Samstag, 14. Juni 2025

11.-14. Juni 2025: Weitere Aufnahmen

 In den Medien gab es diesmal einen richtigen kleinen "Hype" um den Vollmond im Monat Juni: "Erdbeermond" wird er genannt, ein Name der angeblich von den Algonquin-Indianern stammt, weil dieser Mond auf die nun reifen Erdbeeren hinweisen sollte. Ob das stimmt? Oder hat dies nur ein cleverer Journalist erfunden, um einen langweiligen "Vollmond"-Artikel etwas aufzupeppen?

Der Vollmond im Juni fällt heute auch bei uns gut mit der Erdbeerzeit zusammen. Und in der Tat zeigt er dann auch häufig eine orange oder auch leicht ins rot gehende Farbe (also bestenfals wie eine unreife Erdbeere). Die Färbung des Mondes hat jedoch nichts mit Erdbeeren zu tun sondern schlicht mit unserer Himmelsmechanik. Im Sommer steigt die Sonne hoch am Himmel auf. Und die ihr gegenüberliegende Seite des Himmels, also dort wo sich nur ein Vollmond befinden kann, bleibt in diesen kurzen Nächten nur knapp über unserem Horizont. Und weil dort die Erdathmosphäre noch recht dicht ist, wird halt viel blaues Licht und andere Teile des Lichtspektrums weg gebrochen, so dass der Mond dann dicht über dem Horizont nur orange aussehen kann. Im Winter ist es genau umgekehrt: dann befindet sich die Vollmondposition hoch am Himmel und die Sonne bewegt sich nur in sehr geringer Höhe über dem Horizont hinweg.

Der Mond am 11./12. Juni sieht schon ein wenig angeknabbert aus, wenn man genau hinschaut:

Der Mond am 12. Juni um 1:01 Uhr MESZ

Einen Tag später fehlt schon etwas mehr:

Mond am 13.6.25 um 1:34 Uhr MESZ

 Jetzt verläuft der Terminator schon direkt am Mare Crisium entlang. Kein Zweifel: der Mond befindet sich jetzt in seiner abnehmenden Phase.

Mond am 14.6.25 um 2:16 Uhr MESZ
 Am Samstag in der Frühe ist vom Mare Crisium nur noch der umgebende Wall zu sehen, der Boden des Mare scheint schon völlig in Dunkelheit zu liegen.

In der Nacht vom 13. auf den 14. Juni gab ers auch wieder Polarlicht zu sehen. Zuerst, schon bald nach 23 Uhr gab es Meldungen aus dem Alpenraum (dort wird es ja nachts noch richtig dunkel), ab Mitternacht auch aus meiner Region. Ich hatte wieder eine Kamera am mitlaufen, von meinem Garten aus war es jedoch nicht sehr eindeutig zu erkennen:

Polarlicht am 14.6.2025 um 0:27 Uhr MESZ

Im rechten Teil des Bildes kann man über den Häuser und unterhalb des Baumes leicht diffuses rosa/lila Leuchten erkennen. Ein typisches schwaches, im Prinzip nur fotografisches Polarlicht. Aufgenommen mit Canon RP, 16mm Weitwinkelobjektiv, f/4, ISO 3200, 10 sec belichtet.

Am Nachmittag des 12. Juni habe ich auch wieder versucht, Planeten am Tage zu fotografieren:

Bei Merkur kam dieses Bild heraus:

Merkur am 12.6.25 um 15:06 Uhr

 Immerhin ließ er sich eindeutig im Teleskop detektieren. Venus war da etwas einfacher und zeigte sogar - trotz der großen Luftunruhe - eine Sichelgestalt:

Venus am 12.6.25 um 15:00 Uhr MESZ

 Am Abend des 12. Juni habe ich mich auf die Suche nach einer Supernova gemacht, die in der Galaxie NGC 7753 aufgetaucht sein sollte. 

NGC 7753 am 12.6.25 um 2:34 Uhr. (30 Minuten belichtet)

 Die Galaxie ist in der Mitte des Bildes zu erkennen. Aber wo ist die Supernova? 

Bildausschnitt in Originalgröße

 Die Supernova (SN2025kyg) ässt sich durchaus finden, wenn man weiß, wo man suchen muss. Ich habe dafür ein Bild von Klaus Wenzel verwendet.

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