Montag, 17. Februar 2025

17. Februar 2025: Sonne am Mittag

 

Die Sonne am 17.2.25 um 13:35 Uhr MEZ

Leider war die Durchsicht heute nicht so gut wie gestern. Viele der kleineren Flecken scheinen verschwunden zu sein. Dabei ist laut spaceweather die Sonnenfleckenrelativzahl noch deutlich angestiegen, von 153 auf 271.

 Ich hoffe jetzt, dass das klare Wetter auch heute Abend und heute Nacht noch anhält, so dass ich wieder das eine oder andere Objekt fotografieren kann.

 

Sonntag, 16. Februar 2025

16. Februar 2025: Eine weitere Supernova, SN2025aue im Sternbild Perseus

 Die Purdue Universität mit ihrem Verzeichnis der aktuellen Supernovas meldete, dass seit dem 3. Februar in der Galaxie UGC 3007 (im Sternbild Perseus) eine Supernova aufleuchtet, die inzwischen auch zweimal von Amateurastronomen fotografiert wurde. Die Supernova mit der Bezeichnung SN2025aue soll eine Helligkeit von 15,5mag haben, die zugehörige Galaxie nur von 17mag.

Mir war klar, die Galaxie würde außerhalb der Reichweite meiner Optik und Sensoren liegen, auch wenn sie in den Bildern von Carlos Segarra und Rafael Ferrando gut zu sehen ist. Aber die Helligkeit der SN selbst sollte für mein Vespera machbar sein. 

Hier mein Fotoversuch:

SN2025aue in UGC 3007 am 16. Februar um 21:13 MEZ


 Leider konnte ich nur 32 Minuten netto belichten, der Himmel war am Sonntagabend einfach immer wieder zu bewölkt. An der entscheidenden Stelle ist tatsächlich ein kleines "Fleckchen" eines Sterns zu erkennen. Aber ist dies als Nachweis der Supernova schon ausreichend? Ich habe da doch meine Zweifel. Vielleicht gelingt mir ja in den kommenden Tagen noch einmal ein vielleicht dann noch besseres Bild dieser Gegend. Andererseits: UGC 3007 ist von uns knapp 360 Millionen Lichtjahre entfernt. Bei der berühmten Andromedagalaxie sind es nur etwas über 2 Millionen Lichtjahre. Ist es nicht phantastisch, das wir da überhaupt noch einen einzelnen Stern erkennen können?

 Etway mehr Glück hatte ich bei meinem ersten Fotoversuch an diesem Abend, beim "Doppelsternhaufen" h und chi im Perseus, oder auch NGC 884 und NGC 869.  Für diese hellen Sternhaufen in der Milchstraße im Sternbild Perseus empfiehlt Vaonis nur eine Belichtungszeit von zehn Minuten, ich habe mein Bild sogar 16 Minuten belichten können:

NGC 884 und NGC 869 am 16.2.25 um 19:46 Uhr MEZ

 

17. - 23. Februar 2025: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche nimmt der Mond weiter ab, die Abende und später auch die ganzen Nächte eignen sich wieder zur Beobachtung lichtschwacher "deep-sky" Objekte am Himmel. Von den hellen Planeten ist die Venus nachwievor strahlender Abendstern im Westen, sie geht bald nach 21 Uhr unter. Jupiter steht abends genau im Süden und geht gegen 3:00 Uhr unter, Mars steht zunächst im Südosten, erreicht gegen 21:30 Uhr seine höchste Stellung im Süden und geht gegen 6:00 Uhr im Westen unter. Saturn kann nur noch bis gegen 19:00 Uhr tief im Westen gefunden werden.  Die ISS kann bei morgendlichen Überflügen beobachtet werden.

Am Montag, den 17. Februar, geht die Sonne um 7:35 Uhr auf und um 17:43 Uhr unter. Der helle Tag dauert jetzt also schon länger als 10 Stunden. Der Mond geht um 23:29 Uhr auf und ist noch zu 75 Prozent beleuchtet. Er geht erst am nächsten Morgen nach 9:00 Uhr unter. Zwischen 5:50 Uhr und 5:57 Uhr fliegt die ISS in maximal 23° Grad Höhe über unseren Himmel hinweg. Und um 6:06 Uhr endet eine Bedeckung von Stern 50 Vir (6,0mag) durch den Mond.

Am Dienstag, den 18. Februar, geht am Abend der Mond erst nach Mitternacht auf. Die ISS kann einmal kurz um ca. 5:05 Uhr im Südosten gesehen werden, der nächste Überflug zwischen 6:37 Uhr und 6:45 Uhr mit maximal 56° Grad Höhe fällt wesentlich prachtvoller aus. Zwischen 19:26 Uhr und 22:01 Uhr fällt der Schatten von Jupitermond Europa auf den Planeten.

Am Mittwoch, den 19. Februar, geht der Mond um 0:42 Uhr auf, er ist dann zu 66 Prozent beleuchtet. Zwischen 5:50 Uhr und 5:57 Uhr fliegt die ISS in maximal 42° Grad Höhe über unseren Himmel hinweg. Zwischen 18:40 Uhr und 20:52 Uhr fällt der Schatten von Jupitermond Io auf den Planeten.

Am Donnerstag, den 20. Februar, geht der Mond um 2:00 Uhr an der Grenze zwischen den Sternbildern Waage und Skorpion auf. Er ist dann noch zu 57 Prozent beleuchtet. Um 18:33 Uhr erreicht er exakt das Letzte Viertel, steht dann jedoch bei uns tief unter dem Horizont. Zwischen 5:03 Uhr und 5:08 Uhr ist die ISS heute zum ersten Mal kurz im Südosten in maximal 30° Grad Höhe zu sehen, zwischen 6:37 Uhr und 6:44 Uhr fliegt sie ein zweites Mal in bis zu 80° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg.

Am Freitag, den 21. Februar, geht der Mond um 3:11 Uhr auf, er ist dann nur noch zu 46 Prozent beleuchtet. Zwischen 5:49 Uhr und 5:56 Uhr fliegt die ISS in maximal 68° Grad Höhe über unseren Himmel hinweg. Bereits gegen 3:00 Uhr zieht Kleinplanet (4)Vesta (7,3mag) in nur 7,5' Bogenminuten Abstand an der Galaxie NGC 5812 (11,2mag) vorüber.

Am Samstag, den 22. Februar, geht die nur noch zu 36 Prozent beleuchtete Mondsichel um 4:21 Uhr auf. Zwischen 5:03 Uhr und 5:07 Uhr ist die ISS heute zum ersten Mal kurz im Südosten in maximal 45° Grad Höhe zu sehen, zwischen 6:36 Uhr und 6:445Uhr fliegt sie ein zweites Mal über unseren Morgenhimmel hinweg, um 6h:38m:44s fliegt sie dabei exakt über Bad Lippspringe hinweg. Um 23:30 Uhr steht der veränderliche Stern Algol im Helligkeitsminimum.

Am Sonntag, den 23. Februar, geht die nur noch zu 27 Prozent beleuchtete Mondsichel um 5:21 Uhr auf. Inzwischen steht der Mond im Sternbild Schütze und bewegt sich nur noch dicht über dem Horizont. Er zeigt maximale Libration in Breite, so dass wir auf seinen Nordpol blicken können. Zwischen 5:49 Uhr und 5:55 Uhr fliegt die ISS mit maximal 87° Grad Höhe fast genau über unsere Stadt hinweg.

16. Februar 2025: Sonne am Sonntag

 Tief in der Nacht klarte es bei uns auf. Draußen wurde es sehr kalt, -4° Grad gegen 4 Uhr morgens. Da bin ich doch lieber im Bett geblieben. 

Aber tagsüber schien dann wenigstens endlich mal wieder die Sonne. Klar gab es auch etliche Wolken, aber zum Glück auch größere Wolkenlücken. 

Sonne mit Fleken am 16. Februar 2025 um 12:25 Uhr MEZ

Drei größere Flecken fallen sofort auf. Doch wenn man genau hinschaut, kann man noch viele weitere kleine und kleinste Flecken entdecken. Spaceweather gibt eine Sonnenfleckenrelativzahl von 153 an. Lege ich die gleiche Struktur von zehn Fleckengruppen zu Grunde, komme ich auf eine Zahl von 135 . Welche Zahl mag denn nun die "richtige" Sonnenfleckenzahl sein?

Auf der Webseite von spaceweather gibt es auch dazu eine Erklärung, wenn auch inenglischer  Sprache. Aber vielleicht kann Ihnen Ihr Browser ja auch diesen Text einfach übersetzen.

Mittwoch, 12. Februar 2025

Besuche in unserem Planetensystem

 An den klaren Abenden Ende Januar/ Anfang Februar habe ich auch mehrere der Planeten in unserem Sonnensystem besucht. Hier eine Auswahl meiner Fotos, alle wurden mit der gleichen Optik aufgenommen, einer Kombination aus meinem Teleskop der Firma Celestron, ein C8 mit 2032mm Brennweite und einer Öffnung von 203mm, also eine f/10-Optik, und mit einer als Okular angeschlossenen spiegellosen Canon RP Vollformatkamera.

Die Venus am 2.2.25 um 18:58 Uhr MEZ

Das Bild der strahlenden Venus (-4,5mag) wurde mit 1/60 Sekunde und ISO100 aufgenommen. Obwohl sie hier noch rund 40° Grad hoch am Himmel stand, war es schwierig, von ihr ein klares scharfes Bild aufzunehmen, die Luft war um diese Uhrzeit doch zu "flimmerig". Der Durchmesser der Venus betrug an diesem Tag ca. 32,7'' Bogensekunden.
 

Jupiter am 2.2.25 um 19:17 Uhr MEZ

Dieses Einzelbild von Jupiter wurde mit 1/20 Sekunde Belichtungszeit bei ISO100 aufgenommen. Neben den Streifen kann man sogar den GRF, den "Großen Roten Fleck", auf dem Bild erkennen oder zumindest erahnen. Jupiter hat eine Helligkeit von -2,4mag und eine Größe von 43,2'' Bogensekunden.

Jupitermonde Kallisto, Ganymed und Io (v.l.n.r.), 2.2.25, 19:16 MEZ

 Von den vier galiläischen Monden waren bei Jupiter an diesem Abend zunächst nur drei zu sehen. Mond Europa zog gerade hinter Jupiter vorbei, wurde also zuerst von ihm bedeckt und anschließend auch noch eine Weile durch den Schatten des Jupiters verfinstert.

Saturn am 1.2.25 um 17:27 Uhr MEZ

 Saturn (1,1mag hell) war in der Abenddämmerung selbst im Fernrohr nicht einfach zu finden, sein Bild hob sich nur leicht vom Himmelshuintergrund ab. Umso erstaunlicher für mich, das man in diesem Bild bei ISO100 und 1/8 sec Belichtungszeit in der C8-Teleskop/Canon RP-Kamera-Kombination den Planeten und seinen Ring mit der gegenwärtigen Kantenstellung so gut erkennen konnte. Der Saturndurchmesser beträgt 15,9'' Bogensekunden, also nur ungefähr ein Drittel des Durchmessers von Jupiter.

Uranus am 2.2.25 um 19:18 Uhr MEZ

 Beim Planeten Uranus konnte ich gleich mehrere Monde des Planeten mit aufnehmen. Das Foto wurde bei ISO800 30 Sekunden lang belichtet. Uranus hat einen Durchmesser von 3,65'' Bogensekunden, ist jedoch schon leicht überbelichtet. Uranus hat also nur noch ein Viertel des Durchmessers von Saturn.

