Freitag, 30. Juni 2023

30. Juni und 4. Juli 2023: Wanderung auf Planetenwegen

 Ohje, fast hätte ich es ganz übersehen, da ich heute Abend einen anderen Termin habe:

Am Freitag, den 30. Juni startet um 18 Uhr eine Wanderung auf dem Planetenweg in Bad Lippspringe

Und am Dienstag, den 4. Juli startet um 19 Uhr eine Wanderung auf dem Planetenweg in Rietberg.

Treffpunkt in Bad Lippspringe ist im Arminiuspark an der Sonne, in Rietberg ebenfalls an der Sonne am Bibeldorf-Parkplatz Ecke Rottwiese/Jerusalemer Straße.

Beide Führungen werden von meinem Sternfreund Hubert Hermelingmeier geleitet. Veranstalter ist die Planetariumsgesellschaft OWL

30. Juni 2023: Die Sonne scheint

 Heute Mittag kam die Sonner wieder gut durch und erwärmte schnell die Erde. Hier ein Foto im "Weißlicht", natürlich aufgenommen durch Spezialsonnenfilterfolie, die das Licht und vor allem die Wärme der Sonne um das über 10000fache reduziert:

Sonne am 30. Juni, ca. 13:30 Uhr.

Die große Fleckengruppe AR3354 "zerfällt" jetzt allmählich in verschiedene einzelne Flecken. Ihre Größe insgesamt ist jedoch immer beeindruckender, inzwischen dürfte sie mejr als zehnmal so groß wie die Erde sein.

Außerdem habe ich die Sonne heute mit meinem PST beobachtet, das ist ein spezielles Fernrohr, das nur das Licht der H-Alpha-Linie im Spektrum des Sonnenlichts passieren lässt. Dadurch kann man zum Beispiel die sog. "Protuberanzen" am Sonnenrand beobachten. Wikipedia schreibt dazu: "

Protuberanzen sind heftige Materie­ströme auf der Sonne, die am Sonnenrand als matt leuchtende Bögen beobachtet werden können. In kleineren Dimensionen können sie auch innerhalb der Sonnenscheibe vorkommen und im roten H-alpha-Licht beobachtet werden. Erscheinen sie hier als dunkle, fadenförmige Strukturen, so werden sie Filamente genannt.

Oft haben Protuberanzen eine Länge von einigen hunderttausend Kilometern, eine Höhe bis 40.000 km und eine Dicke bis 5000 km (zum Vergleich: die Erde hat einen Durchmesser von gut 12.700 km). Besonders starke Ströme können auch über eine Million Kilometer weit über die Sonnenoberfläche aufsteigen, wobei der Bogen abheben und die Materie ins Weltall schleudern kann."

Das PST ist gut zur visuellen Beobachtung geeignet, leider lassen sich damit Fotos nur sehr schwer erstellen. Doch mit einer Kleinbildkamera, die ich vorsichtig vor das Okular des PST gehalten hatte, konnte ich dann doch ein halbwegs gutes Foto hinbekommen:

Sonnenprotuberanzen am Rand der Sonne

Am rechten Sonnenrand lassen sich gleich mehrere Protuberanzen erkennen, dabei eine recht große auf "kurz vor drei Uhr". Da das PST das Bild einmal im Strahlengang spiegelt, ist es im Vergleich zum Weißlicht-Photo oben einmal gespiegelt. Der rechte Rand ist also eigentlich der linke auf der Sonne, der östliche, von dem aus Objekte auf der Sonnenoberfläche in die Sonne hinein rotieren. 

Wahrscheinlich habe ich die Kamera nicht ganz gerade gehalten, auf der linken Seite ist das Foto nicht mehr richtig scharf, dadurch ist auch die Region mit dem großen Fleck nicht mehr einfach zu erkennen. Ich bin jedoch froh, dass es mir so überhaupt gelungen ist, Protuberanzen auf der Sonne zu dokumentieren.

29. Juni 2023: Ein schneller Blick zum Mond

Leider war es am Donnerstag, den 29. Juni, den ganzen Tag über dicht bewölkt,so dass ich kein neues Foto vom großen Sonnenfleck machen konnte. Ud auch für die Nacht hatte ich keine Hoffnung auf eine Beobachtungsmöglichkeit.

Doch wie es manchmal so ist, als ich gerade ins Bett gehen wollte, sah ich plötzlich den Mond durch das Dachfenster in die Wohnung scheinen.

Also schnell noch einmal alle Energien zusammen gekratzt, das Spektiv gegriffen und schnell ein paar Fotos auf der Terasse gemacht - und schon verschwand auch der Mond wieder hinter den Wolken. 

Hier ein Foto:

Mond am 29. Juni 2023, kurz nach 23 Uhr MESZ

Der Farbstich in diesem Foto ist durchaus echt, er wurde verursacht durch sicherlich auch noch im Wolkenloch vorhandene leichte Schleierbewölkung. Vielleicht ist die Farbe jetzt durch den Computer etwas Richtung rosa verschoben, im Spektiv erschien mir der Mond eher etwas orange. Rechts sieht man auch schon eine kleine dunkle Wolke, die sich wieder vor den Mond schieben will.

