Sonntag, 27. September 2020

28. September - 4. Oktober 2020: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche haben wir Vollmond. Der Mond beherrscht die ganzen Nächte mit seinem hellen Leuchten. Von den Planeten sind Jupiter und Saturn zunächst im Süden/Südwesten zu sehen, Jupiter geht bereits vor Mitternacht unter, Saturn folgt ihm etwas später. Der Mars geht vor 20 Uhr im Osten auf und ist praktisch die ganze Nacht über zu sehen. Am Morgen ab ca. 4:00 Uhr steigt die Venus als strahlender Morgenstern im Osten auf. Die Fernrohrplaneten Uranus und Neptun können ebenfalls fast die ganze Nacht beobachtet werden. Die ISS ist bei abendlichen Überflügen gut zu beobachten.

 Am Montag, den 28. September, geht die Sonne um 7:21 Uhr auf und um 19:08 Uhr unter, die Tage sind jetzt deutlich kürzer als 12 Stunden. Der Mond geht um 18:34 Uhr auf und ist zu 92 Prozent beleuchtet. Zwischen 20:12 Uhr und 20:18 Uhr fliegt die ISS fast exakt über Bad Lippspringe hinweg, um 20:15:53 Uhr fliegt sie mit 89° Grad Höhe fast genau durch den Zenit.

Am Dienstag, den 29. September, steigt die ISS um 21:00 Uhr im Westen auf, um 21:05 Uhr verschwindet sie im Süden in 55° Grad Höhe im Erdschatten. Nach Sonnenuntergang sind bei Jupiter bis 20:11 Uhr nur drei Monde zu sehen, Europa wandert vor dem Planeten vorbei, von 19:58 Uhr bis 22:49 Uhr fällt dabei Europas Schatten auf den Planeten.

Am Mittwoch, den 30. September, fliegt die ISS zwischen 20:14 Uhr und 20:19 Uhr in maximal 71° Grad Höhe über unseren Abendhimmel hinweg. Der schon zu 99 Prozent beleuchtete, fast volle Mond zeigt heute Abend auch maximale Libration in Breite, so dass sein Nordpol sichtbar wird. Bei Jupiter wird der Mond Ganymed bis 21:58 Uhr verfinstert.

Am Donnerstag, den 1. Oktober, ist exakt um 23:05 Uhr Vollmond. Die ISS fliegt zwischen 19:26 Uhr und 19:34 Uhr in maximal 82° Grad Höhe sehr hoch über unseren Abendhimmel hinweg.

Am Freitag, den 2. Oktober, fliegt die ISS zwischen 20:16 Uhr und 20:21 Uhr in nur noch maximal 44° Gard Höhe über unseren Abendhimmel hinweg. Der Mond steht am Abend nur 4° bis 5° Grad vom Mars entfernt.

Am Samstag, den 3. Oktober, geht in der Frühe die Venus (-4.1mag) nur 6' Bogenminuten südlich an Regulus (1.3mag) vorüber.  Die ISS fliegt zwischen 19:28 Uhr und 19:36 Uhr in maximal 57° Gard Höhe über unseren Abendhimmel hinweg. Ab 19:39 Uhr wandert der Schatten von Jupitermond Io über den Planeten.

Am Sonntag, den 4. Oktober, kommt es zwischen 1:46 Uhr und 2:53 Uhr zu einer Bedeckung eines 4.5mag hellen Sterns durch den Mond. Am Abend geht der Mond, immer noch zu 92 Prozent beleuchtet, um 20:10 Uhr auf. Die ISS fliegt zwischen 20:18 Uhr und 20:23 Uhr in maximal 22° Grad Höhe nur noch knapp oberhalb von Jupiter und Saturn über unseren Abendhimmel hinweg.


Samstag, 26. September 2020

26. September 2020: International Observe the Moon Night

 Heute veranstaltet die NASA zum wiederholten Male eine "International Observe the Moon Night", eine internationale "Beobachte den Mond"-Nacht. 

Leider ist das Wetter hier bei uns bewölkt. Und wegen der Corona-Pandemie fallen viele eigentlich geplante Veranstaltungen aus oder finden nur virtuell statt.

Der Deutschlandfunk berichtet über diese "Internationale Nacht des Mondes".

Hier geht es zur offiziellen Webseite der NASA für diese Aktion, ab 23:30 Uhr gibt es dort auch eine Live-Sendung von NASA TV:

https://moon.nasa.gov/observe-the-moon-night/

Wer etwas Englisch kann, für den hat die NASA hinter dem folgenden Link zehn Tipps bereit, bei dem schlechten Wetter hier passt für uns am besten wohl Tipp 4 "Relax on your couch":

 https://moon.nasa.gov/observe-the-moon-night/participate/10-ways-to-observe-the-moon/

 Und wer gerne schöne Mondfotos anschauen möchte, dem sei dieses kleine Ebook von Robert Reeves empfohlen (auch auf englisch).


Die Jahrbücher für 2021 sind da!

In den Geschäften fängt es schon wieder an mit "Weihnachten".  Astronomisch haben wir zwar gerade erst Herbstanfang gehabt, aber an vielen Orten gibt es schon Spekulatius-Gebäck, Adventskalender oder auch Weihnachtsmänner aus Schokolade.

