Dienstag, 27. Oktober 2020

26. Oktober 2020: Goldener Henkel und drei Doppelsterne

 Am Montag, den 26. Oktober 2020, gab es nicht nur endlich mal wieder einen Vortrag in der Volkssternwarte Schloß Neuhaus (Herzlichen Dank an die Referentin!), sondern auch danach noch für eine gute Stunde einen klaren Himmel.

Natürlich habe ich zuerst den Mond fotografiert, der an diesem Abend wieder einmal seinen "goldenen Henkel" präsentierte. Dieser ist in einem Fernglas sehr schön zu sehen. Hier ein Foto:

Mond mit "goldenem Henkel".
 

Der goldene Henkel wird sehr schön bei Wikipedia erklärt: "Etwa 10 bis 11 Tage nach Neumond liegt das Tal der Regenbogenbucht (Sinus Iridum) noch im Schatten, während die Bergspitzen des angrenzenden Juragebirges aufgrund ihrer Höhe bereits vom Sonnenlicht erreicht werden. Wegen ihrer prägnanten, an einen Henkel erinnernden Form und dem vom Mond gelblich reflektierten Licht erhielt diese Formation den Namen „Goldener Henkel“."

Anschließend habe ich drei Doppelsterne fotografiert. Damit wollte ich ein erstes Gefühl dafür entwickeln, wie nahe beieinander Jupiter und Saturn am 21. Dezember 2020 kommen werden. Die beiden Planeten werden dann einen Abstand von nur ca. 6' Bogenminuten haben. Doch was bedeutet dies in der Praxis?

Die ersten beiden ausgesuchten Doppelsterne können dabei zur Abschätzung der Sehkraft des bloßen Auges genutzt werden. Ein gutes Auge sollte laut Literatur diese Sterne am Himmel durchaus trennen können. Ich selbst bin kurzsichtig, selbst mit meiner Brille schaffe ich es nicht mehr (oder sollte ich dann doch noch einmal zum Optiker gehen und meine Brille reklamieren?)

Das Paar Mizar und Alkor in der Großen Bärin (= großer Wagen) habe ich zuerst fotografiert. Zunächst ein Übersichtsbild:

Der "große Wagen" (fotografiert am 31.8.2015) mit Mizar und Alkor

Auf der Deichsel des "großen Wagen" sitzt, wenn man es erkennen kann, ein kleines weiteres Sternchen, dieses wird auch "das Reiterlein" genannt.  Wenn man mit einem Fernglas diese beiden Sterne beobachtet, stellt man überraschend fest, das zwischen ihnen sich sogar noch ein weiterer Stern aufhält. Im Foto sieht das dann so aus:


Der hellste Stern, Mizar, hat eine Helligkeit von 2.2mag. Alkor, das Reiterlein, ist immerhin noch 3.95mag hell. Der dritte Stern im Bunde auf diesem Foto  dagegen ist für das bloße Auge jedoch unsichtbar, seine Helligkeit beträgt 7.5mag, er ist also nur im Fernglas zu erkennen. Er steht in Wirklichkeit auch weit hinter Mizar und Alkor, hat sich also eigentlich nur dazwischen "geschummelt". Spannend sind die bisherigen Forschungsergebnsse über diese Sterne. Mizar und Alkor sind beide etwas über 80 Lichtjahre von uns entfernt, ob sie aber wirklich gravitativ miteinander verbunden sind, konnte bislang nicht zweifelsfrei festgestellt werden. Dafür sind beide Sterne jedoch selbst wieder Doppel- oder sogar Mehrfachsysteme!

Der Abstand der beiden Sterne beträgt rund 12 Bogenminuten, das ist etwa doppelt so viel, wie am 21. Dezember der scheinbare Abstand von Jupiter und Saturn sein wird. 

Und hier der nächste Doppelstern, "Epsilon Lyra". Zunächst wieder ein Übersichtsbild des gesamten Sternbilds, der Leier:

Das Sternbild Leiern (vom 6. Januar 2020)

Der hellste Stern in der Leier ist die Wega. Heute interessieren wir uns jedoch für den Stern links oberhalb der Wega. Epsilon Lyra ist ein Prüfer für sehr gute Augen. Die beiden Komponenten sind ca. 3 Bogenminuten voneinander entfernt, das ist etwa die Hälfte des Abstands, den Jupiter und Saturn am 21. Dezember haben werden. Sehr gute Augen sollen das durchaus noch aueinander halten können. Wegen meiner Kurzsichtigkeit kann ich das leider nicht bestätigen. Hier ein Bild, wie der Stern im Fernglas erscheint:


Man erkennt ein helles Paar, das sich im Fernglas gut trennen lässt. Der Stern darunter (HIP 91820) ist mir eigentlich nur "aus versehen" mit auf da Foto geraten. Mit 6.45mag ist dieser Stern für das bloße Auge unsichtbar, aber natürlich im Fernglas einfach zu erkennen. Epsilon Lyra hat als Gesamtsystem etwa 4mag helligkeit. Die beiden einzelnen Komponenten haben 4.7 bzw. 4.6mag Helligkeit. Spannend ist es, wenn man mit einem etwas größerem Teleskop ( >= 6 Zoll Öffnung) beobachtet. dann stellt man nämlich fest, dass beide Einzelsterne selbst wieder Doppelsterne sind, die in etwa einen Abstand von 3" Bogensekunden haben. es handelt sich in Wirklichkeit also mindestens um ein Vierfachsystem!

