Samstag, 31. Oktober 2015

2. - 8. November: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche kommt es am Morgenhimmel zu interessanten Begegnungen gleich dreier Planeten mit der abnehmenden Mondsichel, Jupiter, Venus und Mars sind beteiligt. Die ISS ist in dieser Woche bei nächtlichen Überflügen nicht zu beobachten.

Am Montag, den 2. November, geht die Sonne um 7:22 Uhr auf und um 16:43 Uhr unter. Der abnehmende Mond geht um 22:20 Uhr auf. Vorher, um 5:29 Uhr, gibt es wie in der vergangenen Woche noch einmal einen hellen Iridiumflare genau im Norden zu sehen. Um 17:05 Uhr gibt es in SSW in 32° Grad Höhe mit -7mag den hellsten Iridiumflare dieser Woche.


Am Dienstag, den 3. November, erreicht der Mond (exakt um 13:24 Uhr) das Letzte Viertel, er steht nachts im Sternbild Krebs. Um 7:25 Uhr gibt es genau im Norden in 72° Grad Höhe (also deutlich oberhalb des Polarsterns) einen sehr hellen Iridiumflare von -6mag.

Am Mittwoch, den 4. November, überholt am Morgen die Venus den Mars. der kleinste Abstand der beiden Planeten beträgt dabei nur 46' Bogenminuten, das ist etwa der eineinhalbfache Vollmonddurchmesser.

Am Donnerstag, den 5. November, kann man morgens mit einem Fernrohr oder gutem Fernglas beobachten, wie Jupiter nur 40'' Bogensekunden (!) entfernt an einem 7,6mag schwach leuchtendem Stern vorbeigeht. Das sieht dann fast so aus, als hätte Jupiter noch einen fünften Mond hinzubekommen. Bereits um 4:39 Uhr erreicht der veränderliche Stern Algol ein Helligkeitsminimum. Um 5:11 Uhr gibt es genau im Norden (in 30° Grad Höhe) einen mit -5mag sehr hellen Iridiumflare zu beobachten.

Am Freitag, den 6. November, geht die Venus nach ihrem Aufgang nur 16' Bogenminuten (halber Vollmonddurchmesser) am Stern beta Virginis (Jungfrau) mit 3,8mag vorüber. Die Mondsichel steht heute ca. 5° Grad westlich von Jupiter und ist nur noch zu 25% beleuchtet.

Am Samstag, den 7. November, steht am frühen Morgen die schmale Mondsichel (17% beleuchtet) dicht bei Mars und Venus, durch das "Erdlicht" hebt sich auch die "dunkle" Mondseite etwas vom Himmelshintergrund ab. In Rheda-Wiedenbrück gibt es heute die Veranstaltung "Sternenhimmel für Einsteiger".

Am Sonntag, den 8. November, zeigt um 1:28 Uhr der veränderliche Stern Algol ein erneutes Helligkeitsminimum. Heute früh geht Mars in nur 45' Bogenminuten Abstand an beta Vir vorüber. Der nur noch zu 11% beleuchtete Mond steht jetzt schon deutlich südlich von Mars und Venus und geht erst um ca. 4 Uhr auf.




Freitag, 30. Oktober 2015

7. November: Sternenhimmel-Mitmach-Vortrag in Rheda-Wiedenbrück

Am Samstag, den 7. November um 16 Uhr, hält mein Sternfreund Arnold Hoppe in der Volkshochschule im Stadthaus einen Vortrag unter dem Titel:

Mitmach-Vortrag: Astronomie für Einsteiger: Der Sternenhimmel über Rheda-Wiedenbrück

Im Ankündigungstext dazu heisst es:

Dieser Mitmach-Vortrag führt uns von der Mitte unseres Sonnensystems aus über unsere Nachbarplaneten Merkur, Venus und Mars hin zum Mond und zur Erde selbst. Der Hobbyastronom der Planetariumsgesellschaft OWL, Dipl. Ing. Arnold Hoppe zeigt darüber hinaus, wie alles zusammenhängt und beantwortet die Frage, warum unser Himmel blau und die Sonne gelb ist.
Weiter geht die planetarische Reise hin zu den Gasplaneten Jupiter und Saturn. Mit vielen Bildern und Informationen werden die Eigenheiten dieser Gasriesen herausgestellt.
Die gedankliche Exkursion setzt sich fort zu unserer Milchstraße und ihren Nachbargalaxien. Anschließend simuliert im Saal ein Computer-Planetariums-Programm auf einer Leinwand den aktuellen Sternenhimmel über Rheda-Wiedenbrück.
Das Auffinden der Sternbilder am Nachthimmel und die entsprechenden Erklärungen hierzu werden vermittelt. Einige mythologische Geschichten zum Sternbild Großer Bär oder zur Kassiopeia mit ihrer hübschen Tochter Andromeda dürften da natürlich nicht fehlen.
Wenn der Abendhimmel kaum Wolken hat, kann der Mond mit den Teleskopen und Feldstechern beobachtet werden.
Dies ist ein Vortrag, der nicht nur Kinder faszinieren wird. 


