Sonntag, 8. September 2024

9. - 15. September 2024: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche nimmt der Mond von Tag zu Tag und bestimmt immer mehr den Abend- und Nachthimmel. Von den hellen Planeten hat Merkur in dieser Woche seine beste Morgensichtbarkeit des Jahres. Am Abend steht Saturn in Oppositionsstellung zur Sonne und ist die ganze Nacht zu sehen. Jupiter geht ca. 23:15 Uhr im Osten auf, Mars folgt bald nach Mitternacht. Die ISS ist ab dem 11. September bei abendlichen Überflügen zu sehen.

Am Montag, den 9. September, geht die Sonne um 6:50 Uhr auf und um 19:52 Uhr unter. Der helle Tag dauert jetzt also nur noch 13 Stunden. Der zu 36 Prozent beleuchtete Mond steht im Sternbild Skorpion nur wenige Grad über dem Horizont und geht um 21:36 Uhr unter.

Am Dienstag, den 10. September, beginnt um 1:07 Uhr ein Durchgang von Io vor der Jupiterscheibe (Ende 3:17 Uhr), Ios Schatten fällt noch bis 1:56 Uhr auf den Planeten. Um 3:05 Uhr wird Jupitermond Europa verfinstert, so dass dann kurzzeitig nur die Monde Ganymed und Kallisto zu sehen sind. Der Mond geht um 15:15 Uhr auf, er steht dann am Abend 3° Grad südöstlich von Antares. Er geht um 22:06 Uhr unter. Zuvor verfinstert er um 20:39 Uhr einen 6,5mag hellen Stern. Kleinplanet (44)Nysa (10,5mag) zieht gegen 22:45 Uhr in nur 1' Bogenminute Abstand an Stern 45 Aqr (5,9mag) vorüber.

Am Mittwoch, den 11. September, endet um 0:37 Uhr eine Bedeckung von Io durch Jupiter, jetzt stehen alle vier galiläischen Monde auf der linken, östlichen Seite. Der Mond erreicht um 8:06 Uhr das Erste Viertel, steht dann bei uns jedoch unter dem Horizont. Am Abend ist er bereits zu 56 Prozent beleuchtet, er geht um 22:48 Uhr unter. Die ISS ist erstmalig in dieser Abendsichtbarkeitsperiode gegen 21:21 Uhr kurz in Richtung Südsüdwest zu sehen. Dabei fliegt sie sehr nahe am Mond, kommt vorbei. Kommt es sogar zum Transit? Um 20:40 Uhr bedeckt der Mond einen 6,8mag lichtschwachen Stern.

Am Donnerstag, den 12. September, endet um 0:28 Uhr ein Schattendurchgang von Europa auf der Jupiterscheibe, Europa selbst zieht von 0:43 Uhr bis 3:15 Uhr vor dem Planeten entlang. Der Mond ist zu 66 Prozent beleuchtet, er steht im Sternbild Schütze und geht um 23:49 Uhr unter. Er zeigt heute sowohl maximale Libration in Breite (so dass wir auf seinen Nordpol sehen können), als auch maximale Libration in Länge (so dass das Mare Crisium weit ab vom Rand steht). Die ISS zieht zwischen 20:30 Uhr und 20:35 Uhr vom Mond bis zum Planeten Saturn sehr flach über unseren Südhorizont hinweg. Asteroid (1036)Ganymed (9,9mag) zieht gegen Mitternacht in nur9 Bogenminuten Abstand am Doppelstern HIP99680 vorüber.

Am Freitag, den 13. September, geht der Mond um 18:08 Uhr (mathematisch) auf, bis gegen 19:40 Uhr kann dann bei ihm der "goldene Henkel" beobachtet werden. Am Abend ist der Mond zu 75 Prozent beleuchtet, er geht erst eine Stunde nach Mitternacht unter. Zwischen 21:18 Uhr und 21:22 Uhr fliegt die ISS in maximal 35° Grad Höhe über unseren Nachthimmel hinweg.

