Sonntag, 31. Januar 2021

1. - 7. Februar 2021: Der Nachthimmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche zieht sich der abnehmende Mond vom Abendhimmel zurück, so dass es wieder leichter möglich wird, lichtschwache Objekte am Himmel zu finden. Die großen Planeten machen sich in dieser Woche rar. Nur Mars ist im Südwesten zu finden, er geht bald nach 1:00 uhr im Westen unter. Eine knappe Stunde früher geht auch Uranus unter, um ihn zu sehen ist jedoch mindestens ein Fernglas notwendig. Die anderen Planeten stehen alle zu nahe an der Sonne und entziehen sich so einer Beobachtungsmöglichkeit. Die ISS ist in dieser Woche in den ersten Tagen bei abendlichen Überflügen zu sehen.

Am Montag, den 1. Februar, bedeckt der Mond von 1:38 Uhr bis 2:45 Uhr den Stern v in der Jungfrau (4.0mag).  Kleinplanet Melpomene (9.5mag) steht heute in Opposition zur Sonne, er geht in nur 4' Bogenminuten Abstand an alpha Cancri (4.0mag) vorüber. Die Sonne geht um 8:04 Uhr auf und um 17:14 Uhr unter. Der helle Tag dauert jetzt schon deutlich länger als neun Stunden, 23 Minuten länger als noch vor einer Woche. Der Mond geht um 21:53 Uhr auf, er ist noch zu 80 Prozent beleuchtet. Die ISS fliegt zwischen 18:54 Uhr und 18:58 Uhr in maximal 48° Grad Höhe über unseren Abendhimmel, im Sternbild Orion verschwindet sie im Erdschatten.

Am Dienstag, den 2. Februar, geht der noch zu 70 Prozent beleuchtete Mond erst um 23:15 Uhr auf. Die ISS fliegt zwischen 18:06 Uhr und 18:13 Uhr in maximal 62° Grad Höhe über unseren Abendhimmel, etwas oberhalb vom Mars. Um 19:45 Uhr ist sie noch einmal in maximal 19° Grad Höhe im Südwesten zu sehen.

Am Mittwoch, den 3. Februar, fliegt die ISS zwischen 18:56 Uhr und 19:01 Uhr in maximal 26° Grad Höhe schon relativ flach über unseren Abendhimmel.

Am Donnerstag, den 4. Februar, geht der Mond um 0:38 Uhr auf und um 11:00 Uhr unter. Um 2:00 Uhr kommt es bei uns (!) zu einer streifenden Bedeckung eines 7.5mag schwachen Sternchens. Um 3:38 Uhr zieht der Mond ganz knapp an 2 Librae (6.2mag) vorüber, dieser Stern wird in Norddeutschland vom Mond bedeckt, und um 4:21 Uhr endet die Bedeckung eines Sternchens von 6.5mag. Um 1:42 Uhr steht der veränderliche Stern Algol im Minimum. Um 18:37 Uhr erreicht er exakt das Letzte Viertel, steht dann bei uns jedoch unter dem Horizont. Die ISS fliegt zwischen 18:08 Uhr und 18:16 Uhr in maximal 36° Grad Höhe über unseren Abendhimmel, am Ende der Bahn noch unterhalb von Orion.

Am Freitag, den 5. Februar, ist die ISS um 19:00 Uhr noch einmal bei einem sehr flachen Überflug in maximal 13° Grad Höhe im Südwesten zu sehen. Um 21:30 Uhr zeigt der Bedeckungsveränderliche Stern RZ Cas (6.2 - 7.7mag) ein Helligkeitsminimum.

Am Samstag, den 6. Februar, geht der nur noch zu 35 Prozent beleuchtete Mond um 3:25 Uhr im Sternbild Skorpion auf. Die ISS fliegt zwischen 18:10 Uhr und 18:18 Uhr in maximal 19° Grad Höhe ein letztes Mal in dieser Abendsichtbarkeitsperiode sehr flach über unseren Abendhimmel. Um 22:31 Uhr steht der veränderliche Stern Algol im Minimum.

Am Sonntag, den 7. Februar, geht der Mond im Sternbild Schlangenträger auf. Er ist nur noch zu 24 Prozent beleuchtet. In seinem dunklen Teil kann man jetzt wieder das Erdlicht schimmern sehen.

Samstag, 30. Januar 2021

30. Januar 2021: Der Mond ist aufgegangen

 Im Osten ist vorhin der Mond aufgegangen. Dort zeigt sich schon eine kleine Wolkenlücke. Doch noch kann man das Lied von Matthias Claudius nicht weiter singen, noch sind keine weiteren Sterne am Himmel zu sehen, dafür ist es zu bewölkt. Aber es soll ja vielleicht noch klarer werden.

 

Mond am 30.1.2021 um 20:30 Uhr.


Manchmal sind jetzt sogar Sterne zwischen den Wolken zu sehen, eine "Astronacht" ist das jedoch  leider nicht. 

Ein Stern zwischen den Wolken.

Und fragt mich jetzt bitte nicht, welcher Stern das ist.