Und so sind jetzt auch schon die astronomischen Jahrbücher für 2021 erschienen.

Natürlich gibt es viele Informationen auch online, tagesaktuell. Für mich machen die Jahrbücher jedoch immer noch großen Sinn. Sie beschreiben viele Ereignisse, die am Himmel passieren, ausführlich im vorraus. Dies hilft bei der Planung, wann es was am besten zu beobachten gibt. Dies kann bei der Vorbereitung gut helfen:

Wann lohnt sich eine Wochenendreise in einen dunklen Sternenpark? Wann gibt es dazu eine geeignete Zeit um Neumond herum? Wann stehen im nächsten Jahr die Planeten gut beobachtbar am Himmel? Gibt es vielleicht ganz besondere Ereignisse, wie Mond- oder Sonnenfinsternisse?

Für mich zählen dabei nicht nur die Daten und Fakten allein, für mich beginnt damit auch immer schon die Zeit der Vorfreude auf all das, was demnächst kommen wird. Und bekanntlich zählt die Vorfreude zu den schönsten Freuden auf dieser Erde.

Hier eine kurze Beschreibung meiner Lieblingsbücher:

Das Kosmos Himmelsjahr 2021


Dieses Buch erscheint schon seit 111 Jahren. Die Textzusammenstellung in diesem Jahr stammt von Hans-Ulrich Keller und Erich Karkoschka. Auf der zugehörigen Webseite des Verlages heisst es: Kalenderdaten: Der Beginn der Jahreszeiten, alle Fest- und Feiertage sowie chronologische Angaben. Sonne und Mond: Auf- und Untergangszeiten, Stellung im Tierkreis, tägliche Mondphasen und Finsternisse. Planetenlauf: Bahn der Planeten durch die Sternbilder, wann man sie sehen kann und wo sie sich treffen. Sterne und Sternbilder: Mit übersichtlichen Sternkarten, ausführlichen Beschreibungen und Fernrohrtipps. Monatsthemen: spannende Berichte über astronomische Phänomene im Alltag und die Rätsel des Weltalls. Himmlisches Highlight im Jahr 2021: Die partielle Sonnenfinsternis am 10. Juni.

Mich überzeugt dieses Buch seit Jahren durch die vielen schönen Grafiken, welche zum Beispiel auf besondere Konstellationen am Himmel hinweisen. Schnell kann man erkennen, wie dicht manchmal die Mondsichel neben den Planeten entlang zieht. 

Für jeden Monat gibt es ausführliche Beschreibungen, ob und wo die Planeten sichtbar sein werden, wann sie auf- oder untergehen. Gerade für Anfänger in der astronomischen Himmelsbeobachtung können diese Hinweise sehr hilfreich sein. Und auch den erfahrenen Beobachtern geben sie eine erste Orientierung.

Sehr lehrreich sind auch die zusätzlichen Aufsätze ("Monatsthemen"), in denen entweder auf konkrete Ereignisse ausführlicher eingegangen wird (z.B. "Die ringförmige Sonnenfinsternis vom 10. Juni 2021") oder auch wichtige Themen des zurückliegenden Jahres eingegangen wird (z.B. "Beteigeuze - mächtiger Riese am Firmament"). 

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Ein zweites Buch aus dem Kosmos Verlag gehört ebenfalls zu meinen Favoriten: 

Der Sternenhimmel 2021


Auch dieses Buch erscheint schon im 81. Jahrgang. Zur Zeit wird es geschrieben von Hans Roth, einem Amateurastronomen aus der Schweiz. Leider ist dieses Buch mit 36,00 Euro schon deutlich teurer als das Himmelsjahr.

Dieses Buch sieht für viele Anfänger wohl zunächst etwas "langweilig" aus, enthält es doch lange nicht so viele Bilder wie das Himmelsjahr. Für mich ist es jedch eine wahre "Fundgrube": Enthält es doch für jeden Tag des Jahres ein Auflistung besonderer Ereignisse, und dieses zeitlich sortiert auf die Minuten genau. Für eine detailliertere Vorbereitung auf bestimmte Ereignisse aus meiner Sicht jedoch unbedingt notwendig. Ich benutze gerade dieses Buch häufig für meine wöchentliche Himmelsvorrausschau. Hier findet man zum Beispiel genau die Daten von wann bis wann der Schatten eines Jupitermondes über den Planeten zieht.

Auch enthält es weitaus detailliertere Informationen über die Bewegung des Mondes, der Planeten und insbesondere Kleinplaneten als das Himmelsjahr. Das Buch wird ergänzt durch eine eigene Webseite, auf der man ggf. auch Fehlerberichtigungen findet: https://www.sternenhimmel.info

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Erlaubt mir noch eine Bitte zum Schluss:

Wenn Ihr Euch diese Bücher zu Weihnachten wünscht - oder auch jetzt schon gleich kaufen wollt - unterstützt bitte auch Euren örtlichen Buchhandel! Lasst uns gemeinsam dafür kämpfen, dass Arbeit und Arbeitsplätze auch hier am Ort bleiben. Und nur wenn diese Bücher auch hier lokal bestellt und nachgefragt werden, werden sie auch hier im Regal stehen - und so vielleicht den einen oder anderen, der sich bislang noch nicht so sehr für die Astronomie interessiert hat, von unserem schönen Hobby überzeugen!