Hier noch ein paar wichtige Daten dazu:

Termin: Sa. 07.11.2015
Dauer:  16:00 - 18:00 Uhr
Dozent:  Arnold Hoppe

    VHS im Stadthaus, Luise-Hensel-Saal
    Kirchplatz 2
    33378 Rheda-Wiedenbrück

Kosten:  3,00€
Material:  Teleskop oder Feldstecher, wenn vorhanden

Donnerstag, 29. Oktober 2015

29. Oktober: Der Mond bedeckt die Hyaden und Aldebaran

****** ergänzt und aktualisiert am 30.10. um 07:10 Uhr (siehe unten) *********

Heute Abend zieht der Mond über den Sternhaufen der Hyaden hinweg, dabei kommt es zu mehreren Sternbedeckungen. Dieses Ereignis zu fotografieren ist jedoch nicht einfach, ist doch der Mond viel, viel heller als jeder einzelne Stern.

So sah es heute Abend nach Mondaufgang aus. Eigentlich sollte jetzt die Sternbedeckung von Theta Tauri beginnen. Dieser Stern hat zwei Komponenten, die 3,4 bzw. 3,8mag hell sind, also mit bloßem Auge (wenn man nicht zum Beispiel durch den Mond geblendet wird) durchaus sichtbar.

Mond hinter Wolken
Mein erstes Foto zeigt jedoch leider mehr Bedeckung durch Wolken... :-)

Das Bild entstand kurz vor 20 Uhr. Nach der tagesschau habe ich es noch einmal probiert. Um 20:24 Uhr bzw. 20:28 Uhr sollten die beiden Komponenten am dunklen Mondrand wieder erscheinen. Den "entscheidenden" Moment habe ich zunächst zu filmen versucht, leider ohne Erfolg. Vielleicht kann man einen Stern erkennen, ich denke aber, das ist eher Einbildung.

Um 20:38 Uhr entstand dann diese Foto:

Mond um 20:38 Uhr - kein Sternlein zu erkennen

Doch mit "harter" Bildbearbeitung lassen sich zwei Sterne erkennen:

Nach harter Bildbearbeitung tauchen die Komponenten von Theta Tauri auf
Die Bildbearbeitung habe ich mit dem Regler "Klarheit" (Lightroom/Camera Raw) durchgeführt, der den Kontrast im Mitteltonbereich des Bildes stark erhöht, für "normale" Fotos sicherlich nur manchmal empfehlenswert, hier ging es mir jedoch nur um eine Art "Beleg" für die Sternbedeckung.

Jetzt nähert sich der Mond dem hellsten Stern des Stiers, Aldebaran:

Mond und Aldebaran (links)

Bei Wikipedia findet man u.a. diese Information über Aldebaran: "Aldebaran ist ein Doppelsternsystem in etwa 67 Lichtjahren (20 Parsec) Entfernung. Der Hauptstern ist ein Roter Riese der Spektralklasse K5 und der Leuchtkraftklasse III. Er ist mit einer unregelmäßigen Periode bei einer Helligkeitsschwankung von 0,2 mag leicht veränderlich. Aldebaran hat die 2,5-fache Masse der Sonne, sein Durchmesser übersteigt den der Sonne jedoch um das nahezu 45-fache und er leuchtet 150-mal so hell wie diese."

Leider wird der Himmel immer dunstiger. Daumen drücken, damit es diesmal besser gelingt, die Bedeckung zu fotografieren.

Hurra! Die nachfolgenden Fotos zeigen, wie der Mond ich immer dichter zu Aldebaran hin bewegt:


Aldebaran beim Mond um 21:48:07

Aldebaran beim Mond um 21:51:17

Aldebaran beim Mond um 21:52:25

Foto von Mond um 21:52:55

Auf dem letzten Bild scheint mir der Stern schon verschwunden zu sein, das würde auch mit der für meinen Standort vorausberechneten Zeit übereinstimmen. Leider sind die Beobachtungsbedingungen in den letzten Minuten deutlich schlechter geworden, der Himmel ist jetzt richtig dunstig, man erkennt mit bloßem Auge so gut wie keine Sterne mehr. Ob sich das wieder ändert, wenn Aldebaran hinter dem Mond wieder auftauchen soll?

Und noch einmal Hurra! Der Dunst verzog sich wieder und der Austritt von Aldebaran am dunklen Mondrand war gut zu beobachten!

Aldebaran taucht am dunklen Mondrand rechts vom Mare Crisium wieder auf

Ich habe in meinem Videoversuch sogar das Auftauchend es Sterns hinbekommen:


Ich bitte das Wackeln meines Stativs zu entschuldigen! Nach 6 Sekunden sieht man zunächst einen Vogel vor dem Mond entlang fliegen, nach 21 Sekunden taucht - so gerade eben zu erkennen -  dann Aldebaran auf!

Am nächsten Morgen waren der Mond und Aldebaran übrigen schon wieder weit auseinander. In einer Stunde legt bewegt sich der Mond gegenüber den Sternen ungefähr eine Vollmondbreite weiter, das ist etwa ein halbes Grad. Das nächste Foto entstand fast 7Stunden nach der Bedeckung, der Abstand beträgt also mehr als 3° Grad:

Mond und Aldebaran am 30.10.2015 um 6:45 Uhr

Buchtipp: "Astrofotografie" von Thierry Legault

Ein Nachtrag vom Juni 2019: Hurra, inzwischen ist sogar schon die zweite Auflage erschienen! Ein toller Erfolg für dieses Buch!


Das Buch "Astrofotografie" von Thierry Legault ist jetzt endlich auch in deutscher Sprache erhältlich.

