In dieser Woche haben wir Neumond, die Nächte eignen sich also gut zur Beobachtung lichtschwacher Objekte am Himmel. Von den hellen Planeten bleibt die Venus weiterhin Morgenstern, sie geht jedoch immer später auf und erreicht vor Sonnenaufgang auch keine großen Höhen über dem Horizont mehr. In dieser Woche ist sie ab etwa 6:15 Uhr tief im Südosten zu sehen. Eine Stunde später geht Merkur auf, mit viel Glück kann er in der Morgendämmerung noch mit einem Fernglas gesichtet werden. Am Abend muss man sich beeilen, wenn man Saturn noch sehen will, der verschwindet gegen 20:00 im Westen. Jupiter ist am Abend das hellste Objekt am Himmel und ist bis ca. 2:00 in der Frühe zu sehen. Die ISS ist in dieser Woche nicht bei nächtlichen Überflügen zu sehen.
Am Montag, den 8. Januar, geht die Sonne um 8:30 Uhr auf und um 16:33 Uhr unter, der helle Tag dauert jetzt also wieder etwas länger als acht Stunden. Die nur noch zu 13 Prozent beleuchtete Mondsichel steht im Sternbild Skorpion, rechts (westlich) der Venus. Sie geht mathematisch um 5:43 Uhr auf, praktisch dürfte es jedoch erst nach 6 Uhr sein, wenn die Sichel über der Egge gefunden werden kann. Am Abend wird bei Jupiter der Mond Europa von 17:40 Uhr bis 20:02 Uhr und gleich danach wieder von 20:19 Uhr bis 22:37 Uhr durch Jupiters Schatten verfinstert. Mond Io wird von 18:16 Uhr durchgehend bis 21:40 Uhr bedeckt bzw. verfinstert, so dass eine ganze Zeit lang nur die Mond Ganymed und Kallisto auf seiner Westseite zu sehen sind.
Am Dienstag, den 9. Januar, kann vielleicht die nur noch zu 7 Prozent beleuchtete Mondsichel ab ca. 7:30 Uhr unterhalb von Venus und Merkur, mit denen sie ein ziemlich gleichseitiges Dreieck bildet, gefunden werden. Bei Jupiter endet um 17:40 ein Durchgang, bzw, um 18:57 Uhr ein Schattenwurf von Io auf der Planetenoberfläche. Der veränderliche Stern Algol zeigt um 22:47 Uhr ein Helligkeitsminimum.
Am Mittwoch, den 10. Januar, ist vielleicht bis 17:14 Uhr auf der Jupiteroberfläche noch der Schatten von Mond Europa zu sehen. Ab 17:12 Uhr wird Mond Ganymed verfinstert (bis 18:41 Uhr). Kleinplanet (148)Gallia (12,0mag) zieht in nur 6' Bogenminuten Abstand an Stern HIP11033 (5,9mag) vorüber.
Am Donnerstag, den 11. Januar, erreicht der Mond um 12:57 Uhr seine exakte Neumondposition.
Am Freitag, den 12. Januar, erreicht Merkur heute seinen größten Winkelabstand (Elongation) zur Sonne. Am Abend stehen bei Jupiter alle vier galiläischen Monde auf der östlichen Seite. Der veränderliche Stern Algol erreicht um 19:36 Uhr ein Helligkeitsminimum. Am Freitagabend halte ich um 19 Uhr an der Volkssternwarte Schloß Neuhaus wieder meinen alljährlichen Vortrag "Astronomische Sternstunden", in dem ich noch einmal die Highlights des Jahres 2023 Revue passieren lasse und eine Vorausschau auf die besten Ereignisse des neuen Jahres 2024 gebe.
Am Samstag, den 13. Januar, kann die schmale nur zu 5 Prozent beleuchtete Mondsichel vielleicht erstmalig nach Sonnenuntergang wieder gefunden werden. Sie geht um 19:11 Uhr im Westen unter. Der Mond zeigt maximale Libration in Breite, so dass sein Nordpol sichtbar sein könnte. Gegen 18:52 Uhr kann tief im Westen in maximal 12° Grad Höhe die chinesische Raumstation Tiangong bei einem Überflug gesichtet werden, bereits um 18:55 Uhr verschwindet sie im Süden im Erdschatten. Um 19:00 Uhr zieht Kleinplanet (10)Hygiea (11,8mag) in nur 7' Bogenminuten Abstand am Stern Delta Aquarius (4,2mag) vorüber.
Am Sonntag, den 14.Januar, zieht um 2:35 Uhr Kleinplanet (92)Undina (11,5mag) in nur wenigen
Bogensekunden(!) Abstand an Stern 48 Geminorum (5,8mag) vorüber. Am Abend ist der Mond bereits an Saturn vorbeigezogen. Die Mondsichel ist zu 14 Prozent beleuchtet und geht um 20:43 Uhr unter. Bei Jupiter beginnt um 22:54 Uhr ein Durchgang von Io vor der Planetenscheibe, ab 0:14 Uhr fällt Ios Schatten auf die Planetenoberfläche. Um 19:00 Uhr zieht Kleinplanet (372)Palma (11,5mag) in nur 3,5' Bogenminuten Abstand an Stern 46 Leo (5,5mag) vorüber.
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