Sonntag, 25. April 2010

26.April - 2.Mai - Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche leuchtet der Mond den größten Teil der Nacht. Lichtschwache Objekte werden daher nur sehr schwierig auszumachen sein. Trotzdem gibt es wieder so einiges zu beobachten. Die Venus steht immer noch am westlichen Abendhimmel und strebt von der Sonne weg. Da es jedoch auch immer später dunkel wird, gewinnt sie noch nicht viel bei diesem Wettlauf. Ihr Durchmesser vergrößert sich nur wenig auf ca. 13 Bogensekunden.

Am Montag, den 26. April steht der Mond ungefähr 8° nördlich von Saturn im Löwen.

Dienstag, den 27. April kann man Saturnmond Titan in östlicher Elongation finden, ebenso Saturnmond Rhea. Leider ist der Mond fast voll und nicht so weit von Saturn entfernt.

Am Mittwoch, den 28. April ist um 14:18 MESZ Vollmond.  Außerdem erreicht der Planet Merkur, von dem es Anfang April noch viele schöne Fotos gab, um 20 Uhr die "untere Konjunktion". Das heisst er geht zwischen Erde und Sonne durch. Da wir von der Erde dann natürlich auf seine Nachtseite schauen, wird es auch schwierig, wenn nicht gar unmöglich sein, ihn in den LASCO-Instrumenten des Sonensatelliten SOHO zu sehen.

Donnerstag, 29. April steht Saturnmond Rhea in westlicher Elongation. Mars zieht sich diese Woche allmählich vom Morgenhimmel zurück. Jetzt geht er schon gegen 3:30 Uhr in der Frühe unter. Er strebt jetzt immer schneller dem Löwen entgegen, wird aber auch allmählich kleiner und lichtschwächer. Am Abend kommt es nach langer zeit zum ersten Mal wieder zu einer Sichtungsmöglichkeit der ISS. Um 22:30 taucht sie im Südwesten am Horizont auf. Zwei Minuten später verschwindet sie, nicht ganz die Nähe von Saturn erreichend in 29° Höhe im Erdschatten.


Am Samstag, den 1. Mai steht Merkur übrigends erst in Erdnähe, nicht am Tag der unteren Konjunktion. Heute ist er von uns nur 0,561 AE entfernt. beobachten können wir ihn jedoch nicht, er steht viel zu nahe neben der Sonne. der Satunrmond Rhea steht heute in östlicher Elongation. Titan hat eine untere Konjunktion.

Am Sonntag, den 2. Mai steht der Kleinplanet Davida in Opposition und wird 11,4mag hell.

Dienstag, 20. April 2010

24. April - Astronomietag

Zum achten Mal gibt es in Deutschland einen "Tag der Astronomie". In über 160 Orten gibt es am Samstag Veranstaltungen, in denen das Hobby der Astronomie der Öffentlichkeit vorgestellt wird. Auch die Sternwarte Paderborn beteiligt sich an diesem Programm. Bei klarem Wetter können durch die Teleskope zum Beispiel der Mond, Ringplanet Saturn oder auch der Mars in der Nähe des Sternhaufen Praesepe beobachtet werden.

Die Volkssternwarte Paderborn im Schlosspark Schloß Neuhaus (Eingang Gymnasium) öffnet an diesem Abend von 19.00 bis 22.00 Uhr ihre Türen und lädt astronomisch Interessierte ein, Einblicke in die faszinierende Welt der Sternenkunde zu erlangen.

Bei gutem Wetter werden die großen computergesteuerten Teleskope zur Beobachtung des Frühlingshimmels genutzt, der von unserem kosmischen Nachbarn, dem Mond, bis hin zu weit entfernten Gasnebeln, Sternhaufen und Galaxien zahlreiche faszinierende Objekte bereit hält. Der strahlend helle "Abendstern" Venus zeigt im Teleskop eine Phasengestalt, auf dem roten Planeten Mars werden Oberflächendetails sichtbar und Saturn beeindruckt mit seinen berühmten Ringen und dem Wechselspiel seiner zahlreichen Monde. Weiterführende Informationen zu den Beobachtungs-Highlights am 8. Astronomietag vermittelt Frank Bewermeyer um 19.30 Uhr in einem Kurzvortrag mit dem Titel "Wunder des Nachthimmels im Fokus".
Bei einem Rundgang durch die Räumlichkeiten der Sternwarte können Gäste auf Informationsbildschirmen aktuelle Aufnahmen des Wettersatelliten MetoSat 9 sehen oder die Internationale Raumstation ISS auf ihrer Bahn um die Erde verfolgen. Eine astronomische Fotoausstellung vermittelt weitergehende Eindrücke von diesem faszinierenden Betätigungsfeld. Kompetente Mitarbeiter der Sternwarte stehen zudem jederzeit für astronomische Fragen zur Verfügung. 

Es wird ein kleiner Eintritt von 1,50 Euro pro Person erhoben, irgendwie muss sich ja auch die Sternwarte finanzieren.

Sonntag, 18. April 2010

19.-25. April - Der Himmel über Bad Lippspringe

Der Montag, der 19. April beginnt für die Liebhaber von Sternbedeckungen gleich mit einem Paukenschlag. Der Mond bedeckt an diesem Abend, bzw. in der Nacht zu Dienstag gleich mehrere Sterne im Sternbild Zwillinge. Die sind alle nicht sonderlich hell, mit 6.1-6.8mag für das bloße Auge sicher nicht sichtbar, mit einem Fernglas lassen sich die Bedeckungen jedoch alle gut beobachten. Sie beginnen ja alle am dunklen Rand des Mondes und die beleuchtete Seite (27%) ist auch noch nicht so hell, dass sie alles überstrahlen würde. Hier die Sternnamen, deren Helligkeit und der Zeitpunkt des Bedeckungsbeginns der Reihe nach:
  • 8 Gem, 6,1mag, 20:50 Uhr
  • 9 Gem, 6.8mag, 21:02 Uhr
  • 10 Gem, 6.6mag, 21:58 Uhr
  • HR2304, 6.1mag 0:40 Uhr
  • HD 44926, 6.8mag, 0:45 Uhr
Wenn Sie ein etwas größeres Fernglas oder vielleicht gar ein Fernrohr besitzen, können sie in dieser Nacht vielleicht sogar noch mehr Sternbedeckungen von schwächeren Sternen beobachten.Außerdem erreicht heute der Kleinplanet Kassandra (Nr. 114) seine Opposition. Er ist mit 11,2mag jedoch eher ein Objekt für Fernrohre als für Ferngläser. Der Saturnmond Titan steht heute in westlicher Elongation.

In der Früh um 5:20 Uhr fliegt die ISS über Bad Lippspringe hinweg. Mit 89° Höhe fliegt sie so gut wie durch den Zenit.

Dienstag, den 20. April: Heute Nacht gibt es um 1:00 Uhr eine weitere Sternbedeckung durch den Mond. Der 5.9mag Stern 61 Gem wird bedeckt. Heute erreicht der Kleinplanet Nausikaa (Nr. 192) seine Opposition mit einer Helligkeit von 11,3mag.

Einen sehr hellen Iridium-Flare mit -7mag gibt es um 22:38 Uhr in 39° Höhe und im Südösten (55°).

Mittwoch, den 21. April erreicht der Mond um 20:20 Uhr das erste Viertel. Langsam ist auch Jupiter wieder am Morgenhimmel zu sehen. Er geht etwa um 5:15 Uhr auf, also ca. eine Stunde vor der Sonne. Da die Sonne jedoch des Nachts nicht mehr so tief unter den Horizont steigt wie noch im Winter ist es zu dieser Zeit sogar schon dämmerig. Für Detailbeobachtungen am Jupiter muss man sich sicherlich noch ein paar Wochen gedulden.

In der Frühe um 4:33 Uhr fliegt die ISS genau über Bad Lippspringe hinweg. Sie leuchtet dann hell mit -3,4mag !