Thierry ist bekannt dafür, echt geniale Fotos zu machen. Zuletzt ist es ihm gelungen, während der Mondfinsternis im September die gleichzeitig vor der verfinsterten Mondscheibe vorüberfliegende ISS abzulichten. Das wollten auch viele in Berlin probieren, was dort meines Wissens nach jedoch nicht gelungen ist. (Siehe auch: http://www.universetoday.com/122573/first-lunar-eclipse-ever-photographed-with-a-transit-of-the-iss/ und https://www.youtube.com/watch?v=F3O2IXHzXuw )

Meines Erachtens ist es für alle, die sich ernsthaft mit der Astrofotografie beschäftigen wollen, eine tolle Fundgrube. Thierry hat das Buch ursprünglich natürlich auf französisch geschrieben, später erschien eine englische Übersetzung.

In sieben Kapiteln geht es von der einfachen Astrofotografie ohne Teleskop über die Möglichkeiten verschiedener Kameras, Bildbearbeitung und die "richtige" Ausrüstung hin zu anspruchsvoller Planeten und Mondfotografie, Sonne und zur Fotografie von Deep-Sky-Objekten. Ausführlich werden die notwendigen astronomischen und technischen Grundlagen behandelt. Mit 39,90 Euro ist das Buch nicht ganz billig, aber auf seinen weit über 200 Seiten bietet es sehr viel für das Geld.

Das Buch ist meiner Meinung nach für Anfänger und Fortgeschrittene gleichermaßen geeignet. Ich hatte schon die englische Fassung immer mal wieder in die Hand genommen, mit der deutschen wird jetzt manches noch einfacher verständlich. Den "Klappentext" will ich hier nicht wiederholen, mehr Informationen findet man hier über den Link zum Buch:

http://www.dpunkt.de/buecher/4753/9783864902574-astrofotografie.html


Da der dpunkt-Verlag von meinem besten Freund aus Studententagen geleitet wird - gemeinsam haben wir zum Beispiel die Sonnenfinsternisse 1999 in Deutschland und 2001 in Sambia beobachtet -, durfte ich die Übersetzung des Buches ins Deutsche gegenlesen und habe bei der Gelegenheit auch den einen oder anderen "astronomischen Fehler" gefunden, der zum Teil schon im Original und der englischen Übersetzung drin war. So taucht sogar mein Name in der Impressumsseite des Buches auf, was mich natürlich ein wenig stolz macht. Ich wünsche dem Buch daher natürlich ganz viele Käuferinnen und Käufer und würde mich sehr freuen, wenn es mit dazu beiträgt, noch mehr Freunde für unser schönes Hobby zu finden.

Mittwoch, 28. Oktober 2015

28. Oktober: Planetentrio und ein Iridiumflare

Frühaufsteher werden zur Zeit richtig belohnt. Zwischen Kaffeekochen und Brötchen holen konnte ich auch heute wieder ein Foto des Planetentrios machen. Der Abstand zwischen Venus und Jupiter ist jetzt deutlich größer geworden. Es wird auch nicht mehr lange dauern, bis die Venus den Mars eingeholt hat. Doch schauen sie genau hin. Nimmt man den Stern sigma Leo als Referenzpunkt, der zwar deutlich lichtschwächer, aber trotzdem schön oberhalb von Mars zu erkennen ist, stellt man schnell fest, auch der Mars bewegt sich von Tag zu Tag ein Stückchen Richtung Osten. Das kann also durchaus ein spannendes Wettrennen werden.

Jupiter, Venus und Mars am Morgen des 28. Oktober

Heute Morgen gab es noch ein weiteres schönes Ereignis am Morgenhimmel zu beobachten. Wie in meiner Wochenübersicht angekündigt, gab es heute genau in Richtung Norden einen Iridiumflare. Die beiden folgenden Bilder habe ich jeweils 30 Sekunden lang belichtet, um das Aufleuchten des Satelliten (den Flare) gut ins Bild zu bekommen. Das erste Bild zeigt sehr schön die helle Spur des Satelliten. Das zweite Bild entstand keine Minute später. Auch hier kann man noch eine schwache Leuchtspur erkennen. Der Satellit flog also quasi von "oben" (Polarstern) nach unten (Horizont). Klicken Sie auf einen des Bilder und schalten sie dann mal mit den rechts/links-Tasten ihres PCs zwischen den Bildern immer hin und her. Man erkennt dann nicht nur die Bahn des Satelliten, sondern auch ein klein wenig von der Drehung der Erde! Oben im Bild der Polarstern bewegt sich nicht, aber die Sterne im unteren Bildbereich sind in dieser knappen einen Minute doch ein klein wenig "nach rechts" gerückt. Früher dachten die Menschen, der ganze Himmel dreht sich um die Erde. Heute wissen wir, wir drehen uns - und die Drehachse der Erde zeigt genau zum Polarstern, so dass dieser fest bleibt, aber alles andere sich um ihn zu drehen scheint.

Iridiumflare um 5:58 Uhr

Iridiumspur um 5:59 Uhr

Wenn es morgen genauso klar bleibt, können wir um 5:52 Uhr einen noch helleren Iridiumflare an gleicher Stelle bewundern.

Dienstag, 27. Oktober 2015

27. Oktober: Noch einmal das Planetentrio

Heute früh war erneut klarer Himmel.  Und wieder strahlten die Planeten herrlich vom Morgenhimmel herab. Hier ein Foto von heute morgen:

Venus, Jupiter, Mars und Sterne am Morgen des 27. Oktober

Im Vergleich zu gestern ist der Abstand zwischen Jupiter und der Venus etwas größer geworden. Die Venus stand fast genau senkrecht unterhalb von Jupiter. In den kommenden Tagen wird der Abstand der beiden immer größer werden. Die Venus läuft dem Mars hinterher und wird diesen Anfang November erreichen. Am 5./6. November wird sich dann noch die abnehmende Mondsichel hinzugesellen. Auch dies wird dann sicherlich wieder ein schöner Anblick werden.

