Mittwoch, 31. Januar 2018

31. Januar: Totale Mondfinsternis

Gerade gibt es in Asien und Teilen Amerikas eine wunderschöne totale Mondfinsternis zu bestaunen. Toll, das wir über das Internet daran teilhaben können.

z.B. hier: https://livestream.com/GriffithObservatoryTV/LunarEclipseJanuary2018

Hier ein Screenshot daraus:

Totale Mondfinsternis am 31. Januar 2018

INzwischen ist die Mondfinsternis Geschichte. Doch die Freunde der Griffith-Sternwarte haben das Ereignis in Form eines eine gute Minute langen Zeitraffers für uns erhalten:




Dienstag, 30. Januar 2018

30. Januar: Die ISS über Bad Lippspringe und warten auf die Mondfinsternis

Heute Abend ist der Himmel halbwegs klar. Naja, Wolken ziehen immer wieder durch, aber es ist nicht so dunstig wie an anderen Tagen und durch die Wolkenlücken lassen sich trotz der Vollmondnacht hellere Sterne erkennen. Zwischen 18:37 Uhr und 18:42 Uhr flog heute die ISS über unseren Himmel hinweg. Hier ein paar Fotos:

Der Himmel noch ohne ISS
Ein erstes Testfoto um ca. 18:30 Uhr zeigte trotz der Wolken auch einige Sterne am Himmel. Am linken Bildrand kann man das Sternbild Orion erkennen, darüber gut das liegende "V", der offene Sternhaufen der "Hyaden" im Sternbild Stier. Ich war gespannt, würde sich die ISS zwischen den Wolken erkennen lassen?

Die ISS um 18:39 Uhr
Aus dem Westen kommend steigt die ISS unverkennbar am Himmel hinauf. Am linken Bildrand kann man eine Flugzeugspur erkennen, diese Spur zeigt das Aufblinken der Positionslichter, so etwas hat die ISS nicht. Die ISS wird einzig von der Sonne angestrahlt und ihr Licht reflektiert zurück zu uns auf der Erde. Leider stört rechts unten eine helle Straßenlampe das Bild erheblich.

Die ISS um 18:40 Uhr
Jetzt ist die ISS gut zu sehen. Da ich auch die Kamera etwas höher schauend ausgerichtet habe, sind am oberen Bildrand die Plejaden zu erkennen.

Die ISS um 18:41 Uhr
Jetzt fliegt die ISS oberhalb des Sternbilds Orion dem Osten entgegen. Von dort leuchtet der helle Vollmond. Das Bild entstand Sekunden bevor die ISS im Schatten der Erde verschwand.

Alle Bilder entstanden mit meiner Canon 5D Mark2 Kamera und dem 24-105mm Zoom-Objektiv bei Blende f/4.0 und 24mm Weitwinkeleinstellung. Es wurde jeweils 20 Sekunden belichtet, damit die Sterne noch keine längeren Spuren zeigen. Beim ersten Bild ohne ISS hatte ich noch ISO 800 Empfindlichkeit eingestellt, bei den drei Bildern mit der ISS dann nur ISO 400.

Zum Abschluss noch ein Bild des Mondes von heute Abend, auch wenn ich es schon vor der ISS-Serie aufgenommen habe. Wenn man ganz genau hinschaut, kann man am linken, östlichen Rand, insbesondere im unteren Bereich noch deutlich Krater und ihre Schatten erkennen. Ein Zeichen, das wir noch kurz vor dem tatsächlichen Vollmondzeitpunkt sind, noch habe wir also zunehmenden Mond. Morgen werden wir solche Schatten am rechten, westlichen Mondrand haben. Dies zeigt uns dann, dass der tatsächliche Vollmond schon vorüber ist und er dann langsam wieder abnimmt.

Der Mond am 30. Januar 2018, ca. 20 Stunden vor der Mondfinsternis

Der exakte Vollmondzeitpunkt ist morgen um 14:29 MEZ, bei uns steht da der Mond leider unter dem Horizont. Da der Mond diesmal genau durch den Erdschatten wandert, gibt es sogar eine totalle Mondfinsternis. Diese wird auf verschiedenen Kanälen im Internet übertragen. Einzelheiten dazu finden Sie auf der Webseite meines Sternfreunds Stefan Krause: http://www.mondfinsternis.net/mofi2018t/2018t1.htm.

