Dienstag, 30. Mai 2023

2. Juni 2023: Fragerunde: Uns geht ein Licht auf

An diesem Freitag gibt es wieder eine öffentliche Veranstaltung an der Volkssternwarte Paderborn. Unter dem Thema 

"Fragerunde: Uns geht ein Licht auf" 

werden Martin Otte und ich uns bemühen, auf alle (astronomischen) Fragen, die sie haben, eine Antwort zu finden. Die Veranstaltung beginnt um 20 Uhr. 

Zu Beginn der Veranstaltung werden wir auch über die aktuelle Supernova in der Galaxie M101 berichten. Viele Sternfreunde haben von diesem faszinierenden Himmelsschauspiel schon Fotos gemacht. Und vielleicht ergeben sich daraus ja schon ein paar Fragen als Einstieg in die Diskussion an diesem Abend.

Alle weiteren Informationen zu Eintritt, Ort usw. finden Sie auf der Webseite der Volkssternwarte.


Sonntag, 28. Mai 2023

29. Mai - 4. Juni 2023: Der Himmel über Bad Lippspringe

 

 In dieser Woche haben wir am Sonntag Vollmond, die ohnehin kurzen Nächte eignen sich also nicht für Beobachtungen lichtschwacher Objekte am Himmel, ohnehin wird es in den Nächten gar nicht mehr "astronomisch dunkel", im Norden bleibt die ganze Nacht über ein heller Dämmerungsschein zu sehen, da die Sonne in dieser Woche nur noch 16-17° Grad unter den Horizont absinkt. Von den hellen Planeten bleibt die Venus (-4,2mag) als Abendstern am besten sichtbar, sie geht gegen 0:45 Uhr unter. Sie nähert sich immer mehr dem Planeten Mars (1,6mag), der um 1:15 Uhr untergeht. In der Frühe ist ab etwa 2:30 Uhr der Planet Saturn (1,0mag) am Morgenhimmel zu finden. Die ISS ist in dieser Woche nicht bei nächtlichen Überflügen zu sehen.

Am Pfingstmontag, den 29. Mai, geht die Sonne um 5:16 Uhr auf und um 21:29 Uhr unter. Der zu 71° Prozent beleuchtete Mond erreicht bereits vor Sonnenuntergang, um 21 Uhr seine größte Höhe über dem Horizont. Er geht am nächsten Morgen um 3:19 Uhr unter, kurz vorher kann noch der "goldene Henkel" beim Mond beobachtet werden.

Am Dienstag, den 30. Mai, geht Mars (1,6mag) in nur 10' Bogenminuten Abstand an nü Cancri (5,5mag) vorüber. Der Mond ist heute Abend schon zu 80 Prozent beleuchtet. Kleinplanet (1)Ceres (8,1mag) geht in dieser Nacht n nur 5,5' Bogenminuten Abstand am Stern HIP58616 (6,9mag) vorüber.

Am Mittwoch, den 31. Mai, steht der Mond abends bereits östlich von Spica in der Jungfrau, er ist zu 87 Prozent beleuchtet.

Am Donnerstag, den 1. Juni, zeigt der Mond maximale Libration in Länge, das Mare Crisium steht nahe am Rand. Mars steht heute Abend direkt vor dem Sternhaufen M44, der Praesepe. Kleinplanet (20)Massalia (10,5mag) steht heute dicht beim offenen Sternhaufen NGC 6469.

Am Freitag, den 2. Juni, nähert sich der Mond dem Sternbild Skorpion, er ist schon zu 97 Prozent beleuchtet, er geht gegen 20 Uhr im Südosten auf. Mars steht heute Abend mitten im offenen Sternhaufen der Praesepe (M44) im Sternbild Krebs. Diesen Anblick im Fernglas sollte man sich unbedingt gönnen. Asteroid (40)Harmonia steht heute  Nacht bei der Galaxie M105. An diesem Freitag gibt es wieder eine öffentliche Veranstaltung an der Volkssternwarte Paderborn. Unter dem Thema "Fragerunde: Uns geht ein Licht auf" werden Martin Otte und ich uns bemühen, auf alle (astronomischen) Fragen, die sie haben, eine Antwort zu finden. Die Veranstaltung beginnt um 20 Uhr.

Am Samstag, den 3. Juni, steht der Mond am Abend nur mit einen Monddurchmesser Abstand oberhalb von Antares, dem hellsten Stern des Skorpion. Im Fernglas sicherlich ein reizvoller Anblick, genauso wie der Planet Mars, der heute den Sternhaufen Praesepe verlässt.

Am Sonntag, den 4. Juni, ist exakt um 5:41 Uhr Vollmond, da ist er bei uns jedoch schon seit einer knappen Stunde (4:48 Uhr) untergegangen. Am Abend geht der dann schon wieder abnehmende, aber immer noch zu 99 Prozent beleuchtete Mond um 22:48 Uhr auf. Um ca. 15:32 Uhr kommt es in einem Streifen von Lippstadt über Paderborn, im südlichen  Bad Lippspringe, unser Feldmark hin nach Altenbeken und Nieheim zu einem Transit der ISS vor der Sonne. Genaue Daten dazu gibt es auf  https://iss.vierwandfrei.de/.

Freitag, 26. Mai 2023

25. Mai 2023: Kleinplanet (45)Eugenia und natürlich wieder M101 mit SN2023ixf

 Auch am Donnerstagabend, den 25. Mai, war der Himmel wieder klar. Nach Einbruch der Dunkelheit habe ich zunächst ein Foto desKleinplaneten (45) Eugenia gemacht, dieser hatte tags zuvor seine Opposition erreicht und leuchtet daher in dieser Woche mit größter Helligkeit.

Über (45) Eugenia erfährt man viel interessantes in einem Artikel bei Wikipedia. Dieser Asteroid ist in Wirklichkeit dunkler als Kohle, hat also eigentlich ur ein ganz geringes Vermögen, das Sonnenlicht zu reflektieren. Außerdem ist Eugenia einer der wenigen Asteroiden gleich mit zwei Monden und wahrscheinlich der erste, welcher nach seiner Entdeckung nach einer damals noch lebenden Person benannt wurde. 

(45) Eugenia am 25.5.23 (10min belichtet)

Danach wollte ich auch noch den Asteroiden (423)Diotima fotografieren, der stand jedoch noch zu tief überm Horizont und wurde von den Bäumen oder Häusern auf dem benachbarten Grundstück verdeckt.

Also habe ich wieder M101 mit der Supernova angesteuert. Diesmal ein Bild ohne irgendwelche weiteren Bezeichnungen, ich denke die Supernova ist klar zu erkennen:

M101 mit SN2023ixf am 26.5. gegen 0:30 Uhr MESZ

Diesmal gelang mir wieder eine Aufnahme mit 30 Minuten Belichtungszeit.  Die Supernova hat jetzt wohl ihr Helligkeitsmaximum erreicht. Wahrscheinlich wird sie dies auch eine gewisse Zeit behalten und erst langsam wieder schwächer werden. Sie hat eine Helligkeit von ca. 11,1mag, ist dadurch alsoauch schon gut in kleineren Geräten zu erkennen.

Am linken Bildrand sieht man auch noch die Galaxie NGC 5474. Diese steht mit nur 17 Millionen Lichtjahren Entfernung uns etwas näher als M101.

Als ich danach einen erneuten Versuch starten wollte, (423)Diotima zu fotografieren, mißlang mir dies erneut. Nun waren doch schon wieder Wolken aufgezogen. So wurde es Zeit ins Bett zugehen, wieder einmal ging ein schöner Astrotag erfolgreich zu Ende.

Donnerstag, 25. Mai 2023

25. Mai 2023: Sonne mit Sonnenflecken

 Heute, am Donnerstag, den 25. Mai, habe ich endlich mal wieder daran gedacht, ein Foto der Sonne zu machen. Sie ist zur Zeit mit richtig vielen Flecken gefüllt:

Sonne am 25. Mai 2023

Besonders interessant für uns ist in der "Vierergruppe" oben die zweite Gruppe von rechts (AR 3311), da sie auf Grund ihrer magnetischen Konfiguration für viele Eruptionen auf der Sonne verantwortlich ist.

Spannend wird es auch sein, die Entwicklung der neuesten Gruppe zu verfolgen, das ist die linke im südlichen Bereich der Sonne (AR 3315).

Eine genaue Numerierung der einzelnen Sonnenfleckengruppen findet man immer auf der Seite von spaceweather.com:

Sonnenflecken am 25. Mai 2023 (Quelle: spaceweather,com)

Auch auf dieser Webseite findet sich übrigens ein Hinweis auf die Supernova in M101 :-)


24. Mai 2023: Noch einmal Supernova in M101, aber vorher auch Mond, Mars und Venus und eine Sternbedeckung

 Am Abend des 24. Mai war es zunächst klar. Der Mond war schon am hellichten Tag zu sehen, hier ein Foto, aufgenommen mit meinem Spektiv zur Zeit des Sonnenuntergangs:

Der Mond am 24. Mai 2023 um 21:39 Uhr MESZ

Danach war als nächstes am Himmel die Venus strahlend zu sehen:

Mond und Venus um 22:28 Uhr MESZ

Obwohl dieses Foto knapp eine Stunde nach dem ersten entstand, kann man noch gut erkennen, wie hell der Himmel in Richtung Nordwesten zu dieser Zeit noch war, die Sonne befand sich zu dieser Zeit auch erst 7° Grad unter dem Horizont.

In meiner Wochenübersicht hatte ich noch eine Sternbedeckung durch den Mond gegen 23 Uhr angegeben. Zunächst hatte ich in meinem Blog geschrieben, "das schwache Sternchen von nur 7mag war jedoch weder visuell noch fotografisch auszumachen. " Doch ein zweiter Blick in meine Fotos zeigte ein positives Ergebnis. Dazu musste ich in meinem Bild zwar den Kontrast erhöhen und etwas mit den Reglern bei Adobe Lightroom spielen, doch dann war das lichtschwache, nur 7,3mag "helle", Sternchen doch noch im Foto auszumachen:

Der Mond kurz vor der Bedeckung des 7,3mag Sterns SAO80165

Das Foto entstand um 23:05 Uhr MESZ. Wieder aufgenommen mit meinem Spektiv und adaptierter Kleinbildkamera bei ISO400 und 1 Sekunde Belichtungszeit. Den beleuchteten Teil des Mondes habe ich absichtlich praktisch aus dem Bild herausgeschoben, damit er nicht alles andere überstrahlt. Visuell habe ich das Sternchen nicht erkannt. Finden Sie es auf dem Bild? Wenn man sich die Mondscheibe wie das Ziffernblatt einer Uhr vorstellt, ist das kleine Pünktchen ungefähr bei 10 Uhr zu finden.

Und immerhin war es dann eine weitere halbe Stunde später doch noch weiter dunkel geworden, Sterne waren mit bloßem Auge zu sehen und auch der Mars war unterhalb des Mondes sichtbar:

Mond und Mars um 23:32 Uhr MESZ

Dieses Bild wurde mit einer DSLR gemacht mit einem 50mm Objektiv bei ISO12800,f/2.8 und 1/6sec Belichtungszeit. Wenn man genau hinguckt, kann man sogar auch die Venus sehen, wie sie durch den Baum hindurchscheint.

