Sonntag, 29. März 2015

30. März - 5. April: Der Himmel über Bad Lippspringe

Im Frühling werden die Nächte deutlich kürzer. Der Vollmond sorgt dafür, das es in den Nächten dieser Woche nicht besonders dunkel wird. Zusätzliche verschieben sich mögliche interessante Ereignisse durch die Sommerzeit alle eine Stunde später und damit tendenziell eher in die Nachthälfte nach Mitternacht. Keine leichte Zeit für uns Hobbyastronomen. Von den großen Planeten sind am Abend Venus im Westen (bis ca. 23 Uhr) und Jupiter im Südosten zu sehen. Saturn geht jetzt um ca. 1:00 Uhr über der Egge im Südosten auf. Bei morgendlichen Überflügen ist die ISS nur noch zu Beginn der Woche zu sehen. In dieser Woche kommt es bei uns jedoch am Dienstag früh zu einem direkten Vorbeiflug (Transit) der ISS vor der beleuchteten Mondscheibe.Und Ostern beginnt bereits eine neue Periode von abendlichen Überflügen.

Am Montag, den 30. März, geht die Sonne um 7:05 Uhr auf und um 19:54 Uhr unter. Beim Mond kann am Abend (durchaus noch vor Sonnenuntergang) der "Goldene Henkel" beobachtet werden, am beste mit einem Fernglas. Ab 23:01 Uhr wird für vier Minuten Jupitermond Ganymed durch den Jupitermond Io verfinstert. Die ISS ist um 5:24 Uhr bei ihrem Vorbeiflug in maximal 26° Grad Höhe im Süden zu sehen.

Am Dienstag, den 31. März, fliegt um 1:17:08 Uhr die ISS genau vor der beleuchteten Mondscheibe vorüber. Dieses Ereignis dauert maximal nur 1,2 Sekunden. Und dies auch nur, wenn man sich genau auf der Zentrallinie befindet, diese verläuft jedoch genau durch unsere Stadt. Die Bedeckungszone ist nur 6 Kilometer breit, an ihren Rändern ist die Vorbeiflug entsprechend kürzer. Es wird eine Herausforderung sein, ein solches schnelles, kurzes Ereignis zu fotografieren, zumal die ISS sich zu dieser Zeit im Erdschatten befindet, sie also beim Heranflug an den Mond nicht zu sehen sein wird. Dieses Ereignis ist auf einer Linie von Bad Lippspringe über Marienloh, Schloß Neuhaus, Boke zu beobachten. Die genauen Daten für dieses Ereignis kann man sich bei Calsky berechnen lassen. Sichtbar ist allenfalls ein Vorüberflug zischen 6:07 Uhr und 6:10 Uhr, dann ist die ISS jedoch maximal 10° Grad "hoch", also tief im Süden, deutlich unterhalb von Saturn und selbst Antares am Morgenhimmel zu sehen.Am Abend geht Jupitermond Kallisto direkt vor der Jupiterscheibe vorüber und ist daher bis 23:55 Uhr nicht zu sehen. Dafür kann bis 22:41 Uhr der Schatten von Ganymed auf der Jupiterscheibe beobachtet werden.

Am Mittwoch, den 1. April, stehen alle Jupitermond auf der gleichen Seite. Europa ist jedoch bis 21:57 Uhr nicht zu sehen, da der Mond direkt vor der Jupiterscheibe vorüberzieht. Europas Schatten wandert ab 21:15 Uhr über die Planetenscheibe.

Am Donnerstag, den 2. April, wird in der Frühe von 3:41 Uhr bis 3:45 Uhr Jupitermond Io von Europa partiell (teilweise) bedeckt.

Am Karfreitag, den 3. April, geht am Abend um 19:08 Uhr der Mond schon fast voll auf. 

Am Karsamstag, den 4. April, kommt es zwischen 0:44 Uhr und 1:12 Uhr zu einer partiellen Bedeckung von Jupitermond Ganymed durch den Mond Io. Um 14:06 Uhr kommt es zur exakten Vollmondposition. Gleichzeitig findet eine totale Mondfinsternis statt. Dies ist bei uns jedoch nicht sichtbar, da der Mond dann tief unter unserem Horizont steht. Diese Finsternis ist nur dort zu sehen, wo es zu dieser Zeit auch dunkel ist, also z.B. in Australien oder Fernost.

Am Ostersonntag, den 5. April, wird in der Frühe erneut Jupitermond Ganymed verfinstert. Diesmal zwischen 0:24 Uhr und 0:29 Uhr durch den Mond Europa. Ab 0:30 Uhr (bis 2:48 Uhr) wandert Mond Io vor der Jupiterscheibe vorüber, Ios Schatten fällt von 1:38 Uhr bis 3:55 Uhr auf die Planetenoberfläche. Am Abend kann die ISS zwischen 21:30 Uhr und 21:34 Uhr noch tief am Südhimmel in maximal 26° Grad Höhe beobachtet werden.

 Ich wünsche allen meinen Leserinnen und Lesern ein fröhliches Osterfest!


Sonntag, 22. März 2015

23. - 29. März: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche bestimmt der zunehmende Mond den Abendhimmel. Von den Planeten ist im Westen die Venus der strahlende Abendstern (bis ca. 22 Uhr), vielleicht kann auch noch Mars in der Dämmerung gefunden werden.  Jupiter leuchtet ebenfalls hell im Südosten. Saturn ist ab ca. 0:30 Uhr im Südosten zu sehen und wandert bis zur Morgendämmerung über den Süden hinaus. Die ISS ist bei morgendlichen Überflügen zu beobachten.

Am Montag, den 23. März, fliegt die ISS zwischen 5:45 Uhr und 5:53 Uhr in maximal 69° Grad Höhe über unseren Südhimmel entlang. Die Sonne geht um 6:22 Uhr auf und um 18:42 Uhr unter. Der Mond steht heute etwas oberhalb der Venus und geht um 22:55 Uhr unter. Um 19:46 Uhr verfinstert der Jupitermond Io mit seinem Schatten den Jupitermond Europa. Um 22:47 Uhr taucht Kallisto aus dem Schatten von Jupiter wieder auf, später in der Nacht um 1:10 Uhr bedeckt Jupitermond Ganymed den Mond Kallisto. An der Sternwarte Paderborn Schloß Neuhaus gibt es um 19:30 Uhr einen Kurzvortrag zum Sternenhimmel im Frühjahr.

Am Dienstag, den 24. März, fliegt die ISS zwischen 4:54 Uhr und 5:00 Uhr fast genau durch den Zenit über unserer Stadt hinweg. Um 19:39 Uhr verfinstert Europa für 26 Minuten Kallisto. Der Mond geht um Mitternacht unter.

Am Mittwoch, den 25. März,  fliegt die ISS zwischen 5:35 Uhr und 5:43 Uhr in maximal 48°Grad Höhe im Süden am Morgenhimmel entlang. Der Mond zeigt heute Abend maximale Libration in Länge, das Mare Crisium ist randfern. Später in der Nacht kommt es zu einer Bedeckung von Mond Io durch Europa (um 0:32 Uhr).

Am Donnerstag, den 26. März, fliegt die ISS zwischen 4:44 Uhr und 4:50 Uhr in maximal 65° Grad Höhe an unserem Südhimmel entlang. Um 21:09 Uhr kommt es imOsten (Azimut 77°) in 43° Grad Höhe im Sternbild Jagdhunde zu einem sehr hellen (-7mag) Iridiumflare. Der Mond geht erst am Freitag um kurz nach 1:00 Uhr unter.

Am Freitag, den 27. März,  erreicht die ISS zwischen 5:26 Uhr und 5:33 Uhr nur noch eine Höhe von ca. 30° Grad am Südhimmel bei ihrem morgendlichen Vorbeiflug. Um 8:43 Uhr erreicht der Mond exakt das Erste Viertel Außerdem zeigt er maximale Libration in Breite, so dass wir am Abend auf seinen Nordpol schauen können.

Am Samstag, den 28. März, taucht die ISS um 4:34 Uhr in der Nähe von Arkturus aus dem Erdschatten auf und fliegt in maximal 43° Grad Höhe schnell dem Osten entgegen. Um 20:02 Uhr verfinstert Jupitermond Europa für 9 Minuten Mond Ganymed. Ab 21:41 Uhr wandert Io vor der Planetenscheibe entlang, ab 22:43 Uhr auch Ios Schatten.

Am Sonntag, den 29. März,  beginnt um 3:00 Uhr die Sommerzeit. Die ISS fliegt zwischen 6:15 Uhr und 6:22 Uhr nur noch tief (in maximal 18° Grad Höhe) am Südhimmel vorüber. Heute fliegt sie sehr dicht unterhalb an Saturn vorbei. Am Abend steht der zu 74% beleuchtete Mond nicht weit von Jupiter entfernt.

Samstag, 21. März 2015

23. März: Der Sternenhimmel im Frühjahr

Am Montag, den 23. März, gibt es an der Sternwarte in Paderborn Schloß Neuhaus um 19:30 Uhr einen Kurzvortrag (ca. 45 Minuten) von Frank Bewermeyer zum Thema

Der Sternenhimmel im Frühling


Im Ankündigungstext auf der Webseite der Sternwarte heisst es dazu:

Auch wenn die Nächte bereits zusehends kürzer werden, bietet der Frühlingshimmel dem Beobachter lohnenswerte Objekte; allen voran zahlreiche Galaxien, die zum Teil bereits mit kleineren Fernrohren problemlos erspäht werden können. So etwa die auch als Whirlpool-Galaxie bekannte Spiralgalaxie M51 oder gleich drei benachbarte Milchstraßensysteme im Sternbild Löwe. 

Aber auch Sternfreunde ohne optische Hilfsmittel können beispielsweise die Bewegung des Planeten Saturn am Abendhimmel verfolgen. Seine berühmten Ringe und einige seiner mehr als 60 Monde werden im Fernrohr sichtbar. Im Mai 2015 steht Saturn in Opposition zur Sonne und damit in optimaler Beobachtungsposition. Auch der flinke Planet Merkur kann im selben Monat zeitweise kurz nach Sonnenuntergang erspäht werden. 

Der Referent stellt in seinem ca. 45-minütigen Vortrag ausgewählte Beobachtungsobjekte vor und gibt Tipps zur Beobachtung des nächtlichen Frühlingshimmels und seiner Phänomene. 

Die 2 Euro Eintritt zu Gunsten der Arbeit der Sternwarte sind sicherlich ihr Geld wert!

20. März: Sonnenfinsternis

Die Wettervorhersagen für den Tag der Sonnenfinsternis für unsere Region in Nordrhein-Westfalen waren in den letzten drei Tagen vor der Finsternis von Tag zu Tag besser geworden. Am Nachmittag des 19. März war die Rede davon, das es in Ostwestfalen weitgehend wolkenfrei sein sollte. Doch so ganz traute ich diesen Prognosen nicht, denn ausgerechnet bei uns in Bad Lippspringe hielt sich in den Prognosekarten der von mir bevorzugten Webseite bis 10 Uhr am Freitag immer eine kleine weiße Wolke, die durch den Ortsmarker wie festgenagelt schien.  Sollten wir tatsächlich Pech haben? Überall klar, nur bei uns nicht? Da wir genau am Ostrand der Wolke lagen, war die "Fluchtroute" klar, man müsste nur etwas nach Osten fahren, und schon müssten wir auch freie Sicht haben.

Doch irgendwie siegte der Optimismus. Die Freunde von der Sternwarte in Paderborn Schloß Neuhaus wollten sich am Flughafen Haxterberg treffen, wo man schon erfolgreich den letzten Venustransit vor der Sonne im Jahr 2012 beobachtet hatte, und die Freunde der Planetariumsgesellschaft wollten sich natürlich auf dem möglichen zukünftigen Planetariumsgelände in Rietberg treffen.

Da eine meiner Töchter extra aus Kiel zu uns gereist war, weil für ihre Heimatstadt konstant Bewölkung angesagt war, wollen wir am Ende aber kein Risiko eingehen und beschlossen, bei Wolken doch lieber rechtzeitig "Richtung Osten" aufzubrechen, um die Sofi wirklich verfolgen zu können. Und nach den Prognosen  hätten wir "schlimmstenfalls" gleich hinter dem Eggekamm auf eine strahlende Sonne vor blauem Himmel stoßen müssen.