Am Donnerstag, den 22. April steht der Mond im Sternbild Krebs nahe bei Mars und dem Sternhaufen Krippe, der aber sicherlich durch den inzwischen schon recht hellen Mond überstrahlt wird. Saturnmond Rhea steht heute in östlicher Elongation.

Am Samstag, den 24 April steht die Venus abends nur 3° südlich von den Plejaden.Außerdem ist heute "Astronomietag". Nähere Informationen dazu stehen in einem seperaten Blogbeitrag.

Am Sonntag, den 25.April. ist der immer voller werdende Mond inzwischen schon in die Nähe von Saturn gewandert. Wer die Saturnmonde beobachten will, sollte dies also lieber am Anfang der Woche tun.

17. April - Iridium-Doppelflare

Am Abend des 17. April kam es zu einem doppelten Iridiumflare an (fast) gleicher Stelle. Die Satelliten Iridium 53 und Iridium 91 leuchteten im Abstand von nur einer Minute und drei Sekunden an der gleichen Stelle am Himmel auf. Hier zwei Fotos dieses Ereignisses. Ich hatte Glück, die Flares leuchteten in 33° bzw. 34° Grad Höhe auf in nordöstlicher Richtung, aus meinem Garten heraus gerade oberhalb eines Baumes.


Dies Bild zeigt Iridium 53, der um 22:47 und 27 Sekunden mit Helligkeit -6mag strahlte. Das nächste Bild dann Iridium 91, der um 22:48 und 30 Sekunden mit -4mag leuchtete. Beide Bilder wurden 30 Sekunden belichtet. Mit der Belichtung begann ich jeweils ca. 15 Sekunden vor dem hellsten Aufleuchten.


Ich weiß nicht, ob man es bei diesen Kopien der Bilder im Blog noch erkennen kann, aber im Original lässt sich auf den Bildern noch eine dritte Satellitenspur identifizieren. Sie verläuft ziemlich genau senkrecht zu den Iridiums.

In beiden Bildern kann man in der linken oberen Ecke den Polarstern erkennen, der kleine Wagen schließt sich nach rechts an.  Die Bahn dieses dritten unbekannten Satellit kam von dort oben, denn im ersten Bild ist die Spur noch ungefähr auf halber Strecke zwischen dem kleinen Wagen und den Iridiums. Auf dem zweiten Bild kreuzt sie diese dann (scheinbar). Die Iridiums "starten" im Kopf des Drachen bei "Etamin" (gamma Dra) und fliegen Richtung Herkules. Leider habe ich bei heavens-above keine passende Information gefunden, um was für einen weiteren Satelliten es sich hierbei handeln könnte, wahrscheinlich war er zu leuchtschwach, um in die dortigen Listen aufgenommen zu werden. Aber vielleicht kann einer der Blogleser hier weiter helfen?

Samstag, 17. April 2010

Besuch bei SuW, MPI, LSW, DLR und noch viel mehr

Die Abkürzungen in der Überschrift dieses Blogbeitrags werden bei einigen Lesern sicherlich Verwunderung hervorrufen. Es waren Ziele einer fantastischen Woche für mich. War ich doch in Heidelberg zu Gast in der Redaktion von "Sterne und Weltraum", habe Führungen mitgemacht durch das Max-Plank-Institut (MPI) für Astronomie, die Landessternwarte (LSW) in Heidelberg, die Raketenversuchsanstalt der Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Lampoldshausen und noch einiges mehr. Ich werde von dieser Reise ausführlich in meinem nächsten Vortrag an der Volkssternwarte Paderborn, am 10. Mai 2010, abends um 19:30 Uhr berichten.

Jetzt bin ich wieder zurück und ein strahlend blauer Himmel lockt zum Beobachten. Freunde von der Volkssternwarte Paderborn sind heute Abend auf dem Eggekamm. Freunde der Planetariumsgesellschaft wollen ebenfalls das schöne Wetter nutzen. Nach dieser im wahrsten Sinne des Wortes eindrucksvollen Woche werde ich jedoch Astronomie betreiben, wie sie vielleicht am schönsten ist: in aller Ruhe auf der heimischen Terasse das Fernrohr aufbauen und einfach nur Schauen und Staunen.