Am Samstag, den 14. September, zieht von 0:45 bis 2:42 Uhr der Schatten von Jupitermond Ganymed über die Planetenscheibe. Der Mond ist am Abend bereits zu 85 Prozent beleuchtet. Um 20:27 Uhr bedeckt er einen 7,1mag schwachen Stern und um 23:48 Uhr einen 7,2mag schwachen Stern. Die ISS fliegt zwischen 20:29 Uhr und 20:35 Uhr in maximal 26° Grad Höhe über unseren Abendhimmel hinweg. Um 22:06 Uhr steigt sie in WSW-Richtung noch einmal kurz auf 37° Grad Höhe auf, bevor sie im Erdschatten verschwindet.

Am Sonntag, den 15. September, geht der Mond um 2:36 Uhr unter. Am Abend ist er zu 92 Prozent beleuchtet. Um 22:38 Uhr bedeckt der Mond den 4,8mag hellen Stern kappa Capricorni. Bereits gegen 5:00 Uhr in der Frühe zieht Asteroid (4954)Eric (11,2mag) in nur 1,5 Bogenminuten Abstand am Doppelstern 97 Aqr (5,3mag) vorüber. Die ISS fliegt zwischen 21:17 Uhr und 21:22 Uhr in maximal 60° Grad Höhe über unseren Abendhimmel.

Montag, 2. September 2024

1. September 2024: Geostationäre Satelliten und Saturn

 Am Sonntagabend, den 1. September, wollte ich Saturn fotografieren. Ich weiß, dass mein Vespera-Gerät dafür eigentlich gar nicht geeignet ist. Um Planeten zu fotografieren braucht man eigentlich Geräte mit sehr langn Brennweiten, ein Gerät mit 200mm Brennweite ist da eigentlich eher ein Witz.

Es gibt einen besonderen Modus im Vespera, mit dem man tatsächlich auch Saturn fotografieren kann, Aber auch der kann natürlich nicht die durch den optischen Aufbau bedingten Restriktionen überwinden.

Saturn am 1.9.24 um 21:45 MESZ

 Mit viel Vorstellungsvermögen kann man vielleicht die Ringstruktur sich einbilden, wirklich zu sehen ist da jedoch wenig. Und es fehlen auf diesem Bild auch alle umgebenden Sterne, die Monde des Saturn und was vielleicht noch dort in der Nähe zu sehen ist. Also ein durch und durch langweiliges Bild.

Ich habe deshalb statt dieser speziellen Einstellung es einfach mal mit dem Modus versucht, mit dem das Vespera sonst üblicherweise Galaxien oder Nebel fotografiert. Mir war schon klar, dass ein so helles Objekt wie der Saturn dann sofort völlig überbelichtet ist, aber es sollte zumindest drum herum auch noch einiges mehr zu sehen sein. Und gleich das allererste Bild brachte eine Überraschung:

Saturn um 21:52 Uhr, 10 Sekunden belichtet

Natürlich war Saturn gleich viel zu hell. Aber was waren das für seltsame Strichspuren auf dem Bild? Und dann gleich drei Stück hintereinander?

Nach weiteren zehn Sekunden kam das zweite Bild:

Zehn Sekunden später.

Jetzt waren die Strichspuren doppelt so lang, offensichtlich bewegte sich da etwas von rechts (oben) nach links (unten). Mein erster Gedanke war gleich: " Das sind bestimmt die Starlink-Satelliten von Elon Musk!" Doch das dieser Gedanke falsch war, wurde mir im nächsten Moment schnell bewußt. Solche Satelliten fliegen (wie Flugzeuge) viel schneller durchs Bild. Sie würden viel längere Spuren hinterlassen und in den zehn Sekunden Belichtungszeit den Bildausschnitt schon längst verlassen haben.

Inzwischen kam Bild 3:

Noch einmal zehn Sekunden später

Das mussten also Objekte sein. die sich viel langsamer bewegen, die also wahrscheinlich auch viel weiter weg waren als die ISS oder andere Satelliten, die sich meist in Bahnen in wenigen hundert Kilometern Höhe über der Erde bewegen.

Mir war dann schnell klar, dass es sich hier wohl um sog. geostationäre Satelliten handeln würde. Diese befinden sich in ca. 36000 Kilometer Höhe über der Erde, so dass ihre Umläufe synchron zur Drehung der Erde verlaufen, sie also immer über uns an der gleichen Position zu verharren scheinen.