Aber immerhin, so war doch für einen kleinen Moment auch in dieser Nacht Astronomie möglich :-)


Mittwoch, 28. Juni 2023

22. Juni 2023: Ein Brief vom Papst an junge Astronomen

 Seit langer Zeit bin ich Abonnent eines Newsletters der Sternwarte des Vatikan. Dieser erscheint recht regelmäßig in englischer Sprache, enthält Hinweise auf besondere astronomische Ereignisse, berichtet aber auch immer wieder über die Arbeit der Sternwarte. Eine der Aktivitäten ist eine regelmäßige "Sommerschule" für junge Nachwuchsforscher der Astronomie.

Kürzlich wollte der Papst persönlich diesen Sommerkurs besuchen, erkrankte jedoch und musste daher den Besuch absagen. Aber er schrieb einen Brief an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieses Kurses, den ich hier gerne wiedergebe. Denn er beschreibt doch sehr schön die Aufgabe (nicht nur) der Astronomen: natürlich solle man forschen und seine Instrumente beherrschen, aber wichtig ist es auch, sich weiterhin das Stauen und Freuen, also durchaus emotionale Faktoren, nicht zu vergessen, um letztlich wirklich mit viel "Weisheit" mit den Forschungsergebnissen umzugehen. Egal ob junger oder älterer (Hobby-)Astronom, egal ob katholisch Christ oder frei und anders denkender, ich meine, das sollten wir alle unterschreiben können: Offen zu sein für immer wieder neue, unerwartete Ergebnisse und Erkenntnisse.

Liebe Brüder und Schwestern,

ich grüße Sie alle und wünsche Ihnen von Herzen alles Gute für Ihre Teilnahme an der Sommerschule der Vatikanischen Sternwarte. Mein Dank gilt auch den hervorragenden Dozenten, die Sie bei dieser Erfahrung begleiten.

Wir alle sind fasziniert von den großartigen Entdeckungen über das Universum, die uns die Astronomen in diesen Tagen bieten. Wir sind erstaunt über die wunderbaren Bilder, die vom neuen James-Webb-Weltraumteleskop gesendet werden, und sobald das Vera-Rubin-Observatorium in Betrieb ist, werden wir sehen, wie sich das Universum weiter ausdehnt und vor unseren Augen verändert. Vor allem sind wir beeindruckt von der Weite des Universums, seiner enormen Ausdehnung und der erstaunlichen Anzahl von Galaxien, Sternen und Planeten, die wir entdeckt haben.

Vor mehr als zwei Jahrtausenden schrieb der Psalmist: "Wenn ich den Himmel sehe, das Werk deiner Hände, den Mond und die Sterne, die du gemacht hast, was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, der sterbliche Mensch, dass du dich seiner annimmst?" (Ps 8,5). Die Unermesslichkeit des Universums hat die Menschheit schon immer in Erstaunen versetzt. Seine schiere Größe kann überwältigend, ja sogar beängstigend sein. Als junge Wissenschaftler an der Schwelle zum 21. Jahrhundert versuchen Sie im Rahmen dieser Sommerschule, etwas von dieser unermesslichen Weite zu erfassen und Methoden zu entwickeln, die es ermöglichen, den ständigen Strom neuer Daten besser zu verarbeiten und zu verstehen.

Sie sind also dabei, sich Werkzeuge anzueignen, die Ihnen helfen können, das Universum zu verstehen. Doch wir alle wissen, dass selbst bei den besten Werkzeugen die Qualität ihrer Ergebnisse von der Weisheit und dem Fachwissen derjenigen abhängt, die sie einsetzen. Sowohl in der Wissenschaft als auch in der Philosophie können wir versucht sein, nur die Antworten zu erhalten, die wir bereits erwartet haben, und uns nicht von neuen und unvorhergesehenen Entdeckungen überraschen zu lassen. Ich hoffe, dass Sie sich erst dann mit den Ergebnissen Ihrer Forschung zufrieden geben, wenn Sie auch die Erfahrung gemacht haben, überrascht zu werden. Und auch wenn Sie die Realität durch das Fenster der Astronomie betrachten, sollten Sie die anderen Fenster nicht vernachlässigen, die Ihnen andere wichtige Realitäten zeigen können, wie Mitgefühl und Liebe, Realitäten, denen Sie zweifellos auch in den Freundschaften begegnen, die Sie in diesen Tagen schließen.

Das Erstaunlichste an diesem Universum ist vielleicht, dass es Geschöpfe wie uns gibt, Männer und Frauen, die die Fähigkeit besitzen, es mit Staunen zu betrachten und zu "befragen". Wenn der Psalmist fragt: "Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, der sterbliche Mensch, dass du dich seiner annimmst?", dann sagt er gleich darauf: "Und doch hast du ihn nicht geringer gemacht als einen Gott; mit Herrlichkeit und Ehre hast du ihn gekrönt" (Ps 8,5-6).

Mögen Sie diesen Sinn für das Staunen nie verlieren, weder in Ihrer Forschung noch in Ihrem Leben. Mögen Sie stets von der Liebe zur Wahrheit beseelt sein und sich von all dem beeindrucken lassen, was Ihnen jedes Fragment des Universums vor Augen führt.

Ich wünsche Ihnen angenehme und fruchtbare Tage des Studiums und der Freundschaft. Ich segne Euch herzlich auf allen Wegen, die Euch Eure Arbeit führt, und bitte Euch, für mich zu beten.