Und zu guter Letzt noch ein weiterer Doppelstern, vielleicht der schönste am gesamten Himmel: Albireo. Dieser befindet sich im Sternbild Schwan. Hier zunächst wieder das Übersichtsbild:

Sternbild Schwan (11.8.2020)

Albireo ist ist dem bloßen Auge nicht als Doppelstern zu erkennen. Seine beiden Komponenten haben nur einen Abstand von einer halben Bogenminute (34" Bogensekunden). Er ist jedoch ein wunderschönes Fernglas- oder Fernrohrobjekt, da beide Komponenten einen schönen Farbkontrast zeigen:

Albireo (26.10.2020)

Die meisten Sterne erscheinen uns ja farblos, bzw. weiß. Hier fällt aber sofort auf, dass die helle Komponente schön orangerot leuchtet und die etwas schwächere Komponente schön in Blau. Lange Zeit ging an davon aus, dass es sich hier um ein echtes Doppelsternsystem handelt. Neueste Messungen konnten dies jedoch nicht bestätigen, so dass es sich wohl eher um nur einen scheinbaren, also rein optischen Doppelstern handelt. Das tut aber der Schönheit diesen Anblicks keinen Abbruch.

Ein schöner Beobachtungsabend ging mal wieder viel zu schnell zu Ende, denn gegen 22 Uhr kamen schon wieder Wolken auf. dabei gäbe es doch noch so viel mehr zu entdecken. Aber ich hoffe, Sie und ich haben jetzt ein Gefühl dafür entwickelt, wie nahe sich Jupiter und Saturn im Dezember kommen werden. Im Fernglas oder Fernrohr wird das dann sicherlich einen fantastischen Blick ergeben: Jupiter mit seinen vier hellen Monden und Saturn mit seinem Ring - hoffentlich spielt das Wetter mit!

Sonntag, 25. Oktober 2020

26.Oktober - 1.November 2020: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche dominiert der Mond immer stärker die komplette Nacht, am Samstag ist Vollmond. Von den hellen Planeten ist die Venus weiterhin Morgenstern, sie geht gegen 4:00 Uhr in der Frühe auf. Der Mars ist kurz nach seiner Opposition praktisch immer noch die ganze Nacht über zu sehen, noch ist er sogar heller als Jupiter. Jupiter und Saturn stehen am Abend im Südwesten, sie gehen bald nach 21 Uhr unter. Uranus erreicht diese Woche ebenfalls seine Opposition.

Am Montag, den 26. Oktober, geht die Sonne um 7:09 Uhr auf und um 17:07 Uhr unter. Der helle Tag ist jetzt also keine zehn Stunden mehr lang. Der Mond ist heute Abend zu ca. 80 Prozent beleuchtet, gegen 22 Uhr ist der "goldene Henkel" gut zu beobachten. Bei Jupiter wandert ab 17:34 Uhr Io vor der Planetenscheibe entlang (bis 19:50 Uhr), ab 18:50 Uhr zieht Ios Schatten über den Planeten. In der Frühe um 5:07 Uhr taucht unterhalb von Sirius die ISS aus dem Erdschatten auf und fliegt dann schnell (bis 5:11 Uhr), knapp an der Venus vorbei Richtung Osten und Sonnenaufgang. Um 20 Uhr gibt es an der Volkssternwarte in Paderborn Schloß Neuhaus endlich weder einen Vortrag, Thema ist diesmal der Mars.

Am Dienstag, den 27. Oktober, zeigt der veränderliche Stern Algol um 1:18 Uhr ein Helligkeitsminimum. Die ISS kann einmal um 4:22 Uhr kurz in der Nähe der Venus beobachtet werden. Besser ist ihr Überflug zwischen 5:55 Uhr und 6:02 Uhr in maximal 51° Grad Höhe über den Morgenhimmel zu sehen. Der Mond zeigt am Abend maximale Libration in Breite, so dass wir auf seinen Nordpol schauen können.

Am Mittwoch, den 28. Oktober, erscheint die ISS in 34° Grad Höhe um 5:09 Uhr im Süden und fliegt dann bis 5:14 Uhr schnell nach Osten. Der Mond geht um 16:32 Uhr auf und ist schon zu 93 Prozent beleuchtet.

Am Donnerstag, den 29. Oktober, ist die ISS zwischen 5:57 Uhr und 6:04 Uhr gut bei einem Überflug in maximal 77° Grad Höhe zu beobachten. Der Mond steht am Abend 3 1/2 Grad südlich vom Mars. Um 22:07 Uhr zeigt der veränderliche Stern Algol ein Helligkeitsminimum.

Am Freitag, den 30. Oktober, erscheint die ISS um 5:10 Uhr in 63° Grad Höhe im Süden im Sternbild Zwillinge und verschwindet um 5:16 Uhr im Osten hinter dem Horizont. Der Mond erreicht heute auf seiner Umlaufbahn um die Erde um 19:46 Uhr seinen erdfernsten Punkt, erscheint also in diesen Tagen eher etwas kleiner als sonst.

Am Reformationstag, Samstag, den 31. Oktober, ist Vollmond. Um 15:49 Uhr erreicht der Mond exakt diese Position, bei uns geht er natürlich erst etwas später, um 17:16 Uhr auf. Heute erreicht auch der Fernglas-Planet Uranus seine Oppositionsstellung. Theoretisch ist Uranus dann sogar an dunklen Orten mit dem bloßen Augen sichtbar. Seine Helligkeit liegt bei 5,7mag. Heute dürfte das helle Mondlicht jedoch zu sehr stören. Bei Jupiter wandert Mond Europa bis 19:05 Uhr vor der Planetenscheibe vorüber, ab 18:46 Uhr wandert Europas Schatten über den Planeten. Am frühen Morgen fliegt die ISS zwischen 5:58 Uhr und 6:05 Uhr direkt über Bad Lippspringe hinweg. Wenige Sekunden vor exakt 6:00 Uhr fliegt sie exakt durch den Zenit.