Jetzt war es auch dunkel genug, um ein Foto der Supernova in M101 zu probieren. Glücklicherweise klappte dies auf Anhieb mit meiner Vespera, obwohl die Galaxie zu diesem Zeitpunkt 86° Grad hoch am Himmel stand, also praktisch fast genau im Zenit, also senkrecht über unseren Köpfen.

Ich konnte das Bild jedoch nur 7 1/2 Minuten belichten (46 Einzelbilder zu jeweils 10sec gestacked). Die Galaxie ist also nicht so deutlich zu sehen wie auf den Bildern zuletzt. Doch im Vergleich ist schnell zu erkennen, dass die Supernova noch einmal heller geworden ist. Ich habe in dem folgenden Bild einmal die Helligkeitsangaben für einige weitere Sterne aus Stellarium übernommen. Versuchen Sie einmal selbst die Helligkeit der Supernova einzuschätzen!

SN2023ixf in M101 mit Vergleichssternen (24.5.23, 23:37 MESZ)

Ich war jedenfalls glücklich, dass mir diese Aunahme so weit gelungen war, denn leider kamen jetzt doch von Nordwesten Wolken her. Der Mond war zunächst noch zu sehen, die Venus aber schon nicht mehr und schnell war der ganze Himmel so zugezogen, dass keine weiteren Aufnahmen mehr sinnvoll waren.

Aufziehende Wolken um 23:38 Uhr MESZ

 Die Explosion der Supernova erfolgte vor über 20 Millionen Jahren, jetzt beim Foto kam es aber wirklich auf die Minuten an. So spannend kann manchmal Astronomie sein. :-)

Sonntag, 21. Mai 2023

20. Mai 2023: Supernova in Galaxie M101

 M101 ist eine ca. 21 Millionen Lichtjahre entfernte Galaxie im Sternbild Große Bärin. Wir schauen praktisch von oben auf die Galaxie herunter, so dass wir ihre Spiralarme gut sehen können. M101 wird auch "Feuerrad-Galaxie" genannt, eine durchaus zutreffende Bezeichnung wie ich finde.

Von M101 gibt es phantastische Aufnahmen des Hubble-Teleskops, welche die ganze Pracht dieser Galaxie zeigen. Mit 7,5mag leuchtet die Galaxie insgesamt jedoch so hell, dass sie auch schon mit einem einfachen Fernglas am Himmel gefunden werden kann.

Am 19. Mai wurde in dieser Galaxie eine Supernova entdeckt, da strahlte sie bereits mit 14,9mag. Die Fachastronomen haben sofort begonnen, nach älteren Aufnahmen dieser Galaxie und der möglichen Supernova zu suchen, Auch Amateurastronomen sind aufgefordert, in ihren Bildern zu suchen. Vielleicht lässt sich so die "Vorgeschichte" dieser Supernova noch detaillierter untersuchen.

Als ich die Galaxie am Abend des 20. Mai nach 23 Uhr fotografieren wollte, habe ich zunächst geflucht. Das gelang nämlich zunächst nicht, da sich die Galaxie und das Sternbild der Großen Bärin zunächst praktisch genau senkrecht über unseren Köpfen im Zenit befand. Die azimutale Montierung der Vespera hat dort in dieser Höhe, bauartbedingt, keine Möglichkeit einer exakten Nachführung. Doch eine gute Stunde später hat es geklappt. Gut 22 Minuten konnte mein Gerät der Galaxie folgen, dann zogen Wolken auf. Hier mein Ergebnis:

M101 mit Supernova SN2023ixf (Kamera: Vaonis Vespera, 50mm Öffnung, f=200mm, Stack aus 135 Einzelbildern zu jeweils 10 Sekunden, 21. Mai 2023, 0:28 Uhr MESZ)

Hier einmal zum Vergleich ein früheres Foto von mir, vom 15. Juni 2022

M101 ohne Supernova (30 Minuten belichtet)

Die Supernova ist wirklich hell, für mich scheint sie bereits deutlich heller als 14mag zu sein. In Stellarium werden die beiden Sterne, die sich im oberen Bild ungefähr jeweils an dem anderen Ende der roten Markierungen befinden, mit 13,8mag (waagrechter Strich) bzw. 13,3mag (senkrechter Strich) angegeben. Liegt die Supernova nicht irgendwo dazwischen, oder ist sie noch heller? Ein Astrofreund, der sie ein paar Stunden später in der gleichen Nacht fotografiert hat, schätzte ihre Helligkeit bereits auf 12,5mag.

Es wird spannend bleiben, sie in den nächsten Tagen zu verfolgen, hoffentlich spielt das Wetter mit und auch zu schauen, was so alles an weiteren Beobachtungen und wissenschaftlichen Ergebnissen herauskommen wird. Sucht man im Internet nach "SN2023ixf" gibt es schon viele, viele Treffer.

Möglicherweise ist diese Supernova für uns die dichteste in den letzten zehn Jahren, habe ich in amerikanischen Webseiten gelesen. Ich möchte nicht wissen, was passiert, wenn es mal wieder eine Supernova in unser eigenen Galaxie geben sollte.


22. - 28. Mai 2023: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche nimmt der Mond wieder zu, er steigt jedoch - ganz im Gegensatz zur Sonne - in dieser Jahreszeit nicht mehr besonders hoch am Himmel. Von den Planeten ist die Venus weiter strahlender Abendstern, sie geht gegen 1:00 Uhr im Westen unter, Mars (mit 1,5mag viel lichtschwächer) folgt ihr gegen 1:30 Uhr. Die ISS beendet in dieser Woche ihre abendliche Sichtbarkeitsperiode.