Rom, Gemelli Hospital, 15. Juni 2023

(Übersetzt mit deepL, das Original des Newsletters findet man hier.)

 Möge uns die Freude über die Größe des Universums und die Liebe zur Wahrheit und das Stauen über immer wieder neue Forschungsergebnisse noch lange erhalten bleiben!

Und ein bisschen freue ich mich auch, dass seitens des Vatikan nun anscheinend doch ein ganz zeitgemäßes und aufgeklärtes Verhältnis zur Wissenschaft besteht. Ich würde mich freuen, wenn dies auch für andere Verhältnisse gelten würde.

27./28. Juni 2023: Mond und Sonne

 Am Abend des 27. Juni 2023 leuchtete der Mond hell vom Himmel herab.Der Krater Kopernikus war gerade sehr schön in der Nähe des Terminators zu sehen:

Mond mit Krater Kopernikus (etwa in der Mitte) am 27. Juni

Der Krater hat einen Durchmesser von 93 Kilometern und ist bis zu 3760 Meter tief. Ein wenig mehr Informationen gibt es zusammen mit einem größeren Foto auf einer Webseite von Mario Weigand.

Am 28. Juni 2023 geang mir dann wieder einmal ein Foto unserer Sonne. Auf dieser ist ein besonders großer Fleck zu sehen, der schon fast etwas künstlerisch anmutet:

Sonne mit großem Sonnenfleck am 28. Juni 2023

Dieser Fleck (AR3354) ist so groß, dass er - wenn man seine Augen gut mit einer Sonnenfinsternisbrille schützt - sogar mit dem bloßen Auge gesehen werden kann. Im Orihinal ist er schon etwa siebenmal so groß wie die Erde. Er ist erst seit zwei Tagen auf der Sonne zu sehen, seine ersten 24 Stunden der Entstehung zeigt ein kleines Filmchen des NASA SDO-Satelliten.

Der große Fleck könnte den einen oder anderen starken Solarflare aussenden, genaue Einzelheiten zu den verschiedenen Sonnenflecken, ihren Magnetfeldkonfigurationen und mögichen Flares findet man auf dieser (englischsprachigen) Webseite.

Sonntag, 25. Juni 2023

26. Juni - 2. Juli 2023: Der Himmel über Bad Lippspringe

 Der Sommer hat begonnen, die Tage werden wieder kürzer und die Nächte länger. Doch noch merkt man dies in der Praxis gar nicht. Am Sonntag, den 2. Juli geht die Sonne zwar immerhin 5 Minuten später auf als am 21. Juni, aber nur eine Minute früher unter. Wer merkt das schon? Dafür bestimmt der immer weiter zunehmende Mond des Nachts die Helligkeit, vom Ersten Viertel zu Wochenbeginn am Montag geht es schnell zum Vollmond eine Woche später. Er zieht allerdings nur in geringer Höhe über den Südhorizont hinweg. Von den hellen Planeten ist die Venus auch in dieser Woche strahlender Abendstern, sie sinkt jedoch allmählich Abend für Abend etwas tiefer und geht dadurch auch früher unter. Sie nähert sich immer mehr dem Mars an, wird ihn jedoch nicht erreichen. In dieser Woche gehen beide bereits vor Mitternacht unter. Saturn geht gegen 0:45 Uhr im Ostsüdosten auf, Jupiter folgte gegen 2:30 Uhr. Die ISS beginnt in dieser Woche wieder eine Periode morgendlicher Überflüge.

Am Montag, den 26. Juni, geht die Sonne um 5:07 Uhr auf und um 21:48 Uhr unter. Sie strahlt also immer noch mehr als 16 1/2 Stunden vom Himmel.Der Mond erreicht am Morgen um 9:50 Uhr das Erste Viertel, dann steht er bei uns jedoch unter dem Horizont. Am Abend um 23 Uhr ist er bereits zu 56 Prozent beleuchtet, er geht erst am Dienstagmorgen gegen 1:25 Uhr unter.

Am Dienstag, den 27. Juni, steht der Mond am Abend nur 2° Grad entfernt von Spica in der Jungfrau.

Am Mittwoch, den 28. Juni, ist die ISS erstmalig wieder zwischen 4:04 Uhr und 4:10 Uhr am Morgenhimmel in maximal 17° Grad Höhe im Südosten zu sehen. Am Abend lässt sich beim Mond, schon vor Sonnenuntergang, der "goldene Henkel" sehen.  Kleinplanet (196)Philomela ((10,8mag) steht heute in Opposition zur Sonne.

Am Donnerstag, den 29. Juni, ist die ISS zwischen 3:16 Uhr und 3:19 Uhr kurz am Morgenhimmel in nur 11°Grad Höhe im Südosten zu sehen. Am Abend zeigt der Mond maximale Libration in Breite, das Mare Crisium steht nah am Rand. Heute erreicht die Venus ihren dichtesten Abstand zum Mars, beide Planeten trennen nur ca. 3,5° Grad am Himmel

Am Freitag, den 30. Juni, fliegt die ISS zwischen 4:03 Uhr und 4:10 Uhr, oberhalb von Saturn, aber unterhalb von Jupiter über den morgendlichen Himmel in maximal 31° Grad Höhe hinweg. Am Abend steht der Mond im Skorpion, er ist zu 91 Prozent beleuchtet.   Um 23:49 Uhr bedeckt der Mond den 6,2mag hellen Stern SAO 184075/HIP78699. Um 18 Uhr startet eine Wanderung auf dem Planetenweg in Bad Lippspringe. Treffpunkt in Bad Lippspringe ist im Arminiuspark an der Sonne,

Am Samstag, den 1. Juli, fliegt die ISS zwischen 3:15 Uhr und 3:20 Uhr in maximal 22° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg, dabei fliegt sie auch "haarscharf" an Saturn vorbei.

Am Sonntag, den 2. Juli, ist die ISS bereits einmal gegen 2:28 Uhr kurz im Südosten zu sehen, zwischen 4:01 Uhr und 4:09 Uhr fliegt sie dann in bereits 52° Grad Höhe hoch über unseren Morgenhimmel hinweg. Der fast volle Mond (zu 99 Prozent beleuchtet) geht um 21:39 Uhr auf, im Sternbild Schütze erreicht er selbst bei seinem höchsten Punkt im Süden nur 9 Grad Höhe.

24. Juni 2023: Mond und Venus mit 400mm Teleobjektiv

 Am Samstag, den 24. Juni 2023, war ich abends unterwegs und hatte nur meine Spiegelreflexkamera  (Canon EOS RP) dabei, mt Teleobjektiv (RF 100-400mm, 5.6-8.0, IS USM), aber kein Stativ, kein Fernrohr oder sonstige astronomische Ausrüstung.

Doch auch ein 400mm Tele kann (selbst an einer Vollformatkamera, also ohne zusätzlichen Cropfaktor) schon ganz gute Astrofots machen.

Hier zunächst ein Mondbild:

Mond im 400mm Tele

Ausschnittsvergrößerung

Beim Mond sind viele Krater zu erkennen, Ich hatte die Kamera auf 100 ISO eingestellt, ansonsten auf Automatische Einstellungen. Sie hat dann dieses Bild mit Blende 8 (besser kann das Tele bei 400mm nicht) eine Zehntel Sekunde belichtet. Es sieht sicherlich wegen der eingebauten Stabilisatoren nicht sehr verwackelt aus, es wurde ja aus der freien Hand mit Autofokus aufgenommen

Danach habe ich mich auch noch an der Venus versucht:

Venus mit 400mm Teleobjektiv

Auf den ersten Blick ist die Venus nur ein heller Punkt. Doch wenn man etwas genauer hinschaut und sich das ganze in der 1:1-Ansicht betrachtet...:

1:1-Ausschnitt

... dann kann man die Sichelgestalt der Venus schon erahnen. Nicht ganz perfekt, aber es ist deutlich zu erkennen, dass die Venus nicht enfach nur rund ist. Das Bild wurde mit den gleichen Einstellungen wie beim Mond gemacht, also 1/10 Sekunde belichtet, ISO100 und f=400mm bei Blenede f/8.0, Autofokus.

Wenn ich wieder zuhause bin, muss ich das gleiche Bild noch einmal mit einem Stativ probieren, 

Ich habe übrigens gleich mehrere Bilder der Venus gemacht, mit unterschiedlichen Einstellungen, deas Ergebnis ist im wesentlichenimmer das gleiche, es ist also nicht auf eine zufällige Verwacklung zurückzuführen.

Mittwoch, 21. Juni 2023

21. Juni 2023: Sommeranfang, Mond und Venus

 Heute, am 21. Juni 2023, hat der Sommer begonnen. 

Die Sonne schien wieder viele Stunden vom Himmel herab und auch am Abend war es einigermaßen klar, so dass bereits in der Dämmerung zum Sonnenuntergang die schmale Mondsichel und die Venus zu erkennen waren.

Hier ein Foto, etwas abgedunkelt, um die beiden besser sichtbar zu machen:

Mond (rechts) und Venus (links der Mitte) am 21. Juni 2023

Es war noch recht warm (fast 25° Grad) , von meiner Liege auf der Terrasse konnte ich die beiden sehr gut beobachten. So ging ein schöner Tag für mich sehr angenehm zu Ende!


Sonntag, 18. Juni 2023

19. - 25. Juni 2023: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche haben wir Sommeranfang, die Tage sind lang, die Nächte kurz. Trotzdem lohnt sich der Blick in den Himmel, sei es tagsüber zur Sonnenbeobachtung oder des Nachts, wenn man an dunklen Orten ohne Lichtverschmutzung die wunderschöne Sommermilchstraße genießen kann. Letzten Sonntag war Neumond, in dieser Woche nimmt der Mond jetzt langsam wieder zu. Die helle Venus nähert sich in dieser Woche immer weiter dem Mars, beide gehen kurz nach Mitternacht unter. Saturn steigt ab ca. 1:00 Uhr im Südosten über den Horizont und Jupiter kann ab ca. 3:00 Uhr wieder am Morgenhimmel beobachtet werden. Die ISS ist in dieser Woche nicht bei nächtlichen Überflügen zu sehen.

Am Montag, den 19. Juni, geht die Sonne um 5:05 Uhr auf und um 21:46 Uhr unter. Ob die ganz schmale Mondsichel, sie ist nur zu 3 Prozent beleuchtet, heute schon sichtbar sein wird? Sie geht um 23:34 Uhr unter.