Drei Monde um Uranus herum sind leicht zu identifizieren; Titania (13,9mag), Oberon (14,1mag) und Umbriel (15mag). Mond Ariel (14,3mag) ist nicht sicher zu identifizieren, Ariel wird von dem überbelichteten Uranus (5,7mag) ziemlich überstrahlt. Der kleine helle Punkt rechts unterhalb von Titania ist kein weiterer Mond des Uranus, sondern ein Stern mit einer Helligkeit von 15,2mag.

Neptun am 2.2.25 um 19:00 Uhr

 Neptun ist noch einmal deutlich weiter von uns entfernt als Uranus. Seine Helligkeit beträgt 7,9mag. Und sein Scheibchen hat nur noch einen Durchmesser von 2,34 Bogensekunden. Auch dieses Bild wurde wie das von Uranus 30 Sekunden bei ISO800 aufgenommen. Bei Neptun konnte ich bislang einzig seinen Mond Triton fotografieren, heute stand dieser jedoch ziemlich genau vor Neptun, so dass er nicht zu fotografieren war. 

 Die eine oder der andere wird in diesem Posting den Mars vermissen, der zur Zeit ja auch gut am Himmel steht. Da er jedoch am Abend noch relativ tief im Osten stand und ich von meiner Terasse aus gar nicht in diese Richtung blicken kann, habe ich von Mars leider gar kein Bild auf diese Weise gemacht.

Parallel habe ich in diesen Tagen die Planeten teilweise auch noch mit meiner Vespera-Gerät beobachtet, dort waren die Planeten jedoch wegen der viel kürzeren Brennweite der Optik viel, viel kleiner als auf diesen Bildern zu sehen. Und teilweise habe ich auch mit meinem C8 und einer angeschlossenen Astrokamera (ZWO ASI 178MC) Aufnahmen gemacht, diese muss ich jedoch noch auswerten, das würde dann sicher ein weiteres Posting werden.

Montag, 10. Februar 2025

Im Himmel finden sich viele Götter, Tiere und was sich die Menschen so denken wieder

 Die Überschrift dieses Blogbeitrags mag für viele meiner Leserinnen und Leser etwas befremdlich wirken. Und ich muss gestehen, ich hatte auch überhaupt nicht damit gerechnet, das ich so etwas wie die kommenden Zeilen schreibe. Es fing alles ganz harmlos an: Am 4. Februar hatte ich wieder einmal den Asteroiden (20)Massalia fotografiert:

(20)Massalia am 4.2.2025 um 18:30 MEZ

 In meiner Wochenübersicht hatte ich unter dem 4. Februar geschrieben: "Asteroid (20)Massalia (11,3mag) begegnet um 21:00 Uhr dem Stern Zeta Psc (4,8mag) in nur 7' Bogenminuten Abstand." Und dieses Ereignios wollte ich mir an diesem Abend nicht entgehen lassen.

Nachdem ich das Foto gemacht hatte, suchte ich Stellarium auf, um (20)Massalia genauer zu identifizieren. Außerdem stutzte ich, der helle Stern Zeta Psc war ja gar nicht ein Stern sondern zwei? Das machte mich neugierig.

In Stellarium trug diese Stern den nNmen "Revati".  Über diesen Namen wollte ich etwas mehr herausfinden. Die deutschsprachige Wikipedia kannte diesen Namen jedoch gar nicht, erst eine ausführliche Suche führte zu einem langen Eintrag in einer Liste hinduistischer Götter. Erst in der englischsprachigen Wikipedia kann man mehr über diesen Namen erfahren. Aber wie kommt so ein hinduistischer Name plötzlich zu einem Stern, der bei uns eher am Rand des Sternbilds Fische liegt?

Erst ein zweiter englischsprachiger Wikipedia-Artikel brachte mir die Antwort, als ich dort nämlich nach "Revati Star" suchte: "Revati is the Hindu name for Zeta Piscium, a star on the edge of the Pisces zodiac constellation. In Hindu sidereal astronomy this star is identified as the First Point of Aries, i.e. when the Sun crosses this star, a new solar year begins. Revathi is the last star in the Pisces constellation, which is the last zodiac sign." In deutsch mit Hilfe von deepL übersetzt: „Revati ist der hinduistische Name für Zeta Piscium, einen Stern am Rande des Sternbilds der Fische. In der hinduistischen siderischen Astronomie wird dieser Stern als der erste Punkt des Widders bezeichnet, d. h. wenn die Sonne diesen Stern durchquert, beginnt ein neues Sonnenjahr. Revathi ist der letzte Stern im Sternbild Fische, das das letzte Tierkreiszeichen ist." 2016 hat eine Arbeitsgruppe der IAU eindeutige Sternennamen vergeben, und seitdem trägt der Stern Zeta Psc diesen Eigennamen Revati.

So unterschiedlich können Kulturen sein. Für die einen ist es nur ein kleiner Stern, also ein kleiner Teil des großen Sternbilds Fische, für die anderen eine Gottheit, die ein neues Sonnenjahr einleutet. Ist es nicht manchmal toll, was die Menschen so alles in diesen kleinen Sternen am Himmel sehen?

Ein wenig weitere Recherche zeigte mir, dass dieser Stern tatsächlich sogar ein echter Doppelstern ist in 174 Lichtjahren Entfernung. Die beiden Komponenten haben eine Helligkeit von 5,2 bzw. 6,3mag und einen Abstand voneinander von 23 Bogensekunden. Das ist etwas zu dicht, so dass sie sich mit dem Vespera Pro nicht mehr direkt in zwei einzelne Sterne trennen lassen, aber immer noch weit genug, um die doppelte Struktur zu erkennen.

