Montag, 28. Juni 2021

26./27. Juni 2021: Astronomie am Wochenende

 Am Abend des Samstag, 26. Juni 2021, klarte es wunderschön auf. Für mich endlich mal eine gute Gelegenheit auszuprobieren, wie präzise meine Montierung bei längeren Belichtungszeiten tatsächlich laufen würde. Nach einer möglichst genauem Einnorden der Montierung wollte ich ein Bild der "Strudelgalaxie" M51 machen. 

Dafür habe ich meine Spiegelreflexkamera Canon 5D Mark II direkt an mein Celestorn C8 teleskop angeschlossen. Ich habe das Teleskop also als großes Tele mit 2000mm Brennweite benutzt. Zunächst habe ich mich geärgert, denn irgendwie fand ich meine Bahtinov-Maske nicht, konnte also nur über den Liveview der Kamera scharf stellen. 

M51, die "Strudelgalaxie"

 

Es gibt sicherlich viele tausend schönere Bilder von M51, ich denke jedoch, für meine Zwecke kann ich zufrieden sein. Mein Celestorn C8 Teleskop ist halt kein besonders lichtstarkes Fernrohr. Mit f/10 wird es da von vieen anderen Geräten leicht geschlagen. Das Bild ist ein Stack mit Hilfe der Software Sequator von 15 Aufnahmen a jeweils 3 Minuten sowie drei Darks. Insgesamt habe ich also 45 Minuten belichtet. Die Sterne sind schön rund geblieben, wenn auch nicht ganz scharf. Mehr wollte ich am Ende ja gar nicht wissen.

Der Hintergrund ist nicht wirklich schwarz. Das entspricht zum einen der Wirklichkeit, denn der Mond war zu dieser Zeit schon über den Horizont gestiegen. Zum anderen wollte ich aber auch nicht viel mit Photoshop nachbearbeiten.

 Apropo Mond, von dem habe ich natürlich auch ein paar Fotos gemacht. Hier ein einzelnes Bild:

 

Der abnehmende Mond am frühen Morgen des 27. Juni

Dann hat es mich an diesem Abend gereizt, mal einen Blick auf den Saturn und besonders seine Monde zu werfen. Die meisten seiner Monde sind recht lichtschwach. Wieviel würde ich tatsächlich fotografieren können? Um die lichtschwachen Monde sichtbar zu machen, wurde Saturn natürlich stark überbelichtet. Auch hier das Ergebnis:

 

Saturn mit Monden (Sterne sind nicht markiert)

Titan ist der hellste Saturnmond mit 8.5mag.  Links neben Titan ist Rhea zu erkennen, Rhea ist nur 9.89mag hell. Der Stern rechts unterhalb von Titan ist 10.3mag hell. Direkt am überbelichteten Saturnkann man gerade noch Mond Thethys erahnen, 10.4mag hell. Auf der anderen Seite von Saturn ist noch Dione, 10.5mag hell zu erkennen. Auch hier gibt es wieder einen Stern in der Nähe, laut Stellarium. Theoretisch müsste ich auch noch die Monde Encelados (11.9mag) und Mimas (13.1mag) sehen können, sie standen heute jedoch zu dicht an Saturn dran.

Am nächsten Tag war der Himmel erneut klar und so konnte ich noch einen guten Blick auf die Sonne werfen. 

Sonne mit Flecken
 

Hier waren einige Sonnenflecken zu sehen. Die beiden größeren fallen sofort auf. Sie zeigen einen schönen dunklen Kern (Umbra) und darum herum eine hellere Penumbra. Wenn man etwas genauer hinschaut,kann man unterhalb des einen Flecks zwei weitere kleine weitere Flecken erkennen. Die beiden großen Flecken gehören zur Gruppe mit der Nummer 2835, die darunter bilden eine neue Gruppe 2836. Wieviele einzelne Flecken können Sie zählen, mehr als vier? Hier noch ein etwas größerer Ausschnitt der Sonne:

Sonnenflecken 

Am Sonntagabend war der Himmel dann wieder zugezogen. Es gab jedoch kurz nach 22 Uhr noch ein etwas merkwürdiges "Abendrot" am Himmel zu sehen. hier einmal drei Bilder:

   
Abendrot

Abendrot mit Rastermuster!?


Zunächst dachte ich nur, dass sich am Himmel halt edas Abendrot hinter ein paar Wolkenstreifen zeigen würde. Doch dann entdecke ich links am Nachbarhaus dieses interessante Muster. Was könnte die Ursache sein? Das sich Wolken so anordnen halte ich für sehr unwahrscheinlich. Ich vermute eher, es handelt sich hier um eine Überlagerung von zwei Effekten. In der "waagrechten" zeigen die dunklen Streifen tatsächlich Wolkenstrukturen. Die "senkrechten" Streifen halte ich jedoch eher für "Wolkenstrshlen". Denn dort hinten ist vor einiger Zeit die Sonne untergegangen. Und wenn die Sonne am Untergehen ist, oder sich tiefstehend hinter horizontnahen Wolken befindet, kann man oftmals sog. "Wolkenstrahlen" beobachten, weil dann diese tiefstehenden Wolken an einigen Stellen Schatten auf die höheren Wolken werfen. Eine schöne Sammlung von Bildern solcher Wolken- oder Dämmerungsstrahlen findet man übrigens auf den Meteoros-Webseiten.

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