Sonntag, 29. November 2020

30. November - 6. Dezember 2020: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche haben wir am Montag Vollmond, auch in den Tagen danach dominiert der helle Mond den Nachthimmel. Von den großen Planeten verabschiedet sich die Venus allmählich von ihrer Rolle als strahlender Morgenstern. Sie geht immer später auf (ca. 6:00 Uhr) und steigt weniger hoch über dem Horizont. Mars ist abends im Süden immer noch recht auffällig, er geht gegen 3:00 Uhr im Westen unter. Spannend bleibt die Annäherung von Jupiter und Saturn, abends bald nach Sonnenuntergang tief im Südwesten, beide Planeten gehen bald nach 19 Uhr unter. Die ISS ist bei abendlichen Überflügen zu sehen.

Am Montag, den 30. November, geht die Sonne um 8:08 Uhr auf und um 16:18 Uhr unter, der helle Tag ist also nur noch knapp über acht Stunden lang. Heute istVollmond, dieser tritt exakt um 10:20 Uhr ein, da steht der Mond bei uns jedoch unter dem Horizont. Auf der anderen Seite unserer Erde, über dem Pazifik, ist dann sogar eine Halbschattenfinsternis zu sehen. Bei uns geht der Mond jedoch erst um 16:27 Uhr auf. Um 18:18 Uhr fliegt die ISS (fast exakt in 89° Grad Höhe) über unsere Stadt hinweg.

Am Dienstag, den 1. Dezember, geht der immer noch praktisch volle Mond (er ist zu 98 Ürozent beleuchtet) um 17:00 Uhr auf. Um 17:30 Uhr fliegt die ISS exakt über Bad Lippspringe hinweg, vier Minuten vorher steigt sie im Westen hoch hinauf, vier Minuten später verschwindet sie im Osten  in der Nähe des Horizonts im Erdschatten.

Am Mittwoch, den 2. Dezember, geht der zu 95 Prozent beleuchtete Mond um 17:44 Uhr auf, er ist jetzt vom Sternbild Stier zu den Zwillingen weiter gewandert. Zwischen 18:16 Uhr und 18:20 Uhr fliegt die ISS in maximal 73° Grad Höhe über unseren Abendhimmel hinweg. Um 16.43 Uhr bereits beginnt ein Durchgang von Jupitermond Europa vor der Planetenscheibe, ab 18:36 Uhr wandert Europas schatten über die Planetenscheibe.

Am Donnerstag, den 3. Dezember, fliegt die ISS zwischen 17:28 Uhr und 17:35 Uhr in maximal 83° Grad Höhe sehr hoch über unseren abendlichen Himmel entlang. Der Mond geht um 18:39 Uhr auf.

Am Freitag, den 4. Dezember, fliegt die ISS zwischen 18:18 Uhr und 18:26 Uhr in maximal 46° Grad Höhe über unseren Abendhimmel entlang, bevor sie im Südosten im Erdschatten verschwindet. Mondaufgang ist um 19:44 Uhr im Sternbild Krebs, er zeigt maximale Libration in Breite, der Krater Grimaldi steht weit ab vom Mondrand. Der Schatten von Jupitermond Io wandert ab 17:23 Uhr über die Planetenscheibe.

Am Samstag, den 5. Dezember, fliegt die ISS zwischen 17:31 Uhr und 17:37 Uhr in maximal 59° Grad Höhe über unseren südlichen Abendhimmel hinweg. Der Mond geht 20:58 Uhr auf, vorher ist es schon zwei Stunden lang richtig "astronomisch" dunkel.

Am Sonntag, den 6. Dezember, Zweiter Advent und Nikolaustag, zeigt der veränderliche Stern Algol im Perseus um 4:43 Uhr ein Helligkeitsminimum. Die ISS fliegt in nur noch maximal 25° Grad Höhe zwischen 18:20 Uhr und 18:25 Uhr über unseren südwestlichen Nachthimmel entlang. Um 18:24 Uhr beginnt ein Durchgang von Jupitermond Kallisto vor der Planetenscheibe. Der nur noch zu 62 Prozent beleuchtete Mond geht um 22:15 Uhr auf.

Samstag, 28. November 2020

28.11.2020: Ein "neuer" Stern im Perseus

 Manchmal passieren am Nachthimmel kleine Wunder. Es erscheinen dann tatsächlich neue Sterne. So ganz "neu" sind sie in Wirklichkeit nicht, sie waren vorher nur meist gar nicht oder nur kaum zu sehen, weil sie viel lichtschwächer waren als in einer Phase plötzlichen Aufleuchtens. Die Astronomen sprechen dann von einer Nova, oder wenn sie besonders hell und leuchtkräftig wird auch von einer Supernova.

Für das bloße Auge sind solche Ereignisse sehr, sehr selten. Mit einem Fernrohr kann man jedoch auch viel lichtschwächere Objekte sehen, selbst Digitalkameras sind heutzutage viel empfindlicher als das bloße Auge. Und damit steigt natürlich auch die Chance, eine Nova zu beobachten. Ich habe in meinem Blog Ende April 2018 zum Beispiel über V Per geschrieben.

Eine solche Nova wurde am 25. November im Sternbild Perseus von Seiji Ueda (Kushiro, Hokkaido, Japan) entdeckt. Am 27.11. hatte sich dieses Ereignis auch nach deutschland herumgesprochen und eine erste Beobachtung wurde im Forum des "Astrotreff" berichtet. Die Nova sollte eine Helligkeit von ca. 8.3mag haben. Und sie sollte ganz in der Nähe eines kleinen offenen Sternhaufens (NGC 1582) zu finden sein

Ich dachte mir, das könnte mit meiner Digitalkamera zu schaffen sein. Doch leider ist gerade Vollmond, der überstrahlt vieles, zu dem war der Himmel heute Abend wirklich nicht klar, sondern ständig zogen Wolken durch.

Ich habe es trotzdem probiert, und ich denke, ich habe die Nova tatsächlich gefunden. Hier ein Foto mit ein paar Kennzeichnungen:

Aufgenommen mit Canon 5D MarkII, 50mm, 4 sec bei f/2.0 und ISO800. Angesicht der ständig durchziehenden Wolken keine einfache Sache. Echt grenzwertig. Aber da, wo das Planetariumsprogramm Stellarium nur einen kleinen Stern mit 9.7mag anzeigt, sind gleich zwei Lichtpunkte zu sehen, einer davon scheint ein etwas helleres Objekt zu sein, das müsste dann wahrscheinlich die Nova sein. Direkt unterhalb der Pfeilspitze, rechts von der Nova ist ein Sternchen mit 9.15mag. Links von der Nova ein weiterer mit 9.4mag.

Nova im Perseus, 28. November 2020    



Ich würde die Helligkeit der Nova heller als 9mag, also vielleicht 8.5mag einschätzen. Aber dafür bin ich kein wirklicher Experte.

Sonntag, 22. November 2020

23. - 29. November 2020: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche wird der Mond von Tag zu Tag voller bis hin zur Vollmondnacht am Abend des Ersten Advent. Von den hellen Planeten kommen sich abends im Südwesten Jupiter und Saturn immer näher. Leider gehen Sie auch immer früher unter, diese Woche sind die beiden noch bis ca. 19:30 Uhr zu sehen. Im Süden steht der rötlich Mars. Nach seiner Opposition entfernt er sich langsam von der Erde, noch ist er jedoch sehr auffallend am Nachthimmel. Am frühen Morgen kann dann noch die Venus gefunden werden, sie geht um ca. 5:30 Uhr im Osten auf. Die ISS ist bei abendlichen Überflügen zu sehen.