Fotos, welche Zeta Psc resp. Revati schön getrennt zeigen findet man natürlich auch im Internet, z.B. hier oder hier. Auch findet man diesen schönen Stern in der "Vollständigen Liste der Doppelsterne" der Fachgruppe "Deep sky" der Vereinigung der Sternfreunde. In dieser Liste ist er in der "Auswahl für Ferngläser" einsortiert und es werden Beobachtungen mit verschiedenen Optiken von 7fach bis 110facher Vergrößerung beschrieben.


10. Februar 2025: Sonnenflecken hinter Wolken

Am Montag, den 10. Februar 2025, war es die meiste Zeit des Tages bewölkt. Vormittags fielen sogar ein paar (sehr wenige) Schneeflocken vom Himmel. Am Nachmittag schaffte die Sonne es jedoch etwas besser durchzukommen, so dass ich ein Foto ihrer Flecken probiert habe.

Schnell wurde mir jedoch klar, dass dies nicht einfach war, denn der Himmel war doch sehr dunstig, in höheren Schichten gab es doch so einiges an Wolken, was meinen Fotos jedoch durchaus einen gewissen "dramatischen" Anstrich verlieh:

Die Sonne am 10.2.25 um 15:14 Uhr MEZ

  Können Sie auf diesem Bild die Sonnenflecken erkennen? Ein paar Bilder weiter sah die Sonen so aus:

Die Sonne am 10.2.25 um 15:18 Uhr MEZ

Einige schwarze Flecken waren für mich recht schnell zu erkennen, im Gegensatz zu den Wolken wechselten sie nicht von Bild zu Bild, sondern blieben immer an der gleichen Position auf der Sonnenoberfläche. Andere konnte ich jedoch erst durch den Vergleich mit dem Sonnenfoto auf spaceweather identifizieren:

 

Sonne mit Nummerierung der Aktivitätszonen

Ich war einmal mehr überrascht, dass sich doch die meisten Fleckengruppen auf der Sonne - trotz Wolken - auch auf meinem Bild identifizieren lassen.

Leider ist für die nächsten Tagen sehr viel Bewölkung, Regen und vielleicht sogar noch einmal etwas Schnee vorhergesagt. Aber es wird sicher auch wieder besseres "Astrowetter" geben.

Sonntag, 9. Februar 2025

10. - 16. Februar 2025: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche haben wir Vollmond, sein helles Licht erleuchtet die Nächte. Von den hellen Planeten ist die Venus noch immer strahlender Abendstern im Westen, sie geht bald nach 21 Uhr im Westen unter. Saturn ist dort nur noch kurz zu sehen, er verabschiedet sich bald und geht schon bald nach 19 Uhr unter. Jupiter steht gegen 19:30 Uhr hoch im Süden und geht nach 3:00 Uhr am Morgen unter. Mars erreicht seine höchste Position im Süden gegen 22 Uhr und ist noch bis gegen 7:00 Uhr morgens zu sehen. Die ISS beginnt wieder eine morgendliche Sichtbarkeitsperiode.

Am Montag, den 10. Februar, geht die Sonne um 7:48 Uhr auf und um 17:30 Uhr unter. Der helle Tag ist damit 25 Minuten länger als noch vor einer Woche. Der bereits zu 96 Prozent beleuchtete Mond geht um 14:43 Uhr auf, um 23:23 Uhr steht er dann mehr als 63° Gard hoch am Himmel. Er zeigt heute größte Libration West, das heißt, das Mare Crisium steht fern vom Rand. Um 22:15 Uhr beginnt ein Schattendurchgang von Mond Io auf der Jupiterscheibe (bis 0:27 Uhr). Asteroid (887)Alinda (11,9mag) zieht heute um 20 Uhr in nur 5,5' Bogenminuten Abstand an lambda UMa (3,4mag) vorüber.

Am Dienstag, den 11. Februar, geht der zu 99 Prozent beleuchtete Mond um kurz nach 16:00 Uhr auf. Heute beginnt praktisch die erste Vollmondnacht der Woche. Um 18:18 Uhr beginnt eine Bedeckung von Jupitermond Io, gleichzeitig ist noch bis 19:25 Uhr der Schatten von Mond Europa auf der Jupiteroberfläche zu sehen. Um 6:00 Uhr zieht (28)Bellona (10,3mag) in nur 0,5' Bogenminuten Abstand an HIP42943 (8,1mag) vorüber.

Am Mittwoch, den 12. Februar, erreicht der Mond um 14:53 Uhr seine exakte Vollmondposition, dann steht er bei uns jedoch unter dem Horizont. Er geht um 17:25 Uhr auf und zieht im Laufe der Nacht dicht an Regulus im Löwen vorbei. Um 18:56 Uhr endet ein Schattenwurf von Io auf der Jupiteroberfläche, der Schatten zieht vorher dicht am "Großen Roten Fleck" entlang. Asteroid (29)Amphitrite (9,2mag) steht heute in Opposition zur Sonne im Sternbild Löwe.

Am Donnerstag, den 13. Februar, geht der Mond um 18:41 Uhr auf, um 21:00 Uhr ist er noch immer zu 98 Prozent beleuchtet. Bereits um 5:00 Uhr zieht Asteroid (346)Hermentaria (11,9mag) in nur 3' Bogenminuten Abstand an 81 Leo (5,6mag) vorüber.

Am Freitag, den 14. Februar, Valentinstag, schenken Sie ihrer Liebsten oder ihrem Liebsten doch am Abend einmal einen Blick zur Venus, der Göttin der Liebenden. Sie ist nach Sonnenuntergang im Westen gar nicht zu übersehen. Die Venus erreicht heute ihre größte Helligkeit des Jahres "Venus im größten Glanz" von 4,9mag. Im guten Fernglas oder Teleskop sieht man eine wunderschöne Venus-Sichel. Der Mond geht um 19:55 Uhr im Osten auf und ist zu 95 Prozent beleuchtet. Um 21:56 Uhr endet am nördlichen Mondrand eine Bedeckung von 89 Leonis (5,8mag hell), ob diese jedoch angesichts des sehr hellen Mondes wirklich beobachtet werden kann ist eine spannende Frage. Die ISS ist erstmalig wieder am Morgen zwischen 6:38 Uhr und 6:46 Uhr bei einem Überflug in maximal 18° Grad Höhe über dem Horizont in Richtung Süden / Südosten zu sehen. Jupitermond Ganymed wird von 20:21 Uhr bis 22:40 Uhr vom Planeten verdeckt.