Am Sonntag, den 1. November, Allerheiligen, tritt die ISS um 5:12 Uhr ziemlich genau im Zenit aus dem Erdschatten heraus und fliegt dann bis 5:17 Uhr nach Osten. Um 18:35 Uhr beginnt ein Durchgang von Ganymed vor der Jupiterscheibe. Um 18:56 Uhr zeigt der veränderliche Stern Algol ein Helligkeitsminimum.

Samstag, 24. Oktober 2020

23. Oktober 2020: Mond, Jupiter und Saturn

 Am Abend des 23. Oktober klarte es für kurze Zeit auf.  Zum Glück hatte ich eine Kamera dabei, um ein schnelles Bild von Jupiter und Saturn und dem Mond aufzunehmen. Bald danach kam auch schon Nebel auf und Sterne und Planeten wurden wieder unsichtbar.

Links im Bild der (überbelichtete) Mond, in der Mitte Jupiter (etwas rechts) und Saturn (etwas links)

Das Foto entstand gegen 21 Uhr mit meiner Canon 5D MarkII Kamera mit einem 50mm Objektiv bei ISO400, f/4 und 10sec Belichtung. Blickrichtung war Südwesten. 

Es lohnt sich, in den kommenden Tagen und Wochen immer wieder Richtung Südwesten zu Jupiter und Saturn zu schauen. Zum einen sind sie dort mit die hellsten Objekte am Himmel (wenn der Mond weiter gezogen ist). Nur Mars im Südosten ist zur Zeit am Abend noch heller. Zum anderen kann man dann beobachten, wie Jupiter sich allmählich immer stärker an Saturn annähert. Im Dezember werden die beiden Planeten dann ganz dicht nebeneinander stehen.

Wenn das Wetter mitspelt, werde ich hoffentlich diese kommende Begegnung der beiden Planeten hier auch in meinem Blog dkumentieren können.

Mit einem sehr guten Fernglas (10x50 zum Beispiel, auf einem Stativ gehalten) kann man dann auch schon Jupitermonde erkennen und den Saturnring erahnen. 

Der Mond ist auf diesem Bild, das wegen der Sterne lange belichtet wurde, völlig überbelichtet. In Wirklichkeit zeigte er sich als Halbmond, also im Ersten Viertel.

Freitag, 23. Oktober 2020

26. Oktober: Faszination roter Planet: Die Geschichte der Marsmissionen

 Die Volkssternwarte Paderborn nimmt ab Montag, den 26. Oktober 2020, wieder die Vortragsveranstaltungen auf. Auf Grund der Corona-Pandemie sind nur bis zu 20 Besucher zu den Veranstaltungen zugelassen. 

 Auf der Webseite der Volkssternwarte wird auf die mit dem Gesundheitsamt der Stadt erarbeiteten Hygieneregeln aufmerksam gemacht. Darin steht u.a.:

Unter Beachtung der Corona-Schutzverordnung gelten ab sofort folgende Regeln:

  • Im gesamten Gebäude gilt eine Maskenpflicht. Am Sitzplatz im Vortragsraum darf diese abgenommen werden. (Gesichts-Schilde sind in NRW leider nicht erlaubt, Ausnahmen nur mit ärztlichem Attest)
  • Jeder Besucher muss seine Kontaktdaten hinterlassen. Wir erfassen den Name, die Adresse, eine Kontaktmöglichkeit und den Sitzplatz. Die erhobenen Daten werden gemäß der Datenschutz-Grundverordnung vertraulich behandelt und nach 4 Wochen vernichtet.
  • Es ist ein Abstand von mindestens 1,5 m zu anderen Besuchern und Mitarbeitern der Sternwarte einzuhalten
  • An den Eingängen zum Vortragsraum und zu den Räumlichkeiten der Sternwarte steht Desinfektionsmittel bereit.

 Aufgrund der geltenden Abstandsregeln sind die Anzahl der Sitzplätze im Vortragsraum reduziert.

 Die Himmelsbeobachtung können wir leider weiterhin nicht anbieten.

 Aufgrund der sehr dynamischen Lage, kann es passieren, dass ein Vortrag kurzfristig abgesagt werden muss. Auch sind kurzfristige Änderungen an den Schutzmaßnahmen möglich, wenn dies vom Land NRW gefordert wird.

Der Vortrag beginnt am Montag um 20 Uhr. Bitte kommen Sie rechtzeitig.

In der Ankündigung zum Vortrag heißt es:

Schon immer haben die Menschen ihren Blick zum Himmel gerichtet und über  die  Gestirne  und  deren  Herkunft  und  Beschaffenheit  philosophiert. Zwischen Angst und Bewunderung haben unsere Vorfahren die Welt der Gestirne mit ihrer Fantasie ausgemalt. Dabei haben sie den roten Planeten, dessen  Farbe  an  Feuer  und  Blut  erinnerte,  nach  dem  Gott  des Kriegs benannt.  In  der  römischen  Mythologie  zählte  Mars  neben  Jupiter  zu den wichtigsten Göttern.

