Sonntag, 31. Januar 2010

1.-7. Februar: Die Woche am Himmel über uns

Diese Woche wird zunächst noch durch den hellen Mond bestimmt. Doch da der Vollmond vorüber ist, geht er jetzt von Tag zu Tag später auf, so dass man am Abend langsam wieder besser Sterne und andere lichtschwächere Objekte beobachten kann.

Merkur und Venus sind die Woche über nicht zu sehen, da sie zu nahe an der Sonne stehen.

Mars ist die ganze Nacht über sehr schön zu sehen. Er nähert sich dem Sternhaufen  M44, der Praesepe oder Krippe, im Sternbild Krebs. Hier wird es in den nächsten Monaten spannend sein, seine Bahn zu verfolgen. Er wandert nämlich zunächst bis Anfang März immer weiter Richtung Sternbild Zwillinge, um dann wieder umzukehren, um im April diesem Sternhaufen sehr nahe zu kommen.

Jupiter kann man diese Woche noch abends tief im Westen sehen, bald wird er ebenfalls zu nahe an der Sonne sein, um noch gesehen zu werden.

Auch bei Saturn lohnt es sich, seine Bahn  etwas genauer zu verfolgen Noch steht er in der Nähe des Sterns Zaniah (3,9mag) in der Jungfrau, von diesem wird er sich in den kommenden Monaten immer weiter entfernen. Saturn geht etwa um 21:45 Uhr auf.

Montag, den 1.Februar ist der Mondaufgang um 20:49 Uhr. Vorher ist es gut zwei Stunden lang dunkel. Die von der Erde sichtbare Mondhälfte ist dann jedoch immer noch zu 91% beleuchtet, so dass er schnell alles überstrahlen wird.

Dienstag, 2.2.: Heute geht der Mond erst um 22:15 Uhr auf. Vorher lässt sich der Mars und sicherlich auch das eine oder andere Deep-Sky-Objekt beobachten. Im letzten Monat gab es ja nur gang selten klare Nächte. Vielleicht klappt es ja heute mal mit einem Ausflug zum Orionnebel?

Am Mittwoch den 3.2. steht (gegen 3 Uhr) der Mond 8° südlich von Saturn.Wer früh aufsteht, kann um 6:57 Uhr einen "Iridium-Flare" beobachten. Wie ein langsamer Meteor sieht man in Richtung Südosten in 17° Höhe das Aufleuchten der Solarpanels des Satelliten. Vorhergesagt ist eine Helligkeit von -5mag, also heller als jedes andere Objekt am Himmel außer Sonne und Mond. Mir selbst gelang dieses Foto am 12. Mai 2005:

Ein Film auf YouTube zeigt eine besonders schöne Situation. Der Iridium-Staellit wurde hier rechtzeitig durch die Kamera eingefangen und immer im Zentrum des Bildes gehalten. Man erkennt seine Geschwindigkeit am Himmel an den kleinen Sternpunkten, die schnell durchs Bild ziehen. Dann zieht der Satellit am hellen Mond vorbei um anschließend eine helle Flareerscheinugn zu produzieren. Ein wirklich gelungenes Video!

Am Donnerstag, den 4.2., zeigt der Mond seine größte Südbreite. Morgends um kurz nach 7 Uhr (exakt um 7:04) ist die ISS am Himmel zu sehen. Sie ereicht jedoch nur 13° Höhe über dem Horizont.Noch früher, bereits um 5:39 Uhr gibt es im Süden in 33° Höhe einen noch helleren Iridium Flare als gestern zu beobachten, -7mag !

Am Freitag, den 5.2. zeigt der Mond größte Libration in westlicher Richtung. Heute früh ist die ISS schon besser zu sehen. Um 7:27 Uhr erreicht sie im Südsüdosten eine Höhe von 26° über dem Horizont. Während ihrer Bahn über unseren Himmel (von 7:25 bis 7:30) wird sie heller leuchten als jeder Fixstern. Um 12:13 Uhr hat man dann theoretisch noch einmal die Chance die ISS zu beobachten. Dann fliegt sie nämlich, von uns aus gesehen, genau vor der Sonennscheibe vorüber. Dies kann man jedoch nur mit einem entsprechend großen Fernrohr sehen. Solche Vorüberflüge vor der Sonne kann man jedoch filmen oder fotografieren, wie dieser Link hier zeigt oder auch dieser hier.

Samstag, den 6.2., um 0:48 erreicht der Mond das letzte Viertel. Mondaufgang ist bei uns jedoch erst um 2:18 in der Nacht, so dass wir zum Wochenende praktisch die ganze erste Nachthälfte "deep sky" Bedingungen haben. Wenn es das Wetter zulässt und meine eigene Zeit werde ich an dieser Stelle in den kommenden Tagen noch ein paar konkrete Beobachtungstipps veröffentlichen. Wer an diesem Tag die ISS sehen will, muß schon früh aufstehen. Um 6:16 ist ihr Überflug heute.

Am Sonntag, den 7.2., lässt uns die ISS auch nicht lange schlafen. Ihr Überflug, in ähnlicher Höhe wie am Freitag, findet um 6:38 Uhr statt. Für 10:39 Uhr unserer Zeit ist der Start des Shuttles Endeavor geplant. Zu dieser Zeit ist es in Florida noch dunkle Nacht!

Hoffentlich lässt uns das Wetter nicht im Stich und ermöglicht uns wenigsten ein paar Blicke zum Himmel.

Samstag, 30. Januar 2010

30. Januar - Vollmond

Heute früh war Vollmond. Heute Abend kam ich um 20:30 von einem Konzert nach Hause, da war der Mond sehr schön zu sehen. Genau über ihm, wenn auch mit deutlichem Abstand, steht der Mars. Doch jetzt um 22 Uhr ist es schon wieder bewölkt. Nur die Temperaturen sind mal wieder in den (Eis-)Keller gefallen. Jetzt sind es schon wieder -7° Celsius. Brrr!!!!

Trotzdem habe ich wieder ein Foto gemacht:


Wenn man genau hinschaut, kann man oben rechts am Rand einige Krater erkennen. Dies ist ein Zeichen dafür, das der "Terminator", also die Tag/Nacht-Grenze oder Schattengrenze sich selbst nicht mehr so richtig am Rand befindet, sondern doch schon etwas in den Sichtbereich von uns Erdlingen vorgedrungen ist. So ganz "voll" ist der Mond also nicht mehr. Es sind ja jetzt auch schon fast 15 Stunden seit dem exakten Vollmondzeitpunkt vergangen. Laut heavens-above sind jedoch trotzdem immer noch 99% der von der Erde aus sichtbaren Mondscheibe beleuchtet.

Dienstag, 26. Januar 2010

26. Januar - Mondbeobachtung

Heute war es den ganzen Tag über klar und auch jetzt am Abend ist kein Wölkchen in der Luft. Doch es ist klirrend kalt. Heute früh hatten wir -15 Grad. Gefühlt ist es jetzt schon wieder genauso kalt. Trotzdem war ich schon draußen und habe dieses Bild vom Mond gemacht.



Schön sind einige Krater und Meere zu erkennen. Der gut sichtbare helle Krater etwas links von der Mitte des Bildes innerhalb eines dunkleren Meeres ist der Krater Kopernikus, schon mit einem einfachen Fernglas ist er (bei passenden Beleuchtungsverhältnissen) gut zu erkennen.

Jupiter ist auch noch gut zu beobachten. "Gut" eigentlich nicht mehr. Er steht schon zu tief im Dunst. Oberflächendetails sind da nicht mehr so richtig auszumachen. Heute wäre um 18:15 Uhr der sog. "große rote Fleck" genau in der Mitte der erdzugewandten Scheibe zu sehen, mit meinem Spektiv (80mm Objektivdurchmesser, 50fache Vergrößerung) war da jedoch nichts zu erkennen.

Leider habe ich heute Abend gleich noch einen Sitzungstermin, so dass ich den Abend / die Nacht gar nicht richtig zum Beobachten nutzen kann. Naja, vielleicht erspare ich mir so ja zumindest die Erfrierungen an den Fingerkuppen :-)

Montag, 25. Januar 2010

25. Januar - Vortrag an der Sternwarte fällt aus

Sorry,
da habe ich doch glatt in meiner Übersicht vergessen, das es heute einen Vortrag an der Sternwarte Paderborn zum Thema "Astronomie online" geben sollte. Dafür bitte ich alle um Entschuldigung, dass ich den nicht angekündigt hatte. War aber vielleicht auch gut so, denn der Vortrag muss leider kurzfristig abgesagt werden, da der Referent erkrankt ist. Da die nächsten möglichen Vortragstermine an der Sternwarte jedoch alle schon belegt sind, ist eine kurzfristige Neuansetzung nicht möglich, wahrscheinlich wird der Vortrag erst im Programm für das nächste Jahr wieder aufgenommen werden.

Von dieser Stelle möchte ich dem Referenten jedoch gute Besserung wünschen! Werde schnell wieder gesund!

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Mit dem Beobachten draußen wird es wohl auch heute Abend nicht so richtig was. Tagsüber die Sonne konnte sich teilweise doch ganz gut gegen Hochnebel und Wolken durchsetzen - leider musste ich da arbeiten. Jetzt am Abend kann man zwar immer mal wieder den Mond zwischen den Wolken entdecken, mehr ist aber zur Zeit (noch?) nicht drin.

