Montag, 26. März 2012

25./26. März - Der Mond wandert an Jupiter und Venus vorbei

Gestern und heute konnte man wunderschön die Bewegung des Mondes am Himmel von Tag zu Tag beobachten. Stand der Mond gestern noch auf der Höhe von Jupiter:

25. März 2012: Venus, Jupiter und Mond


So ist er heute Abend schon fast bis zur Venus weiter gewandert.

26. März 2012: Venus, Mond und Jupiter


Morgen wird er beide Planeten "hinter" sich gelassen haben. Zu erkennen ist auch, das der Mond heute, am 26. März schon etwas "voller" ist als noch gestern. Heute ist er zu 15 %  beleuchtet, gestern waren es nur 9 %. Durch die etwas zu lange Belichtungszeit der Kamera (heute 1,3 sec, gestern 1/4 sec bei jeweils ISO400) erscheint er jedoch noch etwas voller als in Wirklichkeit.

26. März: Venus und Jupiter am Taghimmel

Vorhin ist es mir gelungen, die Venus und den Jupiter am Taghimmel zu fotografieren.

Die Venus ist relativ leicht zu finden. Orientieren kann man sich an der Mondsichel. Diese befindet sich ein gutes Stück östlich der Sonne, lässt sich aber mit bloßem Auge durchaus lokalisieren. Hat man dann den Mond, ist auch die Venus mit bloßem Auge zu sehen. Etwa vier Vollmonddurchmesser zur "offenen" Seite des Mondes hin (also von der Sonne weg) und ein kleines Stück nach oben, schon sticht sie einem förmlich als heller Punkt ins Auge.

Hier ein Foto, von heute 14:12 Uhr UT, also 16:12 Uhr Sommerzeit:

Venus am Taghimmel

Im Teleskop ist deutlich ihre gegenwärtige Phase, eine Art "Halbmond"-Gestalt zu erkennen.

Jupiter war mit bloßem Auge und auch mit einem Feldstecher nicht zu lokalisieren. Mit Hilfe der automatischen Steuerung meines Teleskops war er aber kein Problem. Für das bloße Auge war im Fernrohr seine runde, flächenhafte Gestalt sehr gut auszumachen. Fotografisch ist mir der Nachweis jedoch nicht so gut gelungen. Er hat sich vom Himmelshintergrund doch nur wenig abgehoben. Hier ein Foto, schaut man genau hin, kann man in der Mitte eine leichte Aufhellung erkennen, das soll er sein.

Jupiter am Taghimmel - naja

Dieses Foto wurde um 16:56 MESZ aufgenommen.

Und jetzt wünsche ich viel Spaß für heute Abend. Denn dann werden die Venus, die Mondsichel und darunter Jupiter sicherlich in der Dämmerung einen wunderschönen Anblick bieten!

Sonntag, 25. März 2012

26. März - 1. April - Der Himmel über Bad Lippspringe

Während ich diese Zeilen schreibe, sagt die Wettervorhersage, die "Schönwetterkatastrophe" soll noch ein paar Tage anhalten. Zuletzt hatten wir schon die vielleicht schönsten Beobachtungsnächte des Jahres, die Temperaturen waren nicht mehr so eisig kalt wie im Winter, die Luft war schön trocken und nicht so flimmerig wie oft im Sommer und vor allem wurde es dank Winterzeit frühzeitig dunkel. Jetzt dauert es am Abend schon eine ganze Stunde länger, bis es dunkel wird...Diese Woche kommt es in den früheren Morgenstunden zu spektakulären Überflügen der ISS über Bad Lippspringe.

Am Montag, den 26. März, geht die Sonne um 7:13 Uhr auf und am Abend um 19:48 Uhr unter. Der Tag ist wieder 27 Minuten länger als noch vor einer Woche. Die zu 12 % beleuchtete Mondsichel steht heute in der Nähe der Venus. Monduntergang ist heute Abend - bedingt durch die Sommerzeit - erst um 0:12 Uhr. Vorher (22:45 Uhr) kommt es noch zu einer Sternbedeckung eines 7,4mag hellen Sternchens, dies dürfte sich aber wahrscheinlich schon zu tief im Westen abspielen. Um 5:55 Uhr fliegt die ISS in großem Bogen über unseren Himmel hinweg, sie erreicht 77° Grad Höhe.

