Samstag, 27. April 2013

29. April - 5. Mai: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche nimmt der Mond wieder ab und zieht sich schnell vom Abendhimmel zurück, es wird zwar immer später dunkel, aber am späteren Abend lassen sich dann doch wieder gut "deep-sky"-Objekte beobachten. Außerdem ist der Planet Saturn jetzt bestens die ganze Nacht über zu beobachten,. Jupiter leuchtet am Abendhimmel bis knapp vor Mitternacht. Die ISS ist in dieser Woche bei ihren Überflügen nicht zu sehen.

Am Montag, den 29. April, geht die Sonne um 6:00 Uhr auf und um 20:54 Uhr unter. Der helle Tag ist jetzt schon fast 15 Stunden lang. Der Mond geht erst deutlich nach Mitternacht auf. Bei Jupiter geht um 21:09 Uhr eine Verfinsterung von Io zu Ende und um 21:37 Uhr beginnt eine Bedeckung von Europa.

Am Dienstag, den 30. April, müssen sie am Abend aufpassen. Nicht nur am Blocksberg tanzen die Hexen! Wenn Sie davon nichts halten, nutzen Sie den Abend doch einmal zur Beobachtung des Planeten saturn mit seinem Ring, er ist ab 22 Uhr gut im Ostsüdosten zu finden.

Am Mittwoch, den 1. Mai, steht am Abend Saturnmond Rhea in westlicher Elongation.

Am Donnerstag, den 2. Mai, geht der Mond um 2:32 Uhr auf, um 13:14 Uhr steht der Mond  im letzten Viertel, da ist er jedoch bereits wieder untergegangen. Er zeigt heute übrigens auch maximale Libration in Breite und lässt dadurch einen Blick auf seinen Südpol zu.

Am Freitag, den 3. Mai, gibt es bereits um 0:33 Uhr einen extrem hellen Iridiumflare zu bewundern, in einer Höhe von 39° Grad bei 226° Grad Südwest, das ist etwas unterhalb des Schwanzes des Sternbilds Löwe, leuchtet dieser Flare mit einer Stärke von -7,8mag. der hellste Saturnmond, Titan, steht heute in östlicher Elongation.

Am Samstag, den 4. Mai, geht morgens um 0:30 Uhr Kleinplanet Ceres (8,8mag) nur 16' Bogenminuten südlich am Stern 28 Geminorium (5,5mag)  vorüber. Am Abend um 23:30 Uhr steht Saturnmond Tethys in östlicher Elongation.

Am Sonntag, den 5. Mai, geht der Mond erst um 3:50 Uhr auf, er ist dann nur noch zu 23 % beleuchtet, in seinem dunklen Teil macht sich bereits das "Erdlicht" bemerkbar. Und er zeigt maximale Libration in Länge, der Krater Grimaldi erscheint randnah. Am Abend gegen 22 Uhr steht dann Saturnmond Tethys in westlicher Elongation.

Donnerstag, 25. April 2013

25. April: Mondfinsternis - und keiner wird es merken?


************ überarbeitet und aktualisiert am 27.4. ************

Heute, am Donnerstag, den 25. April, haben wir Vollmond, exakt um 21:57 Uhr. Der Mond geht hinter der Egge um 20:41 Uhr auf und am nächsten Morgen kurz nach 6:00 Uhr unter. Er steht heute also der Sonne genau gegenüber, er ist dabei ca. 5° Grad von Saturn entfernt. Und manchmal kommt es daher an solchen Vollmondnächten sogar zu einer Mondfinsternis, wenn der Mond dann den Schatten der Erde durchquert. Heute beträgt die Verfinsterung des Mondes jedoch nur 2 %, also nur eine ganz kleine "Delle", die kaum ein Mensch bemerken wird. Bei uns ist diese minimale Verfinsterung zwischen 21:51 Uhr und 22:23 Uhr zu beobachten. Mal sehen, ob man das merkt.

Denn der Erdschatten ist keine scharf abgegrenzte Linie, selbst im Fernglas oder Fernrohr dürfte das Dunkel des Kernschatten schwierig auszumachen sein.