Wenn das Wetter mal wieder schlechter wird und die Zeit reicht, werde ich auf meiner Webseite sicherlich auch einen Bericht über die Reise online stellen. Doch heute Abend geht es erstmal raus, da gibt es "Astronomie live" !

Sonntag, 11. April 2010

12.-18. April - Der Himmel über Bad Lippspringe

Wie schon in der vergangenen Woche lassen sich auch in dieser viele Planeten gut beobachten. Am frühen Abend Venus und Merkur, außerdem dann noch der Mars und Saturn. Auch gibt es in dieser Woche in den frühesten Morgenstunde wieder täglich Überflüge der ISS zu sehen. Genaue Daten findet man bei http://www.heavens-above.com.

Hier noch ein Bild von Venus und Merkur vom Sonntagabend, 12.4.2010, 21:00 MESZ. Zum besseren Erkennen, die beiden stehen hinter dem Baum des Nachbarn, habe ich die Positionen markiert. Außerdem hab eich ein stark vergrößertes Bild des Merkur noch eingefügt, welches ich bei 50facher Vergrößerung mit Hilfe eines Spektivs machen konnte. Annäherungsweise zeigt es die Sichelgestalt des Planeten.



Am Montag, den 12.April gehen Merkur und Venus etwa zeitgleich um kurz nach 22 Uhr MESZ im Westen unter. Bei klarer Sicht in diese Richtung sind beide Planeten gut zu sehen. Zuerst fällt natürlich die dtrahlend helle Venus auf, Merkur steht etwas weiter "rechts" (westlich) von ihr. Inzwischen gibt es von dieser Schönen Konstellation eine Reihe von Fotos zu sehen. Einige wurden im Meteoros-Forum veröffentlicht. Frühaufsteher können um 6:00 Uhr einen hellen Iridium-Flare bewundern. Mit -7mag gehört er zu den hellsten der Woche. Ort: 24° NNO und 27° Höhe.

Am Mittwoch, den 14. April ist Neumond, exakt um 13:29 Uhr.  Heute Abend erreicht der Mars seine dichteste Annäherung an den Sternhaufen Krippe (Praesepe, M44) im Sternbild Krebs. Auch hierzu gibt es ein Bild im Meteoros-Forum. Der Mars ist beinahe die ganze Nacht zu beobachten. Sein Untergang erfolgt nach 4:30 Uhr MESZ.

Am Donnerstag, den 15. April gesellt sich die ganz schmale Mondsichel (2% beleuchtet) zu Merkur und Venus. Das könnte ein sehr schöner Anblick werden, wenn das Wetter mitspielt.

Freitag, den 16. April ist der Mond schon etwas weiter gewandert und steht jetzt oberhalb der Venus. Seine Sichel ist immer noch recht schmal, heute sind nur 5% beleuchtet. Sein Untergang erfolgt heute um 23:20 Uhr. Frühaufsteher können um 5:40 Uhr einen Überflug der ISS bewundern. Sie ist -3.4mag hell und fliegt mit 83° fast durch den Zenit.

Am Samstag, den 17. April geht der Mond erst nach Mitternacht unter. Abends um 22:47 bzw. 22:48 kann man einen Iridium-Doppelflare bewundern. Zuerst leuchtet Iridium 53 mit -6mag recht hell an 52° Nordost in 33° Höhe auf. Eine Minute später dann Iridium mit auch noch -4mag an fast der gleichen Position mit 53° Nordost und 34° Höhe. Um 22:43 Uhr erreicht auch der Teufelsstern Algol wieder einmal ein Helligkeits-Minimum.

Sonntag, den 18. April müssen die ISS-Bewunderer schon sehr früh aufstehen. Um 4:54 Uhr gibt es erneut einen sehr hellen Überflug mit -3,4mag und bei 83° Höhe ebenfalls fast durch den Zenit. Der Mond steht abends im Sternbild Stier. Ab heute wird Merkur wieder "rückläufig". Das heisst, er wird in den nächsten Tagen wieder schnell der Sonne entgegen streben. Seine beste Sichtbarkeitsperiode des Jahres geht jetzt also zu Ende.