Bei uns findet die nächste sichtbare Mondfinsternis am 27. Juli 2018 statt.

Sonntag, 28. Januar 2018

29. Januar - 4. Februar: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche haben wir Vollmond. Von den großen Planeten sollte besonders Mars (Aufgang gegen 4:00 Uhr) am Morgenhimmel beachtet werden. Er zieht in das Sternbild Skorpion und wandert dabei in dieser Woche dicht am obersten Stern der Schere des Skorpions (beta Sco, Acrab) vorüber. Gelingt es, Mars dort jeden Morgen zu beobachten, kann man wunderschön sehen, wie schnell dieser Planet zur Zeit an den Sternen vorbei wandert. Jupiter geht um 3:15 Uhr auf und Saturn erscheint in der Morgendämmerung ab ca. 7:00 Uhr im Südosten. Die ISS ist bei abendlichen Überflügen zu beobachten.

Am Montag, den 29. Januar, geht die Sonne morgens um 8:09 Uhr auf und abends um 17:08 Uhr unter, der helle Tag ist damit praktisch wieder neuen Stunden lang. In der Frühe kommt es zwischen  2:00 Uhr und 4:00 Uhr zu mehreren Sternbedeckungen durch den Mond, da werden die meisten von uns jedoch sicherlich noch schlafen. Am Abend steht der bereits zu 95 Prozent beleuchtete Mond im Sternbild Zwillinge. Die ISS fliegt zwischen 17:54 Uhr und 17:58 Uhr in nur 17° Grad Höhe relativ flach über unseren Südhimmel hinweg.

Am Dienstag, den 30. Januar, ist der Mond (fast) ganz voll, mit 99 Prozent ist dies praktisch die erste Vollmondnacht in dieser Woche. Um 17:41 Uhr kommt es im Westen (Azimut 280° Grad) in 20° Grad Höhe zu einem hellen Iridiumflare von -6mag. Die ISS fliegt zwischen 18:37 Uhr und 18:41 Uhr in maximal 41° Grad Höhe über unseren Abendhimmel hinweg.

Am Mittwoch, den 31. Januar, erreicht der Mond exakt um 14:27 Uhr seine Vollmondposition. In den Ländern, in denen er zu dieser Zeit über dem Horizont steht, gibt es sogar zwischen 12:48 Uhr und 16:11 Uhr eine totale Mondfinsternis zu sehen. Bei uns geht er jedoch erst um 17:11 Uhr auf, wir bekommen davon nichts mit, sondern können praktisch eine weitere Vollmondnacht genießen. Außerdem steht heute Kleinplanet Ceres (7,5mag) in Opposition zur Sonne. Ceres steht am Rand des Sternbild Krebs zum Löwen hin, deutlich oberhalb des Mondes. Zwischen 17:44 Uhr und 17:51 Uhr fliegt die ISS in der Abenddämmerung ein erstes Mal über unseren Abendhimmel hinweg, sie erreicht dabei eine Höhe von maximal 29° Grad. Um 18:21 Uhr kommt es genau im Süden (182°Grad) in 38° Grad Höhe zu einem sehr hellen Iridiumflare von -7mag. Um 19:19 Uhr steigt die ISS noch einmal im Westen bis auf 71° Grad Höhe den Himmel hinauf, verschwindet dann jedoch schon um 19:24 Uhr im Erdschatten.

Am Donnerstag, den 1. Februar, geht der Mond um 18:36 Uhr zusammen mit Regulus, dem hellsten Stern des Löwen im Osten auf. Regulus steht ganz dicht neben dem Mond, an anderen Orten auf der Erde kommt es sogar zu einer Bedeckung durch den Mond. Ob bei uns Regulus so tief in der Dämmerung zu sehen sein wird, bleibt jedoch fraglich. Eine Stunde nach Mondaufgang beträgt der Abstand schon wieder ca. einen Vollmonddurchmesser. Die ISS fliegt zwischen 18:28 Uhr und 18:33 Uhr in maximal 63° Grad Höhe hoch über unseren Abendhimmel hinweg.