Um einen Vergleich zu ermöglichen, habe ich gestern Abend schon mal ein Foto des fast vollen Mondes gemacht:

Mond am Tag vor der Finsternis (24. April 2013), durch Spektiv fotografiert 1/250 sec, Bl. 3,5
Das er nicht ganz voll ist, kann man am linken, unteren Rand erkennen. Dort zeigen etliche Krater noch scharf abgegrenzte Schatten, noch fällt das Licht also nicht frontal auf den Mond. Dies wird heute Abend anders sein.

Die kleine, maximal zweiprozentige Verfinsterung tritt am oberen Rand des Mondes auf, an seinem Nordpol. Bei uns steht der Mond zum Zeitpunkt der Finsternis nur wenig über den Horizont, wer weiter im Süden beobachtet, zum Beispiel in Afrika, hat bessere Sicht.

Es kam am Abend, wie es kommen musste: Als es soweit war, dass die Finsternis ihren "Höhepunkt" erreichte, herrscht hier sogar "totale" Mondfinsternis, denn eine größere Wolke schob sich vor den Mond.

Hier ein Bild von 21:39 Uhr...:


Die Verdunkelung im linken, oberen Bereich des Mondes ist auf den "Halbschatten" der Erde zurückzuführen. Der Eintritt in den "Kernschatten" erfolgt erst etwas später. Die Erdatmosphäre sorgt dafür, dass der Schatten der Erde keine "klare Kante" besitzt, sondern dass es einen sehr weichen Übergang zwischen diesen beiden Zonen gibt.

... und hier ein Foto von 21:44 Uhr, jetzt dominieren eindeutig dickere Wolken...:


... kurz danach (ab 21:46 Uhr) war gar nichts mehr zu sehen....

Sch.....

Aber so ist es leider. Die nächste Mondfinsternis in Deutschland soll am Montag, den 28. September 2015 in der Frühe (Höhepunkt 4.47 Uhr) stattfinden - wenn dann das Wetter mitspielt. Wer eine totale Mondfinsternis am Abend erleben will, muss hierzulande sogar bis zum 27.7.2018 warten, die verspricht dann jedoch besonders klasse zu werden. Sie findet arbeitnehmerfreundlich am Freitagabend statt und ist mit einer Länge von 103 Minuten die längste totale Mondfinsternis unseres Jahrhunderts.

Aber stimmt meine Überschrift "keiner wird es merken" ? Da habe ich mich tatsächlich getäuscht. Denn durch die diffuse Grenze zwischen Kern- und Halbschatten ist die Verdunkelung des Mondes doch viel auffälliger, als die berechneten 2 % es vermuten ließen. Auf facebook wurde mehrere Fotos von astronomischen Laien veröffentlicht, denen die Veränderung am Mond durchaus aufgefallen waren. Für mich eine schöne Bestätigung, dass wissenschaftliche Berechnungen nicht alles sind. Auch 2 % können manchmal viel ausmachen und bewirken. Schön, dass Menschen aufmerksam und neugierig sind und dann beginnen, Fragen zu stellen. Damit fängt Wissenschaft an - und bleibt immer spannend.

Samstag, 20. April 2013

21. - 28. April - Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche kommt es am Donnerstag zu einer klitzekleinen Mondfinsternis. Außerdem ist Saturn die ganze Nacht zu beobachten, Jupiter strahlt noch am Abendhimmel hell. Die ISS ist nur noch am Anfang der Woche am Abendhimmel bei Überflügen zu beobachten.

Am Montag, den 21. April, geht die Sonne um 6:14 Uhr auf und um 20:34 Uhr unter, wieder ist die Tageslänge um eine knappe halbe Stunde gegenüber der letzten Woche gewachsen. Am Abend gibt steht Jupitermond Io zunächst direkt vor der Planetenscheibe und bleibt dadurch unsichtbar. Sein Durchgang geht um 21:09 Uhr zu Ende, sein Schatten wandert noch bis 22:05 Uhr über den Planeten. Die ISS fliegt zwischen 21:36 Uhr und  21:41 Uhr in maximal 32° Grad Höhe über unseren Himmel hinweg. Um 23:57 Uhr kann man bei 251° Grad Westsüdwest in 24° Grad Höhe einen sehr hellen (-6,9mag) Iridiumflare bewundern.

