Sonntag, 30. Dezember 2018

31. Dezember 2018 bis 6. Januar 2019: Der Himel über Bad Lippspringe

In dieser Woche beginnt das neue Jahr. Wie schön wäre es, wenn es weniger Kriege und Elend auf der Welt geben würde und dadurch frei werdende Gelder in die Bildung der Kinder investiert werden könnten. Wenn wir Hobbyastronomen genügend klare Nächte zur Beobachtung des Himmels über uns bekämen, aber unsere Landwirte auch überall auf der Welt genügend Regen, Wind und Sonnenschein, damit niemand mehr hungern müsste.

Die immer schmaler werdende Mondsichel verschwindet am Sonntag ganz im Neumond. Die Nächte eignen sich also gut zur Beobachtung lichtschwacher Objekte am Sternenhimmel. Vielleicht ja auch noch für die Beobachtung des Kometen 46P/Wirtanen, der sich allmählich wieder von Sonne und Erde entfernt, also lichtschwächer wird. Er ist zwischen den Sternbildern Fuhrmann und Großer Wagen zu finden. Wie in der Vorwoche ist die Venus (Aufgang vor 5:00 Uhr) strahlender Morgenstern. Auch Jupiter kann kurz vor Sonnenaufgang (ab ca. 6:45 Uhr) im Südosten gefunden werden. Am Abend leuchtet der rötliche Mars bis ca. 23:30 Uhr im Südwesten, Uranus und Neptun sind mit einem Fernglas zu finden.Die ISS kann bei morgendlichen Überflügen gesehen werden. In dieser Woche soll es noch einmal zu mehreren Iridiumflares kommen.

An Silvester, Montag, den 31. Dezember 2018, geht die Sonne um 8:32 Uhr auf und um 16:24 Uhr unter. Der Sonnenuntergang findet also schon acht Minuten später statt als noch vor einer Woche. Die ISS liegt zwischen 7:15 Uhr und 7:22 Uhr direkt über unsere Stadt hinweg. Um 8:11 Uhr soll es in 70° Grad Höhe und in Ostnordöstlicher Richtung  (65°, Sternbild Schwan) einen Iridiumflare von -5mag geben. Um 21:01 Uhr erreicht der veränderliche Stern Algol im Perseus wieder ein Helligkeitsminimum.

Ich wünsche meinen Leserinnen und Lesern 

alles Gute zum Neuen Jahr!


An Neujahr, Dienstag, den 1. Januar 2019, fliegt die ISS zwischen 6:25 Uhr und 6:30 Uhr in maximal 82° Grad Höhe sehr hoch über unseren Morgenhimmel hinweg. Der Mond (Aufgang 3:33 Uhr) steht am Morgen ca 4,5° Grad oberhalb der Venus. Um 8:03 Uhr soll es in 38° Grad Höhe und in Ostnordöstlicher Richtung  (64°) einen Iridiumflare von -3mag geben.Und um 16:58 Uhr soll es in 70° Grad Höhe und wieder in Ostnordöstlicher Richtung  (78°) einen Iridiumflare von -8,5mag geben.

Am Mittwoch, den 2. Januar, fliegt die ISS zwischen 7:08 Uhr und 7:14 Uhr in maximal 87° Grad Höhe fast genau über unsere Stadt und über unseren Morgenhimmel hinweg. Der Mond geht um 4:44 Uhr auf und ist nur noch zu 14 Prozent beleuchtet.

Am Donnerstag, den 3. Januar, fliegt die ISS zweimal über unseren Morgenhimmel hinweg. Um 6:18 Uhr taucht sie in der Nähe des Zenits auf und fliegt exakt über Bad Lippspringe nach Osten zum Horizont, zwischen 7:51 Uhr und 7:58 Uhr fliegt sie noch einmal in maximal 56° Grad Höhe über  unseren Himmel hinweg. Die nur noch zu 7 Prozent beleuchtete Mondsichel (Aufgang ca. 6:00) steht am frühen Morgen ca. 2,5° Grad oberhalb von Jupiter.

Am Freitag, den 4. Januar, fliegt die ISS zwischen 7:00 Uhr und 7:06 Uhr in maximal 72° Grad Höhe sehr hoch über unseren Morgenhimmel hinweg. Die nur noch zu 3 Prozent beleuchtete Mondsichel geht um ca. 7:00 auf, sie wird nur schwer in der Morgendämmerung zu finden sein. Um 7:38 Uhr soll es in 33° Grad Höhe und wieder in Ostnordöstlicher Richtung  (60°, Sternbild Schwan) einen Iridiumflare von -5mag geben.

Am Samstag, den 5. Januar, fliegt die ISS zwischen 7:43 Uhr und 7:49 Uhr in maximal 35° Grad Höhe sehr hoch über unseren Morgenhimmel hinweg.

An Epiphanias, Sonntag, den 6. Januar, fliegt die ISS zwischen 6:52 Uhr und 6:57 Uhr in maximal 50° Grad Höhe sehr hoch über unseren Morgenhimmel hinweg. Exakt um 2:28 Uhr ist Neumond. Im Nordpazifik und Nordostasien kommt es dabei sogar zu einer partiellen Sonnenfinsternis. Für uns ist diese jedoch nicht sichtbar.

Samstag, 29. Dezember 2018

29.12.2018: Apollo 8 in der Zeitung

Heute, am Samstag, den 29. Dezember 2018, ist in der Neuen Westfälischen Zeitung ein Artikel über Apollo 8 erschienen. Hier der Link zur Online-Fassung, die etwas anders bebildert als die gedruckte Fassung ist.

Vor 50 Jahren umkreisten erstmals Astronauten den Mond. Das war wirklich ein gewaltiges Abenteuer.  Zuvor war es der Sowjetunion und den USA zwar schon gelungen, Satellitien auf dem Mond landen zu lassen- Doch dieses Mal waren drei Männer an Bord eines Raumschiffes.

Als 13-jähriger habe ich damals aufmerksam das Abenteuer verfolgt und davon geträumt, einmal selbst als Astronaut zu fliegen.

Die Astronauten funkten auch Bilder zurück zur Erde. Die mit Kratern übersehte Mondoberfläche kannten wir schon. Und wie Bilder toter Wüstenlandschaften übten auch diese einen großen Reiz auf mich und meine Freunde damals aus.

Doch was dann geschah, übertraf irgendwie alles. Und wie man heute weiß, war es eigentlich ein Zufall, was die Astronauten sahen. Denn eigentlich sollten sie ihren Blick nach unten auf die Mondoberfläche richten, um nach möglichen Landeplätzen für spätere Missionen Ausschau zu halten.

Doch so sahen hinter dem Horizont des Mondes die Erde aufgehen. Über der graubraunen Wüse und Einöde des Mondes hinweg blickten sie auf einen blauen, hellen "Edelstein", der da am Horizont aufstieg: Unsere Erde!

(C) NASA
Dieses Bild hat nicht nur mich, sondern wohl viele Menschen auf unserer Welt beeindruckt. Die Erde ist gar nicht so riesig wie wir uns das immer so denken. Sie ist eigentlich auch nur klein. Doch die blaue Reflexion der Meere, die Wolken, die Kontinente sind auch noch aus größerer Entfernung zu sehen. Und wer eins und eins zusammen zählen kann, der erkennt sofort, da muss es tatsächlich Leben geben! Aber wie verletztlich wird dies wohl sein? Findet doch alles Leben nur unter einer hauchdünnen nur wenige Kilometer dicken Atmossphäre statt...

Ein herzlicher Dank an den Redakteur der Zeitung, der dieses Jubiläum nicht nur zum Anlass nahm, über die historische Sichtung zu berichten, sondern der auch gleich auf unsere Volkssternwarte hingewiesen hat. Wir werden dort in der Tat im neuen Jahr auch das 50jährige Jubiläum der Mondlandung durch verschiedene Veranstaltungen würdigen.

Sonntag, 23. Dezember 2018

24. - 30. Dezember 2018: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche zieht sich der Mond vom Abendhimmel zurück und öffnet dadurch das Zeitfenster für die Beobachtung des Kometen 46P/Wirtanen. Der steht am Montag, den 24.12. noch in der Nähe von Capella, dem hellsten Stern des Fuhrmann und wandert von dort im Laufe der Woche weiter Richtung Großer Wagen. Von den Planeten ist am Abend Mars zu sehen (bis ca. 23:30 Uhr), die Fernglasplaneten Uranus und Neptun können auch gefunden werden. Am Morgenhimmel strahlt die Venus ab ca. 4:30 Uhr unübersehbar hell. Jupiter kann ab etwa 6:45 Uhr tief im Südosten gefunden werden, die Sichtbarkeitsperiode von Merkur ist praktisch vorbei. Die ISS kann bei morgendlichen Überflügen beobachtet werden.

Am Heiligabend, Montag, den 24. Dezember, geht die Sonne um 8:31 Uhr auf und um 16:18 Uhr unter, drei Tage nach Winteranfang ist der helle Tag noch genauso kurz oder lang, die Auf- und Untergangszeit der Sonne hat sich nur um jeweils zwei Minuten nach hinten verschoben. Die ISS ist zwischen 6:57 Uhr und 7:00 Uhr kurz im Südosten in maximal 14° Grad Höhe über dem Horizont zu sehen, sie fliegt knapp unterhalb der Venus über den Himmel. Der Mond geht um 18:31 Uhr auf und ist dann immer noch zu 94 Prozent beleuchtet.

Ich wünschen allen meinen Leserinnen und Lesern ein gesegnetes Weihnachtsfest! Bleibt gesund und fröhlich!


Am ersten Weihnachtsfeiertag, Dienstag, den 25. Dezember, fliegt die ISS zwischen 7:39 Uhr und 7:45 Uhr in maximal 36° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg. Der Mond geht um 19:49 Uhr auf.

Am zweiten Weihnachtsfeiertag, Mittwoch, den 26. Dezember,  fliegt die ISS zwischen 6:47 Uhr und 6:53 Uhr in maximal 25° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg, sie fliegt unterhalb von Spica in der Jungfrau, aber oberhalb der Venus über den Morgenhimmel hinweg. Der nur  noch zu 78 Prozent beleuchtete Mond geht um 21:10 Uhr im Osten auf, er steht dicht beim Stern Regulus im Löwen.

Am Donnerstag, den 27. Dezember, fliegt die ISS zwischen 7:31 Uhr und 7:38 Uhr in maximal 57° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg. Der Mond geht heute erst um 22:31 Uhr auf.

Am Freitag, den 28. Dezember, fliegt die ISS zwischen 6:40 Uhr und 6:45 Uhr in maximal 41° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg. Kleinplanet Hebe erreicht heute im Sternbild Einhorn (östlich neben Orion) mit 8.5mag Helligkeit seine Oppositionsstellung, ist also nur etwa für länger belichtete Fotos oder Ferngläser. Der Mond geht erst kurz vor Mitternacht um 23:50 Uhr auf. Kurz nach Mitternacht, um 0:12 Uhr erreicht der veränderliche Stern Algol ein Helligkeitsminimum.