Freitag, 25. September 2020

25. September 2020: Der Mond hinter Wolken

 Heute Abend ist es leider stark bewölkt. Doch für einen kleinen Moment war wenigtens etwas vom Mond zu sehen:

Mond am 25.9.2020, 21:45 Uhr, Nikon P950, f/6.3, 1/13 sec, ISO-180, 268mm (entspr. 1500mm Kleinbild)

 

Ich wünsche allen Freunden meines Blogs noch einen  schönen Abend und ein erholsames Wochenende!

19. September 2020: ISS und Nordamerikanebel

 Endlich bin ich dazu gekommen, noch ein paar weitere Astroaufnahmen aus der Kamera zu holen und sie zur Veröffentlichung hier im Blog aufzubereiten. Alle Bilder enttanden am 19. September.

Zunächst "ein" Foto vom Überflug der ISS an diesem Abend:

Strichspur der ISS über den Südhimmel

Ich muss zugegeben, ich habe im Computer gnadenlos den Kontrast hochgeregelt´und den Himmel abgedunkelt, um dieses Foto so darzustellen.

Außerdem ist es in Wirklichkeit gar nicht ein einziges Foto, sondern zusammengesetzt aus vier Bildern, die jeweils dreißig Sekunden belichtet wurde. Das "Zusamensetzen" habe ich mit der Software "Sequator" gemacht. Ein einfach zu erlernendes Programm für das "Stacken", also zusammensetzen von Sternfeldaufnahmen.

Die Einzelbilder sahen eher so aus:

Einzelbild, Canon 5D Mark II, 20mm, f/2, ISO800, 30sek

Unterhalb der ISS ist der hellste "Stern" unser Planet Jupiter, etwas weiter nach links ist Saturn zu sehen. Über den beiden und der Spur der ISSist sogar andeutungsweise die Milchstrasse zu erkennen.

Und hier noch ein anderes Bild der Milchstrasse. So sieht sie zur Zeit bei uns gegen 22 Uhr im Zenit (also genau über unseren Köpfen) aus:

Milchstrasse rund um Deneb im Schwan (Canon 5D Mark II, 50mm, f/2.5, ISO-3200, 30sec, LX3-Nachführung, Stack aus 20 Aufnahmen)

 Deneb, der hellste Stern des Schwan steht etwas rechts von der Mitte des Bildes. Für dieses Bild wurden zwanzig Einzelbilder gestackt. Schaut man sich dieses Bild in der Vergrößerung etwas genauer an, erkennt man sofort, dass selbst teure "APO"-Objektive nicht vor Abbildungsfehlern gefeit sind. Nur in der Bildmitte sind die Sterne wirklich punktförmig, je weiter man nach außen kommt, desto eher ähneln die Sterne davonfliegendenden Schwalben. 

Durch das Zusammensetzen der Bilder werden hier übrigens Sterne sichtbar, die nur 12mag Helligkeit oder ogar noch weniger haben. Man kann also schon wirklich "tief" in den Himmel hineinschauen, "deep-sky" also.

Hier noch ein fast 1:1 Ausschnitt aus dem Bild mit einer kleinen Erläuterung. NGC7000 ist die Bezeichnung für den sog. "Nordamerikanebel". Erkennen Sie die Ähnlichkeit?

Deneb und Nordamerikanebel

Der "Nebel" ist im Gegensatz zu den bekannten Landkartenbildern etwas nach vorne oder unten gekippt, aber der "Golf von Mexiko" ist gut zu erkennen.


Sonntag, 20. September 2020

21.-23. September: "Mit Mundschutz in die Schwerelosigkeit"

Seit ein paar Tagen steht ein ganz besonderes Flugzeug bei uns.  Ein Flugzeug im Dienst der Wissenschaft mit einem ganz speziellen Auftrag, bei uns auf dem Paderborner Flughafen:

     
In der hintersten Ecke des Flughafens habe ich den Flieger entdeckt.


"Air Zero G"


"Zero G" steht für "Null Schwerelosigkeit". Diese spezielle "Königen der Lüfte" wird für "Parabelflüge" verwendet. 

Normalerweise startet sie von Frankreich aus, sie ist ja auch in Frankreich registriert "F - WNOV" lautet die Kennung dieser Maschine.

Genutzt wird sie von der DLR, dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt. Die DLR hat aus Anlaß der Standortverlagerung nach Paderborn eine ausführliche Presseerklärung veröffentlicht, in der auch geplante Experimente an Bord beispielhaft vorgestellt werden.

Hier eine kurze Zusammenfassung der DLR-Meldung:

  • Der für Anfang September geplante Parabelflug in Bordeaux findet nun aufgrund der stark gestiegenen Anzahl an Covid-19-Infektionen in Frankreich vom 16. bis zum 24. September 2020 vom Flughafen Paderborn-Lippstadt Airport statt.
  • An drei geplanten Flugtagen sollen acht technologische, physikalische und materialwissenschaftliche Experimente von Wissenschaftsteams aus ganz Deutschland durchgeführt werden.
  • Neben der Durchführung der Kampagne in Deutschland sorgen zahlreiche Sicherheitsvorkehrungen auf dem Parabelflug für Sicherheit.
  • Schwerpunkt: Raumfahrt

In einem weiteren Artikel stellt die DLR den Nutzen dieser Experimente insbesondere im Vergleich zum Experimentieren auf der Internationale Raumstation (ISS) dar. Auf dieser Seite findet man auch weitere Informationen zu Parabelflügen und Broschüren zum download.

