Sonntag, 3. Januar 2010

3. Januar - Drei Sternbedeckungen und Kometenalarm!


Morgends früh hatten wir hier auf der Insel Föhr wieder einen strahlend blauen Himmel. Der Mond war auch noch zu sehen. Interessant ist es, das Bild von heute früh mit dem der Mondfinsternis zu vergleichen. Auf beiden Fotos fehlen knapp 10% zum vollen Mond. Doch was für ein Unterschied, ob ein Teil des Mondes schon nicht mehr von der Sonne beschienen wird, also im Schatten der Sonne liegt, oder ob ein Teil des Mondes durch den Erdschatten verfinstert wird.





Auf dem Bild rechts kann man erkennen, dass das "Mare Crisium"", das "Meer der Gefahren", schon zur Hälfte im Schatten liegt. Trotz des Dunstes so dicht am Horizont lassen sich sogar auch einzelne Krater erkennen. Im Laufe des Jahres werde ich hoffentlich noch besssere Mondbilder hier präsentieren können.

Heute ist die Erde so dicht an der Sonne wie im ganzen Jahr nicht mehr. Wenn uns die Sonne heute also etwas größer vorkommt als normal, sollte uns das nicht irritieren :-) . Der Abstand beträgt nur 147,0981 Millionen Kilometer. Am 6. Juli ist dieses Jahr übrigens der Abstand am weitesten, dann sind es 152,0965 Millionen Kilometer. Etwas überaschend, das im Winter uns die Sonne näher ist als im Sommer, nicht wahr? Unsere Jahreszeiten haben mit der Entfernung zur Sonne aber nun einmal gar nichts zu tun. Die wechselnde Entfernung liegt einfach nur daran, dass die Erde sich nicht auf einer Kreisbahn, sondern auf einer Ellipse um die Sonne herum dreht.

Der Mond geht heute erst deutlich nach 20 Uhr auf, so dass bei klarem Himmel und an einem Ort mit wenig künstlicher Beleuchtung ab ca. 18.30 Uhr bis zum Mondaufgang sogar die Milchstrasse günstig zu sehen sein wird. In den kommenden Tagen wird der Mondaufgang immer tiefer in der Nacht erfolgen, so dass diese Situation immer besser werden wird. Ist die Milchstrasse, also unsere eigene Galaxie, gut zu sehen, sind auch die Bedingungen für einen noch viel tieferen Blick ins Weltall günstig. Die Astronomen sprechen dann von "Deep-Sky"-Beobachtung. Ich will in diesem Blog bei passender Gelegenheit in diesem Jahr gerne das eine oder andere spannende "Deep-Sky"-Objekt vorstellen.

Doch zunächst steht heute um 19:31 Uhr eine kleine Mondfinsternis auf dem Beobachtungsprogramm. Um diese Uhrzeit verschwindet der Jupitermon Europa hinter seinem Mutterplaneten. Es lohnt sich, schon deutlich früher einen Blick auf den Jupiter zu werfen, um die Annäherung von Europa zu verfolgen. Wer erst nach halb acht auf den Jupiter schaut wird überrascht sein, denn dann sind statt der üblichen vier nur noch drei Monde beim Jupiter zu sehen. Die Jupitermonde lassen sich schon in einem guten Fernglas beobachten. Es empfiehlt sich jedoch sehr, dass Fernglas auf ein Stativ zu stellen oder sich zumindest irgendwo anzulehnen oder aufzustützen, damit man wirklich einen ruhigen Blick bekommt.

Unser Erdmond befindet sich in dieser Nacht im Sternbild Löwe (Leo), nicht weit von Regulus entfernt (circa 4 1/2° südwestlich). In deser Nacht bedeckt der Mond gleich drei Sterne, deren Austritte am dunklen Mondrand wie folgt stattfinden: Um 23:59h Stern SAO 118001/HP48734 mit der Helligkeit 5,9mag, um 1:40h SAO 118023/HP48876 mit 6,3mag und um 2:54 Stern pi Leonis mit 4,9 mag. Das es in einer Nacht gleich drei Sternbedeckungen durch den Mond gibt ist sehr selten und wird in diesem Jahr nur noch am 21. Februar übertroffen. Der erstgenannte Stern wird bei uns nur ganz knapp vom Nordrand des Mondes bedeckt, Beginn ist 23:43 Uhr, ob diese Bedeckung überhaupt zu beobachten sein wird?

Außerdem soll heute Abend gegen 20 Uhr MEZ der Meteorstrom der "Quadrantiden" seinen Höhepunkt erreichen. Aber bei dem noch hell strahlenden Mond, wird man nur wenig Chancen haben, viele dieser Sternschnuppen zu sehen.

Doch leider spielt hier heute Abend auf Föhr das Wetter wieder einmal nicht mit. Ob es wohl, bedingt durch das umgebende Meer, die hohe Luftfeuchtigkeit ist, welche anscheinend regelmäßig Abends für Wolken sorgt, so dass praktisch keine Sterne mehr zu sehen sind? Schade!

Dafür konnte man gestern und heute jedoch bei praktisch jedem Wetter einen Kometen beobachten! Man muss dazu nur sich die Bilder des Sonnenbeobachtungssatelliten SOHO anschauen. Hier der Link, der jeweils das letzte aktuelle Bild einer der Spezialkameras dieses Satelliten zur Sonnenüberwachung zeigt.
http://sohowww.nascom.nasa.gov/data/realtime/c3/512/
Eigentliche Aufgabe des Satelliten ist die Überwachung von "Sonnenstürmen", wie so oft eignen sich diese Kameras aber auch, um ganz andere Dinge aufzunehme, z.B. um Kometen zu finden.. In der Mitte die (abgeschirmte) Sonnenscheibe, der hellste Punkt, der nach rechts und links wegen Überbelichtung ausläuft ist der Planet Merkur, der in Kürze uns am Morgenhimmel erfreuen wird. Der Komet selbst ist jetzt (3.1.20 Uhr) auf diesen aktuellen Bildern schon gar nicht mehr zu sehen, daher hier eine Animation aus mehreren Bildern, die von der amerikanischen Website "http://www.spaceweather.com" gezeigt wurde:



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen