M101 ist eine ca. 21 Millionen Lichtjahre entfernte Galaxie im Sternbild Große Bärin. Wir schauen praktisch von oben auf die Galaxie herunter, so dass wir ihre Spiralarme gut sehen können. M101 wird auch "Feuerrad-Galaxie" genannt, eine durchaus zutreffende Bezeichnung wie ich finde.
Von M101 gibt es phantastische Aufnahmen des Hubble-Teleskops, welche die ganze Pracht dieser Galaxie zeigen. Mit 7,5mag leuchtet die Galaxie insgesamt jedoch so hell, dass sie auch schon mit einem einfachen Fernglas am Himmel gefunden werden kann.
Am 19. Mai wurde in dieser Galaxie eine Supernova entdeckt, da strahlte sie bereits mit 14,9mag. Die Fachastronomen haben sofort begonnen, nach älteren Aufnahmen dieser Galaxie und der möglichen Supernova zu suchen, Auch Amateurastronomen sind aufgefordert, in ihren Bildern zu suchen. Vielleicht lässt sich so die "Vorgeschichte" dieser Supernova noch detaillierter untersuchen.
Als ich die Galaxie am Abend des 20. Mai nach 23 Uhr fotografieren wollte, habe ich zunächst geflucht. Das gelang nämlich zunächst nicht, da sich die Galaxie und das Sternbild der Großen Bärin zunächst praktisch genau senkrecht über unseren Köpfen im Zenit befand. Die azimutale Montierung der Vespera hat dort in dieser Höhe, bauartbedingt, keine Möglichkeit einer exakten Nachführung. Doch eine gute Stunde später hat es geklappt. Gut 22 Minuten konnte mein Gerät der Galaxie folgen, dann zogen Wolken auf. Hier mein Ergebnis:
M101 mit Supernova SN2023ixf (Kamera: Vaonis Vespera, 50mm Öffnung, f=200mm, Stack aus 135 Einzelbildern zu jeweils 10 Sekunden, 21. Mai 2023, 0:28 Uhr MESZ) |
Hier einmal zum Vergleich ein früheres Foto von mir, vom 15. Juni 2022
M101 ohne Supernova (30 Minuten belichtet) |
Die Supernova ist wirklich hell, für mich scheint sie bereits deutlich heller als 14mag zu sein. In Stellarium werden die beiden Sterne, die sich im oberen Bild ungefähr jeweils an dem anderen Ende der roten Markierungen befinden, mit 13,8mag (waagrechter Strich) bzw. 13,3mag (senkrechter Strich) angegeben. Liegt die Supernova nicht irgendwo dazwischen, oder ist sie noch heller? Ein Astrofreund, der sie ein paar Stunden später in der gleichen Nacht fotografiert hat, schätzte ihre Helligkeit bereits auf 12,5mag.
Es wird spannend bleiben, sie in den nächsten Tagen zu verfolgen, hoffentlich spielt das Wetter mit und auch zu schauen, was so alles an weiteren Beobachtungen und wissenschaftlichen Ergebnissen herauskommen wird. Sucht man im Internet nach "SN2023ixf" gibt es schon viele, viele Treffer.
Möglicherweise ist diese Supernova für uns die dichteste in den letzten
zehn Jahren, habe ich in amerikanischen Webseiten gelesen. Ich möchte nicht wissen, was passiert, wenn es mal wieder eine Supernova in unser eigenen Galaxie geben sollte.
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