Am Dienstag, den 22, April, zeigt der Mond wieder einmal maximale Libration in Länge, das Mare Crisium ist randnah. Am Abend ist bis 23:08 Uhr Jupitermond Europa nicht zu sehen, da er hinter durch den Planetenschatten verfinstert wird. Saturnmond Rhea steht um 22 Uhr in westlicher Elongation. Zwischen 22:20 Uhr und 22:25 Uhr erreicht die ISS heute nur noch eine maximale Höhe von 12° Grad über dem Horizont im Südwesten, bevor sie im Erdschatten unsichtbar wird.  Um 21:06 Uhr gibt es fast im Norden (bei 348° Grad) in 32° Grad Höhe wieder einen -6,5 mag hellen Iridiumflare.

Am Mittwoch, den 24. April, geht um 21:34 Uhr eine Bedeckung des Jupitermonds Ganymed zu Ende. Er ist dann jedoch nur für 11 Minuten zu sehen, da er um 21:45 Uhr gleich wieder von Jupiters Schatten verfinstert wird.  Um 21:00 Uhr gibt es fast an der gleichen Stelle wie gestern im Norden (bei 347° Grad) in 34° Grad Höhe noch einmal einen -6,5 mag hellen Iridiumflare. Heute ist die ISS ein letztes Mal zwischen 21:31 Uhr und 21:37 Uhr im Südwesten zu sehen, wobei sie maximal eine Höhe von 18° Grad erreicht.

Am Donnerstag, den 25. April, haben wir Vollmond, exakt um 21:57 Uhr. Der Mond geht hinter der Egge um 20:41 Uhr auf und am nächsten Morgen kurz nach 6:00 Uhr unter. Er steht heute also der Sonne genau gegenüber, er ist dabei ca. 5° Grad von Saturn entfernt. Und manchmal kommt es daher an solchen Vollmondnächten sogar zu einer Mondfinsternis, wenn der Mond dann den Schatten der Erde durchquert. Heute beträgt die Verfinsterung des Mondes jedoch nur 2 %, also nur eine ganz kleine "Delle", die kaum ein Mensch bemerken wird. Bei uns ist diese minimale Verfinsterung zwischen 21:51 Uhr und 22:23 Uhr zu beobachten. Spannender vielleicht ist das Minimum des veränderlichen Sterns Algol zu beobachten, dass heute um 22:55 Uhr eintritt. Um 20:54 Uhr gibt es ein drittes Mal in dieser Woche fast im Norden (bei 347° Grad) in 36° Grad Höhe wieder einen -6,9 mag hellen Iridiumflare.

Am Freitag, den 26. April, stehen alle vier Jupitermonde auf der gleichen Seite. Um 23:43 Uhr kommt es im Südwesten, etwas oberhalb von Prokyon, gleich zu zwei Iridiumflares. Zunächst um 23:43 Uhr und 9 Sekunden ein 2,8mag heller Flare, dann um 23:43 Uhr und 54 Sekunden ein 5,8mag heller Flare. Beide Flares liegen bei 260° Grad West in der Höhe von 22° bzw 23° Grad dicht beieinander.

Am Samstag, den 27. April, sieht man bei Jupiter wieder zwei Monde rechts, zwei Monde links. der Mond befindet sich heute in Erdnähe.

Am Sonntag, den 28. April, erreicht Saturn (exakt um 10:27 Uhr)  seine Oppositionsstellung zur Sonne. Er leuchtet jetzt mit einer Helligkeit von 0,3mag. Er steht bei dieser Opposition in einer Entfernung von 8,8 astronomischen Einheiten, das entspricht ca. 1,3 Milliarden Kilometer. Bei Jupiter stehen heute Abend drei Monde auf der gleichen Seite, der vierte, Io, wandert wieder einmal vor dem Planeten vorüber, ab 21:48 Uhr kann man auch Ios Schatten auf dem Planeten sehen. da der Mond erst nach Mitternacht aufgeht, kann man heute Abend schon mal wieder etwas "deep-sky"-Beobachtung betreiben.