Am Dienstag, den 27. März, erreicht die Venus auf ihrer Bahn den größten westlichen Winkelabstand zur Sonne, östliche Elongation. Von heute an wird sie sich bis zum 6. Juni wieder Tat für Tag ein kleines Stück der Sonne annähern. Zunächst bleibst sie uns jedoch noch als wunderschön strahlender Abendstern erhalten. Heute Abend (ab ca. 22:15  Uhr beobachtbar) erreichen die Saturnmonde Dione und Rhea größte östliche Elongation, Thetys steht in westlicher Elongation. Um 6:35 Uhr fliegt die ISS heute fast genau durch unseren Zenit, also genau über unsere Köpfe hinweg.

Am Mittwoch, den 28. März, kommt es um 20:25 Uhr zu einer Sternbedeckung durch den Mond. Ob es dafür aber schon dunkel genug ist? Der Stern ist nur 7,35mag hell. der Mond steht 7° Grad nordöstlich von Aldebaran, "rechts oberhalb" von Orion. Heute kommt die ISS schon früher, um 5:38 Uhr erreicht sie eine Höhe von 84° Grad im Zenit.

Am Donnerstag, den 29. März, kommt es kurz vor Monduntergang zu einer weiteren Sternbedeckung, und  ebenso um 20:25 Uhr und um 20:37 Uhr. All diese Bedeckungen dürften jedoch nicht so einfach zu beobachten sein, da diese Sterne doch recht schwach leuchten und entweder der Horizontdunst oder die noch vorhandene Dämmerung eine Beobachtung erschwert. Um 23:02 Uhr kommt es in nur 10° Grad Höhe und bei 29° Grad Nordnordost zu einem mit  -6mag sehr hellen Iridiumflare. Ob der aber, so flach über dem Horizont, wirklich wahrgenommen wird? Heute früh um 6:16 Uhr steigt die ISS noch einmal auf 86° Grad Höhe hinauf und fliegt in der Nähe der Wege über unseren Ort hinweg.

Am Freitag, den 30. März, ist auch auf dem Mars Sonnenwende. Für die nördliche Halbkugel beginnt der Sommer. Die uns zugewandte nördliche Polkappe dürfte im Laufe des Sommers abschmelzen und deutlich kleiner werden. Mars ist zur zeit ja gut  nach Sonnenuntergang im Osten im Sternbild Löwe zu beobachten. Um ca. 21 Uhr geht der Kleinplanet Astrea (9,6mag) nur 25' Bogenminuten südlich an Iota Leonis (4mag) vorbei. Um 5:17 Uhr taucht die ISS oberhalb des Löwen aus dem Erdschatten auf und fliegt dann wiederum genau über unseren Ort am Himmel hinweg.

Am Samstag, den 31. März, hat um 23:49 Uhr Beta Persei (Algol) wieder einmal ein Helligkeitsminimum (3,39mag, statt sonst 2,12mag). Ab 5:55 Uhr fliegt die ISS in bis zu 76° Grad Höhe über uns hinweg.

Am Sonntag, den 1. April, passen Sie gut auf und lassen sich nicht in den April schicken. Am Abend gegen 22 Uhr schrammt der Mond ganz knapp an 29 Cancri (5,9mag) vorbei. Nur in Süddeutschland kommt es zur Bedeckung. In der Nacht zu Montag dürfte jedoch der "goldene Henkel" mal wieder gut zu beobachten sein. Heute taucht die ISS exakt um 5:00 Uhr aus dem Erdschatten in halber Himmelshöhe im Westen auf und fliegt dann wieder einmal genau über unsere Köpfe durch den Zenit an der Wega vorbei Richtung Osten und Sonnenaufgang.

Samstag, 24. März 2012

24. März - Tag der Astronomie

Heute ist der "Tag der Astronomie", ausgerufen von der Vereinigung der Sternfreunde Deutschlands (VdS).

Im Rahmen dieses Tages lädt die Planetariumsgesellschaft OWL zu einem Beobachtungstag nach Delbrück ein. Am Nachmittag kann die Sonne, später am Abend dann können Planeten und Sterne beobachtet werden.

Eine kleine Einladung mit dem genauen Ablaufplan steht als pdf zur Verfügung.

An der Sternwarte in Schloß Neuhaus findet dazu leider keine Veranstaltung statt, als die VdS den heutigen Samstag als Tag der Astronomie festlegte, war dort die Programmplanung für dieses Jahr schon abgeschlossen. Es gibt jedoch weitere Veranstaltungen in Lippstadt und in Bielefeld, Informationen dazu auf den Seiten der VdS.

Donnerstag, 22. März 2012

21. März - Supernova sichtbar!

Herrlich! Am Mittwochabend war es wieder wunderschön klar und es hat geklappt, wir haben die neue Supernova tatsächlich gesehen!

Es war unheimlich spannend. Als es dunkel wurde, trafen sich mehrere Sternfreunde auf der Paderborner Volkssternwarte in Schloß Neuhaus, um zu schauen, ob man denn die neue Supernova in der Galaxie M95 auch hier würde sehen können.

Venus und Jupiter strahlten als erste hell im Westen, nach und nach kamen immer mehr Sterne durch. Wir richteten zunächst unser großes Teleskop auf den Mars, der zur Zeit ganz dicht bei M95 steht. Schon hier gab es für den einen oder anderen aus unser Gruppe die erste Überraschung. Deutlich waren auf seiner Oberfläche dunkle Flecken zu erkennen. Mars war sehr hell, mittels eines Polfilter konnten wir sein Licht etwas dämpfen, nun war sogar eindeutig eine Polkappe zu erkennen. Aber war das nun der Nord- oder Südpol? Nach kurzer Diskussion und etwas nachdenken, war uns schnell klar, das konnte nur der Nordpol sein, der uns in dieser Opposition zugewandt ist. Aber vor allem zeigte uns dies schon mal, dass wir es in dieser Nacht mit einem guten, klaren und ruhigem Nachthimmel zu tun haben werden.

 Dann schwenkten wir das Teleskop zu M95. Zu sehen war - nichts. Es war auch gerade erst so um 20 Uhr herum. Die sog. "nautische Dämmerung" war gerade zu ende gegangen, die Sonne stand ca. 12° Grad unter dem Horizont. Hatten wir überhaupt das Teleskop an die richtige Stelle geführt? Im Okular waren verschiedene Sternchen zu erkennen. Jetzt galt es also, diesen Anblick mit dem eines Sternatlas zu vergleichen. Bei dem von uns eingesetzten PC-Programm konnte man für die von uns verwendete Fernrohr/Okular-Kombination genau den sog. "Field of View", also genau den Ausschnitt, den das Okular zeigen sollte, wenn es richtig positioniert ist, zeigen sollte. Sollte?! Auf den ersten Blick schien das nicht zu stimmen. Ich hatte deutlich in den Sternen ein Dreieck erkannt, . Ein anderer Sternfreund sah auch drei Sterne, aber eher an anderer Stelle. Nun ging die Diskussion los. Lass uns doch erst mal genau die passende Sternhelligkeit am PC dazu einstellen, also alle Sterne bis zur 13. Größenklasse, so hell sollte auch die Supernova sein. Der FOV zeigte jetzt mindestens zwei hellere Dreiecke an. Immer wieder wechselten wir uns beim Schauen durch das Okular ab und verglichen unseren Eindruck mit dem Bild am PC. Dann wurde klar, wir kamen jetzt etwa bis zu Sternen der 11. Größenklasse - und wir mussten das Bild am PC um ca. 100° Grad drehen, damit es zum Bild im Okular auch in der Ausrichtung passte.

Jetzt wurde es spannend. Wir hatten schon den richtigen Himmelsausschnitt getroffen. Durch indirektes Sehen konnte man jetzt auch den verschwommenen Kern der Galaxie erkennen. Doch wo war die Supernova. Am Himmel wurde es immer dunkler. Doch würde es hier, mitten in der Stadt, wirklich dunkel genug werden?  Das Sternbild Löwe mit Mars, M95 und der Supernova stand genau über dem beleuchteten Schloß, und die Schloßbeleuchtung wird erst nach 22:30 Uhr abgeschaltet.