Vom 21. bis 23. September sollen die Parabelflüge über dem Atlantik stattfinden. Es wird spannend sein, diese jeden Tag ab etwa 9:30/10:00 Uhr über die Webseite Flightradar zu verfolgen.

**********  Ergänzung vom 21. September **********************

 So sieht die Aufzeichnung des Fluges bei Flightradar aus (das Flugzeugt ist zunächst von Paderborn zu einem kleinen Industrieflughafen in der Nähe von Paris geflogen. Danach begann der eigentliche Parabelflug über dem Atlantik:

(c)flightradar24.com

 

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Der Flieger selbst ist übrigens schon "uralt". Der Airbus gehörte ursprünglich der DDR-Fluggesellschaft "Interflug", von 1991 bis 2011 wurde das Flugzeug dann unter dem Namen "Konrad Adenauer" von Bundespräsidenten und Bundeskanzler(in) genutzt.

Wenn Sie zuviel Geld haben, können Sie sich übrigens auch eine Parabelflug kaufen. In Orlando, USA gibt es die ab ca. 11.998 €, ab Russland sogar schon zum Schnäppchenpreis von 5.900 €.

21. - 27. September: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche haben wir Herbstanfang, die Nächte sind jetzt wieder länger als der Tag. Der Mond nimmt Abend für Abend wieder zu. Von den großen Planeten sind Jupiter und Saturn nach Sonnenuntergang im Süden zu sehen, beide Planeten können bis nach Mitternacht beobachtet werden. Mars geht gegen 20:30 Uhr im Osten auf und ist praktisch die ganze Nacht über zu beobachten. Die Venus ist ab ca. 3:30 Uhr strahlender Morgenstern. Die ISS kann bei abendlichen Überflügen beobachtet werden.

Am Montag, den 21. September, geht die Sonne und 7:10 Uhr auf und um 19:25 Uhr unter. Der Mond ist zu 25 Prozent beleuchtet und geht um 21:34 Uhr unter. Zwischen 20:54 Uhr und 20:58 Uhr zieht die ISS in maximal 51° Grad Höhe (oberhalb von Atair im Adler) hoch über unseren Abendhimmel.

Am Dienstag, den 22. September, ist Herbstanfang. Heute um 15:30 Uhr erreicht die Sonne den Himmelsäquator und wandert dann weiter nach Süden, so dass bei uns die Nächte wieder länger dauern als die Tage. Monduntergang ist heute um 22:06 Uhr. Bei Jupiter wird ab 19:49 Uhr der Mond Kallisto verfinstert und bis 20:12 Uhr wandert noch der Schatten von Europa über den Planeten. Zwischen 20:06 Uhr und 20:12 Uhr zieht die ISS in maximal 39° Grad Höhe (unterhalb von Atair im Adler) über unseren Abendhimmel. Beim nächsten Erdumlauf steigt sie ab 21:42 Uhr kurz im Westen in Richtung Wega fliegend auf, verschwindet aber schon um 21:45 im Erdschatten.

Am Mittwoch, den 23. September,  zieht zwischen 20:55 Uhr und 21:00 Uhr die ISS in maximal 77° Grad Höhe (quer durch das Sternbild Leier) über unseren Abendhimmel hinweg. Der Mond geht um 22:48 Uhr unter. Abends steht Saturnmond Tethys in westlicher Elongation.

Am Donnerstag, den 24. September, steht der Mond am Abend in der Nähe von Jupiter. Er hat bereits am frühen Morgen um 3:55 Uhr das Erste Viertel erreicht, jetzt am Abend ist er dann zu 57 Prozent beleuchtet und geht um 23:41 Uhr unter. Er zeigt maximale Libration in Länge, das Mare Crisium steht weit ab vom Mondrand. Zwischen 20:07 Uhr und 20:14 Uhr zieht die ISS in maximal 65° Grad Höhe (quer durch das Sommerdreieck) über unseren Abendhimmel. Abends steht Saturnmond Tethys in östlicher Elongation und Mond Titan zieht südlich am Planeten vorüber. Um 21:55 Uhr beginnt ein Durchgang von Io vor der Jupiterscheibe, Ios Schatten wandert ab 23:11 Uhr über die Planetenscheibe.

Am Freitag, den 25. September, ist der Mond an Jupiter vorbei gezogen und steht südlich von Saturn, er geht erst deutlich nach Mitternacht unter. Abends steht Saturnmond Tethys in westlicher Elongation. Jupitermond Io wird bis 22:35Uhr von Jupiters Schatten verfinstert. Die ISS steigt ab 20:57 Uhr genau im Westen steil auf und fliegt um 21:01 Uhr direkt über Bad Lippspringe hinweg, fliegt also in 90° Grad Höhe genau durch den Zenit über unseren Köpfen. Auf "halber Höhe" Richtung Osten verschwindet sie dann im Erdschatten.

