus der Astronomie" in Heidelberg bietet ab 20 Uhr eine Live-Veranstaltung bei YouTube an.

Viele weitere Veranstaltungen findet man auf der Übersichtsseite des Astronomietages.

Auf der Webseite https://astronomietag.de/ findet man auch noch ein paar weitere Informationen und ein Archiv mit Informationen zu früheren Astronomietagen.

Aufgrund dieses vielfältigen Angebots haben die Mitglieder der Volkssternwarte Paderborn auf ein eigenes Angebot verzichtet. Wir wollen einfach mal die Gelegenheit nutzen, uns selbst umzuschauen, was andere Sternwarten, Personen oder Organisationen so alles anbieten. Passend zum Astronomietag wollen wir uns jedoch am Montag, dem 22. März, auf unserem Online-Treffen mit dem Softwareprogramm "Planetary System Stacker" beschäftigen, das ich seit einiger Zeit gerne für die Bearbeitung meiner Mondbilder nutze. Wer sich dafür interessiert, kann von mir die Zugangsdaten zur Zoomkonferenz erhalten.

Sonntag, 7. März 2021

8. - 14. März 2021: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche haben wir Neumond, die Nächte eignen sich also gut für die Beobachtung lichtschwacher Objekte am Himmel. Jetzt wäre daher eine gute Zeit für einen "Messier-Marathon". Von den hellen Planeten ist nur Mars am Abendhimmel zu finden. Er steht abends im Südwesten im Sternbild Stier und geht bald nach 1:00 Uhr unter. Saturn und Jupiter können vielleicht nach 6.00 Uhr in der Morgendämmerung im Südosten gefunden werden. Die ISS ist noch bei morgendlichen Überflügen zu beobachten.

Am Montag, den 8. März, geht der Mond um 4:51 Uhr auf, er ist zu ca. 25 Prozent beleuchtet. In seinem dunklen Teil schimmert das Erdlicht. Die ISS fliegt zwischen 5:47 Uhr und 5:53 Uhr in maximal 34° Grad Höhe über unseren morgendlichen Himmel. Die Sonne geht um 6:55 Uhr auf und um 18:17 Uhr unter, der helle Tag dauert also 27 Minuten länger als noch vor einer Woche.

Am Dienstag, den 9. März, geht die nur noch zu 17 Prozent beleuchtete Mondsichel um 5:39 Uhr auf. Vorher taucht um 5:00 Uhr die ISS im Süden in 45° Grad Höhe aus dem Erdschatten auf und fliegt in den nächsten Minuten schnell nach Osten der Sonne entgegen.

Am Mittwoch, den 10. März, fliegt die ISS zwischen 5:48 Uhr und 5:54 Uhr i maximal 18° Grad Höhe tief über unseren Südhimmel hinweg. Der Mond geht um 6:17 Uhr auf. Da der Mond unterhalb von Saturn und Jupiter steht, wird diese Begegnung nur schwer zu beobachten sein. Am Abend geht Mars (1.0mag) in nur 13' Bogenminuten Abstand (ca. 1/3 Vollmonddurchmesser) am Stern 37 Tauri (4.5mag) vorüber. Kleinplanet Sirona (10.7mag) erreicht heute seine Oppositionsstellung.

Am Donnerstag, den 11. März, und in den folgenden Tagen wird die Mondsichel nicht mehr sichtbar sein. Die ISS ist heute gegen 5:04 Uhr noch einmal kurz tief im Süden zu sehen.

Am Freitag, den 12. März,  ist die ISS um 4:18 Uhr in dieser Morgensichtbarkeitsperiode letztmalig im Südosten in nur 10° Grad Höhe zu sehen. Die Nacht von Freitag auf Samstag eignet sich ideal für einen Messier-Marathon, wenn denn das Wetter mitspielt. Im letzten Jahr hatte das Wetter leider nicht mitgespielt. In einem Blogbeitrag von damals stehen aber immer noch ein paar nützliche Informationen. Das damals bei startnext durchgeführte Crowdfunding-Projekt für einen "Messier Guide" ist übrigens erfolgreich gewesen, das Buch kann jetzt im Buchhandel bestellt werden.

Am Samstag, den 13. März, erreicht der Mond um 11:21 Uhr seine genaue Neumondposition.

Am Sonntag, den 14. März, ist am Abend vielleicht die noch ganz schmale Mondsichel (nur zu 2 Prozent beleuchtet) zu sehen, sie geht um 19:35 Uhr unter.