Sonntag, 19. Januar 2025

20. - 26. Januar 2025: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche nimmt der Mond weiter ab und geht immer später am Morgen auf. Die Abende eignen sich gut zur Beobachtung lichtschwacher Objekte am Himmel. Von den hellen Planeten ist die Venus weiterhin glänzender Abendstern, sie geht erst nach 21:00 Uhr im Westen unter. Saturn verabschiedet sich vom Abendhimmel, er verschwindet bereits gegen 20:30 Uhr im Horizontdunst. Mars stand letzte Woche in Opposition, ist also praktisch die ganze Nacht über zu sehen. Jupiter steht am Abend hoch im Süden und geht nach 4:30 Uhr unter. Die ISS ist bei abendlichen Überflügen bestens zu beobachten.

Am Montag, den 20. Januar, geht die Sonne um 8:20 Uhr auf und um 16:52 Uhr unter. Im Laufe der Woche verschiebt sich der Sonnenuntergang auf die Zeit nach 17:00 Uhr, jetzt merkt man schon deutlich, dass die Tage wieder länger werden. Der Mond geht heute gar nicht auf, er erscheint erst (am Dienstag) um 0:34 Uhr. In der Frühe um 1:52 Uhr endet jedoch bereits eine Sternbedeckung von 25 Vir (5,9mag). Die ISS fliegt zwischen 18:48 Uhr und 18:53 Uhr mit maximal 83° Grad Höhe sehr hoch über unseren Abendhimmel hinweg. Am Jupiter kann bis 18:40 Uhr der Schatten von Io auf der Planetenoberfläche beobachtet werden, ab 23:26 Uhr (bis 1:55 Uhr am Di) fällt dann der Schatten von Ganymed auf den Planeten.

Am Dienstag, den 21. Januar, geht der Mond um 0:34 Uhr auf. Um 6:00 Uhr in der Frühe ist er noch zu 59 Prozent beleuchtet und steht dicht bei Spica, dem hellsten Stern des Sternbilds Jungfrau. Um 21:31 Uhr erreicht er exakt das Letzte Viertel, steht dann bei uns jedoch noch unter dem Horizont. Die ISS fliegt zwischen 17:59 Uhr und 18:05 Uhr mit maximal 72° Grad Höhe hoch über unseren Abendhimmel hinweg. Gegen 19:35 Uhr ist sie noch einmal ganz kurz im Westen zu sehen. Am Abend zieht Asteroid (79)Eurynome knapp am Medusa-Nebel (SH2-274) vorbei.

Am Mittwoch, den 22. Januar, geht der Mond um 1:46 Uhr auf und ist zu 47 Prozent beleuchtet. Die ISS fliegt zwischen 18:47 Uhr und 18:52 Uhr sehr hoch über unseren Abendhimmel hinweg. Um 18h:51m:12s befindet sie sich exakt über Bad Lippspringe.

Am Donnerstag, den 23. Januar, geht der Mond um 3:00 Uhr auf und ist zu 37 Prozent beleuchtet. Gegen 5:30 Uhr bedeckt der Mond am "oberen Rand", also fast streifend, den 5,9mag hellen Stern HIP 73184 A. Die Bedeckung ist nur kurz, am besten kann wohl das Wiedererscheinen des Sterns am dunklen Mondrand um ca. 5:45 Uhr beobachtet werden. Die ISS fliegt zwischen 17:58 Uhr und 18:05 Uhr noch einmal fast genau über unsere Stadt hinweg (Höhe 87° Grad). Gegen 19:36 bis 19:38 Uhr ist sie noch einmal kurz im Westen zu sehen. Bereits in der Dämmerung um 16:33 Uhr beginnt wieder ein Schattendurchgang von Titan auf der Saturnkugel. Dieser kann bis zum Saturnuntergang um 20:46 Uhr beobachtet werden. Am Abend zieht Asteroid (79)Eurynome über den offenen Sternhaufen NGC 2395 hinweg.

Am Freitag, den 24. Januar, geht der Mond um 4:15 Uhr auf und ist zu 28 Prozent beleuchtet. Die ISS fliegt zwischen 18:47 Uhr und 18:51 Uhr mit maximal 78° Grad Höhe sehr hoch über unseren Abendhimmel hinweg. Um 19 Uhr halte ich an der Volkssternwarte Paderborn Schloß Neuhaus einen Vortrag über die Astronomischen Sternstunden 2024 und gebe auch einen Ausblick auf die Highlights in diesem Jahr 2025. Ab 22:22 Uhr (bis 0:56 Uhr am Sa) fällt der Schatten von Jupitermond Europa auf den Planeten.