Am Freitag, den 2. Februar, geht der Mond erst kurz vor 20 Uhr auf. Bereits um 19:12 Uhr steigt die ISS aus dem Westen kommend immer höher an unserem Himmel auf und verschwindet exakt über unserer Stadt um 19:16 Uhr im Schatten der Erde.

Am Samstag, den 3. Februar, fliegt die ISS zwischen 18:20 Uhr und 18:25 Uhr in maximal 82° Grad Höhe sehr hoch über unseren Abendhimmel hinweg. Der Mond geht um 21:13 Uhr auf, vorher kann man am Himmel durchaus schon "deep-sky"-Objekte, also besonders lichtschwache Objekte beobachten. Ohne den Mond kann man in klaren Nächten an Orten mit besonders dunklem, klaren Himmel im Südwesten nach Sonnenuntergang in den nächsten Tagen das Zodiakallicht beobachten.

Am Sonntag, den 4. Februar,  fliegt die ISS zwischen 19:04 Uhr und 19:08 Uhr ein weiteres Mal fast exakt über unsere Stadt hinweg, sie steigt aus dem Westen kommen hoch hinauf und verschwindet hinter dem Sternbild Fuhrmann, nachdem sie dicht am hellen Stern Capella vorbei geflogen ist, im Schatten der Erde. Der abnehmende Mond ist nur noch zu 75 Prozent beleuchtet und geht um 22:28 Uhr auf. Er zeigt maximale Libration, der Krater Grimaldi steht nahe am Rand.

Samstag, 27. Januar 2018

27. Januar 2018: Der Mond heute Abend

Heute Nachmittag hat es etwas besser aufgeklart als gestern. Der Mond war schon früh zu sehen und es schien mir nicht ganz so dunstig zu sein. Hier ein Foto:

Der Mond am 27. Januar 2018 um 17:28 Uhr
Mal sehen, wann wieder alles bewölkt sein wird.

Freitag, 26. Januar 2018

26. Januar: Der Mond am Himmel

Heute Abend ist zur Zeit tatsächlich der zunehmende Mond am Himmel zu sehen. Von enem "klaren" Nachthimmel kann leider trotzdem keine rede sein. Der Himmel ist sehr dunstig, Sterne sind kaum zu erkennen. Es scheint neben immer wieder durchziehenden Wolken auch so eine Art "Hochnebel" in der Luft zu sein. Mit 11° C war es heute auch recht mild. Viele Vögel singen oer zwitschern schon als sei es Frühling.
Hier ein Foto von heute. Der Krater Kopernikus ist gut zu erkennen:

Mond am 26.1.2018 um 17:30 Uhr

Sonntag, 21. Januar 2018

22. - 28. Januar 2018: Der Himmel über Bad Lippspringe



In dieser Woche bestimmt der immer voller werdende Mond den Abendhimmel. Von den großen Planeten sind mit dem bloßen Auge nur am frühen Morgen ab ca. 3:15 Uhr Jupiter und eine Stunde später Mars und ab etwa 7:00 Uhr Saturn im Südosten zu sehen. Die ISS ist zum Ende der Woche wieder bei abendlichen Überflügen zu beobachten.

Am Montag, den 22. Januar, geht die Sonne um 8:18 Uhr auf und um 16:55 Uhr unter. Der helle Tag dauert jetzt also schon etwas länger als 8 ½ Stunden. Am Abend um ca. 18 Uhr geht Neptun (7,9mag, nur im Fernrohr zu sehen) nur 54‘‘ Bogensekunden nördlich am Stern SAO 146393 (8,6mag) vorüber. Um 17:27 Uhr, also noch in der Abenddämmerung kommt es zu einer Bedeckung eines 6.3mag schwachen Sternchens am oberen Mondrand. Um 21:21 Uhr kommt es zu einer zweiten Sternbedeckung. Der etwa zu 28 Prozent beleuchtete Mond geht um 22:48 Uhr unter.

Am Dienstag, den 23. Januar, geht der Mond um 23:59 Uhr unter. Das Mare Crisium steht dicht am Rand, er zeigt maximale Libration in Länge.