Am Samstag, den 29. Dezember, fliegt die ISS zwischen 7:23 Uhr und 7:30 Uhr in maximal 78° Grad hoch über unseren Morgenhimmel hinweg. Der Mond erreicht am Vormittag um 10:34 Uhr exakt das Letzte Viertel, er geht um 12:38 Uhr unter und erst weit nach Mitternacht wieder auf. Um 17:12 Uhr soll es noch einmal einen (schwachen) Iridiumflare von  1mag geben. In 64° Grad Höhe zwischen den  Sternbildern  Perseus und Cassiopeisa.

Am Sonntag, den 30. Dezember, geht um 1:06 Uhr der noch zu 43 Prozent beleuchtete Mond auf. Die ISS taucht um 6:33 Uhr in der Nähe von Regulus aus dem Erdschatten auf.und fliegt dann bis 6:38 Uhr in maximal 63° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg.

Dienstag, 18. Dezember 2018

18. Dezember: Der Mond heute Abend

Heute Abend ist der Mond sehr schön zu beobachten. Leider ist der Himmel ansonsten durch hohe Wolken bedeckt, so dass nur die hellsten Sterne auszumachen sind. Aldebaran und Capella konnte ich wohl im Fernglas ausmachen, aber der Komet 46P/Wirtanen, inzwischen ungefähr auf "halber Strecke" zwischen diesen beiden, war dadurch nicht auszumachen.

Hier ein schnelles Foto vom Mond heute:

Mond am 18. Dezember 2018 um 18:50 Uhr

Der Mond ist heute Abend zu 81 Prozent beleuchtet. Um 21 Uhr erreicht die höchste Position im Süden, untergehen wird er erst um 4 Uhr in der Nacht.

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Abends um 23 Uhr gelang mir sogar noch ein Foto mit dem Kometen 46P/Wirtanen. Mit bloßem Auge und auch im Fernglas wr er nicht zu finden, dafür strahlte der Mond zu hell und es zogen auch immer wieder Schleierwolken durch das Gesichtsfeld. Auf dem Foto ist er jedoch als kleine Aufhellung zu finden:

Komet am 18.12.2018. Kamera Canon 5DM2, 24mm WW, 10sec, f4.0, ISO1600.
 

Sonntag, 16. Dezember 2018

17. - 23. Dezember: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche haben wir am 21. Dezember Winteranfang. Dieser ist bestimmt durch den kürzesten Tag des Jahres, die sog. "Wintersonnenwende".  Auf ihrer scheinbaren Bahn an unserem Himmel hat die Sonne ihren südlichsten Punkt erreicht, von hier an steigt sie ganz langsam wieder nördlicher, die hellen Tage werden dabei langsam länger.

Am Abend bestimmt der volle Mond den Himmel, dies wird die Beobachtung des Komet 46P/Wirtanen deutlich erschweren. Mars steht zu Beginn der Nacht im Süden und geht dann noch deutlich vor Mitternacht im Südwesten unter. Die Venus ist strahlender Morgenstern, Experten können auch noch den Merkur kurz vor Sonnenaufgang beobachten. Sichtbare nächtliche Überflüge der ISS finden in dieser Woche bei uns nicht statt.

Am Montag, den 17. Dezember, geht die Sonne um 8:27 Uhr auf und um 16:15 Uhr unter. Am Abend ist die Mondscheibe zu 72 Prozent erleuchtet, der "Goldene Henkel" ist heute Abend wieder einmal sichtbar. In der Nacht zu Dienstag zeigt der Mond maximale Libration in Länge, das Mare Crisium scheint nah am Rand zu stehen.

Am Dienstag, den 18. Dezember, kommt es um 5:52 Uhr in südlicher Richtung (Azimut 170° Grad) in 17° Grad Höhe zu eine schwachen Iridiumflare von mag1.

Am Mittwoch, den 19. Dezember, kommt es um 19:31 Uhr zu einer Sternbedeckung durch den Mond, bedeckt wird ein ca. 6mag schwaches Sternchen. Für solche beobachtungen ist ein gutes Fernglas eine wichtige Voraussetzung.

Am Donnerstag, den 20. Dezember, kann man (am ehesten wohl zwischen 7:00 und 7:30 Uhr) bei klarer und freier Sicht nach Südosten beobachten, wie Jupiter heute und an den kommenden drei Tagen langsam an Merkur vorbeizieht.

Am Freitag, den 21. Dezember, ist exakt um 23:22 Wintersonnenwende. Heute ist der kürzeste Tag des Jahres, die Sonne geht um 8:30 Uhr auf und um 16:17 Uhr unter. Sonnenuntergang ist zwar zwei Minuten später als noch am Montag dieser Woche. Da die Sonne aber sogar drei Minuten später aufgeht als noch am Montag ist dieser Tag in der Tat der kürzeste.

Am Samstag, den 22. Dezember, ist exakt um 18:49 Uhr Vollmond. Der volle Mond geht um 16:22 Uhr auf und erst am nächsten Morgen um 8:57 Uhr unter. Um kurz nach Mitternacht (Mittwoch,0:39 Uhr) erreicht er mit knapp 6° Grad die größte Höhe über dem Horizont.

Am Sonntag, den 23. Dezember, 4. Advent, stehen am frühen Morgen bei Jupiter alle vier Mond auf der gleichen Seite. Jupiter steht nur 12' Bogenminuten nördlich eines 4,6mag hellen Sterns.




15. Dezember: Einige Beobachtungen

In den letzten Wochen hatte ich glücklicherweise zwischendurch immer mal wieder Wolkenlücken und konnte so die eine oder andere Beobachtung machen, über die ich hier berichten möchte.

Hier mein Beobachtungsbericht für Samstag, den 15. Dezember:

Für Abends waren endlich Wolkenlücken angekündigt. Der Mond hatte das Erste Viertel gerade erreicht und überstrahlte natürlich vieles. Trotzdem konnte ich jedoch auch den Kometen 46P/Wirtanen beobachten und fotografieren.

Hier zunächst ein Bild des Mondes:

Der Mond im Ersten Viertel, am 15.12.18 um 17:59 MEZ

Später konnte ich dann auch ein Übersichtsfoto des Himmels in Richtung Südosten aufnehmen. Zwischen den Plejaden, dem Siebengestirn, und den Hyaden (das "liegende Sternen-V" mit Aldebaran, dem hellsten Stern des Stiers) sollte sich der Komet 46P/Wirtanen befinden. Und er ist in der Tat dort einfach zu finden, auf dem Foto verrät er sich durch die leicht grünliche Farbe:

Komet 46P/Wirtanen (der kleine grünlich Fleck in der Bildmitte) zwischen Plejaden und Hyaden am 15.12.18 um 20:10 Uhr MEZ.

Nach 20 Uhr war der Komet über meinem Haus gut zu sehen. Mit bloßem Auge war er nicht zu sehen, dafür schien der Mond noch zu hell. Doch im Fernglas war er schnell und einfach zu finden.  Im Fernrohr war seine diffuse "neblige" Gestalt gut zu erkennen.

Komet Wirtanen um 20:56 Uhr durch mein Teleskop fotografiert
Leider hatte ich mein Fernrohr nicht sorgfältig genug justiert, dadurch konnte ich nicht länger belichten. Schon auf diesem 6 Sekunden lang belichteten Bild (bei 2000mm Brennweite) sieht man kleine Sternspuren. Andere Hobbyastronomen können das sicherlich viel besser als ich. Doch für mich ist dieses Erinnerungsfoto an den Kometen vollkomemn ausreichend. Wieviele Menschen werden den Kometen am Himmel überhaupt sehen? Wohl die wenigsten.

In den nächsten Tagen wird der immer voller werdende Mond den Kometen leicht überstrahlen. Zum Ende des Jahres, ein paar Tage nach dem Vollmond vom 22. Dezember wird er wieder besser zu beobachten sein. Aber ob er dann noch so hell sein wird wie heute?

Morgen, am 16. Dezember, erreicht er den nahesten Punkt zur Erde auf seiner Bahn. Er ist dann nur etwa das 30fache der Mondentfernung weit weg. Anschließend wird er sich wieder weit weg in Richtung Jupiterbahn entfernen. Leider ist für morgen bei uns wieder schlechtes Wetter angesagt.

Vor zwei Tagen hatte ich den Kometen schon einmal fotografiert, da hatte sich plötzlich am Abend eine Wolkenlücke aufgetan. Hier ein Bild vom 13. Dezember:

Die Sternbilder Orion und Stier - und ganz klein unterhalb der Plejaden in der Bildmitte der Komet.

Sonntag, 9. Dezember 2018

10. - 16. Dezember 2018: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche nimmt der Mond wieder kräftig zu und bestimmt von Tag zu Tag mehr unseren Nachthimmel. Von den großen Planeten sind die Venus als strahlender Morgenstern (ab ca. 4:30 Uhr) und Mars am Abendhimmel (bis gegen 23:30 Uhr) gut zu beobachten. Spezialisten finden vielleicht auch noch Merkur am Morgenhimmel oder auch die nur mit eine Fernglas oder Fernrohr sichtbaren Planeten Uranus und Neptun (in der Nähe von Mars). Die ISS ist in der ersten Wochenhälfte noch bei abendlichen Überflügen zu sehen. Besonders in der ersten Wochenhälfte, wenn das Mondlicht nicht stört, kann der Komet 46/P Wirtanen am Himmel gesucht werden. Er steigt Abend für Abend höher hinauf und its im Sternbild Stier zu finden. Für das bloße Auge ist er jedoch wohl nur an dunkelsten Orten sichtbar, ein Fernrohr wird wohl in den allermeisten Fällen nötig zur Beobachtung sein.

Am Montag, den 10. Dezember, kommt es um 6:12 Uhr zu einem der letzten Iridiumflares, im Südsüdosten (Azimut 153° Grad, Höhe 12° Grad) leuchtet dieser mit einer Helligkeit von -1mag auf. Danach geht die Sonne um 8:20 Uhr auf und um 16:14 Uhr unter. Der helle Tag dauert jetzt keine acht Stunden mehr. Wir haben bereits jetzt, und nicht erst zum Winteranfang, die Zeit der frühesten Sonnenuntergänge des Jahres erreicht. Warum dies so ist, erklärt sehr anschaulich ein Artikel eines österreichischen Sternfreunds. Die zu 11 Prozent beleuchtete Mondsichel geht heute kurz nach 19:00 Uhr unter. Die ISS ist zwischen 17:29 Uhr und 17:38 Uhr in maximal 48° Grad Höhe am Abendhimmel zu sehen. Um 20:00 Uhr halte ich in der Volkssternwarte in Paderborn Schloß Neuhaus einen Vortrag zum Wintersternenhimmel und zur kommenden Mondfinsternis im Januar.

Am Dienstag, den 11. Dezember, fliegt die ISS zwischen 18:13 Uhr und 18:19 Uhr in maximal 20° Grad Höhe, also deutlich unterhalb des Mars, aber oberhalb des Mondes, über unseren südwestlichen Abendhimmel. Um 19:17 Uhr erreicht der veränderliche Stern Algol im Perseus ein Helligkeitminimum.Der Mond geht um 20:08 Uhr unter.

