Donnerstag, 6. Januar 2022

6. Januar 2022: Neue Sonnenflecken und ein klarer Himmel am frühen Abend

 Der Wetterbericht hatte für heute viel Sonne versprochen. Doch erst gegen Mittag lichteten sich die Wolken. Gegen 13:30 Uhr konnte ich dann wieder ein Foto der Sonne machen. Auf ihr sind zwei neue Fleckengruppen zu erkennen, 2924 und - noch ganz am Rand 2925.

Hier zuerst wieder ein Übersichtsfoto:

Sonne mit Fleckengruppen am 6. Januar 2022

Und hier noch ein Detailfoto:

Sonnenfleckendetails

Auch hier kann man wieder bei der Gruppe dicht am Rand (2925) die umgebenden Fackeln erkennen.

Hoffentlich kann man morgen auch noch einmal einen Blick auf die Sonne werfen, um zu sehen, wie sich diese beiden Gruppen entwickeln.

***** Und am Abend? *****

Auch da gab es zunächst klaren Himmel. Als erstes fiel natürlich die schöne Sichel des zunehmenden Mondes am Himmel auf:

Mondsichel am 6.1.22 um 16:56 Uhr

 Die Aufnahme entstand kurz vor 17 Uhr. Kurz nach 17 Uhr sollte der Mond einen Stern am Himmel bedecken: tau Aquarii, immerhin 4,0mag hell. Würde das in der noch hellen Dämmerung zu beobachten sein? Ich muss zugeben, in meinem Fernglas hatte ich Schwierigkeiten, den Stern zu erkennen. Vielleicht ja, aber vielleicht habe ich mir das auch nur eingebildet, denn in meinem Spektiv war der Stern sehr einfach zu erkennen, wie es das nächste Foto zeigt:

Mond und tau Aqr kurz vor der Bedeckung am 6.1.22 um 17:02 Uhr

Ich wollte dann die Gelegenheit gleich nutzen, und die Bedeckung mit meiner Kleinbildkamera auch filmen, doch leider habe ich diese Aufnahme ein wenig "vermasselt". Im entscheidenden Moment der Bedeckung wollte ich den Stern etwas mehr ins Zentrum des Bildes rücken. Doch schauen Sie selbst:



Bei Sekunde 44 wackelt es am heftigsten - und genau da verschwindet auch der Stern.

Es gab an dem Abend jedoch noch mehr zu beobachten.

Rechts neben dem Mond, also etwas weiter westlich, leuchtete der Jupiter mit seinen Monden:

Jupiter am 6.1.22 um 17 Uhr

Wie in der Wochenübersicht für heute beschrieben, waren bei Jupiter tatsächlich nur drei Monde zu sehen: Oben links Kallisto, ebenfalls links, aber dichter an Jupiter der Mond Io und unten rechts der Mond Ganymed. Europa sollte bis ca. 18:15 Uhr im Schatten von Jupiter unsichtbar bleiben und dann zwischen Io und Jupiter auftauchen.

Doch mir war dann die Frage wichtiger, würde ich auch Saturn und Merkur sehen können?  Die beiden Planeten würden schon deutlich vor Jupiter untergehen, mussten also eine ganze Ecke tiefer stehen. Also bewegte ich mich umgekehrt vom Garten in das obere Stockwerk meines Hauses, um von dort nach diesen beiden Planeten Ausschau zu halten. Der Blick dort aus dem Fenster sah so aus:

Blick aus dem Fenster, mit dem Mond, Jupiter, Saturn (?) und Merkur (??)

Mond und Jupiter waren leicht zu erkennen. Aber wo war der Saturn? Und wo - wenn er denn überhaupt zu erkennen sein sollte - wo wäre Merkur?

Auf dem obigen Bild ist Saturn im Original so gerade eben zu erkennen, in dieser für meinen Blog doch etwas komprimierten Fassung jedoch wohl nicht mehr. Daher hier gleich ein zweites Bild mit einem größeren Zoomfaktor. Dies Bild zeigt in etwa aus der unteren Mitte des obigen Bildes Teile des rechten Baumes und die Lücke links davon:

Saturn und Merkur (?)

Saturn ist in der freien Fläche links oben relativ einfach zu finden. Aber wo versteckt sich Merkur?

Auch er ist auf dem Bild zu sehen! Hier ein weiterer Ausschnitt:

Merkur, fast versteckt hinter den Zweigen. Haben Sie ihn gefunden?

Merkur stand zu diesem Zeitpunkt (17:20 Uhr) nur noch 5° Grad über dem Horizont, Saturn immerhin noch fast 10°. In den nächsten Tagen wird Merkur (jeweils zur gleichen Uhrzeit) nicht wesentlich höher am Himmel stehen, aber Saturn wird ihm immer näher kommen. Bis etwa zum 14. Januar können die beiden tief im Westen noch gefunden werden. Man sollte sich zum Beobachten jedoch bessere Standorte als meinen Garten oder mein Haus suchen, freie Sicht Richtung Südwest ist schon sehr hilfreich.

Obwohl Merkur immer wieder durch die Zweige verdeckt wurde, erschien er mir im Fernglas doch deutlich heller als Saturn zu sein. Dies bestätigte am Abend dann auch ein Blick in die astronomischen Tabellen der Webseite "heavens-above". Dort war Merkur für heute mit einer Helligkeit von -0,5mag angegeben und Saturn nur mit +0,7mag. Merkur war also etwas mehr als eine ganze Größenklasse heller als Saturn.

Als es dann auch bald richtig dunkel wurde, begann ich noch ein paar Himmelsaufnahmen zu machen. Hier eine Einzelaufnahme. Man erkennt links unten im Sternbild Stier die Hyaden, da drüber das Siebengestirn (Plejaden). Im oberen Bild im Sternbild Perseus habe ich eine Sternschnuppen (?) eingefangen, oder war es doch nur ein rotierender Satellit? Am oberen Rand, etwas weiter nach rechts, ist auch noch die Andromeda-Galaxie zu erkennen. 

Sternenhimmel am 6.1.22 um 18:12 Uhr.

Als ich mir den Andromedanebel jedoch etwas genauer anschauen wollte und eine weitere Fotoserie startete, da kamen leider auch schon schnell Wolken auf. Das sah dann so ähnlich aus wie am 1. Januar, das muss ich hier nicht noch einmal zeigen. 

So beendete ich meinen Beobachtungstag doch ganz zufrieden. Denn heute Abend gleich alle drei Planeten Jupiter, Saturn und sogar Merkur gesehen zu haben ist sicherlich nicht allen Beobachtern vergönnt. Okay, bei der Sternbedeckung durch den Mond hätte ich - wenn ich mir mehr Ruhe gegönnt hätte - diese viel besser dokumentieren können, aber auch so war es mal wieder ein schönes Ereignis. Mal sehen, wann es wieder einen sternenklaren Abend geben wird - dann werde ich hoffentlich auch mal wieder mit meinem großen Teleskop beobachten können.






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