Am Samstag, den 25. Januar, geht der Mond um 5:30 Uhr im Sternbild Skorpion, unweit von Antares, auf und ist zu 20 Prozent beleuchtet. Die ISS fliegt zwischen 17:58 Uhr und 18:05 Uhr noch einmal fast genau über unsere Stadt hinweg (Höhe 88° Grad). Zwischen 19:35 und 19:38 Uhr ist sie noch einmal kurz im Westen zu sehen, bevor sie oberhalb von Saturn und Venus im Erdschatten verschwindet. Um 23:55 Uhr (bis 2:07 Uhr am So) fällt der Schatten von Jupitermond Io auf den Planeten.

Am Sonntag, den 26. Januar, geht der Mond um 6:37 Uhr auf und ist nur noch zu 13 Prozent beleuchtet, dies dürfte die letzte Sichtbarkeit der schmalen Mondsichel vor dem Neumond am kommenden Mittwoch sein. Die ISS fliegt zwischen 18:46 Uhr und 18:51 Uhr mit maximal 53° Grad Höhe über unseren Abendhimmel hinweg und verschwindet kurz vor Erreichen des Orion im Erdschatten. Um 20:23 Uhr ist die ISS noch einmal kurz im Westen in der Nähe der Venus zu sehen.

Freitag, 17. Januar 2025

24. Januar 2025: Astronomische Sternstunden

 Schon zum 14. Mal halte ich an der Volkssternwarte Paderborn in Schloß Neuhaus zu Beginn des Jahres einen Vortrag unter der Überschrift:

Astronomische Sternstunden 2024

Wie immer geht es in diesem Vortrag um einen Rückblick auf die vielen Highlights in der Astronomie im Laufe des vergangenen Jahres und natürlich auch um einen Ausblick auf das Jahr 2025 wie zum Beispiel die Sonnenfinsternis am 29. März.

An spektakuläre Polarlichter und den Kometen aus dem Jahr 2024 erinnern sich sicherlich noch viele. Im Havelland gab es einen spektakulären Meteoritenfall, In den USA gab es eine tolle Totale Sonnenfinsternis, bei uns immerhin eine Mondfinsternis am frühen morgen. Besonders faszinierende Ergebnisse gab es auch wieder in der professionellen Astronomie und Raumfahrt. Die Satelliten JWST und Euclid lieferten phantastische Bilder, von denen einige im Vortrag vorgestellt und erläutert werden. Nicht nur in der Forschung zu Schwarzen Löchern gab es einige Überaschungen. Unsere Erde hatte sogar mehrere Wochen einen zweiten Mond. Doch auch wissenschaftliche Fehlprognosen und einige Pannen in der Raumfahrt werden nicht verschwiegen.

Ich werde wieder einige Bilder zeigen, die von Mitgliedern der Paderborner Sternwarte gemacht worden sind. Auch von hier konnten im vergangenen Jahr verschiedene Kometen, spektakuläre Gasnebel und viele andere Objekte beobachtet und fotografiert werden. 

Der Vortrag findet am Freitag, den 24. Januar 2025 um 19 Uhr in der Volkssternwarte Paderborn-Schloß Neuhaus statt.

Zur Webseite der Volkssternwarte Paderborn

Mittwoch, 15. Januar 2025

12./13. Januar: Sonne, Ringnebel, Gasnebel, Ferne Galaxie, Asteroid

 An diesen Tagen war es nicht nur in der Nacht klar, auch tagsüber schien stundenlang die Sonne. Viele Sonnenflecken gibt es im Moment jedoch nicht:

Die Sonne am 13.1. um 12:07 Uhr

In diesen Tagen hatte ich auch Ausschau gehalten, ob der Komet C/2024 G3 ATLAS am Morgenhimmel zu sehen war, doch da konnte ich nichts erkennen. Der Komet war viel zu dicht an der Sonne. Eine umso bessere "Show" lieferte er jedoch im LASCO3-Detektor des soho-Satelliten ab.

Hier ein kleiner Eindruck, größere und besser aufgelöste Filme findet man auf der Webseite des Soho-Observatoriums.