Aber wiese zeigen diese Satelliten dann solche Spuren? 

Mein Vespera ist ja nicht für die Beobachtung von geostationären Satelliten geschaffen worden, sondern um Sterne, Planeten und anderes damit zu beobachten. Diese Sterne, oder auch unser Planet der Saturn, gehen in der Nacht genau wie die Sonne am Tage bei uns im Osten auf, steigen im Süden hoch hinauf und gehen dann im Westen wieder unter. Diese Bewegung ist jedoch nur eine scheinbare, was sich da wirklich bewegt ist unsere Erde. Das Vespera versucht natürlich diese Bewegung auszugleichen und folgt daher den Sternen automatisch in diese Richtung von Ost nach West. Und wenn dann am Himmel ein Objekt wirklich fest über uns steht, diese Bewegung also gar nicht mitmacht, dann wird es auf dem Foto natürlich automatisch von der echten zur linken Seite verschoben (also "wandert" es scheinbar umgekehr von West nach Ost.). 

Die Strichspur ist dann gerade so lang, wie eben das Gerät in der Belichtungszeit von zehn Sekunden bei 200 mm Brennweite den Sternen nachgeführt wird. 

Spannend war dann für mich natürlich sofort die Frage: "um welche Satelliten handelt es sich da denn überhaupt?" Die Antwort fand sich dann schnell im Planetariumsprogramm "Stellarium". Es handelt sich um die drei Satelliten Express-AMU1, Eutelsat36B und Tiba-1. Mehr Informationen dazu findet man über die Links zu Wikipedia.

Doch auf dem Bild ist noch mehr zu sehen:

Saturn und "Begleiter" am Himmel

(193)Ambrosia ist ein Asteroid und Iapetus ist einer der Monde von Saturn. Andere bekannnte Saturnmonde (Titan, Rhea, Dione, Tethys) befanden sich leider zu dicht bei Saturn selbst und wurden hoffnungslos überstrahlt. Um diese zu sehen, braucht man wirklich ein richtiges Fernrohr und eben keine Vespera Beobachtungsstation. Zusätzlich habe ich auch noch die Bezeichnung von zwei Sternen (HDxxxxxx) mit aufgenommen, die mir die Software "nova.astrometry.net" geliefert hat.

Ich hatte übrigens ein wenig Glück, dass die Satelliten überhaupt auf diesem Bildern zu sehen waren. Damit sie leuchten, müssen sie natürlich von der Sonne angestrahlt werden.  Etwas weiter westlich von Saturn wäre noch kein Sonnenlicht angekommen, dort hätten sich die Satelliten noch im Erdschatten, also im Dunkeln befunden.




Sonntag, 1. September 2024

2. - 8. September 2024: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche haben wir Neumond, die Nächte eignen sich also noch gut zur Beobachtung von lichtschwachen "deep-sky"-Objekten am Himmel. Saturn erreicht diese Woche seine Opposition zur Sonne, geht also im Prinzip bei Sonnenuntergang auf und bei Sonnenaufgang unter. Jupiter geht kurz vor Mitternacht auf, Mars folgt ca. 45 Minuten später. Merkur kann mit viel Glück vor Sonnenaufgang ab ca. 5:30 Uhr tief im Nordosten gefunden werden. Die ISS und die chinesische Raumstation Tiangong können noch bis Samstag bei morgendlichen Überflügen gesichtet werden. Mit viel Glück kann man an dunklen Orten in dieser Woche auch das Morgen-Zodiakallicht im Osten vor Sonnenaufgang beobachten.

Am Montag, den 2. September, geht die Sonne um 6:39 Uhr auf und um 20:08 Uhr unter. Von 22:15 Uhr bis 4:35 Uhr haben wir jetzt schon wieder in der Nacht mehr als sechs Stunden lang astronomische Dunkelheit. Die ISS kann zwischen 5:20 Uhr und 5:28 Uhr bei einem Überflug in maximal 71° Grad Höhe an unserem Morgenhimmel beobachtet werden. Bei Jupiter stehen am gleich nach Mitternacht alle vier Monde auf der westlichen Seite, um 0:42 Uhr beginnt dann eine Verfinsterung von Mond Io. Kleinplanet (194)Prokne (9,5mag) steht heute in Opposition zur Sonne.