Wir beschäftigten uns genauer mit dem Sternfeld im Okular, Sterne bis zur 11. Größenklasse waren eindeutig zu identifizieren. und da, blinkte da zwischen den beiden Sternen im unteren Teil des Blickfelds nicht noch ein dritter, etwas mehr zur Mitte gerichtet? Der würde schon die 12. Größenklasse haben. Wir spürten deutlich die Spannung in uns hoch steigen. Wir näherten uns unserem Ziel. Die Beobachtungsbedingen wurden immer besser, denn der Löwe stieg langsam immer noch etwas höher am Himmel hinauf, weg vom störenden Streulicht der Stadt.

Wo aber sollte nun die Supernova sein. Im PC stellten wir jetzt auch Sterne der 14. Größenklasse ein. und über das Internet schauten wir uns Bilder der Supernova an, die von deren Entdeckung vor zwei Tagen berichteten. Doch hier stellte sich zunächst gleich wieder die Frage, wie waren die ausgerichtet. Bei denen war Norden natürlich oben, also mussten wir auch diese Bilder um gute 100° Grad drehen. Unterhalb M95 müssten wir ein charakteristisches Sternenmuster erkennen können, ein liegendes Kreuz, so ähnlich wie das Sternbild Schwan. Die Sterne am Ende der langen Hauptachse sollten 10./11. Größenklasse haben (die hatten wir ja schon längst identifiziert), die der kleinen Querachse 12./13. Größenordnung. Und am hinteren Ende noch ein kleiner Begleitstern,  13,5 mag hell. Größenordnung. Jetzt war im Okular das Kreuz immer deutlicher zu erkennen, nur der hintere Begleiter machte uns Probleme, der wollte sich nicht sehen lassen. Inzwischen bauten wir einen "deep-sky-Filter" ein, dadurch ließ sich der Kontrast im Okularbild tatsächlich noch einmal etwas verbessern.  Der Kern von M95 war inzwischen deutlich besser zu erkennen, einige glaubten sogar, die Balkenstruktur zu sehen. Aber halt, war da nicht in Richtung M95 ein Sternchen zu erkennen? Wir schauten und schauten. mal glaubten wir etwas zu sehen, dann wieder nicht.

Mittlerweile war es 21:45 Uhr geworden. Es war wirklich "grenzwertig", aber jetzt meinten schon mehrere Beobachter, dort, relativ dicht an M95 dran, etwas erkennen zu können. Zwar ganz schwach und nicht ständig, aber doch eindeutig.

War das die Supernova?

Könnte man genau diesen Anblick nicht fotografieren? Gesagt, getan. Eine Kamera wurde geholt und an das Fernrohr angeschlossen. Im ursprünglichen Gesichtsfeld war zunächst nichts zu erkennen, also mussten wir einen etwas helleren Stern ansteuern, um die Kamera genau zu fokussieren. Wir entschieden uns für den Stern Rho im Löwen, dieser war sicherlich hell genug (3,8mag) und nur zwei bis drei Grad von M95 entfernt. dann - sch... - die Steuerung des Teleskop rutschte aus der Hand und viel zu Boden, das Fernrohr bewegte sich unkontrolliert ...  war jetzt all die Mühe umsonst, mussten wir noch einmal ganz von vorne anfangen?

Zum Glück war alles halb so schlimm, das Gerät ließ sich noch einwandfrei positionieren, also wieder zurück zu M95 geschwenkt und einfach mal ausgelöst, höchste ISO-Stufe und 30 Sekunden belichtet. Die Kamera macht nach dem Bild noch automatisch einen "Darkframe-Abzug" von der gleichen Länge der Belichtungszeit, innerlich zählten wir die Sekunden mit. Dann erschien auf dem Kameradisplay das Bild - ja, da in der Mitte war M95 als verwaschener Fleck zu erkennen, und da war das lang gestreckte Kreuz, und da - ja genau da wo wir es visuell auch haben "blinken" sehen - genau da war schon im Display der Kamera eindeutig ein Stern zu sehen! Das musst die Supernova sein!

Dieser Beobachtungsabend hatte sich tatsächlich gelohnt!

Schritt für Schritt haben wir uns dem "Objekt der Begierde" angenähert und es tatsächlich geschafft, die Supernova mit der Nummer SN2012aw in der 38 Millionen Lichtjahre entfernten Galaxie M95 über dem Stadthimmel von Paderborn mit eigenen Augen zu sehen.

Hier unser Belegfoto, nicht nach Norden ausgerichtet, sondern eher so, wie wir auch durch das Okular geschaut haben.

Supernova SN2012aw in M95 im Löwen. Aufgenommen mit Newton-Reflektor (354mm Durchmesser, f=1600mm und Canon EOS1100 Kamera)


Der rot-weiße Pfeil markiert die Supernova, der etwas verwaschene Fleck etwas rechts oberhalb davon ist der Kern der Galaxie M95. Weiter rechts unterhalb das im Text oben beschriebene lang gestreckte Kreuz. Auf dem Foto sind an dessen hinteren Ende sogar zwei weitere kleine Sterne zu sehen, die beide eine Helligkeit zwischen der 13. und 14. Größenklasse haben.

Nachtrag vom 22.3.: Heute Abend habe ich die Supernova auch von meinem Garten aus in Bad Lippspringe beobachtet. Sie war in meinem viel kleinerem Teleskop als dem Gerät auf der Sternwarte  deutlich zu erkennen. Dies zeigt einmal mehr, es kommt beim Beobachten des Himmels gar nicht in erster Linie auf die eingesetzte Technik an, sondern viel mehr auf einen klaren Himmel. Und wenn der dunkel genug ist und nicht durch viel Stadtlicht aufgehellt wird, dann kann man die Supernova wirklich auch in einem 8-Zöller sehen!

In meinem Teleskop (ein C8 der Firma Celestron), war zunächst M95 sehr deutlich zu erkennen. Die Supernova hat scheinbar einen deutlichen Abstand von der Galaxie. Dies täuscht jedoch, da man von ihr nur den hellen Kern sieht und nicht die Spiralarme am Rand. Diese werden erst auf länger belichteten Fotografien deutlich, die man z.B. in den Foren von astronomie.de findet.

Dienstag, 20. März 2012

20. März - Schmale Mondsichel und Supernova

Heute früh entdeckte ich nach dem Aufstehen eine schmale Mondsichel über unseren Nachbarhäusern. Es sind nur noch zwei Tage bis Neumond am Donnerstag. Die Mondsichel war jetzt nur noch zu 6 % beleuchtet und hatte es schwer, sich gegen den Morgendunst durchzusetzen.

Hier ein Foto, das ich etwas abgeblendet habe, damit man die schmal Sichel besser erkennen kann:

Mondsichel am Morgen des 20. März - Frühlingsanfang

Und als ich eben meinen Computer startete, erfuhr ich gleich aufregende Neuigkeiten: Im Sternbild Löwe befindet sich die Galaxie M95, zur Zeit steht Mars nur eine Vollmondbreite entfernt davon. Dort hat sich eine Supernova-Explosion ereignet. Informationen dazu gibt es zur Zeit nur auf englisch, hier ein paar Links:

Karte zum Auffinden und das "Entdeckungsbild":
http://www.dailykos.com/story/2012/03/19/1075950/-Baking-Supernova-Cooking-Up-in-M95

Ein interessantes erklärendes YouTube-Video:
http://youtu.be/_GEyAsaWB4k

An der Sternwarte Paderborn hat sich vor kurzem eine Beobachtergruppe gebildet, diese hat sich für diesen Monat das Sternbild Löwe als "Schwerpunkt" der Beobachtungen ausgesucht. Ob wir wohl demnächst von der Supernova ausführlicher berichten können?

Nachtrag 22.3.: ja, Gleich am Abend des 21.3. war es wieder klar und es hat geklappt, wie mein nächster Blogeintrag zeigt.

Samstag, 17. März 2012

19. - 25. März: Der Himmel über Bad Lippspringe

Am Abend fallen im Westen sofort Venus und Jupiter auf. Am Sonntag gesellt sich noch die schmale Mondsichel dazu. Mars ist die ganze Nacht über sichtbar. Ab 21:30 Uhr ist im Osten auch noch Saturn zu sehen. Da wir diese Woche Neumond haben, eignet sie sich sehr gut zur Beobachtung von "deep-sky"-Objekten, also fernen Galaxien, Nebeln und Sternhaufen. Die ISS ist am Morgenhimmel zu sehen.