Am Samstag, den 26. September, ist der Mond am Abend zu 77 Prozent beleuchtet. Zwischen 20:09 Uhr und 20:16 Uhr fliegt die ISS noch einmal mit fast 86° Grad Höhe fast genau über unsere Stadt hinweg. Um 22:49 Uhr bedeckt der Mond ein 7.2mag schwach leuchtendes Sternchen (SAO 189613). Die NASA ruft heute auf zu einer "International Observe the Moon Night".

Am Sonntag, den 27. September, ist der Mond am Abend schon zu 85 Prozent beleuchtet. Um 23:25 Uhr bedeckt er den 4.7mag hellen Stern eta im Steinbock. Die ISS fliegt zwischen 20:58 Uhr und 21:03 Uhr in maximal 82° Grad Höhe sehr hoch über unsere Stadt hinweg.

20. September 2020: Der Mond am Abendhimmel

 Wie tief der Mond im Spätsommer am Abend steht, konnte ich in diesen Tagen deutlich selbst merken. Von meinem Garten aus ist er durch die Gebüsche und Bäume auf den benachbarten Grundstücken kaum zu sehen. Mit etwas Glück sind mir jedoch zwei Fotos gelungen:

Der Mond am Abend des 20. September 2020.

 

Durch diese kleine Lücke hindurch gelang mir dann sogar noch eine Teleaufnahme aus freier Hand:

Mond (Nikon P950, 357mm, 1/15sec,f/6.5, ISO-100)



Mittwoch, 16. September 2020

16. September 2020: Mondsichel und Venus

 

Am Wochenende schrieb ich in meiner Wochenvorausschau noch "...ist die nur noch zu 3 Prozent beleuchtete Mondsichel in der Morgendämmerung wohl kaum noch zu finden." 

Heute früh habe ich mich eines besseren belehren lassen. Klar und deutlich stand die schmale Mondsichel über den benachbarten Häusern im Osten.

Das ist ganz klar der Vorteil im Herbst. Da steht am frühen Morgen die scheinbare Bahn des Mondes (und der Planeten) am Himmel, die auch Ekliptik genannt wird, sehr steil über dem östlichen Horizont. Dadurch steht der Mond recht hoch über der Sonne, bei Sonnenaufgang hat er schon eine Höhe von 15° Grad erreicht. So kann er sich doch noch von den hellen Sonnenstrahlen in der Morgendämmerung gut abheben.

Einen entsprechenden Effekt gibt es im Frühjahr am Abendhimmel, da lässt sich die schmale Mondsichel besonders gut an den Tagen nach Neumond beobachten.

Auch ein Foto war nicht besonders schwierig:

Mond und Venus am Morgen des 16. September 2020

Die Mondsichel war nur noch zu knapp 3 Prozent beleuchtet. Morgen ist Neumond.Von der exakten Neumondposition waren wir zum Zeitpunkt des Fotos weniger als 31 Stunden entfernt.

Und hier noch ein Bild des Mondes in Großaufnahme. Obwohl seine Sichel fast nur noch einen "Strich in der Landschaft" darstellt, sind doch eine Krater mit ihren Höhen und Tiefe zu erkennen.

Zu knapp 3 Prozent beleuchtete Mondsichel

 Die spannende Frage wird jetzt sein, wann ist der Mond nun nach dem Neumond morgen das erste mal wieder am Abendhimmel zu sehen? Da am Abenhimmel im Herbst die Ekliptik sehr flach verläuft, wird das wahrscheinlich am 18. Septembers (gut 31 Stunden nach Neumond) noch nicht der Fall sein. Auch da ist die Mondsichel wieder zu drei Prozent beleuchtet, steht jedoch bei Sonnenuntergang nur 8° Grad hoch, also nur halb so hoch wie heute.

Auch am 19. September steht die Mondsichel bei Sonnenuntergang nur gut 10° Grad über dem Horizont. Dann ist sie jedoch schon zu acht Prozent beleuchtet und sollte so doch eher zu finden sein. ich lasse mich aber gerne wieder eines besseren belehren.

Montag, 14. September 2020

14. September 2020: Mond und Venus am frühen Morgen

 

Manchmal habe ich soviel zu tun, dass ich leider nicht zum nächtlichen Sternegucken komme. So war es leider die letzten Tage einschließlich des Wochenendes. Jammerschade, haben wir doch noch einmal eine richtige "Schönwetter-Katastrophe". Doch heute früh hatte ich endlich wieder etwas Zeit und konte mit meiner Kamera die schöne Begegnung von Mond und Venus einfangen.

Mond und Venus gegen 6:00 Uhr früh mit einem 24mm Weitwinkel aus meinem Dachfenster heraus fotografiert.

 

  Dieses erste Bild vermittel einen guten Eindruck wie nah sich die beiden heute früh gekommen sind. Auf dem nächsten Bild sind beide nocheinmal, diesmal mit etwas mehr Tele aufgenommen:

Mond und Venus mit 105mm Brennweite fotografiert

Auf diesem Bild kann man die Sichel des Mondes gut erkennen. Sichtbar ist aber auch der durch das von der Erde reflektierte Licht ("Erdlicht") dunklere Teil des Mondes.