Deshalb hier mal ein kleiner Internet-Tipp:

In den letzten Tagen hatte ich ja des öfteren auf die Jupitermonde hingewiesen. Neueste Forschungsergebnisse zu Ganymed und Kallisto veröffentlichte heute das Wissenschaftsmagazin "scinexx" aus dem Spektrum-Verlag.  Hier der Link:
http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-11127-2010-01-25.html

25.-31. Januar - Übersicht was am Himmel so passiert

 Was passiert alles in dieser Woche am Sternenhimmel?

Merkur kann mit viel Glück vielleicht noch in der Morgendämmerung gefunden werden. Mars ist die ganze Woche über so ziemlich die ganze Nacht über zu sehen. Jupiter Abends nach Einbruch der Dämmerung im Westen bis ca. 19:30 Uhr. Saturn ab ca. 22:30 Uhr im Osten.

Am Montag, den 25. Januar steht der Mond im Mittelpunkt unser Aufmerksamkeit. Wer kann, sollte ihn schon einmal am Nachmittag aufsuchen. Trotz Sonnenlichts ist dies nicht so schwer. Denn um 14:56 Uhr zeigt er am besten den "goldenen Henkel" Der "Goldene Henkel" ist der als heller Bogen sichtbare Teil der Juragebirgens beim Regenbogenmeer. Ein schönes Foto dieser Beleuchtungssituation findet man hier: http://www.backyard-astro.com/solar/moon/2004_01_02/moon02012004.html. Um 18:16 Uhr kann man dann auch noch Zeuge einer Sternbedeckung werden, 36 Tauri mit 5,5 mag wird verfinstert. Heute Abend steht der Mond rund 5 Grad östlich (links) von den Plejaden.

In der Nacht zum Dienstag, den 26. Januar kann man um 0:30 Uhr den Saturnmond Titan genau unterhalb des Planeten finden, es findet ein "südlicher Vorbeigang" statt. Um 22:04 erreicht der Mond in diesem Umlauf um die Erde seine nördlichste (also höchste) Lage im Sternbild Stier.

Mittwoch, den 27. Januar stehen alle vier Jupitermonde auf eienr Seite vom Planeten. Hier die Reihenfolge von außen nach innen: Kallisto, Europa, Ganymed und Io. Um 18:23 Uhr kommt es zu einer Sternbedeckung, 5 geminorum (5,9mag) wird vom Mond bedeckt. Da der Mond fast voll ist wird es schon nicht mehr einfach sein, diese Bedeckung zu verfolgen.

Am Donnerstag, den 28. Januar gibt es eine sehr interessante Sternbedeckung durch den Mond zu beobachten. Er bedeckt den hellen Stern delta geminorum ("Wasat" mit 3,5 mag). Diese Bedeckung findet von 19:51 bis 20:56 statt. Hier sollte man wirklich schauen, ob das Wiedererscheinen an der hellen Seite des Mondes auch zu beobachten ist. Vor Mitternacht um 23:37 Uhr wird dann auch noch der Stern 63 Gem (5.3mag) durch den Mond bedeckt. Kleinplanetenspezialisten können sich diesen Abend auch noch auf die Jagd nach Juno machen. Juno ist 9,5mag hell und geht um 22 Uhr nur 6 Bogenminuten entfernt an dem Stern 39 Ceti (5,5mag) vorbei. Um 17:24 beginnt im Jupitersstem eine Verfinsterung von Europa.

Außerdem gibt es heute den dritten und letzten Teil des Vortrags von Professor Anthony mit dem Titel "Unsere Wiege steht im Kosmos" der Volkshochschule Paderborn in der Kaiser-Karl-Trinkhalle.

Am Freitag, den 29. Januar steht Mars um 20:43 Uhr offiziell in Opposition zur Sonne, also genau gegenüber. Mit einer Helligkeit von -1,2 mag dominiert er zur Zeit wirklich die ganze Nacht. Mit seiner rötlich/orangenen Farbe ist er nicht zu übersehen. Heute steht allerdings der Mond nur 8 Grad südwestlich und wird ihm dadurch wohl doch einiges vom Glanz stehlen.

Samstag, den 30.Januar um 7:18 Uhr am Morgen ist dann der Vollmond erreicht. Abends um 18:23 Uhr beginnt Io einen Durchgang vor der Jupiterscheibe. In der Nacht zum Sonntag kommt es dann von 0:30 bis 1:30 zur Bedeckung des 5mag-Sterns Xi Leo durch den Mond.

Sonntag, den 31. Januar in der morgendlichen Nachthälfte noch bedeckt der Mond im Löwen den Stern o (omikron). Die Bedeckung beginnt um 5:33 Uhr und endet um 6:28 Uhr. Der Stern ist 3,8mag hell. Abends lohnt sich noch eimal ein Blick auf den Jupiter. Um 18 Uhr wird man auf den ersten Blick vielleicht nur einen Jupitermond sehen, den Europa, denn Ganymed und Kallisto stehen eng am Planeten. Io wird noch verfinstert, diese endet um 18:19 Uhr. Zwei Minuten später, um 18:21 Uhr beginnt Ganymed einen Durchgang vor dem Planeten.

Soweit das Programm der Woche. Mal sehen, wie das Wetter mitspielt.

Sonntag, 24. Januar 2010

24.Januar - neues Blogkonzept ab Morgen

Hallo,

ich werde meinen Blog ein wenig umstellen. Bislang habe ich für jeden Tag eine kleine Vorausschau geschrieben, was man beobachten könnte. Und dies wurde dann automatisch durch das System täglich publiziert. So richtig zur Planung geeignet ist ein solches System jedoch nicht, denn das ist doch relativ kurzfristig.

Und vor allem, angesichts der im Januar überwiegenden schlechten Wetterlage, fühlte ich mich gezwungen, immer wieder entsprechende frustrierende Ergänzungen vorzunehmen. Und jeden Tag zu schreiben, der Himmel ist bewölkt, das macht wirklich keinen Spaß.

Deshalb will ich es jetzt einmal mit folgendem Konzept probieren:

Die Vorrausschau versuche ich jeweils immer für eine komplette Woche zu schreiben. Die kann dann Sonntag oder Montag spätestens veröffentlicht werden. Und wenn dann das Wetter tatsächlich mal schön ist kann ich den Blog unter der Woche um die tatsächlichen Beobachtungsberichte ergänzen. Macht vielleicht doch etwas mehr Sinn.

Doch jetzt schnell noch etwas zu den Möglichkeiten des Tages:

Um 17:28 Uhr beendet Jupitermond Ganymed seinen Durchgang vor der Jupiterscheibe.

Zweimal komtmt es heute außerdem zu Sternbedeckungen durch den Mond. Einmal schon um 17:36 Uhr, es wird der nuur 7.4 mag helle Stern SAO 75714 bedeckt. Und ein weiteres Mal um 21.20 Uhr Stern SAO 75773, der mit 7.3mag allerdings nur unwesentlich heller ist. Um diese Zeit dürfte es am Himmel jedoch wesentlich dunkler sein als um halb sechs Uhr. Der Mond selbst steht heute Abend rund 10° westlich der Plejaden. Morgen werden wir ihn auf der anderen Seite des Siebengestirns finden.

***********  Ergänzung 17 Uhr:

Das Wetter hat sich natürlich nicht geändert. Tagsüber war es die ganze Zeit dicht bewölkt, jetzt hat leichtes Schneegrieseln eingesetzt. Da wird man nicht viel beobachten können.

Auf spaceweather.com gibt es dafür heute interessante Bilder vom Mars zu sehen, fotografiert von Amateurastronomen.

Samstag, 23. Januar 2010

23. Januar - Mond im ersten Viertel

Heute um 11:53 Uhr, also mittags, erreicht der Mond sein erstes Viertel.

Nach Sonnenuntergang steht zunächst wieder eine Jupitermondverfinsterung an. Um 18:38 Uhr geht die Verfinsterung von Io zu Ende.

Um 20 Uhr steht der Mond nur 5 1/2° südlich des Sternes Hamal im Widder.

Und um ca. 22:30 Uhr kommt es wieder einmal zu einer Bedeckung eines lichtschwachen Sterns (SAO 92873 mit 7,3 mag)

Bald nach Mitternacht zeigt der Mond auch noch eine maximale Libration in der Länge. Das "Mare Crisium" ist dann sehr randnah! Haben Sie noch den Abstand vom 18. Januar im Kopf? Jetzt verstehen Sie sicherlich, was "Libration" bedeutet.

*************  Ergänzung 9:00 früh

Endlich! Die ganze Nacht über war es - mehr oder weniger - klar. Wer der Kälte trotzen konnte (-6,4°C), hatte also viele Gelegenheit, endlich mal wieder so richtig ausgiebig am Himmel entlang zu spazieren. Zumindest solange ich wach war, gab es nur wenig Wolken oder Hochnebel. Heute morgen war jedoch Merkur nicht zu sehen. Das nachfolgende Foto vom Sonnenaufgang ist um 8:58 Uhr entstanden. Der theoretische Sonnenaufgang (bezogen auf die 0°-Horizont-Linie sollte jedoch bereits um 8:16 Uhr sein. 42 Minuten Verspätung, zum einen durch das Eggegebirge, was in Richtung Südosten liegt, zum anderen durch die dichte Wolken oder Nebelwand, die genau über dem Gebirge liegt. Merkuraufgang ist theoretisch um 6:47 Uhr gewesen, mit wiederum 42 Minuten hinzu gerechnet, wäre auch er frühestens um 7:29 Uhr zu sehen. Doch als kleines "Sternchen" wäre er an dieser Stelle sicher gar nicht durch den Dunst gekommen. Doch je mehr Zeit man Merkur gibt, um etwas höher am Himmel zu klettern, umso heller wird auch in der Morgendämmerung. Keine Chance bei diesen Verhältnissen!