Am Mittwoch, den 24. Januar, geht der Mond erst nach Mitternacht unter, um 23:20 Uhr erreicht er exakt das Erste Viertel im Sternbild Walfisch. Kleinplanet Pallas (8.9mag) geht heute Abend dicht an zwei Sternen mit 6.5 bzw. 7.1mag vorüber.

Am Donnerstag, den 25. Januar, ist in der Frühe um 5:36 Uhr genau im Norden beim Sternbild Kassiopeia in 25° Grad Höhe ein mit -6mag heller Iridiumflare zu sehen. Am Abend können wir beim Mond auch auf den Südpol schauen, er zeigt maximale Libration in Breite. Um 18:48 Uhr bedeckt er einen 6.2mag hellen Stern, im Fernglas sicher nett zu beobachten.

Am Freitag, den 26. Januar, steht der Mond im Sternbild Stier und bildet mit den Plejaden über ihm und den Hyaden mit Aldebaran östlich (links) von ihm in etwa ein Dreieck. Heute kann erstmalig wieder die ISS, etwa um 18:54 Uhr für circa zwei Minuten tief im Süden in maximal 14° Grad Höhe beobachtet werden.

Am Samstag, den 27. Januar, steht der Mond am Abend schon östlich von Aldebaran und den Hyaden. Um 17:42 Uhr kommt es zu einer Sternbedeckung, die jedoch in der Dämmerung nur schwierig zu beobachten sein wird. Die ISS ist um ca. 19:37 Uhr ganz kurz für etwa zwei Minuten tief im Südwesten zu sehen, sie steigt auf etwa 20° Grad über den Horizont hoch.

Am Sonntag, den 28. Januar, taucht die ISS um etwa 18:45 Uhr im Südwesten auf und verschwindet dann um 18:48 Uhr im Sternbild Orion im Erdschatten.Danach kommt es um 19:07 Uhr am unteren Mondrand zu einer Sternbedeckung eines 7.1mag schwachen Sternchens, eine echte Herausforderung für Freunde von Sternbedeckungen.

Samstag, 20. Januar 2018

20. Januar: Der Mond am Abend

Heute Abend war um 18 Uhr der Mond für kurze Zeit zwischen den Wolken zu sehen. Es war jedoch auch recht dunstig, so dass schwächere Objekte wie die Sterne kaum zu sehen waren. Leider habe ich es auch verpasst, nach Neptun Ausschau zu halten, der ja dicht oberhalb des Mondes stehen sollte. Aber wahrscheinlich hätte auch das Seeing dafür kaum gereicht.

Auch von meinen zwölf Fotos, die ich probiert habe, ist nur eines halbwegs gut geworden. Meistens zogen doch immer wieder kleine Wolken über die Mondsichel hinweg. Hier das Ergebnis:

Mond am 20.1.2018 kurz nach 18 Uhr
Man kann erkennen, das das Mare Crisium relativ dicht schon zum Rand hin steht. Dieser Librationseffekt wird sich in den kommenden Tagen bis zum 23.1. noch etwas verstärken, dann "taumelt" der Mond wieder zurück.

Samstag, 13. Januar 2018

15. - 21. Januar: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche ist Neumond, die Nächte eignen sich also gut zur Beobachtung des dunklen Nachthimmels. Die Wettervorhersage ist leider nicht gut, es soll fast jeden Tag regnen oder schneien. Ob wir überhaupt mal zwischendurch klaren Himmel bekommen? Von den großen Planeten sind Jupiter (ab ca. 3:30 Uhr) und Mars (ab ca. 4:00 Uhr) am Morgenhimmel zu sehen, vielleicht kann in der Morgendämmerung (ab ca. 7:15 Uhr) auch noch Saturn entdeckt werden. Am Abend geht Neptun(nur im Fernrohr sichtbar)  bald nach 20:00 Uhr unter, Uranus ist noch etwa bis Mitternacht im Teleskop zu sehen. Die ISS ist in dieser Woche nicht bei nächtlichen Überflügen zu sehen.