Am Mittwoch, den 12. Dezember,  ist die ISS zwischen 17:21 Uhr und 17:29 Uhr am Abendhimmel zu sehen. Sie erreicht dabei maximal 29° Grad Höhe über dem Horizont. Um 21:11 Uhr geht der zu 25 Prozent beleuchtete Mond im Westen unter.

Am Donnerstag, den 13. Dezember, kann die ISS ganz flach im Südwesten in maxmal 11° Grad Höhe gegen 18:07 Uhr gesehen werden. Um 18:38 Uhr kommt es wohl letztmalig bei uns zu einem sehr, sehr hellem Iridiumflare von -8mag in Richtung Nordost (34° Grad Azimut und 45° Grad Höhe). Der Mond geht um 22:16 Uhr unter. In dieser Nacht steuert der Meteorstrom der Geminiden auf sein Maximum zu.

Am Freitag, den 14. Dezember, kann die ISS letztmalig in dieser Abendsichtbarkeitsperiode ganz flach im Südwesten in maxmal 17° Grad Höhe gegen 17:16 Uhr gesehen werden. Der Mond nähert sich dem Planeten Mars und geht um 23:21 Uhr unter. Auch heute Nacht können, nach Monduntergang, vielleicht noch einmal viele Sternschnuppen der Geminiden gezählt werden.

Am Samstag, den 15. Dezember, erreicht der Mond um 12:49 Uhr - da steht er bei uns noch unter dem Horizont - das Erste Viertel. Am Abend geht er dann erst kurz nach Mitternacht unter.

Am Sonntag, den 16. Dezember, 3. Advent, kann man vielleicht am frühen Morgen nach Merkur Ausschau halten, er geht kurz nach6:30 Uhr im Südosten am Himmel auf.

Mittwoch, 5. Dezember 2018

Vortrag am 10. Dezember: Wintersterne und Mondfinsternis

Am Montag, den 10. Dezember, halte ich um 20:00 Uhr in der Volkssternwarte in Paderborn - Schloß Neuhaus mal wieder selbst einen Vortrag. Das Thema lautet diesmal

Wintersterne und Mondfinsternis

In der Ankündigung der Volkssternwarte heißt es:

Der Wintersternenhimmel fasziniert in seinen langen Nächten durch viele Sternbilder mit sehr hellen Sternen. Wenn der Himmelsjäger Orion, gefolgt vom Großen und Kleinen Hund, gegen den Stier am Himmel ankämpft, dann lohnt sich der detaillierte Blick in diese Sternbilder. Die Plejaden, der Orionnebel und viele weitere Sternhaufen und Nebel lassen das Astronomenherz in klaren Nächten schneller schlagen. Und der berühmte „Teufelsstern" Algol lädt dazu ein, in die Beobachtung veränderlicher Sterne einzusteigen. Da er einfach zu finden ist, kann man an ihm das Einschätzen von Sternhelligkeiten sehr gut üben. Am 21. Januar 2019 kommt es zusätzlich zu einer gut beobachtbaren totalen Mondfinsternis in den frühen Morgenstunden. Außerdem kommen sich die Planeten Venus und Jupiter am Morgenhimmel sehr nahe.

Der Referent zeigt in diesem Vortrag auf, wie sich die genannten Objekte und Ereignisse auch mit einfachen Mitteln beobachten und dokumentieren lassen und gibt noch einige Tipps für kurzfristige Weihnachtsgeschenke für Hobbyastronomen oder solche, die es noch werden wollen.

Der Eintritt kommt wie immer der Arbeit der Volkssternwarte zugute. Ich freue mich schon auf Sie! Bei klarem Himmel bestehjt vor dem Vortrag ab 19Uhr die Möglichkeit zur Beobachtung des Sternenhimmels mit den großen Fernrohren in der uppel der Sternwarte.

Sonntag, 2. Dezember 2018

3. - 9. Dezember: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche haben wir Neumond. Wenn der Himmel denn nicht von Wolken verhagen ist, eignen sich die Nächte gut zur Beobachtung lichtschwacher, ferner Objekte. Von den hellen Planeten ist auch diese Woche die Venus der strahlende Morgenstern. Sie steigt ab etwa 4:30 Uhr im Osten über der Egge auf. Ab Ende der Woche kann auch Merkur ab kurz vor 7:00 Uhr in südöstlicher Richtung in der Morgendämmerung gefunden werden. Am Abendhimmel ist Mars bis gegen 23:30 Uhr im Südwesten zu sehen. Die ISS kann bei abendlichen Überflügen beobachtet werden.

Am Montag, den 3. Dezember, geht die Sonne um 8:12 Uhr auf und um 16:17 Uhr unter. Gegenüber der letzten Woche ist der helle Tag noch einmal 15 Minuten kürzer geworden, wir nähern uns der "Wintersonnenwende" mit dem kürzesten Tag überhaupt am 21. Dezember. Am Morgen nähert sich der Mond der hellen Venus. Die ISS fliegt zwischen 17:08 Uhr und 17:14 Uhr in maximal 64° Grad Höhe über unseren Abendhimmel hinweg. Kleinplanet Harmonia (9.5mag) geht nur 3' Bogenminuten südlich an 106 Tauri (5,3mag) vorüber.

Am Dienstag, den 4. Dezember, geht der nur noch zu 10 Prozent beleuchtete Mond erst kurz nach der Venus am Morgenhimmel auf. Er zeigt maximale Libration in Länge, der Krater Grimaldi steht nah am Rand. Die ISS fliegt zwischen 17:52 Uhr und 17:58 Uhr exakt über unsere Stadt hinweg.

Am Mittwoch, den 5. Dezember, steht die schmale nur noch zu 5 Prozent beleuchtete Mondsichel am Morgen weniger als 4° Grad über dem Merkur. Die ISS fliegt zwischen 17:00 Uhr und 18:75 Uhr mit maximal 83° Grad Höhe hoch über unsere Stadt hinweg. Um 18:37 Uhr steigt sie ein zweites Mal im Westen auf 66° Grad Höhe auf, verschwindet jedoch schon nach drei Minuten im Sternbild Schwan im Erdschatten.

Am Donnerstag, den 6. Dezember, Nikolaustag, geht der Mond am Morgen bereits nach dem Planeten Merkur auf, er wird kaum noch zu finden sein. Am Abend fliegt die ISS fliegt zwischen 17:44 Uhr und 17:49 Uhr fast genau über unsere Stadt hinweg.

Am Freitag, den 7. Dezember, erreicht der Mond exakt um 8:20 Uhr die Neumonsposition. Die ISS fliegt zwischen 16:52 Uhr und 16:59 Uhr ein weiteres Mal in dieser Woche exakt über Bad Lippspringe hinweg. Am Abend zieht der Mars nur gut 2' Bogenminuten nördlich (oberhalb) am Planeten Neptun vorüber, so scheinbar nah kommen sich Planeten nur selten.

Am Samstag, den 8. Dezember,  erreicht die ISS bei ihrem Überflug zwischen 17:36 Uhr und 17:42 Uhr maximal 70° Grad Höhe. Um 22:28 Uhr zeigt der veränderliche Stern Algol ein Helligkeitsminimum.

Am Sonntag, den 9. Dezember, kann man die schmale zu 5 Prozent beleuchtete Mondsichel schon wieder am Abendhimmel finden, sie geht um kurz nach 18 Uhr unter. Die ISS fliegt zwischen 18:21 Uhr und 18:25 Uhr in maximal 34° Grad Höhe über unseren Abendhimmel hinweg, dabei fliegt sie ganz knapp am Mars vorbei.







Sonntag, 25. November 2018

26. November - 2. Dezember: Der Himmel über Bad Lippspringe


In dieser Woche zieht sich der Mond  vom Abendhimmel zurück, dadurch vergrößert sich von Tag zu Tag die Zeitspanne, in denen auch schwächere Objekte am Abendhimmel gefunden werden können. Diese kann genutzt werden, um den Komet Wirtanen am Abendhimmel zu finden. Dafür ist jedoch ein Fernglas notwendig, für das bloße Auge ist dieser Komet nicht hell genug. Erkennen kann man ihn wohl als kleinen grünlichen Fleck, ein Schweif wird wohl nur fotografisch zu erkennen sein. Man findet ihn zwischen den Sternbildern Eridanus und Walfisch, westlich von Orion. Eine Karte mit seinen genauen Positionen in dieser Woche findet man hier. In der nächsten Woche wird der Komet noch besser zu sehen sein. 

Von den hellen Planeten strahlt die Venus unübersehbar als Morgenstern, sie geht bereits vor 5:00 Uhr auf. Saturn geht im Südosten am Abend gegen 18 Uhr unter, ist also kaum noch zu finden. Mars geht bereits deutlich vor Mitternacht, ca. 23:30 Uhr unter. Nur die Fernglas- oder Fernrohrplaneten Neptun (bis Mitternacht) und Uranus (bis ca. 4:00 Uhr) sind länger in der Nacht sichtbar. Die ISS ist bei abendlichen Überflügen in dieser Woche zu sehen und es kann noch einmal vier Iridiumflares geben. Da die Iridiumsatelliten nach und nach vom Himmel geholt werden, wird diese schöne berechenbare Himmelserscheinung leider bald nicht mehr zu beobachten sein.

Am Montag, den 26. November, geht die Sonne um 8:02 Uhr auf und um 16:22 Uhr unter. Der helle Tag ist jetzt also nur noch etwas über acht Stunden lang. Um 17:07 Uhr gibt es in südsüdwestlicher Richtung (Azimut 211° Grad) in 19° Grad Höhe einen Iridiumflare von fast Venushelligkeit mit -3mag. Die ISS steigt zwischen 18:24 Uhr und 18:27 Uhr im Südwesten kurz am Himmel bis auf eine Höhe von 21° Grad auf, fliegt unterhalb des hellen Mars im Süden entlang und verschwindet dann jedoch schnell im Erdschatten. Der Mond geht um 19:39 Uhr auf und ist noch zu 84 Prozent beleuchtet. Auf der Volkssternwarte in Paderborn Schloß Neuhaus gibt es heute Abend um 20 Uhr eine Diskussionsveranstaltung zum Thema "Interstellare Reisen".

Am Dienstag, den 27. November, kann die ISS zwischen 17:32 und 17:37, tief im Süden beobachtet werden. Der zu 74 Prozent beleuchtete Mond steht im Sternbild Krebs und geht erst um 20:51 Uhr auf.

Am Mittwoch, den 28. November, gibt es um 6:40 Uhr im Nordosten (Azimut 56° Grad) in nur 26° Grad Höhe einen unscheinbaren Iridiumflare von ca. 0mag zu beobachten. Zwischen 18:16 Uhr und 18:20 Uhr fliegt die ISS heute schon oberhalb des Mars in maximal 37° Grad Höhe über den Himmel. der Mond geht erst kurz nach 22 Uhr auf.

Am Donnerstag, den 29. November, gibt es um 6:20 Uhr an ähnlicher Stelle wie gestern im Nordosten (Azimut 51° Grad) in jedoch nur 20° Grad Höhe einen Iridiumflare immerhin mit Venushelligkeit von -4,4mag  zu beobachten   Am Abend kann zwischen 17:24 Uhr und 17:30 Uhr die ISS bei einem Überflug knapp unterhalb des Planeten Mars beobachtet werden. Um 19 Uhr steigt sie dann noch einmal ganz kurz im Südosten bis etwa in die Höhe von Atair im Adler auf. Der Mond geht erst ca. eine halbe Stunde vor Mitternacht auf, er steht dicht bei Regulus im Löwen.