Am Samstag, den 15. Februar, geht der Mond erst um 21:06 Uhr auf, er ist dann noch zu 90 Prozent beleuchtet. Die ISS kann am Morgen zwischen 5:50 Uhr und 5:57 Uhr bei einem Überflug in maximal 12° Grad Höhe beobachtet werden.

Am Sonntag, den 16. Februar, geht der Mond erst um 22:17 Uhr auf, er nähert sich Spica in der Jungfrau und ist noch zu 83 Prozent beleuchtet. Die ISS erreicht am Morgen bei einem Überflug zwischen 6:37 Uhr und 6:45 Uhr bereits eine Höhe von 33° Grad über dem Horizont.

 

9. Februar 2025: Sonnenschein am Vormittag

 Am Sonntag, den 9. Februar grüßte die Sonne strahlend am Morgenhimmel. Leider wurde es im Laufe der Stunden immer dunstiger - und am Nachmittag soll es sich dann wiedr richtig zuziehen.

So habe ich gegen 11:30 Uhr noch schnell ein Bild der Sonne mit ihren Flecken gemacht:

Sonne am 9.2.25 um 11:26 Uhr MEZ

 Der große Fleckenkomplex der letzten Tage ist gerade dabei, aus der Sonne rauszurotieren. Rechts am Rand sind nur noch kleine Reste zu erkennen. Mal schauen, ob wir diesen Komplex in ca. 14 Tagen noch einmal so auf der Sonne erleben.

Trotzdem bleiben auf der Sonne weitere Flecken. Bei spaceweather kann man noch ein paar mehr Flecken erkennen als auf meinem Foto. Das Bild dort stammt jedoch von einem Satelliten im Weltall, da stören kein Dunst und schon gar keine Wolken.

Samstag, 8. Februar 2025

4. Februar 2025: Sonne, Mond und Sterne

Schon der 4. Februar - und immer noch klarer Himmel! Das muss mit weiteren Beobachtungen "gefeiert" werden.

 Zur Mittagszeit, wenn die Sonne am höchsten steht (was jetzt Anfang Februar leider auch nur 22° Grad ausmacht), gelang mir diese Aufnahme unserer großen Fleckengruppe:

Sonne am 4.2.25 um 12:23 Uhr MEZ

 Die Fleckengruppe hat zwar eine ganze Reihe von durchaus starken Flares verursacht, aber leider kaum einen CME und dadurch auch keine nennenswerten Polarlichter für unsere Region verursacht.

Der Mond stand heute Abend kurz vor dem Ersten Viertel:

Der Mond, um 20:27 Uhr


 Um 20:30 Uhr war der Mond zu 44 Prozent beleuchtet, das exakte Erste Viertel wird er in gut 12 Stunden erreichen, am Mittwoch um 9:02 Uhr. Dann steht er bei uns jedoch unter dem Horizont.

Und dann verfolge ich ja immer noch das Ziel, endlich eine "vernünftige" Aufnahme von M79 hinzubekommen. Zuletzt konnte ich diesen Kugelsternhaufen ja nur zwei Minuten belichten, bevor die Wolken kamen und davor hatte ich nur eine sehr weitwinklige Aufnahme hinbekommen.

 

M79 am 4.2.25, 35 Minuten belichtet

Die Entfernung von M 79 im Sternbild Hase wird auf 43000 Lichtjahre geschätzt. Er hat einen Durchmesser von 50 Lichtjahren und enthält ungefähr 900000 Sterne. Es wird sogar vermutet, dass er gar nicht in unserer Galaxis, unserer Milchstraße entstanden ist, sondern aus unserer nächsten Nachbargalaxie stammt, die erst 2003 entdeckt wurde.

Außerdem habe ich heute ein neues Buch bekommen: "PixInsight lieb gewinnen" von Erik Wischnewski. Ein Übungsbuch zur gleichnamigen, leider sehr teuren, aber wohl auch sehr professionellen gleichnamigen Software. Für dieses Buch gibt es Übungsdateien zum Download, unter anderem vom Quallennebel, IC 443. Da dachte ich mir, es wäre doch toll, wenn ich genau diesen Nebel auch gleich selbst fotografieren könnte:

IC 443, 4.2.2025, 23:01 Uhr, 65 Minuten belichtet

 Dies ist das originale Bild von IC 443, wie es mein Vespera Pro nach einer guten Stunde Belichtungszeit erstellt hat. Ich bin gespannt, ob es mir in den kommenden Tagen oder Wochen gelingt, mit Hilfe von PixInsight ein besseres (schöneres? helleres? detailreicheres?) Bild hinzubekommen.

Auch habe ich an diesem Abend versucht, einen Reflexionsnebel zu fotografieren:

NGC 2183 u.a. am 4.2.2025 um 19:44 MEZ, 31 Minuten belichtet

 Das Bild zeigt gleich mehrere Galaxien oder Nebel im Sternbild Einhorn. NGC 2183 ist ein flächiger Reflexionsnebel, von dem sich aber nur bestenfalls beim zentralen "Stern" direkt unter der Bezeichnung etwas erahnen lässt. Vergleichen Sie einmal bei Wikipedia die dort jeweils zu NGC 2183 und NGC 2185 gezeigten Bilder, beide zeigen die gleiche Gegend, wurden an der gleichen Sternwarte aufgenommen, jedoch mit unterschiedlichen Instrumenten zu unterschiedlichen Zeiten. NGC2182 ist ebenfalls ein Reflexionsnebel, ebenso wie NGC 2170. NGC 2167 ist dagegen "nur" ein Stern, der fälschlicherweise in den NGC Katalog mit aufgenommen wurde. Um die Reflexionsnebel deutlich sichtbarer zu machen, hätte ich dieses Bild jedoch sicherlich wesentlich länger belichten müssen als nur gerade 31 Minuten.