Am Montag, den 23. November, geht die Sonne um 7:58 Uhr auf und um 16:24 Uhr unter. Der helle Tag ist also keine 8 1/2 Stunden mehr lang. Der Mond ist heute Abend zu 65 Prozent beleuchtet und geht erst deutlich nach Mitternacht unter. Er zeigt maximale Libration in Breite, so dass wir auch seinen Nordpol sehen können. Um 23:44 Uhr bedeckt der Mond ein nur 7.3mag schwaches Sternchen, diese Bedeckung ist sicherlich nur im Fernrohr sichtbar. Die ISS fliegt zwischen 17:20 Uhr und 17:26 Uhr tief in maximal 14° Grad Höhe über unseren südlichen Himmel hinweg.

Am Dienstag, den 24. November, kommt es am Abend zu einem schönen Überflug der ISS. Um 18:09 Uhr erscheint sie im Südwesten, fliegt dann etwas oberhalb von Jupiter und Saturn über den Himmel. Um 18:13 Uhr verschwindet sie dann wieder ganz in der Nähe des Mars im Erdschatten. Bereits um 16:39 Uhr, also kurz nach Sonnenuntergang, bedeckt der Mond einen 6.0mag schwachen Stern. Ob dies Ereignis im Fernrohr schon sichtbar sein wird?

Am Mittwoch, den 25. November, gibt es einen weiteren spektakulären Überflug der ISS. Um 17:23 fliegt sie fast genau über Jupiter und Saturn hinweg, drei Minuten später fliegt sie genau zwischen Mars und Mond Richtung Osten. Bis 18:52 Uhr wandert der Schatten von Jupitermond Europa über die Planetenscheibe. Wenn die Sicht zum Mond schon zu einem Aufgang um ca. 15:00 Uhr gut ist, lässt sich dort auch wieder einmal das Phänomen des "Goldenen Henkels" beobachten. Der Mond steht heute Abend gut 5° Grad südlich vom Mars..

Am Donnerstag, den 26. November, fliegt die ISS zwischen 18:10 Uhr und 18:15 Uhr in 63° Grad Höhe hoch über unseren Himmel hinweg. Um 20 Uhr wird es am oberen Mondrand spannend: Wird der Stern  nü Psc (4.4mag) durch den Mond bedeckt oder nicht? Die Jahrbücher sagen "Ja", meine Simulation des Ereignisses mit der Software Stellarium sagt "Nein".Wer bekommt Recht?

Am Freitag, den 27. November, fliegt die ISS zwischen 17:23 Uhr und 17:29 Uhr in maximal 49° Grad Höhe über unseren Abendhimmel. Auch heute bedeckt der Mond wieder einen Stern, diesmal um 20:36 Uhr. Außerdem steht der Mond heute Abend ca. 3,3° Grad südlich vom Plameten Uranus.

Am Samstag, den 28. November, fliegt die ISS zwishen 18:12 Uhr aus dem Westen aufsteigend und 18:17 Uhr fast senkrecht über unseren Köpfen hinweg.

Am Sonntag, den 29. November, Erster Advent, fliegt die ISS zwischen 17:24 Uhr und 17:31 Uhr in maximal 76° Grad Höhe hoch über unseren Abendhimmel hinweg, dem um kurz nach 16 Uhr  aufgegangenen Vollmond entgegen. Dieser steht heute vor dem "Goldenen Tor der Ekliptik", zwischen den Plejaden und Hyaden im Stier.


Sonntag, 15. November 2020

16. - 22. November 2020: Der Himmel über Bad Lippspringe

 Am Sonntag, den 15. November, war Neumond. In dieser Woche wird seine Sichel von Tag zu Tag etwas voller. Von den großen Planeten ist am Abend Mars, zunächst noch etwas in südöstlicher Richtung, mit seiner roten Farbe recht auffallend. Da er sich immer weiter von der Erde entfernt, wird er jedoch auch lichtschwächer. Inzwischen ist Jupiter, der allerdings mit Saturn tief im Südwesten steht, schon wieder etwas heller als Mars. Jupiter und Saturn nähern sich nun deutlich sichtbar, aber trotzdem langsam, immer weiter an. Die beiden sind jedoch nur noch bis etwa 20:00 Uhr sichtbar. Am Morgenhimmel geht die Venus inzwischen erst nach 5:00 Uhr auf, die strahlende Zeit als Morgenstern ist allmählich wieder vorbei. Mit viel Glück kann auch noch Merkur am Morgenhimmel gefunden werden. Zum Ende der Woche ist die ISS wieder bei abendlichen Überflügen sichtbar.

Am Montag, den 16. November, geht die Sonne um 7:46 Uhr auf und um 16:32 Uhr unter. Die Tage werden also noch immer etwas kürzer. Der Mond ist heute Abend wohl noch nicht zu sehen. In dieser Nacht sollen die Leoniden, ein Sternschnuppenstrom, der alle 33 Jahre besonders stark ausfällt, ihr Maximum erreichen. Obwohl Mondlicht nicht stören wird, ist in diesem Jahr wohl nur ein schwaches Maximum zu erwarten. Bereits ab 16:51 Uhr wird Jupitermond Europa bedeckt, so dass heute Abend nur drei Jupitermonde sichtbar sein werden.

Am Dienstag, den 17. November, geht die zu 9 Prozent beleuchtete Mondsichel um 18:15 Uhr unter. Bei Jupiter stehen heute Abend wieder zwei Monde links, zwei Monde rechts.

Am Mittwoch, den 18. November, nähert sich der Mond am Abend langsam Jupiter und Saturn an, er geht um 19:13 Uhr unter und ist zu 16 Prozent beleuchtet. Ab 17:59 Uhr zieht Jupitermond Io vor der Planetenoberfläche vorüber, Ios Schatten fällt ab 19:05 Uhr auf den Planeten.

Am Donnerstag, den 19. November, findet man die zu 25 Prozent beleuchtete Mondsichel unterhalb von Saturn. Zusammen auch mit Jupiter sicherlich ein schöner Anblick. Bei Jupiter wird am Abend zunächst Io um 18:31 Uhr verfinstert. Da um 17:19 Uhr auch eine Bedeckung von Ganymed beginnt, sind dann zunächst nur Kallisto und Europa als Monde bei Jupiter zu sehen.

Am Freitag, den 20. November, ist der Mond am Abend schon deutlich östlich von Saturn zu finden. Er geht erst um 21:35 Uhr unter. Er zeigt heute maximale Libration in Länge, das Mare Crisium steht weit ab vom Rand.

Am Samstag, den 21. November, geht der zu 45 Prozent beleuchtete Mond um 22:49 Uhr unter. Um 18:06 Uhr kommt es am oberen Mondrand zu einer Sternbedeckung eines nur 6mag hellen Sterns. Die ISS ist heute Abend erstmalig wieder zu sehen. Ab 18:50 Uhr steigt sie im Südwesten auf und verschwindet um 18:53 Uhr in der Nähe des Mondes im Erdschatten.Um 20:38 Uhr zeigt der veränderliche Stern Algol ein Helligkeitsminimum.

Am Sonntag, den 22. November, erreicht der Mond um 5:45 Uhr das Erste Viertel, dann steht er bei uns jedoch nicht am Himmel. Am Abend ist er dann schon zu 55 Prozent beleuchtet, sein Untergang erfolgt erst um Mitternacht. Die ISS ist am Abend zwischen 18:04 Uhr und 18:07 Uhr bei einem flachen Überflug in maximal 19° Grad Höhe, also noch unterhalb des Mondes, zu sehen. Um 22:06 Uhr bedeckt der Mond einen 6mag Stern im Sternbild Wassermann.



 

 

 

 

 

 

Freitag, 13. November 2020

13. November 2020: Mond, Venus und Merkur am Morgenhimmel


 Wer heute früh in der Morgendämmerung Glück mit einem klarem Himmel hatte, konnte sich über einen besonders schönen Anblick am Himmel freuen:

Mond, Venus (oberhalb) und Spica (rechts unten)  

   
 

Um 6:30 Uhr waren bei mir der Mond, die Venus als Morgenstern und der helle Stern Spica in der Jungfrau sehr schön im Südosten zu sehen. gemeinsam bildeten sie ein nettes Dreieck am Morgenhimmel. Dicht am Mond sind auf diesem Foto außerdem zwei weitere Sterne aus dem Sternbild der Jungfrau zu sehen.  Dieses Foto zeigt nicht nur die schmale helle, schon fast überbelichtete Mondsichel, sondern sehr schön auch das "Erdlicht", welches den eigentlich dunklen Teil des Mondes leicht schimmern läst.

Eine halbe Stunde später waren Mond, Venus und die Sterne schon etwas höher gestiegen. Dadurch konnte ich dann auch noch einen Blick auf den Planeten Merkur werfen. Merkur ist auf diesem Bild etwas links unterhalb des Mondes knapp über den Sträuchern zu sehen. Natürlich war gegen 7:00 uhr dann auch schon die Morgendämmerung weiter fortgeschritten, so dass die meisten Sterne verblasst sind. Selbst die helle Spica ist auf diesem Foto nicht mehr einfach zu finden:

Mond und Venus mit Merkur (links, knapp über den Zweigen)

Und hier zum Abschluss noch ein Foto des Mondes. Dies ist jedoch noch einmal eine halbe Stunde später entstanden, auch befad sich der Mond hinterleichten Schleierwolken, so dass kaum noch Details zu erkennen sind:



Sonntag, 8. November 2020

9. - 15. November 2020: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche zieht sich der Mond vom Nachthimmel zurück. Die Nächte eignen sich wieder gut zur Beobachtung lichtschwacher Objekte am Himmel. Mit etwas Glück und der richtigen Ausrüstung kann man in dieser Woche alle Planeten des Sonnensystems finden. In der Morgendämmerung so gegen 6:30 Uhr den Merkur, links unterhalb der weiterhin hell als Morgenstern strahlenden Venus. Am Abend stehen Jupiter und Saturn im Südwesten, die beiden kommen sich langsam immer näher. Mars steht am Abend leicht südöstlich und ist bis gegen 4:00 Uhr in der Frühe zu sehen. Und mit Fernglas oder Fernrohr kan man zusätzlich auch noch Uranus und Neptun finden.

Am Montag, den 9. November, kann noch ein letztes Mal die ISS beobachtet werden, sie tritt um 5:18 Uhr in 19° Grad Höhe im Süden aus dem Erdschatten heraus und fliegt dann schnell im Südosten hinter den Horizont. Sonnenaufgang ist um 7:34 Uhr und Sonnenuntergang um 16:43 Uhr. Der helle Tag ist also nur noch neun Stunden lang. Der Mond ist am frühen Morgen zu ca. 43 Prozent beleuchtet. Um 19:18 Uhr endet eine Verfinsterung von Jupitermond Europa.

Am Dienstag, den 10. November, geht der Mond um 0:31 Uhr auf. In seiner dunklen Hälfte ist wieder das Erdlicht am schimmern. Um 18:39 Uhr beginnt eine Bedeckung von Jupitermond Io.

Am Mittwoch, den 11. November, geht der nur noch zu 22 Prozent beleuchtete Mond erst gegen 2:00 Uhr auf. Um 6:36 Uhr bedeckt er den Stern ny Virgo. Da der Stern immerhin 4.2 mag hell ist und die Sichel nur noch wenig beleuchtet, ist diese Bedeckung am hellen Mondrand vielleicht sogar noch mit einem guten Fernglas zu beobachten. Am Abend sind bei Jupiter zunächst nur die Monde Ganymed und Europa zu sehen. Um 18:16 Uhr endet ein Duchgang von Io vor der Jupiterscheibe und um 18:33 eine Bedeckung von Kallisto. Ios Schatten wandert noch bis 19:27 über den Planeten.

