Donnerstag, 30. Januar 2020

3. Februar 2020: Diskussionsrunde: (Bemannte) Raumfahrt - Fluch oder Segen?


Am Montag, den 3. Februar, um 20 Uhr, lädt die Sternwarte Paderborn zum zweiten mal zu einer Diskussionsrunde ein. Also keine Vortragsveranstaltung, sondern eine Runde zum mitdiskutieren:

Diskussionsrunde: (Bemannte) Raumfahrt - Fluch oder Segen?



Auf der Webseite der Sternwarte heisst es:

Raumfahrt verschlingt enorme Geldmittel, die - vor allem wenn sie bemannt erfolgen soll - teilweise nur noch durch internationale Zusammenarbeit zu stemmen ist. Lassen sich diese gewaltigen Ausgaben, die durchaus im dreistelligen Milliardenbereich liegen können, überhaupt noch rechtfertigen oder dienen sie nur des Prestiges und stellen so einen unnötigen "Luxus" dar? Kann man auf menschliche Besatzungen verzichten und stattdessen auf Roboter zurückgreifen? Sollten die Geldmittel besser für andere globale Projekte, die dem Wohle der Menschheit dienen, verwendet werden? Welchen Einfluss können privat betriebene Raumfahrtorganisation wie etwa SpaceX, Blue Origin oder Virgin Galactic in diesem Gebiet haben?

Diesen Fragen soll in der zweiten in der Sternwarte angebotenen Diskussionsrunde nachgegangen werden. Es ist ausdrücklich erwünscht - wenn nicht sogar erforderlich - dass sich das Publikum an den Diskussionen beteiligt.

Ich will natürlich auch an der Veranstaltung teilnehmen und "meinen Senf" dazu geben. Sehen wir uns? 

Bitte kommen Sie nicht ohne Geldmittel zur Sternwarte: Der Eintritt von 4 Euro kommt wie immer der Arbeit der Sternwarte zugute. Herzlichen Dank dafür!

Dienstag, 28. Januar 2020

28. Januar 2020: Mondsichel, Venus und noch einmal Neptun


Eigentlich sah das Wetter heute überhaupt nicht so aus, als ob man auch nur irgendetwas am Himmel beobachten könnte. Doch gegen 19 Uhr sah ich plötzlich ganz kurz die Mondsichel durchs Fenster leuchten.

Und tatsächlich, zwischen den stürmisch dahin ziehenden Wolken gab es immer mal wieder kurze Augenblicke, so dass man den Mond oder die von ihm nicht weit entfernte Venus sehen konnte. Ein schöner Anblick.

Doch es dauerte eine Weile, bis ich endlich Glück hatte, auch mal eine etwas größere Wolkenlücke zu erwischen, um beide zu fotografieren.

Mond und Venus verschwinden schon fast hinter dem Dach des Hauses auf dem Nachbargrundstück.

Von einer anderen Position in meinem Garten aus hatte ich etwas mehr Glück.

Hier eine Ausschnittsvergrößerung. Die Venus steht heute schon deutlich oberhalb von Phi Aquarius.

Das gleiche Bild mit Text. Vergleichen Sie mal die Position von Venus und Neptun mit dem Bild von vorgestern.
Zum Glück hat dieser Baum im Winter keine Blätter, so dass die Sterne und Planeten hindurch scheinen können. Finden Sie auch hier den Neptun?

Der Mond durchs Fernrohr. Man kann schon viel mehr Details, Krater und Mare erkennen als noch vor zwei Tagen.

Es ist erstaunlich, wie schnell sich die Venus doch über den Himmel bewegt. Vor zwei Tagen stand sie noch deutlich unterhalb von Phi Aquarius. Gestern stand sie direkt neben Neptun, leider spielte da das Wetter nicht mit, um ein Foto zu machen. Und heute ist sie schon deutlich weiter gezogen.

Sonntag, 26. Januar 2020

26. Januar 2020: Mondsichel, Venus, Neptun, ISS, Starlink-Satelliten


Heute Abend war es einige Zeit klar, so dass ich die Zeit für ein paar Fotos am Himmel nutzen konnte. In meinem Blog hatte ich ja ein paar interessante Ereignisse angekündigt - und es ist schön, wenn dann das Wetter mitspielt, so dass man seine Vorhersagen auch überprüfen kann.

Sonnenuntergang - am Himmel sind Schleierwolken zu erkennen, werde ich den Mond trotzdem finden?

Als erstes wollte ich schauen, ob es gelingt, die nur zu 3 Prozent beleuchtete Mondsichel am Himmel zu erwischen. Es war nicht ganz einfach, aber mit dem Fernglas hatte ich so schon kurz nach Sonnenuntergang erwischen können.

Finden Sie den Mond? (Etwas rechts, zwischen den Zweigen)

Das detailliertere Fotografieren einer solchen schmalen Sichel ist jedoch nicht einfach. Zum einen hebt sie sich wenig vom Dämmerungshimmel ab, zum anderen steht der Mond tief im Dunst, so dass praktisch noch keine Details auf seiner Oberfläche zu sehen sind:

Schmale Mondsichel hinter leichter Bewölkung
Danach wollte ich unseren fernsten Planeten, den Neptun fotografieren. Mit dem bloßem Auge ist bloßem Augen ist Neptun nicht zu sehen, man braucht ein gutes Fernglas oder Fernrohr, oder eine empfindliche Digitalkamera. Heute konnte man als "Wegweiser" zum Neptun gut die Venus benutzen. Morgen sollen sie ja ganz dicht beieinander stehen, heute betrug der Abstand noch etwas über einem Grad, ungefähr zwei Vollmonddurchmesser. Morgen werden sie sich auf nur etwa 0,1° Grad, etwa ein Fünftel eines Vollmonddurchmessers angenähert haben.

Venus mit Sternen und Neptun.
Neptun ist kaum zu erkennen. Deshalb hier ein etwas vergrößerter Ausschnitt aus dem Original mit Beschriftung:

Venus und Neptun
Morgen beträgt der Abstand nur etwa 1/10 des heutigen Abstands und die Venus dicht unterhalb von Neptun wird diesen vielleicht sogar überstrahlen. Heute waren auch die beiden Nachbarsterne von Neptun recht auffällig. der hellere etwas oberhalb von Neptun ist Phi Aquarius, ein deutlich rötlich leuchtender Stern vom Spektraltyp M1 und einer Helligkeit von 4.2mag. Und rechts neben Neptun das Sternchen SAO 146583, ein bläulich leuchtender Stern vom Spektraltyp B8 und nur 6.95mag. Neptun selbst leuchtet noch einmal eine ganze Größenklasse niedriger mit nur 7.95mag.

Dann flog heute Abend auch wieder die ISS über unseren Himmel:

Die ISS fliegt um 18:30 Uhr durch die Hyaden
In 50° Grad Höhe am Himmel flog die ISS heute Abend quer durch die Hyaden im Stier, nachdem sie neben der Venus aus dem Westen kommend aufgestiegen war.

Und leider fehlten auch die Starlink-Satelliten wieder nicht:

Starlink-Satelliten um 19:04 Uhr
Um 19:04 Uhr stiegen im Nordwesten die Satelliten wieder einer nach dem anderen den Himmel hinauf. Im Vergleich zur letzten Beobachtung waren die Satelliten der Kette jetzt schon etwas auseinander gezogen. Sie hatten etwa 13 Sekunden Abstand von einander und zeigten auch schon einen leichten seitlichen Versatz.

Heute wurde bei Twitter eine Animation veröffentlicht, die das Ausmaß der geplanten riesigen mengen von neuen Satelliten in den kommenden Jahren an unserem Himmel verdeutlicht. Wenn Sie bei Twitter angemeldet sind, können sie gerne diesem Link folgen: https://twitter.com/i/status/1220560799325773830.