Am Montag, den 22. Mai, geht die Sonne um 5:23 Uhr auf und um 21:21 Uhr unter. Der helle Tag dauert jetzt praktisch länger als 16 Stunden, bis zum Sommeranfang in einem Monat kommen nur noch wenige Minuten hinzu. Die Sonne sinkt auch nicht mehr als 18° Grad unter den Horizont. Das bedeutet, die kommenden acht Wochen wird es nachts gar nicht mehr "richtig astronomisch" dunkel. Die zu 10 Prozent beleuchtete Mondsichel nähert sich der Venus und geht kurz vor 1:00 Uhr unter. Um 22:24 Uhr kommt es zu einer Sternbedeckung eines 6,9mag schwachen Sternchens (SAO 78540). Zwischen 22:47 Uhr und 22:53 Uhr fliegt die ISS in maximal 69° Grad Höhe über unseren Abendhimmel hinweg.

Am Dienstag, den 23. Mai, steht der Mond am Abend dicht bei der Venus, er geht erst nach ihr unter. Bestimmt ein reizvoller Anblick. Zwischen 23:35 Uhr und 23:39 Uhr ist die ISS im Südwesten bei einem Überflug in maximal 32° Grad Höhe zu sehen, bevor sie ziemlich genau im Süden in den Erdschatten eintritt. Gegen Mitternacht geht Asteroid (32)Pomona (10,8mag) in nur 8' Bogenminuten Abstand an Stern HIP70714 (6,6mag) vorüber. Heute Nacht erreicht Asteroid (423)Diotima seine Opposition (siehe auch Freitag).

Am Mittwoch, den 24. Mai, steht der Mond (er ist abends zu 25 Prozent beleuchtet) in der Nähe vom Mars. Er geht gegen 2:00 Uhr unter. Um 23:09 Uhr bedeckt der Mond den 7,3mag lichtschwachen Stern  SAO 80165. Zwischen 22:47 Uhr und 22:52 Uhr fliegt die ISS in maximal 44° Grad Höhe über unseren Abendhimmel hinweg. Heute Nacht erreicht Asteroid (45) Eugenia seine Opposition.

Am Donnerstag, den 25. Mai, zeigt der Mond maximale Libration in Breite, so dass wir auf seinen Südpol schauen können. Gegen 23:36 Uhr ist die ISS noch einmal kurz im Südwesten zu sehen, sie steigt jedoch nur noch auf 17° Grad hoch, bevor sie im Erdschatten verschwindet.

Am Freitag, den 26. Mai, geht in der Frühe Asteroid (423)Diotima (11,4mag) in nur 5' Bogenminuten Abstand an Stern HIP78018 (8,2mag) vorüber. Am Abend ist die ISS noch einmal zwischen 22:44 Uhr und 22:51 Uhr in maximal 25° Grad Höhe bei einem Überflug zu sehen.

Am Samstag, den 27. Mai, erreicht der Mond um 17:22 Uhr exakt das Erste Viertel, ob er dann am Taghimmel schon zu sehen sein wird? Am Abend um 23 Uhr steht er im Sternbild Löwe in ca. 35° Grad Höhe und in Richtung WSW.

Am Pfingstsonntag, den 28. Mai, ist die ISS zwischen 22:46 Uhr und 22:49 Uhr im Südwesten in maximal 13° Grad Höhe über dem Horizont zu sehen. Die nächste Morgensichtbarkeitsperiode der ISS beginnt erst wieder Ende Juni.

Samstag, 20. Mai 2023

19. Mai 2023 - Eine Supernova im Schmetterling

 Am 14, Mai 2023 wurde in der Galaxie NGC 4568 eine Supernova entdeckt, diese bekam die Bezeichnung SN 2023ijd. NGC 4568 bildet zusammen mit der Galaxie NGC 4567 die sog. "Schmetterlingsgalaxie". Die beiden Galaxien stoßen gerade zusammen und durchdringen sich gegenseitig oder verschmelzen vielleicht sogar. Auf Fotos erinnern sie ein wenig an die Flügel eines Schmetterlings.

Die Supernova soll zur Zeit 15,4mag hell sein, also so ziemlich am Limit meiner Vespera Beobachtungsstation. Würde es mir gelingen, diese Supernova aufs Bild zu bekommen? Für größrtr Trlrskope sicherlich kein Problem. 

Um es gleich vorweg zu nehmen: Ich glaube, es ist mir gelungen. Am Rande der Galaxie scheint sich ein einzelner kleiner Punkt zu befinden. Und das passt gut mit anderen Fotos dieser SN zusammen.

SN 2923ijd in NGC 4568

 Zugegeben, das ist wirklich ein winzig kleiner lichtschwacher Punkt. Für mich jedoch ziemlich eindeutig, oder meldet jemand Zweifel an?

Vor längerer Zeit habe ich diese Galaxien schon einmal fotografiert. Damals war von der Supernova noch nichts zu bemerken:

Schmetterlingsgalaxien, aufgenommen am 9. Mai 2022

Das Bild von 2022 wurde eine Stunde lang belichtet, das Bild von heute 40 Minuten.


Freitag, 19. Mai 2023

(12. Mai 2023) - Eine große "Vaonis Challenge"

 Für den Abend des 12. Mai hatte die Firma Vaonis, die meine Bebachtungsstation "Vespera" entwickelt und produziert hat, zu einem weltweitem Wettbewerb aufgerufen. Vespera-Benutzer, so wie ich, waren aufgerufen, einen Teil des "Virgo-Clusters" zu fotografieren,speziell die berühmte "Makariansche Kette", eine Aneinanderreihung vieler ferner Galaxien. Dazu gab es eine genaue Anleitung, denn man sollte das OBjekt "NGC 4438" ansteuern und dann im "Mosaik-Modus" aufnehmen, so dass ein Himmelsausschnitt von ca. 2,6° x 2° Grad Größe aufgenommen werden konnte.

