Am Himmel leuchten nicht nur helle Sterne. es gibt dort auch Gegenden, da sieht man nichts. Und auch dies kann spannend sein.
Der amerikanische Astronom Edward Barnard (*1857, +1923) war ein erster Meister der Astrofotografie, er stellte einen Katalog von 349 Dunkelwolken zusammen.
Hier einmal eine von vielen solcher Dunkelwolken, die mir in den letzten Tagen am Himmel so aufgefallen waren:
Die Dunkelwolke B 84 im Sternbild Schütze |
Falls Sie selbst den Ausschnitt dieser Fotografie mit einem Sternenatlas vergleichen wollen. habe ich hier ein paar hellere Sterne über die Webseite "nova.astrometry.net" markieren lassen.
Markiert wurde auch der Kugelsternhaufen NGC 6440, der 1786 von William Herschel entdeckt wurde. NGC 6440 ist 27700 Lichtjahre von uns entfernt. Oben links hat astrometry.net auch noch NGC 6445 markiert, ein kleiner planetarischer Nebel, der jedoch ohne die Beschriftung im Originalbild (siehe unten) besser zu erkennen ist.
Die Dunkelwolke B 84 ist besonders gut im Dreieck zwischen den Sternen HD 161557, HD 161326 und HD 161504 zu erkennen. Sie erinnert mich ein wenig an die Krallen eines Vogelfußes oder an ein gefährliches Monster. Im englischen wird diese Dunkelwolke auch "The Claw Nebula" ("Der Krallennebel") oder "The Dark Scorpion" (Der schwarze Skorpion") genannt.
Es handelt sich um eine dichte interstellare Wolke, die das Licht von dahinter liegenden Objekten wie Sternen oder hellen Nebeln verdunkelt. Diese dunklen Wolken enthalten winzige Staubpartikel, die mit gefrorenem Kohlenmonoxid und Stickstoff überzogen sind und den Durchgang des Lichts im sichtbaren Wellenlängenbereich effektiv blockieren.
Hier noch einmal das gleiche Bild ohne Beschriftung:
B 84, aufgenommen am 3.7.2022 um 0:29 mit Vaonis Vespera, Gesamtbelichtungszeit 6:30 Minuten, 39 Bilder gestacked.
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