(c)https://soho.nascom.nasa.gov/data/realtime/gif/

Andere Objekte waren für mich am Himmel dann doch viel leichter zu erreichen:

Asteroid (39)Laetitia am 12.1., 10 Minuten belichtet

Wenn der Unterschied zwischen einem Kleinplaneten und einem Asteroiden darin besteht, dass Kleinplaneten eine sehr runde Form haben, dann muss man Laetitia eindeutig als Asteroiden bezeichnen. Zur Form von Laetitia gibt es viele Informationen in dem zugehörigen Wikipedia-Artikel.

Ein weiteres Kleinod am Himmel ist für mich NGC 2169. eine sehr kleine Sternenansammlung im Orion.

NGC 2169 am 13.1. 21:43, knapp 25 Minuten belichtet

Dieser kleine Sternhaufen wird auch wegen der speziellen Anordnung der Sterne als "37-Cluster" oder manchmal (z.B. im Vaonis-Katalog) auch als "kleine Plejaden" bezeichnet.

M 77 - am 12.1. , etwas über 1 Stunde belichtet

 M 77 ist eine weit entfernte, aber große Galaxie mit einer starken Radioquelle imSternbild Walfisch (Cetus A). Für mich ist hier besonders der ausgeprägte sehr hellen Kern und der umgreifende Ring (Arm?) auffällig. Ein interessantes Objekt, das man sicherlich mal mit höherer Vergrößerung fotografieren sollte.

NGC 1999, 12.1., 23:28 Uhr, 30 Minuten belichtet

NGC 1999 ist ein Reflexionsnebel, der auch unter dem Namen "Schlüsselloch-Nebel" bekannt ist. Das kleine "Loch" lässt sich sebst in meinem kleinen Gerät erkennen. :-)

Und zum Schluss noch zwei "Klassiker":

Ringnebel in der Leier, M 57, leider mit durchziehenden Wolken, 13.1., 18:07 Uhr (15 Minuten bel.)



 
Orionnebel, M 42, 13.1. 22:35 Uhr, 35 Minuten belichtet



12./13. Januar: offene Sternhaufen und Mond

 Nicht nur am 12., auch am 13. Januar war es am Abend klar und ich konnte die Zeit für weitere Beobachtungen nutzen. Hier ein paar Fotos:

M34 - am 12.1. um 22 Uhr (gut 20 Minuten belichtet)

Messier 34, ein Sternhaufen im Perseus, besteht aus nur rund 100 Sternen und wird daher häufig als "unauffällig" bezeichnet, doch warum soll es nicht auch "unauffällige Schönheiten" geben?

M 41 - am 12.1. gegen 23 Uhr ca. 25 Minuten belichtet

uch dieser offene Sternhaufen, Messier 41, enthält rund 100 Sterne. Durch seine auffällige Lage 4 Grad unterhalb von Siriusdem hellsten Fixstern am Nachthimmel, ist er schon seit sehr langer Zeit bekannt. Leider zogen dann Wolken oder Hochnebel durch, so dass ich nicht länger belichten konnte.

M 50 - 12.1. gegen 21:30 Uhr, eine halbe Stunde belichtet.

Messier 50, ein Haufen mit mindestens 500 Sternen im Sternbild Einhorn. Diesen Sternhaufen habe ich mmit meinem älteren ersten Vespera-Gerät aufgenommen. Die quadratischen Bilder stammen aus dem neuen Vespera Pro.

Mit meinem alten Vespera habe ich auch noch eine Aufnahmen der Plejaden gemacht. Da ich jedoch den ;osaik-Modus nicht eingeschaltet habe, passte aber Sternhaufen gar nicht komplett in das Foto:

M 45 - am 13.1. gegen 18:45 fotografiert, knapp 25 Minuten belichtet

 Die Plejaden haben mindestens 400 Sterne, vielleicht auch bis zu 1000. 

Der Mond zeigt in diesen Tagen sich als Vollmond, der zusätzlich praktisch aus "Rekordhöhen" vom Himmel strahlt, bietet es sich geradezu an, hauptsächlich "helle" Objekte wie Sternhaufen zu fotografieren.

Der Mond am 12.1. um 19:22 Uhr

Mond am 13.1. um 18:09 Uhr

Die exakte Vollmondposition wurde erst am 13.1. um 23:37 Uhr erreicht, streng genommen zeigen diee Bilder also immer noch einen "zunehmenden" Mond.

 



Sonntag, 12. Januar 2025

12. Januar 2025: Eine klare, aber auch kalte Nacht - zu Besuch im Perseus Galaxienhaufen

 Am Sonntagnachmittag klarte es endlich mal wieder richtig auf und eine lange klare Nacht begann. Dadurch soll es jedoch auch recht kalt werden, für Montagfrüh sind -10 Grad und weniger angesagt. Und es soll auch Nebel geben. Doch wann der kommt, kann niemand genau vorhersagen. Man muss einfach die Gelegenheit nutzen.