Das  Bild  vom  bedrohlichen,  roten  Planeten  hielt  sich  tausende  Jahre unverändert.  Durch  die  Beobachtungen  von  Tycho  Brahe  konnte  vor 400 Jahren  sein  Assistent  Johannes  Kepler  die  Marsbahn  neu  berechnen  und damit das gesamte Wissen über den Mars revolutionieren. Schon bald nachder Erfindung des Fernrohrs beobachteten die Astronomen zum ersten Mal die Marsoberfläche. Dort konnten sie helle und dunkle Flecken erkennen und erdähnliche    Eigenschaften    auf    dem    mysteriösen    Nachbarplaneten feststellen.  Nachdem  Giovanni  Schiaparelli  in  seinen  Beobachtungen  die Marskanäle  gesehen  und  eine  Karte  der  Marsoberfläche  gezeichnet  hatte, befassten  sich  viele  bekannte  Astronomen  mit  der  intensiven  Erforschung des Mars. Der Gedanke, dass solche breiten Kanäle auf dem Mars künstliche Bauwerke von intelligenten Bewohnern des Nachbarplaneten sein könnten, führte   zu   Euphorie   und   Angst.   Der   Mars   wurde   zum   Ziel   einiger Forschungsprojekte.  Kein  anderer  Planet  außer  unserer  Erde  wurde  besser erforscht als der Mars. Die Vorstellung eines erdähnlichen Nachbarplaneten, der möglicherweise  eine  hoch  entwickelte Zivilisation beherbergen könnte, faszinierte  die  Menschen  bis  zum  Beginn  des  Raumfahrtzeitalters.  Diese Faszination sowie andere offene Forschungsfragen waren die ersten Funken der  Begeisterung  für  zahlreiche  Missionen  zum  roten  Planeten.  Außerdem haben Raumsonden von der Erde den Mars erreicht, um Antworten auf die Fragen  zu  finden,  die  uns  seit  Jahrhunderten  beschäftigen:  Gab  es  einst Leben  auf  dem  Mars?  Werden  wir  den  Mars  in  der  Zukunft  kolonisieren können? Gibt es flüssiges Wasser auf dem Mars?

 Der  Vortrag  bietet  eine  Einführung  in  vergangene und  aktuelle  Marsmissionen  und  erklärt,  warum diese ferne Welt uns so sehr interessiert.

 Der Vortrag wird von meiner Sternfreundin Behdokht Erfanian gehalten.

Ich freue mich, dass es endlich wieder mit Vorträgen an der Sternwarte weiter geht, und wünsche mir, dass sich alle an die Hygiene-Regeln halten, damit viele weitere Vorträge möglich werden.

25. Oktober: Nachtwanderung auf dem Planetenweg

 

Die Kolpingfamilie Bad Lippspringe lädt am Sonntag, den 25. Oktober, um 19 Uhr zu einer Nachtwanderung auf dem Planetenweg ein. Die Gruppe wird von meinem Sternfreund Arnold Hoppe von der Planetariumsgesellschaft OWL geführt. Die ca. sechs Kilometer lange Wanderung ist für Familien mit Kindern ab 10 Jahren geeignet. Start und Ziel ist an der Sonne im Arminiuspark.

Eine Anmeldung ist bei Klaus Tintelott unter Telefon (0 52 52) 34 70 erforderlich.

Bei klarem Himmel ist auch eine ergänzende Beobachtung durch ein Fernrohr geplant.

Sonntag, 18. Oktober 2020

19. - 25. Oktober 2020: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche bestimmt der zunehmende Mond den Abendhimmel. Von den hellen Planeten ist die Venus (Aufgang gegen 4:45 Uhr) strahlender Morgenstern. Mars ist die ganze Nacht zu beobachten, Jupiter und Saturn findet man abends in südwestlicher Richtung, sie gehen zwischen 22:30 Uhr und 23:15 Uhr unter. Die ISS beginnt zum Ende der Woche wieder eine Morgensichtbarkeitsperiode. In den Morgenstunden der ersten Tage der Woche können auch Sternschnuppen der Orioniden beobachtet werden, dies ist immerhin einer der fünf aktivsten Meteorströme.

Am Montag, den 19. Oktober, geht die Sonne um 7:57 Uhr auf und um 18:22 Uhr unter, gegenüber dem letzten Montag ist der helle Tag erneut 27 Minuten kürzer geworden. Auf dem Jupiter wandert am Abend bis 20:12 Uhr noch der Schatten des Mondes Io über die Planetenscheibe. Der Mond steht im Sternbild Skorpion und geht um 20:01 Uhr unter.

Am Dienstag, den 20. Oktober, befindet sich die zu 21 Prozent beleuchtete Mondsichel im Sternbild Schlangenträger und geht um 20:40 Uhr unter.

Am Mittwoch, den 21. Oktober, nähert sich der Mond langsam Jupiter und Saturn, er geht um 21:30 Uhr unter. Um 20:31 Uhr bedeckt der Mond den recht hellen Stern lambda Sagittarii (2.8mag), eine Bedeckung, die vielleicht sogar mit dem bloßen Auge, sicherlich aber im Fernglas gut zu beobachten ist. Bei Jupiter stehen heute alle vier galiläischen Monde auf der westlichen (rechten) Seite.

Am Donnerstag, den 22. Oktober, steht der Mond 3° Grad unterhalb von Jupiter und geht um 22:31 Uhr unter. er zeigt maximale Libration in Länge, das Mare Crisium steht fernab vom Rand. Um 20:23 Uhr beginnt bei Jupiter eine Bedeckung des Mondes Europa.

Am Freitag, den 23. Oktober, kann vielleicht zwischen 6:52 Uhr und 6:54 Uhr ganz knapp über dem Horizont (maximale Höhe 15° Grad) die ISS wieder bei einem morgendlich Überflug gesichtet werden.   Der Mond erreicht 20 Minuten vor seinem Aufgang um 15:43 Uhr das Erste Viertel. Am Abend ist er bereit deutlich an Saturn vorbeigezogen. Er geht um 23:39 Uhr unter. Zuvor bedeckt der Mond um 20:23 Uhr an seinem oberen Rand ein mit 7.5mag nur sehr schwach leuchtendes Sternchen. Heute und Morgen gibt es nachmittags im Internet interessante Astronomie-Vorträge der Uni Münster.