In weiten Teilen Europas herschte an diesem Wochenende schlechtes Wetter, über Facebook bekam ich schon im Laufe des Tages mit, dass wohl viele Vespera-Besitzer schriebn "das wird nichts!", egal, ob diese nun in Frankreich oder in den USA wohnten.

Ich selbst war auch skeptisch, denn ich reiste an diesem Freitag zu meinem Kindern nach Flintbek in Schleswig-Holstein. So weit im Norden von Deutschland wird es in diesen Nächten schon gar nicht mehr astronomisch dunkel. Wie sollte da ein gutes Foto gelingen? Doch wenigstens hatte ich Glück mit dem Wetter. Hier mein Bild:

Mein Foto von NGC 4438 und seiner Nachbarschaft

Die Firma Vaonis bat darum, alle gelungenen Bilder unverzüglich einzuschicken, sie würden dann aus allen Einsendungen ein gemeinsam entwickeltes Bild  erarbeiten und zur Verfügung stellen.

Natürlich habe ich mein Bild eingesendet.  Am 18. Mai schon hat Vaonis die Ergebnisse veröffentlicht.

Insgesamt bekam Vaonis über 100 Einsendungen, von denen am Ende 31 für das Summenbild ausgewählt wurden. Ob meines dabei war, weiß ich leider nicht. Das Endbild wurde insgesamt 49,1 Stunden belichtet, es besteht praktisch aus 17675 Einzelbildern, die alle gestackt wurden.

Hier das Vaonis Ergebnis:

Das Vanonis Ergebnis aus 31 Einsendungen und 49 Stunden Gesamtbelichtungszeit (#VirgoClusterChallenge)

Man erkennt noch einmal deutlich einen Sprung in der Qualität. Gerade die feineren Einzelheiten kommen doch viel stärker zur Geltung.

Hier das Vaonis-Bild mit den Einträgen von "astrometry.net":

Wie heißen all die Galaxien auf diesem Bild?

Die Galaxie IC 3382 zum Beispiel ist im Vaonis-Bild gut zu erkennen, in meinem Bild kann man sie allenfalls schemenhaft erahnen. Laut Wikipedia beträgt ihre Helligkeit nur 16mag.

Eine weitere "Challenge" hatte Vaonis für die Besitzer von "Stellina-Beobachtungsstationen" aufgerufen. Hier ist besonders ein Vergleich der Ergebnisse mit  meinen ersten Vespera-Bildern von vor einem Jahr interessant, denn das Ziel sollte M60 sein. Dieses Objekt hatte ich als erstes Foto für mein Vespera ausgewählt, weil damals genau dort auch eine Supernova zu sehen war.

Ich bin gespannt, ob Vaonis zu weiteren Wettbewerben aufrufen wird. Wenn das Wetter mitspielt, will ich mich gerne wieder daran beteiligen.

Sonntag, 14. Mai 2023

15. - 21. Mai 2023: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche haben wir Neumond, die kurzen Nächte eignen sich so gerade noch für die Beobachtung von lichtschwachen  "deep-sky"-Objekten. Von den hellen Planeten ist die Venus strahlender Abendstern, sie nähert sich allmählich immer mehr dem Mars an. Die Venus geht gegen 1:00 Uhr unter, Mars folgt etwa eine dreiviertel Stunde später. Am Morgenhimmel kann ab ca. 3:30 Uhr Saturn beobachtet werden. Die ISS kann bei vielen nächtlichen Überflügen, zum Teil direkt über unserer Stadt, gesehen werden.

Am Montag, den 15. Mai, geht die Sonne um 5:32 Uhr auf und um 21:11 Uhr unter. Die Tage werden immer länger, die Sonne sinkt nachts immer weniger unter den Horizont, dadurch wird auch die Zeit der Dämmerung immer länger. Astronomisch dunkel ist es nur noch zwischen 0:15 Uhr und 2:15 Uhr. Die nur noch zu 23 Prozent beleuchtete Mondsichel geht um 4:10 Uhr auf. Die ISS ist heute viermal zu sehen. Bereits kurz nach Mitternacht, zwischen 0:26 Uhr und 0:32 Uhr fliegt sie praktisch genau über unsere Stadt hinweg. Um 2:03 Uhr steigt sie noch einmal im Westen auf 28° Grad Höhe auf, wo sie dann um 2:05 Uhr im Erdschatten verschwindet. Ein weiterer schöner Überflug in maximal 33° Grad Höhe über dem Südhorizont findet zwischen 22:00 Uhr und 22:10 Uhr statt. Und zwischen 23:37 Uhr und 23:45 Uhr fliegt sie noch einmal sehr hoch (82° Grad) über unsere Stadt hinweg.

Am Dienstag, den 16. Mai, geht die nur noch zu 14 Prozent beleuchtete Mondsichel um 4:22 Uhr auf, er zeigt maximale Libration in Länge, der Krater Grimaldi steht nahe am Rand. Heute ist die ISS nur zweimal zu sehen: zwischen 1:14 Uhr und 1:17 Uhr steigt sie im Westen auf 74° Grad Höhe auf, bevor sie im Erdschatten verschwindet. Am Abend kann sie zwischen 22:49 Uhr und 22:56 Uhr bei einem Überflug in maximal 70° Grad Höhe beobachtet werden. In der Nacht zum 17. Mai zieht Kleinplanet (20)Massalia dicht am Sternhaufen M 21 vorbei.