Am Freitag, den 30. November, erreicht der Mond um 1:19 Uhr in der Frühe exakt das Letzte Viertel. Die ISS fliegt am Abend zwischen 18:08 Uhr und 18:12 Uhr in maximal 58° Grad Höhe hoch über unseren Himmel hinweg.

Am Samstag, den 1. Dezember, gibt es um 17:14 Uhr einen Iridiumflare der Helligkeit -4mag in westnordwestlicher Richtung (Azimut 285° Grad) und 22° Grad Höhe. Kurz danach fliegt die ISS zwischen 17:16 Uhr und 17:22 Uhr in maximal 42° Grad Höhe weit über unseren Abendhimmel hinweg. Um 18:53 Uhr bis 18:54 Uhr kann sie noch einmal kurz im Westen aufsteigend bis 43° Grad Höhe gesehen werden.

Am Ersten Advent, am Sonntag, den 2. Dezember, fliegt die ISS zwischen 18:00 Uhr und 18:04 Uhr bereits in maximal 79° Grad Höhe hoch über unseren Abendhimmel hinweg, dabei fliegt sie auch recht dicht an der Andromedagalaxie vorüber. Um 22:15 Uhr steht der Komet Wirtanen genau im Süden in ca. 21° Grad Höhe.

Mittwoch, 21. November 2018

26. November: Interstellare Reisen – Vision oder Fiktion?


Am Montag, dem 26. November, wird an der Volkssternwarte in Schloß Neuhaus ein neues Veranstaltungsformat ausprobiert. Statt eines klassischen Vortrags soll es eine große Diskussion mit den Besuchern geben. Das Thema lautet:

Interstellare Reisen – Vision oder Fiktion?

In der Ankündigung der Sternwarte heißt es dazu:

„Der Mensch erobert das Weltall!“ Dieser Satz lässt sich immer wieder lesen. Er könnte jedoch kaum falscher sein. Über die Dimensionen des Weltalls macht man sich gemeinhin völlig falsche Vorstellungen. Zumindest ist es der Menschheit bisher gelungen, unseren nächsten kosmischen Nachbarn - den Mond - zu betreten und die Planeten unseres Sonnensystems mit Raumsonden zu erreichen. Gegenwärtig befinden wir uns in Planungen für bemannte Missionen zum Mars. Aber wie sieht es zum Beispiel mit Missionen zu den Sternen aus?

Dr. Martin Otte diskutiert an diesem Abend mit Gästen sowie dem Publikum über die mögliche Zukunft der Raumfahrt. Das derzeit am weitesten entfernte menschgemachte Objekt, die Raumsonde Voyager 1, befindet sich in 140-facher Entfernung Erde-Sonne, inzwischen im interstellaren Raum. Ist sie nur noch einen Katzensprung zum nächsten Stern entfernt? Können wir in absehbarer Zeit einen Stern erreichen? Diese und ähnliche Fragen sind Grundlage zur Diskussionsrunde zu interstellaren Reisen, bei der auch die Zuschauer herzlich dazu eingeladen sind, sich aktiv zu beteiligen.

Der Eintritt zu dieser Veranstaltung kommt wie immer der Arbeit der Sternwarte zugute.

Samstag, 17. November 2018

19. - 25. November 2018: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche haben wir Vollmond. Sein helles Licht wird viele schwächere Sterne überstrahlen. Von den hellen Planeten leuchtet die Venus ab ca. 5:30 Uhr im Südosten als Morgenstern. Mars ist am Abend noch bis etwa 23:30 Uhr im Südwesten zu sehen, Saturn kann bis ca. 18 Uhr ebenfalls im Südwesten noch bei klarer Horizontsicht gefunden werden. Die ISS ist erst ab Sonntag wieder bei abendlichen Überflügen zu sehen.

Am Montag, den 19. November, geht die Sonne um 7:50 Uhr auf und um 16:29 Uhr unter. Der helle Tag ist im Vergleich zum letzten Monat noch einmal 22 Minuten kürzer. der Mond steht heute Abend im Sternbild Fische, er ist bereits zu 85 Prozent beleuchtet.

Am Dienstag, den 20. November, zeigt der Mond maximale Libration in Länge, das Mare Crisium steht mal wieder nah am Rand. Gleichzeitig haben wir auch maximale Libration in Breite, so dass wir heute auch seinen Nordpol sehen können.

Am Mittwoch, den 21. November, Buß- und Bettag, bedeckt der Mond um 21:57 Uhr den 4.4mag hellen Stern mü Ceti an seinem dunklen Rand. Kurz vor Vollmond ist der Mond bereits zu 97 Prozent beleuchtet.

Für Donnerstag, den 22. November, wird in den Jahrbüchern so gar nichts besonderes am Himmel gemeldet. Genießen wir dann doch einfach mal die Vollmondnacht, kurz nach Sonnenuntergang, um 16:31 Uhr steigt der volle Mond im Osten über den Horizont.

Am Freitag, den 23. November, ist um 6:39 Uhr exakt Vollmond. Der Mond steht dann nur noch 8° Grad hoch in Westnordwestlicher Richtung (Azimut 285° Grad).

Am Samstag, den 24. November, geht Mars nur 8' Bogenminuten südlich an sigma Aquarii (4.9mag) vorüber.

Am Sonntag, den 25. November, dem letzten Sonntag im Kirchenjahr (Ewigkeitssonntag),  kommt es am frühen Morgen um 6:21 Uhr zu einer Bedeckung des Stern Chi Orionis (4.6mag) am hellen Mondrand, um 7:19 Uhr tritt der Stern am dunklen Mondrand wieder hervor. Am Abend geht der immer noch zu 95 Prozent beleuchtete Mond zwei Stunden nach Sonnenuntergang im Osten um 18:39 Uhr im Osten auf. Die ISS beginnt heute wieder mit einer Periode abendlicher Überflüge. Um 19:16 Uhr steigt sie im Südwesten ganz kurz auf 13° Grad Höhe auf, verschwindet dann aber schnell im Erdschatten. In der kommenden Woche wird sie besser zu beobachten sein.

Donnerstag, 15. November 2018

15. November 2018: Der Morgenstern leuchtet


Heute früh, Donnerstag, 15. November, war es endlich mal am Morgen auch in Richtung Osten klar genug am Himmel, um die strahlende Venus als Morgenstern zu erleben. War die Venus im Sommer noch lange im Südwesten als Abendstern zu beobachten, hat sie seit einiger Zeit auf ihrer Bahn am Himmel die Sonne überholt und steht jetzt quasi auf der anderen Seite. So ist sie zur Zeit - klaren Himmel und freie Sicht nach Südosten vorrausgesetzt - ab etwa 5:30 Uhr am Morgen vor dem Sonnenaufgang gut zu sehen.

Hier zunächst ein Übersichtsbild:

Blick Richtung Südosten zur Venus hin
Dieses Bild zeigt den Blick aus meinem Dachfenster Richtung Südosten. Im Vordergrund noch ein paar Äste aus den Sträuchern meines Garten. Am Horizont kann man außerdem noch gut eine Wolkenbank erkennen, die wohl noch über der Egge steht. Tags zuvor war sie jedoch wesentlich höher und wohl auch dichter an uns dran, da reichte sie locker am Himmel 30° Grad hoch und versperrte natürlich jede Sicht zur Venus.

Wenn man etwas genauer hinschaut, kann man auf dem Foto etwas rechts und etwas oberhalb der Venus noch einen weiteren kleinen Lichtpunkt erkennen. Das ist Spica, der hellste Stern des Sternbilds Jungfrau. Im Fernglas bieten Venus und Spica zur Zeit ein sehr schönes Paar.

Venus gemeinsam mit Spica
Dieses zweite Bild zeigt in etwa den Anblick durch ein Fernglas, im Original wirken beide jedoch noch schöner. Spica ist wirklich ein bläulich leuchtender Stern. Ein Stern? Nein! In Wirklichkeit umkreisen sich hier zwei sehr eng benachbarte und sehr heiße Sterne. Einige interessante Fakten dazu finden Sie bei Wikipedia.

Das Foto ist etwas überbelichtet, aber die Sichelgestalt der Venus ist trotzdem echt. Hier ein noch stärker vergrößertes Bild der Venus, gemacht mit meinem Spektiv:

Venus durch ein Spektiv fotografiert
Das Foto ist leider nicht ganz scharf, denn in Wirklichkeit erscheint die Venus an ihren "Spitzen" nicht so ausgefranst. Sie sieht zur Zeit wirklich aus wie ein kleiner Mond. Die Bahn der Venus befindet sich in unserem Sonnensystem zwischen der Bahn der Erde um die Sonne und der Sonne selbst. Als die Venus vor kurzem "die Seite wechselte" zog sie in Wirklichkeit auf ihrer Bahn zwischen der Erde und der Sonne vorüber. Wenn der Mond sich genau zwischen Erde und Sonne befindet, sehen wir (theoretisch) nur auf seine unbeleuchtete Rückseite, haben also Neumond. Bei der Venus ist es genauso. Die Phase der "Neu-Venus" ist bereits vorüber, jetzt steht die Venus ja wieder seitlich von der Sonne und wird daher seitlich beleuchtet. Deshalb zeigt auch die Venus solche Phasengestalt. In guten Ferngläsern und erst recht jedem Fernrohr sind diese Phasen leicht zu erkennen.

Dienstag, 13. November 2018

13. November 2018: Der Mond heute Abend: Theophilus, Cyrillus und Catharina


Der Mond um 17:07 Uhr am 13. November 2018
Um 16:37 Uhr war heute bereits Sonnenuntergang. Und gleich war auch zwischen den Wolkenlücken der Mond zu sehen. Hier ein Foto von 17:07 Uhr:

Der Mond ist zu 32 Prozent beleuchtet. Auffällig sind drei sich teilweise überlappende Krater etwas unterhalb der Mitte. Dies sind (von oben nach unten) die Krater Theophilus mit seinem deutlich sichtbaren Zentralberg, dem älteren und teilweise überlagertem Cyrillus und darunter Catharina.

Theophilus und Catharina haben jeweils einen Durchmesser von 101 Kilometern, Catarina ist mit 95 Kilometer Durchmesser etwas kleiner.

Der Zentralberg in  Theophilus ist ca. 1400 Meter hoch mit vier Gipfeln. In größeren fernrohren kann man wunderschön erkennen, dass der Kraterwall nach innen viele Terrassen zeigt. Der Wall erhebt sich sogar 6000 Meter über die Umgebung.

Auch Cyrillus zeigt solche Terrassen.

Catharina ist deutlich erodiert, schon auf meinen Bildern kann man erkennen, dass er nach oben (Norden) hin durch einen "Nebenkrater" zusätzlich überlagert wird. Zwei Tage vor dem Ersten Viertel (Halbmond) gehört diese Dreiergruppe sicherlich zu den schönsten Stellen auf unserem Nachbarn, die selbst schon in kleinen Ferngläsern einen Blick wert sind.