27. Januar - 2. Februar: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche können wir abends wieder den zunehmenden Mond bestaunen, am Sonntag erreicht er das Erste Viertel. Von den hellen Planeten ist die Venus der strahlende Abendstern, sie geht erst kurz nach 20 Uhr unter. Mit einem Fernglas oder Fernrohr kann man abends auch noch Uranus beobachten, der nach Mitternacht verschwindet. Unter extrem günstigen Bedingungen kann vielleicht sogar Merkur abends nach Sonnenuntergang im Südwesten gefunden werden, er geht jedoch schon bald nach 18 Uhr unter. Am Morgenhimmel ist der Mars ab ca. 5:30 Uhr zu sehen, die anderen Planeten stehen zu dicht bei der Sonne, einzig Jupiter kann vielleicht schon Anfang Februar kurz vor Sonnenaufgang im Südosten gefunden werden. Die ISS kann bei abendlichen Überflügen beobachtet werden.

Am Montag, den 27. Januar, geht die Sonne um 8:12 Uhr auf und um 17:03 Uhr unter, der helle Tag ist damit 21 Minuten länger als noch am letzten Montag. Die nur zu 8 Prozent beleuchtete Mondsichel kann bis ca. 19:30 Uhr im Südwesten, rechts unterhalb der Venus, gesehen werden. Die ISS fliegt zwischen 17:39 Uhr und 17:45 Uhr in maximal 38° Grad Höhe über unseren Abendhimmel hinweg. Zwischen 19:15 Uhr und 19:19 Uhr steigt sie noch einmal im Westen senkrecht empor, bevor sie in 77° Grad Höhe dann im Erdschatten verschwindet. Heute Abend zieht die Venus ganz dicht an Neptun vorbei, der Abstand beträgt um 19 Uhr nur 0,1° Grad. Ob Neptun (7.9mag)  neben der hellen Venus überhaupt zu sehen sein wird?

Am Dienstag, den 28. Januar, steht der Mond schon etwas weiter östlich von der Venus, der Abstand beträgt ca. 5° Grad. Heute geht die zu 14 Prozent beleuchtete Mondsichel gegen 20:30 Uhr unter. Die ISS fliegt zwischen 18:27 Uhr und 18:33 Uhr in maximal 77° Grad Höhe über unseren Abendhimmel hinweg.

Am Mittwoch, den 29. Januar, geht der Mond um 22 Uhr unter. Die ISS fliegt zwischen 17:41 Uhr und 17:48 Uhr in maximal 64° Grad Höhe über unseren Abendhimmel hinweg.Zwischen 19:17 Uhr und 19:21 Uhr steigt sie noch einmal aus dem Westen kommend senkrecht bis fast in den Zenit hinauf, wo sie dann schnell im Schatten der Erde verschwindet.

Am Donnerstag, den 30. Januar, ist der Mond zu 30 Prozent beleuchtet und geht kurz nach 23 Uhr unter, wir können auf seinen Nordpol schauen, da er wieder einmal maximale Libration in Breite zeigt. Die ISS fliegt zwischen 18:31 Uhr und 18:35 Uhr exakt über unsere Stadt hinweg.

Am Freitag, den 31. Januar, fliegt die ISS zwischen 17:42 Uhr und 17:49 Uhr in maximal 85° Grad Höhe über unseren Abendhimmel hinweg, also fast genau über Bad Lippspringe hinweg. Zwischen 19:19 Uhr und 19:23 Uhr steigt sie noch einmal im Südwesten auf 72° Grad Höhe hinauf.  Der Mond geht erst kurz nach Mitternacht unter.

Am Samstag, den 1. Februar, kommt es um 18:18 Uhr zur Bedeckung eines 6.3mag schwach leuchtenden Sternchens durch den Mond, zur Beobachtung ist ein Fernglas erforderlich. Die ISS fliegt zwischen 18:32 Uhr und 18:37 Uhr in maximal 83° Grad Höhe über unseren Abendhimmel hinweg.

Am Sonntag, den 2. Februar, erreicht der Mond exakt um 2:42 Uhr das Erste Viertel, bei uns er jedoch schon um 1:20 Uhr unter. Am Abend ist er dann schon zu 57 Prozent beleuchtet. Zwischen 17:43 Uhr und 17:49 Uhr fliegt die ISS genau über unseren Nachthimmel und unsere Stadt hinweg. Ob es dann schon dunkel genug ist, um sie beim Überflug zu sehen? Um 17h:47m:55s fliegt sie in genau 427 Kilometern Höhe exakt über unsere Köpfe hinweg. Die ISS fliegt dann zwischen 19:21 Uhr und 19:25 Uhr in maximal 45° Grad Höhe noch einmal über unseren südwestlichen Abendhimmel hinweg. Um 18:59 Uhr bedeckt der Mond einen 7.4mag schwach leuchtenden Stern, der jedoch neben dem hellen Mond selbst im Fernglas nur schwierig zu sehen sein wird.