Doch es kam anders. Wie befürchtet war in Bad Lippspringe am Morgen alles neblig. Nicht totale Suppe, aber von der Sonne doch nichts zu bemerken. Also schnell alle Ausrüstung ins Auto packen und losfahren über die Bundesstraße 1. Wir hatten noch eineinhalb Stunden Zeit bis zu Beginn, das sollte doch "dicke" reichen. Auf der Egge wurde jedoch zunächst der Nebel dicker. Oh, gleich hinterm Eggekamm, direkt nach der ersten Ausfahrt nach Horn,  plötzlich ein Sonnenstrahl. Klasse, dachte ich, das sieht gut aus. Doch wir fahren keine 50 Meter weiter gefahren, da waren wir schon wieder im dichten Nebel. Bei der nächsten Ausfahrt  war schon wieder dicke Suppe. Umkehren? Hoffen, das dieses kleine Loch bestehen bleibt? Nein, dann doch lieber weiter fahren.... aber wie lange bloß? Wir bogen von der B1 Richtung Höxter ab auf die B 239. Und immer noch Nebel. Zwischendurch Sichtweiten deutlich unter 50 Meter, da konnte man auch nicht mehr "schnell" nach Osten fahren und die Sonne suchen, da galt es Ruhe zu bewahren und die Verkehrssicherheit im Blick zu behalten. Nach einiger Zeit kamen wir bei der Abtei Marienmünster an. Auf dem Parkplatz stiegen wir aus, noch 20 Minuten bis zum Beginn. Hier bleiben? Immerhin war die Sonne durch den Nebel, der wie ein natürliches Filterglas wirkte, gefahrlos als runde Scheibe zu sehen.  Per Smartphone wollte ich die Webcams in der Gegend um Höxter checken, doch leider war der Handyempfang eingeschränkt, das laden der Bilder dauerte - wir enschieden, sicherheitshalber doch weiter zu fahren. Noch war ja etwas Zeit ...

Und das war genau die richtige Entscheidung. Nach wenigen Minuten richtig Sonne! Hurra! An der erstbesten Stelle bogen wir von der Bundesstraße ab und fuhren auf einen benachbarten Feldweg. Um uns herum, besonders aus der Richtung aus der wir gekommen waren, noch viel Nebel, doch über uns blauer Himmel und die Sonne strahlte heftig. Hier bleiben wir erstmal und schauen uns auf alle Fälle den Beginn der Finsternis an.

Ein erstes Testfoto zeigte auf der noch vollkommen runden unverfinsterten Sonnensacheibe immerhin einen deutlichen Sonnenfleck:

Sonne mit Sonnenfleck direkt vor Beginn der Finsternis.


Das war recht spannend. Der Beginn der Finsternis habe ich als kleines Filmchen aufgenommen. Wer würde als erstes erkennen, das der Mond sich tatsächlich schon vor die Sonne schiebt? Vor der Sonnenscheibe schiebt sich der Mond ganz langsam etwa bei einer Position von 2 1/2 Uhr rein:



Und hier jetzt eine ganze Serie von Fotos, die nach und nach entstanden:

Sonnenfinsternis um 9:35 Uhr


Sonnenfinsternis um 9:40 Uhr


Sonnenfinsternis um 9:47 Uhr

Sonnenfinsternis um 9:50 Uhr

Sonnenfinsternis um 9:59 Uhr

Sonnenfinsternis um 10:15 Uhr
 Und weil wir zufällig mit unserem Camping-Bulli unterwegs waren, fiel mir ein kleines Experiment mit unserem Durchschlagsieb ein. Dies  hatte in der Mitte einige kreisrunde Öffnungen, die wie eine Lochbildkamera funktionieren sollten. Und in der Tat, hier die zugehörigen Bilder:

Sonnenfinsternis mit Lochbildkamera

Sonnenfinsternis mit Lochbildkamera, selbst die Ränder der langen gradlinigen Löcher zeigen "runde" Schattenränder
 Auf so einfache Art und Weise hätte man, vollkommen ungefährlich, Kindergartenkindern oder Schülern die Sonnenfinsternis demonstrieren können. Doch einige Schulleiter wollten ja sogar die Rollos herunterlassen, damit niemand von der gefährlichen "Strahlung" getroffen werden könnte... Kein Wunder, das bei soviel naturwissenschaftlichem Sachverstand an unseren Schulen der liebe Gott sich entschieden hat, den größten Teil des Landes lieber gleich im Nebel versinken zu lassen.

Doch wir hatten es hier zum Glück besser, es blieb die ganze Zeit klar. Wir nähern uns dem Höhepunkt der Verfinsterung. 77 % sollten es bei uns ja werden. Und irgendwie zog bei mir und meiner Tochter sogar ein Frösteln auf. Und wurde es nicht auch wieder dunstiger? Sollte der Rückgang der Sonneneinstrahlung tatsächlich einen Temperaturrückgang ausgelöst haben? Schade, das wir kein Thermometer dabei hatten. Oder hatte der auch bei uns stärker werdende Nebel doch eher meteorologische Ursachen? Aber auf alle Fälle konnten wir deutlich bemerken, dass die Schatten auf dem Erdboden deutlich schärfer abgegrenzt waren als sonst üblich. Ein Effekt, den ich auch schon bei früheren Sonnenfinsternissen beobachtet hatte. Wenn die Verfinsterung stärker wird, also die Fläche der Sonne deutlich verringert wird, zeichnen sich die Schatten auch zunehmend "härter" vom Licht ab. Dies liegt daran, das die Sonne eben kein "idealisierte"   Punktstrahler ist, sondern ihre Strahlen halt aus einer größeren Fläche kommen und dadurch Schattengrenzen imer leicht "verwischt" erscheinen. Wird diese Sonnenfläche verkleinert, werden die schatten automatisch stärker gezeichnet.