Am Samstag, den 24. Oktober, steht der immer heller leuchtende Mond im Sternbild Steinbock, er geht erst deutlich nach Mitternacht (um 0:51 Uhr) unter. Um 21:32 Uhr bedeckt der Mond ziemlich mittig einen Stern von 7.1mag. Bis 20:01 Uhr wandert der Schatten des Jupitermonds Europa über den Planeten. Heute ist auch wieder "Astronomietag". Dieser war zunächst für den 28. März geplant, konnte wegen der Corona-Pandemie kaum stattfinden, es gab nur einen kleinen "Online-Ersatz. Damals wurde als Ersatzdatum der 24. Oktober festgelegt. Auch heute ist die Corona-Pandemie leider noch lange nicht überwunden. Deshalb finden auch diesmal nur wenige Veranstaltungen statt. Mehr Informationen gibt es auf https://astronomietag.de/

Am Sonntag, den 25. Oktober, fliegt die ISS zwischen 5:54 Uhr und 6:00 Uhr in maximal 29° Grad Höhe (knapp unterhalb von Sirius, knapp oberhalb der Venus) über unseren Morgenhimmel hinweg. Achtung: heute früh endet die Sommerzeit! Um 3:00 Uhr werden die Uhren eine Stunde zurück gestellt, wir können also "eine Stunde länger schlafen" und kehren wieder zur Normalzeit der Mitteleuropäischen Zeitzone (MEZ) zurück. Faktisch bedeutet es jedoch auch, dass die Sonne und alle anderen Sterne am Himmel dann wieder eine Stunde früher aufgehen und untergehen, dass es also am Abend auch wieder früher dunkel wird. Heute geht die Sonne also um 7:07 Uhr auf und um 17:09 Uhr unter. Der helle Tag ist also nur noch zehn Stunden lang. Spannend kann heute auch die Beobachtung der Jupitermonde sein. Ganymed beendet um 17:48 Uhr einen Durchgang vor der Jupiterscheibe, Kallisto wird ab 19:00 Uhr von Jupiter bedeckt Ab 20:12 Uhr wird dann auch Io bedeckt, so dass nur noch zwei galiläische Monde zu sehen sind. Im stärker vergrößernden Fernrohr kann man ab 19:36 Uhr den Schatten von Ganymed über der Planetenoberfläche wandern sehen. Und um 19 Uhr veranstaltet die Kolpingfamilie Bad Lippspringe eine Nachtwanderung auf dem Planetenweg.

Dienstag, 13. Oktober 2020

23./24. Oktober 2020: Online-Astronomie-Vorträge der Uni Münster

 ... gerade per Zufall im Internet gefunden:

Im Kosmos zu Hause - Das 21. Astroseminar an der WWU!
 
Schwarze Löcher, Geisterteilchen, Supernovae und Kometen - All dies tummelt sich in den unendlichen Weiten des Alls. Wie die Forschung den Geheimnissen des Alls auf die Schliche kommt und was wir davon über den Weltraum und unseren Platz darin lernen können, erfahren Interessierte beim Astroseminar an der WWU Münster. 
 
Unter dem Motto „Im Kosmos zu Hause“ beleuchten ExpertInnen am 23. und 24. Oktober in Vorträgen aktuelle Ergebnisse, Experimente und offene Fragen der Astrophysik. Im Anschluss an jeden Vortrag gibt es genug Zeit, um ausführliche Fragen zu stellen und mit den ForscherInnen ins Gespräch zu kommen.
 
Das Astroseminar ist eine Veranstaltung junger WissenschaftlerInnen der Institute für Kernphysik und Theoretische Physik und richtet sich an alle Interessierten, SchülerInnen und Studierende aller Fachbereiche. Vorwissen wird nicht vorausgesetzt. Die Teilnahme ist kostenlos und auch an einzelnen Programmpunkten möglich. Für die Planung wird jedoch um eine unverbindliche Anmeldung gebeten.
Das vollständige Programm und die Möglichkeit zur Anmeldung für das Astroseminar gibt es unter www.uni-muenster.de/Physik.Astroseminar zu sehen.
 
In diesem Jahr findet das Astroseminar virtuell statt, die Reise in die unendlichen Weiten des Weltraums startet also vom heimischen Sofa. Die Zugangsdaten und eine Anleitung, um den den Vorträgen folgen und mitdiskutieren zu können, werden rechtzeitig auf www.uni-muenster.de/Physik.Astroseminar zu finden sein.
 


 
 

13. Oktober 2020: Venus, Mond und Regulus

 

Am Morgen des 13. Oktober 2020 zeigte sich eine schmale Mondsichel oberhalb der Venus. Und wenn man genau hinschaute, konnte man auch noch einige Sterne des Sternbilds Löwe erkennen, darunter Regulus, den Königsstern, rechts vom Mond. Vor zehn Tagen war die Venus noch dicht bei Regulus. Ist es nicht faszinierend zu sehen, wie schnell und weit sie sich inzwischen fort bewegt hat?

Mond über der Venus am 13.10.2020 um 7:00 Uhr MESZ

Regulus ist rechts vom Mond zu erkennen. Wenn man genau hinschaut, kann man im oberen Teil des Fotos noch zwei weitere Sterne des Löwen erkennen. Der Stern auf der linken Seite des Bildes, Algieba ("Mähne des Löwen"), ist ein schöner Doppelstern. Mit einem kleinen Fernrohr (ab 4" Zoll Objektivdurchmeser) kann man diesen Stern (Gesamthelligkeit 2mag) in zwei helle Komponenten (mit 2.3mag und 3.5mag) trennen.