Am Mittwoch, den 17. Mai, heute besteht wohl letztmalig vor Neumond die Chance, tief im Osten die um 4:35 Uhr aufgehende Mondsichel zu sehen, sie ist nur noch zu 7 Prozent beleuchtet. Die ISS fliegt bereits zwischen 0:25 Uhr und 0:31 Uhr ein weiteres Mal hoch über unsere Stadt hinweg, um 2:02 Uhr ist sie erneut ganz kurz im Westen zu sehen. Am Abend fliegt sie zwischen 22:00 Uhr und 22:09 Uhr in 56° Grad Höhe über den Himmel hinweg, zwischen 23:36 Uhr und 23:43 Uhr fliegt sie noch einmal über Bad Lippspringe hinweg, um 23:40:52 Uhr befindet sie sich exakt senkrecht über unseren Köpfen.

Am Donnerstag, den 18. Mai, Christi Himmelfahrt, ist die ISS einmal bereits zwischen 1:14 Uhr und 1:16 Uhr kurz im Westen zu sehen. Zwischen 22:48 Uhr und 22:56 Uhr fliegt sie ein weiteres Mal fast genau (87° Grad Höhe) über Bad Lippspringe hinweg.

Am Freitag, den 19. Mai, erreicht der Mond exakt um 17:53 Uhr seine Neumondposition. Die ISS fliegt zwischen 0:25 Uhr und 0:30 Uhr von West nach Süd und erreicht dabei eine Höhe von maximal 67° Grad über dem Horizont. Am Abend fliegt sie in maximal 80° Grad Höhe zwischen 22:00 Uhr und 22:08 Uhr über unseren Himmel hinweg, und zwischen 23:36 Uhr und 23:43 Uhr kommt sie noch einmal, wieder in maximal 80° Grad Höhe, vorbei geflogen.

Am Samstag, den 20. Mai, ist die schmale Mondsichel (nur 2 Prozent beleuchtet) gegen 22:00 Uhr vielleicht erstmalig nach Neumond in nur 5° Grad Höhe im Nordwesten wieder zu sehen. Sie geht gegen 22:50 Uhr unter. Die ISS ist einmal um 1:14 Uhr kurz im Westen zu sehen. Am Abend fliegt sie dann zwischen 22:48 Uhr und 22:55 Uhr in maximal 88° Grad Höhe ein weiteres Mal fast genau über unsere Stadt hinweg.

Am Sonntag, den 21. Mai, ist die Mondsichel am Abend schon zu 14 Prozent beleuchtet und geht erst um Mitternacht unter. Bereits um 21:48 Uhr kommt es zu einer Sternbedeckung eines 6,5mag schwachen Sternleins, die jedoch wahrscheinlich in der noch hellen Dämmerung nicht zu sehen sein wird. Die ISS ist bereits zwischen 0:25 Uhr und 0:28 Uhr im Südwesten zu sehen, am Abend fliegt sie dann exakt um 22:02:43 Uhr über unsere Stadt hinweg, ca. 4 Minuten vorher steigt sie exakt im Westen auf und ca. 4 Minuten später verschwindet sie exakt im Osten.zwischen 23:36 Uhr und 23:41 Uhr erreicht sie beim nächsten Überflug noch einmal eine Höhe von ca. 55° Grad über dem Horizont.

Sonntag, 7. Mai 2023

8. - 14. Mai 2023: Der Himmel über Bad Lippspringe

 Der Mond zieht sich vom Nachthimmel zurück, doch die Nächte werden auch immer kürzer. Die Venus ist immer noch strahlender Abendstern, sie nähert sich immer stärker dem Mars. Die Venus geht kurz vor 1:00 Uhr im Nordwesten unter, Mars gegen 2:00 Uhr. In der Morgendämmerung kann Saturn ab etwa 4:00 Uhr beobachtet werden. Die ISS kann, besonders zum Ende der Woche hin, bei vielen Überflügen beobachtet werden.

Am Montag, den 8. Mai, geht die Sonne um 5:44 Uhr auf und um 21:00 Uhr unter. Danach dauert es noch bis kurz vor Mitternacht, dass es richtig "astronomisch" dunkel wird, und um 3 Uhr beginnt schon wieder die erste Dämmerung. es geht deutlich auf den Sommeranfang zu. Der Mond geht erst um 1:00 Uhr nach Mitternacht auf.  Die ISS fliegt zwischen 2:55 Uhr und 3:00 Uhr in maximal 85° Grad Höhe über uns hinweg, beim nächsten Überflug zwischen 4:27 Uhr und 4:39 Uhr erreicht sie eine Höhe von 74° Grad über dem Horizont.

Am Dienstag, den 9. Mai, ist die ISS einmal gegen 2:09 Uhr kurz im Osten zu sehen, zwischen 3:42 Uhr und 3:49 Uhr erreicht sie beim Überflug eine Höhe von 84° Grad im Süden.

Am Mittwoch, den 10. Mai, fliegt die ISS um 2h:55m:54s exakt über Bad Lippspringe hinweg, kurz vorher steigt sie im Westen auf und fliegt danach schnell Richtung Osten der Sonne entgegen. Bei einem weiteren Überflug zwischen 4:29 Uhr und 4:37 Uhr erreicht sie noch einmal eine Höhe von 48° Grad über dem Horizont. Der abnehmende Mond geht um 2:09 Uhr im Sternbild Schütze auf. Um 3:10 Uhr endet eine Sternbedeckung, der Mond steht dann allerdings nur 4° Grad über dem Horizont.

Am Donnerstag, den 11. Mai, taucht die ISS fast genau im Zenit um 2:07:20 Uhr auf und fliegt in den kommenden vier Minuten schnell nach Osten weiter. Zwischen 3:41 Uhr und 3:49 Uhr fliegt sie in maximal 63° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg. Der noch zu 67 Prozent beleuchtete Mond geht um 2:57 Uhr im Sternbild Steinbock auf, er zeigt maximale Libration in Breite, so dass wir auf seinen Nordpol schauen können.