P.S.: Ich sehe gerade, dieser Beitrag ist die 400. Veröffentlichung in diesem Blog. Ob ich auch die 500 schaffen werde?

20. April: Der "Goldene Henkel"

Heute Abend zeigt der Mond mal wieder seinen "goldenen Henkel". Dies ist eine besondere "Ausbeulung" des Mondrands am "Terminator", an der Schattenlinie zwischen Tag und Nacht auf dem Mond. Die hohen Berge des "Montes Jura", die halbkreisförmig die "Regenbogenbucht" des Krates "Sinus Iridum" überragen sind in ihrem oberen Teil bereits hell von der Sonne erleuchtet, während in der näheren Umgebung noch alles im Schatten liegt.

Mit dem bloßen Auge ist dieses Ereignis nicht wirklich zu sehen, aber in einem Fernglas und erst recht mit einem kleinen Teleskop kann man diese Erscheinung wunderschön beobachten.

"Goldener Henkel" links oben am Mond um 21:00 Uhr MESZ.




Und noch eine weitere Erscheinung kann man an Hand dieses Bildes erkennen: Das "Mare Crisium", der dunkle runde Fleck rechts oben im Bild, steht schon  recht nahe am Rand des Mondes. Wir haben also bald (genauer am kommenden Dienstag) wieder "maximale Libration in Länge", wie ich es manchmal in meinen Wochenübersichten schreibe. Vergleichen Sie doch dieses Bild einmal mit dem Bild vom 11. Juli 2011. Damals war das Mare Crisium viel weiter "innen" zu sehen. Außerdem zeigt dies Bild auch die komplette Regenbogenbucht am Tag.

Gut eineinhalb Stunden später kann man erkennen, dass die Schattengrenze auf dem Mond schon etwas weiter gewandert ist. Auf dem folgenden Foto hat sich zwar auch der Mond etwas gedreht - und der Dunst oder die Wolkenschleier haben auch etwas zugenommen - doch man erkennt am Henkel, dass dieser doch etwas kräftiger beleuchtet wird. Auch an anderen kleinen Details an anderen Stellen erkennt man dies "wandern" des Terminators. Noch zwei Stunden und dies würde noch deutlicher sein, doch dann soll es sich noch stärker bewölken, so dass ich wohl nicht länger beobachten werde.

Goldener Henkel um 22:30 Uhr MESZ

Ach ja, woher die Bezeichnung "goldener Henkel" wirklich stammt, vermag ich nicht zu sagen. Als meine Frau dieses Bild gerade ansah, sagte sie: "Ach Gott nee, das ist doch allenfalls ein krummer Draht, aber niemals ein 'goldener Henkel'."


Sonntag, 14. April 2013

14. April: Mond und Jupiter am Abend, plus Komet und ISS

Vorhin gelang mir dieses Foto vom Mond zwischen Jupiter und Aldebaran. Leider ist der Himmel nicht ganz klar. Nach dem warmen Nachmittag heute, ist es etwas dunstig, dadurch zeigt der Mond einen "Hof".

Mond mit Jupiter (oberhalb) und Aldebaran (unterhalb)

Nachdem die Amseln in der Dämmerung ein wunderschönes Konzert gegeben haben, erscheinen jetzt die schmale Mondsichel und die Sterne am Himmel. Draußen sind es noch 16° Grad, Frühling liegt in der Luft. Die beste Zeit für einen romantischen Spaziergang unterm Sternenhimmel.