Ehrlich gesagt, habe ich die letzte Aufnahme eigentlich auch nur gemacht, um die Zeit bis zu meinen eigentlichen "Objekten der Begierde" für diese Nacht zu überbrücken. Das war zum einen der Satellit Gaia, zu dem ich schon ein eigenen Posting geschrieben habe, zum anderen wollte ich auch wieder eine richtige Supernova fotografieren.

In der Galaxie NGC 2744 im Sternbild Krebs sollte die Supernova  SN2025oq mit ca. 15,5mag leuchten. Würde ich diese auch abbilden können?

NGC2744 am 4.2. nach 30 Minuten Belichtungszeit


Hier die Galaxie mit der Supernova (?) in einem 1:1 Ausschnitt aus diesem Bild:

NGC2744 mit SN2025oq in Originalauflösung

 Zwei Tage zuvor, am 2.2.25 hatte ich das gleiche Bild gemacht, ebenfalls eine halbe Stunde belichtet. Es zeigt die Sterne sogar ein kleines bisschen schärfer, wahrscheinlich war an diesem Tag der Himmel etwas weniger dunstig als am 4.2. Aus dieser Session habe ich ein von astometry.net beschriftetes Bild genommen, damit sie NGC2744 neben den anderen Galaxien auch sicher finden.

NGC2744 am 2.2.25, 30 Minuten belichtet

Die Aufhellung im oberen Tel von NGC 2744 könnte möglicherweise auf die Supernova zurückzuführen sein. Sicher bin ich mir - auch im Vergleich zu den anderen Bildern - jedoch noch nicht. Dazu muss ich wahrscheinlich doch noch eine Weile abwarten, bis mir ein Bild dieser Galaxie gelingt, ohne dass die Supernova noch so hell strahlt wie jetzt noch.

 In dieser Gegend gibt es gleich eine ganze Menge an Galaxien, nicht nur NGC2744, sondern auch NGC2741, NGC2745, NGC2747, NGC2749, NGC2751, NGC2752 und NGC2761. Mal sehen, vielleicht bricht in einer dieser Galaxien ja auch einmal eine Supernova aus, dann kann ich diese im Vergleich mit diesem Bild ja vielleicht eher identifizieren.

Und fast hätte ich es vergessen zu erwähnen: Nebenbei ist mir in diesem Bild am 4.2. auch noch ein kleiner Asteroid entlang gezogen. Finden Sie die kleine Strichspur, die er hinterlassen hat? Kleiner Tipp: gehen Sie von NGC2744 senkrecht nach oben bis zum hellsten Stern und biegen Sie dann nach rechts ab! Diese Spur hat der Asteroid (1156)Kira hinterlassen, er war da 14,75mag hell.


 

Mittwoch, 5. Februar 2025

4. Februar 2025: Satellit Gaia in 1 476 540 Kilometern Entfernung fotografiert

 Seit 2014 hat der Satellit Gaia exakte Positionen von Millionen von Sternen gemessen. Jetzt sind seine Energievorräte erschöpft und das Ende der Mission ist gekommen. Erfreulicherweise werden noch ein paar technologische Experimente gemacht, wobei der Satellit so gedreht wurde, dass er mehr Sonnenlicht als sonst Richtung Erde reflektiert. Seine Helligkeit am Himmel ist so von ca. 20mag auf ca. 15mag angestiegen, womit er auch für Amateurteleskope erreichbar wurde.

Gaia, die kleine Strichspur zwischen den beiden hellen Sternen im roten Oval am Nachthimmel am 4. Februar um 23 Uhr MEZ


 Mit entfaltetem Sonnensegel hat Gaia einen Durchmesser von ca. 10 Metern. Ist es nicht phantastisch, das man ein solches Objekt auch noch fotografieren kann, wenn es fast 1,5 Millionen Kilometern entfernt ist, das ist fast die vierfache Entfernung von Erde und Mond

Das Foto ist keine Momentaufnahme, denn für lichtschwache Objekte im Weltall muss man schon längere Zeit belichten. Die dunkelsten Sterne, die ich bisher ablichten konnte, haben eine Helligkeit von ca. 16mag.  Das obige Bild ist daher insgesamt eine Stunde lang belichtet worden. Der Satellit bewegt sich in dieser Zeit natürlich ein wenig, dadurch kommt es zu einer kleinen Strichspur. Das macht es am Ende jedoch auch etwas einfacher, den Satelliten tatsächlich zu identifizieren.

Hier noch einmal die Strichspur als 1:1-Ausschnitt:


 Mehr Informationen zu Gaia findet man nicht nur bei Wikipedia, sondern natürlich auch auf den Webseiten der ESA. Mehr Bilder von Amateurastronomen findet man im Astrotreff-Forum. Die ESA hat für uns Amateure extra eine Webseite eingerichtet für Beobachtungen von Gaia von der Erde aus. Die genauen Koordinaten, wo Gaia am Himmel zu finden ist, findet man auf dieser Webseite.

Ganz spannend ist es auch, sich einmal die Koordinaten oder den "Field of View" für verschiedene Orte auf der Erde zum jeweils gleichen Zeitpunkt anzuschauen (vergleichen Sie z.B. mal Paderborn, London, Tokyo und San Francisco). Obwohl Gaia so weit weg ist, kommen doch unterschiedliche Orte am Himmel heraus, wo der Satellit zu finden ist. Dieser Abweichungen lassen sich auch schon bei zufällig zur gleichen Zeit gemachten Bildern aus verschiedenen Orten innerhalb Deutschlands erkennen.

Wer Gaia beobachten will, muss sich jedoch sputen, denn im März soll Gaia endgültig "abgeschaltet" werden. Der Satellit wird dann nicht an seinem Ort bleiben, er wird auch nicht auf die Erde zurückfallen,  sondern auf eine (ewige?) Bahn um die Sonne geschickt werden.

Montag, 3. Februar 2025

3. Februar 2025: Sehr große Sonnenfleckengruppe

 Der große Komplex von Sonnenflecken ist jetzt deutlich sichtbar:

Unsere Sonne am 3. Februar 2025 um 11:30 Uhr MEZ

Dieser große Komplex hat bereits mehrere starke Flares produziert, zuletzt heute früh um 5:00 Uhr einen M8.8-Flare. Leider sind bislang damit jedoch noch keine größeren CME (Coronale Mass Ejection - Materieauswürfe der Sonne) in Richtung Erde verbunden gewesen. 

Ob dieser Komplex also helle Polarlichter verursachen kann ist doch recht ungewiß. Leichte fotografische Polarlichter hat es jedoch in den letzten Tagen durchaus gegeben, zum Beispiel in den Nächten vom 30.1. auf den 31.1.vom 31.1. auf den 1.2. und vom 1.2.auf den 2.2. Diese Polarlichter warne jedoch zumeist nur fotografisch sichtbar.

Sonntag, 2. Februar 2025

3. bis 9. Februar 2025: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche nimmt der Mond kräftig zu, sein heller werdendes Licht bestimmt zunehmend den Nachthimmel. Von den hellen Planeten ist die Venus weiterhin kräftig strahlender Abendstern. Wer die Venus mit einem Fernglas oder Fernrohr beobachtet, wird feststellen, dass sie jetzt wie ein kleiner Mond erscheint, ihre Sichel wird immer dünner, aber auch größer. Sie geht erst nach 21:00 Uhr im Westen unter. Jupiter steht um 20:00 Uhr hoch im Süden, er geht nach 3:30 Uhr im Westen unter. Mars steht zunächst im Südosten und erreicht gegen 22:40 Uhr seine höchste Stellung im Süden. Saturn kann noch bis gegen 19:30 Uhr tief im Südwesten gefunden werden. Die ISS kann in dieser Woche nicht bei nächtlichen Überflügen gesehen werden.

Am Montag, den 3. Februar, geht die Sonne um 8:00 Uhr auf und um 17:17 Uhr unter. Besonders am Abend merkt man jetzt schon, dass die Tage wieder länger werden. Geht doch jetzt die Sonne schon 46 Minuten später unter als noch vor einem Monat, am Morgen sind es nur 30 Minuten, welche die Sonne früher aufgeht. Der Mond ist am Abend zu 33 Prozent beleuchtet, etwa um 17 Uhr (also noch vor Sonnenuntergang) erreicht er seine höchste Position im Süden, er geht erst kurz nach Mitternacht im Westen unter. Gegen 6:34 Uhr in der Frühe kann die chinesische Raumstation Tiangong bei einem Überflug tief im Süden in maximal 10° Grad Höhe gesehen werden. Etwa 4° Grad südlich der Venus kann heute der Fernglas-Planet Neptun(7,9mag) gefunden werden. Um 19:09 Uhr (bis 21:21 Uhr) zieht Io vor der Jupiterscheibe vorüber, von 20:20 Uhr bis 22:31 Uhr fällt Ios Schatten auf den Planeten.

Am Dienstag, den 4. Februar, ist der Mond am Abend (gegen 21:00 Uhr) schon zu 44 Prozent beleuchtet. Er geht erst am Mittwoch um 1:41 Uhr unter. Morgens in der Frühe um 5:37 Uhr taucht die Tiangong in 11° Grad Höhe (bei Azimut 167° Grad, also etwa SSO) aus dem Erdschatten auf und kann kurz im Südosten gesehen werden. Asteroid (20)Massalia (11,3mag) begegnet um 21:00 Uhr dem Stern Zeta Psc (4,8mag) in nur 7' Bogenminuten Abstand.

Am Mittwoch, den 5. Februar, nähert sich der Mond am Abend den Plejaden im Stier. Bereits morgens um 9:02 Uhr erreichte er exakt das Erste Viertel, zu dieser Zeit steht er jedoch bei uns unter dem Horizont. Am Abend ist er dann schon zu 56 Prozent beleuchtet. Asteroid (7)Iris (11,3mag) begegnet um 20:00 Uhr dem Stern 22 Psc (4,85,6mag) in nur 6' Bogenminuten Abstand. Asteroid (24)Themis (11,4mag) begegnet um 20:00 Uhr dem Stern HIP53148 (8,3mag) in nur 3' Bogenminuten Abstand.Um 18:04 Uhr erreicht der veränderliche Stern Algol ein Helligkeitsminimum.

Am Donnerstag, den 6. Februar, bedeckt um 1:20 Uhr der Mond tief im Westen stehend den 6,2mag hellen Stern 66 Ari, um 3:10 Uhr geht der Mond dann unter. Am Abend ist der Mond bereits zu 67 Prozent beleuchtet. Er steht deutlich oberhalb von Jupiter. Ab kurz nach 23:00 Uhr (bis Freitag 1:00 Uhr) kann man am Mond den Hesiodus-Strahl beobachten.

Am Freitag, den 7. Februar, geht der Mond um 4:35 Uhr unter. Am Abend gegen 21:00 Uhr ist er zu 77 Prozent beleuchtet. Um 21:16 Uhr bedeckt der Mond den Stern HIP24984 (6,3mag). Asteroid (13)Egeria (11,3mag) begegnet um 22:30 Uhr dem Stern Xi Per (4,0mag) in nur 1,5' Bogenminuten Abstand.