Und hier jetzt Bilder vom Maximum der Sonnenfinsternis:

Sonnenfinsternis um 10:33 Uhr

Sonnenfinsternis um 10:37 Uhr

Sonnenfinsternis um 10:41 Uhr

Nun war das wesentliche passiert. Nach dem Finsternismaximum wurde es langsam auch wieder wärmer. Und auch der Dunst ging wieder zurück. Also wird dies wohl doch nicht einfach am "Wetter" gelegen haben, sondern wird wahrscheinlich schon ursächlich mit der Finsternis verknüpft gewesen sein.

Hier jetzt mal ein Foto, welches nicht durch mein Spektiv mit Kleinbildkamera, sondern mit meinem größeren Teleskop entstanden ist. Vergleichen sie mal den oberen Rand der Sonne mit dem unteren Rand des Mondes:

Während der Rand der Sonne ganz gleichförmig ist, zeigt der Rand des Mondes keine "glatte" Kante
 Diese "unruhige" Rand des Mondes ist keine Unschärfe oder atmosphärische Störung. Der Mond ist in der Tat keine "glatte" Kugel, sondern seine Oberfläche ist an vielen Sternen von Kratern und Bergen ja nur so übersät. Deshalb lassen sich hier diese "unruhigen" Konturen erkennen. Kenner der Mondoberfläche können sie sicherlich genau bestimmten Kratern oder entsprechenden Strukturen zuordnen.

Schließlich zog sich der Mond wieder ganz aus der Sonnenscheibe zurück:

Sonnenfinsternis um 11:19 Uhr


Um 11:37 Uhr ist auch der Sonnenfleck wieder zu sehen.

Sonnenfinsternis um 11:50 Uhr

Gleich ist der Mond weg, 11:52 Uhr

Und das tatsächliche Ende habe ich wieder auf einem kleinen Film aufgenommen:


Hier noch ein Foto von unserem Beobachtungsplatz und unserer Ausrüstung:

v.l.n.r.: Celestron C8 Teleskop auf äquatorialer Montierung mit automatischer Nachführung mit Sonnenfilter, Leica Spektiv Apo-Televid 82 mit Sonnenfilter (hiermit entstanden die meisten Fotos und Filme dieser Seite, die Kamera ist jedoch gerade nicht auf dem Foto), eigene Augen mit Sonnenfinsternisbrille, außerdem meine Tochter und ich selbst.

Um kurz vor 12 Uhr war die Finsternis vorbei und wir konnten wieder die 40 Kilometer zurück nach Hause fahren. Auch jetzt noch hatten wir über weite Strecken Nebel, wenn auch nicht mehr so stark wie am Morgen. Insbesondere war jetzt auf der Rückfahrt vor dem Eggekam auch wieder viel Sonne. Hätten wir vielleicht doch nur bis hierhin fahren müssen? Egal, wir haben die Finsternis vom Anfang bis zum Ende verfolgen können und dabei interessante Beobachtungen machen können. Und Zuhause in Bad Lippspringe? Da war leider immer noch keine Sonne zu sehen, der Nebel war immer noch viel zu dicht. Schade für alle, die nicht so mobil sein konnten wie wir. 

Sonntag, 15. März 2015

16. - 22. März: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche haben wir Frühlingsanfang. Jetzt sind die Nächte kürzer als der Tag. Außerdem kommt es zu dem seltenen Ereignis einer partiellen Sonnenfinsternis, zu Neumond wandert der Mond direkt vor der Sonnenscheibe entlang. Von den großen Planeten ist die Venus strahlender Abendstern im Westen (bis ca. 21 Uhr). Jupiter scheint abends im Südosten und geht nach 5:00 Uhr  im Westen unter. Saturn geht gegen 1:00 Uhr im Osten auf, der Mars ist bis ca. 20:00 Uhr tief im Westen bei klarer Horizontsicht auch noch zu finden.

Am Montag, den 16. März, geht die Sonne um 6:38 Uhr auf und um 18:30 Uhr unter, damit scheint sie fast eine halbe Stunde länger als noch vor einer Woche. Der abnehmende Mond geht um 4:05 Uhr auf zeigt eine nur noch zu 24 % beleuchtete Sichel, im dunklen Teil schimmert das Erdlicht. Zwischen 5:33 Uhr und 5:40 Uhr fliegt die ISS in maximal 47° Grad Höhe über unseren Südhimmel entlang. Um 20:16 Uhr kommt es im Sternbild Kleiner Löwe (oberhalb des Großen Löwen) zu einem hellem Iridiumflare. In der Nähe dieser Position kommt es auch an den nächsten Tagen der Woche immer wieder zu Iridiumflares.

Am Dienstag, den 17. März, geht der Mond um 4:45 Uhr auf. Kurz vorher, um 4:43 Uhr taucht die ISS oberhalb von Saturn aus dem Erdschatten auf und fliegt bis 4:47 Uhr Richtung Osten über den Südosthimmel. Um 20:10 Uhr ist heute der Iridiumflare im kleinen Löwen nur mäßig hell (0mag). Der veränderliche Stern Algol zeigt um 22:21 Uhr ein Helligkeitsminimum.

Am Mittwoch, den 18. März, geht die schmale Mondsichel (7% beleuchtet) um 5:20 Uhr auf, bis er bei uns über die Egge steigt, dürfte es noch 20 Minuten später werden, dann ist die Dämmerung schon weit fortgeschritten. Zwischen 5:23 Uhr und 5:30 Uhr erreicht die ISS heute früh eine maximale Höhe von 68° Grad über dem Horizont am Südhimmel. Um 22:24 Uhr bedeckt Jupitermond Europa den Mond Io für fünf Minuten, um 23:47 Uhr fällt für knapp sechs Minuten Europas Schatten auf Io.

Am Donnerstag, den 19. März, tritt die ISS um 4:32 Uhr genau im Süden in 51° Grad Höhe aus dem Erdschatten heraus und fliegt in den kommenden Minuten schnell nach Osten der Sonne entgegen. Auch heute kommt es um 20:07 Uhr wieder zu einem Iridiumflare im kleinen Löwen (0mag).

Am Freitag, den 20. März, ist Neumond. Doch zuerst fliegt um 5:15 Uhr die ISS ziemlich genau über unserer Stadt hinweg. Heute Vormittag wandert der Mond direkt vor der Sonnenscheibe vorüber, es kommt zu einer Sonnenfinsternis. In Nordeuropa, z.B. auf den Faröer-Insel, ist die Sonnenfinsternis sogar total. Bei uns kommt es nur zur Verfinsterung eines Teils der Sonne, deshalb spricht man hier von einer partiellen Sonnenfinsternis. Im Internet gibt es viele informative Seiten zur Sonnenfinsternis, ich verweise hier gerne auf die Seite meines Sternfreunds Stefan Krause: http://www.sonnenfinsternis.org/sofi2015t/index.htm. Hier die wichtigsten Zeiten für Bad Lippspringe: Beginn der Finsternis ist um 9:32 Uhr, dann schiebt sich der Mond vor die Sonne. Die größte Bedeckung wird um 10:40 Uhr erreicht, dann bedeckt der Mond 77% der Sonnenscheibe. Um 11:52 Uhr ist die Finsternis wieder beendet. Zu Beginn steht die Sonne fast 26° Grad hoch im Südosten, am Ende steht sie in 37° Grad Höhe fast im Süden. Bei klarem Himmel sollte sich dieses Ereignis also gut beobachten lassen.  Um 19:10 Uhr  hat Algol diese Woche ein weiteres Helligkeitsminimum. Heute Abend ist der Iridiumflare um 20:01 Uhr immerhin -3mag hell. Um 20.22 Uhr bedeckt Jupiter den Mond Ganymed, ab 22:43 auch den Mond Io, dann sind nur noch Europa und Kallisto zu sehen. später in der Nacht, um 2:43 kommt es dann zu einer Bedeckung von Ganymed durch Io. Bei so vielen Ereignissen kann man fast übersehen, dass die Sonne heute um 23:45 Uhr den Himmeläquator nach Orden überquert, bei uns also der Frühling beginnt.

Am Samstag, den 21. März, kommt es im kleinen Löwen bereits um 19:55 Uhr zu einem -2mag hellem Iridiumflare. Um 19:52 Uhr beginnt ein Durchgang von Io vor der Jupiterscheibe (bis 22:09 Uhr). Ios Schatten wandert von 20:48 Uhr bis 23:05 Uhr über die Planetenscheibe. Heute steht der Kleinplanet Nysa (9,4mag) im Sternbild Jungfrau in der Opposition zur Sonne. Die nur zu 3% beleuchtete Mondsichel geht um 20:22 Uhr unter, sie steht noch unterhalb des Mars und dürfte daher nur für Spezialisten zu finden sein. Solche praktisch mondlosen Nächte im März eignen sich gut, um einen "Messier-Marathon" zu versuchen. Das ist ein Versuch, alle Objekte des Messier-Katalogs in nur einer einzigen Nacht zu beobachten. Ob dafür das Wetter mitspielt?

Am Sonntag, den 22. März, fliegt die ISS zwischen 5:03 Uhr (im Westen aufsteigend) und 5:10 Uhr (im Osten untergehend) über unsere Stadt hinweg. Um 5:04 Uhr und 42sec befindet sie sich genau im Zenit über unseren Köpfen. Der Iridiumflare im kleinen Löwen heute um 19:49 Uhr ist -1mag hell. Der Mond ist heute zu 8% beleuchtet und geht um 21:41 Uhr unter. Er steht dicht bei der Venus.

Donnerstag, 12. März 2015

11./12. März: Planeten und Mond

In der Nacht vom Mittwoch zu Donnerstag, vom 11. zum 12. März 2015, blieb es die ganze Zeit klar. Die Temperaturen sanken in den frühen Morgenstunden auf -4° C, aber zum Sterne beobachten war es endlich wieder eine schöne klare Nacht.

Am Abend sind zur Zeit die Planeten Venus im Westen und Jupiter im Südosten hell und unübersehbar. Ich wollte jedoch unbedingt ein Foto vom Planeten Uranus haben. Dieser ist mit dem bloßen Auge nicht zu sehen, doch am letzten Abend (11.3.)  stand er ganz in der Nähe des deutlich helleren Mars. Leider stehen beide am Abend schon sehr tief, sie gehen ja auch schon bald nach 20 Uhr unter.

So konnte ich beide, als es endlich dunkel wurde, auch nur noch zwischen den Bäumen der Nachbargrundstücke erspähen. Zum Glück sind diese noch nicht belaubt, so dass mir dieses Foto hier noch so gerade gelang:

Mars (Bildmitte) und Uranus (links unterhalb von Mars) hinter einem Baum

Mars mit einer Helligkeit von 1mag ist leicht zu erkennen. Uranus hat nur eine Helligkeit von 6mag ist nur ganz schwach auf diesem Bild zu erkennen.

Viel leichter war dagegen am Morgen der abnehmende Mond zu fotografieren. Das Letzte Viertel war heute früh noch ganz erreicht, noc ist er zu 65 % beleuchtet.

Mond am Morgen des 12. März 2015
Das Bild ist gegen 7 Uhr früh schon in der hellen Morgendämmerung entstanden. Unterhalb des Mondes konnte man noch den Planeten Saturn erkennen. Im Fernrohr war sein Ring sehr schön zu beobachten.

Ob der Himmel bis heute (12.3.) Abend zu schön klar bleibt? Dann sollte der von der Sternwarte Paderborn Schloß Neuhaus geplanten Beobachtungsexkursion nichts mehr im Weg stehen. Treffpunkt: 19 Uhr Parkplatz an der Uni. Aber bitte vorher (ab 17 Uhr) den Hinweis unter Telefon 05254/9318272 abhören!

Sonntag, 8. März 2015

8. März 2015: Die ISS vor der Sonne

Am Sonntag, den 8. März, sollte um 12:40 Uhr MEZ die ISS, von meinem Garten aus gesehen, exakt vor der Sonnenscheibe vorüber fliegen.  Anders als Flugzeuge sind Überflüge der ISS am Tage nicht zu beobachten, da die ISS in über 400 Kilometer Höhe vor dem hellen Himmelsgrund nicht auszumachen ist. Fliegt sie jedoch direkt vor der Sonne vorüber, sind ihre dunklen Umrisse vor der Sonnenscheibe sichtbar.