Als Ergänzung hier noch ein weiteres Mondfoto aus der gleichen Nacht, aufgenommen jedoch um 7:05 Uhr am Sonntagmorgen:

Mond am 31.01.2021 um 7:05 MEZ

Im Vergleich der beiden Bilder des Mondes muss man natürlich beachten, dass die Ausrichtung der Mondes jetzt um ca.eine Vierteldrehung nach rechts im Uhrzeigersinn gekippt ist. Vom Mare Crisium ist jetzt nur sehr wenig vom linken Rand zu sehen. Das ist jedoch nicht überraschend, der "Terminator", bei abnehmendem Mond als die Zone des Sonnenuntergangs auf dem Mond, ist ja auch um über zehn Stunden weiter gewandert.


Freitag, 29. Januar 2021

29. Januar 2021: Ein verregneter Tag? Ausflug zu einem Exoplaneten!

 Gestern und heute hat es lange und viel geregnet. Doch kann auch an solchen Tagen Astronomie ganz spannend werden. Beim Surfen im Internet stolperte ich über diesen Artikel: "Gaswirbel zeigt wohl Geburt eines Exoplaneten"

Schematischer Anblick des Wirbels um einen möglicherweise gerade entstehenden Exoplaneten um den Stern HD 163296. Der helle gelbliche Bereich oben rechts zeigt ein Gebiet mit warmem Staub und Granulat mit hoher Wahrscheinlichkeit für die Bildung eines neuen Planeten © J. Varga et al.

 Das ist sicherlich eine großartige Entdeckung! Zum ersten Mal können wir uns im wahrsten Sinne des Wortes ein richtiges Bild machen von der Entstehung eines Exoplaneten. Mit 400 Lichtjahren ist der Stern HD163296 zum Glück nicht allzuweit von uns entfernt. Aber wer steckt hinter dieser Entdeckung?

Als erstes sind da natürlich die Niederländer zu nennen, die Entdecker-Arbeitsgruppe steht unter ihrer Leitung. Wesentlich mitgewirkt hat auch ein Team des Max-Planck-Instituts für Radioastronomie in Bonn. Durchgeführt wurden die Beobachtungen am "Very Large Telescope" der ESO in Chile. Hier können vier große Teleskope mit Spiegeln von jeweils über 8 Meter Durchmesser zusammengeschaltet werden, so dass sie zusammen eine 25mal bessere Auflösung erreichen können als es jedem einzelnen dieser Teleskope möglich wäre. Dieses Prinzip der Astronomischen Interferometrie wird in einem englischsprachigen Wikipedia-Artikel erklärt.

Um solche Staubwirbel zu beobachten, ist es notwendig im infraroten Licht zu beobachten. Dafür musste ein ganz spezielles Messinstrument gebaut werden: MATISSE. Dieses (Multi AperTure mid-Infrared SpectroScopic Experiment) musste natürlich auch erstmal entwickelt und gebaut werden. Und daran war wiederum ein Team meiner alten Universität in Kiel beteiligt. Die jungen Menschen dort um Professor Sebastian Wolf haben übrigens eine ganz interessante eigene Webseite aufgebaut. Schon im Oktopber 2020 berichten sie über erste Ergebnisse von Staubscheibenmessungen am Stern Kappa Tucanae.

Das alles nachzulesen war für mich schon spannend, und so wieder etwas mehr über Planetenentstehung zu lernen. Ich dachte ein wenig über HD 163296 nach. Wie würde es da wohl aussehen, wenn man noch näher heran könnte? Und könnte man diesen Stern eigentlich auch von uns aus sehen? Habe ich ihn vielleicht auf meinen Spaziergängen am Himmel gesehen? Na klar! Dieser Stern soll doch eine Helligkeit von ca. 6.9mag haben und im Sternbild Schütze stehen. Im Sommer ist er auch bei uns zu sehen, im Süden steigt er auf eine maximale Höhe von 16° Grad über dem Horizont auf. Schnell habe ich in meinen Bildern gekramt, und es hat gar nicht lange gedauert, bis ich ihn gefunden hatte:

HD163296 im Sternbild Schütze am 12.Juli 2020 um 23:40 Uhr MESZ

Etwas "rechts" (westlich) der Milchstrasse, in der Nähe der Messier-Objekte M20 und M21 ist er zu finden. Auf diesem Foto ist er nur ein kleiner, heller Punkt. Aber was steckt alles dahinter!? Und auf dem Foto sind noch soo viele weitere Sterne zu sehen!

Ein schöner Ausflug! So macht Astronmie eben auch an Regentagen Spaß!

Donnerstag, 28. Januar 2021

28. Januar 2021: Vollmond

 Nachdem es den ganzen Tag geregnet hatte, gelang es heute Abend dem Mond, doch durch die Wolken zu scheinen. Aus meinem Dachfenster gelang mir trotz erheblicher Wolkenschleier dieses Foto:

Vollmond am 28. Januar 2021


 Aufgenommen habe ich es um 19:45 Uhr, eine halbe Stunde vor der exakten Vollmondposition. Man kann auch deutlich erkennen, dass das Mare Crisium (oben, leicht rechts) dicht am Rand steht, bzw. der Krater Grimaldi (unten, etwas links) weit ab davon. Der Mond zeigt also mal wieder maximale Libration in Breite.