Am Donnerstag, den 12. November, geht die Venus (-4.0mag) in nur 2' Bogenminuten Abstand an theta Virginis (+4.4mag) vorüber. Im Fernglas könnte das aussehen, als ob die Venus einen kleinen Mond bei sich hat. Am Abend beginnt um 17:45 uhr eine Verfinsterung von Jupitermond Ganymed.

Am Freitag, den 13. November, steht die schmale Mondsichel (nur noch zu 6 Prozent beleuchtet) ca. 5° Grad links (östlich) der Venus und 8° Grad nordwestlich von Merkur.

Am Samstag, den 14. November, ist der Mond am Morgen bereits an Merkur vorbeigezogen und wird kaum noch zu finden sein. Bei Jupiter stehen am Abend alle vier Monde auf der gleichen, östlichen Seite.

Am Sonntag, den 15. November, ist Neumond. Die Venus steht heute früh 4° Grad nördlich von Spica in der Jungfrau. Bei Jupiter stehen am Abend zwei Monde links, zwei Monde rechts.


Freitag, 6. November 2020

6. November: Merkur am Morgenhimmel

 Heute früh war es halbwegs klar, um 6:30 Uhr suchte ich mit meinem Fernglas den Südosthimmel ab und tatsächlich: Merkur blinzelte mir auffällig entgegen. Auch der hellste Stern der Jungfrau, Spica, war noch recht leicht im Fernglas zu erkennen. 

Schnell habe ich die Kamera rausgeholt und in die gleiche Richtugn fotografiert. Zuerst war ich enttäuscht, denn auf meinen Bildern schien Merkur gar nicht drauf zu sein. Doch dann habe ich ihn auch dort entdeckt. Die Kamera stand etwas tiefer als zuvor ich selbst mit meinem Fernglas.  Durch diese veränderte Perspektive "rutschte" Merkur auf den ersten Bilder doch tiefer und in die Zweige der benachbarten Bäume hinein. Nächstes Mal sollte ich mein Stativ lieber noch etwas höher kurbeln!

Trotzdem wirkte Merkur auf den Bildern deutlich schwächer als im vorherigen Blick durch das Fernglas. Es ist für mich immer wieder erstaunlich, wie gut das menschliche Auge auch schwache Kontraste verarbeiten kann. Für die Fotos musste mir dann doch die Bildverarbeitung weiter helfen. Hier ein erstes Bild der Kamera, unbearbeitet:

Merkur in der Morgendämmerung

Die Venus oben rechts im Bild ist strahlender Morgenstern. Merkur ist (unterhalb der Pfeilspitze) jedoch wirklich nur schwer zu erkennen. Aufgenommen wurde das Bild um 6:49 Uhr mit meiner Canon 5D MarkII mit 50mm Festbrennweite, F/2, 1/10sec, ISO-50.

Zehn Minuten später war Merkur etwas höher gestiegen, leider hatte auch der aufsteigende Nebel (Wolken) über der Egge zugenommen. Gleichzeitg habe ich jedoch auch etwas länger belichtet, diesmal eine Viertel Sekunde. Anschließend habe ich bei diesem Bild dann mit der Adobe Lightroom Software den Kontrast erheblich verstärkt. Herausgekommen ist dann dieses Bild:

Merkur, Spica und Venus am Morgenhimmel

Die noch unter dem Horizont stehende Morgensonne sorgte bei diesem Bild für zusätzliche Dramatik, da sie den Kondensstreifen Flugzeugs anleuchtet. Zwischen den Blättern leuchtet dieser sogar recht rötlich. Das sieht fast so aus wie ein Raketenstart. :-)