Hoffentlich bleibt es heute noch etwas klar, dann kann man später am Tag vielleicht die Sonnenfleckengruppe 1041 beobachten. Für heute Abend ist schon wieder neue Bewölkung und Schnee angesagt.


*************  Ergänzung 14:14 Uhr

Leider ist es hier doch überwiegend bewölkt, recht hochnebelmäßig. Inzwischen ist auf der Sonne noch eine weitere Fleckengruppe entstanden. Hier ein Bild vom Sonnenobservatorium Kanzelhöhe:



Klicken Sie ruhig mal auf das Bild um es in voller Größe anzusehen. Und dann achten Sie einmal auf die Skala unten rechts in der Bildecke. Das sind 100 000 Kilometer, also in etwa acht Erddurchmesser! So bekommen Sie vielleicht ein gefühl dafür, wie groß die Sonnenflecken tatsächlich sind, teilweise größer als unsere Erde!

Das Observatorium Kanzelhöhe gehört zum Physikalischen Institut der Universität Graz in Österreich. Es ist besonders berühmt auch wegen der täglich erstellten Sonnenfleckenzeichnungen.

Freitag, 22. Januar 2010

22. Januar - Mond und ISS

Und waren Sie heute Nacht auf und haben die Saturnmonde gesehen?

Am Abend steht wieder das Mondprogramm an. Heute erreichen die leichten "Schwankungen" des Mondes wieder ein kleines Maximum in der Libration der Breite. Der Mond gestattet uns einen Blick auf den Südpol.

Hier in der Nähe schlug im November 2009 die LCROSS Sonde auf und lieferte den Nachweis von Wasser auf dme Mond!

Außerdem gibt es heute gegen 18 Uhr einen Überflug der ISS. Wie ein schnell am Himmel entlang wandernder Stern zieht sie heute in einem großen Bogen über unseren Himmel. Um ca. 17:51 wird sie im Westen aus dem Dunst heraus sichtbar und zieht dann langsam immer höher. Den höchsten Punkt (mit ca. 25° Höhe) erreicht sie um 17:54 Uhr, dann fliegt sie über dem Jupiter hinweg aber noch deutlich unterhalb des Mondes, um dann gegen 17:58 im Osten wieder zu verschwinden.

Morgen und übermorgen gibt es noch einmal sichtbare Überflüge der ISS, dann um ca. 18:15 Uhr (am 23.1.) und um 17:22 Uhr (am 24.1.).

**************  Ergänzung 17:15 Uhr

Der Mond von gerade eben:




Der Überflug der ISS war nicht zu sehen. Zu der Zeit war es stark bewölkt, wahrscheinlich Hochnebel, selbst der Mond hatte Schwierigkeiten, da durhc zu leuchten. Doch später wurde es wieder klarer.

*******************  Ergänzung 23:45 Uhr

Brrrr, ist das kalt draußen! Schade, wenn die Temperaturen draußen nicht so eisig wären, hätte man viel mehr Spaß am beobachten. Trotzdem ist mir u.a. das nachfolgende Foto gelungen. Es zeigt das Sternbild Orion, unten links der Sirius, Hauptstern des "großen Hund".  Von rechts her ist das Bild durch eine Straßenlaterne aufgehellt. So sind halt hier die "Rahmenbedingungen" fürs Sterne gucken.


Donnerstag, 21. Januar 2010

21. Januar - Unsere Wiege steht im Kosmos - Teil 2 // Vesta gefunden!

Heute gibt es den zweiten Teil des Volkshochschulkurses mit Prof. Anthony. Den darf man nicht verpassen!

Also:
19.30 Uhr, Kaiser-Karls-Trinkhalle in Bad Lippspringe

Unsere Wiege steht im Kosmos - Teil 2



Und sonst, wenn das Wetter klar sein sollte:


Heute um 22 Uhr hat beta Persei, der Teufelsstern Algol wieder ein Minimum. Seine Helligkeit liegt dann nur bei 3,4 mag (im Maximum 2,1).

Vorher, um 18:43 Uhr ging eine Europa-Verfinsterung zu Ende. Jupiter hatte also heute Abend zunächst nur drei Monde gezeigt. Ab wann konnten Sie Europa wirklich wieder erkennen?

Vom Mond ist heute abend schon ein Drittel beleuchtet, wir können das Beobachtungsprogramm der vergangenen Tage hoffentlich gut fortsetzen.

In der Nacht zum Freitag sind die drei Saturnmonde Tethys, Titan und Rhea in größter östlicher Elongation, also verhältnismäßig am besten "links" vom Saturn zu erkennen. Und in der Morgendämmerung kann man dann auch noch nach Merkur Ausschau halten.

************ Ergänzung vom 22.1.:

Bei Sonnenuntergang war gestern der Himmel noch vollständig bedeckt. Als ich jedoch zum Vortrag von Professor Anthony aufbrach, war es teilweise sternenklar, die Mondsichel stand prächtig am Himmel. Auch nach dem Vortrag war der Himmel noch nicht wieder vollständig bedeckt. Der Mond war jedoch schon tief im Westen hinter Wolken oder Nachbarhäusern verschwunden.

Ich habe mir das Fernglas (10x50) genommen und damit gegen 23 Uhr ein wenig im Sternbild Löwen nach dem Kleinplaneten Vesta gesucht. Warum bin ich nicht schon gestern auf die Idee gekommen? Von gamma Leonis ist die Vesta schon noch einiges entfernt, aber trotzdem war sie nicht schwer zu finden. Im Moment steht sie mitten im "Körper" des Löwen, war aber doch recht einfach zu identifizieren. Denn das Fernglas zeigte einen schönen "Doppelstern", der auf keiner Sternkarte verzeichnet war. Eine der Komponenten dieses Objekts musste Vesta sein! Ein genauer Blick ins Planetariumsprogramm zeigt, dass Vesta direkt neben dem Stern HP52120 steht. Dieser wird mit einer Helligkeit von 6.5mag angegeben, ist also ziemlich gleich hell wie Vesta. Beide bilden heute ein schönes Paar für das Fernglas.

Und wenn man schon mal am Beobachten ist, habe ich mir gleich noch ein paar weitere Objekte angeschaut. Der Mars war auch im Fernglas eindeutig als flächiges, nicht punktförmiges Objekt zu identifizieren. Später war auch Saturn, zwar noch recht horizontnah, auszumachen. Den Ring als solchen konnte ich zwar nicht identifizieren, aber irgendwie war die Saturnscheibe doch leicht ausgebuchtet.

Dann durfte - in einem günstigen Moment ohne Wolken - auch der Blick zum Orion nicht fehlen. Im Fernglas hat man noch einen herrlich breiten Überblick. Die drei Gürtelsterne passen so richtig in das Gesichtsfeld herein. Und darunter dann der Orionnebel, einfach ein schöner Anblick!

Noch mehr begeistete mich im Fernglas jedoch der Sternhaufen Praesepe im Krebs. Dieser wird durch die vier hellen Sterne des Krebses richtig schön "viereckig" eingerahmt. Kein Wunder, das die Amerikaner diesem Sternhaufen auch den Namen "Bienenkorb" gegeben haben.

Im Sternbild Zwillinge war der Sternhaufen M35 leicht zu identifizieren. Und im Sternbild Stier natürlich die Hyaden und die Plejaden.

So hat sich dann auch dieser Abend sehr gelohnt. Erst ein hochinteressanter Vortrag und dann noch ein "Live-Blick" in unsere Wiege im Kosmos - was braucht man mehr zum Glück?

Mittwoch, 20. Januar 2010

20. Januar - Mond und endlich Sonnenschein!

Die Jahrbücher verzeichnen für heute keine besonderen Ereignisse. Also können wir beruhigt noch einmal das gestrige Programm durchnehmen.

Beim Mond werden wir allerdings feststellen, er ist schon wieder etwas "dicker" geworen. Und seine Bahn verläuft gegenwärtig von Tag zu Tag etwas höher (nördlicher) am Himmel entlang. Umso besser kann man ihn beobachten.

********************  Ergänzung 11 Uhr MEZ

Endlich Sonnenschein! im Moment haben wir hier einen recht blauen Himmel und die Sonne scheint prächtig. Das gefällt nicht nur den Vögeln im Garten. Ein schneller Blick mit einem PST (Personal Solar Telescope, ein Spezialteleskop zur Sonnenbeobachtung) zeigt auf der Sonne einige Protuberanzen. Die Sonne steht nicht sehr hoch über dem Horizont, deshalb flimmert das Bild ganz ordentlich. Aber man kann noch den Rest eines gerade hinter der "Sonnenkante" verschwindenden aktiven Gebiets erkennen. Das bereits gestern durch einige Sonnenflares angekündigte Aktivitätsgebiet "1041" ist noch nicht richtig zu sehen, aber das dauert wohl nicht mehr lange.