Am Montag, den 19. März, geht die Sonne um 6:29 Uhr auf und um 18:37 Uhr unter. Das ist morgens 16 Minuten früher und abends 13 Minuten später als noch vor einer Woche. Die Jupitermonde stehen heute Abend paarig rechts und links von der Planetenscheibe. Im Osten rückt Saturn immer früher in den Blick, der Mond Rhea zeigt dort um 22:15 Uhr einen südlichen Vorübergang. Die ISS fliegt ab 5:12 Uhr ganz flach über den Südosthorizont hinweg.

Am Dienstag, den 20. März, ist Frühlingsanfang. Exakt um 6:14 Uhr überquert die Sonne den Äquator nordwärts. In der Frühe zeigt die schmale Mondsichel maximale Libration in Breite, wir können einen Blick auf seinen Südpol werfen. Mondaufgang ist jedoch erst gegen 5:30 Uhr, die Sichel ist auch nur noch zu 5 % beleuchtet. Abends wird bis 20:13 Uhr der Jupitermond Europa verfinstert, danach stehen alle Monde auf der gleichen Seite. Um 5:48 Uhr fliegt die ISS über den Südhimmel maximal in 27° Grad Höhe.

Am Mittwoch, den 21. März, stehen am Abend die Jupitermonde schon wieder paarig links und rechts neben der Planetenscheibe.

Am Donnerstag, den 22. März, ist um 15:37 Uhr Neumond, wir können also die ganze Nacht über gut "deep-sky"-Beobachtung betreiben. Die ISS erreicht heute beim Überflug um 5:33 Uhr schon 39° Grad Höhe, sie fliegt durch das Sternbild Adler und trifft beinahe genau dessen hellsten Stern Aquila.

Am Freitag, den 23. März, kann man abends vielleicht schon wieder die sehr schmale Mondsichel nach Sonennuntergang knapp über dem Horizont finden. Sie ist aber nur zu 1 % beleuchtet, die wird sich schwer gegen den horizontnahen Dunst durchsetzen können. Abends stehen alle Jupitermonde wieder auf einer Seite. Bei Saturn ist der Mond Dione in westlicher Elongation (größter seitlicher Abstand). Die ISS taucht heute schon um 4:35 Uhr in 20° Grad Höhe im Süden auf.

Am Samstag, den 24. März, sollte man schon eher Glück haben, die Mondsichel zu finden. Heute Abend ist sie zu 4 % beleuchtet, Monduntergang ist gegen 21 Uhr. Bei Jupiter wandert ab 20:00 Uhr Mond Io vor der Planetenscheibe entlang, sein Schatten folgt ab 20:51 Uhr. Die ISS taucht heute um 5:12 Uhr in der Nähe von Saturn im Westen auf, steigt auf 55° Grad Höhe und verschwindet dann im Osten, der aufgehenden Sonen entgegen fliegend.

Am Sonntag, den 25 März, beginnt die Sommerzeit, die bei uns in Deutschland bis zum 28. Oktober gilt. Meine Zeitangaben hier sind dann auch schon immer passend umgerechnet. Am Abend steht der Mond unweit von Jupiter, hier wird bis 21:07 Uhr der Mond Io verfinstert. Um 21:23 Uhr kommt es zu einer Sternbedeckung am oberen dunklen Mondrand. Ein allerdings nur 7.2mag schwaches Sternchen wird bedeckt, zur Beobachtung sollte man schon ein gutes Fernglas benutzen. Um 23:45 Uhr steht Saturnmond Thetys in westlicher Elongation. Die ISS taucht um 5:17 Uhr im Süden aus dem Erdschatten auf und fliegt dann durch das Auge des Adlers (Stern Aquila) nach Osten, der Sonne entgegen.

Donnerstag, 15. März 2012

15. März: Nacht der Teleskope und vielleicht Polarlicht!?

Heute, am Donnerstag, den 15. März 2012, findet ab 19 Uhr die Nacht der Teleskope an der Sternwarte Paderborn Schloß Neuhaus statt.

Jeder der möchte, kann sein eigenes Teleskop mitbringen, es kann und wird natürlich auch durch die Geräte der Sternwarte beobachtet werden.

Heute Mittag gab es außerdem im Erdmagnetfeld die Ankunft eines Sonnensturms, so dass es vielleicht in dieser Nacht sogar Polarlicht zu beobachten gibt.

Wer also dieses Posting noch rechtzeitig lesen kann: Heute Abend bei klarem Himmel unbedingt raus nach draußen und den Nachthimmel beobachten. Entweder an der Sternwarte in Paderborn, oder sonst halt irgendwo draußen in der Natur. Am besten weit weg von städtischem Streulicht - Polarlicht könnte man ggf. Richtung Norden unterhalb des Polarstern sehen.

Viel Spaß!

EDIT 23:27 MEZ: Es gab/gibt heute Abend tatsächlich Polarlicht, zwar (fast) nur fotografisch, Daniel Restemeier aus Delbrück hat es geschafft, einen leichten rötlichen Schleier einzufangen, sein und die Bilder anderer Beobachter findet man im Polarlichtforum.

Sonntag, 11. März 2012

12. - 18. März - Der Himmel über Bad Lippspringe

Am Abend strahlen im Westen Venus und Jupiter um die Wette. Im Osten ist bei Einbruch der Dunkelheit Mars aufgegangen, später kommt Saturn hinzu. Die ISS ist diese Woche nicht am Nachthimmel zu sehen. Bei klarem Himmel findet in dieser Woche an der Sternwarte Paderborn in Schloß Neuhaus die "Nacht der Teleskope" statt. Einzelheiten findet man dort im Veranstaltungskalender.

Am Montag, den 12. März, geht die Sonne um 6:45 Uhr auf und um 18:24 Uhr unter. Vorher, um 5:45 Uhr kommt es genau im Süden (181°) in 50° Grad Höhe über dem Horizont zu einem -7mag hellem Iridiumflare. Wieder dauert der helle Tag 28 Minuten länger als noch am letzten Montag. An der Sternwarte Schloß Neuhaus hält Frank Bewermeyer einen kleinen Vortrag zum "Sternenhimmel im Frühjahr".

Am Dienstag, den 13. März, stehen bei Jupiter abends alle Monde auf der gleichen Seite. Der Mond geht erst weit nach Mitternacht auf, die Abende und Nächte in dieser Woche sind damit schon wieder gut zur deep-sky-Beobachtung nutzbar. heute Abend haben Venus und Jupiter übrigens den geringsten Abstand von einander am Abendhimmel in diesen Wochen. Er beträgt nur 3° Grad, also ca. 6 Vollmonddurchmesser.

Am Mittwoch, den 14. März, ist vielleicht - wie an den anderen tagen in dieser Woche auch - bei klarem Himmel mit guter Horizontsicht abends im Westen nach Sonnenuntergang das Zodiakallicht sichtbar.

Am Donnerstag, den 15. März, erreicht der Mond exakt um 2:25 Uhr das letzte Viertel. Aufgehen wird er jedoch erst etwas später, um 2:42 Uhr. Am Abend kann bei Jupiter ab 19:30 Uhr noch ein Durchgang von Ganymed vor der Planetenscheibe beobachtet werden.

Am Freitag, den 16. März, wird bei Jupiter am Abend ab 20:39 Uhr Io bedeckt. Knapp zwei Stunden später geht Jupiter im Westen unter.

Am Samstag, den 17. März, geht Io am Abend vor der Planetenscheibe vorüber. Zu Beginn des Vorübergangs ist es noch zu hell, um diesen zu beobachten, er endet um 20:10 Uhr. Der Schatten von Io fällt von 18:55 Uhr bis 21:05 Uhr auf den Planeten. Heute geht die Sonne um 6:34 Uhr auf und um 18:33 Uhr unter. Hätten wir einen "mathematisch" reinen Horizont würde heute der helle Tag exakt 12 Stunden dauern. Frühlingsanfang ist in diesem Jahr jedoch erst Dienstag in der kommenden Woche.

Am Sonntag, den 18. März, geht gleich nach Mitternacht Kleinplanet Juno (10.9mag) nur 14' Bogenminuten östlich an Ypsilon Ophiuchi (4.7mag) vorüber. Bei Jupiter beginnt abends um 20:56 Uhr ein Durchgang von Europa vor der Planetenscheibe.


Samstag, 3. März 2012

5. - 11. März: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche bekommen wir Vollmond, da sind dann meist nur die helleren Sterne zu sehen. Im Westen fallen sofort die beiden Planeten Venus und Jupiter auf. Wer Glück hat, kann tief unter ihnen bis ca. 18:50 Uhr auch noch Merkur sehen. Mars geht im Osten auf und ist die ganze Nacht zu sehen. Vier Stunden später folgt Saturn. Die ISS ist diese Woche nicht zu sehen.

Am Montag, den 5. März, ist um 7:01 Uhr Sonnenaufgang und um 18:12 Uhr Sonnenuntergang. der helle Tag dauert also wieder 27 Minuten länger als noch am vergangenen Montag. Der Mond geht bereits am Nachmittag um 15:01 Uhr auf, er ist bereits zu über 90% beleuchtet. Mars hatte am 3. März seine Oppositionsstellung zur Sonne, heute erreicht er dabei den geringsten Abstand zur Erde, etwas über 100 Millionen Kilometer. Abends kann vielleicht auch Merkur im Westen gefunden werden. Nach Mitternacht um 0:39 Uhr kommt es zur Bedeckung des hellsten Sterns im Krebs, alpha cancri, Acubens, der mit 4.3 mag leuchtet. In der Sternwarte Schloß Neuhaus treffen sich heute Abend um 19:30 Uhr Interessierte, um eine "Beobachtergruppe" zu gründen.

Am Dienstag, den 6. März, ist der Mond am Abend bereits wieder aus dem Sternbild Krebs weitergewandert zum Löwen, er steht jetzt 7° Grad südwestlich von Regulus. Nach 20 Uhr kommen sich bei Jupiter Europa und Io recht nahe und "tauschen" praktisch ihre Plätze. Um 18:47 erscheint fast genau im Norden (9°) in 57° Grad Höhe ein mit -8mag extrem heller Iridiumflare.

Am Mittwoch, den 7. März, ist der Mond abends schon in die Nähe des Mars gewandert, die beiden trennen nur noch 10° Grad. Um 18:41 erscheint wieder fast genau im Norden (9°) in 59° Grad Höhe ein mit -8mag extrem heller Iridiumflare.

Am Donnerstag, den 8. März, ist exakt um 10:39 Uhr Vollmond. Zu dieser Zeit ist er bei uns am Himmel natürlich nicht zu sehen, denn Vollmond bedeutet ja, der Mond geht in etwa bei Sonnenuntergang auf und bei Sonnenaufgang unter. Am Abend kann bei Jupiter noch einmal ein Schatten-Vorübergang von Ganymed vor der Planetenscheibe beobachtet werden, er beginnt um 19:31 Uhr und endet um 21:16 Uhr. Um 21:27 Uhr beginnt Io einen Durchgang vor der Planetenscheibe.

Am Freitag, den 9. März, hat in der Frühe um 0:15 Uhr der veränderliche Stern Algol wieder ein Minimum. Am Abend wird ab 18:38 Uhr Io von Jupiter bedeckt und anschließend verfinstert, Io ist erst wieder ab 21:48 Uhr zu sehen.

Am Samstag, den 10. März, wandert nach Einbruch der Dämmerung der Schatten von Io über die Jupiterscheibe, dies dauert bis 19:09 Uhr. Außerdem geht heuet Abend der kleinplanet Astraea (9,1mag) nur 34' Bogenminuten (eine Vollmondbreite) westlich an Omega Virginis (5,5mag) vorüber.

Am Sonntag, den 11. März, stört Abends kein Mondlicht mehr die Himmelsbeobachtung, er geht erst nach 23 Uhr auf. Vielleicht kann man dann im Westen sogar das Zodiakallicht beobachten.  Um 20:38 Uhr beendet Europa einen Durchgang vor der Jupiterscheibe, sein Schatten fällt von 20:10 Uhr auf den Planeten. Um 21:04 Uhr erreicht Algol, beta Persei, wieder ein Helligkeitsminimum.