Reiseführer Astronomie Deutschland |
Auf gut 240 Seiten werden über 300 Sternwarten, Institute, Museen und Planetarien vorgestellt. Diese sind nach den einzelnen Bundesländern geordnet. Natürlich galt mein erster Blick in das Buch meiner Heimatstadt Bad Lippspringe. Doch leider wurde ich hier enttäuscht, unser schöner Planetenweg hat es nicht in das Buch geschafft. Doch - ehrlich gesagt - das hatte ich auch nicht erwartet und es wird von den Autoren ja auch nicht versprochen, "alle astronomischen Sehenswürdigkeiten" in Deutschland darzustellen.
Doch der Reihe nach. Das Buch hat das Format 17 x 24 cm, gehört damit also schon zu den etwas größeren Taschenbüchern. Und mit 870 Gramm ist es wirklich kein Leichtgewicht. Das Buch möchte ein "Begleiter sein bei Besuchen astronomischer Sehenswürdigkeiten in Deutschland." Für konkrete Reiseplanungen ist ihm zusätzlich eine große Deutschlandkarte (DIN A0, ca. 84 x 118 cm) beigefügt, in der alle 323 in diesem Buch beschriebenen Einrichtungen von Glücksburg bei Flensburg im hohen Norden Deutschlands bis zur Zugspitze in Bayern eingezeichnet sind.
Die ausgewählten Einrichtungen sind nach acht Kategorien sortiert: Volkssternwarten, Planetarien, Museen, Forschungsinstitute, Astronomische Uhren, Veranstaltungsorte, unter freiem Himmel zugängliche Orte und "Dark Sky Parks".
Die Informationen zu den einzelnen Einrichtungen mussten meist sehr knapp gehalten werden, denn meistens müssen sich zwei Einrichtungen eine Seite teilen. Ein Foto, eine "Infobox" mit Adresse, wichtigen Daten zur Ausrüstung (z.B. bei Sternwarten die wichtigsten Fernrohr-Daten, Öffnungszeiten und Internetadresse) und etwas erklärender Text.
Die drei Autoren Stefan Binnewies, Rainer Sparenberg und Wolfgang Steinicke haben hier eine echte Fleißarbeit abgeliefert. Das Zusammentragen der Bilder, recherchieren der Daten, Erstellen der Texte hat jahrelang gedauert. Und sicherlich wird die eine oder andere Information in dem Buch mit seinem Erscheinen schon wieder veraltet sein. Doch wer mehr und vielleicht aktuelle Informationen haben will, kann diese über die Internetadressen sicherlich schnell selbst heraus finden. Oder noch besser: man macht sich einfach auf den Weg und fährt mal vorbei....
Ich selbst reise gerne und habe auf meinen Urlaubstouren schon viele verschiedene astronomische Uhren in alten Kirchen bewundert und auch die eine oder andere kleine Sternwarte besucht. Beim Stöbern in diesem Buch habe ich jedoch schnell entdeckt, wie wenig Einrichtungen in Deutschland ich insgesamt kenne, da gibt es noch viel, viel mehr zu entdecken.
Auf meinen zukünftigen Reisen wird dieses Buch mich sicherlich regelmäßig begleiten. Am besten, ich lasse es gleich ständig im Handschuhfach meines Autos liegen. Allein rechts und links der Strecke von Bad Lippspringe nach Berlin gibt es über 15 Eintragungen, und die meisten davon habe ich in der Tat noch nicht besucht. Die Volkssternwarte in Bielefeld Ubedissen kenne ich, aber die Walter-Baade-Sternwarte in Bad Salzuflen ist mir noch völlig unbekannt, genauso wie in Hannover die Volkssternwarte Geschwister Herschel oder in Magdeburg das Astronomische Zentrum.
Für mich sind diese 29,90 Euro gut angelegtes Geld, einen solchen Reiseführer habe ich mir schon immer gewünscht. Jetzt müsste nur noch der Verlag alle diese Orte in eine kleine Datei von "Point of Interests" für mein Navigationsgerät im Auto programmieren, so dass ich schnell und automatisch auch überall hingeführt werde.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen