Nicht immer gelingen "Astrofotoprojekte". Hier möchte ich mal von einem kleinen Versuch berichten, bei dem ich mir die Aussichtslosigkeit eigentlich vorher hätte denken können. Doch warum schon von vornherein aufgeben? "Nur Versuch macht klug!" ist doch auch oft ein guter Wahlspruch.
Franz Sackenheim hatte in seiner "Astro-Vorschau für den Monat Januar" bei YouTube auf den Nebelkomplex rund um lambda Orionis (Sharpless SH2-264) hingewiesen. Aus diesem großen Nebelkomplex hatte er sich zwei kleinere Details herausgesucht. Ich verlinke an dieser Stelle lieber ein größeres Foto aus einem Artikel in Wikipedia, welches den kompletten Nebel zeigt:
Von Lithopsian - Diese Datei wurde von diesem Werk abgeleitet: Orion Head to Toe.jpg:, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=64732448 |
Lambda Orionis ist der obere helle Stern inmitten der roten Wasserstoffwolke. Links am Bildrand der helle gelbe Stern ist die Beteigeuze. Rechts unten ist auch noch gamma Orionis zu sehen, hier ist also der ganze "obere Bereich" des Sternbilds Orion abgebildet.
Diese "rote Wolke" hat mich dann sehr interessiert. Mir war klar, dass ich mit meinem Vespera nur einen kleinen Ausschnitt aus diesem Bild fotografieren könnte, aber die Umgebung von lambda Orionis sollte schon gut zu sehen sein.
Hier mein Bild:
Lambda Orionis am 10. Januar 2024 |
Ich habe mein Bild mit dem Dualbandfilter und der Mosaik-Funktion des Vespera erstellt. Insgesamt habe ich knapp 90 Minuten belichtet. Für diesen Stack hat das Vespera jedoch nur 311 Einzelbilder verwendet, so dass die effektive Belichtungszeit doch nur etwas über 50 Minuten beträgt.
Können Sie auf diesem Bild irgendetwas rötliches, was vielleicht auch nur im entferntesten an die Wasserstoffwolke rund um lambda Orionis erinnert, entdecken? Ich sehe da nichts!
Im ersten Moment war ich natürlich enttäuscht. Doch dann kamen mir die Worte von Franz Sackenheim in seinem Video wieder in Erinnerung: "Für dieses Objekt braucht Ihr richtig, richtig dunklen Himmel und richtig dunkle Nächte und lange Belichtungszeiten". Und als ich mir die Daten zu seinen im Video gezeigten Beispielbildern noch einmal anschaute, konnte ich ob meines Versuches nur noch mit dem Kopf schütteln und schmunzeln: War doch das erste Bild 15 Stunden lang belichtet, das zweite Bild auch nochimmerhin 11 Stunden.
Ja, um solch lange Belichtungen durchzuführen, da brauche ich wohl doch noch etwas mehr Geduld... und wahrscheinlich doch auch eine andere Optik oder Aufnahmetechnik.
Aber immerhin habe ich jetzt eine schön Aufnahme der Gegend rund um lambda Orionis.
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