Hier schon mal ein kleines "Zwischenergebnis" des Abends, weitere Bilder stecken noch im Computer.

Ich habe heute einfach mal mein Vespera classic auf NGC 1275, die zentrale Galaxie des Perseus-Galaxienhaufens gehalten. Hier mein Bild nach einer guten Stunde Belichtungszeit:

Perseus Galaxienhaufen

Auf den ersten Blick nichts spektakuläres. Man muss schon etwas genauer hinschauen, um zu erkennen, das viele der "Sterne" doch etwas verwaschen" aussehen. Deshalb hier gleich einmal das gleiche Bild, jetzt jedoch mit den Texten von astronomy.net versehen:

Perseus Galaxienhaufen mit Bezeichnungen

Insgesamt soll der Perseus Galaxienhaufen 500 bis 1000 Galaxien umfassen. In meinem Bild sind 17 davon gekennzeichnet. Die meisten davon dürften zum Haufen gehören. IC 316 vielleicht nicht, ist dieses Objekt doch ungefähr 100 Millionen Lichtjahre näher an der Erde dran als die meisten anderen.

Die zentrale Galaxie NGC 1275 ist auch als starke Radioquelle, "Perseus A" bekannt. Und viele weitere interessante Phänomene wurden hier schon festgestellt. Es lohnt sich, den zugehörigen Wikipedia-Artikel zu lesen. Aber auch die Einträge zu anderen Galaxien enthalten vielfach besondere Einzelheiten.

13. - 19. Januar 2025: Der Himmel über Bad Lippspringe

 Diese Woche beginnt mit dem Vollmond, im Laufe der Woche zieht er sich jedoch langsam vom Abendhimmel zurück. Von den hellen Planeten ist die Venus bis gegen 21 Uhr im Südwesten zu finden, der deutlich lichtschwächere Saturn folgt der Venus in immer kleiner werdenden Abstand, Jupiter ist die ganze Nacht über bis gegen 5 Uhr morgens zu sehen und Mars erreicht in dieser Woche seine Oppositionsstellung. Die ISS ist in dieser Woche bei abendlichen Überflügen zu beobachten.

Am Montag, den 13. Januar, geht die Sonne um 8:26 Uhr auf und um 16:41 Uhr unter. Das ist am Morgen vier Minuten früher und am Abend zehn Minuten später als noch vor einer Woche, so langsam werden die hellen Tage wirklich länger. Der volle Mond geht bereits eine knappe Stunde vor Sonnenuntergang im Nordosten auf. Er steht dicht bei Pollux in den Zwillingen und auch nicht weit vom Mars entfernt. Um Mitternacht steht der Mond 65° Grad hoch am Himmel. Von 19:37 Uhr bis 21:54 Uhr fällt der Schatten von Ganymed auf die Jupiteroberfläche. Gleich drei Asteroiden stehen heute in Opposition zur Sonne: (79)Eurynome (10,2mag), (556)Phyllis (11,8mag) und (675)Ludmilla (11,1mag). Um 19:00 Uhr steht (247)Eukrate (11,6mag) in nur 1,5' Bogenminuten Abstand neben 19 Cam (6,2mag). Theoretisch könnte heute auch der Komet C/2024 G3 (ATLAS) seine größte Helligkeit erreichen, heller als die Venus. Da er jedoch nur 5° Grad von der Sonne entfernt steht, wird er bei uns praktisch nicht zu sehen sein. Die ISS könnte um 19:36 Uhr erstmalig in dieser Woche ganz kurz im Südwesten in maximal 10° Grad Höhe gefunden werden.

Am Dienstag, den 14. Januar, beträgt der Abstand von Mars und Mond morgens um 5 Uhr nur 0,5° Grad. Kleinplanet (4)Vesta (7,7mag) steht gegen 3:00 Uhr in nur 6' Bogenminuten Abstand von iota Vir(4,1mag). Am Abend geht der praktisch immer noch volle Mond um 17:04 Uhr auf, er steht im Sternbild Krebs. Um 18:48 Uhr kann die ISS kurz im Süden in maximal 17° Grad Höhe gesehen werden.

Am Mittwoch, den 15. Januar, ist der Mond bereits in das Sternbild Löwe weitergewandert, er geht um 18:26 Uhr auf. Zwischen 17:58 Uhr und 18:02 Uhr fliegt die ISS in maximal 12° Grad Höhe flach über unseren südlichen Abendhimmel hinweg.