So sah heute früh der Sonnenbeobachtungssatellit SOHO im H-alpha-Licht die Sonne:


*************** Ergänzung gegen 23 Uhr:

Nachdem es sich Mittags doch schnell wieder bewölkt hatte, sah der Tag zunächst genauso aus wie alle anderen zuvor im Monat: Wolken, Wolken, Wolken.

Doch vorhin sah ich aus dem Fenster einen hellen Stern - schnell ging ich nach draußen, um den Himmel etwas genauer zu untersuchen. Tatsächlich, es war nur 2/3 bis 3/4 bedeckt. Jetzt hieß es schnell die Gelegenheit am Schopfe packen. Das große Fernrohr aufzubauen hätte viel zu lange gedauert, aber mit dem kleinen Spektiv (80mm Öffnung, 400mm Brennweite) war das alles kein Problem.

Der helle Stern, den ich gesehen hatte, war Sirius. Den peilte ich auch wieder an. Unterhalb von Sirius liess sich mit dem Spektiv recht einfach der offene Sternhaufen M41 finden. Danach peilte ich den Mars an. Er glänzte und dominierte den freien Himmel mit seiner leicht rötlichen Färbung. Im Spektiv unterscheid er sich deutlich von den Sternen. Diese sind immer punktförmig (und funkeln vielleicht manchmal, besonders in Horizontnähe), der Mars jedoch war eindeutig rund und zeigte eine klare Fläche. Doch viel an Details war darin nicht zu erkennen, auch nicht bei der maximal mölglichen Vergrößerung des Spektivs von 50fach.

Nicht weit von Mars entfernt befindet sich das Sternbild Krebs mit dem offenen Sternhaufen Praesepe (M44). Ein wunderschöner Anblick im Spektiv. Der Sternhaufe füllte fast die ganze Fläche.

Dann war auch der Orion für kurze Zeit wolkenfrei. M42, der große Orionnebel war gut zu sehen. Das Spektiv trennte auch schon bei niedrigster Vergrößerung (25x) die einzelnen Sterne des "Trapez" im Nebel eindeutig.

Und schließlich machte ich mich noch mit der Umgebung um den Stern gamma Leonis vertraut. Hier wird am 16. Februar der Planetoid Vesta sehr eng dran vorbeiziehen. Gamma Leonis heißt auch Algieba und ist ein Doppelstern, der ebenfalls von meinem Spektiv gut getrennt wurde.

Klasse! Endlich mal wieder eine gute halbe Stunde am Sternenhimmel spazieren gegangen. Auch wenn es nur kurz war, es hat sich gelohnt!

Dienstag, 19. Januar 2010

19. Januar - Mondbeobachtung

Heute Abend geht der Mond erst nach 21 Uhr unter. Er ist also schon einige Zeit gut zu beobachten. Seine Oberflächendetails erkennt man am besten in der Nähe der Schattengrenze, also gerade nicht bei Vollmond. Und heute werden sicherlich schon einige interessante Gegenden auf dem Mond zu erkennen sein. Voraussetzung dafür ist natürlich ein Fernglas oder gar ein Teleskop.

Wem jedoch die Kälte nichts ausmacht, der kann nach 22 Uhr durchaus wieder deep-sky Beobachtung betreiben bis zur Morgendämmerung.

Auch Saturn kommt in immer bessere Zeitfenster. Er geht jetzt schon vor 23 Uhr auf, so richtig lassen sich sein Ring und seine Monde jedoch auch erst nach Mitternacht beobachten.

Montag, 18. Januar 2010

18. Januar - Mond jetzt links von Jupiter

Der Mond steht heute Abend um 17:30 Uhr sechs Grad nordöstlich (links) von Jupiter. Gestern Abend war er noch (rechts) acht Grad westlich von diesem Planeten entfernt. So kann man gut erkennen, was für eine Wegstrecke unser Mond Tag für Tag (oder sollte man besser sagen Nacht für Nacht?) am Himmel zurück legt. Es ist doch immer ein ganz ordentliches Stück. Morgen wird er sich bereits deutlich vom Jupiter entfernt haben.

Prägen Sie sich auch einmal den Abstand des "Mare Crisium" vom Rand des Mondes ein. Und versuchen Sie, sich dieses Bild bis zum nächsten Wochenende zu merken. Da werden Sie dann im wahrsten Sinne des Wortes sehen können, wie der Mond am "Wackeln" ist.

In der Nacht zum Dienstag um 1:10 Uhr hat Algol wieder ein Minimum.

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Doch wie sieht es mit dem Wetter wirklich aus? Mies! Mies! Mies! Irgendwie sind die "himmlischen Gewalten" in dieem jahr wohl gegen uns Hobbyastronomen gerichtet. Wann gibt es endlich wieder klaren Himmel?

Sonntag, 17. Januar 2010

17. Januar - Mond in der Nähe von Jupiter

Und haben Sie heute früh - wenn denn der Himmel es erlaubt hat - Merkur gefunden?

Abends bedeckt die schmale Mondsichel ein kleines schwaches (7,5 mag) Sternchen (SAO 164525). Um 18:18 ist die Bedeckung vorbei.

Der Jupiter ist noch tief im Westen mit seinen Monden zu sehen. Der Mond steht am heutigen Abend rund acht Grad entfernt  rechts, also westlich vom Planeten. Was meinen Sie, wie schnell ist der Mond am Himmel? Wo wird er morgen stehen?

Noch zeigt der Mond nur eine recht schmale Sichel. In den kommenden Tagen wird er jedoch stetig  mehr zeigen. Wenn das Wetter mitspielt können wir in dieser Woche ein richtiges "Mondprogramm" starten und immer mehr von seiner Oberfläche kennen lernen.

Im Osten wird Mars immer auffälliger. Gegen Ende des Monats, am 29. Januar erreicht er seine Oppositionsstellung genau gegenüber der Sonne. Er ist jetzt praktisch ein Planet für die komplette Nacht.

Samstag, 16. Januar 2010

16. Januar - Mondsichel?

Heute Abend kann man vielleicht schon wieder die ganz schmale Mondsichel im Westen kurz nach Sonnenuntergang finden. Morgen dürften dafür die Chancen jedoch schon wesentlich besser sein.

Um 17:20 geht auch ein Schattendurchgangs des Monds Io auf dem Jupiter zu Ende, aber auch dieses Ereignis ist vielleicht noch zu kurz nach Sonnenuntergang, so dass man es kaum erkennen kann.

So sollte man heute Abend noch einmal versuchen, nach Sternhaufen, Nebeln, Galaxien oder anderen lichtschwachen Objekten Ausschau zu halten, bevor in den kommenden Tagen der Mond immer heller wird.

Morgends früh kann man nach Merkur Ausschau halten.

****************** Ergänzung 17 Uhr:

Naja, wie an praktisch allen Tagen im Jahr bisher: Es ist wie immer stark bewölkt. Tagsüber waren zwar ab und an mal kleine blaue Flecken am Himmel zu erspähen, aber jetzt ist wieder alles dicht. Von Westen nähert sich ein neues Niederschlagsgebiet, es wird heute Nacht sicher noch weiteren Schneefall geben.

Mittwoch, 13. Januar 2010

15. Januar - Ringförmige Sonnenfinsternis in Afrika und Asien

Heute ist Neumond. Und da der Mond diesmal ganz exakt die Linie Erde - Sonne durchschneidet kommt es zu einer Sonnenfinsternis! Da die Sonne sich jedoch noch ziemlich in Erdnähe befindet, der Mond dagegen jedoch eher in Erdferne, verdeckt der Mond nicht Sonne nicht vollständig, sondern wird auch im Bereich der totalen Verfinsterung immer noch ein wenig von der Sonne überstrahlt. Man spricht dann von einer ringförmigen Sonnenfinsternis. Und dies ist sogar die längste des Jahrtausends! Über den Malediven, etwa zur dortigen Mittagszeit, dauert die ringförmigen Phase 11 Minuten!

Bei uns in Mitteleuropa ist von der Finsternis gar nichts mitzubekommen. In Südosteuropa ist morgends früh bei Sonnenaufgang vielleicht noch ein sehr kleiner Teil der Sonne partiell verfinstert. In Wien sind es bei Sonnenaufgang gerade mal noch 0,3%. Man muss schon weiter reisen, wenn man etwas mehr sehen will.
Mehr Informationen dazu gibt es aud dieser Webseite im Internet: http://www.sonnenfinsternis-reisen.de/info/sofi2010a/index.htm. Das Team vom Reisebüro Südstadt aus Bonn plant von dieser Finsternis auch einen Livebericht.

**********  Ergänzung 8:50 MEZ:

hier mal ein Screenshot von zwei parallelen Webcasts von heute früh, aufgenommen um 8:22 Uhr MEZ.

Der linke Webcast kam von den Malediven, dort war in dem Moment die ringförmige Phase erreicht. Der rechte Webcast kam aus Kerkala, Indien, dort wurde die ringförmige Phase erst etwas später erreicht.


 

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Weitere Liveberichte soll es unter diesen Webadressen geben:

Schönes Bild von den Malediven:  http://www.ustream.tv/channel/maldives-eclipse

 
News auf Twitter
Astronomy.com blog
Stephan Heinsius, Reisetagebuch von den Malediven

Eclipsechasers Live-Webcast aus Indien

http://www.ustream.tv/channel/solar-eclipse-2010-live-from-jaffna

Die nächste in "Europa" sichtbare totale Sonnenfinsternis findet am 20. März 2015 statt. Allerdings wird man dazu auf die Faröer-Inseln reisen müssen!