Ein zweites Foto habe ich etwas stärker bearbeitet, um die hell/dunkel Unterschiede auf der Mondoberfläche deutlicher zu machen. Dadurch treten die Strahlen, die zum Beispiel vom Krater Tycho ausgehen, deutlich hervor.

Mond



Montag, 25. Januar 2021

25. Januar: Noch einmal: Mond, Merkur und die ISS

 Am Montag, den 25. Januar, hatte wir auch wieder ein paar Stunden relativ klare Himmel. Es zogen zwar imemr wieder hohe Wolkenschwaden durch, doch bis 19 Uhr, zuunserer wöchentlichen Sternwartenvideokonferenz konte ich doch zumindest noch ein bisschen was beobachten. Danach zog dich der Himmel dann schnell wieder zu, in der Nacht soll es neuen Schnee geben.

Tagsüber konnte ich auch noch einmal einen Blick auf die Sonne werfen. Die Sonnenfleckengruppe mit dem Doppelfleck vom 20. Januar ist jetzt deutlich schwächer geworden. Der frühere Doppelfleck ist gerade eben noch so als zwei kleine Flecken zu erkennen, Strukturen wie Umbra und Penumbra sind nicht mehr zu erkennen, dafür sind die beiden übrigen Flecke viel zu klein. 

Der Mond strahlte hell vom Himmel. Er ist zu 90 Prozent beleuchtet:

Mond am 25. Januar 2021 um 17:08 Uhr

Um 18 Uhr sollte die ISS über unseren Abendhimmel fliegen. Hier mal ein zusammengesetztes Foto. Währends des Überflug habe ich eine ganze Reihe von Bildern gemacht, immer zehn Sekunden lang belichtet, um eine einigermaßen gut sichtbare Spur der ISS zu bekommen. Die Kamera habe ich zwischen verschiedenen Fotos dabei etwas gedreht, um möglichst viel des Überflugs einfangen zu können. Mit Lightroom habe ich anschließend zwei Bilder zusammengesetzt. Zwischen diesen Bildern hatte ich noch ein weiteres gemacht, dies ließ sich leider nicht gut in dieses kleine Panorama einbauen, so dass nun die Spur der ISS eine Lücke von ca. 10 Sekunden hat:

Die ISS um 18 uhr in südlicher Richtung

Die ISS flog noch deutlich unterhalb von Mars ihre Bahn. Deshalb musste ich auch noch ein Foto von Mars und Uranus machen, um zu sehen, wie sich ihre Positionen seit dem 20. oder 22. Januar verändert haben.


Mars und Uranus


Im vergleich mit den Bildern der letzte Tage kann man schon erkennen, das Mars deutlich schneller als Uranus seine Bahn am Himmel zieht.

Und schließlich habe ich auch noch Merkur gesehen. Hier ein ähnliches Foto wie am 20. Januar:

Merkur am 25. Januar um 18:07 Uhr

Merkur stand in diesem Moment nur noch 4,5° Grad hoch am Himmel. Können Sie ihn finden? Es ist wieder nicht ganz einfach. Hier die Auflösung:

Merkur und einige Sterne aus dem Sternbild Wassermann

Mit bloßem Auge war Merkur durch den Horizont nahen Dunst nicht mehr zu erkennen, im Fernglas und auch dem Fotoapparat aber ohne Probleme. Außerdem habe ich noch die Namen von zwei Sternen eingetragen, die ebenfalls auf dem Foto zu sehen sind. Sadalsuud ist Beta Aquarius, 2.9mag hell. Ancha, theta Aquarius, hat nur 4.1mag, liegt aber noch so nahe an der Ekliptik, das er manchmal vom Mond bedeckt werden kann. Ancha steht 13° Grad hoch, dies zeigt deutlich, dass mir durch den Baum leider beim Sternebeobachten ein ganz schön großes Stück vom Himmel im Südwesten fehlt.



Sonntag, 24. Januar 2021

25. - 31. Januar 2021: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche haben wir Vollmond, die Beobachtung von lichtschwachen Objekten am Himmel wird also schwierig. Von den hellen Planeten ist Merkur kurz nach Sonnenuntergang zu finden. Ansonsten kann nur noch Mars, der gegen 1:30 Uhr am Westhorizont verschwindet, mit bloßem Auge gesehen werden. Uranus ist nicht ganz so lange wie Mars zu sehen, allerdings wird mindestens ein Feldstecher benötigt. Die ISS ist bei abendlichen Überflügen zu sehen.

Am Montag, den 25. Januar, geht die Sonne um 8:14 Uhr auf und um 17:01 Uhr unter. Damit dauert der helle Tag schon 20 Minuten länger als noch vor einer Woche. Der Mond ist heute Abend zu 90 Prozent beleuchtet, er erreicht um 22 Uhr seine höchste Position am Himmel. Die ISS kann zwischen 17:58 Uhr und 18:03 Uhr bei ihrem Überflug am Abendhimmel mit maximal 47° Grad Höhe beobachtet werden.