Am Donnerstag, den 16. Januar, steht am Morgen gegen 4:00 Uhr (887)Alinda (9,5mag) in 24' Bogenminuten Abstand beim Doppelstern Castor (1,6mag) in den Zwillingen. Um 19:00 Uhr steht (364)Isara (11,7mag) mit 4,5' Bogenminuten Abstand bei 82 Gem (6,2mag). Am Abend geht der Mond um 19:45 Uhr auf, er steht dicht bei Regulus, dem hellsten Stern des Löwen. Der Mars steht heute in Opposition zur Sonne, seine Helligkeit beträgt -1,4mag. Zwischen 18:44 Uhr und 18;47 Uhr erreicht die ISS bei diesem Überflug im Süden immerhin schon eine Höhe von 33° Grad über dem Horizont.

Am Freitag, den 17. Januar, geht der Mond erst um 21 Uhr auf, er ist dann noch zu 85 Prozent beleuchtet. Um 17:56 Uhr (bis 20:27 Uhr) beginnt ein Durchgang von Mond Europa vor der Jupiterscheibe, Europas Schatten fällt von 19:46 Uhr bis 22:20 Uhr auf den Planeten. Um 19:25 Uhr steht (88)Thisbe (12,0mag) in nur 1,5' Bogenminuten Abstand zum Stern 6 Gem (6,4mag). Zwischen 17:55 Uhr und 18:00 Uhr fliegt die ISS quer über unseren südlichen Himmel bis zum Sternbild Orion und erreicht eine Höhe von maximal 24° Grad über dem Horizont. Um 19:32 Uhr kann die ISS noch ein zweites Mal kurz im Westen gesehen werden, in nur 30° Grad Höhe tritt sie jedoch schon in den Erdschatten ein.

Am Samstag, den 18. Januar, geht der Mond um 22:12 Uhr auf, er ist noch zu 77 Prozent beleuchtet. Um 21:02 Uhr (bis 23:13 Uhr) beginnt ein Durchgang von Mond Io vor der Jupiterscheibe, Ios Schatten fällt von 21:59 Uhr bis 00:11 Uhr auf den Planeten. Zwischen 18:41 Uhr und 18:45 Uhr fliegt die ISS in maximal 56° Grad Höhe von West nach Ost über unseren Himmel, nachdem sie Jupiter fast genau gekreuzt hat, tritt sie schnell in den Erdschatten ein.

Am Sonntag, den 19. Januar, schrammt um 0:40 Uhr IQ Vir (6,3mag) ganz knapp am Mond vorbei. Am Abend geht der Mond um 23:23 Uhr auf, er ist noch zu 68 Prozent beleuchtet und steht im Sternbild Jungfrau. Zwischen 17:52 Uhr und 17:58 Uhr fliegt die ISS in maximal 41° Grad Höhe über unseren Abendhimmel hinweg. Um 19:30 Uhr steigt sie noch einmal im Westen kurz bis in 38° Grad Höhe auf.

Mittwoch, 8. Januar 2025

8. Januar 2025: Mond hinter Schleierwolken

Überraschenderweise  schien heute der Mond durch die Wolken. Im Spektiv konnte ich Krater und Mare erkennen, auch wenn das ganze Bild nicht wirklich "scharf" zu bekommen war, da der Mond doch hinter dünnen Schleierwolken stand.

Mond am 8.1.25 um 17:04 Uhr

Im Süden des Mondes kann man viele Krater erkennen und - etwa in der Mitte - fast genau am Terminator ist auch der große Krater Kopernikus gut zu sehen. Gegen 18 Uhr (genau 17:56 Uhr) könnte es spannend werden. Ob die Bedeckung von 27 Ari zu sehen sein wird? Und ob man dann das "Quincunx" oberhalb von Kopernikus erkennen kann? Ich fürchte jedoch, dann haben die Wolken schon wieder kräftig zugenommen und man sieht selbst den Mond nicht mehr.

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Genauso kam es dann leider auch. Die Wolken waren so dicht, dass weder Venus noch Jupiter zu sehen waren, geschweige denn 27 Ari. Auch die Kontraste auf dem Mond wurden immer schwächer. Jetzt - um 19:45 Uhr - ist selbst der Mond nicht mehr zu sehen. Dafür wurden im Wetterbericht für heute Nacht und Morgen bis zu 15 cm Neuschnee für unsere Region angekündigt.