Schöne Bilder von der Sonnenfinsternis auf den Malediven gibt es hier:
http://www.kernschatten.info/01-2010/2010-1501.htm

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Und  nachts am Sternenhimmel? In den frühen Morgenstunden des 16.1., um 4:21 Uhr hat der veränderliche Stern Algol im Perseus ein Helligkeits-Minimum.

14. Januar - Unsere Wiege steht im Kosmos

Heute (14.1.) Abend 19.30 in der VHS Bad Lippspringe:

Unsere Wiege steht im Kosmos -
Mythen und Fakten über die Entstehung der Welt

Der Sternenhimmel hat die Menschen zu allen Zeiten fasziniert und zum Nachdenken herausgefordert. Mythologische und naturwissenschaftliche Anschauungen stehen bis heute nebeneinander. Der Mensch hat sich schon immer zu kosmischen Vorgängen in Beziehung gesetzt: "Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Was wird unser Schicksal sein?" Diese Fragen sind meistens existentiell und oft religiös gemeint. Sie können aber auch physikalisch verstanden werden. Dann wird nach den Voraussetzungen unserer körperlichen Existenz und nach unserer Welt als Ganzen gefragt.

Ausgehend von alten Mythen wird Prof. Dr. Karl-Heinz Anthony über unser heutiges, physikalisches Weltbild sprechen und wie unsere materielle Existenz an kosmischen Vorgängen hängt. Anhand von faszinierenden Lichtbildern wird die geschichtliche Entwicklung unseres Weltbilds bis hin zu modernen Erkenntnissen anschaulich ausgebreitet. Spekulative Aspekte der modernen Kosmologie werden nicht behandelt; die Vorträge beschränken sich auf gesicherte Erkenntnisse. Mathematisch-physikalische Vorkenntnisse werden bei den Zuhörerinnen und Zuhörern nicht vorausgesetzt.

Eine Veranstaltungsreihe der Planetariumsgesellschaft Ostwestfalen in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule in Bad Lippspringe.

Drei Abende, jeweils Donnerstag um 19.30 Uhr in der Kaiser-Karls-Trinkhalle, Lange Str. 29a (Eingang vom der Rückseite von der Lippequelle her).

Heute am 14.1., sowie am 21.1. und 28.1.2010. Kursgebühr 17 Euro.

Professor Anthony hat bereits in den vergangenen Jahren hervorragende Kurse zur Relativitätstheorie, zur Astronomie der Ägypter und anderen Themen gehalten. Es lohnt sich sehr, ihm zuzuhören!

Wer vor dem Vortrag am Himmel noch etwas beobachten will, der sollte um 17:28 Uhr zum Jupiter schauen, dann gehen nämlich die Monde Io und Europa aneinander vorüber. Steht zunächst Kallisto westlich vom Jupiter und Ganymed ganz östlich, dann Europa und dann Io beim Jupiter, lautet die Reihenfolge links vom Jupiter nun Ganymed, Io und Europa.

13. Januar - Merkur wird morgends sichtbar?

Vielleicht ist ab heute morgends in aller Frühe um 7.30 Uhr Merkur schon sichtbar. Er hat heute bereits einen Abstand von 17 Grad zur Sonne. Diesen wird er in den nächsten Tagen noch ausbauen, seine Sichtbarkeitsbedingungen verbessern sich also noch etwas.

Am Abend wird dann der größte Jupitermond, Ganymed, ab 18:57 Uhr von Jupiter bedeckt. Mit einem guten Fernglas oder Teleskop sollte man mal probieren, wie lange vorher man Ganymed noch sehen kann, denn es wird nicht ganz leicht sein, den Mond vom Planeten visuell zu trennen.

*********** Ergänzung 13.1., 17:40:

Es war zwar klar am frühen morgen, doch im Südosten, wo Merkur aufgeht, liegt das Eggegebirge und darüber war die ganze Zeit auch noch eine Wolkenschicht. So konnte es natürlich nichts aus einer Beobachtung werden. Auch die Mondsichel konnte ich nicht finden.

Und jetzt am Abend ist es auch wieder weitestgehend bewölkt.  Da es morgen und übermorgen jedoch "besondere" astronomische Ereignisse gibt - am Donnerstag einen Vortrag in Bad Lippspringe und am Freitagvormittag eine Sonnenfinsternis, werde ich die Blogeinträge für diese beiden Tage schon jetzt gleihc veröffentlichen.

Dienstag, 12. Januar 2010

12. Januar - Jupiterschattenspiele und Herculina

Zwei Beobachtungstipps aus den astronomischen Jahrbüchern für heute Nacht:

Früh am Abend gibt es wieder einen Mondschattenvorübergang auf dem Jupiter, diesmal ist es der Schatten von Europa, der ab 18:10 Uhr über den Planeten wandert. Links vom Jupiter wird man Io sehen und rechts (westlich) Kallisto und Ganymed.

Und spät am Abend um 23 Uhr geht der Kleinplanet 532 Herculina (Helligkeit nur 9,8mag) nur 57 Bogenminuten nördlich an 6 Comae Berenices (mit 5,1mag) vorbei. Am 13. März steht der Kleinplanet in Opposition zur Sonne,ist dann aber auch nicht wesentlich heller.

**** Ergäzung 12.1., 18:30 Uh:

Es ist manchmal wie verhext. Als ich vorhin von der Arbeit nach Hause kam, freute ich mich noch, hatten wir doch klaren Himmel und als ich um kurz nach 17 Uhr vom Auto ins Haus ging leuchtete Jupiter mich an. Endlich wieder mal ein Blick zum Himmel möglich! Doch jetzt habe ich mein Fernrohr aufgebaut, ausgerichtet, Jupiter scharf gestellt und ... wieder überall Wolken. Zunächst verdeckten diese den Blick auf Jupiter nur zeitweise. Ich konnte gut erkennen, dass meine obige Ausdrucksweise "recht" (westlich) oder "links" (östlich) eigentlich nicht ganz zutreffen war. Jupiter steht nur knapp zwei Stunden vor seinem Untergang (heute um 19:57 Uhr) bereits so "schief", dass man bezüglich der Position seiner Monde genausogut auch von "unterhalb Jupiters"  für die "rechten" westlichen Monde oder "oberhalb von Jupiter für die, bzw. heute Abend den östlichen, "linken" Mond sprechen könnte. Wegen der aufkommenden Wolken wohl hatte ich auch keine Chance mehr nach dem Schatten von Europa zu suchen. Dafür wurde das Licht vom Jupiter zu stark abgeschwächt. Und jetzt ist sowieso alles wieder richtig "dicht". Schade!

Montag, 11. Januar 2010

11. Januar - Venus in oberer Konjunktion und Buchtipp

Heute steht die Venus in "oberer Konjunktion" mit der Sonne. Dies bedeutet, sie steht von der Erde aus gesehen genau "hinter" der Sonne. Erde - Sonne - Venus bilden also eine gemeinsame Linie. Da die Venusbahn zwischen der Erdbahn und der Sonne liegt, wird aus Sicht der Erde die Venus zur Zeit voll angestrahlt, wir haben also eine "Vollvenus". Leider können wir davon zur Zeit nichts sehen, denn die helle Sonne überstrahlt die Venus natürlich um ein vielfaches. Erst wenn die Venus etwas seitlichen Abstand von der Sonne gewonnen hat, werden wir sie wieder sehen können. Das wird gegen Ende Februar der Fall sein, dann wird sie uns eine ganze Zeitlang als Abendstern erfreuen. Am 20. August hat sie dann den größten östlichen Abstand von der Sonne erreicht, sie erschent uns nur noch als "Viertelvenus". Die unsichtbare "Neu-Venus", also dann die sog. "untere Konjunktion" wird am 29.Oktober stattfinden. Auch dann stehen Erde, Venus und Sonne wieder in einer Linie, aber da die Venus dann genau zwischen der Erde und der Sonne steht,zeigt sie uns nur ihre unbestrahlte, schattige Hälfte und bleibt praktisch unsichtbar.


Nun ja, das mit der "Vollvenus" mag alles interessant sein, direkt zu beobachten ist es aber nicht. Deshalb hier noch gleich ein Buchtipp, wir haben ja zur Zeit "deep-sky-Nächte", da passt es gut auf das Buch "Fern-Seher" hinzuweisen. Lange Zeit war das Buch von Rudolf Brandt "Himmelsbeobachtungen mit dem Fernglas" der "Klassiker für Fernglasastronomen". Leider ist dieses schöne Büchlein schon ist vielen Jahren nur noch antiquarisch erhältlich. Jetzt hat es aber in diesem neuen Buch von Lambert Spix im Oculum Verlag meines Erachtens einen würdigen Nachfolger gefunden.

Nach einem kurzen Abriss der Geschichte der Entwicklung des Fernglases wird ausführlich auf die verschiedenen Bauformen,Größen, optischen Gesetzmäßigkeiten und auch sinnvolles Zubehör eingegangen. Es gibt viele Tipps, zu einer guten Beobachtungstechnik, um wirklich das beste aus seinem Gerät herauszuholen. Und dann gibt es eine lange Liste von Beobachtungsobjekten. Die sollte man erstmal abarbeiten! Ein Buch, das man nicht nur einmal vor der Anschaffung eines Fernglases zur Hand nehmen wird, sondern an dem man wegen des praktischen Teils mehr als ein Jahr seine Freude haben wird.