Informationen über solche Sonnentransits kann man sich über die Webseite "Calsky" für jeden beliebigen Ort der Erde ausrechnen lassen. Auch die Webseite "heavens-above" kann für solche Beobachtungen sehr hilfreiche Informationen liefern.

So zeigte heavens-above diesen Überflug an:

Quelle: heavens-above


Und weil heute prächtigstes Vorfrühlingswetter herrschte, wollte ich versuchen, dieses Ereignis zu dokumentieren.

Wie kann man so etwas machen?

Solche Überflüge sind immer nur in einem schmalen Streifen sichtbar. In unserem Nachbarort Schlangen wäre die ISS genau mittig vor der Sonne vorüber geflogen, in Paderborn hätte man dieses Ereignis schon nicht mehr sehen können, da wäre die ISS etwas oberhalb der Sonne vorbei geflogen. Die genauen Informationen zu so einem Überflug kann man bei Calsky erfahren:

Quelle:Calsky
  

Calsky hat berechnet, dass dieser Vorüberflug bei mir gerade mal 0,75 Sekunden dauert. Also im richtigen Moment auf den Auslöser des Fotoapparats drücken? Da müsste man wohl viel Glück haben, um genau diesen Moment zu treffen. Also habe ich mich entschlossen, dieses Ereignis zu filmen.

Damit Fotoapparat (und vorgeschaltetes Fernrohr) nicht durch die Sonneneinstrahlung beschädigt werden und der Sensor wie hinter einem Brennglas einfach verbrannt wird, ist es zunächst natürlich notwendig, diese vorne durch spezielle Sonnenfilterfolie zu schätzen. Wer sich meine komplette Ausrüstung für diese Aufnahmen ansehen möchte, ist herzlich eingeladen, meinen Vortrag jetzt am Montag, den 9. März um 19:30 Uhr in der Sternwarte Paderborn Schloß Neuhaus anzuhören. Dort werde ich meine "Hardware" und andere astronomische Geräte ausführlich vorstellen.

Doch dann ist es eigentlich "einfach". Alles sauber einstellen, auf die Sonne fokussieren und ein paar Sekunden vor dem Transit auf den Videoauslöser klicken.

Hier das Ergebnis (am besten in Großansicht umschalten):



In dem obigen Video ist der Transit im Originaltempo zu sehen. Das Video insgesamt läuft ca. 16 Sekunden, nach ca. 12 Sekunden taucht die ISS oben rechts (bei etwa 1 Uhr) auf uns huscht ganz schnell nach links (etwa zur 9 Uhr Position). Der kleine graue Fleck an der linken Seite der Sonne ist real, das ist kein Fleck auf der Optik, sondern ein echter Sonnenfleck.

Hier das ganze noch einmal, jetzt jedoch mit reduzierter Geschwindigkeit, 1/8 des Originals, so ist die ISS schon deutlicher zu sehen (auch hier vielleicht auf Großansicht umschalten):




Und hier zusätzlich mehrere Einzelbilder aus diesem Video heraus kopiert:

Die ISS taucht bei ca. 1:00 Uhr (links oben) auf
Wenige Millisekunden später
Etwa zur Mitte des Transits
Die ISS verschwindet am linken Bildrand, leicht oberhalb des Sonnenflecks

Im Moment des Transits befand sich die ISS übrigens in 400 Kilometer Höhe in etwa über den Alpen an, d.h. sie war von Bad Lippspringe tatsächlich etwa 700 Kilometer entfernt.

Quelle: heavens-above

Den Film habe ich mit einer einfachen handelsüblichen Kleinbildkamera gemacht, die ich mir schon vor vielen Jahren gekauft habe.


Der eine oder andere Kritiker mag jetzt vielleicht einwenden, warum sollen wir glauben, das dies die ISS ist? Kann das nicht einfach nur eine zufällig vorbei huschende Fliege gewesen sein? Geht ein solches Foto nicht viel schärfer und eindeutiger?

Ja, das geht. Dazu ist jedoch eine noch professionellere Ausrüstung notwendig. In so einem Video werden ca. 25 Bilder pro Sekunde erzeugt, die Belichtungszeit eines einzelnen Bildes beträgt also etwa 1/25 Sekunde. Das ist natürlich viel zu lang, um die ISS scharf aufzunehmen, durch die schnelle Eigenbewegung kann sie nur verwischt erscheinen. Bei dieser Geschwindigkeit darf man eigentlich nur maximal 1/1000 Sekunde belichten. Dazu hätte ich jedoch eine andere Kamera benötigt. Ein ganz phantastisches Foto der ISS vor der Sonne, auf dem man die Solarpanel der ISS genau erkennen kann und welches sogar während einer teilweisen Sonnenfinsternis entstanden ist, hat der bekannte Astrofotograf Thierry Legault geschossen. Hier der Link zu seinem Bild und einigen Erklärungen dazu: http://news.astronomie.info/ai.php/201101035:

ISS und Mond vor der Sonne am 4. Januar 2011



Samstag, 7. März 2015

9. - 15. März: Der Himmel über Bad Lippspringe

Der Mond nimmt weiter ab zieht sich im Laufe der Woche in die Morgenstunden zurück. Von den großen Planeten sind am Abend die Venus (bis 21:00 Uhr) im Westen und Jupiter zunächst im Südosten und dann die ganze Nacht über (bis 5:00 Uhr) am Himmel zu finden. Mars verabschiedet sich vom Nachthimmel und ist nur noch in der Dämmerung abends tief im Westen zu finden (bis 20:00). Saturn geht immer früher auf und ist mittlerweile ab ca. 1:30 Uhr Uhr im Osten zu finden.

Am Montag, den 9. März, geht die Sonne um 6:54 Uhr auf und um 18:18 Uhr unter. Am Abend um 19:30 Uhr halte ich in der Sternwarte Paderborn Schloß Neuhaus einen Vortrag über "Astronomie in der Praxis". Um 22:30 Uhr wird für vier Minuten Jupitermond Europa von Mond Ganymed bedeckt. Der Mond geht heute um 22:23 Uhr auf.