Am Dienstag, den 26. Januar, steht Kleinplanet (14) Irene mit 9.3mag Helligkeit im Sternbild Krebs genau in Opposition zur Sonne. Heute Abend kommt es gleich zu drei Sternbedeckungen durch den Mond: um 18:30 Uhr SAO78855 mit 6.8mag, um 19:56 Uhr SAO 78897 mit 7.0mag und um 23:01 Uhr Omega Geminorum mit 5.2mag. Die ISS steigt heute ab 18:47 Uhr steil im Westen auf und fliegt in maximal 84° Grad Höhe über unsere Köpfe hinweg Richtung Osten und Mond, in dessen Nähe sie um 18:51 Uhr im Erdschatten verschwindet.

Am Mittwoch, den 27. Januar, zeigt der Mond maximale Libration in Länge, das Mare Crisium steht nah am Rand. Die ISS kann zwischen 17:59 Uhr und 18:06 Uhr bei ihrem Überflug am Abendhimmel mit maximal 74° Grad Höhe beobachtet werden.

Am Donnerstag, den 28. Januar, ist um 20:16 Uhr Vollmond. Kleinplanet (10) Hygiea erreicht heute seine Opposition mit 9.9mag. Kleinplanet (29) Amphitrite zieht heute dicht an NGC 3384 vorbei. Die ISS steigt heute ab 18:48 Uhr steil im Westen auf und fliegt um 18:52:36 exakt über unsere Stadt hinweg. Um 18:53 Uhr verschwindet sie beim Sternbild Zwillinge im Erdschatten.

Am Freitag, den 29. Januar, geht der immer noch (fast) volle Mond um 17:48 Uhr auf, er nähert sich Regulus, dem hellsten Stern des Löwen. Kleinplanet Amphitrite zieht heute dicht an M105 vorbei. Die ISS fliegt heute um 18:05:10 Uhr noch einmal genau über unsere Stadt hinweg.Ab 18:01 Uhr steigt sie im Westen auf und sie verschwindet um 18:08 Uhr im Osten.

Am Samstag, den 30. Januar, geht der immer noch zu 95 Prozent beleuchtete Mond um 19:09 Uhr auf. Heute ist er bereits deutlich an Regulus vorbei gezogen. Kleinplanet Amphitrite wird heute vom Mond bedeckt, Bei einer Helligkeit von nur 9.7mag wird jedoch auch der Austritt am dunklen Mondrand um 23:33 Uhr nicht zu beobachten sein. Zwischen 18:50 Uhr und 18:55 Uhr fliegt die ISS in maximal 75° Grad über unseren Abendhimmel hinweg.

Am Sonntag, den 31. Januar, fliegt die ISS zwischen 18:03 Uhr und 18:10 Uhr noch einmal in maximal 85° Grad Höhe sehr hoch über unseren Himmel hinweg. Der Mond geht erst um 20:31 Uhr auf. In den nächsten Tagen kann daher, bei klarsten Sicht nach Westen, dort nach Sonnenuntergang auch das Zodiakallicht gesehen werden.

Samstag, 23. Januar 2021

22. Januar 2021: Noch einmal klarer Himmel

 Auch am 22. Januar gab es ein paar sonnige Stunden am Tage und in den frühen Abendstunden. Schon am Nachmittag, bald nach 16 Uhr, als die Sonne noch nicht untergegangen war, konnte ich den Mond fotografieren:

Mond um ca. 16:15 Uhr am 22. Januar 2021

Nachdem die Sonne untergegangen war, wollte ich zuerst unbedingt Merkur finden, er soll ja gerade eine durchaus gute Abendsichtbarkeit zeigen. Doch wo ist er genau zu finden? Leider stellte ich beim Blick auf das Planetariumsprogramm und dem Vergleich mit einem Kompass schnell fest, das wird nicht einfach, ihn zu finden. In genau der Richtung, in der sich Merkur befinden sollte, steht auf dem Grundstück meines Nachbarn leider ein hoher Baum. Zum Glück jetzt im Winter jedoch ohne Blätter. Hier ein Suchbild:

Merkur um 18 Uhr hinter einem Baum

Er war wirklich nicht einfach zu finden. Doch plötzlich entdeckte ich mit Hilfe des Fernglas einen strahlenden Punkt zwischen all den Ästen. Einmal gefunden, war es dann auch nicht mehr schwierig, seine immer weiter absinkende Bahn hinter den Ästen zu verfolgen. Haben Sie ihn in diesem Bild schon gefunden? Wenn man sich in Gedanken über den Baum eine Uhr liegt, so ist er in etwa in Richtung vier Uhr auf der rechte Seite des Baumes zu finden. Hier ein Ausschnitt aus dem Bild in 100-Prozent-Auflösung:

Merkur

Bis etwa 18:15 Uhr konnte ich Merkur verfolgen, dann wurde es am Horizont zu dunstig.

Um 18:44 Uhr sollte die ISS am Himmel auftauchen und ihre Bahn bis zum Sternbild Orion ziehen. Dort schien natürlich auch der Mond recht kräftig. Hier zwei Fotos, wie sie kurz vor Orion immer lichtschwächer wird, weil sie dann in den Erdschatten hinein fliegt:

Die ISS nähert sich dem gerade aufgegangenem Orion ...

