Am 20. Januar wurde es plötzlich hell. Richtig hell! Ob das Wetter angesichts des Ende der Amtszeit von Donald Trrump in den USA wohl auch dachte, jetzt muss es einfach besser werden? Egal, ich habe mich jedenfalls über beide Ereignisse sehr gefreut.
Endlich konnte man wieder die Sonne sehen, und es zeigte sich auf ihrer Oberfläche sogar eine kleine Fleckengruppe:
Sonne mit Flecken am 20.1.21 um 14:16 Uhr |
Die kleine Fleckengruppe ist in der Nähe des linken Sonnenrandes zu finden. Bei genauem Hinschauen erkennt man einen etwas größeren "Doppelfleck" und daneben - Richtung Rand - noch einmal zwei sehr kleine schwache Fleckchen. Beim "Doppelfleck" kann man gut zwischen den dunklen Kernen, der "Umbra" und einem etwas helleren Bereich drum herum, der "Penumbra" unterscheiden. Mit dem bloßen Auge am Fernrohr gelang dies einfacher als auf dieser Fotografie. Denn die Sonne steht jetzt im Winter ja leider recht tief am Himmel. Da flimmert und wabert die Luft ganz erheblich, auch kann man auf dem Foto erkennen, das doch ein paar kleinere Wolkenschleier über den Himmel zogen. Sonnenfleckengruppen werden immer wieder gezählt, es handelt sich hier um die Gruppe 2797.
Am Abend waren dann auch richtig Sterne zu sehen. Hier mal ein Bild vom Sternbild Orion:
Sternbild Orion |
Der Mond stand an diesem Mittwoch direkt unterhalb vom Mars. Auf dem nachfolgenden Bild überstrahlt er, am unteren Rand stehend, doch fast alles. Ich hatte 6 Sekunden bei 1600 ISO belichtet, um auch etwas schwächere Sterne hervor zu kitzeln:
Mond und Mars im Westen |
In dem Lichtstrahl, der vom Mond nach oben ausgeht, sieht man Mars leuchten. Ich wollte auch den Planeten Uranus sehen, der sich dicht beim Mars befand. Ein 1:1-Ausschnitt aus diesem Bild zeigt uns den Planeten, der mit bloßem Auge praktisch nicht sichtbar ist, für den wir also immer ein Fernglas benötigen:
Mars und Uranus |
Trotz der Wolken war daher für mich dieses Bild ein schöner Erfolg. Im Westen kamen die Wolken recht schnell wieder heran, es war am Abend leider nur für eine gute Stunde klar. Bevor die Wolken über den ganzen Himmel zogen, konnte ich jedoch noch eine Bilderserie in Richtung Osten schießen. 25 Bilder von der Umgebung des Sternbild Krebs habe ich gemacht und diese anschließend "gestackt", also aufaddiert. So kann ich mit meinem 50mm Objektiv doch tatsächlich Sterne bis zur 11. oder 12. Größenklasse sichtbar machen.
Sternbild Krebs |
Auf den ersten Blick ein fast unheimliches Sternengewimmel. Etwas rechts der Mitte befindet sich das Sternbild Krebs mit dem wunderschönen Sternenhaufen "Praesepe", der "Krippe", wissenschaftlich M44 genannt, in der Mitte.Wenn man sich das Bild etwas genauer anschaut, kann man durchaus alle einzelnen Sterne mit Hilfe einer Sternkarte oder eines Planetariumsprogramms identifizieren. Ich habe dieses Sternbild fotografiert, da in der Januarausgabe der Zeitschrift "Sterne und Weltraum" (Seite 68f.) darauf hingewiesen wurde, dass in dieser Tagen gleich drei Kleinplaneten im Krebs in Opposition zur Sonen stehen: (10) Hygiea am 28. Januar, (14) Irene am 24. Januar und (15) Eunomia am 21. Januar. (18) Melpomene wird am 1. Februar ihre Opposition erreichen. Außerdem wies die Zeitschrift noch auf den Kleinplaneten (472) Roma hin, der am 23. Januar seine größte Oppositionshelligkeit von 11,7mag erreichen sollte. Alle diese Kleinplaneten konnte ich identifizieren, Roma allerdings nicht ganz sicher. Die ist halt doch zusehr an der Nachweisgrenze. Dafür zeigten mir Stellarium und die Webseite Heavens-Above einen weiteren Kleinplaneten im Krebs an: (60) Echo, der dann mit 10.5mag auch gut zu identifizieren war.
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