Dienstag, 3. November 2020

3. November: Planeten und Sterne am Abend

 Zum Abend hin zog sich der Himmel zunächst leider zu und es waren sogar zwei kleine Schauer angekündigt, so dass ich mein Teleskop für die Nacht doch nicht aufgebaut habe. Doch dann klarte es zu später Stunde wieder auf. E waren zwar einige Schleierwolken am Himmel, das eine oder andere Foto war aber dennoch möglich. Mit bloßem Auge ware nicht viele Sterne zu sehen. Der Mond überstrahlte die meisten. Doch Digitalkameras sind heute recht empfindlich und können so vieles unsichtbare sichtbar machen:

Nachthimmel am 3. November gegen 21:30 MEZ

Das Bild habe ich mit meiner Canon 5D Mark II aufgenommen, verwendet habe ich ein Sigma 20mm Weitwinkel Objektiv mit Blende f=2.0, 6 Sekunden Belichtungszeit und ISO1600. Anschließend habe ich das Bild in Lightroom bearbeitet, den Kontrast verstärkt und mit dem Filter "Dunst entfernen" insbesondere einen hellen Schein des Mondes am linken Bildrand entfernt.

Einige Objekte habe ich gekennzeichnet: Den Sternhaufen der Plejaden im Sternbild Stier auf der linken Seite und den hellen, rötlich leuchtenden Mars auf der rechten Seite des Fotos. Am oberen Bildrand befindet sich das Sternbild Widder, dort ist der hellste Stern "Hamal" gekenzeichnet. Zum unteren Rand hin über den Büschen der Stern Menkar, der hellsten Stern des Sternbilds Walfisch.

Und dazwischen Uranus und Flora. Beide waren gerade in ihrer Oppositionsstellung. Uranus, der erste Planet hinter Saturn, ist theoretisch an dunklen Orten ohne künstliche Beleuchtung und ohne Mondlicht sogar mit bloßem Auge zu sehen. Flora ist ein Kleinplanet, er wurde als achter Kleinplanet nach Ceres, Vesta und einigen anderen entdeckt. Floras Helligkeit beträgt nur 8mag, mit bloßem Auge sind diese Kleinplanete nicht mehr zu sehen. Wir Menschen können gerade Objekte bis zu 6mag erkennen. Uranus hat zur Zeit 5.7mag.


3. November 2020: Venus und Mond am Morgen

Mond

 Heute früh klarte es teilweise auf und Venus und Mond waren gut zu sehen. Auch die ISS konnte kurz vor 7 Uhr gut beobachtet werden. 

Hier ein kleines Suchbild von der Venus im Südosten:

Venus am Morgen (Kamera Nikon P950, 13mm, 1/13sec, f/3.5, ISO200)

Und hier der Mond im Westen:


Mond und Rabenkrähe

Und hier noch der Mond mit größerem Zoom:

Mond (Nikon P950, 357mm (entspr. 2000mm Vollbild), f6.5, 1/500sec, ISO200)

Von der ISS ist mir leider kein brauchbares Foto gelungen, die war für ein Foto aus freier Hand einfach zu schnell am Himmel unterwegs.


Sonntag, 1. November 2020

2. - 8. November 2020: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche bestimmt der nur langsam abnehmende Mond zunächst den Nachthimmel. Bei den Planeten beginnt ene Morgensichtbarkeitsperiode von Merkur, er geht ca. 6:00 Uhr in der Frühe auf und könnte in der Morgendämmerung im Osten sichtbar werden. Die helle Venus geht bereits um ca. 4:30 uhr auf und ist natürlich strahlender Morgenstern. Am Abend leuchtet Mars im Südosten so hell wie Jupiter im Südwesten, der sich langsam Saturn nähert. Saturn und Jpiter gehen beide gegen 21 Uhr unter. Die ISS ist bei morgendlichen Überflügen zu sehen.