... und verschwindet im Schatten der Erde.

Hier noch ein weiteres Bild vom Überflug. Hier geht es mir jedoch nicht os sehr um die ISS. Können Sie auf diesem Bild Mars (rechts neben dem Mond, etwa Bildmitte) und Uranus finden? 

 

ISS mit Mond (überbelichtet) und Mars

 Hier wiederum ein Ausschnitt aus dem Bild mit den beiden Planeten:

Mars und Uranus

Im Vergleich zu dem Bild vom 20. Januar kan man deutlich erkennen, wie Mars jetzt an Uranus vorbei gezogen ist. 

Danach zogen leider schnell wieder Hochnebel und Wolken auf. Ein schnelles Foto vom Mond war mir zwar noch halbwegs gelungen, aber Sterne waren danach leider praktisch nicht mehr zu beobachten:

Mond um 19 Uhr

Im Vergleich mit der Mondaufnahme drei Stunden zuvor, kann man jetzt am Terminator den Krater Kopernikus aber schon deutlich besser erkennen. Faszinierend, wie sich die Schattengrenze auf dem Mond in diesen drei Stunden verschoben hat.

Hoffen wir, dass es bald wieder echte "Sternstunden" am Nachthimmel geben wird.

Freitag, 22. Januar 2021

20. Januar 2021: Die ersten Stunden ohne Wolken am Himmel

 Am 20. Januar wurde es plötzlich hell. Richtig hell! Ob das Wetter angesichts des Ende der Amtszeit von Donald Trrump in den USA wohl auch dachte, jetzt muss es einfach besser werden? Egal, ich habe mich jedenfalls über beide Ereignisse sehr gefreut.

Endlich konnte man wieder die Sonne sehen, und es zeigte sich auf ihrer Oberfläche sogar eine kleine Fleckengruppe:

Sonne mit Flecken am 20.1.21 um 14:16 Uhr

Die kleine Fleckengruppe ist in der Nähe des linken Sonnenrandes zu finden. Bei genauem Hinschauen erkennt man einen etwas größeren "Doppelfleck" und daneben - Richtung Rand - noch einmal zwei sehr kleine schwache Fleckchen. Beim "Doppelfleck" kann man gut zwischen den dunklen Kernen, der "Umbra" und einem etwas helleren Bereich drum herum, der "Penumbra" unterscheiden. Mit dem bloßen Auge am Fernrohr gelang dies einfacher als auf dieser Fotografie. Denn die Sonne steht jetzt im Winter ja leider recht tief am Himmel. Da flimmert und wabert die Luft ganz erheblich, auch kann man auf dem Foto erkennen, das doch ein paar kleinere Wolkenschleier über den Himmel zogen. Sonnenfleckengruppen werden immer wieder gezählt, es handelt sich hier um die Gruppe 2797.

Am Abend waren dann auch richtig Sterne zu sehen. Hier mal ein Bild vom Sternbild Orion:

Sternbild Orion

Der Mond stand an diesem Mittwoch direkt unterhalb vom Mars. Auf dem nachfolgenden Bild überstrahlt er, am unteren Rand stehend, doch fast alles. Ich hatte 6 Sekunden bei 1600 ISO belichtet, um auch etwas schwächere Sterne hervor zu kitzeln:

Mond und Mars im Westen

In dem Lichtstrahl, der vom Mond nach oben ausgeht, sieht man Mars leuchten. Ich wollte auch den Planeten Uranus sehen, der sich dicht beim Mars befand. Ein 1:1-Ausschnitt aus diesem Bild zeigt uns den Planeten, der mit bloßem Auge praktisch nicht sichtbar ist, für den wir also immer ein Fernglas benötigen:

Mars und Uranus

Trotz der Wolken war daher für mich dieses Bild ein schöner Erfolg. Im Westen kamen die Wolken recht schnell wieder heran, es war am Abend leider nur für eine gute Stunde klar. Bevor die Wolken über den ganzen Himmel zogen, konnte ich jedoch noch eine Bilderserie in Richtung Osten schießen. 25 Bilder von der Umgebung des Sternbild Krebs habe ich gemacht und diese anschließend "gestackt", also aufaddiert. So kann ich mit meinem 50mm Objektiv doch tatsächlich Sterne bis zur 11. oder 12. Größenklasse sichtbar machen. 