Am Dienstag, den 3. September, erreicht der Mond exakt um 3:56 Uhr seine Neumondposition. Die ISS tritt um 4:34 Uhr in 57° Grad Höhe im Westen aus dem Erdschatten heraus und fliegt dann schnell bis 4:40 Uhr im Osten der Sonne entgegen. Die Tiangong ist kurz zwischen 5:06 Uhr und 5:10 Uhr in maximal 10° Grad Höhe über dem Südosthorizont zu sehen. Um 0:31 Uhr beginnt eine Verfinsterung von Jupitermond Europa, um 1:23 Uhr endet ein Durchgang von Io vor dem Jupiter, dazwischen sind dann nur die Monde Ganymed und Kallisto zu sehen. Am Abend erreicht der veränderliche Stern Algol um 3:39 Uhr ein Helligkeitsminimum.

Am Mittwoch, den 4. September, wird der Mond nach Sonnenuntergang noch nicht wieder zu sehen sein. Die ISS kann zwischen 5:22 Uhr und 5:29 Uhr bei einem Überflug in maximal 44° Grad Höhe an unserem Morgenhimmel beobachtet werden. Zwischen 5:40 Uhr und 5:44 Uhr ist die Tiangong in maximal 13° Grad Höhe tief im Süden bei einem Überflug zu sehen.

Am Donnerstag, den 5. September, könnte der Mond vielleicht erstmalig nach Neumond wieder gesichtet werden. Er ist zu sechs Prozent beleuchtet, geht aber schon um 20:41 Uhr unter. Die ISS tritt um 4:36 Uhr in 57° Grad Höhe im Süden aus dem Erdschatten heraus und fliegt dann schnell durch das Sternbild Orion hindurch dem Osthorizont entgegen. Die Tiangong ist um 4:40 Uhr kurz im Südosten zu sehen. Asteroid (186)Celluta (11,7mag) zieht in 3,5' Bogenminuten Abstand an Stern7 PsA (6,1mag) vorüber, und eine Stunde später zieht (13)Egeria (11,8mag) in nur 2' Bogenminuten Abstand an Stern 95 Tau (6,1mag) vorüber.

Am Freitag, den 6. September, ist der Mond nach Sonnenuntergang zu 12 Prozent beleuchtet und geht um 20:50 Uhr unter. Die ISS kann am Morgen zwischen 5:24 Uhr und 5:30 Uhr noch einmal bei einem Überflug in maximal 24° Grad Höhe beobachtet werden. Zwischen 5:14 Uhr und 5:19 Uhr ist die Tiangong im Süden, bzw. Südosten in maximal 12° Grad Höhe zu beobachten. Saturnmond Titan steht in westlicher Elongation.

Am Samstag, den 7. September, ist der Mond nach Sonnenuntergang zu 18 Prozent beleuchtet und geht um 21:02 Uhr unter. Letztmalig in dieser Morgensichtbarkeitsperiode kann die ISS um 4:40 Uhr kurz im Südosten gesichtet werden. Zwischen 5:48 Uhr und 5:53 Uhr ist die Tiangiong in maximal 10° Grad Höhe tief im Süden zu sehen. Von 2:13 Uhr bis 4:12 Uhr zieht Jupitermond Ganymed vor der Planetenscheibe vorüber.

Am Sonntag, den 8. September, ist der Mond nach Sonnenuntergang zu 26 Prozent beleuchtet und geht um 21:16 Uhr unter. Saturn steht heute Abend genau Opposition zur Sonne. Um 20:29 Uhr bedeckt der Mond den Mehrfachstern HIP73144 (5,9mag). Leider steht der Mond dann nur 4° Grad hoch über dem Horizont, was eine Beobachtung sicher sehr schwierig macht.

