Heute Mittag kam die Sonner wieder gut durch und erwärmte schnell die Erde. Hier ein Foto im "Weißlicht", natürlich aufgenommen durch Spezialsonnenfilterfolie, die das Licht und vor allem die Wärme der Sonne um das über 10000fache reduziert:
Sonne am 30. Juni, ca. 13:30 Uhr. |
Die große Fleckengruppe AR3354 "zerfällt" jetzt allmählich in verschiedene einzelne Flecken. Ihre Größe insgesamt ist jedoch immer beeindruckender, inzwischen dürfte sie mejr als zehnmal so groß wie die Erde sein.
Außerdem habe ich die Sonne heute mit meinem PST beobachtet, das ist ein spezielles Fernrohr, das nur das Licht der H-Alpha-Linie im Spektrum des Sonnenlichts passieren lässt. Dadurch kann man zum Beispiel die sog. "Protuberanzen" am Sonnenrand beobachten. Wikipedia schreibt dazu: "
Protuberanzen sind heftige Materieströme auf der Sonne, die am Sonnenrand als matt leuchtende Bögen beobachtet werden können. In kleineren Dimensionen können sie auch innerhalb der Sonnenscheibe vorkommen und im roten H-alpha-Licht beobachtet werden. Erscheinen sie hier als dunkle, fadenförmige Strukturen, so werden sie Filamente genannt.
Oft haben Protuberanzen eine Länge von einigen hunderttausend Kilometern, eine Höhe bis 40.000 km und eine Dicke bis 5000 km (zum Vergleich: die Erde hat einen Durchmesser von gut 12.700 km). Besonders starke Ströme können auch über eine Million Kilometer weit über die Sonnenoberfläche aufsteigen, wobei der Bogen abheben und die Materie ins Weltall schleudern kann."
Das PST ist gut zur visuellen Beobachtung geeignet, leider lassen sich damit Fotos nur sehr schwer erstellen. Doch mit einer Kleinbildkamera, die ich vorsichtig vor das Okular des PST gehalten hatte, konnte ich dann doch ein halbwegs gutes Foto hinbekommen:
Sonnenprotuberanzen am Rand der Sonne |
Am rechten Sonnenrand lassen sich gleich mehrere Protuberanzen erkennen, dabei eine recht große auf "kurz vor drei Uhr". Da das PST das Bild einmal im Strahlengang spiegelt, ist es im Vergleich zum Weißlicht-Photo oben einmal gespiegelt. Der rechte Rand ist also eigentlich der linke auf der Sonne, der östliche, von dem aus Objekte auf der Sonnenoberfläche in die Sonne hinein rotieren.
Wahrscheinlich habe ich die Kamera nicht ganz gerade gehalten, auf der linken Seite ist das Foto nicht mehr richtig scharf, dadurch ist auch die Region mit dem großen Fleck nicht mehr einfach zu erkennen. Ich bin jedoch froh, dass es mir so überhaupt gelungen ist, Protuberanzen auf der Sonne zu dokumentieren.
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