Sonntag, 11. November 2018

12. - 18. November: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche strahlt die Venus als "Morgenstern" kurz vor Sonnenaufgang im Südosten. Am Abend ist der Mars zunächst im Süden, später im Südwesten bis kurz nach 23 Uhr zu sehen. Bei klarer Sicht nach Westen kann dort bis 19 Uhr auch noch der Saturn beobachtet werden. Für die Planeten Uranus und Neptun wird am Abend ein gutes Fernglas oder Fernrohr benötigt. Der Mond nimmt in dieser Woche zu und bestimmt den Abendhimmel. Die ISS beendet ihre morgendliche Sichtbarkeitsperiode, die chinesische Raumstation Tiangong 2 kann zur Zeit nicht am Nachthimmel beobachtet werden.

Am Montag, den 12. November, geht die Sonne um 7:38 Uhr auf und um 16:39 uhr unter. Der helle Tag ist also heute gerade mal noch 9 Stunden lang. Vorher kann noch die ISS zwischen 5:52 Uhr und 5:56 Uhr bei einem morgendlichen Überflug in maximal 23° Grad Höhe am Morgenhimmel gesehen werden. Der zu 25 Prozent beleuchtete Mond geht um 20:24 Uhr unter.

Am Dienstag, den 13. November, zeigt der veränderliche Stern Algol im Perseus um 3:06 Uhr ein Helligkeitsminimum. Die ISS ist vielleicht zwischen 5:02 Uhr und 5:04 Uhr noch einmal kurz im Südosten zu sehen. Abends geht der Mond um 21:21 Uhr unter.

Am Mittwoch, den 14. November, kommt es um 17:14 Uhr zu einer Sternbedeckung durch den Mond. Der nur 6,25mag helle Stern 20 Cap (Fernglas notwendig!) verschwindet hinter dem dunklen Teil des Mondes. gegen 18 Uhr kann man vielleicht im Westen noch Kleinplanet Vesta (7,9mag) beobachten, wie diese in nur 5' Bogenminuten Abstand an 52 Sagittarii (4,7mag) vorüber geht. Der Mond geht heute Abend um 22:22 Uhr unter.

Am Donnerstag, den 15. November, erreicht der Mond exakt um 15:54 das Erste Viertel. Heute Abend steht er dicht beim Mars und geht um 23:26 Uhr unter. Um 23:55 Uhr erreicht der veränderliche Stern Algol wieder ein Helligkeitsminimum.

Am Freitag, den 16. November, ist am Abend der Mond bereits an Mars vorbei gezogen, er geht erst nach Mitternacht unter. Um 21:35 Uhr kommt es zur Bedeckung eines schwach leuchtenden Sterns von ca. 7mag. Um 18:30 Uhr findet an der Volkssternwarte in Paderborn Schloß Neuhaus der zweite Teil des Kinderkurs Astronomie statt.

Am Samstag, den 17. November, steht Kleinplanet Juno in Opposition zur Sonne. Mit 7,4mag Helligkeit kann Juno nicht mehr mit bloßem Auge gesehen werden, ein Fernglas ist notwendig. Juno zwischen den ebenfalls nur schwach leuchtenden Sternen im Sternbild Eridanus zu finden wird jedoch nicht ganz einfach sein.

Am Sonntag, den 18. November, erreicht der Sternschnuppenschwarm der Leoniden sein diesjähriges Maximum. Der bereits zu 80 Prozent beleuchtete Mond wird jedoch viele Sternschnuppen überstrahlen, so dass hier nichts spektakuläres erwartet werden darf. Der veränderliche Stern Algol zeigt heute 20:44 Uhr ein weiteres Helligkeitsminimum.





Samstag, 10. November 2018

16. November: Teil 2 "Astronomie für Kinder"


Am Freitag, den 16. November findet der zweite Teil des Kurs "Astronomie für Kinder" an der Volkssternwarte in Schloß Neuhaus statt. Diesmal geht es um "Planeten und Monde". Beginn ist um 18:30 Uhr.

Die vierteilige Veranstaltungsreihe „Astronomie für Kinder“ richtet sich gezielt an Acht- bis 14-Jährige, die mehr über „Sonne, Mond & Sterne“ erfahren möchten.

„Planeten und Monde“ stehen auf dem Programm des zweiten Kursteils. Warum gibt es seit August 2006 nur noch acht Planeten und wie sehen diese fremden Welten aus? Was unterscheidet unsere Erde von den anderen „Wandelsternen“? Wie entstanden die Ringe des Saturn – und bringen Kometen wirklich Unglück?

Der Eintritt von 3 Euro kommt wieder der Arbeit der Volkssternwarte zugute.

Sonntag, 4. November 2018

5. - 11. November: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche haben wir Neumond, die dunklen Nächte eignen sich daher gut, weit entfernte Objekte a Himmel ("deep-sky") wie Galaxien und Nebel zu beobachten. Von den großen Planeten wird die Venus in dieser Woche zum Morgenstern, kurz vor Sonnenaufgang ist sie im Südosten ab ca. 6:30 Uhr zu finden. Kurz nach Sonnenuntergang kann man im Südwesten bis ca. 19 Uhr noch Saturn finden. Mars steht bis etwa 23:30 Uhr am Abendhimmel. Die ISS ist bei morgendlichen Überflügen zu sehen.

Am Montag, den 5. November, fliegt die ISS fast genau über unsere Stadt hinweg. Um 5:30 Uhr taucht sie in 64° Grad Höhe im Sternbild Fuhrmann aus dem Erdschatten auf, fliegt dann durch den Zenit und anschließend schnell zum Osthorizont der Sonne entgegen. Die Sonne geht um 7:26 Uhr auf und um 16:50 Uhr unter. Der helle Tag ist also wieder 26 Minuten kürzer als noch vor einer Woche. Am Abend steht der Mars nur etwa mit einem Monddurchmesser Abstand bei Stern Delta Capricornii (3,0mag).

Am Dienstag, den 6. November, fliegt die ISSzwischen 6:13 Uhr und 6:20 Uhr in maximal 80° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg. Vielleicht kann heute zum letzten Mal vor Neumond die schmale, nur zu 2 Prozent beleuchtete Mondsichel gefunden werden. Heute zeigt er maximale Libration in Breite - wir könne auf seinen Südpol schauen - und maximale Libration in Länge, der KraterGrimaldi steht nah am Rand.

Am Mittwoch, den 7. November, ist exakt um 17:02 Uhr Neumond. Die ISS taucht heute um 5:23 Uhr genau im Zenit über uns aus dem Erdschatten auf und fliegt dann schnell Richtung Osten weiter.

Am Donnerstag, den 8. November, fliegt die ISS zwischen 6:05 Uhr und 6:10 Uhr über unseren Morgenhimmel hinweg, im Süden erreicht sie eine Höhe von 59° Grad am Himmel, im Osten fliegt sie "haarscharf" an der Venus vorbei.

Am Freitag, den 9. November, fliegt die ISS zwischen 6:49 Uhr und 6:56 Uhr in maximal 26° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel vorüber. Vielleicht kann heute schon die schmale, nur zu 4 Prozent beleuchtete Mondsichel gefunden werden, sie geht um 18:11 Uhr unter.

Am Samstag, den 10. November, fliegt die ISS zwischen 5:59 Uhr und 6:07 Uhr in maximal 36° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel, sie erscheint im Südwesten im oberen Bereich des Orion. Der zu 9 Prozent beleuchtete Mond geht um 18:49 Uhr unter. In seinem "dunklen" Teil schimmert das "Erdlicht".

Am Sonntag, den 11. November, ist die ISS am Morgen noch einmal um 6:43 Uhr herum kurz im Südwesten zu sehen, sie erreicht jedoch nur noch eine Höhe von maximal 15° Grad über dem Horizont. Der Mond steht am Abend ganz dicht bei Saturn, der Abstand beträgt nur einen Monddurchmesser (30' Bogenminuten).

Samstag, 3. November 2018

3. November: Chinesische Raumstation Tiangong 2 am Abendhimmel


Am 3. November war die chinesische Raumstation Tiangong 2 am Himmel über Bad Lippspringe zu sehen. Die chinesische Raumstation, die am 15.September 2016 gestartet wurde, ist viel kleiner als die ISS und leuchtet daher längst nicht so hell. Aber trotzdem ist sie hin und wieder auch am Himmel über Bad Lippspringe zu sehen. Heute Abend flog sie in maximal 17° Grad Höhe aus dem Südwesten kommend ab ca. 18:50 Uhr über unseren Himmel. Kurz vor dem Mars verschwand sie dann um 18:54 Uhr im Erdschatten. Mir gelang es, diesen Überflug in sechs Fotos festzuhalten. bei allen Bildern kam meine Canon 5D MarkII Kamera mit einem Sigma Weitwinkel Objektiv 20mm f1.4 (abgeblendet auf f1.8) zum Einsatz, belichtet wurde jeweils 10 Sekunden mit ISO 400.

Auf dem ersten Foto erscheint die Raumstation  als kleine Strichspur am rechten Bildrand dicht oberhalb des Baumes. Um diesen dünnen Strich zu sehen müssen sie schon genau hinschauen! (Oder klicken Sie auf das Bild, dann öffnet sich an ihrem PC eine größere Ansicht dieses Bildes und der anderen. Bei schnellem "Klicken" sieht man dann die Tiangong 2 quasi über den Himmel sausen:

Tiangong 2 über Bad Lippspringe, 18h:52m:32s
Im zweiten Bild ist sie vielleicht schon etwas besser zu erkennen:

Tiangong 2 über Bad Lippspringe, 18h:52m:44s
Im dritten Bild fliegt sie jetzt über unserem Nachbarhaus:

Tiangong 2 über Bad Lippspringe, 18h:52m:56s
Das tut sie auch noch im vierten Bild:

Tiangong 2 über Bad Lippspringe, 18h:53m:09s
Hier ein fünftes Bild:

Tiangong 2 über Bad Lippspringe, 18h:53m:21s
Und hier das letzte Bild, anschließend war sie im Erdschatten verschwunden:

Tiangong 2 über Bad Lippspringe, 18h:53m:33s

Das fünfte Bild habe ich genutzt, um noch eimal die wichtigsten Himmelsobjekte zu markieren:

Bild 5 mit Ertläuterungen

Tiangong 2 fliegt durch das Sternbild Steinbock, in dem sich auch gerade der Planet Mars befindet. Mars leuchtet hell rötlich mit einer Helligkeit von -0,5mag. Im Sternbild Steinbock habe ich einige wichtige Sterne mit kleinen Buchstaben markiert:

a) steht für "Algiedi", Alpha Capricornius (das ist der lateinische Sternbildname für "Steinbock, auch mit Cap abgekürzt). Wenn man sich die Fotos etwas genauer und vergrößert anschaut, kann man an dieser Stelle sofort einen Doppelstern, zwei dicht beieinander stehende Sterne, erkennen. Im Fernglas sieht dies besonders schön aus. Diese stehen jedoch nur zufällig nebeneinander. Die hellere Komponente ist von uns 105 Lichtjahre entfernt, die etwas schwächere 686 Lichtjahre. InWirklichkeit strahlt dieser Stern sogar etwas heller als der nähere. Das "verrückte" an diesen beiden scheinbar dicht nebeneinander stehenden Sterne ist jedoch, das der hellere in Wirklichkeit aus vier Sternen besteht und der schwächere, weiter entfernte sogar aus fünf Sternen. "Algiedi" bedeutet im arabischen das "Ziegenböckchen".

b) "Dabih", Beta Cap, ein 344 Lichtjahre entfernter Stern, auch ein Mehrfachstern aus vier Komponenten. Sein Name bedeutet "Glück".

c) "Nashira", Gamma Cap,ein sogenannter "Rotationsveränderlicher Stern, die helligkeitsschwankungen sind jedoch äußerst gering. Der Name Nashira bedeutet "ausbreitendes Glück".

d) "Deneb Algiedi", Delata Cap, ein sehr enger Doppelstern in nur 38 Lichtjahren Entfernung. Die beiden Komponenten drehen sich innerhalb eines Erdtages einmal um sich selbst! Deneb Algiedi ist der hellste Stern des Steinbocks mit 2.8mag. In der Nähe dieses Sterns entdeckte am 23. September 1846 Johann Gottfried Galle den achten Planeten Neptun. "Deneb Algiedi" bedeutet "Schwanz des Ziegenböckchens". Unter dem Namen "Deneb" ist ja auch der hellste Stern des Sternbild Schwan bekannt, auch dort bekanntlich den Schwanz des Vogels kennzeichnend.