Montag, 26. August 2024

30. August und 4. Oktober 2024: Wanderungen auf dem Planetenweg

 Die Planetariumsgesellschaft bietet auf unserem wunderschönen Planetenweg in Bad Lippspringe wieder zwei Wanderungen an:

Jeweils Freitags
30.08.2024,  18:00 Uhr
04.10.2024,  17:00 Uhr

Treffpunkt ist die „Sonne“ im Arminiuspark. Parkmöglichkeit gibt es an der Burgstr. 8 hinter der Burg. Die Teilnehmenden sollten witterungsentsprechende Bekleidung und festes Schuhwerk tragen und bei Bedarf Verpflegung mitbringen.

Die Anmeldung erfolgt über Carina Moss (05251 68330-01 oder gesunde-kommune@ksb-paderborn.de) oder Hubert Hermelingmeier (mail@planetarier.net).  Weitere Informationen sind unter www.planetenweg-badlippspringe.de oder www.ksb-paderborn.de zu finden.
Diese Wanderungen sind eine Initative zum Projekt „Gesunde Kommune“, gemeinsam mit dem Kreises Paderborn, der Techniker Krankenkasse (TK) und des KreisSportBundes Paderborn e. V. (KSB Paderborn).

Sonntag, 25. August 2024

26. August - 1. September 2024: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche erreicht der Mond gleich am Montag das Letzte Viertel, es geht also auf Neumond zu. Die Nächte eignen sich mehr und mehr zur Beobachtung von lichtschwachen "deep-sky"-Objekten am Himmel. Der Ringplanet Saturn geht ca. 21 Uhr über der Egge auf, Jupiter kurz nach Mitternacht, Mars folgt ca. 25 Minuten später. Mit Glück kann gegen Ende der Woche Merkur ab 6:00 Uhr kurz vor Sonnenaufgang in Ostnordost gefunden werden. Die ISS ist bei morgendlichen Überflügen gut zu beobachten, zum Ende der Woche fliegt sie gleich mehrfach direkt über unsere Stadt hinweg.

Am Montag, den 26. August, geht die Sonne um 6:28 Uhr auf und um 20:24 Uhr unter. Der helle Tag dauert also keine 14 Stunden mehr. Der Mond hat bereits um 11:26 Uhr das Letzte Viertel erreicht. Zu diesem Zeitpunkt befindet er sich in westlicher Richtung (Azimut 267°) in 34° Grad Höhe. Er geht erst 15:47 Uhr unter. Am Abend geht er dann, nur noch zu 45 Prozent beleuchtet, um 22:57 Uhr auf. Am Morgen gegen 5 Uhr steht der Mond direkt unterhalb der Plejaden, um 5:54 Uhr wird der Stern 27 Tau (3,5mag) vom Mond bedeckt. Saturnmond Rhea steht am Abend in westlicher Elongation. Zwischen 4:30 Uhr und 4:35 Uhr fliegt die ISS in maximal 30° Grad Höhe im Südosten über unseren Himmel.

Am Dienstag, den 27. August, geht der noch zu 34 Prozent beleuchtete Mond kurz vor Mitternacht auf, er steht (etwas links) oberhalb des Planeten Mars. Bei Jupiter wird Mond Europa bis 3:01 Uhr vom Planeten selbst bedeckt, Ganymed wird ab 2:41 Uhr verfinstert, so dass dann nur Kallisto und Io zu sehen sind. Um 3:43 Uhr taucht die ISS im Osten aus dem Erdschatten auf und fliegt quer durch das gerade aufgegangene Sternbild Orion. Der nächste Überflug findet zwischen 5:16 Uhr und 5:23 Uhr in maximal 66° Grad Höhe über unseren gesamten Morgenhimmel hinweg.

Am Mittwoch, den 28. August, taucht um 1:09 Uhr der Stern HIP26291 (6,3mag) am dunklen Mondrand aus seiner Bedeckung wieder auf.  Am Abend geht der Mond erst nach Mitternacht auf. Er zeigt maximale Libration in Breite, so dass wir auf seinen Südpol schauen können. Am frühen Morgen gegen 2:00 Uhr stehen die Saturnmonde Tethys und Dione in östlicher Elongation. Die ISS fliegt zwischen 4:29 Uhr und 4:34 Uhr  knapp unterhalb von Mond, Mars und Jupiter über unseren Morgenhimmel hinweg.