Mittwoch, 7. April 2010

6. April - Polarlicht gesichtet!

Ich habe es selbst nicht geglaubt, doch hier ist der fotografische Beweis:

Es gibt noch Polarlicht in Deutschland zu sehen, hier drei Bilder:








Das hat mich jetzt selbst überrascht. Als ich vorhin nach draußen ging, habe ich es selbst noch gar nicht glauben können. Ich sagte sogar noch zu meiner Frau: "Im Polarlicht-Forum spekulieren immer noch einige, dass es was geben könnte, ich muss den Jungs zeigen, dass es da wirklich nichts mehr gibt."

Draußen war es heute zum Glück nicht sehr windig und immer noch recht klar. Oft ist hier die Luft ja doch so feucht und neblig, dass man nur wenig Sterne sieht.

Von meinem Beobachtungsplatz, einer hölzerne Plattform am Watt bei Nebel (so heisst der Ort wirklich!) ist die Sicht nach Norden sehr frei. Ich nahm sofort zwei helle Lichtkegel in dieser Richtung wahr, der eine wohl von Norddorf noch hier auf der Insel, der andere wahrscheinlich von Westerland/Sylt. Na schön, dachte ich mir noch, da haste wahrscheinlich wirklich keine Chance.

Aber irgendwie habe ich trotzdem draufgehalten. Nicht nur nach Norden, sondern auch noch in ein paar andere Richtungen. Zum einem, weils so schön war, endlich mal wieder Sternbilder zu fotografieren, zum anderen, man weiß ja nie.

Ich hatte die Hoffnung, wenn da vielleicht im Norden doch was sein sollte, musst Du das irgendwie hinbekommen, dass sich ein eventuelles Polarlicht von den Dunstglocken unterscheidet. Und das geht am besten, wenn das PL sich bewegt.

Doch nach ein paar Minuten kamen mir Zweifel. Zum einen sah ich mit bloßem Auge nach wie vor praktisch kein PL, zum anderen schien sich aber auch in diesen Dunstglocken etwas zu bewegen. Aber das war nur in der "Norddorfer Glocke" links der Fall, wahrscheinlich, wenn dort gerade ein Auto fuhr. Viel ist ja zum Glück jetzt abends auf der Insel nicht mehr los.

Auf dem Kameradisplay sah ich dann schon bei ein, zwei Bildern diesen leichten lila Schein schimmern. Da dachte ich das erste mal, das wird doch nicht womöglich doch ... ??? Erstmal weiter fotografieren vielleichtgeht ja doch was....

Dann ging es endlich wieder rein, die Hände waren doch sehr kalt geworden. Und dann der Blick in den Computer. Bei den ersten Bildern war noch nichts zu erkennen. Und dann das erste: "Whow! Sollte das wirklich?" Und schließlich die Serie der drei Bilder hintereinander. Jetzt war es auch für mich eindeutig! Denn die Lichterglocken direkt am Horizont bewegen sich nicht, aber die rötlich-lilalen Vorhänge darüber schon! Das musste doch Polarlicht sein!

Wau, ich bin happy! Gestern Abend hat es hier noch geregnet - und anderswo schien wohl auch niemand Glück gehabt zu haben. Und heute Abend bin ich anscheinend der erste in D, der nach dem langen Minimum Erfolg hat.

Okay, ich sitze hier ja auch soweit im Norden, wie es nördlicher in unser Republik kaum noch geht. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort Smile von zu Hause in Bad Lippspringe wäre dies wahrscheinlich nicht möglich gewesen. 


Und es ist anscheinend nur auf den Bildern mit 30 Sekunden Belichtungszeit was drauf. ISO-1600, volle Öffnung bei meiner Canon 350D, mit standard KIT-Objektiv, 18mm Weitwinkel-Einstellung. Auf Bildern mit 10 oder nur 5 Sekunden Belichtungszeit ist kein PL identifizierbar. 