Am Freitag, den 12. Mai, ist die ISS um 1:21 Uhr ganz kurz im Osten zu sehen, zwischen 2:53 Uhr und 3:01 Uhr fliegt sie in maximal 76° Grad Höhe über unseren Himmel hinweg und am Abend ist sie dann noch einmal zwischen 22:49 Uhr und 22:54 Uhr in maximal 26° Grad Höhe im Süden zu sehen. Der Mond geht um ca. 3:20 Uhr auf, er erreicht heute um 16:28 Uhr das Letzte Viertel, steht dann jedoch bei uns unter dem Horizont.

Am Samstag, den 13. Mai, kann die ISS theoretisch insgesamt fünfmal beobachtet werden. Besonders erwähnenswert ist der erste Überflug: die ISS geht um 0:25 Uhr im Westen auf, steigt auf 14° Grad Höhe und verschwindet dann im Erdschatten. Aus diesem taucht sie um 0:33 Uhr tief im Osten in 15° Grad Höhe auf und verschwindet dann jedoch schnell um 0:35 Uhr hinter dem Horizont. Zwischen 2:06 Uhr und 2:12 Uhr fliegt sie in maximal 85° Grad Höhe über den Himmel hinweg, zwischen 3:40 Uhr und 3:49 Uhr fliegt sie noch einmal in maximal 36° Grad Höhe über den Morgenhimmel hinweg. Am Abend fliegt sie dann einmal zwischen 22:03 Uhr und 22:10 Uhr in maximal 18° Grad Höhe flach in der Abenddämmerung über unseren Himmel, und dann noch ein fünftes Mal zwischen 23:38 Uhr und 23:47 Uhr in maximal 58° Grad Höhe. Der Mond nähert sich am Morgen dem Planeten Saturn, er ist noch zu 44 Prozent beleuchtet und geht gegen 3:45 Uhr auf. In Essen findet heute von 10 - 18 Uhr Europas größte Astronomiemesse statt, das ATT. Aus unserer Region fahren dort mehrere Sternfreunde hin. Ob es - nach Corona - dort wohl dieses Jahr wieder einen neuen Besucherrekord geben wird?

Am Sonntag, den 14. Mai, fliegt die ISS zwischen 1:14 Uhr und 1:23 Uhr ein weiteres Mal exakt über Bad Lippspringe hinweg, zwischen 2:51 Uhr und 3:00 Uhr fliegt sie in 50° Grad Höhe über den Morgenhimmel und zwischen 4:30 Uhr und 4:33 Uhr kann sie ein weiteres Mal am Morgen, allerdings nur in maximal 14° Grad Höhe im Südwesten gesehen werden. Am Abend fliegt sie zwischen 22:50 Uhr und 22:58 Uhr in maximal 44°Grad Höhe über unseren Himmel hinweg. Der Mond hat Saturn überholt und geht um 3:57 Uhr auf.

Mittwoch, 3. Mai 2023

3. Mai 2023: Am Abend geht es weiter....

 Der zu 96 Prozent beleuchtete Mond ist schon in der Dämmerung gut zu sehen. Ein wenig Cirrus beeinträchtigt die Sicht zur Zeit kaum. Hier ein Bild des (fast vollen) Mondes:

Mond am 3. Mai 2023 gegen 21:15 Uhr MESZ


 Auch die Venus leuchtet als strahlender Abendstern. Hier habe ich jedoch kein Foto. Mal sehen, was ich diese Nacht vielleicht noch vor die Linse bekomme.

Dafür habe ich einmal beim Mars vorbei geschaut:

Mars am 3. Mai 2023, bald nach 22 Uhr

Dieses nur drei Minuten lang belichtete Foto zeigt doch schon viele weitere Sterne bis zur 13. Größenklasse mindestens. Laut Stellarium befindet sich obergalb vom Mars auch der Kleinplanet (577)Rhea, dieser ist mit 16mag jedoch zu lichtschwach, um auf diesem Foto sichtbar zu werden.

Als nächstes Objekt habe ich mir den Flammensternnebel ausgesucht. Es handelt sich hier um einen diffusen im Infrarot leuchtenden Nebel, den ich mi meinem Dualbandfilter fotografiert habe. Das war angesichts des hellen Mondes einerseits und dem immer tiefer zum Horizont sinkenden Sternbilds Fuhrmann schon eine kleine Herausforderung. 

Hier ein erstes Zwischenergebnis, nach ca. 30 Minuten Belichtungszeit:

IC 405 (Flammensternnebel) im Sternbild Fuhrmann gegen 22:45 Uhr

Man kann schon einige rötliche Strukturen erkennen. Aber das Bild braucht sicherlich noch einiges mehr an Belichtungszeit.

Und hier das gleiche Objekt nach einer Stunde Belichtungszeit:

IC 405 mit 60 Minuten Belichtungszeit

Etwas mehr Details sind jetzt schon zu erkennen. Doch sicherlich gibt es bessere Nächte für dieses Objekt als heute.

Danach habe ich noch verschiedene andere Objekte probiert. Zunächst habe ich IC 417, den Spinnennebel probiert. Von ihm hatte ich vor ein paar Tagen ein Bild ohne Dualbandfilter gemacht, da war nur der eingebettete Sternhaufen zu sehen, aber kein rötlicher Nebel. Heute, mit Dualbandfilter, war nach einer knappen halben Stunde zwar etwas rot zu sehen, aber dieses Bild lohnt hier (noch) nicht die Veröffentlichung. dafür stand das Objekt mit unter 15° Grad Höhe nun auch zu tief, zu nah am Horizont.

