Tagsüber kam schon immer mal wieder die Sonne durch, doch ab 18 Uhr war eine dichte Wolkendecke vorher gesagt. Doch es kam mal wieder anders. Ich konnte neben der Sonne und dem Mond auch Bilder vom Kometen machen und von einigen anderen Objekten am Himmel.
Hier zunächst der Komet:
Ich habe verschiedene Einzelbilder über zwei Minuten gemacht, hier ist eines davon:
Komet C/2022 E3 ZTF am 4.2.23 um 19:15 Uhr |
Der helle Mond war zwar ein ordentliches Stück vom Kometen entfernt, aber er leuchtet doch so hell, dass nicht so viel vom Kometen selbst, von der Koma um seinen Kern zu erkennen ist. Ein Schweif ist schon gar nicht zu erkennen.
Ich habe dann gleich mehrere Bilder immer im Abstand von zwei Minuten gemacht, immer mit einem kleinem Abstand dazwischen. Nicht alle Bilder sind was geworden, denn zwischendurch zogen doch auch Wolken vorüber.
Hier mal eine Montage aus vier solchen Bildern:
Der Komet zwischen 19:15 und 1925 Uhr |
Man erkennt, wie sich der Komet über den Sternenhimmel bewegt. Alle zwei Minuten wandert er ein deutlich sichtbares Stück weiter am Himmel. Die ersten drei "Punkte" waren direkt hintereinander entstanden, dann fehlen eigentlich zwei, da waren die Bilder wegen Wolken nicht wirklich zu gebrauchen. Schade, das zwischendurch immer wieder Wolken kamen, sonst hätte man aus diesen Bildern vielleicht sogar einen kleinen Zeitraffer machen können.
Tagsüber schien zwischendurch manchmal die Sonne. Es waren jedoch nur Gruppen mit recht kleinen Flecken zu erkennen:
Sonnenflecken am 4. Februar 2023 |
Aber wenigstens war mir endlich mal wieder ein Bild der Sonne mit ihren Flecken gelungen. Die Nummerierungen der aktiven Regionen kann man bei spaceweather.com nachlesen.
Danach sah es zunächst so aus, als würde der Wetterbericht recht haben. Der Mond schien ziemlich hinter aufkommenden Wolken zu verschwinden. Doch plötzlich gab es wieder etwas größere Lücken:
Der zu 99 Prozent beleuchtete Mond am 4.2.23 |
Betrachtet man das Mondbilfd etwas genauer, kann man an den doch etwas ausgeprägteren Kraterstrukturen am unteren und linken Rand des Mondes erkennen, das der tatsächlich Vollmondzeitpunkt noch nicht erreicht war. Das sollte ja erst einen Tag später am Sonntag der Fall sein.
Auch die Venus war im Südwesten wieder sichtbar, wenn auch nur hinter den bekannten Bäumen:
Venus hinter dem Baum |
Und so konnte ich nach Einbruch der Dunkelheit, doch die schon oben gezeigten Bilder vom Kometen machen. Das allein machte mich schon recht glücklich, doch der Abend sollte noch weiter gehen.
Es gibt ja nicht nur den Kometen am Himmel. Nach der tagesschau um 20 Uhr habe ich dann noch verschiedene andere Objekte am Himmel fotografiert:
Als erstes habe ich - in einem kleinen Anfall von Übermut - mein Vaonis Vespera auf "Thors Helm" gerichtet, NGC 2359:
NGC 2359, "Thors Helm", 30 Minuten belichtet |
Bei praktisch vollem Mond ist so etwas natürlich eher "Dummheit". Man erkennt sofort, dass die schwachen Nebelstrukturen in der Bildmitte nur schwer auszumachen sind. Solche Objekte sollte ich sicherlich lieber mal in einer mondlosen Nacht angehen.
NGC 2359 ist ein Emissionsnebel im Sternbild Canis Major, Großer Hund. Er wird durch einen sehr heißen Stern zum Leuchten gebracht. Nachdem ich dieses Objekt 30 Minuten belichtet hatte, siegte dann doch die "Vernunft" und ich konzentrierte mich nun auf offene Sternhaufen, die sollten auch bei Mondlicht gut zu fotografieren sein. Die folgenden drei Objekte, die auch schon im Messier-Katalog aus dem 18. Jahrhundert enthalten sind, befanden sich jetzt alle an geeigneten Positionen am Südhimmel.
Sternhaufen Messier 47, Belichtungszeit 30 Minuten mit Vespera |
Der offene Sternhaufen M 47, ein wunderschöner Sternhaufen, der leider nur einen sehr kargen, knappen Wikipedia-Eintrag bekommen hat. Deshalb zitiere ich ihn hier einmal in voller Gänze: "Messier 47 (auch als NGC 2422 = NGC 2478 bezeichnet) ist ein 4,4 mag heller offener Sternhaufen mit einer Winkelausdehnung von 30' im Sternbild Puppis. Der Haufen ist ungefähr 1600 Lichtjahre entfernt und seine 50 Sterne erstrecken sich über ein Gebiet von etwa 10 Lichtjahren. M47 ist rund 80 Millionen Jahre alt."
M50, Cassinis Sternhaufen im Sternbild Einhorn |
Dieser Sternhaufen hat schon einen etwas längeren Wikipedia-Eintrag. Entdeckt wurde dieser Sternhaufen im Jahr 1711 vom Astronomen Cassini, nach dem ein Asteroid, Mondkrater und ein Orbiter benannt wurden.
Als letztes Objekt habe ich dann M46 beobachtet:
M46 mit NGC 2438 |
Und da staunte ich nicht schlecht: Erkennt man doch ziemlich schnell, dass sich auf diesem Foto nicht nur ein offener Sternhaufen mit vielen Sternen befindet, sondern auch ein kleiner planetarischer Nebel, NGC 2438. Dieser planetarische Nebel befindet sich wohl eher zufällig in genau der Blickrichtung zum Sternhaufen. Der kleine Nebel ist von uns ca. 2900 Lichtjahre entfernt, der Sternhaufen jedoch 5400 Lichtjahre. (beobachtet hatte ich M46 übrigens schon einmal vor gut 16 Jahren :-) )
Erst nach Mitternacht zeigten sich dann wieder größere Wolken, so dass ich dann doch beschloss, ins warme Bett zu kriechen.
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