Der schwächere Stern oberhalb des Mondes, Al Jabhah (3.45mag) ist sogar noch rätselhaft für die Astronomen. Zumindest gibt es in der Literatur zum Teil widersprüchliche Feststellungen. Uns escheint dieser Stern schon sehr lichtschwach. So schreibt Jim Kaler, dass er sich in einer Entfernung von 1275 Lichtjahren befindet. Könnte man dort hinreisen, hätten wir einen "Supergiant"-Stern vor uns, der etwa 5600mal so hell leuchtet wie unsere Sonne und mit einem Radius vom 27fachen der Sonne. Wikipedia nennt sogar eine 20.000fache Leuchtkraft im Vergeich zur Sonne. Beide Quellen schreiben außerdem, dass dieser Stern wahrscheinlich ebenfalls ein Doppelstern ist, wenn nicht sogar mehrfaches System. 

Hier noch einmal das Bild mit zusätzlicher Markierung dieser Sterne:

Mond, Venus und Löwe

 


Sonntag, 11. Oktober 2020

12. - 18. Oktober 2020: Der Himmel über Bad Lippspringe

 

Passend zu den Herbstferien haben wir Neumond. Wenn jetzt das Wetter mitspielt (was im Herbst leider selten der Fall ist) können wir in diesen Nächten sicherlich viele schöne Beobachtungen am Himmel machen. Highlight der Woche kann der Planet Mars sein. Er steht in Opposition zur Sonne und ist daher praktisch die ganze Nacht über am Himmel zu sehen. Auch Jupiter und Saturn sind am Abend bis ca. 23 Uhr noch gut zu beobachten. Die ISS kann in dieser Woche nicht bei nächtlichen Überflügen beobachtet werden.

Am Montag, den 12. Oktober, geht der nur noch zu 29 Prozent beleuchtete Mond um 1:12 Uhr auf. In seinem dunklen Teil schimmer das Erdlicht. Sonnenaufgang ist um 7:45 Uhr, Sonnenuntergang um 18:37 Uhr. Der helle Tag dauert jetzt also keine 11 Stunden mehr.

Am Dienstag, den 13. Oktober, geht der Mond im Sternbild Löwe um 2:33 Uhr auf. Er steht ca. 4° Grad nordöstlich von Regulus.

Am Mittwoch, den 14. Oktober,  geht der Mond um ca. 4:00 Uhr auf, seine nur noch zu 11 Prozent beleuchtete Sichel steht in der Nähe der Venus, sicherlich ein schöner Anblick am Morgenhimmel. Der Abstand beträgt dann knapp 4° Grad. Mars steht heute in Opposition (exakt um 1:26 Uhr) . In den kommenden Wochen und Monaten wird er sich wieder weiter von der Erde entfernen, und damit kleiner und lichtschwächer werden. Heute wird er jedoch -2.7mag hell sein und damit selbst Jupiter um eine halbe Größenklasse überragen. Um 21:19 Uhr beginnt eine Bedeckung von Mond Ganymed durch Jupiter. Von 19 bis ca. 22 Uhr gibt es eine Wanderung auf dem Planetenweg, veranstaltet von der Planetariumsgesellschaft OWL. Treffpunkt  und Start ist an der Sonne im Arminiuspark. Bei klarem Himmel gibt es natürlich auch die Möglichkeit zur Teleskopbeobachtung.

Am Donnerstag, den 15. Oktober, kann die nur noch zu 5 Prozent beleuchtete Mondsichel ein letztes Mal am Morgenhimmel gefunden werden. Sie geht um 5:25 Uhr auf. Am Abend wird bei Jupiter Mond Europa nicht zu sehen sein, er steht hinter dem Planeten.

Am Freitag, den 16. Oktober, ist exakt um 21:31 Uhr Neumond. Von Mond ist in diesen Nächten praktisch nichts zu sehen.

Am Samstag, den 17. Oktober, wandert ab 21:13 Uhr der Schatten von Jupitermond Kallisto über den planeten. ab 22:08 Uhr zieht Mond Io vor der Jupiterscheibe vorüber

Am Sonntag, den 18. Oktober,  kann am Abend vielleicht wieder die nur zu 5 Prozent beleuchtete schmale Mondsichel gsichtet werden, sie geht um 19:31 Uhr unter. Bei Jupiter stehen zunächst alle vier galiläischen Monde auf der westlichen (rechten) Seite. Ab 19:15 Uhr wird Mond Io bedeckt. Bis 20:06 Uhr wandert der schatten von Ganymed über die Planetenoberfläche, und außerdem ist am Abend der "Große rote Fleck" gut zu beobachten.


Sonntag, 4. Oktober 2020

5. - 11. Oktober 2020: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche nimmt der Mond immer weiter ab und zieht sich langsam vom Abendhimmel zurück. Von den hellen Planeten stehen Jupiter und Saturn zu Beginn der Nacht noch in südlicher, später südwestlicher Richtung, beide verschwinden jedoch schon deutlich vor Mitternacht. Mars ist praktisch die ganze Nacht über zu sehen, er geht kurz nach Sonnenuntergang im Osten auf. Er steht diese Woche in Erdnähe, am 14.10. erreicht er seine exakte Oppositionsstellung. Er ist also in diesen Tagen besonders gut zu beobachten. Die Venus als Morgenstern geht bald nach 4:00 Uhr in der Frühe auf. Die ISS ist in den ersten Tagen der Woche noch bei abendlichen Überflügen zu sehen.

