So langsam komme ich wieder dazu, auf mener Festplatte aufzuräumen und die verschiedenen Beobachtungen im Januar auszuwerten. Ich konnte auch eine ganze Reihe von Asteroiden oder Kleinplaneten beobachten.
Am 17. Januar konnte ich (28) Bellona genau am Tag seines Perihels fotografieren, dabei ging mir per Zufall noch ein weiterer lichtschwächerer Asteroid ins "Netz":
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(28) Bellona am 17.1.25 um 23:58 MEZ, 11 Minuten belichtet mit (3332)Raksha |
Bellona hatte an diesem Tag eine Helligkeit von 10,4mag erreicht. In der Zeitschrift "Sterne und Weltraum" (Heft 2/25) wurde Bellona ausdrücklich erwähnt, das die diesjährige Opposition (am 1. Februar) eine besonders günstige sei, dann wird Bellona sogar 10,0mag erreichen. Die Koordinaten von Bellona hatte ich mir von "heavens-Above" herunter geladen. Erst später entdeckte ich in Stellarium, das sich genau im gleichen Blickfeld noch ein zweiter Asteroid befand, nämlich (3332)Raksha.
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(28)Bellona und (3332)Raksha, am 18.1. um 23:38 UT (also 19.1. 0:38 MEZ), 16 Minuten belichtet |
Einen Tag später konnte ich Bellona noch einmal fotografieren, man kann deutlich erkennen, wie sie etwas weiter gewandert ist. Ebenso auch (3332)Raksha.
Ein weiterer Asteroid ist die (247) Eukrate:
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(247)Eukrate am 17.1.25 um 23:44 MEZ, 11 Minuten belichtet |
In diesem Sternengewimmel muss man schon etwas länger nach seinem "Objekt der Begierde" suchen. Auch hier gelang mir ein weiteres Foto am Tag danach:
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(247)Eukrate am 18.1.25 um 23:13 UT , 7 Minuten belichtet. |
Ein ganz anderes Tempo legte Mitte Januar der Asteroid (887)Alinda vor:
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(887)Alinda am 17.1.25 um 23:30 UT, also 18.1. 0:30 MEZ, 10 Minuten belichtet |
Alinda bewegt sich so schnell am Himmel, dass die Kamera mit dem "Stacken", also dem exakten Übereinanderlegen der Bilder gar nicht nachkommen kann, bzw. die einzelnen Bilder nicht mehr exakt übereinander bekommen kann. Denn selbst innerhalb von zehn Minuten bewegt sich dieser Asteroid deutlich weiter, so das es dann auf diesem Bild so aussieht, als hätte er eine Art "Kometenschweif".
Dies liegt daran, dass (887)Alinda sich zum Zeitpunkt der Aufnahme sehr nahe an der Erde befand. Am 8. Januar betrug der Abstand nur 0,082 Astronomische Einheiten, nur 12,3 Millionen Kilometer. Dadurch erreichte Alinda eine maximale Helligkeit von 9,2mag. Ist Alinda weit von der Erde entfernt, kann die Helligkeit auf 19mag absinken und dann für meine Optik unerreichbar werden.
Da sich Alinda so schnell bewegt, konnte ich auch kein zweites Foto am 18.1. mit den gleichen Koordinaten machen wie bei Bellona oder Eukrate, Alinda wäre dann schon weit aus dem Bild heraus gewandert.
Am 18. Januar hielten sich gleich zwei Asteroiden im Sternbild Zwillinge in der Nähe des Medusanebels auf, (79) Eurynome und (675) Ludmilla:
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(79)Eurynome und (675)Ludmilla beim Medusanebel, 18.1.25, 22:30 MEZ |
Das Bild des Medusanebels wurde 80 Minuten lang belichtet. Um Asteroiden mit einer Helligkeit von um die 10mag sichtbar zu machen, reichen normalerweise 10 Minuten Belichtungszeit deutlich. In dieser Zeit bewegen sie sich meist noch nicht so schnell und der Asteroid bleibt "punktförmig". Ausnahme sind dann Asteroiden wie Alinda, die der Erde sehr nahe kommen.
Um das Bild des Medusanebels so hell hinzubekommen, waren jedoch etwas über 80 Minuten Belichtungszeit notwendig. Und dann zeigen auch schon "normale" Asteroiden eine Strichspur, wie man hier auf dem Bild bei Eurynome (10,3mag) und Ludmilla (11,2mag) schnell erkennen kann.
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