Sternbild Krebs

 Auf den ersten Blick ein fast unheimliches Sternengewimmel. Etwas rechts der Mitte befindet sich das Sternbild Krebs mit dem wunderschönen Sternenhaufen "Praesepe", der "Krippe", wissenschaftlich M44 genannt, in der Mitte.Wenn man sich das Bild etwas genauer anschaut, kann man durchaus alle einzelnen Sterne mit Hilfe einer Sternkarte oder eines Planetariumsprogramms identifizieren. Ich habe dieses Sternbild fotografiert, da in der Januarausgabe der Zeitschrift "Sterne und Weltraum" (Seite 68f.) darauf hingewiesen wurde, dass in dieser Tagen gleich drei Kleinplaneten im Krebs in Opposition zur Sonen stehen: (10) Hygiea am 28. Januar, (14) Irene am 24. Januar und (15) Eunomia am 21. Januar. (18) Melpomene wird am 1. Februar ihre Opposition erreichen. Außerdem wies die Zeitschrift noch auf den Kleinplaneten (472) Roma hin, der am 23. Januar seine größte Oppositionshelligkeit von 11,7mag erreichen sollte. Alle diese Kleinplaneten konnte ich identifizieren, Roma allerdings nicht ganz sicher. Die ist halt doch zusehr an der Nachweisgrenze. Dafür zeigten mir Stellarium und die Webseite Heavens-Above einen weiteren Kleinplaneten im Krebs an: (60) Echo, der dann mit 10.5mag auch gut zu identifizieren war.

Sonntag, 17. Januar 2021

18. - 24. Januar: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche bestimmt der zunehmende Mond mehr und mehr den Nachthimmel. Mit einem guten Feldstecher können in dieser Woche fast jeden Abend Sternbedeckungen durch den am Himmel seine eigene Bahn ziehenden Mond beobachtet werden.Von unseren Planeten kann nach Sonnenuntergang tief im Südwesten noch Merkur (Untergang kurz nach 18 Uhr) gefunden werden. Mars steht abends hoch im Sden und geht gegen 1:30 Uhr im Westen unter. Mars zieht in dieser Woche in ca. 1°-2° Grad Abstand anördlich an Uranus vorüber. Morgens früh kann vielleicht auch noch kurz die Venus in der hellen Morgendämmerung gefunden werden (Aufgang ca. 7:45 Uhr). Die ISS ist bei abendlichen Überflügen zu beobachten.

Am Montag, den 18. Januar, geht die Sonne um 8:22 Uhr auf und um 16:49 Uhr unter. Der Mond geht um 22:58 Uhr unter, er zeigt maximale Libration in Breite, so dass wir auf seinen Nordpol sehen können und er ist zu 32 Prozent beleuchtet. Um 20:00 Uhr halte ich für die Volksternwarte Paderborn einen Online-Vortrag über die "Astronomischen Highlight des Jahres 2020". Um 20:51 Uhr bedeckt der Mond ein kleines 7.0mag helles Sternchen.

Am Dienstag, den 19. Januar, geht der Mond erst kurz nach Mitternacht unter. Um 20:35 Uhr bedeckt der Mond ein 6.8mag schwaches Sternchen.

Am Mittwoch, den 20. Januar, erreicht der Mond um 22:02 Uhr exakt das Erste Viertel. Er nähert sich allmählich dem Mars an. Kleinplanet Roma (11.7mag) steht heute in nur 6' Bogenminuten Abstand neben dem Stern 25 Cancri (6.2mag). Die ISS ist heute um 18:44 Uhr kurz im Süden in nur 10° Grad Höhe am Abendhimmel zu sehen.

Am Donnerstag, den 21. Januar, ist der Mond am Abend schon am Mars vorbei gezogen. Um 23:05 Uhr bedeckt er den 5.2mag hellne Stern 38 Arietis. Klenplanet Eunomia erreicht heute im Sternbild Krebs seine Oppositionsstellung und ist zur Zeit 8.4mag hell. Zwischen 17:54 Uhr und 17:58 Uhr ist die ISS sehr tief (13° Grad höhe) am Himmel bei ihrem Überflug zu beobachten.

Am Freitag, den 22. Januar, ist der Mond am Abend schon zu 65 Prozent beleuchtet. Um 23:55 Uhr bedeckt er einen 7.0mag schwachen Stern. Zwischen 18:42 Uhr und 18:46 Uhr ist die ISS in maximal 34° Grad Höhe bei ihrem Überflug am Abendhimmel zu sehen. Kurz vor Erreichen des Sternbilds Orion verschwindet sie im Schatten der Erde.

Am Samstag, den 23. Januar, zieht der Mond durch das "Goldene Tor", das heisst, er steht zwischen den Plejaden und den Hyaden. Um 20:46 Uhr bedeckt er 7.5mag schwaches Sternchen. Außerdem kann heute der "Goldene Henkel" beobachtet werden. Kleinplanet Roma erreicht heute seine Opposition mit 11.7mag Helligkeit. Zwischen 17:54 Uhr und 18:00 Uhr überfliegt die ISS in maximal 25° Grad unseren Abendhimmel, dabei fliegt sie quer durch den gerade aufgegangenen Orion im Südosten.

Am Sonntag, den 24. Januar, ist der Mond am Abend zu 85 Prozent beleuchtet. Um 20:05 Uhr bedeckt er ein 7.0mag schwaches Sternchen. Merkur erreicht heute seinen größten Winkelabstand von der Sonne, er geht um 18:37 Uhr unter. Heute erreicht auch Kleinplanet Irene (9.3mag)  ihre Oppositionsstellung im Sternbild Krebs. Zwischen 18:43 Uhr und 18:47 Uhr fliegt die ISS in maximal 59° Grad Höhe, knapp oberhalb des Mondes, über unseren Nachthimmel.

Donnerstag, 14. Januar 2021

Online-Vortrag am 18. Januar: Astronomische Sternstunden

Am Montag, den 18. Januar, halte ich um 20 Uhr wieder einen Online-Vortrag für die Volkssternwarte Paderborn Schloß Neuhaus. Einen Vortrag, den ich mit immer wechselnden Inhalten, jedes Jahr im Januar halte: über die astronomischen Highlights des vergangenen Jahres.

Astronomische Sternstunden 2020

 Auf der Webseite der Sternwarte heisst es dazu:

In diesem Vortrag wird Wolfgang Dzieran nicht nur die besonderen astronomischen Highlights des Jahres wie die Marssichtbarkeit oder die große Konjunktion von Saturn und Jupiter anhand ausgesuchter Bilder Revue passieren lassen, sondern sicherlich auch wieder eine Vielzahl überraschender Neuentdeckungen präsentieren.

Gibt es Neuigkeiten von unserem roten Nachbarn, zu dem 2020 mehrere Marsmissionen gestartet sind?
Welche weiteren Ergebnisse hat die Planetenforschung gebracht?  
Gibt es neue Erkenntnisse über schwarze Löcher, Gravitationswellen oder gar dunkle Materie?
Welche Fortschritte und Rückschläge erlebten Astronomie und Raumfahrt im vergangenen Jahr?
Gab es besonderen Beiträge oder spektakuläre Beobachtungen auch durch Hoobbyastronomen?
Auch dieses Jahr werden eine Vielzahl der vielleicht schönsten Astronomie-Fotos des Jahre 2020 und ein kurzer Ausblick, was wir vom Jahr 2021 astronomisch erwarten können, den kurzweiligen Vortrag abrunden.

Der Vortrag wird als Zoom-Konferenz online abgehalten.

Der Zugangslink lautet: https://zoom.us/j/92233428828

 Der Vortrag wird vorraussichtlich ebenfalls auf Youtube als Livestream angeboten.

  Ich freue mich schon sehr darauf. Wenn anschließend noch zeit genug ist, können wir in der Zoomkonferenz vielleicht auch noch viele andere "astronomische Themen" diskutieren, zu denen Sie Fragen haben.

Sonntag, 10. Januar 2021

11. - 17. Januar 2021: Der Himmel über Bad Lippspringe

 Ob das Wetter in dieser Woche wohl endlich mal wieder eine Beobachtung des Himmels zulässt? Bislang hat dieses Jahr leider sehr bescheiden angefangen. Doch ich bin mir sicher, irgendwann wird der Himmel über uns wieder aufreißen und Sonne, Mond und Sterne leuchten lassen!

In dieser Woche haben wir Neumond, die Nächte eignen sich also gut zur Beobachtung lichtschwacher Objekte am Himmel. Mit viel Glück können wir abends nach Sonnenuntergang im Südwesten noch Merkur, Jupiter und Saturn sehen. Wahrscheinlich ist dafür jedoch ein gutes Fernglas notwendig. Sie gehen am Donnerstag um 17:51 Uhr, 17:34 Uhr und 17:19 Uhr unter. Mars steht um 18 Uhr ca. 50° Grad hoch in südlicher Richtung, er geht gegen 2:00 Uhr unter. Am Morgen geht die Venus ca. eine Stunde vor der Sonne im Südosten auf. Die ISS ist in dieser Woche nicht am Nachthimmel zu beobachten.

Am Montag, den 11. Januar, geht die Sonne um 8:28 Uhr auf und um16:38 Uhr unter. Der helle Tag dauert also schon 12 Minuten länger als noch vor einer Woche. Die nur noch zu fünf Prozent beleuchtete Mondsichel geht um 7:00 Uhr auf, also noch vor der Venus.

Am Dienstag, den 12. Januar, zeigt der veränderliche Stern Algol um 3:11 Uhr ein Helligkeitsminimum.

Am Mittwoch, den 13. Januar, erreicht der Mond exakt um 6:00 Uhr seine Neumondposition.

Am Donnerstag, den 14. Januar, geht die nur zu drei Prozent beleuchtete Mondsichel um 18:00 Uhr unter. Ob sie wohl noch zusammen mit einem Planeten Merkur oder Jupiter zu sehen sein wird? Abends um Mitternacht zeigt der veränderliche Stern Algol erneut ein Helligkeitsminimum.

Am Freitag, den 15. Januar, sollte die Mondsichel auf alle Fälle sichtbar sein, sie ist zu sieben Prozent beleuchtet und geht um 19:19 Uhr unter. Im dunklen Teil des Monde schimmert in diesen Tages wieder das Erdlicht. Heute zeigt der Mond auch maximale Libration in Länge, so dass das Mare Crisium weit ab vom Rand zu sehen ist. Um 18 Uhr bedeckt er außerdem ein 6.4mag helles Sternchen (SAO 164827).

Am Samstag, den 16. Januar, geht die schon zu 14 Prozent beleuchtete Mondsichel um 20:35 Uhr unter.