Am Montag, den 5. Oktober, geht die Sonne um 7:33 Uhr auf und um 18:52 Uhr unter. Der helle Tag ist damit schon wieder 28 Minuten kürzer als noch vor einer Woche. Zwischen 19:33 Uhr und 19:40 Uhr fliegt die ISS in maximal 32° Grad Höhe über unseren abendlichen Himmel hinweg. Der noch zu 87 Prozent beleuchtete Mond geht um 20:27 Uhr auf. Um 23:10 Uhr taucht an seinem dunklen Rand ein 6.3mag helles Sternchen wieder auf (SAO 93536).

Am Dienstag, den 6. Oktober, steht der Mond am Abend oberhalb der Hyaden im Stier. Er geht (mathematisch) um 20:53 Uhr auf. Kurz vorher, gegen 20:25 Uhr kann die ISS ganz tief im Südwesten in maximal 11° Grad Höhe vielleicht noch bei ihrem Überflug gesichtet werden. Ab 19:57 Uhr wandert Jupitermond Europa vor der Planetenscheibe vorüber, ab 22:35 Uhr fällt Europas Schatten auf den Planeten.

Am Mittwoch, den 7. Oktober, kann die ISS letztmalig in dieser Sichtbarkeitsperiode zwischen 19:35 Uhr und 19:42 Uhr tief im Südwesten und Süden, unterhalb von Japiter und Saturn bei ihrem Überflug am Nachthimmel gesehen werden.  Bis 20:40 Uhr wird Ganymed von Jupiter bedeckt. Mondaufgang ist um 21:25 Uhr. Um 23:11 Uhr endet die Bedeckung  des Sterns 109 Tauri (5.1mag) duch den Mond.

Am Donnerstag, den 8. Oktober, wird zunächst Jupitermond Europa bis 20:34 Uhr verfinstert. Europa steht danach dann dicht bei Io, um 22 Uhr beträgt der scheinbare Abstand der beiden nur 0,27 Jupiterradien.

Am Freitag, den 9. Oktober, endet um 0:37 Uhr bei uns eine Sternbedeckung durch den Mond. Diese verläuft in Norddeutschland (auf eine Linie von Enschede (NL) - Bremen - Neumünster) streifend. Um 19:45 Uhr zeigt der veränderliche Stern Algol wieder ein Helligkeitsminimum. Am Abend geht dann der Mond um 22:55 Uhr auf.

Am Samstag, den 10. Oktober, erreicht der Mond exakt um 2:40 Uhr das Letzte Viertel. Am Abend geht er erst um Mitternacht auf. Außerdem zeigt er maximale Libration in Länge, der Krater Grimaldi steht weit ab vom Rand. Bei Regenwetter gibt es heute etwas online zu feiern: Das "Very Large Array" in den USA wird 40 Jahre alt. Das amerikanische "National Radio Observatory" feiert diesen Geburtstag einen ganzen Tag lang mit interessanten Onlineveranstaltungen. Auf Grund der Zeitverschiebung beginnen diese für uns jedoch erst um 17 Uhr. Eine Anmeldung ist ebenfalls erforderlich: 

Anmeldung zur Jubiläumsfeier

Am Sonntag, den 11. Oktober, ist der Mond am frühen Morgen nur noch zu 40 Prozent beleuchtet. In seinem dunklen Teil beginnt wieder das Erdlicht zu schimmern. Saturnmond Titan zieht am Abend südlich unter Saturn entlang. Und Jupitermond Io bleibt bis 20:57 Uhr verfinstert.

Samstag, 3. Oktober 2020

bis 31. Oktober 2020: Kürbis-Astronomie

 


Am 3. Oktober hatte ich endlich mal Zeit, auf dem Gartenschau-Gelände in Bad Lippspringe das "Kürbisfestival" zu besuchen. Für Besucher ist der Einzel-Eintritt mit 9,50 Euro für einen Erwachsenen nicht gerade billig. Es gibt aber eine Reihe von Ermäßigungen, besonders für Familien mit Kindern, und als Lippspringer habe ich ohnehin eine Jahreskarte für das Gelände. Zur Zeit bekommt man für das Eintrittsgeld jedoch wirklich eine ganze Menge geboten.

Für die allermeisten Besucher sind natürlich die großen Kürbis-Dinosaurier die Hauptattraktion. Doch daneben gibt es eine ganze Reihe kleinerer Exponate, die mir auch gut gefallen haben. Kindergärten unserer Stadt haben zum Beispiel wunderschöne Kürbis-Vogelscheuchen gebastelt. 

Und dann gehört natürlich eine große Ausstellung unterschiedlichster Kürbisarten dazu. Und hier wurde ich stutzig. Konnte ich doch gleich eine ganze Reihe von Kürbisnamen mit atronomischen Objekten in Verbindung bringen. Sind womöglich viele Kürbiszüchter gleichzeitig (Hobby?-)Astronomen?

Hier mal in paar Fotos und Namen von ausgewählten Kürbissen:

"Galaxy of Stars" (Galaxie aus Sternen)

"Starry Night" (Sternenklare Nacht)



 

 

 

 

 

 

 

 

 

"Helios" (Die Sonne)

"New Rocket" (Neue Rakete)

"Polaris/Pluto" (Polarstern/Pluto - Naja, warum sollen nicht auch Kürbisse Doppelnamen tragen dürfen?

 Und selbst die beiden Monde des Planeten Mars sind vertreten:

"Deimos" (Marsmond)

"Phobos" (Marsmond)

Wieder zuhause angekommen, musste ich doch gleich im Internet weiter forschen. Was pasiert, wenn ich bei einer Internetsuchmaschine die Begriffe "Astronomie" und "Kürbis" eingebe, oder auf englisch "astronomy and pumpkin"?