Sonntag, 10. Januar 2010

10. Januar: Wiederholung?

Was ich für die letzte Nacht geschrieben habe, gilt eigentlich genauso auch für diese. Der Mond geht sogar noch etwas später auf. Warum also viele Worte machen. Suchen Sie doch einfach in dieser Nacht nach den Objekten, die sie gestern nicht geschafft haben. Oder hat sie irgendetwas besonders begeistert? Dann schauen Sie doch einfach noch einmal dort vorbei!

Und wenn das Wetter mitspielt, schauen Sie doch einfach auch noch einmal  in den Blogeintrag von gestern. Wenn ich draußen war zum beobachten, finden Sie dort irgendwann nach dem Ausschlafen (also vielleicht ab Sonntagnachmittag?) meinen Beobachtungsbericht der letzten Nacht.

Samstag, 9. Januar 2010

9. Januar: Deep-Sky-Nacht und Wochenende!

Der Mond geht erst um 4 Uhr in der Frühe auf, wir haben also eine richtige Deep-Sky-Nacht vor uns. Wenn wir von einem dunklen Ort aus den Himmel beobachten, werden wir heute Nacht auch die Milchstraßein in Sternbildern Schwan, Cepheus, Cassiopeia, Perseus, Fuhrmann und Zwillingen mit ihrem ganzen Glanz genießen können.  Hinzu kommt die ganze Pracht der Wintersternbilder Orion, Stier, großer und kleiner Hund, Krebs und später in der Nacht dann auch noch Löwe und Jungfrau.

Wir sollten dies nutzen, um uns diese interessanten Sternbilder genau einzuprägen. Vielleicht einfach nur mit einer Sternkarte bewaffnet einmal Konfiguration für Konfiguration genau durchgehen.

Und wenn wir dann noch ein Büchlein wie den "Karkoschka" dabei haben, können wir auch wirklich auf die Jagd nach den Deep-Sky-Objekten des Winterhimmels losgehen.

Die meiste Zeit der Nacht wird uns dabei der Planet Mars im Sternbild Löwe begleiten, etwas später gegen Mitternacht wird der Saturn im Sternbild Jungfrau hinzukommen.

Doch wie es aussieht, wird uns wohl das Tief "Daisy" mit viel Wind und Schnee einen Strich durch die Beobachtungen machen. Schade!

Freitag, 8. Januar 2010

8. Januar: Pallas bei Stern

... heute morgen ist der Himmel nicht vollständig bedeckt! Der Mond schien kurz mal zwischen den Wolken hindurch, vielleicht wird es ja doch noch ein schöner Tag, bevor der angekündigte Schneesturm kommen soll.




Heute Abend können wir am Jupiter noch einmal eine Mondfinsternis sehen. Wir müssen uns jedoch sputen, sobald nach Sonnenuntergang der Jupiter am Himmel erscheint. Wir werden zunächst nur drei Monde erkennen. Rechts (westlich) steht Kallisto und links (östlich) Europa und Ganymed. Io steht hinter dem Jupiter und wird durch seinen Schatten unsichtbar gemacht. Erst um 18:04 Uhr taucht er dann links vom Jupiter wieder auf.


Frühaufsteher (deutlich früher als ich das obige Foto gemacht habe!) werden bei der immer schmaler werdenden Mondsichel jetzt vielleicht auch das sog. Erdlicht erkennen, an der Erde reflektiertes Licht der Sonne "beleuchtet" ein wenig auch den eigentlich dunklen Teil des Mondes. Außerdem zeigt der Mond heute maximale Libration in Länge, der Krater Grimaldi ist recht randnah.


In der Nacht von heute, Freitag, zu Samstag, gegen 4 Uhr früh kommt es zu einer nahen Begegnung des Planetoiden Pallas (9,4 mag) mit dem Stern SAO 140177 (6,2 mag) im Sternbild Jungfrau (Virgo). Der Abstand beträgt nur 6 Bogenminuten.

Donnerstag, 7. Januar 2010

7. Januar - deep sky möglich?

Wenn das Wetter mitspielt ...

Heute geht der Mond erst deutlich nach Mitternacht auf. Dies bedeutet, dass er mit seinem hellen Licht abends nach Sonnenuntergang lange Zeit gar nicht stört. Dadurch werden, zumindest an geeigneten dunklen Standorten frei von künstlichen Lichtquellen, schwache und schwächste Sterne sichtbar. Mit einem Fernglas oder Fernrohr kann man dann richtig "tief" in den Nachthimmel hineinschauen und z.B. ferne Sternhaufen und Galaxien entdecken. Der Astronom spricht dann von "deep sky" Nächten.

Versuchen Sie doch einmal heute Abend die Sterne im "Siebengestirn" zu zählen. Wieviele sehen Sie mit dem bloßen Auge? Wieviele mit einem Fernglas? Und wieviele vielleicht gar mit einem Fernrohr?

Das Siebengestirn, auch die Plejaden genannt, gehört zum Sternbild Stier und steht relativ hoch am Himmel rechts oberhalb des Orion. In diesen kalten Januarnächten ist es mit am besten zu beobachten.

Wenn dann der Mond nach Mitternacht aufgegangen sein wird, haben wir die Möglichkeit, einen Blick auf seinen Nordpol zu werfen. denn heute zeigt er seine maximale Libration in der Breite. Um 11:39 Uhr hat er übrigends exakt die Phase des letzten Viertel erreicht.

Wer noch einen Blick auf den Jupiter werfen will, sollte dies zeitig tun. Ab ca. 17:47 Uhr wird man nur drei Monde entdecken können. Der Mond Io wandert genau dann genau vor seinem Planeten entlang. Mit einem größeren Fernrohr wird man bei guter Sicht ab 18:39 Uhr auch seinen Schatten auf der Jupiteroberfläche entlang wandern sehen.

Wer sich auf die Suche nach Planetoiden machen will, der sollte sich einmal an Vesta wagen. Dieser Kleinplanet wird in den kommenden Wochen immer besser zu sehen sein. Heute wird er laut Jahrbuch stationär, dann "rückläufig". Vesta hat etwa die 7mag und befindet sich im Sternbild Löwe. besonders leicht wird Vesta um den 16. Februar zu finden sein, wenn Sie ganz dicht an Gamma Leonis vorbeiwandert. Dies könnte ein interessantes Fotoprojekt werden.

Doch hier ist der Himmel bedeckt. Aber zum Glück gibt es ja webcams, die manchmal auch einen Blick auf den Himmel erlauben. Hier ein Bild aus Schweden von letzter Nacht, von einer Forschungsstation in Abisko, Lappland.  Das helle grünliche Licht ist das berühmte Polarlicht:



Quelle: http://www.auroraskystation.se/livecamera/, vom 5.1.2010 um ca. 22:26 Uhr.

Und noch eine tolle Sache, die ich jedoch erst am 8. Januar gefunden habe:

Heute vor genau 400 Jahren machte Galileo Galilei seine erste (schriftlich festgehaltene) Beobachtung der Jupitermonde mit seinem Fernrohr. Er hat es so dargestellt:



Mit der Suchmaschine "Wolphram / Alpha" lässt sich so einiges interessantes rund um die Jupitermonde darstellen. Hier ein Link zu einem ausführlichen englischsprachigen Artikel, dem ich auch das obige Bild entnommen habe:


http://blog.wolframalpha.com/2010/01/07/recreating-galileos-discovery-400-years-later/

Mittwoch, 6. Januar 2010

6. Januar - Tanz der Jupitermonde

Heute lohnt sich schon am frühen Abend der Blick zum Jupiter: Sie werden bis kurz vor 17 Uhr gleich zwei Monde vermissen! Nur Europa und Io sind links vom Jupiter zu sehen. Kallisto befindet sich - von der Erde aus gesehen - bis 16:52 Uhr genau vor dem Jupiter. Wie trennscharf ist Ihr Fernglas oder Fernrohr? Ab wann können Sie Kallisto wirklich neben und getrennt vom Jupiter erkennen? Und es lohnt sich, auch anschließend den Jupiter genauer im Blick zu behalten. Denn um 19:18 Uhr wird Kallisto an Io vorbei wandern, die beiden Planete werden praktisch ihre Plätze tauschen und sich dabei scheinbar auf 0,3 Jupiterradien annähern. Der hellste Jupitermond, Ganymed, bleibt diesen Abend die ganze Zeit hinter dem Jupiter verborgen.

Heute ist auch der "Tag der heiligen drei Könige". Eine schöne Geschichte von drei Weisen, welche den Sternenhimmel ihrer Zeit beobachtet haben sollen und daraus ein zeichen ableiteten, dass ein neuer König der Juden gboren sein soll. Immer wieder versuchen Astronomen zu ergründen, ob diese Geschichte vielleicht einen wahren Kern hat, ob es zur Zeit um die Geburt Christi tatsächlich ein besonderes astronomisches Ereignis gegeben hat, was die drei Weisen auf den Weg nach bethlehem geschickt haben könnte. Heute noch wird dieser "Stern von Bethlehem" häufig als Komet dargestellt, denn so ein Schweifstern ist schon eine Schönheit!   Im Laufe der Zeit gibt es viele verschiedene Theorien dazu. Wer im Internet danach sucht, wird viele finden, hier ein Link unter vielen, wie die Geschichte in der Sendung "Quarks & Co." dargestellt wurde.