Merkur ist von meinem Garten aus nicht zu sehen. Er ist kurz nach 6 Uhr gerade erst aufgegangen, steht dann zu tief am Horizont, verdeckt von Hecken, Bäumen und Morgendunst. Als die Sonne um kurz nach 7 Uhr aufgegangen war, konnte ich trotz des dann hellen Himmels die Venus noch problemlos mit dem bloßen Auge erkennen. Jupiter war dann nicht mehr sichtbar, mit einem Fernglas war jedoch auch noch leicht zu sehen.

Montag, 26. Oktober 2015

26. Oktober: Jupiter und Venus dicht beieinander

Heute am frühen Morgen standen die Planeten Jupiter und Venus ganz dicht beieinander, so dass sie fast wie ein "Doppelstern" strahlten. Die Venus hat eine Helligkeit von ca. -4mag und Jupiter von -2mag.Etwas unterhalb der beiden war auch noch der Planet Mars (ca. 1mag) in der Morgendämmerung zu erkennen. Das erste Bild zeigt ganz oben am Rand auch noch Aldebaran, den hellsten Stern des Löwen. Meine beiden Fotos entstanden kurz nach 6:00 Uhr:

Jupiter und Venus am Morgen des 26. Oktober
Jupiter steht etwas oberhalb der helleren Venus. Links unterhalb der beiden kann man auch noch den deutlich schwächeren Mars erkennen. Das Foto entstand bei 1,5 Sekunden Belichtungszeit bei f /4.0 und einer Brnnweite von 45mm, ISO 400 mit meiner Canon 5D Mark II Kamera. Für diesen Blog habe ich das Foto natürlich etwas verkleinert.

Und hier jetzt ein weiteres Bild, ein Ausschnitt aus einem größeren Bild, das mit 105mm Brennweite bei ansonsten gleichen Daten aufgenommen wurde. Bei dieser Brennweite kann man rechts direkt am Jupiter sogar kleinere Lichtpunkte erkennen (okay, eher "Streifen"). Diese werden durch die vier Jupitermonde verursacht, die heute früh zufälligerweise alle auf der gleichen (westlichen) Seite des Planeten standen (fr eine größere Bilddarstellung einfach auf das Bild klicken.)

Ein Ausschnitt aus einem praktisch gleichen Bild, jedoch bei 105mm Brennweite.
Oberhalb vom Mars kann man noch einen weiteren Stern erkennen, dies ist sigma Leo, ein Stern mit 4mag, also 4. Größenklasse.

In den kommenden Tagen wird der Abstand zwischen Venus und Jupiter wieder größer werden. Wenn das Wetter mitspielt, wird es spannend, die beiden zu verfolgen.

Samstag, 24. Oktober 2015

26. Oktober - 1. November: Der Himmel über Bad Lippspringe

In diesen Tagen ist der Himmel ja meist Wolkenverhangen, aber wenn das Wetter mitspielt, kann man in dieser Woche am Morgen vor Sonnenaufgang weiterhin die schöne Planetenparade von Venus, Jupiter und Mars beobachten. Ab ca. 3:30 Uhr sind diese drei Planeten alle im Osten über der Egge zu sehen. Die Venus zieht dabei von Tag zu Tag ein Stück an Jupiter vorbei und geht jedesmal etwas später auf. Nach 6 Uhr kann tief im Osten in der Morgendämmerung vielleicht auch noch Merkur gefunden werden. Der Abend- und Nachthimmel wird in dieser Woche durch den vollen Mond dominiert. Die ISS ist bei ihren Überflügen in dieser Woche nicht zu beobachten, dafür gibt es am Morgenhimmel eine Serie von Iridiumflare, die alle fast genau im Norden, in ca. 45° Grad Höhe, unterhalb des Polarstern stattfinden.

Am Montag, den 26. Oktober, geht die Sonne um 7:08 Uhr auf und um 17:04 Uhr unter. Der Tag dauert also gerade noch zehn Stunden. Am Morgen stehen Mars, Jupiter und Venus jetzt am engsten zusammen. Am Abend bedeckt der praktisch volle Mond von 19:56 Uhr bis 20:40 Uhr den Stern mü im Sternbild Fische.(4,8mag)

Am Dienstag, den 27. Oktober, haben wir exakt um 13:07 Uhr Vollmond, zu dieser Zeit steht er bei uns natürlich noch unter dem Horizont. Der Mond geht um17:28 Uhr auf und erst am nächsten Morgen um ca. 8:00 Uhr unter. Die Iridiumflare-Serie beginnt heute mit einem allerdings mit nur 0,8mag nicht besonders hellen Flare um 6:04 Uhr.

Am Mittwoch, den 28. Oktober, ist neben den drei hellen Planeten am Morgenhimmel vielleicht auch noch Merkur zu sehen. Er geht jedoch erst um ca. 6:00 Uhr auf und ist in der Dämmerung nicht einfach zu finden. Heute wird die Iridiumflare-Serie um 5:58 Uhr mit einem -2mag hellem Flare fortgesetzt.