Am Sonntag, den 17. Januar, leuchtet die zu 22 Prozent beleuchtete Mondsichel bis 21:48 Uhr im Südwesten. Der veränderliche Stern Algol zeigt um 20:49 Uhr ein weiteres Helligkeitsminimum.

Montag, 4. Januar 2021

"Reiseführer Astronomie Deutschland" jetzt zum halben Preis bestellen!

 

Vor drei Jahren erschien der "Reiseführer Astronomie Deutschland" im Oculum-Verlag. Jetzt hat der Verlag den Preis des Buches auf die Hälfte reduziert und verlangt nur noch 14,95 Euro für das Buch. Ich hatte das Buch seinerzeit gleich empfohlen - und ich kann diese Empfehlung nur wiederholen. Es hat mich in der Zwischenzeit zu vielen verschiedenen astronomisch interessanten Zielen in Deutschland geführt. Und selbst jetzt in den Tagen der Corona-Pandemie,  in der touristische Reisen sinnvollerweise gar nicht stattfinden, ist es hilfreich: Durch die Sammlung vieler Internet-Adressen konnte ich mir einen guten Überblick verschaffen, welche Institutionen es in diesen Monaten geschafft haben, das eine oder andere interessante Online-Programm auf die Beine zu stellen.

Von daher kann ich dieses Buch jetzt bei diesem reduzierten Preis eigentlich nur erst recht empfehlen. Klar, das manche Daten, insbesondere Öffnungszeiten von Volkssternwarten zur Zeit nicht stimmen - aber irgendwann werden sicherlich auch wieder Reisen möglich sein, und mit den Kontaktdaten kann sich jeder dann schnell wieder auf den aktuellen Stand bringen.

Sonntag, 3. Januar 2021

4. - 10. Januar 2021: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche zieht sich der abnehmende Mond vom Abendhimmel zurück. Die hellen Planeten machen sich zu Beginn des Jahres rar: Jupiter und Saturn sind nur noch ca. eine Stunde nach Sonnenuntergang tief im Südwesten zu sehen. Die Venus ist ab ca.7:30 Uhr als Morgenstern tief im Südosten zu sehen. Nur der Mars steht abends im Süden und geht erst gegen 2:00 Uhr unter. Mit einem Fernrohr kann Uranus abends im Süden gefunden werden, ähnlich wie Mars geht er nach 2:00 Uhr unter und Neptun ist im Südsüdwesten zu finden, sein Untergang passiert gegen 21:30 Uhr. Zum Ende der Woche beginnt eine neue Abendsichtbarkeitsperiode von Merkur. Er könnte nach Sonnenuntergang unterhalb von Saturn und Jupiter gefunden werden. Die ISS kann zu Beginn der Woche noch bei morgendlichen Überflügen gesehen werden.

Am Montag, den 4. Januar, taucht die ISS um 6:38 Uhr unterhalb von Regulus im Löwen aus dem Erdschatten auf, und fliegt dann in maximal 38° Grad Höhe bis 6:44 Uhr über unseren Morgenhimmel hinweg. Die Sonne geht um 8:31 Uhr auf und um 16:29 Uhr unter, der helle Tag ist also knapp 8 Stunden lang. Der Mond geht um 22:44 Uhr auf und ist noch zu 66 Prozent beleuchtet. Er zeigt maximale Libration in Breite, so dass wir auf seinen Südpol schauen können.

Am Dienstag, den 5. Januar, ist die ISS morgens zwischen 7:26 Uhr und 7:28 Uhr in nur noch 13° Grad Höhe im Südwesten zu sehen. Der Mond geht abends erst kurz nach Mitternacht auf, um 0:05 Uhr.

Am Mittwoch, den 6. Januar, kann die ISS gegen 6:40 Uhr noch einmal kurz im Süden in maximal 19° Grad Höge beobachtet werden. Der Mond erreicht um 10:37 Uhr exakt das Letzte Viertel, wird dann am Taghimmel aber kaum zu sehen sein. Kleinplanet Flora (9.5mag) geht nur 9' Bogenminuten südlich an Zeta(2) (4.3mag) im Walfisch vorüber.

Am Donnerstag, den 7. Januar, ist die ISS in dieser Woche letztmalig um 5:54 Uhr im Süden und danach im Südosten in maximal 18° Grad Höhe zu sehen.

Am Freitag, den 8. Januar, geht der nur noch zu 31 Prozent beleuchtete Mond um 2:50 Uhr auf. Auf seiner dunklen Seite schimmert das "Erdlicht". Der Bedeckungsveränderliche Stern U Cep (6.8mag - 9.2mag) erreicht um 22:30 Uhr ein Helligkeitsminimum.

Am Samstag, den 9. Januar, geht der Mond um 4:15 Uhr auf. Am Abend geht Kleinplanet Eunomia (8.7mag) in nur 9' Bogenminuten Abstand an 25 Cancri (6.2mag) vorüber.

Am Sonntag, den 10. Januar, geht die nur noch zu 12 Prozent beleuchtete Mondsichel um 5:40 Uhr auf. Der Mond steht ca. 5° Grad nordöstlich von Antares. Ob Merkur heute schon gefunden werden kann?