Am Dienstag, den 20. Juni, geht Kleinplanet (18)Melopomene (10,4mag) nur 9' Bogenminuten nördlich an SAO 109507 vorüber. Am Abend ist die Mondsichel gegen Mitternacht bereits zu 7 Prozent beleuchtet, sie geht erst kurz nach Mitternacht unter. Sie steht heute umweit von Venus und Mars. Außerdem zeigt der Mond maximale Libration in Breite, so dass diesmal auch die Südpolregion sichtbar wird.

Am Mittwoch, den 21. Juni, erreicht die Sonne exakt um 16:57 Uhr den nördlichsten Punkt ihrer Bahn, Sommersonnenwende. Sie geht um 5:06 Uhr auf und um 21:47 Uhr unter. Um 1:46 Uhr in der Frühe erreichte sie ihren tiefsten Punkt in dieser Nacht, sie steht dann bei uns nur 14,8° Grad unter dem Horizont, es wird also nachts gar nicht wirklich dunkel, im Norden bleibt es immer ein wenig dämmerig. Nördlich des Polarkreises geht die Sonne heute nirgendwo unter. Die heute zu 20 Prozent beleuchtete Mondsichel ist am Abend schon an Venus und Mars vorbeigezogen.

Am Donnerstag, den 22. Juni, endet um 4:00 Uhr ein Schattenwurf von Jupitermond Europa auf die Planetenscheibe, etwas zeitgleich beginnt Europa vor der Jupiterscheibe vorüberzuziehen.

Am Freitag, den 23. Juni, steht der zu 28 Prozent beleuchtete Mond am Abend ca. 6° Grad östlich von Regulus im Löwen.

Am Samstag, den 24. Juni, stehen in der Frühe bei Saturn die Monde Dione und Iapetus in westlicher Elongation. Kleinplanet (146)Lucina (11,7mag) geht gegen 2:00 uhr in nur 2' Bogenminuten Abstand an Stern HIP86086 (7,7mag) vorüber.

Am Sonntag, den 25. Juni, steht am Morgen Saturnmond Titan in östlicher Elongation. Am frühen Abend kann man, wenn der Himmel klar ist, beim Mond - noch während die Sonne scheint - zwischen 19:00 und 21.00 Uhr versuchen, auf dem Mond das "Lunar V" und das "Lunar X" zu finden. Diese Formationen sind am besten kurz vor dem Ersten Viertel zu finden. Um 0:09 Uhr bedeckt der Mond an seinem unteren dunklen Rand den 6,8mag schwachen Stern HIP58466.

 

Donnerstag, 15. Juni 2023

14. Juni 2023: Beobachtungen von Planeten, Gaswolken, Galaxien und Supernova

 In den letzten Nächten gab es viele wolkenfreie Nächte. Die Beobachtungsbedingungen waren nicht immer optimal, wenn es tagsüber heiß ist, wird die Luft am Abend und in der Nacht oft flimmerig, aber trotzdem gelangen mir einige Aufnahmen und Beobachtungen.

Zuerst ist am Abend, oft noch vor Sonnenuntergang, die Venus zu sehen. Zur Zeit ist gerade die "Halb-Venus" vorüber. In den nächsten Tagen wird die Venus immer dünner werden, da sie sich gleichzeitig der Erde annähert aber auch größer.

Venus
Dieses Foto habe ich mit meinem Handy gemacht, dass ich einfach hinter das Okular meines großen Fernrohrs gehalten habe. Die Venus ist etwas überbelichtet, aber auch bei korrekter Belichtung sind ohne Spezialfilter auf der Venus keine Details zu erkennen. Nur ihre Phasen lassen sich sehen.

Am 13. Juni stand die Venus, ähnlich wie vor kurzem der Mars, dicht am Sternhaufen der Praesepe. Ein brauchbares Foto von beiden ist mir jedoch nicht gelungen. Wir sind jetzt ja noch dichter an der Sommersonnenwende heran, es ist also Abends noch länger hell, gleichzeitig steht die Praesepe von Tag zu Tag tiefer und dichter am Horizont. Die Sterne waren auf dem besten Foto vielleicht zu erahnen, ich zeige das Foto aber lieber nicht.

Als nächstes habe ich in den letzten Tagen dann oft den Mars betrachtet. Er ist viel kleiner und lichtschwächer als die Venus. Hier ebenfalls ein Foto vom Handy an das gleiche Okular gehalten:

Mars, deulich kleiner als die Venus.

Doch jetzt zu zwei eher lohnenswerten Fotos. Als erstes habe ich noch einmal nach der Supernova in der Galaxie NGC 4568 geschaut.


SN2023ijd in NGC 4568

In der Mitte des Bildes die "siamesischen Zwillinge", die Galaxien NGC 4567 und NGC 4568 (die "nach unten hängende". Und wenn man in dieser Galaxie ganz genau hinschaut, erkennt man hier knapp vor dem unteren Rand, einen kleinen hellen Stern: die Supernova SN2023ijd. Ich habe diese auch schon am 19. Mai fotografiert, auch nach einem knappen Monat ist diese Supernova noch gut zu erkennen.

Und hier ein weiteres Photo vom "Lagunennebel" M 8. Ich habe dieses Foto mit einem Dual Band Filer aufgenommen. Dieser lässt rotes Licht sehr gut durch, andere Wellenlänen werden unterdrückt. Dies betont den Charakter insbesondere von Wasserstoff-Gaswolken im All:


M 8, der Lagunennebel

Es gab noch viele weitere Beobachtungen. Vielleicht schaffe ich es, diese hier in den nächsten Tagen noch nachzutragen.