Am Donnerstag, den 29. Oktober, wird die Iridiumflare-Serie um 5:52 Uhr mit einem mit -8mag extrem hellem Iridiumflare fortgesetzt. Am Abend kommt es zu einer ganzen Serie von Sternbedeckungen durch den Mond, da der Mond durch die Hyaden zieht. Da Vollmond schon vorbei ist, wird die Bedeckung der meist nicht zu sehen sein, da sie am hellen Mondrand stattfindet. Das plötzliche "Anknipsen", also das Wiedererscheinen der Sterne auf der dunklen Mondseite kann sicherlich besser beobachtet werden. Es lohnt sich zwischen 19:40 Uhr und Mitternacht immer wieder mal mit einem Fernglas zum Mond zu schauen. Besonders spannend wird die Bedeckung von Aldebaran, dem hellsten Stern des Stiers, die um 22:53 Uhr an der hellen Mondseite beginnt und um 23:51 an der dunklen Mondseite endet.

Am Freitag, den 30. Oktober, findet die Iridiumflare-Serie um 5:46 Uhr mit einem  weiteren sehr hellem Flare von -7mag fortgesetzt. Am Abend  zeigt der Mond übrigens maximale Libration in Breite, so dass wir seinen Nordpol sehen können. Der immer noch zu 85% beleuchtete Mond geht um 19:38 Uhr auf.

Am Samstag, den 31. Oktober, findet der Iridiumflare bereits um 5:40 Uhr statt, er ist heute -5mag hell. Der Mond geht am Abend um 20:33 Uhr auf, er ist nicht weit von gamma Geminorum entfernt. Er zeigt starke Libration in Länge, der Krater Grimaldi steht randnah. In der Presse wirbelt der Asteroid 2015 TB145 ein wenig Staub auf, da er heute der Erde sehr nahe kommt. Die Beobachtung dieses Himmelskörpers bleibt jedoch größeren Fernrohren vorbehalten, da er kaum über die 10mag an Helligkeit hinauskommen wird.

Am Sonntag, den 1. November, geht der Mond erst um 21:32 Uhr auf, da die Sonne heute schon kurz vor 17 Uhr untergeht, kann man schon wieder einige Stunden den Abendhimmel ohne sein helles Licht genießen. Kleinplanet Nausikaa (9,3mag) geht heute nur 9' Bogenminuten südlich an Stern 42 Persei (5,1mag) vorüber.

Samstag, 17. Oktober 2015

19. - 25. Oktober: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche beherrscht der immer voller werdende Mond den Abendhimmel. Am Morgenhimmel kann man immer noch die Planetenparade von Venus, Mars und Jupiter bewundern, diese Planeten gehen alle noch vor 4 Uhr in der Frühe auf. Spezialisten finden vielleicht gegen 7 Uhr sogar noch den Merkur tief im Osten. Die ISS ist nur noch kurz bei abendlichen Überflügen zu beobachten.

Am Montag, den 19. Oktober, geht die Sonne um 7:55 Uhr auf und um 18:23 Uhr unter, der helle Tag ist gegenüber dem letzten Montag um 27 Minuten kürzer. Der Mond zeigt maximale Libration in Breita, das Mare Crisium steht randnah. Er steht am Abend recht tief am Horizont im Sternbild Schütze und geht um 22:55 Uhr unter. Kleinplanet Laetitia (9,7mag) geht 21' Bogenminuten südlich am Stern 96 Ceti (5,0mag) vorüber. Die ISS ist heute Abend zwischen 18:58 Uhr und 19:04 Uhr am Abendhimmel bei einem Überflug in maximal 65° Grad Höhe zu beobachten. Um 19:30 Uhr halte ich an der Sternwarte in Paderborn Schloß Neuhaus einen Vortrag zur "Himmelsbeobachtung mit dem bloßen Auge".


Am Dienstag, den 20. Oktober, erreicht der Mond um 22:31 Uhr exakt das Erste Viertel. Er geht um 23:56 Uhr unter. Zuvor kommt es gegen 20:16 Uhr zu einer Bedeckung eines 7mag schwachen Sternchens an seinem dunklen Rand. Zwischen 19:43 Uhr und 19:48 Uhr fliegt die ISS in maximal 30° Grad Höhe, oberhalb des Mondes, über unseren Abendhimmel hinweg.

Am Mittwoch, den 21. Oktober, kann man bei klarer Sicht nach Osten am frühen Morgen gegen 5 Uhr vielleicht das Zodiakallicht beobachten. Jupiter steht heute früh nur 23' Bogenminuten entfernt von chi Leonis (4,7mag). Die ISS fliegt zwischen 18:50 Uhr und 18:58 Uhr in maximal 40° Grad Höhe über unseren Südhimmel hinweg. Am Abend um 21:34 Uhr zeigt der veränderliche Stern Algol ein Helligkeitsminimum.

Am Donnerstag, den 22. Oktober, erreicht der Meteorstrom der Orioniden sein Maximum. Solange der Mond am Himmel steht (er geht diese Nacht erst um 2:22 Uhr am Freitag unter) wird man jedoch kaum eine Sternschnuppe entdecken können. Zwischen 19:34 Uhr und 19:40 Uhr kann die ISS noch einmal tief im Südwesten gesehen werden, sie erreicht jedoch nur noch eine Höhe von 18° Grad über dem Horizont. Um 20:29 Uhr kommt es im Sternbild Pegasus zu einem mit -6mag sehr hellem Iridiumflare.