Am Dienstag, den 10. März, geht am Abend gegen 19:30 Uhr Kleinplanet Iris (8,9mag) nur 9' Bogenminuten südlich an einem Stern (SAO 137800) mit 6,2 mag vorüber. Der Mond geht erst um 23:27 Uhr auf.

Am Mittwoch, den 11. März, geht am Abend Mars (1,3mag) nur 16' Bogenminuten (halber Monddurchmesser) an Uranus (5,9mag) vorüber. In der Dämmerung tief im Westen ist diese enge Begegnung aber wohl nicht mehr einfach zu beobachten. Um 19:01 Uhr kommt es in den Zwillingen in 59° Grad Höhe (und Azimut 163° Grad, also fast im Süden) zu einem sehr hellen Iridiumflare von -8mag. Um 20:17 Uhr wird Jupitermond Io von Europa bedeckt und um 21:30 Uhr durch Europas Schatten verfinstert. Der Mond geht heute erst nach Mitternacht, um 0:27 Uhr auf.

Am Donnerstag, den 12. März, ist zum ersten Mal wieder die ISS bei einem morgendlichen Überflug zu sehen. Zwischen 5:54 Uhr und 5:58 Uhr fliegt sie tief im Süden (maximale Höhe 18° Grad), deutlich unterhalb von Mond und Saturn über unseren Himmel hinweg. Der Mond zeigt jetzt maximale Libration in Länge, Krater Grimaldi steht fern vom Rand. Er steht heute früh nur 2 1/2 Grad nordwestlich von Saturn. Um 18:56 Uhr kommt es noch einmal, wie gestern, zu einem hellem Iridiumflare (-5mag) an fast der gleichen Stelle wie gestern in den Zwillingen.

Am Freitag, den 13. März, beginnt um 20:56 Uhr verschwindet Jupitermond Io hinter der Rückseite des Planeten. Da Ganymed bis 23:43 sich noch im Schatten des Jupiters befindet, sind dann für knapp drei Stunden nur zwei Jupitermonde zu sehen. Kurz nach Mitternacht, am Samstagmorgen ab 0:19 Uhr, wird dann Ganymed von Io verfinstert. Der Mond erreicht heute um 18:48 Uhr sein letztes Viertel, er geht jedoch erst um 2:27 Uhr am Samstagmorgen auf.


Am Samstag, den 14. März, zeigt der Mond in den frühen Morgenstunden nur noch eine schmale Sichel. Die dunkle Hälfte wird durch das Erdlicht ein wenig aufgehellt. Zwischen 5:43 Uhr und 5:50 Uhr fliegt die ISS heute schon in maximal 30° Grad Höhe, also deutlich über dem Mond, über unseren Morgenhimmel hinweg. Am Abend wandert ab 18:53 Uhr (bis 21:11 Uhr) der Schatten von Jupitermond Io über den Planeten. Kleinplanet Nysa (9,5mag) geht gegen Mitternacht nur 10' Bogenminuten südlich an 16 Virginis (5,1mag) vorüber.

Am Sonntag, den 15. März,  zeigt der Mond maximale Libration in Breite, so dass wir seinen Südpol sehen können. In den frühen Morgenstunden (bis 3:00 Uhr) ziehen die Jupitermonde Kallisto und Europa vor der Jupiterscheibe  vorüber. Um 4:52 Uhr taucht die ISS ganz in der Nähe von Saturn aus dem Erdschatten auf und fliegt dann Richtung Osten der Sonne entgegen.


Donnerstag, 5. März 2015

9. März und danach: Astronomie in der Praxis mit Exkursion

Am 9. März um 19:30 Uhr bin ich mal wieder mit einem Vortrag an der Sternwarte in Paderborn dran. Im vierten Teil der Reihe "Die Welt der Astronomie" geht es diesmal um die Praxis der Sternguckerei.

Im Ankündigungstext der Sternwarte heißt es dazu:

Zum Abschluss der Veranstaltungsreihe zeigt Wolfgang Dzieran, dass man kein teures Teleskop benötigt, um in die Tiefen des Alls vorzudringen, sondern auch mit einfachen Mitteln erfolgreich astronomische Beobachtungen durchführen kann. Welche Himmelsphänomene lassen sich schon mit bloßem Auge oder einem Fernglas erspähen? Was leisten kleinere Teleskope? Und welche Ausrüstung ist erforderlich, um den Nachthimmel fotografieren zu können? 

Der Referent erläutert leicht verständlich, wie sich jedermann am Himmel orientieren kann und unterschiedliche Objekte sicher erkennt. Tipps und Tricks zum Umgang mit optischen Instrumenten und sonstiger astronomischer Ausrüstung bilden einen weiteren Schwerpunkt des Abends.

Im Rahmen einer Exkursion mit mobilen Teleskopen bietet sich im Zeitraum vom 10.-13.03.2015 ergänzend die Möglichkeit, das Erlernte unmittelbar in der Praxis anzuwenden.Voraussetzung ist natürlich, dass das Wetter mitspielt.
Der Beobachtungsplatz liegt im Paderborner Umland außerhalb des hellen Stadtlichts. Dort haben die Teilnehmer die Möglichkeit, gemeinsam mit anderen Sternfreunden unter fachlicher Anleitung Objekte des Sternenhimmels zu beobachten, Gedanken auszutauschen und sich über Fernrohre und Feldstecher zu informieren. 

Da der Beobachtungsabend nur bei gutem Wetter stattfinden kann, weist am Veranstaltungstag ab ca. 17.00 Uhr ein Ansagedienst der Sternwarte (Tel. 05254/9318272) auf die Exkursion hin. Interessenten können sich zudem schon vorher auf der Homepage der Sternwarte registrieren, so dass sie direkt per E-Mail auf die Veranstaltung hingewiesen werden. 

Alle Interessenten treffen sich am Beobachtungstag um 19.00 Uhr auf dem Parkplatz der Universität Paderborn an der Warburger Straße, direkt gegenüber der Shell-Tankstelle. Von dort aus fahren die Teilnehmer, geführt von Mitarbeitern der Sternwarte, mit eigenen Fahrzeugen weiter zum gewählten Beobachtungsplatz.