Dienstag, 7. Januar 2025

6. Januar 2025: Die Sonne

 Am Montag, den 6. Januar, war das Wetter am Vormittag wieder sehr warm geworden. Die Sonne schien teilweise recht freundlich vom Himmel, allerdings wehte auch ein heftiger Wind. Weiter oben im Norden an der Nordseeküste gab es sogar richtigen Sturm. Am Abend war daher nicht an Sternbeobachtung zu denken, zu schnell zogen immer wieder Wolken am Mond oder den Planeten vorbei, die dazwischen immer nur kurz aufblitzten.

Doch am Tag konnte ich zumindest kurzzeitig die Sonne beobachten und auch das nachfolgende Foto von Sonnenflecken machen:

Die Sonne am 6.1.25 um 13:39 Uhr MEZ.

Die größere Gruppe im oberen Bereich der Sonne ist auch magnetisch sehr aktiv. Sie hat eine sog. "beta-gamma-delta"-Magnetfeldkonfiguration und hat in den letzten Tagen schon mehrere X-Class Flares produziert.  Die zugehörigen Materieausbrüche (CME, Coronal Mass Ejection) waren bislang jedoch nicht besonders signifikant, so dass die Wahrscheinlichkeit für Polarlichter zur Zeit doch nur gering ist.


Sonntag, 5. Januar 2025

6. - 12. Januar 2025: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche nimmt der Mond von Tag zu Tag kräftig zu und beherrscht mit seinem hellen Leuchten den Nachthimmel. Es gibt zahlreiche Sternbedeckungen und viele interessante Phänomene auf der Mondoberfläche selbst zu beobachten. Von den großen Planeten ist die Venus weiterhin strahlender Abendstern (bis gegen 20:30 Uhr). Der Ringplanet Saturn kann noch bis gegen 21:30 Uhr im Südwesten beobachtet werden. Jupiter ist nach Mond und Venus das dritthellste Objekt am Nachthimmel, gegen 22 Uhr steht er im Süden am höchsten, er geht erst am Morgen nach 5 Uhr im Nordwesten unter. Mars steht kurz vor seiner Opposition, das heißt, er geht abends nach Sonnenuntergang im Osten auf, steht um 1:00 Uhr hoch im Süden und geht zum Sonnenaufgang im Nordwesten unter. Die ISS ist in dieser Woche nicht bei nächtlichen Überflügen zu sehen.

Am Montag, den 6. Januar, geht die Sonne um 8:30 Uhr auf und um 16:31 Uhr unter. Der helle Tag ist jetzt also wieder acht Stunden lang. Der Mond steht im Sternbild Fische, er ist gegen 19 Uhr zu 47 Prozent beleuchtet. Er geht erst nach Mitternacht unter. Von ca. 17:05 Uhr bis 19:05 Uhr lässt sich das "Lunar X" auf dem Mond gut beobachten, von 18:45 Uhr bis 20:55 Uhr der Barrow-Sonnenlichtstrahl und von 20:20 Uhr bis 22:20 Uhr das "Lunar V".  Bei Jupiter wandert bis 17:53 Uhr der Schatten von Ganymed über die Planetenoberfläche. Um 18:45 Uhr zieht Asteroid (79)Eurynome (10,3mag) in 2,5' Bogenminuten Abstand an Stern HIP37723 (6,4mag) vorüber.

Am Dienstag, den 7. Januar, erreicht der Mond, praktisch zusammen mit seinem Untergang, um 0:56 Uhr das Erste Viertel. Am Abend, gegen 19 Uhr, ist er dann bereits zu 59 Prozent beleuchtet. Um 18:34 Uhr bedeckt der Mond den 5,5mag hellen Stern Pi Piscium. Bereits um 3:53 Uhr beginnt ein Schattendurchgang von Jupitermond Europa. Um 23:00 Uhr zieht Asteroid (887)Alinda (9,4mag) in 7' Bogenminuten Abstand an Stern HIP29239 (7,3mag) vorüber. Ab 17:34 Uhr gibt es einen weiteren Schattenvorübergang von Mond Titan auf der Saturnoberfläche.