Am Freitag, den 23. Oktober, kommt es um 20:19 Uhr erneut zu einer Sternbedeckung durch den Mond. Auch dieser Stern ist mit 7mag nur im Fernglas sichtbar.

Am Samstag, den 24. Oktober, steht am frühen Morgen gegen 7 Uhr die Venus (-4mag) nur 9' Bogenminuten von 59 Leonis (5,1mag) entfernt. Und am Abend gibt es wieder um 20:17 Uhr eine Sternbedeckung eines 7mag schwach leuchtenden Sternchens durch den Mond.

Am Sonntag, den 25. Oktober, endet die Sommerzeit. Um 3:00 Uhr in der Frühe werden die Uhren auf 2:00 Uhr zurück gestellt. Wer nachts schlafen möchte, kann so eine Stunde länger ruhen. Sonnenaufgang ist aber plötzlich auch eine knappe Stunde früher, heute um 7:06 Uhr, aber auch der Sonnenuntergang ist früher, nämlich schon um 17:11 Uhr.




Dienstag, 13. Oktober 2015

19. Oktober: Himmelsbeobachtung mit dem bloßen Auge

Am Montag, den 19. Oktober halte ich um 19:30 Uhr an der Sternwarte in Paderborn Schloß Neuhaus wieder einmal einen Vortrag. Diesmal geht es um:

Himmelsbeobachtung mit dem bloßen Auge

In der Ankündigung der Sternwarte heißt es dazu u.a.:

Planetenparade am Morgenhimmel
Astronomie braucht nicht nur große Teleskope. Sie fängt damit an, dass man mit den eigenen Augen neugierig zum Himmel schaut. Jahrhundertelang haben die Menschen ohne große Hilfsmittel zum Firmament geschaut und trotzdem interessante Beobachtungen gemacht. Dies ist auch heute noch möglich.

Was verrät uns die täglich wechselnde Stellung der Sonne am Himmel über die Rotation der Erde? Warum steht der Mond mal ganz hoch oben am Himmel und ist manchmal nur knapp über dem Horizont zu finden? Schon mit dem bloßen Auge kann man zum Beispiel Doppelsterne aufspüren oder auch die Helligkeitsschwankungen von veränderlichen Sternen registrieren. Die Besucher des Vortrags werden lernen, Sternschnuppen von Satellitenflares zu unterscheiden und die Internationale Raumstation (ISS) auf ihrem Weg um die Erde zu verfolgen.

Ich werde Tipps geben, wie man sich in der zunächst unüberschaubar großen Zahl von Sternen am Himmel zurechtfindet und Bücher, Computerprogramme und kostenlose Apps für Smartphones vorstellen, die uns bei der Beobachtung des Himmels unterstützen. 

Ich werde viele unterschiedliche Facetten der Astronomie anreißen und kann hoffentlich deutlich machen, das Himmelsbeobachtung auch ohne große Teleskope auch heute noch einen beachtlichen wissenschaftlichen Wert haben kann.

Der Eintritt von 3 Euro kommt wie immer der Arbeit der Sternwarte zugute.

Samstag, 10. Oktober 2015

12. - 18. Oktober: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche haben wir Neumond, das heisst man kann auch gut lichtschwache Sterne beobachten, an dunklen Orten sollte man zum Beispiel die Milchstrasse gut erkennen können. Am Morgenhimmel ist die Planetenparade immer noch schön zu sehen. Venus geht um kurz vor 4 Uhr auf, Mars und Jupiter folgen rund eine dreiviertel Stunde später. Zu Anfang der Woche kann vielleicht auch Merkur gefunden werden, der aber erst nach 6 Uhr aufgeht. Saturn kann am Abend von Spezialisten tief im Südwesten bis gegen 19:45 Uhr gefunden werden.

Am Montag, den 12. Oktober, geht die Sonne um 7:43 Uhr auf und um 18:38 Uhr unter. Der helle Tag dauert also nur noch weniger als 11 Stunden. Um 20:15 Uhr steigt die ISS aus dem Westen kommend am Himmel hoch hinauf, sie fliegt exakt über Bad Lippspringe hinweg, ist um 20:19 Uhr also genau über unseren Köpfen im Zenit zu sehen und verschwindet dann eine Minute später im Erdschatten. An der Sternwarte in Paderborn Schloß Neuhaus trifft sich heute Abend die "Beobachtergruppe". Uranus (6,1mag) steht heute um5:49 Uhr genau in Opposition zur Sonne und kann die ganze Nacht beobachtet werden.

Am Dienstag, den 13. Oktober, ist exakt um 2:06 Uhr Neumond. Zwischen 19:23 Uhr und 19:29 Uhr fliegt die ISS in 83° Grad Höhe über unsere Stadt hinweg, sie trifft dabei fast genau auf Deneb, den hellsten Stern im Sternbild Schwan.

Am Mittwoch, den 14. Oktober, kann vielleicht die nur zu 3 % beleuchtete Mondsichel in der ersten Stunde nach Sonnenuntergang noch gesehen werden. Zwischen 20:07 Uhr und 20:12 Uhr fliegt die ISS ein weiteres Mal praktisch genau über unsere Stadt hinweg, bevor sie im Erdschatten verschwindet.

Am Donnerstag, den 15. Oktober, geht der Mond um 19:56 Uhr unter, ob er heute zu sehen sein wird? Zwischen 19:15 Uhr und 19:21 Uhr fliegt die ISS wieder exakt über unsere Stadt hinweg.