Doch eigentlich wollte ich noch einmal schauen, ob der Komet Panstarrs noch am Himmel zu sehen ist. Es war nicht einfach, ihn zu finden. Dort, wo ich ihn vermutete, knapp unterhalb des Sternbilds Cassiopeia, hielt sich lange eine Wolke auf. Doch schließlich hatte ich noch Glück, wie dieses Foto beweist:

Komet C/2011-Panstarrs in der Bildmitte, f=70mm, f/4.0, 10sec, ISO6400, 22:36 MESZ

Der Komet stand schon tief am Horizont. Er ist in der Bildmitte an seinem inzwischen recht kleinem Schweif aber noch gut zu erkennen.  Der "helle" Stern direkt unterhalb des Kometen hat nur eine Helligkeit von 5,9mag, ist also bei richtig dunklem Himmel gerade noch so mit bloßem Auge zu erkennen. Panstarrs selbst dürfte inzwischen für das bloße Auge unsichtbar sein und nur noch mit Fernglas, oder eben auf länger belichteten Fotografien zu sehen sein.

Von diesem Abend kann ich noch ein weiteres Foto zeigen:

ISS im Zenit, f=70mm, 30sec, f/4.0, ISO6400, 22:43 MESZ

Auch wenn ich diese Überflüge immer wieder in meinem Blog ankündige, war ich doch selbst kurz nach 22:40 Uhr etwas überrascht, die ISS plötzlich im Westen aufsteigen zu sehen. Schnell die Kamera auf die Raumstation gezielt und ausgelöst. Dieses Bild zeigt sehr schön, wie die ISS (von rechts, Westen,  nach links, Osten, fliegend) langsam in den Erdschatten eindringt und praktisch unsichtbar wird.  Der Übergang in den Erdschatten ist durch die Atmosphäre recht fließend.

Samstag, 13. April 2013

15. - 21. April - Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche erschwert der immer weiter zunehmende Mond wieder die Beobachtung von lichtschwächeren Objekten am Himmel. Jupiter veabschiedet sich allmählich vom Nachthimmel, er geht schon bald nach Mitternacht im Westen unter. Dafür ist der Ringplanet Saturn schon fast die ganze Nacht (ab ca. 21:30 uhr ) zu beobachten. Die ISS ist diese Woche gut bei abendlichen Überflügen zu beobachten.

Am Montag, den 15. April, geht die Sonne um 6:29 Uhr auf und um 20:22 Uhr unter. Der Mond geht erst am Dienstag früh um 1:22 Uhr unter. Er ist jetzt bereits deutlich an Jupiter und Aldebaran vorbei gewandert. An der Sternwarte in Schloß Neuhaus trifft sich die "Beobachtergruppe", wahrscheinlich werden wieder einige Bilder vom Kometen Panstarrs ausgetauscht. Zwischen 21:49 Uhr und 21:54 Uhr fliegt die ISS heute genau über unsere Stadt hinweg.

Am Dienstag, den 16. April, in der Frühe geht Kleinplanet Ceres (8,7mag) eine gute Vollmondbreite entfernt am 4,5mag Stern  kappa Auriga (Fuhrmann) vorüber. Der Mond steht am Abend bereits im Sternbild Zwillinge. heute fliegt die ISS bereits zwischen 20:59 uhr und 21:05 Uhr genau über unsere Stadt hinweg. Sie steigt dabei im Westen haarscharf neben Jupiter am Himmel hinauf. Zwischen 22:35 Uhr und 22:39 Uhr ist sie ein zweites Mal zu beobachten, tritt dann jedoch schon direkt im Süden in ca. 62° Grad Höhe beim Sternbild Löwe in den Erdschatten hinein.

Am Mittwoch, den 17. April, wird bei Jupiter am Abend Ganymed bis 21:04 Uhr verfinstert. Bei Saturn stehen heute Abend die Monde Dione, Titan und Tethys alle in östlicher Elongation. Die ISS ist auch heute zwischen 21:45 und 21:50 Uhr hoch am Himmel zu sehen, sie fliegt wieder ganz in der Nähe von Jupiter vorbei.