Mittwoch, 22. Januar 2020

21. Januar 2020: Starlink-Satelliten sorgen für ein Spektakel am Himmel


Eines der umstrittensten Projekte in der Weltraumfahrt ist zur Zeit "Starlink". Dies ist ein vom amerikanischen Unternehmen SpaceX gestartetes Projekt, mit dem in den nächsten Monaten und Jahren ein weltweiter, schnellerInternetzugang angeboten werden soll.

Das Projekt ist in die Kritik der Astronomen gekommen, da hier in der Endausbaustufe zehntausende von Satelliten ständig über unserem Himmel kreisen werden und die Befürchtung besteht, dass dann eine fotografische Beobachtung des Himmels praktisch nicht mehr möglich sein wird, weil einem ständig Starlink-Satelliten durch das Bild fliegen werden.

Eine zusammengefasste Beschreibung des Projekts findet man natürlich bei Wikipedia. Aber auch die Webseite zu diesem Projekt ist aufschlussreich.

Die IAU (International Astronomical Union) hat bereits ihre Besorgnis über dieses Projekt in einer Stellungnahme veröffentlicht. Außerdem berichtet die Presse über ein möglicherweise rechtswidriges Vorgehen.

Am Dienstagabend, den 21. Januar 2020, war wieder einmal ein klarer Nachthimmel. Am 7. Januar war das dritte "Paket" mit 60 Starlink-Satelliten gestartet worden, und dieses sollte an diesem Abend zwischen 17:30 Uhr und 20:00 Uhr am Abendhimmel gut sichtbar sein. Eine "Show", die sich in den kommenden Tagen jeden Abend wiederholen kann. Genaue Vorhersagen gibt es auf der Webseite heavens-above.com.

Ich habe am Dienstagabend mit meiner Kamera einige Fotos der Satelliten gemacht. Hat man die Kamera auf einem Stativ aufgestellt, ist es im Dunkeln natürlich notwendig um Sterne zu sehen, entweder die Empfindlichkeit hoch einzustellen oder eine längere Zeitspanne zu belichten. Will man lichtschwache Objekte fotografieren, kommt man oft um beides gleichzeitig nicht herum. Belichtet man länger, werden bewegte Objekte wie Flugzeuge oder eben auch Satelliten auf Nachtfotos als "Strichspuren" dargestellt. Belichtet man zu lange, würden die Bilder dann sogar die scheinbare Drehung der Sterne am Himmel zeigen, die eigentlich ja nur durch die Rotation der Erde verursacht wird.

Auf dem ersten Bild habe ich 8 Sekunden belichtet, ISO800, 20mm Weitwinkel-Objektiv.

Starlink-Satelliten steigen im Westen auf. 21.1.2020 um 18:32 Uhr.
Deutlich erkennt man die aufeinander folgenden Spuren, eine ganze "Kette" von Satelliten. Mit bloßem Auge konnte man diese gut als helle Lichtpunkte am Himmel aufsteigen sehen. Der ganz helle Punkt, der auf der linken Bildseite zwischen den Ästen knapp über dem Hausdach durchscheint ist übrigens die Venus.

Auf dem nächsten Bild habe ich 15 Sekunden belichtet. Durch die längere Belichtungszeit werden die Satellitenspuren natürlich länger. Fast überlappen sie sich.

Starlink-Satellitenspur
Neben ein paar weiteren Fotos habe ich auch eine Fotoreihe aufgenommen, in der ich die einzelnen Bilder nur jeweils eine Sekunde belichtet habe. Damit trotzdem auch Sterne sichtbar werden, wurde die Empfindlichkeit auf ISO6400 hoch gesetzt. Ich habe zehn Bilder zu einem animierten gif zusammengesetzt, die quasi wie in einem Film hintereinander abgespult werden. So kann man am ehesten nachvollziehen, wie die Satelliten am Himmel aufwärts zogen:

Starlink - zehn Bilder hintereinander
In Wirklichkeit war dies natürlich keine "Endlos-Schleife", wie in dieser kleinen Animation.
Es ist auf den ersten Blick schon sehr beeindruckend, wenn man eine solche lange Kette von bis zu 60 Satelliten plötzlich am Himmel aufsteigen sieht. Die Kritik der IAU kann ich sehr gut nachvollziehen.