Ach ja, leider war es aber wieder nichts mit dem Beobachten. Der Himmel war den ganzen Tag über bedeckt, zeitweilig hatten wir Schneegrieseln. Kein Wetter für Himmelsbeobachtung!

Dienstag, 5. Januar 2010

5. Januar: Sonnenfinsternis auf Jupiter

Mit einem Fernrohr lässt sich heute eine Sonnenfinsternis beobachten. Wer gegen 18 Uhr seinen Blick auf den Jupiter richtet, kann dort bei guter Sicht und ausreichender Vergrößerung auf seiner Oberfläche bis 18:26 Uhr einen kleinen schwarzen, runden Fleck erkennen. Das ist der Schatten des Mondes Europa, der selbst links neben dem Planeten zu sehen ist. Dort auf dem Jupiter, wo sein Schatten hinfällt, lässt sich die Sonne nicht sehen, dort fndet also eine Sonnenfinsternis statt!

Später in der Nacht, um 4:20 Uhr befindet sich der Stern beta Lyrae im Minimum.

Und schon fast am Morgen des 5.1., um 6:38 endet eine weitere Sternbedeckung (SAO138445 mit 5,8 mag). An diesem Morgen befindet sich der Mond 9° südwestlich von Saturn.

Doch leider, leider, auch heute wird es nichts mit einer realen Beobachtung. Wieder oder immer noch ist der Himmel bedeckt ...

Auf der Tagung der amerikanischen Astronomen wurde gestern über die ersten Entdeckungen des im letzten Jahr gestarteten Satelliten "Kepler" berichtet. Ziel dieser Mission ist es, erdähnliche Planeten anderer Sonnen in unserer Milchstraße zu finden. Die ersten Planeten sind jedoch eher als "Riesenplaneten" zu bezeichnen. Wer sich die Folien zu diesem Vortrag anschauen wollte, sollten diesem Link hier folgen. Die Entdeckung zeigt meines Erachtens jedoch, das man schon auf dem richtigen Weg ist. Mal sehen, was uns der Satellit in den kommenden Monaten noch alles zeigen wird. Einen deutschsprachigen Artikel zu diesen Entdeckungen gibt es z.B. bei astronews.

Ach ja, und die Besprechung auf der Sternwarte in Paderborn ergab, das ich in 2010 wohl zwei Vorträge an der Sternwarte halten werde: im Mai über "astronomische Reiseziele" und Ende des Jahres wieder über die "Highlights 2010". Mehr dazu später in diesem Blog.

Gemein! Als ich gegen Mitternacht endlich ins Bett gehen wollte, schaute ich noch einmal durchs Fenster. Und was sah ich da? Wolkenlücken! Sterne! Richtig raus zum beobachten woltlte ich nun nicht mehr, aber dieses eine Foto habe ich dann doch noch auf die Schnelle gemacht, glaubt ja sonst keiner:



Der helle Stern links über dem Haus des Nachbarn ist der Sirius, Hauptstern des großen Hund. Noch weiter nach links oben erkennt man Prokyon, Hauptstern des kleinen Hundes.Die Hunde folgen dem Himmelsjäger Orion dessen drei Gürtelsterne rechts über dem Haus zu sehen sind, darunter das "Schwertgehänge" mit M42 und die "Füße" des Himmelsjägers.  Rechts kann man jedoch auch schon wieder Wolken am Himmel sehen, wer weiß, wie lange diese Himmelslücke wirklich offen blieb.

Montag, 4. Januar 2010

4. Januar - Orionnebel

Heute geht der Mond erst gegen 22 Uhr auf. Ein guter Abend, um zuvor sich mit dem Sternbild Orion zu beschäftigen. Der Himmelsjäger gehört zu den auffälligsten Sternbildern an unserem Winterabendhimmel. Unterhalb seiner drei Gürtelsterne sieht man leicht schwächere Sterne und irgendetwas "schimmriges, nebliges". Dies ist das sogenannte "Schwertgehänge" des Orion. Schon im einfachen Fernglas kann man hier eine kleine unregelmäßig strukturierte "Wolke" erkennen. Dies ist der "Orionnebel". Oder etwas unprosaischer "M42". Astronomen lieben Listen, das M steht für Messier, also das 42. Objekt in der Liste des französischen Astronomen Messier. Diese stellte im 18. Jahrhundert eine gut 100 Objekte fassende Liste zusammen, die ihm bei seiner Suche nach Kometen immer wieder einmal "über den Weg liefen", die vielleicht auf den ersten Blick wie Kometen aussahen, aber dann doch keine waren.

Der Orionnebel ist eine große Gaswolke in rund 1300 Lichtjahren Entfernung. Mehr Informationen dazu gibt es natürlich in der Internet-Enzyklopädie Wikipedia

Ach ja, als Sternenfreund hat man nicht immer Zeit, den Himmel zu beobachten. Zumindest nicht, wenn man auch in einer Sternwarte organisiert ist. Heute Abend gibt es auf "meiner" Sternwarte Paderborn eine kleine informelle Mitgliederversammlung. Es müssen die letzten Details der Programmplanung für 2010/2011 geklärt werden. Hoffentlich bleibt da auch noch Zeit zur Himmelsbeobachtung :-), oder haben wir Glück und das Wetter ist wie an den letzten Abenden auf Föhr auch hier während des Treffens bedeckt? 

Ja, natürlich ist es auch hier in Ostwestfalen bedeckt, der ganze Nordwesten Deutschlands scheint unter einer ziemlich dichten Wolkendecke zu liegen. Schade. 


Und in Washington begann gestern das 215. Treffen der Organisation der Amerikanischen Astronomen, ob uns in den nächsten Tagen die Medien von spektakulären astronomischen Entdeckungen berichten werden?

Sonntag, 3. Januar 2010

3. Januar - Drei Sternbedeckungen und Kometenalarm!


Morgends früh hatten wir hier auf der Insel Föhr wieder einen strahlend blauen Himmel. Der Mond war auch noch zu sehen. Interessant ist es, das Bild von heute früh mit dem der Mondfinsternis zu vergleichen. Auf beiden Fotos fehlen knapp 10% zum vollen Mond. Doch was für ein Unterschied, ob ein Teil des Mondes schon nicht mehr von der Sonne beschienen wird, also im Schatten der Sonne liegt, oder ob ein Teil des Mondes durch den Erdschatten verfinstert wird.





Auf dem Bild rechts kann man erkennen, dass das "Mare Crisium"", das "Meer der Gefahren", schon zur Hälfte im Schatten liegt. Trotz des Dunstes so dicht am Horizont lassen sich sogar auch einzelne Krater erkennen. Im Laufe des Jahres werde ich hoffentlich noch besssere Mondbilder hier präsentieren können.

Heute ist die Erde so dicht an der Sonne wie im ganzen Jahr nicht mehr. Wenn uns die Sonne heute also etwas größer vorkommt als normal, sollte uns das nicht irritieren :-) . Der Abstand beträgt nur 147,0981 Millionen Kilometer. Am 6. Juli ist dieses Jahr übrigens der Abstand am weitesten, dann sind es 152,0965 Millionen Kilometer. Etwas überaschend, das im Winter uns die Sonne näher ist als im Sommer, nicht wahr? Unsere Jahreszeiten haben mit der Entfernung zur Sonne aber nun einmal gar nichts zu tun. Die wechselnde Entfernung liegt einfach nur daran, dass die Erde sich nicht auf einer Kreisbahn, sondern auf einer Ellipse um die Sonne herum dreht.

Der Mond geht heute erst deutlich nach 20 Uhr auf, so dass bei klarem Himmel und an einem Ort mit wenig künstlicher Beleuchtung ab ca. 18.30 Uhr bis zum Mondaufgang sogar die Milchstrasse günstig zu sehen sein wird. In den kommenden Tagen wird der Mondaufgang immer tiefer in der Nacht erfolgen, so dass diese Situation immer besser werden wird. Ist die Milchstrasse, also unsere eigene Galaxie, gut zu sehen, sind auch die Bedingungen für einen noch viel tieferen Blick ins Weltall günstig. Die Astronomen sprechen dann von "Deep-Sky"-Beobachtung. Ich will in diesem Blog bei passender Gelegenheit in diesem Jahr gerne das eine oder andere spannende "Deep-Sky"-Objekt vorstellen.

Doch zunächst steht heute um 19:31 Uhr eine kleine Mondfinsternis auf dem Beobachtungsprogramm. Um diese Uhrzeit verschwindet der Jupitermon Europa hinter seinem Mutterplaneten. Es lohnt sich, schon deutlich früher einen Blick auf den Jupiter zu werfen, um die Annäherung von Europa zu verfolgen. Wer erst nach halb acht auf den Jupiter schaut wird überrascht sein, denn dann sind statt der üblichen vier nur noch drei Monde beim Jupiter zu sehen. Die Jupitermonde lassen sich schon in einem guten Fernglas beobachten. Es empfiehlt sich jedoch sehr, dass Fernglas auf ein Stativ zu stellen oder sich zumindest irgendwo anzulehnen oder aufzustützen, damit man wirklich einen ruhigen Blick bekommt.