Am Montag, den 15. Januar, geht die Sonne um 8:25 Uhr auf und um 16:44 Uhr unter, das sind am Abend schon 11 Minuten später als noch vor einer Woche. Am Abend halte ich um 19:30 Uhr in der Sternwarte Paderborn Schloß Neuhaus einen Vortrag über die "Astronomischen Sternstunden 2017", also die Highlights des vergangenen Jahres. Sie sind herzlich eingeladen!

Am Dienstag, den 16. Januar, zeigt der veränderlich Stern Algol um 1:25 Uhr ein Helligkeitsminimum. Am frühen Abend kommt es in Richtung Südsüdwest (Azimut194° Grad) in 28° Grad Höhe gleich zu zwei Iridiumflares kurz hintereinander. Der erste um 17:49 Uhr ist mit einer Helligkeit von nur 0.4mag wenig auffallend, der zweite um 17:52 Uhr dafür mit einer Helligkeit von -7mag umso mehr!

Am Mittwoch, den 17. Januar, erreicht der Mond um 3:17 Uhr seine exakte Neumond-Position.

Am Donnerstag, den 18. Januar,  gibt es morgens um 6:13 Uhr einen mit -8mag sehr hellen Iridiumflare im Norden (Azimut 353° Grad) in 39° Grad Höhe. Am Abend zeigt der veränderlich Stern Algol um 22:14 Uhr erneut ein Helligkeitsminimum.

Am Freitag, den 19. Januar, geht Kleinplanet Massalia (9.3mag) gegen 2:00 Uhr nur 23' Bogenminuten südlich an 108 Tauri (6.2mag) vorbei. Bald nach Sonnenuntergang lässt sich vielleicht  (mit einem Fernrohr!) um 17:14 Uhr die Bedeckung des Sterns 70 Aqr (6.1mag) durch den Mond beobachten. Am Abend geht die nur zu sechs Pozent beleuchtete Mondsichel um 19:25 Uhr unter, im dunklen Teil des Mondes schimmer das Erdlicht.

Am Samstag, den 20. Januar, geht der Mond um 20:32 Uhr unter, er ist zu 12 Prozent beleuchtet und steht ca. 3° Grad unterhalb von Neptun.

Am Sonntag, den 21. Januar, geht der zu 20 Prozent beleuchtete Mond um 21:39 Uhr unter. Vorher, um 19:04 Uhr erreicht der veränderliche Ster Algol erneut ein Helligkeitsminimum.





Montag, 8. Januar 2018

15. Januar: Sternstunden 2017 - Die astronomischen Highlights des letzten Jahres

Am Montag, den 15. Januar halte ich um 19:30 Uhr an der Sternwarte in Paderborn Schloß Neuhaus wieder einen Vortrag:

Astronomische Sternstunden 2017


Es wird schon langsam Tradition, dass ich dort zu Beginn des Jahres über die astronomischen Highlights des vergangenen Jahres berichte.Und das Jahr 2017 hatte es wirklich in sich, für die Astronomie war es ein phantastisches Jahr! Und dies galt wirklich für jeden! Nicht nur die professionellen Astronomen haben phantastische Beobachtungen und Entdeckungen gemacht, nein - auch Amateure waren diesmal wieder sehr erfolgreich beteiligt. Es fällt mir in diesem Jahr außerordentlich schwer auszuwählen, worüber ich berichten muss. Ohne Probleme könnte ich stundenlang Bilder  und Videos zeigen und erzählen, doch ich werde mich auch diesmal wieder auf 90 Minuten beschränken.

Voraussichtlich werde ich über neue Ergebnisse der Planetenforschung in unserem eigenen Sonnensystem berichten. Erstmals ist es mit dem Juno-Satelliten gelungen, die Höhe des größten Wirbelsturms auf dem Planeten Jupiter zu messen, also quasi in den Jupiter hinein zu tauchen. Die Cassini-Sonde funkte im letzten Jahre ihre letzten phantastischen Bilder vom Planeten Saturn zur Erde zurück. Und ein kleiner Satellit auf dem Weg zum Planetoiden Bennu funkt hochinteressante Bilder von unserer eigenen Heimat Erde und vom Mond. Und außerhalb des eigenen Sonnensystems werden immer mehr Planeten entdeckt, vielfach sogar von Laien, welche die öffentlich zugänglichen Daten der NASA auswerten dürfen. Und da ist so manche "zweite Erde" mit dabei. Ich berichte von den Fortschritten der privaten amerikanischen Raumfahrtpioniere und ihrem ganz eigenen Wettrennen ins All. Zum ersten Mal konnte außerdem ein seltsames zigarrenförmiges Objekt von ca. 400 Meter Länge aber nur 40 Meter Breite und Dicke von außerhalb unseres eigenen Sonnensystems beim Vorbeiflug an der Erde beobachtet werden. Und ganz in den Tiefen des Weltalls beobachteten Forscher nicht nur den bisher am weitesten entferntesten Stern von der Erde, sondern auch solche bizarren Katastrophen wie das Verschmelzen zweier Neutronensterne.