Eine kleine Überraschung gab es, als ich mein Fernglas heraus holte und zm Mond blickte:

Mond mit Stern

Der kleine Stern oberhalb des Mondes trägt den Namen "Asellus Borealis", eine Bezeichnung aus der alten griechischen Mythologie. Wissenschaftlich wird er auch als Stern "Gamma" im Sternbild Krebs bezeichnet. Er hat eine Helligkeit von 4.7mag. Bei uns ist der Mond an diesem Tag knapp unterhalb dieses Sterns durchgezogen. Etwa auf einer Linie Karlshausen – Daun – Koblenz – Bad Hersfeld – Halle (Saale) kam es zu einer "streifenden Sternbedeckung" exakt am Mondrand, südlich davon wurde der Stern vom Mond für eine längere Zeit komplett bedeckt. Diese streifende Sternbedeckung wurde tatsächlich in Belgien gefilmt, hier der Link zu einem tollen YouTube-Video.

Ich habe diese Foto auch noch einmal etwas bearbeitet, um - trotz der Überbelichtung, um den kleinen Stern sichtbar zu machen - auch einige Monddetails herauszuarbeiten:

Mond mit Kratern

Der große Krater, der im rechten Teil des Bildes noch ganz umschlossen zu sehen ist, trägt den Namen "Schickard", nach einem Mathematiker und Astronomen aus Baden-Württemberg.  Er lebte von 1592 bis 1635 und wurde von Kepler als "beidhändiger Philosoph" bezeichnet. Mehr über seinoft von tragischen Schicksalsschlägen gezeichnetes Leben finden Sie bei Wikipedia.

Sonntag, 13. September 2020

14. - 20. September 2020: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche haben wir Neumond. Die Nächte eignen sich also gut zur Beobachtung lichtschwacher Objekte am Himmel. Befinden Sie sich an einem wirklich dunklen Standort, können Sie die Milchstrasse mit bloßem Auge sehen! Von den hellen Planeten leuchtet am Abend Jupiter am auffälligsten. Er verschwindet erst gegen 0:30 Uhr im Südwesten, der etwas lichtschwächere Saturn folgt ihm und geht gegen1:15 Uhr unter. Der rötliche Mars geht gegen 21:00 Uhr im Osten auf und steigt im Laufe der Nacht immer höher auf. Die strahlende Venus als Morgenstern kann ab etwa 3:15 Uhr ebenfalls im Osten gefunden werden. Die ISS ist erst in der zweiten Wochenhälfte bei abendlichen Überflügen zu sehen.

 Am Montag, den 14. September, geht die Sonne um 6:58 Uhr auf und um 19:41 Uhr unter. Der helle Tag ist jetzt nur noch wenig über 12 Stunden lang, in der kommenden Woche haben wir bereits Herbstanfang mit der Tag- und Nachtgleiche.  Die Mondsichel steht heute früh um 5:00 Uhr nur 4° Grad oberhalb der Venus. Sicherlich ein besonders schöner Anblick für Frühaufsteher.

 Am Dienstag, den 15. September, ist die Mondsichel am Morgen nur noch zu 8 Prozent beleuchtet. Am Abend kann man bei Jupiter beobachten, wie die Monde Ganymed und Europa dicht aneinander vorbei ziehen (exakt 21:41 Uhr), Ganymed zieht von außen nach innen.

 Am Mittwoch, den 16. September, ist die nur noch zu 3 Prozent beleuchtete Mondsichel in der Morgendämmerung wohl kaum noch zu finden. Mathematisch geht sie um 5:05 Uhr auf. In der Praxis dauert es jedoch noch etliche Minuten, bis sie über der Egge zu sehen sein könnte.

 Am Donnerstag, den 17. September, ist Neumond. Exakt um 13 Uhr  erreicht der Mond diese Position. Jupitermond Io zieht ab 20:02 Uhr vor der Planetenscheibe vorüber, ab 21:16 Uhr wandert auch Ios Schatten über den Planeten. zwischen 20:50 und 20:52 kann heute vielleicht die ISS am Abendhimmel kurz gesehen werden, sie fliegt jedoch noch unterhalb von Jupiter und Saturn über den himmel.

 Am Freitag, den 18. September, ist bei Jupiter am Abend zunächst der Mond Io verfinstert. Io taucht ab 20:40 Uhr neben Jupiter wieder auf. Die ISS ist zwischen 21:38 Uhr und 21:40 Uhr ganz kurz im Südwesten am Aufsteigen zu sehen, verschwindet dann jedoch schnell im Erdschatten. Die nur zu 3 Prozent beleuchtete Mondsichel geht um 20:25 Uhr unter, wird aber kaum zu sehen sein.

 Am Samstag, den 19. September, geht die zu 8 Prozent beleuchtete schmale Mondsichel um 20:45 Uhr unter, heute sollte sie durchaus zu finden sein. Zwischen 20:51 Uhr und 20:55 Uhr kommt es zu einem schönen Überflug der ISS am Abendhimmel, in maximal 28° Grad Höhe, also schon deutlich oberhalb von Jupiter und Saturn.

 Am Sonntag, den 20. September, kommt es um 19:58 Uhr zu einer Bedeckung des 5.5mag hellen Sterns mü Librae durch den Mond. Die Mondsichel ist zu 16 Prozent beleuchtet und geht kurz nach 21:00 Uhr unter. Die ISS fliegt zwischen 20:04 Uhr und 20:10 Uhr knapp oberhalb von Jupiter und Saturn über unseren Himmel hinweg. Später ist sie noch einmal kurz zwischen 21:40 Uhr und 21:43 Uhr im Südwesten am Aufsteigen zu sehen, verschwindet dann aber in 44° Grad Höhe im Erdschatten. Ab 20:42 Uhr wird Jupitermond Europa vom Planeten bedeckt.

