Donnerstag, 7. Januar 2010

7. Januar - deep sky möglich?

Wenn das Wetter mitspielt ...

Heute geht der Mond erst deutlich nach Mitternacht auf. Dies bedeutet, dass er mit seinem hellen Licht abends nach Sonnenuntergang lange Zeit gar nicht stört. Dadurch werden, zumindest an geeigneten dunklen Standorten frei von künstlichen Lichtquellen, schwache und schwächste Sterne sichtbar. Mit einem Fernglas oder Fernrohr kann man dann richtig "tief" in den Nachthimmel hineinschauen und z.B. ferne Sternhaufen und Galaxien entdecken. Der Astronom spricht dann von "deep sky" Nächten.

Versuchen Sie doch einmal heute Abend die Sterne im "Siebengestirn" zu zählen. Wieviele sehen Sie mit dem bloßen Auge? Wieviele mit einem Fernglas? Und wieviele vielleicht gar mit einem Fernrohr?

Das Siebengestirn, auch die Plejaden genannt, gehört zum Sternbild Stier und steht relativ hoch am Himmel rechts oberhalb des Orion. In diesen kalten Januarnächten ist es mit am besten zu beobachten.

Wenn dann der Mond nach Mitternacht aufgegangen sein wird, haben wir die Möglichkeit, einen Blick auf seinen Nordpol zu werfen. denn heute zeigt er seine maximale Libration in der Breite. Um 11:39 Uhr hat er übrigends exakt die Phase des letzten Viertel erreicht.

Wer noch einen Blick auf den Jupiter werfen will, sollte dies zeitig tun. Ab ca. 17:47 Uhr wird man nur drei Monde entdecken können. Der Mond Io wandert genau dann genau vor seinem Planeten entlang. Mit einem größeren Fernrohr wird man bei guter Sicht ab 18:39 Uhr auch seinen Schatten auf der Jupiteroberfläche entlang wandern sehen.

Wer sich auf die Suche nach Planetoiden machen will, der sollte sich einmal an Vesta wagen. Dieser Kleinplanet wird in den kommenden Wochen immer besser zu sehen sein. Heute wird er laut Jahrbuch stationär, dann "rückläufig". Vesta hat etwa die 7mag und befindet sich im Sternbild Löwe. besonders leicht wird Vesta um den 16. Februar zu finden sein, wenn Sie ganz dicht an Gamma Leonis vorbeiwandert. Dies könnte ein interessantes Fotoprojekt werden.

Doch hier ist der Himmel bedeckt. Aber zum Glück gibt es ja webcams, die manchmal auch einen Blick auf den Himmel erlauben. Hier ein Bild aus Schweden von letzter Nacht, von einer Forschungsstation in Abisko, Lappland.  Das helle grünliche Licht ist das berühmte Polarlicht:



Quelle: http://www.auroraskystation.se/livecamera/, vom 5.1.2010 um ca. 22:26 Uhr.

Und noch eine tolle Sache, die ich jedoch erst am 8. Januar gefunden habe:

Heute vor genau 400 Jahren machte Galileo Galilei seine erste (schriftlich festgehaltene) Beobachtung der Jupitermonde mit seinem Fernrohr. Er hat es so dargestellt:



Mit der Suchmaschine "Wolphram / Alpha" lässt sich so einiges interessantes rund um die Jupitermonde darstellen. Hier ein Link zu einem ausführlichen englischsprachigen Artikel, dem ich auch das obige Bild entnommen habe:


http://blog.wolframalpha.com/2010/01/07/recreating-galileos-discovery-400-years-later/

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