Mittwoch, 20. Januar 2010

20. Januar - Mond und endlich Sonnenschein!

Die Jahrbücher verzeichnen für heute keine besonderen Ereignisse. Also können wir beruhigt noch einmal das gestrige Programm durchnehmen.

Beim Mond werden wir allerdings feststellen, er ist schon wieder etwas "dicker" geworen. Und seine Bahn verläuft gegenwärtig von Tag zu Tag etwas höher (nördlicher) am Himmel entlang. Umso besser kann man ihn beobachten.

********************  Ergänzung 11 Uhr MEZ

Endlich Sonnenschein! im Moment haben wir hier einen recht blauen Himmel und die Sonne scheint prächtig. Das gefällt nicht nur den Vögeln im Garten. Ein schneller Blick mit einem PST (Personal Solar Telescope, ein Spezialteleskop zur Sonnenbeobachtung) zeigt auf der Sonne einige Protuberanzen. Die Sonne steht nicht sehr hoch über dem Horizont, deshalb flimmert das Bild ganz ordentlich. Aber man kann noch den Rest eines gerade hinter der "Sonnenkante" verschwindenden aktiven Gebiets erkennen. Das bereits gestern durch einige Sonnenflares angekündigte Aktivitätsgebiet "1041" ist noch nicht richtig zu sehen, aber das dauert wohl nicht mehr lange.

So sah heute früh der Sonnenbeobachtungssatellit SOHO im H-alpha-Licht die Sonne:


*************** Ergänzung gegen 23 Uhr:

Nachdem es sich Mittags doch schnell wieder bewölkt hatte, sah der Tag zunächst genauso aus wie alle anderen zuvor im Monat: Wolken, Wolken, Wolken.

Doch vorhin sah ich aus dem Fenster einen hellen Stern - schnell ging ich nach draußen, um den Himmel etwas genauer zu untersuchen. Tatsächlich, es war nur 2/3 bis 3/4 bedeckt. Jetzt hieß es schnell die Gelegenheit am Schopfe packen. Das große Fernrohr aufzubauen hätte viel zu lange gedauert, aber mit dem kleinen Spektiv (80mm Öffnung, 400mm Brennweite) war das alles kein Problem.

Der helle Stern, den ich gesehen hatte, war Sirius. Den peilte ich auch wieder an. Unterhalb von Sirius liess sich mit dem Spektiv recht einfach der offene Sternhaufen M41 finden. Danach peilte ich den Mars an. Er glänzte und dominierte den freien Himmel mit seiner leicht rötlichen Färbung. Im Spektiv unterscheid er sich deutlich von den Sternen. Diese sind immer punktförmig (und funkeln vielleicht manchmal, besonders in Horizontnähe), der Mars jedoch war eindeutig rund und zeigte eine klare Fläche. Doch viel an Details war darin nicht zu erkennen, auch nicht bei der maximal mölglichen Vergrößerung des Spektivs von 50fach.

Nicht weit von Mars entfernt befindet sich das Sternbild Krebs mit dem offenen Sternhaufen Praesepe (M44). Ein wunderschöner Anblick im Spektiv. Der Sternhaufe füllte fast die ganze Fläche.

Dann war auch der Orion für kurze Zeit wolkenfrei. M42, der große Orionnebel war gut zu sehen. Das Spektiv trennte auch schon bei niedrigster Vergrößerung (25x) die einzelnen Sterne des "Trapez" im Nebel eindeutig.

Und schließlich machte ich mich noch mit der Umgebung um den Stern gamma Leonis vertraut. Hier wird am 16. Februar der Planetoid Vesta sehr eng dran vorbeiziehen. Gamma Leonis heißt auch Algieba und ist ein Doppelstern, der ebenfalls von meinem Spektiv gut getrennt wurde.

Klasse! Endlich mal wieder eine gute halbe Stunde am Sternenhimmel spazieren gegangen. Auch wenn es nur kurz war, es hat sich gelohnt!

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