Sonntag, 6. September 2020

7. - 13. September 2020: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche nimmt der Mond allmählich ab und zieht sich vom Abendhimmel zurück. Von den großen Planeten fällt am Abend als erster Jupiter im Süden auf, er geht gleich nach 1:00 Uhr unter, Saturn steht nicht weit von Jupiter entfernt (etwas weiter links, östlich) und geht ca. 45 Minuten später unter. Mars nähert sich seiner Opposition, nach dem Aufgang im Osten um ca. 21:30 Uhr ist er die ganze Nacht über zu sehen. Die Venus erscheint als strahlender Morgenstern kurz nach 3:00 Uhr im Osten. Die ISS ist bei morgendlichen Überflügen zu sehen.

Am Montag, den 7. September, endet um 3:43 Uhr eine Sternbedeckung durch den Mond, ein 6.5mag heller Stern tritt hinter dem dunklen Mondrand hervor. Am Abend geht der zu 73 Prozent beleuchtete Mond um 22:05 Uhr auf. Die ISS überfliegt zwischen 5:33 Uhr und 5:40 Uhr in gut 73° Grad Höhe unseren Morgenhimmel. Die Sonne geht um 6:47 Uhr auf und um 19:57 Uhr unter, der helle Tag ist also nur noch etwa über 13 Stunden lang, wir nähern uns dem astronomischen Herbstanfang. Am Abend stehen bei Jupiter zwei Monde rechts, zwei Monde links. Saturnmond Tethys steht in östlicher Elongation.

Am Dienstag, den 8. September, erscheint die ISS um 4:47 Uhr hoch im Westen und fliegt dann maximal in 83° Grad Höhe schnell nach Osten über unseren Himmel hinweg. Um 23:22 Uhr endet die Bedeckung eines 6.0mag hellen Sterns durch den Mond. Ab 23:43 Uhr wandert Jupitermond Io vor der planetenscheibe vorüber. Der Mond geht um 22:25 Uhr auf und nähert sich langsam im Sternbild Stier dem "goldenen Tor der Ekliptik", der Zone zwischen Hyaden und Plejaden.

Am Mittwoch, den 9. September, kommt es in der Gegend von Warburg um 3:10 Uhr zu einer streifenden Sternbedeckung durch den Mond. Mehr Informationen dazu in einem extra Posting. Die ISS fliegt zwischen 5:35 Uhr und 5:42 Uhr in ca. 45° Grad Höhe, knapp oberhalb von Mars, über unseren Morgenhimmel hinweg. Am Abend steht Saturnmond Titan genau unterhalb des Planeten. Der Mond ist inzwischen schon gut durch das "goldene Tor" gezogen und geht gegen 23 Uhr auf.

Am Donnerstag, den 10. September, tritt die ISS um 4:49 Uhr oberhalb von Mars aus dem Erdschatten heraus und fliegt dann schnell nach Osten weiter. Um 11:26 Uhr erreicht der Mond exakt das Letzte Viertel. Er geht am Abend erst um 23:27 Uhr auf.

Am Freitag, den 11. September, steht Neptun um 22:26 Uhr in Opposition zur Sonne. Er ist also die ganze Nacht über zu sehen. Neptun befindet sich im Sternbild Wassermann, nicht weit vom Sternbild Fische entfernt. Zwischen 5:37 Uhr und 5:42 Uhr fliegt die ISS heute in nur noch 25° Grad Höhe schon recht tief über unseren Morgenhimmel hinweg. Um 23:07 Uhr beginnt ein Durchgang von Jupitermond Europa vor der Planetenscheibe. Unser Erdmond geht erst kurz nach Mitternacht auf.

Am Samstag, den 12. September, kann die ISS um 5:40 Uhr tief im Süden in maximal 11° Grad Höhe letztmalig in dieser Morgensichtbarkeitsperiode gesehen werden. Der Mond zeigt maximale Libration in Länge, der Krater Grimaldi liegt weit vom Rand entfernt. Von 20:23 Uhr bis 23:58 Uhr wandert der Schatten von Jupitermond Ganymed über die Planetenscheibe. Der Mond geht erst am Sonntag deutlich nach 1:00 Uhr auf, die Abende eignen sich also wieder gut zur Beobachtung lichtschwacher deep-sky-Objekte.

Am Sonntag, den 13. September, beginnt um 21:43 Uhr ein Durchgang von Jupitermond Kallisto vor dem Mutterplaneten. Da gleichzeitig Jupitermond Europa bis 23:25 Uhr durch Jupiters Schatten verfinstert wird, sind für gut 1 1/2 Stunden nur die Monde Io und Ganymed zu sehen. Bei Saturn stehen die Mond Dione und Titan in westlicher Elongation.

 

Mittwoch, 2. September 2020

1./2. September 2020: Vollmondnacht

 In der letzten Nacht war Vollmond. Ganz genau genommen erreichte der Mond die Vollmondposition heute, am Dienstag, den 2. September um  7:22 Uhr. Da war er jedoch schon eine knappe Stunde untergegangen. 

Hier ein Photo des vollen Mondes von Dienstagabend:

Vollmond
Voller Mond, acht Stunden vor der exakten Vollmondposition

Wenn man sich das Bild in vergrößerter Darstellung anschaut, kann man am linken Rand und im oberen Bereich noch einige Krater erkennen, ein Zeichen dafür, dass der Mond in der Tat noch nicht ganz die echte Vollmondposition erreicht hat.

Hier noch ein weiteres Foto vom gleichen Abend:

Vollmond über einem See?

Sieht das hier nicht tatsächlich so aus, als ob ich am Ufer eines See stehe, in dem sich der Mond spiegelt?

Soviel kann ich Ihnen verraten, am Wasser habe ich nicht gestanden, aber was hat diese Spiegelung tatsächlich ausgelöst? Wenn Sie eine Idee oder gar die richtige Lösung haben, schreiben Sie mir doch eine Mail oder posten Sie einen Kommentar zu diesem Blogartikel.

 Und hier noch eine Ergänzung aus der nächsten "Vollmondnacht". Am Abend des 2. Septembers um 23:30 Uhr fotografiert. Wenn man genau hinschaut und mit dem ersten Bild vergleicht, kann man gut erkennen, dass der Mond jetzt bereits am Abnehmen ist. Nun kann man auf der westlichen, rechten Seite des Mondes einzelne Krater erkennen:

Mond, ca. 16 Stunden nach der exakten Vollmondposition.


Dienstag, 1. September 2020

9. September 2020: Streifende Sternbedeckung in OWL

 

*** aktualisiert am 2.9.2020 - siehe ganz unten ***

Am 9.9.2020 gibt es in OWL eine "streifende Sternbedeckung". Der abnehmende Mond streift den 5.9mag hellen Stern SAO 93721 auf einer Linie schräg durch OWL. Nordwestlich dieser Linie (z.B. in Bad Lippspringe oder Paderborn) findet keine Sternbedeckung statt, dort zieht der Mond knapp unterhalb des Sterns vorbei. Südöstlich dieser Linie wird der Stern richtig für mehr oder weniger kurze Zeit bedeckt. Auf der Linie selbst wird es jedoch spannend. Der Mondrand ist je keine einfach glatte Linie, sondern durch die vielen Krater hat auch der Rand seine eigenen Höhen und Tiefen, bzw. Berge und Täler. Normalerweise kann man die auch in Teleskopen mit hoher Vergrößerung kaum merken. Erst recht nicht am dunklen Mondrand, der ja im Schatten liegt. Zieht der Mond jedoch tangential, also streifend, an einem Stern vorbei, leuchtet dieser natürlich solange auf, wie er nicht bedeckt wird. inter einem Mondberg verschwindet er dann, leuchtet über dem nächsten Tal wieder auf, verschwindet, leuchtet auf....

Ein Ereignis, vielleicht ähnlich spannend wie bei einer Sonnenfinsternis, nur meist viel schneller ablaufend.

Einen Bericht über ein solches Ereignis haben ich zusammen mit Hubert Hermelingmeier im VdS-Journal (Journal für Astronomie Nr. 73, 2/2020, Seite 131ff.) veröffentlicht. Und natürlich habe ich auch in meinem Astroblog darüber berichtet: https://astroblog-lippspringe.blogspot.com/2019/09/20-september-streifende-sternbedeckung.html  Bernd Gährken war damals auch dabei und hat - wie für ihn typisch -eine detaillierte Auswertung gemacht: http://www.astrode.de/9graze20j19a.htm

Bei der Vorbereitung solcher Ereignisse hilft einem das Programm GRAZPREP. Erhältlich hier http://grazprep.com/

Einfach das Programm herunterladen, auf der gleichen Seite zusätzlich die Datei mit allen Ereignissen des Jahres für Europa downloaden, starten und nach dem ersten Ereignis am 9.9.2020 suchen (Nr. 662 in der Liste). Doppelklick auf das datum, damit dieses ereignis im oberen teil der Anwendung angezeigt wird. Dann in der rechten Seite ungefähr die nächstliegenden Koordinaten suchen, hier also zum Beispiel +8° East.... Ich will jetzt hier nicht das ganze Programm erläutern, vieles sollte man allein verstehen können. Außerdem gibt es eine Anleitung, leider nur auf englisch (in GRAZPREP ganz oben auf "Open manual for help" klicken.)

Das ganze sieht dann zunächst ungefähr so aus:


Aus GRAZPREP heraus kann man einen KML-File erzeugen und sich dann mit Google Earth den Bodenpfad anzeigen lassen, in dem die Bedeckung streifend stattfindet:



Das Ereignis findet um kurz nach 3:00 Uhr MESZ statt, also leider zur Tiefschlafzeit mitten in der Nacht. Dafür steht der Mond ca. 40° Grad hoch am Himmel. Doch wenn das Wetter mitspielt, könnte es sich also durchaus lohnen, eine gemeinsame "Exkursion" zu diesem Ereignis zu machen.

Ergänzung vom 2.9.2020:

Einige erfahrene Hobbyastronomen wollen sich an einem Standort zwischen Herbsen und Volkmarsen treffen: http://www.privatsternwarte.net/OWL/StrSB_2020-09-09.pdf .  Im Moment sind die Wetteraussichten günstig, aber das kann sich immer noch ändern.