Am Donnerstag, den 18. April, kommt es um 21:42 Uhr zu einer Sternbedeckung durch den Mond. Der Stern ist 6,4mag hell. Man braucht also sicherlich ein Fernglas zur Beobachtung. Am Mittag (exakt 14:31 Uhr) erreichte der Mond bereits das Erste Viertel. Die ISS steigt gegen 22:31 Uhr im Westen hoch und verschwindet circa 4 Minuten später im Süden im Erdschatten. In dieser Nacht geht um 0:14 Uhr der Kleinplanet Metis (10,8mag) nur eine Bogensekunde entfernt am Stern SAO 79394 (8,2mag) vorüber. Am Abend steht Saturnmond Tethys in westlicher Elongation.

Am Freitag, den 19. April, steht am Abend Saturnmond Tethys wieder in östlicher Elongation, dieser Mond braucht für eine Saturnumrundung halt nur zwei Tage. In dieser Nacht zum Samstag zeigt der Mond maximale Libration in Breite, wir können auf seinen Nordpol schauen. Um 21:31 Uhr lässt sich fast genau im Norden (bei 351° Grad) und in 26° Grad Höhe ein mit -6mag heller Iridiumflare beobachten. Die ISS ist zwischen 21:39 Uhr und 21:45 Uhr am Himmel zu beobachten.

Am Samstag, den 20. April, kann am Abend beim Mond der "goldene Henkel" beobachtet werden. besonders im Fernglas ein auffälliges Objekt. Bei Jupiter wird ab 21:39 Uhr der Mond Io bedeckt. heute erreicht die ISS zwischen 22:26 Uhr und 22:29 Uhr nur noch eine Höhe von ca. 22° Grad über dem Südwesthimmel.

Am Sonntag, den 21. April, kann man nach Sonnenuntergang bei Jupiter das Ende des Durchgangs von Io vor der Planetenscheibe beobachten (21:09 Uhr), der Schatten von Io ist bis 22:05 Uhr auf Jupiter zu sehen. Der Mond zeigt heute Abend maximale Libration in Länge, das Mare Crisium ist randnah. Zwischen 21:36 Uhr und 21:42 Uhr lässt sich noch einmal die ISS gut am Himmel bei ihrem Überflug beobachten. Sie erreicht jedoch nur noch eine Höhe von ca. 32° Grad über dem Horizont.

Freitag, 12. April 2013

11. April: Panstarrs aus dem Flieger heraus

Hallo,

am Donnerstag/Freitag bin ich von Toronto nach Düsseldorf geflogen (LH 473).

Dabei ist mir das nachfolgende Foto gelungen:



Bilddaten: Kamera Canon 5DMark2, 28mm, f/4.0, ISO6400, 10sec

Unten sieht man den Horizont und einen Teil des Flügels des Airbus. Über dem Horizont ist ein Teil des Sternbilds Andromeda zu sehen, mit dem Andromedanebel selbst als verwaschenem Fleck. Oben in der Mitte bzw. rechts das Sternbild Cassiopeia (hier sieht man an den hellen Sternen am ehesten noch das Zittern der Hand bzw. des Fliegers). Dazwischen lässt sich Panstarrs als ebenfalls recht unscharfer Fleck sp gerade eben noch ausmachen.

Für zehn Sekunden Belichtung (aufgestützt im Sitz) ist dieses Bild erstaunlich unverwackelt, andere Versuche waren da nicht ganz so erfolgreich.

Ob die leicht lilanen "Aufhellungen" oberhalb des Horizonts vielleicht sogar Nordlicht sind, möchte ich lieber nicht behaupten. Es könnte sich auch einfach um Verfärbungen des Fensters, hervorgerufen durch die extrem hohe ISO-Zahl, oder andere Reflexionen handeln. Mit bloßem Auge war jedenfalls kein Nordlicht und auch kein Panstarrs, allerdings schon die hellen Sterne der Cassiopeia zu erkennen.

Samstag, 6. April 2013

8. - 14. April: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche ist Neumond, eine gute Vorraussetzung am Nachthimmel auch lichtschwächere Objekte zu beobachten. Von den Planeten ist Jupiter am Abend im Westen zu sehen und Saturn die ganze Nacht. Komet Panstarrs im Sternbild Andromeda ist jetzt "zirkumpolar", d.h. er geht die ganze Nacht nicht unter. Tief am Nordhorizont dürfte er jedoch nur schwer zu sehen sein. Die ISS ist bei Überflügen am Abendhimmel zu beobachten.