Am Mittwoch, den 8. Januar, ist der Mond am Abend in das Sternbild Widder gewechselt, er ist jetzt zu 70 Prozent beleuchtet. Um 17:56 Uhr bedeckt der Mond den Stern 27 Ari (6,2mag). Außerdem ist heute Abend auf dem Mond der große Krater Kopernikus direkt am Terminator gut zu beobachten. Direkt oberhalb von ihm kann von 17:55 Uhr bis 19:55 Uhr gut das "Mond Quincunx" beobachtet werden. Um 19:40 Uhr zieht Asteroid (556)Phyllis (12,0mag) in 3' Bogenminuten Abstand an Stern 79 Gem (6,3mag) vorüber.

Am Donnerstag, den 9. Januar, nähert sich der Mond am Abend den Plejaden im Stier, er ist zu 79 Prozent beleuchtet. Um 18:23 Uhr bedeckt der Mond den Stern 66 Ari (6,2mag) und um 22:38 Uhr den Stern 9 Tauri (6,7mag). Ab 19:25 Uhr lässt sich am Mond der "goldene Henkel" gut beobachten, der "Höhepunkt" wird nach zwei Stunden um 21:25 Uhr erreicht, zu sehen ist er jedoch noch fast die ganze Nacht.

Am Freitag, den 10. Januar, ist der Mond zu 88 Prozent beleuchtet, er geht jetzt erst nach 5 Uhr am nächsten Morgen unter. Gegen 3:00 Uhr in der Frühe erreicht er die Plejaden, um 3:05 Uhr wird der Stern Merope (23 Tau, 4,1mag) bedeckt. Die Venus erreicht heute ihre größte östliche Elongation von der Sonne (47,2° Grad). Um 23:20 Uhr steht der veränderliche Stern Algol im Helligkeitsminimum (3,4mag). Um 22:00 Uhr zieht Asteroid (511)Davida (11,3mag) in 3 Bogenminuten Abstand an NGC936 (10,1mag) vorüber.

Am Samstag, den 11. Januar, ist der Mond am Abend bereits zu 94 Prozent beleuchtet, er steht immer noch im Sternbild Stier. Um 19:50 Uhr bedeckt der Mond den Stern HIP26291 (6,3mag). Von 1:35 Uhr bis 3:47 Uhr wandert der Schatten von Jupitermond Io über die Planetenscheibe. Um 19:00 Uhr zieht Asteroid (39)Laetitia (10,9mag) in 5,5' Bogenminuten Abstand an Stern 39 Cet (5,4mag) vorüber.

Am Sonntag, den 12. Januar, ist der (fast) volle Mond, zu 98 Prozent beleuchtet, am Abend in das Sternbild Zwillinge gewechselt. Bereits um 4:15 Uhr wird der Stern 136 Tau (4,6mag) vom Mond bedeckt. Um 20:10 Uhr steht der veränderliche Stern Algol erneut im Helligkeitsminimum (3,4mag). Der Mond erreicht heute Nacht übrigens den höchsten Stand über dem Horizont seit gut 18 Jahren.  Die Mondbahn ist gegenüber der Erdbahn noch einmal zusätzlich um 5° Grad geneigt, dies führt dazu, das alle 18,6 Jahre der Mond seine Bahn besonders weit nördlich über den Himmel zieht (und so zum Beispiel die Plejaden bedeckt und nicht unter ihnen durchzieht).

Samstag, 4. Januar 2025

4. Januar 2025: Saturnbedeckung durch den Mond

 Ich hatte es gar nicht mehr für möglich gehalten, den ganzen Tag über war es bewölkt und die Vorhersage zu einer Wolkenlücke zur Saturnbedeckung verschlechterte sich fast stündlich. Doch um kurz vor 18 Uhr konnte ich draußen den Mond erkennen. Und wo der Mond war, sollte auch Saturn nicht weit sein.

Schnell mein Spektiv aufgebaut, um damit einzelne Fotos zu machen. 

Der Mond bei Saturn um 18:02 Uhr

Mond und Saturn um 18:28 Uhr, kurz vor der Bedeckung

Parallel habe ich versucht, das Ereignis mit meiner Canon RP Kamera und dem 100-400mm RF Teleobjektiv zu filmen:



Ich bin ganz überrascht, das dies auch gelungen ist. Man kann (am besten in Großansicht direkt bei YouTube), deutlich sehen, das Saturn langsam immer lichtschwächer wird. Anders als bei einer Sternbedeckung, die werden ja als punktförmige Lichtquelle bei einer Bedeckung durch den Mond von einem Moment zum nächsten "ausgeknipst". Ein Sternfreund schätze das es bei Saturn dagegen 40 Sekunden gedauert hat, bis er wirklich verschwunden war.