Für mich wird deutlich, dass mit dem Starlink-Projekt eine neue Dimension in der Weltraumfahrt erreicht wird, deren wirkliche Folgen und Konsequenzen wir uns noch gar nicht richtig bewußt sein können. Als die ersten 60 oder vielleicht auch 1000 Autos auf unseren Wegen fuhren, konnte sich sicherlich auch noch niemand vorstellen, welches Ausmaß eines Tages die Motorisierung auf der Erde einnehmen würde. Wie wird sich jetzt unser Blick in den Himmel verändern?

Sonntag, 19. Januar 2020

20. - 26. Januar 2020: Der Himmel über Bad Lippspringe


In dieser Woche haben wir Neumond, wenn wir also Glück mit klarem Himmel haben, eignen sich die Nächte hervorragend zu Aufnahmen von lichtschwachen, sogenannten "deep-sky"-Objekten am Himmel. Die Venus ist der strahlende Abendstern und kann bis ca. 20 Uhr im Südwesten gut beobachtet werden. Die Venus läuft in dieser Woche direkt auf den Planeten Neptun zu, der jedoch nur in guten ferngläsern oder Teleskopen zu sehen ist. Mars kann am Morgen im Südosten ab ca. 5:30 Uhr beobachtet werden. Die ISS beginnt diee Woche wieder eine Priode mit abendlichen Überflügen.

Am Montag, den 20. Januar, geht die Sonne um 8:21 Uhr auf und um 16:51 Uhr unter, der helle Tag ist damit 17 Minuten länger als noch vor einer Woche. Der abnehmende Mond geht am Morgen um ca. 4:20 Uhr auf, steht im Sternbild Skorpion und nähert sich dem Mars. Um 20 Uhr halte ich an der Volkssternwarte Paderborn Schloß Neuhaus einen Vortrag über die astronomischen Highlights des letzten Jahres.

Am Dienstag, den 21. Januar, geht der nur noch zu 13 Prozent beleuchtete Mond erst gegen 5:45 Uhr auf, er ist inzwischen deutlich am Mars vorbeigezogen, er zeigt heute früh maximale Libration in Breite, der Krater Grimaldi steht nah am Rand. Um ziemlich genau 7:00 Uhr endet an seinem dunklen Rand die Bedeckung des 6.25mag hellen Sternchens SAO 185024.

Am Mittwoch, den 22. Januar,  geht der Mond bei uns erst kurz vor 7:00 Uhr auf, seine schmale Sichel ist nur noch zu 7 Prozent beleuchtet, in seinem dunklen Teil schimmert das Erdlicht. Die ISS kann am Abend zwischen 18:24 Uhr und 18:28 Uhr tief im Süden in maximal 14° Grad Höhe gesichtet werden. Um 22:14 Uhr zeigt der veränderliche Stern Algol im Perseus ein Helligkeitsminimum.

Am Donnerstag, den 23. Januar,  steigt die ISS um 19:11 Uhr aus dem Südwesten kommend immerhin schon auf 33° Grad Höhe, verschwindet um 19:15 dann jedoch im Süden schon wieder im Erdschatten.

Am Freitag, den 24. Januar, ist um 22:42 Uhr offiziell Neumond. Zwischen 18:24 Uhr und 18:29 Uhr fliegt die ISS in maximal 28° Grad Höhe über unseren Abendhimmel, im Osten quer durch das gerade aufgegangene Sternbild Orion.

Am Samstag, den 25. Januar, fliegt zwischen 17:36 Uhr und 17:42 Uhr die ISS in maximal 20° Grad Höhe über unseren Abendhimmel, erneut im Osten quer durch das gerade aufgegangene Sternbild Orion. Um 19:03 Uhr zeigt zeigt der veränderliche Stern Algol im Perseus ein Helligkeitsminimum.

