Am 10. Juni ist Neumond. Und diesmal stehen Erde, Mond und Sonne exakt auf einer Linie in einer Ebene, so dass es zu einer Sonnenfinsternis gekommt. Für einige Orte auf dieser Erde schiebt sich der Mond sogar gant exakt vor die Sonne. Da er sich zur Zeit jedoch in der Nähe seines Apogäums befindet, also in "Erdferne", erscheint er uns etwas kleiner als gewöhnlich. Das bedeutet, er kann die Sonnenscheibe nicht vollständig bedecken, es kommt also nicht zu einer totalen, sondern nur zu einer maximal ringförmigen Sonnenfinsternis.
Diese Finsterniszone liegt leider von uns weit weg, im Polarmeer, im Norden Kanadas, Grönlands und Russlands. Alles sehr entlegene Gebiete, so dass der sehr erfahrene Sonnenfinsternisbeobachter Xavier Jubier auf seiner Webseite sogar schreibt: "which may well be one of the least observed during modern times" Von mir übersetzt: "Das wird sicher eine der am wenigsten beobachteten Sonnenfinsternisse in der modernen Zeit werden." (http://xjubier.free.fr/en/site_pages/solar_eclipses/ASE_20210610_pg01.html)
Wir liegen zum Glück noch dicht genaug an der Ringförmigen Zone dran, so dass es bei uns zu einer teilweisen, einer partiellen Verfinsterung der Sonnenscheibe durch den Mond kommt. Bei uns werden maximal 14,4 Prozent der Sonnenoberfläche bedeckt. Das ist sehr wenig, insbesondere im Vergleich zur letzten bei uns sichtbaren Sonnenfinsternis vom 10. März 2015, also vor über 6 Jahren.
Wer diese Sonnenfinsternis beobachten möchte, muss jedoch unbedingt lebenswichtige Schutzmaßnahmen beachten. Um in die Sonne zu schauen ist unbedingt eine Sofi-Schutzbrille zu benutzen. Und dies gilt natürlich auch für Fotokameras und erst Recht für die Beobachtung mit Ferngläsern oder Fernrohren, die ebenfall spezielle Sonnenfilterfolien brauchen. Die Optiken bündeln ja nicht nur das Sonnenlicht, sondern fokussieren ja auch die geballte Wärmeenergie der Sonne in ihrem Brennpunkte, so dass bei ungeschützen Blick sofort die Augen verbrennen und wir augenblicklich erblinden würden.
Bei uns beginnt die Sonnenfinsternis um 11:26 Uhr, wenn der Mond beginnt, sich langsam vor die Sonne zu schieben. Um 12:28 Uhr wird die maximale Verfinsterung erreicht und um 13:34 Uhr ist die Finsternis beendet, da steht der Mond aus unserer Perspektive nicht mehr vor der Sonne. Hier eine grafische Darstellung, die ich der Webseite von heavens-above entnommen habe:
Bilder aus (c)heavens-above.com |
Ich bin mal gespannt, ob es - trotz oder gerade wegen der Spekulation von Xavier Jubier - aus der Zone der Ringförmigkeit Internetübertragungen oder später zumindest Bilder geben wird.
Es sind einige Übertragungen im Internet angekündigt:
Die Walter-Hohmann-Sternwarte will von der Außenstelle Duisburg aus einen Livestream zeigen: https://www.youtube.com/watch?v=LZ6mG42W7_o
Die Gesellschaft der Planetarien in Deutschland zeiogt über die Stiftung Planetarium Berlin ab 11:15 Uhr einen Livestream "mit Bildern aus aller Welt". An diesem Stream ist auch das Planetarium in Münster beteiligt: https://www.youtube.com/watch?v=NIQLVzygwt0
Der YouTube-Kanal "CosmoSapiens" verspricht ab 9:00 Uhr einen Livestream "We will show live feed along the path of the eclipse in Canada.": https://www.youtube.com/watch?v=cJ9fDbx7QkM
Auf der Webseite "timeanddate" wird es ebenfalls einen ausführlichen (englischsprachigen) Livestream geben: https://www.youtube.com/watch?v=7S6dhT1voAo
Auch das "Virtual Telescope"-Projekt plant einen Livestream: https://www.virtualtelescope.eu/webtv/
Hoffentlich spielt das Wetter mit, so dass wir diese Sonnenfinsternis wirklich genießen können.
Heute (am Freitag, den 4. Juni) zeigt die Sonne in der Frühe im Fernrohr an zwei Stellen Flecken auf ihrer Oberfläche. Wenn solche Flecken auch am Sonnenfinsternistag zu sehen sind, lassen sie sich gut nutzen, um die Aufnahmeoptik für die Sonnenfinsternis exakt zu fokussieren:
Sonne mit zwei Fleckengruppen am 4. Juni 2021 |
Nett durch die verschiedenen Live Stresms konnte man gut die Unterschiede on der Verfinsterung erkennen..
AntwortenLöschenNett durch die verschiedenen Livedzreams sieht man gut die Unterschiede bei der Verfinsterung
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