Am Montag, den 2. November, geht die Sonne um 7:23 Uhr auf und um 16:53 Uhr unter, der helle Tag ist also wieder gegenüber dem Montag der letzten Woche eine knappe halbe Stunde kürzer geworden. Bereits zwischen 5:59 und 6:05 Uhr fliegt die ISS in maximal 83° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg. Der immer noch zu 96 Prozent beleuchtete Mond geht um ca. 18 Uhr im Osten auf. Kleinplanet Flora steht heute in Opposition zur Sonne. Flora ist im Walfisch, in der Nähe von Gamma Cet zu finden. Um 19:32 Uhr beginnt ein Durchgang von Io vor der Planetenscheibe von Jupiter.

Am Dienstag, den 3. November, ist die ISS am Morgen gleich zweimal zu sehen. Um 5:13 Uhr tritt sie fast im Zenit über uns aus dem Erdschatten heraus und fliegt dann in den nächsten vier Minuten schnell nach Osten. Zwischen 6:47 Uhr und 6:55 Uhr fliegt sie noch einmal unterhalb des Mondes im Südwesten und der Venus im Südosten in maximal 45° Grad Höhe über unseren kompletten Morgenhimmel hinweg. Der zu 91 Prozent beleuchtete Mond geht um 18:23 Uhr auf. Bis 18:57 Uhr wandert der Schatten von Kallisto über Jupiter hinweg und bis 20:11 Uhr wird Io verfinstert. Um 20:34 Uhr endet die Bedeckung von iota Tauri (4.7mag) am dunklen Mondrand.

Am Mittwoch, den 4. November, fliegt die ISS zwischen 6:00 und 6:07 Uhr in maximal 59° Grad Höhe über den Morgenhimmel entlang. Jetzt sollte man im Südosten auch nach Merkur Ausschau halten. Um 17:31 Uhr endet ein Schattendurchgang von Io auf der Jupiterscheibe. Heute stehen alle vier Monde auf der gleichen, westlichen Seite. Mondaufgang ist um 19 Uhr.

Am Donnerstag, den 5. November, fliegt die ISS zwischen 6:48 und 6:55 Uhr in maximal 25° Grad Höhe über unseren Himmel hinweg. Um 17:06 Uhr endet eine verfinsterung von Ganymed, heute stehen bei Jupiter zwei Monde links, zwei Monde rechts. Heute Abend steht der Mond im Sternbild Zwillinge und geht um 19:49 Uhr auf.

Am Freitag, den 6. November, endet um 2:42 Uhr eine Sternbedeckung durch den Mond. Die ISS fliegt zwischen 6:02 Uhr und 6:08 Uhr in maximal 34° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg. Heute geht der Mond um 20:47 Uhr auf.

Am Samstag, den 7. November, fliegt die ISS zwischen 6:49 und 6:56 Uhr in nur noch 13° Grad Höhe flach über unseren südwestlichen Morgenhimmel entlang. Dabei kommt sie dem hellsten Fixstern, dem Sirius, sehr nahe. Um 18:59 Uhr beginnt ein Durchgang von Europa vor der Planetenscheibe Jupiters. Der Mond geht um 21:54 Uhr auf und ist nur noch zu 59 Prozent beleuchtet. Vorher kann man schnon knapp 2 1/2 Stunden in "astronomischer Dunkelheit" den Himmel beobachten.

Am Sonntag, den 8. November,  tritt die ISS um 6:03 Uhr im Sternbild Orion aus dem Erdschatten heraus und fliegt dann in maximal 18° Grad Höhe in den nächsten fünf Minuten schnell nach Südosten, der Sonne entgegen. Der Mond erreicht um 14:46 Uhr das letzte Viertel, geht aber erst um 23:10 Uhr auf. Der Krater Grimaldi steht weit ab vom Mondrand, wir haben also mal wieder maximale Libration in Länge.