Oh nein! Die Suchmaschinen spucken gleich eine lange Liste von Treffern aus. Hier eine kleine Auswahl (unter den Bildern steht jeweils auch ein Link zu den Originalseiten):

Die Zeitschrift "Universe today" brachte schon 2011 einen tollen Artikel über unglaublich schöne Kürbis-Laternen

Und von der NASA gibt es sogar eine ganze Webseite mit Anleitungen für besondere "Space-Pumpkins"

Ein Einblick in die geheimen Entwicklungslabore von SpaceX öffnete sich am 31.10.2013


Wissenschaftler entdecken immer mehr Kürbis-Sterne

Und das "Spitzer-Teleskop" entdeckt gar einen richtig gruseligen Kürbis in den Tiefen des Weltalls


3. Oktober 2020: Venus und Regulus

 

Trotz des Feiertags war ich heute früh wach, um wieder in den Himmel aufzuschauen. Und ich habe Glück gehabt, trotz Wolken und Hochnebel war die Venus für kurze Zeit zu sehen. Gestern, am Morgen des 2. Oktober, stand die Venus noch deutlich oberhalb von Regulus, das war ohne Probleme auch mit dem bloßen Auge zu erkennen.

Heute früh sollte die Venus nur 6 Bogenminuten von Regulus entfernt stehen. So dicht werden sich am 21. Dezember auch Jupiter und Saturn kommen. Eine gute "Generalprobe" für dieses kommende "Weihnachtssternerlebnis".

Regulus konnte ich mit bloßem Auge nicht sehen. Durch die Bewölkung kann ich leider nicht direkt sagen, ob die beiden für meine Augen schon zu dicht nebeneinander standen, oder ob Regulus einfach nur zu schwach leuchtete.

Hier ein Weitwinkel-Foto, das in etwa den Eindruck mit dem bloßen Auge wieder gibt (der helle "Lichtkegel wurde durch eine Strßenlampe verursacht, die leider genau "im Weg" stand.):

Venus (mit Regulus) am Morgen des 3. Oktober 2020

Mit einem Teleobjektiv lassen sich Venus und Regulus fotografisch jedoch deutlich trennen:

Venus und darüber Regulus, dicht beieinander.

Beide Aufnahmen entstanden um ca. 6:30 Uhr. Da ich nicht extra mein Stativ aufbauen wollte, habe ich die Bilder aus freier Hand geschossen. Kamera war meine Canon 5D MarkII mit einem 24-105mm Objektiv.

Das obere Weitwinkel-Bild entstand bei f/4.0 und 24mm Brennweite mit ISO3200 und 1 Sekunde Belichtungszeit, das untere Tele-Bild  wurde bei 105mm Brennweite, f/4.0 und ISO6400 1 Sekunde belichtet. Die 105mm Brenweite entsprechen in etwa dem Anblick durch ein Fernglas mit schwacher Vergrößerung.

Leider zog die Wolkenbank im Osten dann schnell höher, so dass mir keine weiteren Bilder mehr gelungen sind. Ich wollte dann zwar doch noch mein Stativ aufbauen, doch als das draußen war, war selbst die Venus nicht mehr zu sehen. Umso mehr in ich froh, dass ich es zuerst schnell freihändig probiert habe.

Jetzt bin ich umso mehr gespannt auf die Begegnung von Jupiter und Saturn im Dezember. Diese wird dann nicht am Morgenhimmel, sondern am Abend gegen 17 Uhr zu sehen sein, wenn denn das Wetter mitspielt.


Freitag, 2. Oktober 2020

2. Oktober 2020: Mond und Mars

 

Heute Abend klarte es nicht wirklich auf. Ein recht dichter Teppich von Schleierwolken verhinderte die Sicht auf die Sterne. Einzig der helle Mond und der Mars, dicht daneben, waren mit dem bloßen Auge zu erkennen. 

Hier ein Bild von heute Abend, ca 21:30 Uhr:

Mond und dicht daneben der Mars

Dieses Bild entspricht in etwa dem Eindruck mit dem bloßen Auge, allein der Mond ist etwas überbelichtet.

Hier noch einmal das gleiche Bild, jetzt habe ich jedoch die hellen Bereiche stark hochgeregelt, den Kontrast verstärkt - man erkennt viel besser die Struktur der Schleierwolken. Ein leichter Halo-Ring um den Mond deutet sich an - und es sind sogar noch ein paar Sterne zu erkennen, z.B. die drei hellsten Sterne des Sternbilds Widder, links (östlich) vom Mars.

Das gleiche Bild, nur anders belichtet.

Ich hatte auch noch eine reihe Bilder vom Mond gemacht, doch die zu zeigen lohnt sich nicht. Durch die Schleirwolken macht der ganze Mond einen flauen, milchigen Eindruck. Da waren leider kaum scharfe Details zu erkennen.

1./2. Oktober 2020: Vollmond, Venus, Regulus

  Am Abend des 1. Oktober hatten wir Vollmond. Nach kurzem Regen klarte es am späten Abend auf und der Blick zum Mond war frei:

Vollmond am 1. Oktober um 23:10 Uhr

 

Am nächsten Morgen war es noch immer klar. Hier ein kleines, aus freier Hand geschossenes Foto, wie die Venus sich Regulus, dem hellsten Stern des Löwen, annähert. Morgen, am Samstag, den 3. Oktober, werden sich beide bis auf 6' Bogenminuten annähern. 


Venus und Regulus im Löwen ca. 6:20 Uhr

Leider zieht sich ein Kondensstreifen quer durch das Bild und hat sich so vor die Venus gelegt, dass diese zusehr aufgebläht und diffus erscheint. Mit dem bloßen Auge war dieser Streifen zunächst gar nicht sichtbar.