Am Donnerstag, den 29. August, geht der Mond mathematisch um 0:39 Uhr auf, er ist dann nur noch zu 24 Prozent beleuchtet. Saturnmond Tethys steht kurz nach Mitternacht in westlicher Elongation, am Abend um 23 Uhr in östlicher Elongation. Titan steht gegen 2:00 Uhr in östlicher Elongation. Asteroid (74)Galatea (12,0mag) zieht in 2,5' Bogenminuten Abstand an Stern HIP103077 (6,4mag) vorbei. Die ISS ist wieder um 3:43 Uhr kurz im Osten zu sehen, diesmal schon etwas oberhalb von Orion. Zwischen 5:15 Uhr und 5:22 Uhr fliegt die ISS mit maximal 86° Grad Höhe schon fast genau über unsere Stadt hinweg.

Am Freitag, den 30. August, verschiebt sich der Mondaufgang bereits auf 1:45 Uhr, er ist dann nur noch zu16 Prozent beleuchtet. U 6:21 Uhr taucht der Stern 76 Gemini (6,3mag) am dunklen Mondrand aus seiner Bedeckung wieder auf.  Abends steht Saturnmond Tethys in westlicher Elongation. Um 4:00 Uhr zieht Asteroid (13)Egeria (11,9mag) in 5,5' Bogenminuten Abstand an Stern HIP21459 (6,0mag). Um 4:27 Uhr taucht die ISS im Südwesten in 61° Grad Höhe auf und fliegt dann bis 4:33 Uhr dem Horizont im Osten entgegen. Um 18 Uhr gibt es auch wieder eine Wanderung auf unserem Planetenweg in Bad Lippspringe.

Am Samstag, den 31. August, geht die nur noch zu 9 Prozent beleuchtete Mondsichel erst kurz nach 3:00 Uhr auf. Abends steht Saturnmond Tethys wieder in östlicher Elongation. Zwischen 5:13 Uhr und 5:20 Uhr fliegt die ISS über unseren Himmel hinweg, exakt um 5:15 Uhr fliegt sie praktisch genau durch unseren Zenit, also direkt über unserer Stadt hinweg.

Am Sonntag, den 1. September, geht die nur noch zu 4 Prozent beleuchtete Mondsichel erst um 4:19 Uhr auf. Um 2:43 Uhr steht der veränderliche Stern Algol im Perseus im Helligkeitsminimum. Von 3:24 Uhr bis 5:34 Uhr wandert der Schatten von Io über die Jupiteroberfläche hinweg.  Ab 6:03 Uhr wandert dann auch noch der Schatten von Europa über den Planeten. Noch unterhalb vom Mond, etwas nach rechts (süd), kann vielleicht Merkur gefunden, der mathematisch um 5:07 Uhr aufgeht und vielleicht ab 5:30 Uhr sichtbar wird. Um 4:25 Uhr taucht die ISS fast im Zenit auf, den sie exakt um 4:25:27 durchquert. Um 4:00 Uhr zieht Asteroid (29)Amphitrite (11,2mag) in 7,7' Bogenminuten am Stern 4 Cnc (6,3mag) vorbei und abends um 23 Uhr (109)Felicitas (12,1mag) in nur 2' Bogenminuten am Doppelstern Zeta Psc vorbei.

Mittwoch, 21. August 2024

21. August 2024: Keine Saturnbedeckung

 Es hätte das astronomische Highlight des Jahres werden können. Heute in der Frühe um 5:32 Uhr sollte der Mond den Planeten Jupiter bedecken. Das wird er sicherlich auch gemacht haben, doch leider war der Himmel bei mir bewölkt. Da war kein Mond, kein Sternchen am Himmel zu sehen:

Da, wo die Wolken etwas heller scheinen, könnte der Mond hinter stehen.

Zuvor war zwischen 3 und 4 Uhr wohl eine Regenfront durchgezogen, leider klarte es bei mir nicht schnell genug dahinter wieder auf. Astrofreunde von mir aus Delbrück oder Bielefeld hatten mehr Glück. Dort klarte der Himmel wenige Minuten vor der Bedeckung auf, herzlichen Glückwunsch!