Hier noch ein paar andere Bilder, die heute Abend entstanden:




Das war der Blick nach Süd-Westen, zum Ort Nebel hin. Die Luft war ein wenig feucht, dadurch wird deutlich, wie die Beleuchtung der Kirche, der Windmühle (weiter links) auch hier zur "Lichtverschmutzung" beitragen.




Im oberen Bildteil das Sternbild "Löwe" mit Saturn (links unten).




In der rechten Bildhälfte, auf dem Kopf stehend, der "Große Wagen", am unteren Bildrand der "kleine Wagen" mit dem Polarstern, die Spitze der Deichsel des kl. Wagen.


Bei Klick auf die einzelnen Bilder, sieht man diese in Originalgröße. Dann bitte über die "Back"-Taste des Browsers zurück zu diesem Blog.

Montag, 5. April 2010

5. April - Heute Nacht Polarlichtchance??

Hallo,
heute Nacht könnte es zum ersten Mal nach langer Zeit auch in Deutschland wieder Polarlicht geben. Ich persönlich bin jedoch skeptisch, aber bis runter nach Mittelschweden wurden schon Sichtungen gemeldet. Mehr Infos dazu im Polarlichtforum: http://www.meteoros.de/forum.htm.

Bei mir hier auf der Insel ist es leider bedeckt, da hat man dann eh keine Chance. Aber als kleine Entschädigung brachten die aufziehenden Wolken heute Abend zumindest zwei kleine Nebensonnen mit:


Besonders schönes Polarlicht gab es heute Abend in Trondheim zu sehen:
(Bild von Website http://www.iap-kborn.de/Kborn.354.0.html?&L=0)




Frohe Ostern noch nachträglich für alle Besucher dieses Blogs!

Sonntag, 4. April 2010

5.-11. April - Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche sind am Abendhimmel besonders viele Planeten zu sehen. Der abnehmende Mond ist nur noch ein Objekt der zweiten Nachthälfte. Für Frühaufsteher sind in diesen Tagen zwischen 3 und 4 Uhr morgends auch besonders viele Iridium-Flares zu sehen. Die genauen Daten hierfür findet man im Internet bei http://www.heavens-above.com/.

Montag, den 5. April sind abends nach Sonnenuntergang erst die Venus und dann relativ dicht daneben (etwas rechts/westlich) auch noch der Merkur zu finden. Das könnte die ganze Woche noch klappen, der Abstand zwischen den beiden Planeten wird jedoch von Tag zu Tag etwas größer.

Ebenso kann abends im Westen gegen 21 oder 22 Uhr das Zodiakallicht beobachtet werden. Auch dies braucht jedoch besonders klare Sicht bis zum Horizont.  Der Mond ist heute Abend gar nicht zu sehen, gute Voraussetzung für abendliche deep-sky Himmelsbeobachtung.

Am Dienstag, den 6. April erreicht der Mond um 11:37 das letzte Viertel. Aufgang ist erst um 3:20, er ist also nur noch morgends oder am Taghimmel Vormittags zu sehen. Abends um 22 Uhr ist ein sehr heller (-8mag) Iridium-Flare zu sehen. Position am Himmel in 49° Höhe und 75° Ostnordost.


Mittwoch, den 7. April wird der Kleinplanet Vesta, unser "Objekt des Monats" im Februar "stationär", d.h. die Bahnrichtung kehrt sich um. War sie zuletzt aus dem Löwen herausgelaufen, kehrt sie jetzt wieder zurück. Allerdings wird sie immer lichschwächer, also schwieriger zu finden. Wenn wir aber schon im Löwen beobachten, lohnt sich auch gleich noch ein Blick zum Saturn. Der helle Mond Titan hat heute Abend einen nördlichen Vorbeigang, und der Mond Dione erreicht um 22:15 Uhr östliche (linke) Elongation.

Um 23:07 Uhr und um 23:10 Uhr gibt es zwei Iridiumflares an nahezu gleicher Position zu beobachten. Der erste erscheint in 15° Höhe und 37° Nordost, der zweite in 17° Höhe und 36° Nordost. Der erste ist mit 0mag jedoch deutlich schwächer als der zweite mit -4mag.

In der Frühe des Donnerstag, 8. April, um 5:45 Uhr geht der Kleinplanet Ceres (8.5 mag) nur 41 Bogenminuten an mü Sagittarii (4mag) vorüber. Für Frühaufsteher vielleicht eine Chance, auch einmal diesen als ersten entdeckten Kleinplaneten zu finden. Allerdings ist diese Begegnung nicht sehr hoch über dem Horizont. Der Mond ist heute um ungefähr 4:10 Uhr aufgegangen. Seine Sichel wird jetzt immer kleiner, mit Glück ist das "Erdlicht" zu sehen.

Abends kann man dann noch einmal nach den Planeten Ausschau halten. Venus und Merkur nach Sonnenuntergang tief im Westen, Mars im Krebs und Saturn. Auch kann immer noch das Westzodiakallicht zu sehen sein. Deep-Sky ist schon bald die ganze Nacht über günstig.

Am Freitag, den 9. April früh hat, ebenfalls wieder um 5:45 Uhr Ceres seine nächste dichte Begegnung mit einem Stern. Diesmal ist es der allerdings nur noch 5,7mag helle 14 Sagittarii. Der Abstand beträgt allerdings nur 4 Bogenminuten! Heute früh beginnt auch wieder ein "Fenster", in dem man die ISS am Morgenhimmel überfliegen sehen kann. Um 6:04 Uhr erscheint sie im Sternbild Skorpion und fliegt dann maximal in 14° Höhe knapp über dem Mond hinweg Richtung Osten.

Am Samstag, den 10. April gilt eigentlich das gleiche Abendprogramm wie schon die ganze Woche. Planeten und deep-sky sind gut möglich.

Am Sonntag, den 11. April erreicht Titan seine östliche Elongation. Das Maximum wird schon um 18 Uhr erreicht, zu dieser Zeit ist er natürlich noch nicht zu beobachten, da steht ja noch die Sonne am Himmel. Aber ab ca. 21 Uhr sollte es schon klappen können. Von Mittwoch (nördlicher Vorübergang) bis heute hat er also einen Viertel seines Umlauf um den Saturn geschafft.

In der Frühe erscheint die ISS schon um 5:17 Uhr, der Mond ist dann gerade erst aufgegangen.

Freitag, 2. April 2010

Venus und Merkur am Abendhimmel

Heute Abend ist mir dieses Foto von Venus und Merkur am Abendhimmel gelungen. Die Venus ist oben links im Bild. Der deutlich lichtschwächere Merkur befindet sich rechts davon etwas tiefer. Der Abstand zwischen den beiden ist etwa so groß wie unten rechts der Abstand zwischen der grün leuchtenden Boje (sehr weit rechts) und dem DLRG-Beobachtungskasten am Strand.


Die Einzelheiten zum Foto: Canon 350D mit Sigma Zoom Objektiv 70-300mm, bei 70 mm, F/4, ISO-200, 4 Sekunden belichtet, Kontrast etwas verstärkt, Helligkeit leicht runter geregelt, um die beiden Planeten etwas besser zur Geltung zu bringen. Aufnahmezeit genau 21:00 Uhr MESZ, 2.April 2010. Aufnahmeort: Der Strand von Norddorf auf Amrum, Nordsee (54,68Nord, 8,32E). Ein Klick in das Bild zeigt dieses in größerem Format im Browser, ohne diesen Blog drum herum. Mit dem Back-Button des Browsers geht es dann wieder hier her zurück.

Sonnenuntergang war hier exakt um 20:00 Uhr MESZ. Die Venus war für mich mit bloßem Auge schon 12 Minuten später zu finden. Bei Merkur dauerte es dann doch bis kurz vor 21 Uhr, das ich ihn mit eigenem Auge allein sehen konnte. Auf Fotos war er schon etwas früher zu sehen. Kurz danach verschwand er auch schon wieder im Dunst der Wolken.