Mittwoch, 17. Januar 2024

16. Januar 2024: Mond, Komet, ISS, Planeten, Sterne ...

 Am Dienstag, den 16. Januar 2024, klarte es am Abend auf. Als erstes war der Mond schön am Abendhimmel zu sehen:

Mond am 16. Januar 2024 um 17:17 Uhr.

Als es dunkel genug war, habe ich mein Vespera aufgebaut und als erstes ein weiteres Bild des Kometen 12P/Pons-Brooks aufgenommen:

Komet 12P/Pons-Brooks und der offene Sternhaufen Messier 29

Der Komet befindet sich gerade im Sternbild Schwan, unweit vom offenenSternhaufen M 29.

Danach sollte um ca. 18;50 Uhr die ISS zum ersten Mal nach längerer Zeit wieder am Abendhimmel zu sehen sein. Und so war es auch. Sie kam zwar einen kleinen Tick später als vorhergesagt, wahrscheinlich gab es in den letzten zwei Tagen eine Bahnkorrektur. Ich habe hier gleich meine einzelnen Bilder, die ich jeweils 10 Sekunden belichtet habe, zu einem Gesamtbild zusammen gefasst:

ISS beim Überflug

Oben rechts der helle Mond und in der Mitte oben Jupiter. Da die Gesamtbelichtungszeit aus diesen zehn Einzelbildern bei fast zwei Minuten liegt, sind die Sterne natürlich auch nicht mehr punktförmig, sondern zu kleinen Strichspuren lang gezogen. 

Gut erkennen kann man bei der ISS-Spur, wie diese am Ende viel schwächer wird, da verschwindet die ISS dann im Schatten der Erde und wird nicht mehr von der Sonne angestrahlt.

So flach über dem Horizont hier von uns aus gesehen, bedeutet dies natürlich, dass die ISS weit entfernt von Deutschland fliegt. Sie befindet sich bei diesem Bild zu Beginn über Sardinien und taucht dann über Italien in den Schatten ein. Hier (von der Webseite "heavens-above") eine Grafik zur "Bodenspur" der ISS:


Danach habe ich zunächst einmal die Planeten im Süden aufgesucht. Hier ein Bild von Uranus:

Uranus

Uranus ist der helle "Stern" etwas rechs der Bildmitte. Wenn man in der Vergrößerung ganz genau hinschaut, sieht man direkt oberhalb von ihm sogar einen seiner Monde, Oberon (laut Stellarium).

Nach diesem großen Planeten habe ich einen Kleinplaneten fotografiert:

M 1 und Kleinplanet (4)Vesta

 Inzwischen ist Kleinplanet Nr. 4,Vesta, westlich von M 1 zu finden. Dieses Bild wurde nur knapp 5 Minuten belichtet.

Anschliessend habe ich noch eine längere Belichtung probiert, und zwar vom "Hexenkopfnebel". Leider verschwand das Objekt nach einer guten Stunde Belichtungszeit schon hinter einem Baum auf einem Nachbargrundstück. Eigentlich empfiehlt Vespera für dieses Objekt 3 Stunden Belichtungszeit.

Hier zunächst mein Originalbild:

Viele Sterne im Sternbild Eridanus

Hier ist zunächst nichts von diesem Nebel zu sehen. Deshalb habe ich mein Bild mal bei "nova.astrometry.net" hochgeladen, um zu sehen, ob ich denn die richtige Richtung erwischt habe. Und das stimmte schon:

Die gleiche Gegend bei astrometry.net

Zumindest habe ich einige kleinere NGC-Objekte mit erwischt. Aber wo ist der "Hexenkopf" ?

astrometry.net verweist auch auf "unWISE" Aufnahmen. Hier der gleiche Ausschnitt:

So hätte ich mir auch mein Bild gewünscht.

 

Deshalb habe ich mein Bild einfach mal mittels Photoshop etwas aufgehellt. Dadurch ist es zwar nicht schöner geworden, aber einen kleinen Teil der Strukturen des Hexenkopfnebels kann man schon erahnen:

Noch einmal mein Bild.... (kräftig an der Graduationskurve gezerrt)


 Doch ich habe noch mehr beobachtet:

Kleinplanet (354)Eleonora

Dieser 354. Kleinplanet, der entdeckt wurde, ist leider selbst Wikipedia nur einen sehr kurzen Eintrag würdig. Ich habe dieses Bild 5 Minuten lang belichtet.

NGC 2392, Eskimonebel, im Sternbild Zwillinge

Über NGC 2392, den "Eskimonebel" findet man in Wikipedia und an vielen anderen Stellen schon wesentlich mehr zu lesen. Schade, dass die allermeisten "planetarischen Nebel" so klein sind. Für solche Objekte ist das Vespera dann leider doch nicht wirklich geeignet, da bräuchte man viel mehr Vergrößerung, viel längere Brennweiten.

Alles in allem ein sehr schöner Astroabend - und die Wolkenlücke ist sogar immer noch da, doch ich will jetzt ins Bett.








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