Von dem Überflug habe ich durch die Webseite "https://www.heavens-above.com/satinfo.aspx?satid=41765" erfahren. Hier die Vorausberechnung von heavens-above für den Überflug:

Quelle: http://www.heavens-above.com
 Diese Berechnungen stimmen sehr genau mit meiner Beobachtung überein. Heavens-Above zeigt auch in einer Grafik an, über welcher Gegend die Raumstation sich tatsächlich bewegt hat:

Bodenspur von Tiangong 2 (Quelle: heavens-above)
Bei meinem ersten Foto befand sich die Raumstation also in knapp 380 Kilometer Höhe über dem Mittelmeer, noch in der Nähe der Pyrenäen. Beim Verschwinden im Erdschatten flog die Raumstation gerade über Korsika hinweg und war also in Wirklichkeit von uns ca. 1085 Kilometer entfernt.

Laut Wikipedia hat die Raumstation eine Länge von 9 Metern und eine Breite von 3,35 Metern. Ist es nicht fantastisch, das man ein solches Objekt, nicht größer als ein Standardlinienbus, auf so eine große Entfernung hin noch sehen kann?

Zur Zeit ist die Raumstation nicht mehr mit Personen besetzt. Sie soll im Sommer nächsten Jahres kontrolliert zum Absturz gebracht werden.

Sonntag, 28. Oktober 2018

ab 2. November: Astronomie für Kinder


Im November und Dezember 2018 bietet die Volkssternwarte Paderborn jungen „Sternguckern“ faszinierende Einblicke in die fantastische Welt der Astronomie & Raumfahrt. Die vierteilige Veranstaltungsreihe „Astronomie für Kinder“ richtet sich gezielt an Acht- bis 14-Jährige, die mehr über „Sonne, Mond und Sterne“ erfahren möchten.

Beginn ist am Freitag, den 2. November um 18:30 Uhr im Vortragsraum der Volkssternwarte im Gymnasium Schloß Neuhaus. Die Leitung der Veranstaltungsreihe hat meine Astrofreundin Sigrid Haak. Die Kosten betragen 3 Euro pro Kind.

Am 2.11. geht es um "die Eroberung des Weltalls". Schon lange schauen die Menschen zum Himmel und staunen über seine fantastischen Phänomene. Inzwischen kann die Astronomie viele davon erklären, was unser Bild vom Universum nachhaltig gewandelt hat. Im letzten Jahrhundert ging die Menschheit noch einen Schritt weiter und flog erstmals selbst ins All, statt es nur von der Erde aus zu betrachten. Den langen Weg von den Anfängen der Sternenkunde bis zum Raumfahrtzeitalter beschreibt diese Veranstaltung.

Die weiteren Termine sind am 16.11. mit dem Thema "Planeten und Monde", am 30.11. mit dem Thema "Der Flug zum Mond" und am 14.12. mit dem Thema "Sterne, Nebel und schwarze Löcher". Die einzelnen teile können auch unabhängig voneinander besucht werden.

Samstag, 27. Oktober 2018

29. Oktober - 4. November: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche zieht sich der Mond aus der ersten Nachthälfte zurück, die Bedingungen für "deep-sky-Objekte" verbessern sich von Tag zu Tag. Die ISS ist bei morgendlichen Überflügen zu sehen. Von den großen Planeten kann Saturn nach Sonnenuntergang bis gegen19:30 Uhr noch kurz im Südwesten gefunden werden. Mars ist bis gegen ca. 23:30 Uhr zu sehen.

Am Montag, den 29. Oktober, geht die Sonne um 7:13 Uhr auf und um 17:03 Uhr unter. Der helle Tag dauert jetzt weniger als zehn Stunden. Der zu 70 Prozent beleuchtete Mond geht um 20:46 Uhr  auf. Der veränderliche Stern Algol im Perseus zeigt heute um 19 Uhr ein Helligkeitsminimum.

Am Dienstag, den 30. Oktober, fliegt die ISS zwischen 5:51 Uhr und 5:58 Uhr knapp oberhalb von Sirius in maximal 32° Grad Höhe über den Morgenhimmel hinweg. Der Mond geht um 21:50 Uhr auf, er ist noch zu 60 Prozent beleuchtet.

Am Mittwoch, den 31. Oktober, fliegt die ISS zwischen 6:34 Uhr und 6:42 Uhr in maximal 68° Grad Höhe über den Morgenhimmel hinweg. Der Mond geht um 23:02 Uhr auf, bereits um 17:40 Uhr hat der Mond das Letzte Viertel erreicht, steht dann jedoch bei uns noch unter dem Horizont.

Am Donnerstag, den 1. November, tritt die ISS um 5:43 Uhr westlich von Orion aus dem Erdschatten heraus und fliegt dann knapp unterhalb des Mondes in maximal 52° Grad Höhe über den Himmel hinweg. Der Mond geht erst kurz nach Mitternacht auf, er steht dann in der Nähe von Regulus im Löwen.

Am Freitag, den 2. November, ist die ISS morgens gleich zweimal zu sehen. Um 4:54 Uhr erscheint sie unterhalb von Löwe und Mond  und fliegt dann schnell nach Osten weiter. Beim nächsten Überflug zwischen 6:27 Uhr und 6:35 Uhr fliegt sie mit maximal 85° Grad Höhe ziemlich genau hoch über unseren Köpfen über den Himmel. Mars (-0,6mag) geht abends nur 21' Bogensekunden nördlich an gamma Capricornii (3,8mag) vorüber. Um 18:30 Uhr begint heute wieder unser beliebter astronomischer Kinderkurs an der Sternwarte Schloß Neuhaus. heute geht es um "die Eroberung des Weltalls."

Am Samstag, den 3. November, tritt die ISS um 5:37 Uhr im Sternbild Stier aus dem Erdschatten heraus und fliegt dann in maximal 74° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg. Kleinplanet Vesta (7,8mg) zieht nur 4' Bogenminuten südlich an einem 4,9mag hellem Stern (Al Kiladah, 42 Sgr)  im Schützen vorüber. Heute Abend besteht sogar die Möglichkeit, die chinesische Raumstation Tiangong2 bei einem abendlichen Überflug zu beobachten. Sie ist jedoch deutlich lichtschwächer als die ISS, sie leutet nur zwischen 3mag und 4mag, also nur wie ein schwach leuchtender Stern. Sie ist heute zwischen 18:50 uhr und 18:54 Uhr in maximal nur 17° Grad Höhe über dem südwestlichen Horizont zu sehen, oberhalb von Saturn, aber noch unterhalb von Mars, bei dem sie dann auch in den Erdschatten eintacuht und verschwindet.

Am Sonntag, den 4. November, geht der abnehmende Mond erst kurz nach 3:00 Uhr im Osten auf. Am frühen Morgen kommt es um 6:22 Uhr zu einem Überflug der ISS exakt über unserer Stadt, sie steigt drei Minuten vorher aus dem Westen kommend auf und fliegt dann schnell nach Osten, der Sonne entgegen.

Samstag, 20. Oktober 2018

22. - 28. Oktober 2018: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche ist Vollmond. Diese helle "Laterne" überstrahlt natürlich viele lichtschwächere Objekte am Himmel. Trotzdem lohnt sich auch in dieser Woche wieder der Blick nach oben. Von den hellen Planeten ist Saturn noch kurz nach Sonnenuntergang zu sehen, Mars bis gut nach Mitternacht. Die ISS beginnt zum Ende der Woche wieder eine Periode morgendlicher Überflüge. Und am Wochenende gibt es wieder einmal eine Zeitumstellung.

Am Montag, den 22. Oktober, geht die Sonne um 8:01 Uhr auf und um 18:17 Uhr unter. Der helle Tag ist also nur noch wenig länger als zehn Stunden.

Am Dienstag, den 23. Oktober, geht Kleinplanet Vesta (7,7mag) am Abend  an sigma Sagitarii (2,1mag) vorüber.

Am Mittwoch, den 24. Oktober, gibt es um 7:01 Uhr einen kleinen Iridiumflare von 0,1mag dicht beim Polarstern, in 48° Grad Höhe. Am Abend geht der Mond als Vollmond auf. Die exakte Vollmondposition wird bereits um 18:45 Uhr erreicht. Genau im Süden steht der Mond dann erst um 1:32 Uhr am Donnerstag in einer Höhe von 46° Grad. Er zeigt maximale Libration in Länge, das Mare Crisium steht nah am Rand. Heute erreicht der Planet Uranus seine Oppositionsstellung zur Sonne. Er ist also gegenwärtig am besten zu beobachten. Im Teleskop erscheint er als sehr kleines blaues Scheibchen.

Am Donnerstag, den 25. Oktober, geht der immer noch zu 98 Prozent beleuchtete Mond um 19:04 Uhr auf.

Am Freitag, den 26. Oktober, ist die ISS zwischen 7:06 Uhr und 7:12 Uhr am südöstlichen Himmel zu sehen, jedoch nur ganz knapp (10° Grad) über dem Horizont. Der noch zu 95 Prozent beleuchtete Mond geht um 19:33 Uhr auf, er nähert sich im Sternbild Stier den Hyaden.

Samstag, den 27. Oktober, ist der letzte Tag unserer Mitteleuropäischen Sommerzeit (MESZ). Heute geht die Sonne um 8:10 Uhr auf und um 18:07 Uhr unter.  In der Frühe um 6:48 Uhr gibt es noch einmal unterhalb des Polarstern einen hellen Iridiumflare, In 43° Grad Höhe leuchtet er diesmal -4mag hell. Der Mond ist am Abend bereits über die Hyaden hinweg gezogen, er geht um 20:08 Uhr auf. Um 23:13 Uhr erreicht der veränderliche Stern Algol erneut ein Helligkeitsminimum.