Um ca. 19:28 Uhr soll Saturn wieder an der hellen Seite des Mondes auftauchen. Leider stehen dann in westlicher Richtung mehrere Bäume und Sträucher auf den Nachbargrundstücken im Weg und behindern so eine freie Sicht. Auch knurrte mein Magen, so dass mir erst nach dem Abendessen ein erneutes Bild halbwegs gelang:

Mond und Saturn um 20:42 Uhr nach der Bedeckung

Der Mond hat sich da schon um einen vollen Durchmesser von Saturn entfernt. Es ist schon faszinierend auf diese Weise genau zu sehen, wie schnell der Mond sich am Himmel über uns bewegt.

Und so sah übrigens nach "wetteronline" der Himmel über uns zum Zeitpunkt der Bedeckung aus. Klarer Himmel ist etwas anderes:

Screenshot von Wetteronline

Donnerstag, 2. Januar 2025

2. Januar 2025: Mond und Venus

 Nach Sonnenuntergang gab es immer noch Wolkenlücken, so dass mir dieser Schnappschuss der schmalen Mondsichel und der Venus gelang:

Mond und Venus am 2.1.25 um 17:01 Uhr

Den Mond konnte ich dann auch noch im Spektiv fotografieren:

Mondsichel am 2.1.25 um 17:36 Uhr

Der Mond stand nur 10° Grad hoch über dem Horizont im Sternbild Steinbock, seine von der Erde aus sichtbare Oberfläche war nur zu 9 Prozent beleuchtet.

Leider sagt der Wetterbericht für den Abend und die Nacht viele weitere durchziehende Wolken und möglicherweise sogar etwas Schnee voraus. Kalt genug ist es draußen jetzt schon.

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Und so kam es leider auch. Nach der tagesschau klarte es ein wenig auf, so dass ich mit einem Foto von Messier 52 und dem Blasennebel begann:

M52 und NGC 7635

Doch leider konnte ich dieses Bild dann nur 11 Minuten belichten, das ist dann insbesondere für NGC 7635 deutlich zu wenig. Das hatte insbesondere im September 2022 schon besser geklappt.


2. Januar 2025: Ein Blick zur Sonne

Am Donnerstag, den 2. Januar 2025, war der Himmel zum ersten Mal in diesem Jahr wirklich klar. In der Silvesternacht und besonders am Abend des 1. Januar hatte es zwar Polarlicht gegeben, doch das blieb bei mir hinter den Wolken (und Regen am 1.1.) verborgen. Andere in Ostwestfalen hatten etwas mehr Glück, sie konnten teilweise durch die Wolken hindurch einen leichten roten Schimmer erkennen. Ich halte das durchaus für glaubwürdig. Das Polarlicht war teilweise sehr intensiv, es konnte sogar bis hinunter in den Süden Spaniens zum Calar Alto beobachtet werden.

Dafür wurden wir hier am Mittag des 2. Januar wenigstens durch ein paar Sonnenstrahlen entschädigt. Ich konnte die Gelegenheit wieder nutzen, um nach Sonnenfleckenaussvchau zu halten. Und davon gab es reichlich auf der Sonne:

Die Sonne am 2. Januar 2025 um 14:13 Uhr


 Und hier das gleiche Bild mit der Nummerierung der Fleckengruppen:

Sonne mit Bezeichnung der Fleckengruppen

Anfang Januar befindet sich die Erde auf ihrer elliptischen Bahn um die Sonne übrigens in Sonnennähe, Anfang Juli ist es dann umgekehrt, da ist sie am weitestens von der Sonne entfernt.

Hier noch einmal ein Bild vom 7, Juli des letzten Jahres:

Die Sonne mit Fleckengruppen vom 7. Juli 2024

Die Bilder wurden beide mit der gleichen Optik aufgenommen. Auf den ersten Blick mag es nicht auffallen, doch mit einem Zentimetermaß ausgerüstet, kann man schon erkennen, dass das Bild der Sonne von heute doch etwas größer ist als das vom Juli, weil wir jetzt eben doch etwas dichter an der Sonne dran sind.

Heute sind dies 147 104 851 Kilometer, am 7. Juli 2024 waren es 152 097 366 Kilometer, also immerhin fast fünf Millionen Kilometer mehr, was auf die Gesamtentfernung jedoch wiederum deutlich weniger als 5 Prozent ausmacht. Wie in meiner Wochenvorschau geschrieben, kommen wir am Samstag zum sonnennächsten Punkt der Erdbahn (Perihel), da sind wir also noch etwas dichter an ihr dran als heute.