Am Freitag, den 16. Oktober,  geht der Mond um 20:31 Uhr unter, er steht etwas oberhalb von Saturn, wird also nur bei guter Sicht nach Südwesten zu sehen sein. Um 19:20 Uhr kommt es in der Nähe von Altair, dem hellsten Stern des Adlers, zu einem mit -4mag recht hellem Iridiumflare. Die ISS fliegt zwischen 19:59 Uhr und 20:03 Uhr in maximal 71° Grad Höhe über unseren Südwestlichen Himmel hinweg. Gegen 22 Uhr kann man auf Kleinplanetenjagd gehen: Kleinplanet Nr. 29., Aphrodite (8,9mag), geht 10' Bogenminuten nördlich an iota Arietis (5,2mag) vorüber und Nr. 19, Laetitia (9,8mag), geht 18' Bogenminuten südlich an 97 Ceti (5,8mag) vorüber. Mit einem Fernglas oder einer guten DSLR-Kamera sollte man diese engen Vorübergänge beobachten und dokumentieren können.

Am Samstag, den 17. Oktober, stehen am Morgenhimmel Mars und Jupiter nur einen Vollmonddurchmesser voneinander entfernt. Am Abend geht die zu 20 % beleuchtete Mondsichel um 21:12 Uhr unter. Vorher fliegt zwischen 19:06 Uhr und 19:13 Uhr die ISS in maximal 84° Grad Höhe über unseren Himmel hinweg.

Am Sonntag, den 18. Oktober,  geht der Mond um 22 Uhr unter, er zeigt maximale Libration in Breite, d.h. wir können seinen Südpol sehen.. Zwischen 19:51 Uhr und 19:55 Uhr fliegt die ISS in maximal 43° Grad Höhe an unserem Südhimmel entlang. Sie kommt dabei Altair, dem hellsten Stern des Adlers sehr nahe.

Montag, 5. Oktober 2015

28. September: Mondfinsternis

(geschrieben am 5. Oktober 2015)

Mehrere Freunde haben mich gefragt, warum ich denn gar kein Bild von der Mondfinsternis in meinem Blog zeige. Ja, das ist leider eine etwas traurige Geschichte.
Wie wohl jeder andere Hobbyastronom habe ich mich sehr auf dieses Ereignis gefreut. Und mit Spannung besonders die Wettervorhersagen verfolgt. Es sollte ja klar sein, aber Nebel wäre nicht auszuschließen. Und den gab es hier vor Ort zum Beispiel zur letzten Sonnenfinsternis ja reichlich.
Doch dann hat das Wetter tatsächlich gut mitgespielt!

Nur leider meine persönliche Gesundheit nicht. Kurz vor dem Wochenende überfiel mich eine fiese fiebrige Erkältung, das ich zuerst leider meinen geplanten Vortrag an der Sternwarte in Essen absagen musste. Mit Hilfe von Antibiotika ging es mir dann über das Wochenende etwas besser, aber leider nicht viel. Und so beschloss ich, lieber zuhause zu bleiben und nicht mit den Sternfreunden zum Haxterberg zu fahren.

Doch so ganz wollte ich natürlich nicht auf die Mofi verzichten. Der Wecker wurde gestellt, aber dank Husten, Schnupfen, Heiserkeit (und Mofi-Fieber?) konnte ich sowieso nicht gut schlafen. Gegen 3 Uhr in der Früh war ich wach und stellte dann auf einer geeigneten Fensterbank meine große Kamera auf, um per Automatk jede Minute ein Bild zu machen. Damit könnte ich dann entweder einen Zeitraffer erstellen oder vielleicht eine schöne Collage erstellen. So hoffte ich es - der Apparat machte auch klack, das erste Foto war im Kasten, klack, das zweite Foto war im Kasten, klack, ...
Ich ging wieder ins Bett.

Nach einer Stunde ich wieder aus dem Bett raus und ans Fenster. Fantastisch wie die Finsternis dann fortgeschritten war. Doch, irgendwie fehlte etwas - ja, tatsächlich, meine Kamera machte gar kein "klack" mehr !? Oje, ich stellte fest, die hat nur knapp zehn Bilder gemacht und dann nicht mehr weiter. Grrr.... Doch für eine genauere Fehleranalyse hatte ich nun wirklich keinen Kopf. Lieber wieder ins Bett.

Aber nicht lange, denn jetzt sollte die Finsternis doch ihren Höhepunkt erreichen. Der Blick aus dem Fenster war wirklich tief beeindruckend. Der Mond war tiefrot, nur im unteren Bereich etwas heller, ins Orange leuchtend. Besonders beeindruckend war jetzt ein Blick durch das Fernglas: Der tiefrote Mond hing am Himmel zwischen vielen, vielen Sternen. Ich war richtig gerührt.

"Ist das nicht immer so?", wird sich jetzt vielleicht der eine oder andere denken. Nein! In einer normalen Vollmondnacht ist es gar nicht einfach, überhaupt Sterne zu erkennen. Denn das helle Mondlicht überstrahlt fast alle. Schon gar nicht kann man Sterne direkt in der Nähe des Mondes erkennen.

Von diesem Anblick überwältigt blieb ich sicherlich viel zu lange am offenen Fenster stehen, doch irgendwann ging es wieder ins Bett. (Zum Glück hat meine Frau tief und fest geschlafen, sonst hätte ich sicherlich was zu hören bekommen.)