Sonntag, 11. Juni 2023

12. - 18. Juni 2023: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche haben wir am Sonntag Neumond. Die Nächte eignen sich daher gut, die sommerliche Milchstraße zu fotografieren. Leider sind sie kurz und richtig dunkel wird es die ganze Nacht nicht. Selbst zur Mitte der Nacht gegen 1:24, wenn die Sone am tiefsten unter dem Horizont steht, bleibt es Richtung Norden hin dämmerig. Aber das gibt vielleicht wiederum die Chance NLCs zu beobachten, "leuchtende Nachtwolken". Von den hellen Planeten ist die Venus strahlender Abendstern, sie geht gegen 0:30 Uhr unter, der inzwischen recht unscheinbare Mars folgt wenige Minuten später. Am Morgenhimmel geht Saturn gegen 1:45 Uhr auf, Jupiter folgt kurz nach 3:00 Uhr. Die ISS ist in diesen Nächten nicht bei nächtlichen Überflügen zu beobachten.

Am Montag, den 12. Juni, geht die Sonne um 5:06 Uhr auf und um 21:43 Uhr unter. Bis zum Sommeranfang am 21. Juni wird sich an der Aufgangszeit nicht mehr viel ändern, die Untergangszeit wird noch geringfügig zunehmen. Die noch zu 36 Prozent beleuchtete, abnehmende, Mondsichel geht um 2:30 Uhr auf.

Am Dienstag, den 13. Juni, geht der Mond um 2:42 Uhr auf. Ebenfalls in der Frühe begegnet Kleinplanet (196)Philomela (11,2mag) dem Stern phi Sagittarius (3,1mag) in 3' Bogenminuten Abstand. Da hier durch den Schützen aber auch die Milchstraße verläuft, ist es wahrscheinlich nicht einfach, den Kleinplaneten sicher zu identifizieren. Um 2:00 Uhr begegnet dann Kleinplanet (146)Lucina  dem Stern HIP87003 (7,9mag) in 4' Bogenminuten Abstand. Auch hier ist der Himmel noch sehr sternenreich. Am Abend steht die Venus nahe am Sternhaufen Praesepe, sie zieht jedoch nicht wie vor weniger Tagen der Mars, direkt über den Sternhaufen hinweg.

Am Mittwoch, den 14. Juni, geht der Mond um 2:56 Uhr auf, er steht dicht bei Jupiter, der Abstand beträgt  etwa 3° Grad. Seine Sichel ist dann nur noch zu 17 Prozent beleuchtet. Der Krater Grimaldi steht nahe am Rand, ein Zeichen für maximale Libration in Länge.

Am Donnerstag, den 15. Juni, geht die schmale Mondsichel um 3:11 Uhr auf.

Am Freitag, den 16. Juni, besteht wohl zum letzten Mal vor Neumond die Chance, die schmale Mondsichel (4 Prozent beleuchtet) in der Morgendämmerung zu finden, der Aufgang erfolgt um 3:32 Uhr. Kleinplanet (20)Massalia steht heute in Opposition zur Sonne.

Am Samstag, den 17. Juni, lohnt sich in der Frühe ein Blick auf die Saturnmonde. Titan steht in westlicher Elongation, Tethys und Dione in östlicher Elongation.  Und bei Jupiter endet um 3:43 Uhr eine Bedeckung von Mond Ganymed. Zwischen 23:10 Uhr und 23:12 Uhr kann tief im Süd(westen) die chinesische Raumstation Tiangong bei einem Überflug gesehen werden.

Am Sonntag, den 18. Juni, erreicht der Mond exakt um 6:38 Uhr seine Neumond-Position. Gegen 1:00 Uhr zieht Kleinplanet (393)Lampetia (10,7mag) in ca. 7' Bogenminuten Abstand unterhalb des kleinen offenen Sternhaufens NGC 6756 vorüber.

Sonntag, 4. Juni 2023

3. Juni 2023: Kleinplanet bei M105 und Mars verlässt die Praesepe

 In der Nacht von Samstag auf Sonntag (3./4. Juni 2023) hatten wir einmal mehr klaren Himmel (was für eine herrliche Schönwetterperiode!) und so konnte ich wieder verschiedene Bilder machen. Hier steht Mars bereits am Rand des Sternhaufens M44, der Praesepe:

Mars neben M44, am 3. Juni 2023 um 23:45 MESZ

Das Bild wurde fünf Minuten belichtet. Man erkennt deutlich, wie Mars als "Wandelstern", als Planet von einem Tag zum nächsten seine Position verändert hat.

Und dann wollte ich auch noch den nahen Vorübergang von Kleinplanet (40)Harmonia an M105 und den benachbarten Galaxien dokumentieren. Hierbei habe ich eine kleine Überraschung erlebt:

(40)Harmonia bei M105

 In diesem Bild steht nicht der Kleinplanet (40)Harmonia in der Mitte, wie noch am 31. Mai, sondern die Galaxie M105. Außerdem habe ich diesmal eine halbe Stunde belichtet. Unterhalb der Galaxie NGC 3389 sieht man den Kleinplaneten. Da er sich in dieser halben Stunde wohl etwas bewegt hat, ist sein Abbild nicht kreisrund wie andere Sterne, sondern ein klein wenig in die Länge gezogen.

Als ich dieses Bild mit "Stellarium" verglichen habe, wurde ich auf einen weiteren Kleinplaneten aufmerksam, (1680)Per Brahe, der sich etwas links unterhalb von Harmonia befinden sollte und mit einer Helligkeit von 15,97mag angegeben wird. Genau an der umkreisten Stelle mit den drei "?" ist tatsächlich auch auf meinem Bild eine kleine Aufhellung zu sehen. Sollte ich in dieser Vollmondnacht tatsächlich einen solch lichtschwachen Kleinplaneten fotografiert haben? 

Theoretisch hätte der auch auf dem Bild vom 31. Mai mit drauf sein können. Leider hatte ich das Bild an diesem Tag weniger als eine Minute belichtet, und das war sicherlich nicht ausreichend, um "Per Brahe" abzubilden.


5. - 11. Juni 2023: Der Himmel über Bad Lippspringe

 Die Nächte sind kurz, die Sonne sinkt im Norden nur noch 15° Grad unter den Horizont, da bleibt es die ganze Nacht über ein wenig dämmerig. Der Mond nimmt diese Woche ab und zieht sich langsam vom Nachthimmel zurück. Von den hellen Planeten bleibt die Venus strahlender Abendstern, steht aber nach Sonnenuntergang nicht mehr so hoch wie noch vor wenigen Wochen. Die Venus nähert sich von Tag zu Tag ein kleines Stück dem Mars. Beide Planeten gehen noch vor 1 Uhr im Nordwesten unter. Gegen 2:00 Uhr geht Saturn im Südosten auf. Ab ca. 3:30 Uhr kann in der Morgendämmerung auch wieder Jupiter im Osten gefunden werden. Die ISS kann in dieser Woche nicht bei nächtlichen Überflügen gesichtet werden.

Am Montag, den 5. Juni, geht die Sonne um 5:09 Uhr auf und um 21:38 Uhr unter. Der helle Tag ist jetzt bei uns 16 1/2 Stunden lang. Bis zum Sommeranfang wird er nur noch wenige Minuten länger. Der zu 96 Prozent beleuchtete noch fast volle Mond steht mitten im Sternbild Schütze und geht erst um Mitternacht auf. Kleinplanet (20)Massalia,(10,3mag) nähert sich heute Nacht dem Stern HIP87099 bis auf 2 'Bogenminuten Abstand. Massalia steht am 16. Juni in Opposition zur Sonne.

Am Dienstag, den 6. Juni, geht der Mond bald nach 6:00 Uhr am Morgen unter und erst nach Mitternacht, also am Mittwoch wieder auf. Kleinplanet (11)Parthenope (9,3mag) steht heute in Opposition zur Sonne.

Am Mittwoch, den 7. Juni, geht der zu 89 Prozent beleuchtete Mond um 0:49 Uhr auf. Er zeigt maximale Libration in Breite, so dass wir diesmal auch auf seinen Nordpol schauen können.

Am Donnerstag, den 8. Juni, Fronleichnam, geht der Mond im Sternbild Steinbock um 1:23 Uhr auf. Um 2:17 Uhr endet eine Sternbedeckung, der 6,4mag helle Stern SAO189801 taucht am dunklen Mondrand wieder auf. Der Mond steht dann jedoch nur 5° Grad hoch über dem mathematischen Horizont. Um 3:00 Uhr steht Kleinplanet (88)Thisbe (12mag) in nur 5,5' Bogenminuten Abstand zum Stern 9 Psc.

Am Freitag, den 9. Juni, geht der zu 70 Prozent beleuchtete Mond im Sternbild Steinbock um 1:47 Uhr auf. Bei Saturn steht heute früh sein hellster Mond, Titan in östlicher Elongation.

Am Samstag, den 10. Juni, geht der Mond um 2:04 Uhr unterhalb von Saturn auf. Am Abend erreicht er exakt um 21:31 Uhr das Letzte Viertel, dann steht er bei uns jedoch noch deutlich unter dem Horizont.

Am Sonntag, den 11. Juni, ist um 2:18 Uhr Mondaufgang, er ist dann noch zu 48 Prozent beleuchtet. Im dunklen Teil beginnt jetzt wieder das Erdlicht zu schimmern. Sollten sie in der Frühe Jupiter finden, stehen alle vier galiläischen Monde auf der gleichen östlichen (linken) Seite.

Samstag, 3. Juni 2023

31. Mai: Noch ein Kleinplanet: (40)Harmonia

 Neben Eugenia habe ich einen weiteren Kleinplaneten in dieser Woche fotografiert, in meiner Wochenübersicht habe ich ja geschrieben, dass sich (40)Harmonia am 2./3. Juni der Galaxie M105 nähert. Die folgende Aufnahme stammt vom 31. Mai, da war Harmonia noch etwas entfernt von M105. Am 2. Juni habe ich an diese Konjunktion leider gar nicht weiter gedacht, weil ich da so von Mars und der Praesepe begeistert war.