Unser Erdmond befindet sich in dieser Nacht im Sternbild Löwe (Leo), nicht weit von Regulus entfernt (circa 4 1/2° südwestlich). In deser Nacht bedeckt der Mond gleich drei Sterne, deren Austritte am dunklen Mondrand wie folgt stattfinden: Um 23:59h Stern SAO 118001/HP48734 mit der Helligkeit 5,9mag, um 1:40h SAO 118023/HP48876 mit 6,3mag und um 2:54 Stern pi Leonis mit 4,9 mag. Das es in einer Nacht gleich drei Sternbedeckungen durch den Mond gibt ist sehr selten und wird in diesem Jahr nur noch am 21. Februar übertroffen. Der erstgenannte Stern wird bei uns nur ganz knapp vom Nordrand des Mondes bedeckt, Beginn ist 23:43 Uhr, ob diese Bedeckung überhaupt zu beobachten sein wird?

Außerdem soll heute Abend gegen 20 Uhr MEZ der Meteorstrom der "Quadrantiden" seinen Höhepunkt erreichen. Aber bei dem noch hell strahlenden Mond, wird man nur wenig Chancen haben, viele dieser Sternschnuppen zu sehen.

Doch leider spielt hier heute Abend auf Föhr das Wetter wieder einmal nicht mit. Ob es wohl, bedingt durch das umgebende Meer, die hohe Luftfeuchtigkeit ist, welche anscheinend regelmäßig Abends für Wolken sorgt, so dass praktisch keine Sterne mehr zu sehen sind? Schade!

Dafür konnte man gestern und heute jedoch bei praktisch jedem Wetter einen Kometen beobachten! Man muss dazu nur sich die Bilder des Sonnenbeobachtungssatelliten SOHO anschauen. Hier der Link, der jeweils das letzte aktuelle Bild einer der Spezialkameras dieses Satelliten zur Sonnenüberwachung zeigt.
http://sohowww.nascom.nasa.gov/data/realtime/c3/512/
Eigentliche Aufgabe des Satelliten ist die Überwachung von "Sonnenstürmen", wie so oft eignen sich diese Kameras aber auch, um ganz andere Dinge aufzunehme, z.B. um Kometen zu finden.. In der Mitte die (abgeschirmte) Sonnenscheibe, der hellste Punkt, der nach rechts und links wegen Überbelichtung ausläuft ist der Planet Merkur, der in Kürze uns am Morgenhimmel erfreuen wird. Der Komet selbst ist jetzt (3.1.20 Uhr) auf diesen aktuellen Bildern schon gar nicht mehr zu sehen, daher hier eine Animation aus mehreren Bildern, die von der amerikanischen Website "http://www.spaceweather.com" gezeigt wurde:



Samstag, 2. Januar 2010

2. Januar - noch eine Sternbedeckung und ein paar verrückte Zahlen

Heute ist der Sonnenuntergang knapp 2 Minuten später als gestern, um 16:26h.

Der Mond geht sogar ganze zweieinhalb Stunden später auf, nämlich erst um 18:56h. In dieser Nacht wird der Mond nicht weit weg vom Planeten Mars im Sternbild Zwillinge am Himmel stehen.

Vorher gibt es wieder zwei Iridium-Flares, noch in der hellsten Dämmerung um 16:40h wieder fast genau im Osten und 70° Höhe und dann um 18:42h im Nordosten und nicht ganz so hoch (52°).

Auch heute gibt es wieder eine Sternbedeckung. "54 Cancri" ist jedoch mit 6,3 mag noch etwas schwächer als der Stern gestern. Um ca. 20:24 wird er am dunklen Mondrand auftauchen.

Die Zeiten für den Sonnenuntergang und Mondaufgang gelten für Bad Lippspringe. Noch verbringe ich jedoch meine Ferien auf der Insel Föhr. Wie sehen eigentlich die Daten hier aus? Macht das innerhalb von Deutschland wirklich etwas aus?  Mein Urlaubsort Utersum auf Föhr hat eine ähnliche geografische Länge wie Bad Lippspringe, nämlich 8,4 Grad östlich, Bad Lippspringe hat 8,8 Grad östliche Länge. Die geographische Breite liegt rund drei Grad nördlicher, nämlich bei 54,71 Grad, während Lippspringe bei 51,78 Grad nördlicher Breite liegt. Und das hat Konsequenzen:

Sonnenaufgang in Utersum ist um 8:49 h und Sonnenuntergang um 16:11 Uhr. Mondaufgang ist bereits um 18:46 Uhr. In Bad Lippspringe beginnt heute der Sonnentag schon um 8:31, also 18 Minuten eher und auch der Sonnenuntergang ist eine Viertelstunde später. Der Tag hat also etwas über eine halbe Stunde weniger Helligkeit hier im Norden. Nun ja, so ist das im Wetter, im Sommer werden sich die Verhältnisse umkehren.

Noch extremer sind die Daten zum Beispiel für Tromsö in Norwegen, eine nette Universitätsstadt nördlich des Polarkreises. Hier geht die Sonne den ganzen Tag nicht auf. Von ca. 9:30 bis 14:08 ist es jedoch dämmerig hell, da dann die Sonne doch nicht tiefer als 6 Grad unter dem Horizont steht. Der Mond geht hier aber jedoch schon um 15:56 Uhr auf, nachdem er erst um 11:21 Uhr untergegangen war. Gestern, am Neujahrstag war es dort noch ein bischen verrückter: da ging der Mond den ganzen Tag lang nicht unter! Bei uns überhaupt nicht vorstellbar.

Doch heute spielt das Wetter auch hier auf der Insel nicht so richtig mit. Vormittags schneit es, über Mittg schafft es die Sonne jedoch, ab und an mal durch die Wolken zu schauen.



Doch Nachmittags zog es wieder kräftig zu, erst kurz vor ihrem Untergang ließ sich die Sonne noch einmal kurz blicken und erzeugte so eine etwas gespenstische Stimmung::


Freitag, 1. Januar 2010

Ein neues Jahr

Hallo,
das Neue Jahr fängt gut an! Hier meldet sich der "Astroblog Bad Lippspringe" gleich wieder zurück. Das alte Jahr endete mit einem astronomischen Highlight, einer Mondfinsternis (siehe Blogeintrag von gestern), das neue Jahr beginnt auch gleich mit einer Sehensürdigkeit! Der volle Mond zeigte im Dunst der Wolken ein wunderschönes "Halo", so nennt man den 22-Grad um den Mond herum.




Ich möchte versuchen, in diesem Jahr wieder etwas regelmäßiger das astronomische Geschehen in und über Bad Lippspringe lebendig werden zu lassen. Was tut sich im Ort selbst auf dem Planetenweg? Welche interessanten Veranstaltungen gibt es? Wird das Planetarium tatsächlich realisiert? Und vor allem - was passiert am Himmel über unserer Stadt?

Und zu letzterem hier gleich ein kleiner Anfang, was gibt es heute, am ersten Tag des Jahres 2010 abends am Himmel zu beobachten?

Die Sonne geht um 16.24 Uhr unter, der noch fast volle Mond wird exakt eine Stunde später (17:24h) aufgehen. Doch was heisst schon "exakt"? Diese Daten in Handbüchern oder Computerprogrammen gelten doch immer nur für einen sogenannten "mathematischen" Horizont. Und da nun einmal im Osten unserer Stadt das Eggegebirge liegt, brauchen Mond und Sonne meist etwas länger für ihren tatsächlichen Aufgang. Das hängt natürlich auch ein bisschen vom eigenen Standort in unserer Stadt ab.

Heute befindet sich der Mond um 21:36h in Erdnähe, Die Entfernung zum Mondmittelpunkt beträgt dann "nur" 352297 Kilometer. Sein scheinbarer Durchmesser beträgt 33'55.2".

Kurz danach, um 21:49h bedeckt der Mond den Stern "85 Geminorum". Da dieser Stern mit 5,4 mag jedoch schon mit bloßem Auge kaum zu sehen ist, wird man den Beginn der Bedeckung am hellen Mondrand kaum sehen können. Interessanter wird das Wiederauftauchen des Sterns eine knappe Stunde später um 22:44h an der dunklen Mondseite sein.

Bis kurz nach 20 Uhr wird man im Südwesten auch noch Jupiter beobachten können, Fernrohrbesitzer können auch den Neptun noch aufspüren. Uranus (nur mit Fernglas zu finden) wird noch eine gute Stunde länger am Westhimmel zu finden sein.

Um 19:22h wird man Mars im Osten aufgehen sehen (naja, auch das wird sicherlich später sein). Ungefähr um Mitternacht kommt dann auch Saturn über den Horizont.

Iridium-Flares kann man mit etwas Glück um 16:46h (ziemlich genau im Osten und 71° Höhe) und um 18:51h im Nordosten (38° NO, Höhe 56°) sehen können.

Um die tagesschau-Zeit herum (20h) wird Algol (beta Persei), wohl der bekannteste veränderliche Stern, sein Minimum erreichen (3,4 mag), um 0:45h wird die Bedeckungsphase wieder beendet sein, er also wieder 2,1 mag hell sein.

Wenn das Wetter mitspielt, wird es also eine ganze Menge zu beobachten geben.

Okay - ich muß zugeben, im Moment bin ich gar nicht in Bad Lippspringe, sondern mache ein paar Tage Ferien auf der Nordseeinsel Föhr. Hier sind auch die Bilder von heute früh und gestern entstanden. Heute Abend ist es hier leider auch bedeckt, nicht einmal der Mond schafft es, durch die Wolkendecke hindurch zu scheinen. Aber die meiste Zeit werde ich wohl doch aus Bad Lippspringe selbst berichten. Vielleicht haben wir mit dem Wetter dann auch wieder mehr Glück!