Ein vorzeigbares Foto habe ich trotzdem noch geschossen. Hier kommt es:

Mondfinsternis am Morgen des 28.9.2015 um 4:33 Uhr MESZ

Hier ein paar weitere Fotos von meinen Sternfreunden aus Paderborn, diese sind alle auf dem Haxterberg entstanden (Herzliche Dank an Frank dafür!):

Auf dem Haxterberg war eine ganze Gruppe von Sternfreunden zusammen gekommen...

... um die Mondfinsternis zu beobachten und zu fotografieren.
Der verfinsterte Mond zwischen den Sternen

Der Verlauf der Finsternis über dem Haxterberg (alle Fotos (C) Frank Bewermeyer)

Viele weitere, zum Teil wunderschöne, Bilder kann man im Internet finden. Eine ganze Reihe schöner Bilder findet man zum Beispiel im Polarlichtforum. Einfach mal dort durch die Seiten blättern. Besonders gefallen hat mir das Bild vom "Erntemond", wie der Vollmond im September auch manchmal genannt wird. Oder ein Bild aus Kiel, das durch seine Komposition schön den Verlauf des Erdschatten zeigt. Und so ähnlich hätte vielleicht auch mein Bild ausgesehen, wenn die Kamera durchgelaufen wäre. Oder vielleicht so? oder so? Und hier noch eine schöne Erklärung, warum diese Mondfinsternis so dunkel war (in englisch!) und ein ausführlicher Beobachtungsbericht. und Thierry Legault hat es tatsächlich geschafft, die vor der Mondfinsternis entlang fliegende ISS zu filmen!

Samstag, 3. Oktober 2015

5. - 11. Oktober: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche kommt es vor der Morgendämmerung zu einer spannenden Planetenparade am Morgenhimmel, in der auch der Mond mitspielt. Venus, Mars und Jupiter kann man gemeinsam beobachten. Am Abendhimmel wird es schnell dunkel, bis weit nach Mitternacht kann man ohne störendes Mondlicht den Sternenhimmel bewundern. Auch die ISS ist bei abendlichen Überflügen zu beobachten.

Am Montag, den 5. Oktober, kann um 6:52 Uhr unterhalb des Mondes ein mit -4mag heller Iridiumflare beobachtet werden. Die Sonne geht um 7:31 Uhr auf und um 18:54 Uhr unter, sie steht also keine 11 1/2 Stunden mehr über dem Horizont. Die ISS kann bei klarer Sicht zum Südhorizont um 20 Uhr in jedoch nur 14° Grad Höhe über dem Horizont bei einem Überflug beobachtet werden.


Am Dienstag, den 6. Oktober, kann die ISS zwischen 20:40 Uhr und 20:44 Uhr aus dem Südwesten aufsteigend gesehen werden, bis sie im Süden unterhalb des Sternbilds Adler in ca. 36° Grad Höhe im Erdschatten verschwindet.

Am Mittwoch, den 7. Oktober, kann die ISS zwischen 19:48 Uhr und 19:54 Uhr am Südhimmel bei ihrem Überflug in maximal 26° Grad Höhe beobachtet werden.

Am Donnerstag, den 8. Oktober, geht der Mond um 2:48 Uhr auf. Um 6:00 Uhr steht die nur noch zu 20% beleuchtete Sichel oberhalb der Venus und der weiteren Planeten. Zwischen 20:33 Uhr und 20:37 Uhr kann die ISS heute schon in 56° Grad Höhe, oberhalb des Sternbilds Adler, bei ihrem Überflug beobachtet werden. Heute Nacht erreicht der Sternschnuppenstrom der "Draconiden" sein Maximum, dieser ist jedoch gewöhnlich nicht sehr auffällig.

Am Freitag, den 9. Oktober, geht der Mond erst nach der Venus um 3:50 Uhr auf. Um 6:00 Uhr ist seine Sichel nur noch zu 13 % beleuchtet, er steht jetzt neben der Planetenparade. Um 6:37 Uhr kommt es fast genau im Süden zwischen den Sternbildern Orion und Kleine Hund zu einem mit -8mag sehr hellem Iridiumflare. Die ISS kann zwischen 19:41 Uhr und 19:46 Uhr bei ihrem Überflug mit einer maximalen Höhe von 43° Grad über dem Südhorizont beobachtet werden.

Am Samstag, den 10. Oktober, steht die nur noch zu 7 % beleuchtete Mondsichel bereits unterhalb der Planetenparade, wahrscheinlich kann er heute das letzte Mal vor Neumond gesehen werden. Die Venus ist heute nur 2 1/2° südlich von Regulus, dem hellsten Stern des Löwen. Zwischen 20:25 Uhr und 20:29 Uhr steigt die ISS heute schon auf eine Höhe von 80° Grad über dem Horizont hoch hinauf und fliegt durch die Sternbilder Leier und Schwan, bevor sie im Erdschatten verschwindet.

Am Sonntag, den 11. Oktober, kann bei sehr guter Sicht zum Osthorizont (was bei uns im Ort wegen des Eggegebirges kaum möglich sein wird, es sei denn man fährt auf die Egge rauf) nach 6 Uhr nicht nur die nur noch zu 3 % beleuchtete Mondsichel gesehen werden, sondern daneben auch noch der Planet Merkur, der Abstand beträgt nur2 1/2 Grad, der Mond steht westlich von Merkur.. Zwischen 19:33 Uhr und 19:39 Uhr fliegt die ISS in einer maximalen Höhe von 66° Grad über unseren Abendhimmel hinweg.