Dienstag, 3. März 2015

6. März: Führung auf dem Planetenweg in Rietberg

Auf der Webseite der VHS Reckenburg-Ems habe ich folgenden Eintrag gefunden, den ich auszugsweise kopiere:

Planeten-Nacht-Wanderung: Astronomie und Mythologie auf dem Planetenweg in Rietberg

Planetenwanderungen sind geführte Wanderungen entlang des Planetenweges in Rietberg. Damit wird naturverbundenen Menschen die Möglichkeit geboten, nicht nur die Dimensionen des Planetensystems "physisch bemerkbar" zu durchmessen, sondern auch ein kosmisches Bewusstsein zu entwickeln gemäß den Bewegungsabläufen und diversen Zyklen von Sonne, Planeten und Mond. Die Doppeldeutigkeit ist kein Zufall: Die Planeten wandern als "Wandelsterne" um die Sonne. Am Sonnenmodell wie an allen Planetenstationen werden in populärwissenschaftlicher, allgemeinverständlicher Weise über die auf den Info-Tafeln des Weges enthaltenen Daten hinaus die jeweils aktuellen Daten vermittelt. Bei guter Sicht mit Teleskopbeobachtung: Sonne, Mond, Jupiter , Orion-Nebel und das Auffinden der Sternbilder am Abendhimmel.
Ein tolles Erlebnis nicht nur für Kinder.

Leitung: Dipl. Ing. Arnold Hoppe, Planetariumsgesellschaft OWL e.V.
Treffpunkt ist die "Sonne" auf dem Parkplatz am Bibeldorf, Rottwiese/Jerusalemer Straße

Termin: Fr. 06.03.201, Dauer: 18:00 - 20:30 Uhr, Kosten: 2,00 € (2,00 €)
Material:witterungsangepasste Kleidung und eine kleine Taschenlampe

Sonntag, 1. März 2015

2. - 8. März: Der Himmel über Bad Lipsppringe

In dieser Woche bestimmt der volle Mond den Abend- und Nachthimmel. Schwächere Himmelsobjekte haben es da schwer. Von den hellen Planeten ist nach Sonnenuntergang die Venus im Westen der "Star". Unterhalb von ihr kann nach zunehmender Dunkelheit für kurze Zeit auch noch der rötliche Mars gefunden werden. Jupiter leuchtet abends im Osten, am Morgen gegen 2:30 Uhr geht dort dann auch Saturn auf. Am Mittwoch gibt es eine einmalig einfache Gelegenheit, auch mal einen Blick auf den für das bloße Auge unsichtbaren Planeten Uranus zu werfen. Die ISS ist in dieser Woche bei nächtlichen Überflügen nicht zu sehen.

Am Montag, den 2. März, geht die Sonne um 7:09 Uhr auf und um 18:06 Uhr unter, sie leuchtet jetzt also schon fast wieder 11 Stunden lang vom Himmel. Am Abend wird um 19:42 Uhr Jupitermond Europa für fünf Minuten von Mond Ganymed bedeckt, um 21:23 Uhr fällt dann der Schatten von Ganymed auf Europa und verfinstert den Mond. Um 19:38 Uhr kommt es in den Zwillingen zu einem mit -6mag recht hellem Iridiumflare.

Am Dienstag, den 3. März, wird in der Frühe um 5:05 Uhr Jupitermond Io von Ganymed bedeckt, diese Bedeckung soll sogar für eine knappe Minuten total sein. Am Abend steht der Mond etwa in der Mitte zwischen Jupiter und Regulus, dem hellsten Stern des Löwen.

Am Mittwoch, den 4. März, geht die Venus (-4,0mag) nur 5 Bogenminuten (das ist 1/6 des Monddurchmessers) am Planeten Uranus (5,9mag) vorüber. In einem Fernglas sollte man dieses Paar  gut sehen können, wenn nicht die Venus alles überstrahlt. Der Helligkeitsunterschied beträgt nach der Magnitudenskala zehn Größenklassen. Da diese logarithmisch gestaltet ist, beträgt der tatsächliche Helligkeitsunterschied 10000! Wie gut, das unser Auge so toll gestaltet ist, das dies mittels eines Fernglas leicht zu überblicken ist.

Am Donnerstag, den 5. März, ist Vollmond. Diese Position erreicht der Mond exakt um 19:05 Uhr. Er steht heute auch in Erdferne, erscheint uns also vielleicht etwas kleiner als zu anderen Vollmondtagen. Laut Calsky soll dies sogar der kleinste Vollmond für die nächsten zehn Jahre sein. Um 21:52 Uhr beginnt ein Durchgang von Io vor der Jupiterscheibe, ab 22:30 wandert Ios Schatten über den Planeten.

Am Freitag, den 6. März, in der Frühe um 1:19 Uhr bedeckt Jupitermond Io den Mond Europa. Am Abend sollte man unbedingt zu Jupiter schauen. Zwischen 19:10 Uhr und 19:44 Uhr ist dort nur ein Mond zu sehen: Europa. Ganymed wird bis 19:44 Uhr verfinstert, Io bis 22:06 bedeckt und Kallisto bis 22:26 Uhr. Um 19:23 Uhr kommt es erneut in den Zwillingen zu einem hellen Iridiumflare (-4mag). Heute Nacht steht Kleinplanet Iris (8,9mag) in Opposition zur Sonne. Iris ist im Sternbild Löwe in der Nähe von Denebola zu finden. In Rietberg gibt es um 18 Uhr eine Führung auf dem Planetenweg durch meinen Sternfreund Arnold Hoppe.

Am Samstag, den 7. März, beginnt um 21:44 Uhr ein Durchgang von Europa vor der Jupiterscheibe, Europas Schatten fällt ab 23:07 Uhr auf den Planeten.

Am Sonntag, den 8. März, geht der nun leicht abnehmende Mond erst um 21:20 Uhr auf. Heute Abend ist er "nur" noch zu 92% beleuchtet. Vorher, um 19:16 Uhr kommt es mit -7mag wieder zu einem sehr hellem Iridiumflare im Sternbild Zwillinge.