Kleinplanet (40)Harmonia nähert sich M105 am 31. Mai 2023


2. Juni 2023: Mars in der Praesepe

 Am Freitag, den 2. Juni 2023, stand Planet Mars mitten im Sternhaufen M44, der auch Praesepe oder Krippe genannt wird, oder im amerikanischen "Beehive Cluster", Bienenstock. Hier zwei Bilder von gestern Abend gegen 23:30 Uhr, bzw.kurz nach Mitternacht:

Mars in M44
 

Mars in M44 (Ausschnitt aus einem größeren Mosaik-Bild)

Ein schöner Anblick, wie ich finde. 

Es war gar nicht so einfach mit meiner Vespera, diese Bilder zu machen. Denn leider stehen auf meinen Nachbargrundstücken in Blickrichtung Westen sehr große Bäume, welche die freie Sicht zum Himmel doch stark beeinträchtigen. Ich musste also den richtigen Moment in den Lücken abwarten. Und dann streikte auch noch meine Vespera. Ich hatte zunächst einfach nur "M44" als Ziel eingegeben, was dann auch richtig angefahren wurde, doch statt dann Fotos zu machen, gab es eine Fehlermeldung. Ins deutsche übersetzt ungefähr: "Vespera kann sich nicht korrekt bewegen." Das führte bei mir nur zum Kopfschütteln - was sollte da denn schon passiert sein? Vespera kann sich doch in alle möglichen Richtungen frei bewegen. Doch schnell hatte ich einen Verdacht, der wurde später auch durch ein Blick in die Logfiles bestätigt. Die wahre Ursache war, dass bei einer Vorgabe von einfach nur "M44", dieses Objekt natürlich wie andere schwache Sternhaufen oder Galaxien mit angepassten Einstellungen fotografiert werden soll. Wenn sich jetzt jedoch ein heller Planet mitten in diesem Objekt befindet, dann blendet dieser Planet einfach viel zu stark und Vespera merkt, dass keine guten Fotos möglich sind. Also musste ich schnell die Vorgaben für dieses Bild von M44 manuell eingeben. Und ich muss an Vaonis schreiben, dass in solchen Fällen das Vespera-Gerät leider eine "falsche Fehlermeldung" ausgibt.

Dadurch sind auch nicht ganz so viele Details und Einzelsterne von M44 zu sehen, wie auf einem früheren Foto aus dem März, auf dem Mars natürlich nicht gleichzeitig im Bild war. Und zusätzlich ist es jetzt im Sommer ohnehin nicht so dunkel und viel länger dämmerig als noch im März. Und auch der fast volle Mond tat sein Bestes um den Himmel zu erhellen.

Hier noch ein weiteres Bild, aufgenommen mit meiner DSLR bei 100mm Brennweite:

Venus rechts und Mars links, etwas höher


Freitag, 2. Juni 2023

Klare Nächte Ende Mai: SN2023ixf, Ceres, M64, NGC5987

 In den letzten Tagen gab es wieder einige schöne, klare Abende und Nächte, die ich u.a. für ein paar Fotos vom Sternenhimmel nutzen konnte. Leider zogen zwischendurch auch immer wieder mal leichte Schleierwolken durch, die in einigen Bildern auch ihre Spuren hinterlassen haben.

Hier ein paar Beispiele:

Natürlich stand zunächst einmal eine "Kontrolle" der Supernova SN2023ixf in M101 an:

SN2023ixf am 30. Mai 2023

 Die Supernova hat jetzt ihre maximale Helligkeit von ca. 11mag erreicht, es wird spannend zu beobachten sein, wann sie in ihrer Helligkeit wieder signifikant abnimmt.

Dann sollte es am 30. Mai eine enge Begegnung von Kleinplanet (1)Ceres (8,1mag) mit dem Stern HIP58616 (6,9mag) geben. Auch diese ließ sich gut dokumentieren:

(1)Ceres in der Mitte, etwas rechts unterhalb davon HIP 58616

Von (1)Ceres gelang mir am 31. Mai ein weiteres Bild, indem er vom Stern HIP 58616 schon etwas weiter entfernt war. Im Vergleich der beiden Bilder werden Sie Ceres sicherlich schnell identifizieren können:

(1)Ceres am 31. Mai 2023

Dann habe ich am 30. Mai versucht, einen weiteren Kugelsternhaufen zu fotografieren: NGC 5897:

NGC 5987 am 30. Mai, zentral in der Mitte des Bildes

 Dieser Kugelsternhaufen gehört zum Halo der Milchstrasse und ist von uns ca. 40 000 Lichtjahre entfernt. Dadurch erscheint er auch nicht besonders hell wie andere Kugelsternhaufen. Leider konnte ich dieses Bild auch nur 430 Sekunden, also etwas über 7 Minuten lang belichten. Ich will es in den nächsten Tagen noch einmal probieren, vielleicht kann ich doch noch ein paar mehr Details herausbekommen.

Besser gelungen ist mir dagegen eine Aufnahme von M64, die Galaxie mit dem "schwarzen Auge":

M64, "Black-Eye-Galaxy"

Wenn man genau hinschaut, kann man in dieser Galaxie oberhalb des Zentrums ein dunkles Staubband erkennen, dem die Galaxie ihren Namen zu verdanken hat. Zu M64 gab es im Jahr 2019 ein sehr interessantes Projekt von engagierten Amateurastronomen, über das auch im Wikipedia-Artikel zu dieser Galaxie berichtet wird.