Besonders ausführlich werde ich mit Bildern und kleinen (Zeitraffer-)Videos über die totale Sonnenfinsternis vom 21. August in den USA berichten, die ich selbst im Great Teton Nationalpark miterleben konnte. Und wie immer zeige ich auch diesmal wieder eine Auswahl der wohl schönsten Astrofotos des Jahres.

Ich glaube, mein Vortrag könnte diesmal auch besonders für (ältere) Schüler interessant sein, denn ich werde über ein interessantes Schülerprojekt zur Sonnenfinsternis genauso berichten, wie über andere Möglichkeiten, sich selbst aktiv - ohne große eigene astronomische Ausrüstung - an der Entdeckung extraterristischer Planeten zu beteiligen oder wie man sich vielleicht mit einer guten Idee in den größten "Weltraum-Kongress" der Welt, der in diesem Jahr im Oktober in Bremen stattfindet, einbringen kann.

Der Eintritt von vier Euro kommt wie immer der ehrenamtlichen Arbeit der Sternwarte zugute. Bei klarem Himmel kann man vielleicht sogar vor oder nach dem Vortrag auch noch persönlich einen Blick durchs Fernrohr in den Himmel werfen. 

8. Januar: Jupiter, Mars und Mond

Heute Morgen war der Himmel klar und endlich konnte man einen Blick auf die enge Begegnung von Mars und Jupiter am Sternenhimmel werfen. Den kürzesten Abstand der beiden, weniger als ein Vollmonddurchmesser, haben wir am Sonntagmorgen dank der üblichen Wolken ja leider verpasst. Doch auch heute früh standen beide noch dicht beieinander. Hier der Blick quasi aus meinem Hauseingang von heute früh um ca. 6:30 Uhr:

Jupiter und Mars, unten in der Bildmitte
Der helle Mond überstrahlt in dieser Überblicksansicht natürlich (fast) alles, daher hier noch einmal ein Foto mit einem kleinen Teleobjektiv:

Die Planeten Jupiter und Mars und weitere schwächere Sterne
Und hier noch ein Bild, aufgenommen durch mein Spektiv:

Jupiter mit Monden (oben rchts) und Mars (Bildmitte)
Hier sind sogar die Jupitermonde Europa (links, östlich von Jupiter), Io, Kallisto und Ganymed (rechts, westlich) drauf zu erkennen.

Mit der gleichen Optik habe ich dann auch gleich noch einmal den Mondfotografiert:

Mond knapp vor dem Letzten Viertel am 8.1.18
Ein wunderschöner Morgen und guter Auftakt für die Woche!

Sonntag, 7. Januar 2018

8. - 14. Januar 2018: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche ist der immer weiter abnehmende Mond nur noch am Morgenhimmel zu sehen. Aufmerksame Beobachter können jetzt schon feststellen, dass die Tage wieder langsam etwas länger werden. Große Planeten sind immer noch nur am Morgenhimmel zu beobachten. Mars und Jupiter gehen beide bald nach 4:00 Uhr über der Egge im Osten auf. Mit viel Glück können vielleicht noch Merkur und Saturn kurz vor Sonnenaufgang (ab ca. 7:30 Uhr) in der Morgendämmerung im Südosten gefunden werden. Abends können allein die Fernrohr-Planeten Neptun (bis 20:30 Uhr) und Uranus (bis gut nach Mitternacht) beobachtet werden. Die ISS kann bei morgendlichen Überflügen beobachtet werden.

Am Montag, den 8. Januar, geht die Sonne um 8:30 Uhr auf und um 16:33 Uhr unter, das ist schon gut zwanzig Minuten später als zum frühesten Sonnenuntergang Mitte Dezember. Der Mond erreicht heute um 23:25 Uhr das "Letzte Viertel", er geht bei uns jedoch erst deutlich nach Mitternacht, am Dienstag um 00:46 Uhr auf. Die ISS taucht heute um 6:41 Uhr oberhalb des Sternbilds Löwe im Südwesten auf und fliegt dann in maximal 73° Grad Höhe über unseren Himmel hinweg, bis sie um 6:47 Uhr am Osthorizont verschwindet.

Am Dienstag, den 9. Januar, fliegt die ISS zwischen 7:23 Uhr und 7:31 Uhr etwas oberhalb von Mond, und Mars und Jupiter über unseren Horizont hinweg. Der Mond zeigt am Morgen maximale Libration in Länge, der Krater Grimaldi steht nah am Rand.

Am Mittwoch, den 10. Januar, taucht die ISS kurz vor 6:33 Uhr im Sternbild Löwe aus dem Erdschatten auf und fliegt dann schnell bis 6:37 Uhr Richtung Osten der aufgehenden Sonne entgegen. Der abnehmende Mond ist noch zu 37 Prozent beleuchtet, er ist bereits gegen 2:00 Uhr aufgegangen. Um 17:34 Uhr kommt es im Westnordwest (Azimut 286° Grad) in 21° Grad Höhe, nicht weiter von der hellen Wega entfernt, zu einem sehr hellen Iridiumflare von -6mag. Am Abend geht Kleinplanet Massalia (9,1mag) nur 10' Bogenminuten südlich an 109 Tauri vorüber.

Am Donnerstag, den 11. Januar, geht der Mond um ca. 3:00 Uhr auf, er steht heute genau oberhalb (ca. 3-4° Grad) von Jupiter und Mars im Sternbild Waage. Dies ist vielleicht die schönste Konstellation am Morgenhimmel in diesem Monat. Die ISS fliegt zwischen 7:15 Uhr und 7:21 Uhr in maximal 22° Grad Höhe, deutlich unterhalb von Mond, Mars und Jupiter über unseren Morgenhimmel hinweg. Um 17:19 Uhr kommt es noch einmal im Westnordwest (Azimut 283° Grad) in 25° Grad Höhe, etwas weiter von der hellen Wega entfernt, zu einem sehr hellen Iridiumflare von -5mag.

Am Freitag, den 12. Januar, geht die nur noch zu 20 Prozent beleuchtete Mondsichel um bald nach 4:00 Uhr im Osten auf. Im dunklen Tel des Mondes schimmert jetzt und die nächsten Tage das Erdlicht. Die ISS fliegt zwischen 6:24 Uhr und 6:29 Uhr über unseren Himmel hinweg, damit fliegt sie ganz knapp an Mars und Jupiter vorbei. Ab 6:24 Uhr wandern die Schatten der Jupitermonde Europa und Ganymed gemeinsam über die Planetenoberfläche.

Am Samstag, den 13. Januar, geht der schmale Mond nach 5:00 Uhr im Osten auf. Die ISS kann vielleicht um 7:08 Uhr herum tief im Süden (maximal 12° Grad über dem Horizont noch gesehen werden. Am Abend um ca. 19:16 Uhr bedeckt für Orte in einem ca. 160 km breiten Streifen quer über Deutschland etwas südlich von uns, mit Frankfurt genau auf der Mitte, bedeckt der Kleinplanet Flora einen fast gleich hellen Stern. Mehr dazu auf der Webseite der Vereinigung der Sternfreunde (VdS).

Am Sonntag, den 14. Januar, ist die ISS ein letztes Mal um ca. 6:18 Uhr für knapp vier Minuten beim Überflug im Süden in maximal 18° Grad Höhe zu sehen. Ende des Monats wird sie dann auch wieder bei abendlichen Überflügen zu sehen sein. Die nur noch zu 7 Prozent beleuchtete Mondsichel geht ca. 6:20 Uhr über der Egge auf. Jupiter geht heute früh nur 8' Bogenminuten südlich an nü Libra vorbei