In NGC 4995 sollte sich eine Supernova mit ca. 15mag befinden, die vor wenigen Tagen entdeckt wurde.  Leider steht diese Galaxie heute nur 3° Grad vom Mond entfernt, da war es mir auch nicht vergönnt, ein Foto zu machen. Und als ich dann zu guter Letzt noch ein Foto vom Mond mit meinem Spektiv machen wollte, da war dessen Objektiv durch die Feuchtigkeit leider gutnbeschlagen und es war kein scharfes Bild mehr möglich. 

Naja, es ist schon gut nach Mitternacht, vielleicht ja auch Zeit ins Bett zu gehen. Morgen Heute warten weitere Termine auf mich.




3. Mai 2023: Die Sonne ist aktiv!

 Auf der Sonne ist zur Zeit ordentlich was los. Immer wieder gibt es neue Fleckengruppen. Sonnenflecken gehen einher mit starken Magnetfeldern auf der Sonnenoberfläche, und wie es bei Magnetfelder unterschiedlicher Polung sein kann, kann es auch auf der Sonnenoberfläche zu extremen Spannungen führen, die sich dann in elektromagnetische Entladungen äußern, mit denen auf einem Mal große Mengen an geladenen Teilchen von der Sonne ins Weltall geschleudert werden, sogenannte "coronale mass ejection" (CME), also starke Massenauswürfe der Sonne.

Mit einem einfachen Fernrohr kann man zwar nicht die magnetische Polung der einzelnen Sonnenflecken erkennen, aber es ist manchmal sogar möglich, solche CMEs zu sehen, denn diese zeichnen sich durch helle "Flares" aus, die dann vor dem dunklen Hintergrund der Flecken kurzzeitig erscheinen. Dazu braucht man jedoch viel Glück, um wirklich im entscheidenden Moment die Sonne auch anzuschauen.

Hier ein Foto der Sonne von heute Mittag, das rechts ganz am Rand gerade eine größere Sonnenfleckengruppe am Verschwinden zeigt, diese rotiert jetzt mit der Sonne auf die Rückseite. Und oben links rotiert gleich eine ganze Armada von neuen Flecken in die Sonne hinein. Und wer ganz genau hinschaut, kann auch noch ein paar weitere, aber sehr unauffällige Flecken entdecken.

Sonne am 3. Mai 2023 gegen 12 Uhr MESZ

Wenn es zu größeren CMEs auf der Sonne kommt, steigt die Wahrscheinlichkeit für Polarlichter auch in unseren Breiten. Im Moment wird die Wahrschenlichkeit für einen Flare der Stärke M mit 50 Prozent für die nächsten 24 Stunden angegeben. Vielleicht ist in den kommenden Tagen sogar noch etwas mehr drin. Wenn diese Flecken auch in 2 bis 3 Tagen noch aktiv sind, stehen sie auch so gut, dass die CMEs durchaus genau in Richtung Erde geschleudert werden. Dann noch einmal ca. 2 Tage abwarten und  es könnte tatsächlich zu neuen Polarlichtern kommen, also vielleicht schon am kommenden Wochenende oder zu Wochenbeginn. Doch da sind durchaus noch ein paar "wenn..." enthalten. Die CMEs müssen natürlich so auf der Erde eintreffen, dass es dann bei uns Nacht ist und Polarlichter auch tatsächlich sichtbar werden können, der Himmel darf nicht bedeckt sein und wir haben am Freitag auch noch Vollmond, der könnte gerade schwächere Polarlichter doch gut überstrahlen.

Merh Informationen zu Sonnenflecken, CMEs und möglichen Polarlichtern findet man in englischer Sprache auf der Webseite spaceweather.com. Von diese Seite stammt auch das folgende Bild der Sonne von heute, aufgenommen mit Profiteleskopen und eingeblendet mit den Bezeichnungen der einzelnen Sonnenfleckengruppen:


 

Montag, 1. Mai 2023

30. April 2023: Chinesische Raumstation über Bad Lippspringe

 Am 30. April konnte ich einen abendlichen Überflug der chinesischen Raumstation Tiangong verfolgen. "Überflug" ist dabei eigentlich nicht ganz richtig. Die Raumstation war zwar bei uns sichtbar, sie flog in diesem Moment jedoch  sehr weit südlich, zwischen Sardinien und Korsika übers Mittelmeer hinweg. In südlicher Richtung erreichte sie nur eine maximale Höhe von 13° Grad über unserem Horizont, was nicht wirklich viel ist. In ihrer Umlaufbahn um die Erde bleibt sie stest viel näher am Äquator als zum Beispiel die ISS. Die ISS kann ja tatsächlich exakt über unsere Stadt hinweg fliegen, die Tiangong wird jedoch kaum höher am Horizont aufsteigen als heute.

Die Raumstation war von uns über 1200 Kilometer entfernt. Die Höhe ihrer Umlaufbahn beträgt zwischen 372 und 380 Kilometer über der Erdoberfläche, also etwas tiefer als die ISS, welche mit ca. 417 km Höhe die Erde umkreist.

Hier ein paar Bilder vom Überflug. Die Bilder wurden jeweils 6 Sekunden bei ISO400 mit Blende 2,8 belichtet. Zum Einsatz kam meine Canon RP mit einem Sigma 20mm Weitwinkelobjektiv.

Die Tiangong ist der helle Strich etwas links von der Mitte des Bildes...

Sie fliegt von rechts nach links (also von Westen nach Osten)

 

Hier wird die Tiangong immer lichtschwächer, da sie in den Erdschatten eintritt:


Eigentlich hatte ich auf richtig klaren Himmel gehofft- Doch leider verzogen die Schleierwolken sich den ganzen Abend nicht. Ich hatte versucht, lichtschwache Galaxien zu fotografieren, die kamen durch die Schleierwolken und vielleicht das doch schon recht helle Mondlicht, doch nicht so wirklich zur Geltung, da sie sich kaum vom Himmelshintergrund abheben konnten.