Am Sonntag, den 26. Januar, hat sich am Abend die Venus dem Neptun schon sehr stark genähert, am Montagabend wird der Abstand nur 5' Bogenminuten betragen. Um 18 Uhr geht die schmale, nur zu 3 Prozent beleuchtete Mondsichel nur noch 3° Grad über dem Horizont. Bei klarer Sicht nach Westen kann sie wohl nur von Spezialisten gefunden werden. Zwischen 18:24 Uhr und 18:30 Uhr fliegt die ISS in maximal 49° Grad Höhe über unseren Abendhimmel, im Westen steigt sie zunächst neben der Venus hoch in den Himmel, wo sie um 18:28 Uhr und 40 Sekunden durch die Hyaden, dicht an Aldebaran vorbei fliegt.

Sonntag, 12. Januar 2020

20. Januar 2020: Astronomische Sternstunden 2019


Am Montag, den 20. Januar 2020 halte ich um 20 Uhr wieder einen Vortrag an der Volkssternwarte in Paderborn Schloß Neuhaus. Das Thema lautet:

Astronomische Sternstunden 2019


In der Ankündigung der Sternwarte, die vor gut eineinhalb Jahren formuliert wurde, heißt es noch:

Was waren die astronomischen Highlights des Jahres 2019? Der Referent wird nicht nur die großen bekannten Ereignisse wie die Mondfinsternis vom Januar oder den Merkurtransit vom November noch einmal an Hand ausgesuchter schöner Bilder Revue passieren lassen, sondern sicherlich auch wieder eine Vielzahl überraschender Neuentdeckungen präsentieren.

Welche neuen Ergebnisse hat die Planetenforschung gebracht? Was erreichten die chinesischen Satelliten auf dem Mond? Gibt es neue Erkenntnisse über schwarze Löcher oder Gravitationswellen? Und welche Fortschritte gab es in der Raumfahrt? Vielleicht gelangen aber auch Hobbyastronomen spektakuläre Beobachtungen. Auch diesmal werden eine Vielzahl der vielleicht schönsten Astronomie- Fotos des Jahres 2019 sowie das eine oder andere Video und ein kurzer Ausblick, was wir vom Jahr 2020 astronomisch erwarten können, den kurzweiligen Vortrag abrunden.

Und in der Tat gab es 2019 eine ganze Reihe herausragender astonomischer Ereignisse und Entdeckungen:

Natürlich werde ich Bilder zeigen von den Mond- und Sonnenfinsternissen des letzten Jahres. Vielleicht das herausragendste Ereignis in der Raumfahrt war die Landung einer chinesischen Raumsonde auf der Rückseite des Mondes. Hier berichte ich insbesondere über die deutsche Beteiligung und Unterstützung des Projektes. Aber auch andere Raumfahrtleistungen wie der erste Vorbeiflug an einem Kuiper-Belt-Objekt oder die erfolgreichen Missionen zu Kleinplaneten werde ich erwähnen. Den professionellen Astronomen gelang zum ersten Mal die Fotografie eines Schwarzen Loches. Und sogar der Nobelpreis für Physik ging im letzten an Jahr Astronomen. Unser Sonnensystem bekam erneut Besuch von einem Objekt von weit her aus unserer Galaxie und in Deutschland gab es einen spektakulären Meteoritenfall. Und über noch einige weitere Ereignisse werde ich berichten. Lassen Sie sich überraschen!

Ich freue mich schon auf diesen Vortrag und ihren Besuch! Der Eintritt von 4 Euro kommt wie immer der Arbeit der Volkssternwarte zu gute.

13. - 19. Januar 2020: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche zieht sich der Mond immer mehr vom Abendhimmel zurück und die Nächte eignen sich immer besser zur Beobachtung lichtschwacher Objekte am Himmel. Von den großen Planeten strahlt die Venus am Abend im Südwesten bis ca. 19:30 Uhr und Mars, allerdings deutlich lichtschwächer mit nur 1.5mag, erscheint am Morgen ab ca. 5:30 Uhr im Südosten. Die ISS kann in dieser Woche nicht beobachtet werden.