Am Sonntag, den 28. Oktober, steigt die ISS zwischen 5:58 Uhr und 6:04 Uhr immerhin schon 19° Grad über den südöstlichen Horizont bei ihrem Überflug. Der Mond geht um 19:52 Uhr auf. Um 21:36 Uhr schrammt der Doppelstern Chi Orionis (4,6mag) ganz knapp am Mond vorbei, südlich einer Linie von Frankfurt nach Eisenach wird der Stern durch den Mond bereits bedeckt.
Und Achtung: Heute wird wieder die Zeit umgestellt auf unsere Mitteleuropäische Normalzeit. Um 3 Uhr werden die Uhren eine Stunde zurück gestellt, wir bekommen also quasi eine Stunde Schlaf geschenkt (oder die Nachtschicht dauert eine Stunde länger). Dadurch geht die Sonne  am Morgen eine Stunde früher auf (wir können also hoffentlich morgen im Hellen zur Arbeit fahren oder in die Schule gehen) und am Abend eine Stunde früher unter: Sonnenaufgang ist heute um 7:12 Uhr und Sonnenuntergang um 17:05 Uhr! Die frühere Dunkelheit ist für uns Sterngucker ein Segen, wir müssen also nicht so lange in die Nacht hinein aufbleiben, um unser Hobby zu genießen. Nicht zuletzt deshalb bin ich auch für die Abschaffung der Zeitumstellung und die Rückkehr zur Normalzeit, zu der Sonne wieder mittags um 12 Uhr ihren höchsten Stand im Süden erreicht.


Sonntag, 14. Oktober 2018

15. - 21. Oktober: Der Himmel über Bad Lippspringe

Herbstferien! Vieleicht ja für die eine oder den anderen eine gute Gelegenheit, abends länger aufzubleiben und bis tief in die Nacht hinein, den Mond, Planeten und die Sterne zu beobachten. In dieser Woche bestimmt der zunehmende Mond immer mehr den Nachthimmel. Es kommt in dieser Woche zu zahlreichen Sternbedeckungen durch den Mond, mit einem guten Fernglas sollte man in der Lage sein, diese beobachten zu können. Die Bedeckungen erfolgen alle am dunklen Mondrand, das Licht des Sterns wird einfach "ausgeknipst". Von den hellen Planeten können immer noch Mars (bis gegen 0:30 Uhr) und Saturn (bis gegen 21:30 Uhr) beobachtet werden. Die ISS ist nicht zu sehen, aber es sollen noch einmal zwei Iridiumflares in dieser Woche beobachtet werden können.

Am Montag, den 15. Oktober, geht die Sonne um 7:49 Uhr auf und um 18:35 Uhr unter. Der helle Tag ist damit erneut 28 Minuten kürzer als noch vor einer Woche. Der Mond entfernt sich abends von Saturn und geht um 22:44 Uhr unter.

Am Dienstag, den 16. Oktober, erreicht der Mond exakt um 20:02 Uhr das Erste Viertel, er geht um 23:37 Uhr unter. Mars (-1mag) geht am Abend in nur 2' Bogenminuten Abstand an nü Capricornii (4,9mag) vorüber. Morgens früh um 5:38 Uhr kommt es fast genau in Nordrichtung (Azimut 8° Grad) zu eine Iridiumflare in 20° Grad Höhe, es wird jedoch nur eine Helligkeit von -1mag erreicht.

Am Mittwoch, den 17. Oktober, nähert sich der Mond langsam dem Planeten Mars, der Mond geht bald nach Mitternacht unter.

Am Donnerstag, den 18. Oktober, ist der Mond bereits an Mars vorbei gezogen, die beiden Himmelskörper stehen am Abend nur knapp 3° Grad voneinander entfernt. Um 18:41 Uhr kommt es noch einmal zu einem hellen Iridiumflare von -5mag. Dieser findet allerdings tief im Westen (Azimut 276° Grad) in nur 12° Grad Höhe statt. Um18:47 Uhr bedeckt der Mond den Stern 30 Cap (5,4mag).

Am Freitag, den 19. Oktober, kommt es gleich zu zwei Sternbedeckungen durch den Mond. Um 18:52 Uhr wird ein nur 7,1mag schwaches Sternlein bedeckt, um 23:30 Uhr dann der 6,2mag Stern 39 Aquarius.

Am Samstag, den 20. Oktober, ist der Mond am Abend bereits zu 85 Prozent beleuchtet. Um 18:35 Uhr kommt es zu einer weiteren Sternbedeckung, 74 Aquarii mit 5,9mag wird bedeckt.

Am Sonntag, den 21. Oktober, leuchtet der Mond am Abend bereits mit über 90 Prozent seiner Fläche. Er geht erst um kurz vor 5 Uhr am nächsten Morgen unter. Um 23:50 Uhr bedeckt der Mond einen 6,3mag hellen Stern. Wenn die Einstellungen meiner Planetariumssoftware stimmen, zieht zur gleichen Zeit der Wettersatellt Meteosat-11 vor dem Mond vorüber, aber ob man dies beobachten kann?






Samstag, 6. Oktober 2018

8. - 14. Oktober: der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche ist Neumond, die Nächte eignen sich gut zum Beobachten von schwachen Objekten am Sternenhimmel. Von den hellen Planeten geht Saturn gegen 22 Uhr im Südwesten unter, Mars ist bis gegen 1:00 Uhr am Himmel zu sehen. Uranus und Neptun sind nur mit einem Fernglas oder Fernrohr zu sehen. Die ISS kann noch bei abendlichen Überflügen gesichtet werden.

Am Montag, den 8. Oktober, geht die Sonne um 7:37 Uhr auf und um 18:47 Uhr unter, der helle Tag ist also nur noch etwas über 11 Stunden lang. Die nur zu einem Prozent beleuchtete Mondsichel wird wohl trotz Aufgang um ca. 6:30 Uhr (also eine Stunde vor Sonnenaufgang) nicht mehr zu sehen sein. Zwischen 19:27 Uhr und 19:33 Uhr kann die ISS beim Überfliegen des abendlichen Himmels beobachtet werden, sie erreicht dabei maximal eine Höhe von 51° Grad über dem Horizont und fliegt dabei ganz knapp an Atair, dem hellsten Stern des Adlers vorüber. An der Sternwarte in Paderborn Schloß Neuhaus gibt es heute einen Vortrag zum Thema "China - die neue Größe in Astronomie und Raumfahrt?"

Am Dienstag, den 9. Oktober, ist exakt um 5:47 Uhr Neumond. Vielleicht kann, bei klarer Sicht nach Osten, in diesen Tagen am Morgen, ca. eine Stunde vor Sonnenaufgang, auch das Zodiakallicht beobachtet werden. Zwischen 20:12 Uhr und 20:17 Uhr ist die ISS in maximal 22° Grad Höhe am Südwesthimmel zu sehen, sie verschwindet dicht unterhalb von Mars im Erdschatten.

Am Mittwoch, den 10. Oktober, fliegt die ISS zwischen 19:20 Uhr und 19:27 Uhr knapp oberhalb vom Mars über unseren Abendhimmel hinweg.
 
Am Donnerstag, den 11. Oktober, ist am Abend die Mondsichel zu 8 Prozent beleuchtet, sie geht um 20:13 Uhr unter. Kurz vorher, zwischen 20:05 Uhr und 20:08 Uhr fliegt die ISS in nur 12° Grad Höhe über unseren Südwesthimmel entlang, dabei überquert sie fast genau den Planeten Saturn. Heute zeigt der Mond maximale Libration in Länge, d.h. das Mare Crisium ist weit ab vom Rand, als auch maximale Libration in Breite, so dass sein Südpol sichtbar wird. Auch ist im dunklen Teil des Mondes das Erdlicht zu beobachten.

Am Freitag, den 12. Oktober, geht der zu 15 Prozent beleuchtete Mond um 20:45 Uhr unter. Zwischen 19:12 Uhr und 19:19 Uhr ist die ISS wohl ein letztes Mal in dieser abendlichen Sichtbarkeitsperiode am Himmel zu erspähen.

Am Samstag, den 13. Oktober, geht der zu 23 Prozent beleuchtete Mond um 21:17 Uhr unter.

Am Sonntag, den 14. Oktober,  nähert sich der zu einem Drittel beleuchtete Mond dem Planeten Saturn, der Abstand beträgt rund 5 Grad. Der Mond geht gegen 21:57 Uhr unter.

Mittwoch, 3. Oktober 2018

8. Oktober: China – die "neue Größe" in Astronomie und Raumfahrt?


Am Montag, den 8. Oktober 2018, hält mein Sternfreund Heinz-Bernd Eggenstein um 20 Uhr in der Sternwarte in Paderborn Schloß Neuhaus einen interessanten Vortrag zum Thema:

China – die "neue Größe" in Astronomie und Raumfahrt?

Auf der Webseite der Sternwarte heißt es dazu in der Ankündigung:

"Die bemannte Weltraumfahrt hat sich in den letzten Jahrzehnten dramatisch gewandelt: Nach dem Ende des Space Shuttle können die USA derzeit keine Menschen in den Weltraum befördern. Angesichts der Pläne hauptsächlich privatwirtschaftlicher Anbieter wie SpaceX vergisst man leicht, dass es zurzeit neben Russland eine weitere Nation gibt, die bemannte Weltraumflüge durchführen kann: China hat mehrmals demonstriert, dass es sogar die nötige Technologie zum Betrieb einer eigenen bemannten Weltraumstation beherrscht.

In der astronomischen Forschung setzt China ebenfalls Akzente: Zu einer Zeit, als das bekannte US-amerikanische Arecibo-Radioteleskop darum kämpfen musste, wegen Geldmangels nicht eingemottet zu werden, baute China mit FAST 500 ein neues weltgrößtes Radioteleskop mit einer einzelnen großen Antenne.

Welche Ziele verfolgt China im Weltraum und in der Astronomie? Warum gibt es so wenig Kooperationen zwischen den USA und China auf diesen Gebieten? Wird China - zusammen mit z.B. Indien - schon bald eine führende Rolle einnehmen? Diesen Fragen und anderen Fragen zum Aufschwung Chinas in Raumfahrt und Astronomie geht der Referent in diesem Vortrag ausführlich ein."


Der Eintritt zum Vortrag kommt wie immer der Arbeit der Sternwarte zugute.

Sonntag, 30. September 2018

1. - 7. Oktober 2018: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche nimmt der Mond weiter ab und leuchtet praktisch nur noch in der zweiten Nachthälfte. Von den großen Planeten sind Mars (zuerst, im Süden, bis gegen 1:00 Uhr im Südwesten)), Saturn (im Südwesten, bis gegen 22:00 Uhr) und vielleicht noch Jupiter (im Südwesten, bis ca. 20 Uhr) zu sehen. Uranus und Neptun können (fast) die Ganze Nacht über mit einem Fernglas oder Fernrohr beobachtet werden. Die ISS ist bei abendlichen Überflügen zu sehen.