Am Montag, den 8. April, geht die Sonne um 6:44 Uhr auf und Abend um 20:10 Uhr unter. Sie scheint also schon wieder fast eine halbe Stunde länger als noch vor einer Woche. Der Mond ist nur noch zu 5 % beleuchtet und geht um 5:44 Uhr auf. Hinter der Egge wird er kaum noch zu sehen sein. Die ISS fliegt von 21:14 Uhr bis 21:19 Uhr flach über unseren Südhimmel hinweg.

Am Dienstag, den 9. April, geht am Abend Kleinplanet Vesta (8,3mag) in nur einer guten Vollmondbreite Abstand am Stern 121 Tauri (5,3mag) vorüber. Die ISS fliegt ab 22:01 Uhr bis 22:04 Uhr etwa aus dem Sternbild Großer HUnd (mit Sirius) Richtung Sternbild Löwe, wo sie dann im Erdschatten verschwindet.

Am Mittwoch, den 10. April, ist um 11:35 Uhr Neumond. Am Abend kann man bei Jupiter beobachten, wie Ganymed und Io die Plätze. Von 21:10 Uhr bis 21:16 Uhr fliegt die ISS knapp über unseren Himmel hinweg.

Am Donnerstag, den 11. April, ist vielleicht nach Sonnenuntergang schon wieder die Mondsichel zu sehen. Sie ist nur zu 2 % (!) beleuchtet, geht jedoch erst um 21:40 Uhr unter. Von 21:54 Uhr bis 22:00 Uhr fliegt die ISS aus dem Westen im Sternbild Orion kommend über unseren Südhimmel hinweg bis zum Sternbild Bootes mit dem hellen Stern Arkturus. Sie erreicht maximal eine Höhe von 67° Grad über dem Horizont.

Am Freitag, den 12. April, geht die zu 6 % beleuchtete Mondsichel erst um 22:43 Uhr unter. Der dunkle Teil des Mondes wird wieder durch das Erdlicht etwas aufgehellt. Um 22:25 Uhr beginnt ein Durchgang von Io vor der Jupiterscheibe, ab 23:28 Uhr wandert sein Schatten über den Planeten. Heute kann die ISS zweimal beobachtet werden, ein langer Überflug von 21:04 Uhr bis 21:12 Uhr in maximal 51° Grad Höhe vom Orion durch den kleinen Hund und Löwen hindurch, und einzweites Mal von 22:40 Uhr bis 22:44 Uhr, wo sie genau aus dem Osten aufsteigt, in 76° Grad Höhe jedoch noch vor Erreichen des Großen Wagen im Erdschatten verschwindet.

Am Samstag, den 13. April, endet um 22:51 Uhr eine Verfinsterung von Jupitermond Io, gleichzeitig zieht Europa direkt vor dem Planeten entlang, es sind also bis dahin nur die Monde Kallisto und Ganymed zu sehen. Ab 23:11 Uhr kann man Europas Schatten auf Jupiter sehen, der Durchgang von Europa endet um 23:38 Uhr. Von 21:50 Uhr bis 21:56 Uhr fliegt die ISS fast genau über unsere Stadt hinweg, sie erreicht mit 86° Grad Höhe dabei fast genau den Zenit über uns.

Am Sonntag, den 14. April, steht der Mond am Abend in der Nähe von Aldebaran und Jupiter. Ab 22:53 Uhr kommt es zu einer Sternbedeckung, dann verschwindet ein 6,2mag helles Sternchen hijnter der dunklen Scheibe des Mondes. Auch heute ist die ISS zweimal zu sehen, von 21:00 Uhr bis 21:06 Uhr fliegt sie in maximal 75° Grad Höhe weit über unseren Himmel hinweg. Um 22:35 Uhr taucht sie noch einmal im Osten auf, verschwindet dann vier Minuten später fast genau im Süden in Nähe des Zenits (in 84° Grad Höhe) im Erdschatten.