Am Montag, den 13. Januar, geht die Sonne um 8:27 Uhr auf und um 16:40 Uhr unter. Das sind am Morgen nur vier Minuten früher als noch letzten Montag, am Abend aber schon zehn Minuten später. So entsteht schnell bei vielen Menschen der (richtige) Eindruck, dass die Tage doch schon wieder länger werden. Der Mond geht um 20:05 Uhr auf und ist noch zu 88 Prozent beleuchtet.

Am Dienstag, den 14. Januar, geht der Mond am Abend um 21:29 Uhr auf, er ist noch zu knapp 80 Prozent beleuchtet, vor seinem Aufgang können jedoch ab Ende der astronomischen Dämmerung um 18:43 Uhr auch schon wieder lichtschwache "deep-sky"-Objekte beobachtet werden. Vielleicht können Sie ja die untergehende Milchstrasse im Nordwesten erkennen?

Am Mittwoch, den 15. Januar, geht der Mond sogar erst um 22:51 Uhr auf, er ist jetzt schon zum Sternbild Jungfrau gewandert und ist noch zu 68 Prozent beleuchtet.

Am Donnerstag, den 16. Januar, geht der Mond gar erst nach Mitternacht auf. Da er maximale Libration in Breite zeigt, können wir diesmal auf seine Südpolregion schauen.

Am Freitag, den 17. Januar, erreicht der Mond exakt um 13:58 Uhr das Letzte Viertel, dann steht er bei uns jedoch unter dem Horizont. In der Frühe um 4:35 Uhr steht der veränderliche Stern Algol im Minimum.

Am Samstag, den 18. Januar, geht die abnehmende Mondsichel um 1:32 Uhr auf, in ihrem dunklen Teil kann man jetzt wieder das "Erdlicht" schimmern sehen. Mars geht heute früh gegen 6 Uhr in nur 16' Bogenminuten Abstand am Stern Omega Ophiuchi (Schlangenträger) vorbei, das ist ca. ein halber Monddurchmesser.

Am Sonntag, den 19. Januar, steht der Mond im Sternbild Waage und geht um ca. 3:00 Uhr auf. Die Venus steht übrigens jeden Abend zur gleichen Uhrzeit ein klein bisschen höher am Himmel und so verspäten sich auch ihre Untergänge von 19:55 Uhr am Montag, den 13.1. auf 20:15 Uhr heute.

Dienstag, 7. Januar 2020

7. Januar 2020: Ein schneller Blick zum Mond


Heute war es fast den ganzen Tag bedeckt und trübe, der Wetterbericht für morgen sagt Regen vorraus, da sehe ich plötzlich nach der tagesschau durchs Fenster den Mond am Himmel strahlen.

Schnell das Spektiv rausgeholt und ein Foto geschossen:

Der Mond am 7. Januar 2020 um 20:48 Uhr MEZ.

Der Mond hat gerade die Hyaden durchlaufen, im Fernglas ist dieser Sternhaufen, der aussieht wie ein auf der Seite liegenden "V" gut zu erkennen. Der Mond ziert die rechte obere Spitze des "V", und zwei Grad (vier Monddurchmesser) unterhalb des Mondes liegt der helle Stern Aldebaran an der Spitze der linken Seite des "V".

Doch jetzt versteckt der Mond sich schon wieder hinter Wolken...

Sonntag, 5. Januar 2020

6. - 12. Januar 2020: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche haben wir Vollmond, die Nächte sind daher für eine Beobachtung lichtschwacher Objekte am Himmel nicht so gut geeignet. Von den großen Planeten ist nur die Venus am Abend zu sehen, sie geht gegen 19:30 Uhr unter. Von den lichtschwächeren  Fernglasplaneten kann Neptun  bis ca. 21:15 Uhr und Uranus bis weit nach Mitternacht beobachtet werden. Mars kann am Morgenhimmel ab ca. 5:45 Uhr gefunden werden. Die Internationale Raumstation (ISS) kann noch bei morgendlichen Überflügen gesichtet werden.