Am Samstag, den 8. Februar, bedeckt der Mond um 3:54 einen 6,3mag hellen Stern (HIP26291), er geht danach um 5:48 Uhr im Nordwesten unter und bereits um 12:16 Uhr im Nordosten wieder auf. Am Nachmittag kann man beim Mond den "goldenen Henkel" beobachten. Am Abend ist er zu 85 Prozent beleuchtet, gegen 21:30 Uhr steht er 66° Grad hoch am Himmel. Heute gibt es nocheinmal einen Schattenwurf von Saturnmond Titan auf den Planeten. Eintritt 15:42 Uhr Uhr bei Tag, Saturn-Untergang ist um 19.53 Uhr, der Austritt um 21.17 Uhr Uhr ist nicht mehr beobachtbar. Saturn steht sehr tief im Südwesten, eine Beobachtung wird sehr schwierig werden.

Am Sonntag, den 9. Februar, geht der Mond um 6:43 Uhr unter. Am Abend ist er zu 92 Prozent beleuchtet und zieht gegen 20:00 Uhr ganz knapp oberhalb am Mars vorbei. In Teilen Skandinaviens, Ostkanadas, Grönlands und anderen hauptsächlich nördlichen Regionen kommt es sogar zu einer Bedeckung des Mars durch den Mond. 

Ein paar weitere Asteroiden im Januar

 So langsam komme ich wieder dazu, auf mener Festplatte aufzuräumen und die verschiedenen Beobachtungen im Januar auszuwerten. Ich konnte auch eine ganze Reihe von Asteroiden oder Kleinplaneten beobachten.

Am 17. Januar konnte ich (28) Bellona genau am Tag seines Perihels fotografieren, dabei ging mir per Zufall noch ein weiterer lichtschwächerer Asteroid ins "Netz":

(28) Bellona am 17.1.25 um 23:58 MEZ, 11 Minuten belichtet mit (3332)Raksha

Bellona hatte an diesem Tag eine Helligkeit von 10,4mag erreicht. In der Zeitschrift "Sterne und Weltraum" (Heft 2/25) wurde Bellona ausdrücklich erwähnt, das die diesjährige Opposition (am 1. Februar) eine besonders günstige sei, dann wird Bellona sogar 10,0mag erreichen. Die Koordinaten von Bellona hatte ich mir von "heavens-Above" herunter geladen. Erst später entdeckte ich in Stellarium, das sich genau im gleichen Blickfeld noch ein zweiter Asteroid befand, nämlich (3332)Raksha.

(28)Bellona und (3332)Raksha, am 18.1. um 23:38 UT (also 19.1. 0:38 MEZ), 16 Minuten belichtet

Einen Tag später konnte ich Bellona noch einmal fotografieren, man kann deutlich erkennen, wie sie etwas weiter gewandert ist. Ebenso auch (3332)Raksha. 

Ein weiterer Asteroid ist die (247) Eukrate:

(247)Eukrate am 17.1.25 um 23:44 MEZ, 11 Minuten belichtet

In diesem Sternengewimmel muss man schon etwas länger nach seinem "Objekt der Begierde" suchen. Auch hier gelang mir ein weiteres Foto am Tag danach:

(247)Eukrate am 18.1.25 um 23:13 UT , 7 Minuten belichtet.

Ein ganz anderes Tempo legte Mitte Januar der Asteroid (887)Alinda vor:

(887)Alinda am 17.1.25 um 23:30 UT, also 18.1. 0:30 MEZ, 10 Minuten belichtet

 

Alinda bewegt sich so schnell am Himmel, dass die Kamera mit dem "Stacken", also dem exakten Übereinanderlegen der Bilder gar nicht nachkommen kann, bzw. die einzelnen Bilder nicht mehr exakt übereinander bekommen kann. Denn selbst innerhalb von zehn Minuten bewegt sich dieser Asteroid deutlich weiter, so das es dann auf diesem Bild so aussieht, als hätte er eine Art "Kometenschweif".

Dies liegt daran, dass (887)Alinda sich zum Zeitpunkt der Aufnahme sehr nahe an der Erde befand. Am 8. Januar betrug der Abstand nur 0,082 Astronomische Einheiten, nur 12,3 Millionen Kilometer. Dadurch erreichte Alinda eine maximale Helligkeit von 9,2mag. Ist Alinda weit von der Erde entfernt, kann die Helligkeit auf 19mag absinken und dann für meine Optik unerreichbar werden.

Da sich Alinda so schnell bewegt, konnte ich auch kein zweites Foto am 18.1. mit den gleichen Koordinaten machen wie bei Bellona oder Eukrate, Alinda wäre dann schon weit aus dem Bild heraus gewandert.

Am 18. Januar hielten sich gleich zwei Asteroiden im Sternbild Zwillinge in der Nähe des Medusanebels auf, (79) Eurynome und (675) Ludmilla:

(79)Eurynome und (675)Ludmilla beim Medusanebel, 18.1.25, 22:30 MEZ

 Das Bild des Medusanebels wurde 80 Minuten lang belichtet. Um Asteroiden mit einer Helligkeit von um die 10mag sichtbar zu machen, reichen normalerweise 10 Minuten Belichtungszeit deutlich. In dieser Zeit bewegen sie sich meist noch nicht so schnell und der Asteroid bleibt "punktförmig". Ausnahme sind dann Asteroiden wie Alinda, die der Erde sehr nahe kommen.

Um das Bild des Medusanebels so hell hinzubekommen, waren jedoch etwas über 80 Minuten Belichtungszeit notwendig. Und dann zeigen auch schon "normale" Asteroiden eine Strichspur, wie man hier auf dem Bild bei Eurynome (10,3mag) und Ludmilla (11,2mag) schnell erkennen kann.