Am Abend des 24. Mai war es zunächst klar. Der Mond war schon am hellichten Tag zu sehen, hier ein Foto, aufgenommen mit meinem Spektiv zur Zeit des Sonnenuntergangs:
Der Mond am 24. Mai 2023 um 21:39 Uhr MESZ |
Danach war als nächstes am Himmel die Venus strahlend zu sehen:
Mond und Venus um 22:28 Uhr MESZ |
Obwohl dieses Foto knapp eine Stunde nach dem ersten entstand, kann man noch gut erkennen, wie hell der Himmel in Richtung Nordwesten zu dieser Zeit noch war, die Sonne befand sich zu dieser Zeit auch erst 7° Grad unter dem Horizont.
In meiner Wochenübersicht hatte ich noch eine Sternbedeckung durch den Mond gegen 23 Uhr angegeben. Zunächst hatte ich in meinem Blog geschrieben, "das schwache Sternchen von nur 7mag war jedoch weder visuell noch fotografisch auszumachen. " Doch ein zweiter Blick in meine Fotos zeigte ein positives Ergebnis. Dazu musste ich in meinem Bild zwar den Kontrast erhöhen und etwas mit den Reglern bei Adobe Lightroom spielen, doch dann war das lichtschwache, nur 7,3mag "helle", Sternchen doch noch im Foto auszumachen:
Der Mond kurz vor der Bedeckung des 7,3mag Sterns SAO80165 |
Das Foto entstand um 23:05 Uhr MESZ. Wieder aufgenommen mit meinem Spektiv und adaptierter Kleinbildkamera bei ISO400 und 1 Sekunde Belichtungszeit. Den beleuchteten Teil des Mondes habe ich absichtlich praktisch aus dem Bild herausgeschoben, damit er nicht alles andere überstrahlt. Visuell habe ich das Sternchen nicht erkannt. Finden Sie es auf dem Bild? Wenn man sich die Mondscheibe wie das Ziffernblatt einer Uhr vorstellt, ist das kleine Pünktchen ungefähr bei 10 Uhr zu finden.
Und immerhin war es dann eine weitere halbe Stunde später doch noch weiter dunkel geworden, Sterne waren mit bloßem Auge zu sehen und auch der Mars war unterhalb des Mondes sichtbar:
Mond und Mars um 23:32 Uhr MESZ |
Dieses Bild wurde mit einer DSLR gemacht mit einem 50mm Objektiv bei ISO12800,f/2.8 und 1/6sec Belichtungszeit. Wenn man genau hinguckt, kann man sogar auch die Venus sehen, wie sie durch den Baum hindurchscheint.
Jetzt war es auch dunkel genug, um ein Foto der Supernova in M101 zu probieren. Glücklicherweise klappte dies auf Anhieb mit meiner Vespera, obwohl die Galaxie zu diesem Zeitpunkt 86° Grad hoch am Himmel stand, also praktisch fast genau im Zenit, also senkrecht über unseren Köpfen.
Ich konnte das Bild jedoch nur 7 1/2 Minuten belichten (46 Einzelbilder zu jeweils 10sec gestacked). Die Galaxie ist also nicht so deutlich zu sehen wie auf den Bildern zuletzt. Doch im Vergleich ist schnell zu erkennen, dass die Supernova noch einmal heller geworden ist. Ich habe in dem folgenden Bild einmal die Helligkeitsangaben für einige weitere Sterne aus Stellarium übernommen. Versuchen Sie einmal selbst die Helligkeit der Supernova einzuschätzen!
SN2023ixf in M101 mit Vergleichssternen (24.5.23, 23:37 MESZ) |
Ich war jedenfalls glücklich, dass mir diese Aunahme so weit gelungen war, denn leider kamen jetzt doch von Nordwesten Wolken her. Der Mond war zunächst noch zu sehen, die Venus aber schon nicht mehr und schnell war der ganze Himmel so zugezogen, dass keine weiteren Aufnahmen mehr sinnvoll waren.
Aufziehende Wolken um 23:38 Uhr MESZ |
Die Explosion der Supernova erfolgte vor über 20 Millionen Jahren, jetzt beim Foto kam es aber wirklich auf die Minuten an. So spannend kann manchmal Astronomie sein. :-)
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