In den letzten Tagen habe ich ich mich natürlich nicht nur mit der neuen Vespera beschäftigt. Am 3. und 4. Mai gab es zum Beispiel wieder Sonnenflecken zu beobachten und auch eine schmale Mondsichel. Hier einige Bilder, entstanden mit meinem Spektiv und angesteckter Kleinbildkamera:
Sonne mit Flecken am 3. Mai |
Sonnenflecken am 4. Mai |
Sehr schön kann man erkennen, wie die Fleckengruppe etwa in der Mitte des Bildes sich innerhalb eines Tages entwickelt hat. Sie trägt die Nummer AR3004 und ist nicht nur als Fleck auffällig, sondern hat auch schon mehrere Flares produziert, so dass die Wahrscheinlichkeit für Polarlichter wieder leicht ansteigt.
Leider ist es mir nicht gelungen, die Begegnung von Mond und Merkur am 2. Mai im goldenen Tor der Ekliptik zu fotografieren. Erst am 3. Mai konnte ich die schmale Mondsichel, jetzt schon zu 8 Prozent beleuchtet, fotografieren:
Mondsichel am 3. Mai |
Die Luftunruhe war zum Glück nicht sehr hoch, so dass dieses Einzelfoto doch eine ganze Reihe von Kratern recht klar zeigt. Das Mare Crisium ist vielleicht so gerade zur Hälfte beleuchtet. Der auffällige Krater etwa in der Mitte der Mondsichel ist Langrenus, er hat einen Durchmesser von ca. 130 Kilometern. Heute war die Libration so günstig, das auch der Krater Weierstrass zu finden ist.
Am 4. Mai war die beleuchtete Mondsichel schon auf 14 Prozent angewachsen:
Mondsichel am 4. Mai |
Jetzt ist das Mare Crisium schon komplett im Bild. In den nächsten Tagen wird die Mondsichel schnell weiter wachsen und dann bald wieder mit seinem hellen Licht die dunkleren Teile der Nacht erleuchten.
Merkur konnte ich leider an beiden Tagen selbst mit dem Fernglas nicht mehr finden. Dafür war der Himmel dann leider doch zu dunstig. Dafür wurde von meinem Sternfreund Sebastian Voltmer ein tolles Bild das APOD am 3. Mai ( "Astronomy-Picture-of-the-day" ): Merkur mit Schweif! Herzlichen Glückwunsch!
Mir selbst war zuletzt eine Beobachtung von Merkur am 28. April geglückt. Allerdings kein gutes Foto. Dafür steht der Planet zu sehr in der Dämmerung im Dunst des Horizonts. Immerhin konnte ich auch bei Merkur die gegenwärtige Sichelgestalt deutlich erkennen. Er befindet sich ja auf dem Weg zur "unteren Konjunktion, zieht also demnächst wieder zwischen Sonne und Erde auf seiner Bahn entlang.
Mit der Vespera konnte ich Merkur nicht beobachten. Vespera braucht, um sich gezielt auf Objekte auszurichten, einen dunklen Himmel, muss also zunächst viele Sterne erkennen können, um sozusagen ein exaktes Koordinatensystem über sich zu erstellen. Als es auf diese Weise endlich starten konnte, war Merkur schon so tief am Horizont, das der Planet längst hinter Nachbars Häusern oder Bäumen verdeckt wurde.
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