Dabei hatte es am Abend zuvor gar nicht so schlecht ausgesehen:

Mond und Saturn, nur drei Grad voneinander entfernt

Auch am Montagabend gab es Wolken, aber etwas Himmelsbeobachtung konnte man doch betreiben. Nach ihrem Aufgang so gegen 22 Uhr waren Mond und Saturn nebeneinander schon gut zu sehen. Aber der Abstand war einfach zu groß, um besonders auffällig zu sein. Doch ist es nicht spannend, dass der Mond diese Strecke in nur sechs Stunden am Himmel zurückgelegt hat?

Glücklicherweise gibt es sogar bald wieder eine Saturnbedeckung durch den Mond, die bei uns sichtbar sein kann. Am Abend des 4. Januar (also zu einer viel angenehmeren Zeit als diesmal) bedeckt der Mond wieder den Planeten. Vielleicht haben wir da ja mehr Glück mit dem Wetter.

Auch solche Tage gibt es, wo Beobachtungen, auf die man sehnlichst gewartet hat, einfach nicht klappen. Aber immerhin konnte ich am Montagabend mit meiner Vespera in aller Ruhe ein Bild von M 11, dem "Wildentenhaufen" im Sternbild Schild machen:

M 11, etwas über 30 Minuten belichtet)


Dienstag, 20. August 2024

19. August 2024: Sonne, Mond und Sterne...

 Am 19. August war es tagsüber immer wieder mal sonnig, zum Abend hin klarte es dann richtig auf. leider war die Luft jedoch sehr feucht, es kann sein, dass in großer Höhe auch Cirren oder andere Wolken zogen, vielleicht war es aber auch nur einfacher Hochnebel. Für das bloße Augen waren kaum Sterne zu erkennen. Meine Vespera haben aber trotzdem funktioniert und ich konnte wieder einige interessante Objekte aufnehmen.

Die Sonne um 11:50 Uhr MESZ

Der volle Mond um 23:48 Uhr MESZ

T CrB um 21:46 Uhr (3 min belichtet)

Wie man schnell erkennt, da zeigt sich noch gar nichts, was wie eine Nova aussehen könnte- Anschließend habe ich auch noch die anderen veränderlichen Sterne in der nördlivhen Krone fotografiert(R, S und W CrB).

Mit meinem Vespera Pro wollte ich dann eigentlich den Trifid-Nebel etwas länger belichten:

M20, Trifid-Nebel, leider nur 12 Minuten belichtet

 Leider hatte ich nicht aufgepasst, das Objekt stand schon zu weit westlich, so dass es zu früh hinter den Büschen verschwand. Auch von anderen Objekten konnte ich nur relativ kurze Aufnahmen machen:

 Kugelsternhaufen M22, 9 Minuten belichtet


Offener Sternhaufen M25, immerhin 23 Minuten belichtet

Vielleicht lag es aber auch an den Wolken und dem hellen Mondlicht, dass diese Objekte nicht so schön leuchten, wie ich es eigentlich erhofft hatte,

NGC 6716, 20 Minuten belichtet

Die Sterne in diesem offenen Sternhaufen zeichnen ein interessantes Bild, für viele sieht dieser kleine Sternhaufen aus wie ein Zierfisch mit großem Schwanz.


NGC 6210, 35 Minuten belichtet

NGC 6210 ist auf dem Bild nicht ganz zentral, sondern etwas rechts der Mitte der bläulich leuchtende "Stern". Es handelt sich hier um einen planetarischen Nebel, der vom Vespera natürlich nicht aufgelöst und größer dargestellt werden kann. So lässt sich leider auch gar nicht der schöne Name "Schildkrötennebel" nachvollziehen.

Nova Vulpecula

Zum Schluß noch ein Bild der Nova im Sternbild Füchslein. Die Nova verblasst langsam und allmählich. Durch die rötliche Farbe lässt sie sich in der Mitte des Bildes aber immer noch leicht lokalisieren. Ihre Helligkeit liegt jetzt bei ca. 13mag.