Am Montag, den 6. Januar, geht die Sonne um 8:31 Uhr auf und um 16:30 Uhr unter. Praktisch dauert der helle Tag jetzt also wieder acht Stunden und damit wieder 9 Minuten länger als noch vor einer Woche. Der Mond steht abends im Sternbild Stier und ist zu 82 Prozent beleuchtet. Gegen 19:25 Uhr wird am Nordrand des Mondes ein 6.5mag heller Stern fast bedeckt. Die ISS kann am Morgen zwischen 6:25 Uhr und 6:30 Uhr beim Überflug in maximal 41° Grad Höhe im Südwesten gesehen werden.

Am Dienstag, den 7. Januar, steht der Mond abends in den Hyaden, um 22 Uhr ist er schon zu 90 Prozent beleuchtet. Bereits um 16:33 Uhr bedeckt der Mond einen 4.3mag hellen Stern, dieses Ereignis wird jedoch kaum sichtbar sein, da die Sonne erst im gleichen Moment untergeht. Nur wenig später, um 17:12 Uhr bedeckt der Mond einen allerdings nur 6.9mag hellen Stern, der wiederum einen 8.8mag schwachen Begleiter hat, der in einem Abstand von 18'' Bogensekunden von Fernrohren erkannt werden könnte und etwa 30 Sekunden später bedeckt wird. Die ISS fliegt heute zwischen 7:12 Uhr und 7:17 Uhr in maximal 16° Grad Höhe über unseren südöstlichen Morgenhimmel entlang.

Am Mittwoch den 8. Januar, kann die ISS am Morgen zwischen 6:28 Uhr und 6:31 Uhr kurz im Süden in maximal 22° Grad Höhe beobachtet werden. Der Mond zeigt maximale Libration in Länge, das Mare Crisium steht nah am Rand.

Am Donnerstag, den 9. Januar, geht am Morgen der Planet Mars (1.5mag) nur 4' Bogenminuten nördlich an der oberen Komponente des Doppelstern Omega Scorpii (3.2mag) vorbei. Am Abend bedeckt der fast volle Mond um 18:03 Uhr an seinem noch verdunkelten westlichen (linken) Rand den 2.9mg hellen Stern Tejat in den Zwillingen.

Am Freitag, den 10. Januar, erreicht der Mond exakt um 20:21 Uhr seine Vollmondposition, er hat dann am Himmel von gut 33° Grad erreicht, nach Mitternacht steigt er noch auf eine Höhe von 60° Grad. Der volle Mond tritt dabei in den Halbschatten der Erde ein. Anders als bei einem Eintritt in den Kernschatten ist dies jedoch wenig spektakulär. Der Mond tritt zwar um 18:08 Uhr in den Halbschatten ein und verlässt ihn wieder um 22:12 Uhr, zu sehen bekommt man jedoch nur um die Finsternismitte herum eine leichte "Eingrauung" im unteren Bereich des Mondes. Dies Ereignis dürfte vergleichbar sein mit der Halbschattenfinsternis vom 11. Februar 2017. Die ISS kann am Morgen um 6:28 Uhr letztmalig in dieser Morgensichtbarkeitsperiode kurz in 10° Grad Höhe im Süden gesehen werden. An der Sternwarte in Paderborn Schloß Neuhaus trifft sich heute gegen 19:30 Uhr wieder die Beobachtergruppe.

Für Samstag, den 11. Januar, melden die meisten Himmelsjahrbücher so gar nichts besonderes. Um 21:40 Uhr wird der Bedeckungsveränderliche Stern X Tri ein Helligkeitsminimum haben. Seine Helligkeit schwankt zwischen 8.6 und 11.3 mag. Dieser Wechsel kann mit einer Spiegelreflexkamera dokumentiert werden.

Am Sonntag, den 12. Januar, geht der immer noch zu 95 Prozent beleuchtete Mond um 18:42 Uhr auf, da ist auch gerade die astronomische Dämmerung beendet. Heute erreicht X Tri (siehe Samstag) sein Helligkeitsminimum bereits um 21:00 Uhr.




Freitag, 3. Januar 2020

3. Januar 2020: Der Mond heute Abend

In einer Lücke zwischen den Wolken hatte ich heute Abend Glück, den Mond zu erwischen. Hier das Ergebnis:

Mond am 3.1.20 um 19:15 Uhr durchs Spektiv fotografiert.