Am Montag, den 1. Oktober, geht die Sonne um 7:27 Uhr auf und um 19:03 Uhr unter. Der helle Tag ist jetzt deutlich kürzer als 12 Stunden. Um 20:44 Uhr fliegt die ISS exakt über Bad Lippspringe hinweg. Gut vier Minuten vorher steigt sie vom Westhorizont kommend auf und verschwindet um 20:45 Uhr im Erdschatten. Der Mond geht abends um ca. 23 Uhr auf und ist dann noch zu 56 Prozent beleuchtet. In der Nacht kommt es zu einer Sternbedeckung durch den Mond. Um 0:23 (am Dienstag früh) Uhr taucht der Stern 68 Orionis (5,7mag) am dunklen Mondrand wieder auf.

Am Dienstag, den 2. Oktober,  erreicht der Mond um 11:46 Uhr exakt das Letzte Viertel. Vielleicht ist er dann sogar am Himmel zu sehen. Er steht dann im Westen in knapp 30° Grad Höhe, erst um 15:24 Uhr geht er unter. Abends geht er dann erst um Mitternacht herum im Osten wieder auf. Um 19:52 Uhr fliegt die ISS ein weiteres mal genau über Bad Lippspringe hinweg. Der Überflug beginnt um 19:48 im Westen und endet 19:55 Uhr im Osten.

Am Mittwoch, den 3. Oktober,  endet in aller Frühe um 4:43 Uhr eine Sternbedeckung, 56 Geminorum (5,2mag) taucht am dunklen Mondrand wieder auf. Um 6:46 Uhr kommt es zu einem der letzten sichtbaren Iridiumflares. Im Sternbild Kleiner Bär, im Norden in 43° Grad Höhe kommt es zu einem -5mag hellem Flare von Iridium 91. Keine zwei Minuten später kommt es an fast gleicher Stelle zu einem weiteren Flare von -2mag durch Iridium 31. Zwischen 20:33 Uhr und 20:38 Uhr kommt es zu einem weiteren Überflug der ISS am Südhimmel, heute erreicht sie maximal eine Höhe von 79° Grad über dem Horizont.

Am Donnerstag, den 4. Oktober, geht der Mond um 1:00 Uhr im Sternbild Krebs auf, auf der dunklen Seite schimmert ein wenig das Erdlicht. Zwischen 19:41 Uhr und 19:48 Uhr kommt es zu einem weiteren Überflug der ISS über Bad Lippspringe, die Abweichung vom Zenit (dem Punkt genau senkrecht über uns) beträgt nur 2° Grad.

Am Freitag, den 5. Oktober, fliegt die ISS zwischen 20:26 Uhr und 20:31 Uhr in einer Höhe von maximal 56° Grad über unseren Südwest-Himmel.

Am Samstag, den 6. Oktober, erreicht der veränderliche Stern Algol um 21:31 Uhr ein Helligkeitsminimum. Die ISS fliegt zwischen19:34 Uhr und 19:40 Uhr in maximal 73° Grad Höhe über unseren Abendhimmel hinweg, dabei fliegt sie recht dicht an der Wega, dem hellsten Stern im Sternbild Leier, vorüber.

Am Sonntag, den 7. Oktober,  zeigt der Mond am Morgen, rund 48 Stunden vor Neumond,  nur noch eine schmale zu 12 Prozent beleuchtete Mondsichel, er geht gegen 4 Uhr im Osten über der Egge auf. Am Abend geht gegen 21 Uhr Kleinplanet Vesta (7,5mag) nur 19' Bogenminuten südlich an lambda Sagittarii (2,9mag) vorüber. Die Abendsichtbarkeit der ISS verschlechtert sich wieder, zwischen 20:16 Uhr und 20:24 Uhr fliegt sie heute in nur noch maximal 37° Grad über den Südhimmel entlang.

29. September 2018, abends: Mars und Mond


Wochenende und klarer Himmel, das muss man einfach ausnutzen für einen Himmelsspaziergang!

Heute standen zuerst Saturn und Mars auf meinem Beobachtungsprogramm. Saturn verschwand leider viel zu schnell hinter den Büschen und Bäumen in unserer Siedlung. Sein weit geöffneter Ring war trotzdem gleich zu Beginn meiner Beobachtungen so ab 19:30 Uhr ein echtes Highlight.

Dann galt es erstmal das Fernrohr und seine Montierung richtig stabilaufzustellen und gut auszurichten, denn ich wollt einmal mehr versuchen, Mars zu fotografieren. Eigentlich ist "fotografieren" schon nicht mehr ganz das richtige Wort, denn um ein gutes Marsfoto hinzubekommen, muss man zunächst einmal einen Film mit mehreren tausend Einzelaufnahmen erstellen. Diese Bilder werden dann übereinandergelegt ("gestacked") und daraus kann dann ein mehr oder weniger scharfes Bild gewonnen werden.

Für solche Aufnahmen hatte ich mir extra eine neue Spezialkamera gekauft. Leider sind die ersten versuche in den vergangenen Wochen nicht wirklich gelungen. Zum einen steht Mars nicht hoch genug am Himmel, bei maximal 15° Grad bleibt er meist im athmosspährischen Dunst gefangen. Zu Beginn des Sommers tobte auch noch ein großer Staubsturm auf dem Mars, der alle Details zunichte machte, und - das ist wohl das wesentliche - musste ich mich in die Kameraeinstellungen und die zugehörige Software erstmal richtig einarbeiten. Was kann man da nicht alles bloß falsch machen.

Doch heute ist mir endlich ein einigermaßen vorzeigbares Foto gelungen. Hier ist es:

Mars, 29.9.18
Mit etwas gutem Willen kann man oben eine Aufhellung, eine der Polkappen des Mars erkennen, darunter ist er zunächst dunkler, bevor er in der unteren Hälfte heller wird. Diese Schattierungen haben durchaus einen realen Ursprung. Hier eine Karte, wie sie von einer professioneller Astronomiesoftware ausgegeben wird:

Mars laut "calsky.com"
Wahrscheinlich kann ich durch eine weitere Bearbeitung meines gestackten Bildes noch etwas mehr Details sichtbar machen. Mal sehen, ob ich da in den kommenden Tagen und Wochen zu komme.

Neben einigen anderen Beobachtungen, zum Beispiel flog auch wieder die ISS über unseren Himmel, habe ich dann zum Ende auch wieder den Mond fotografiert. Hier noch schnell ein Foto von heute:

Mond am 29.September 2018 um 23:30 Uhr.
Ich wünsche noch eine Gute Nacht und ein schönes Wochenende!

Samstag, 29. September 2018

Mond bei Nacht und am Tag


Auch in der letzten Nacht vom 28. auf den 29. September klarte es wieder auf. Die Temperaturen gingen auf 0° Grad herunter.

Kurz nach Mitternacht konnte ich das nachfolgende Foto vom Mond machen:

Mond am 29. September 2018 um 0:32 Uhr MESZ
Ein solches Foto war "leicht" zu erstellen. Vor dem schwarzen Nachthimmel hebt sich der Mond natürlich gut ab, die Schatten und Strukturen auf seiner Oberfläche haben ausreichende Kontraste, um viele Details erkennen zu können.

Am Morgen des 29. Septembers, so gegen halb zehn Uhr, war der Mond immer noch am Himmel zu sehen. Im Westen in 22° Grad Höhe, jetzt jedoch am blauen Taghimmel. Da ist ein solch detailreiches Foto nicht mehr so einfach zu erstellen. Hier ein unbearbeitetes Bild:


Der Mond am 29. September um 9:19 Uhr MESZ

Aber glücklicherweise kann man mit Hilfe der digitalen Bildbearbeitung doch noch viele Kontraste auf dem Mond erkennbar machen. Beim nachfolgenden Bild habe ich die Kontraste verstärkt, insbesondere der Adobe Lightroom Regler "Dunst entfernen" hat hier ein sehr schönes Ergebnis gebracht:


Der Mond (kontrastverstärkt) am 29.9.18 um 9:21 Uhr.
Damit das Bild besser mit dem der Nacht zu vergleichen ist, habe ich es zusätzlich um 90° Grad gedreht. Jetzt kann man auch erkennen, dass der Mond in den knapp neun Stunden zwischen beiden Bildern weiter abgenommen hat. War er kurz nach Mitternacht noch zu 85 Prozent beleuchtet, ist er es jetzt nur noch zu 82 Prozent.

Donnerstag, 27. September 2018

Der Mond nimmt ab ...


Der Mond macht Diät. Von Tag zu Tag nimmt er jetzt ab. Das bedeutet auch, am Abend geht er immer später auf, bald wird er nur noch in der zweiten Nachthälfte zu sehen sein.

Hier ein Foto von heute Abend, 22:52 Uhr aufgenommen:

Der Mond am 27. September um 22:52 Uhr
Heute ist der Mond nur noch zu 92 Prozent beleuchtet. Das Mare Crisium  liegt schon weitestgehend im Schatten, bzw. in der Nacht.

Ich wünsche allen meinen Leserinnen und Lesern eine gute und behütete Nacht!

ISS und noch ein Mond


Am Mittwochabend war der Himmel nur von wenigen Cirruswolken bedeckt, so das ich gut einmal wieder den Sternenhimmel beobachten konnte.

Um 20:15 Uhr flog die Internationale Raumstation über unseren Südhimmel entlang. Die ISS ist meist relativ einfach zu erkennen. Wie ein besonders heller Stern leuchtend zieht sie von West nach Ost über unseren Himmel. Ihr Licht strahlt kontinuierlich, erst wenn sie in den Erdschatten eintaucht, erlischt es langsam. Geräusche wie bei einem Flugzeug kann man nicht hören und man sieht auch kein Blinken. Hier einige Fotos vom Überflug, diese wurden immer 30 Sekunden lang belichtet. Die Spur der ISS am Himmel wird dadurch ein langgezogener Strich. Bei größerer Darstellung des Bildes kann man erkennen, das auch die Sterne und Planet Mars ein wenig langgezogen sind. Die Erde steht ja in den 30 Sekunden Belichtungszeit auch nicht still, und das macht sich ebenfalls in kurzen Strichen bemerkbar.

Die ISS steigt aus dem Westen kommend am Himmel empor

Die ISS fliegt zwischen dem Mars (unten, links neben Busch und Haus) und dem Sternbild Adler (oberhalb der ISS-Spur).

Flugrichtung Osten

Und gleich verschwindet sie hinter meinem Haus.
Und natürlich darf dann auch ein Fotos des Mondes nicht fehlen. Dies entstand jedoch erst nach 22 Uhr, als der Mond schon etwas höher im Osten aufgestiegen war.

Der abnehmende Mond am 26. 9.2018, noch zu 97 Prozent beleuchtet.
Obwohl die Mondoberfläche noch zu 97 Prozent beleuchtet ist, kann man schon gut erkennen, dass er am Abnehmen ist. Das Mare Crisium (oben rechts) ist nicht mehr vollständig zu sehen, am rechten Rand ist bereits ein Teil der umgebenden Berge im Schatten der Mondnacht verschwunden.

Ich habe  an diesem Abend noch einige weitere Himmelsobjektebeobachtet. Leider ist mir auch diesmal wieder kein Foto des Planeten Mars gelungen. Er steigt einfach nicht hoch genug am Himmel auf. Die Athmosphäre ist so flach über dem Horizont einfach zu unruhig, um vorzeigbare Fotos zu erzeugen. Wie schaffen das bloß andere?