Heute hatte ich Glück. Kurz vor 18 Uhr riss die Wolkendecke auf und ich konnte meine Vespera Beobachtungsstationwieder einmal aufbauen.
Als erstes "Testobjekt" habe ich schnell mal auf Jupiter gezielt:
Jupiter mit drei Monden |
Eigentlich sollten bei Jupiter vier Monde zu sehen sein, in dieser Reihenfolge von links nach rechts: Ganymed - Jupiter - Io - Europa -Kallisto. Mond Io ist auf diesem Bild jedoch nicht zu sehen, er wird schon von Jupiter überstrahlt.
Dann kam die ISS vorbeigeflogen. Heute flog sie fast exakt über unsere Köpfe hinweg, es war daher leicht, ihre Strichspur einzufangen. Ich brauchte nur die Kamera nach Westen auszurichten:
Die ISS steigt um 18:04 Uhr im Westen auf ... |
... und fliegt dann immer höher hinauf bs durch den Zenit. |
Beide Bilder wurden 30 Sekunden belichtet. Beim zweiten Bild verschwindet die ISS schon über den Bildrand hinaus nch oben in dieser kurzen Zeit.
Als nächstes noch ein Blick auf den Planeten Uranus:
Planet Uranus gegen 18:10 Uhr. |
Vergrößert man die Ansicht auf Uranus, sieht es im ersten Moment so aus, als hätte er drei Monde, der hellste davon ist jedoch nur einzufällig dicht bei Uranus stehender Stern. Zu sehen sind nur die beiden größeren Monde Oberon (links)und Titania (rechts).
Doch dann wurde es höchste Zeit, zur Galaxie NGC 1222 zu schwenken. Hier ist am 19. Januar eine Supernova entdeckt worden, die ersten Bilder zeigten mir, dass diese Supernova deutlich abseits vom Kern der Galaxie stand, also mit etwas Glück sollte auch mir eine Aufnahme gelingen:
NGC 1222 mit SN2024any |
Im Vergleich mit den Bildern zweier anderer Hobbyastronomen (John Stevenson aus Australien, Carlos Segarra aus Spanien), die mit wesentlich größerem Gerät die Supernova fotografiert haben, bin ich doch sehr sicher, dass der kleine Punkt links oben in meiner Kreismarkierung die Supernova sein muss. Meine zweite Supernova bereits in diesem Jahr.
Das Bild von NGC 1222 konnte ich insgesamt 16 Minuten belichten, dann war der Himmel auch schon wieder so zugezogen, dass meine Vespera nicht mehr durch die Wolken durchkam.
Hier noch einmal ein Ausschnitt aus meinem Bild, die gleiche Region im Planetariumsprogramm "Stellarium" und im Foto von Segarra:
mein Bild |
Bild von C. Segarra |
Stellarium |
Was mich doch etwas überrascht, ist der Ausschnitt aus dem Planetariumsprogramm. Im oberen Bereich des Bildes, die etwa dreieckige Struktur stimmt in allen drei Bildern gut überein. Carlos Segarra hat noch ein paar schwächere Sterne zusätzlich auf seinem Bild. Aber insbesondere im Bereich rechts unten scheinen bei Stellarium doch einige Sterne zu fehlen, die bei mir genauso wie auf dem Foto von C. Segarra zu erkennen sind - und die eigentlich hell genug sein sollten, um sich auch im Planetariumsprogramm wieder zu finden.
Der Himmel Richtung Süden um 18:30 Uhr |
So sah der Himmel gegen 18:30 Uhr aus. Ich hatte gehofft, die Wolkenlücke würde noch etwas länger andauern, doch der Himmel schloss sich in den nächsten wenigen Minuten so schnell, dass weder Mond noch Sterne zu sehen waren.
Den Vollmond konnte ich dann jedoch kurz vor 20Uhr in einer anderen Wolkenlücke erwischen:
Vollmond gegen 19:45 Uhr |
Den exakten Vollmod Zeitpunkt habe ich zwar um eine knappe Stunde verpasst, aber das fällt praktisch nicht ins Gewicht. Einzig im Südpolbereich lassen sich so gerade eben einzelne Kraterwälle durch ihre erahnen, ansonsten ist alles im vollsten Sonnenlicht.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen