Montag, 14. Juni 2021

13. - 16. Juni 2021: Der Mond am Abend und etwas zur Libration.

 Im Fernsehen läuft die Fußballeuropameisterschaft - draußen leuchtet der Mond über Europa:

Der Mond am 14. Juni 2021

Der Blick durchs Fernrohr zeigt eine zerklüftete, gebirgige Oberfläche voller Krater und ausgedehnter flacherer Ebenen, die von den ersten Entdeckern als "Mare" benannt wurden.

Schon am Tag vorher, am 13. Juni, konnte ich ein Foto des Mondes machen. Da war die Sichel noch schmaler. Allerdings stand der Mond auch tiefer am Horizont - und durch das Wabern deraufgewärmten  Luftschichten am Abend ist dieses Bild nicht so schön scharf geworden:

Die Mondsichel vom 13. Juni 2021

 Im oberen Teil des Mondes kann man erkennen, das der beleuchtete Teil am 13. Juni so gerade die große rundliche Fläche des "Mare Crisium" umfasst. Im Vergleich lässt sich gerade an dieser Stelle sehr gut erkennen, wie der Mond von einem Tag zum anderen zugenommen hat.

Vergleicht man diese Mondfotos mit anderen, früheren Aufnahmen, so sieht man, dass das "Mare Crisium" sich zur Zeit dicht am Rand des Mondes befindet. Vergleichen Sie mal mit diesem Bild vom 11. April 2016:

Mond vom 11. April 2016, das "Mare Crisium" steht weit ab vom Mondrand.

Hier befindet sich das Mare Crisium weit ab vom Mondrand, der Mond zeigt uns also nicht immer exakt das gleiche Gesicht, sondern er "wackelt" schon noch etwas hin und her auf seiner Bahn um die Erde. Diese Schwankungen werden "Libtration" genannt. Zur Zeit zeigt er eine ausgeprägte Libration in Länge und zeigt uns bevorzugt seine östliche Seite (die allerdings im Dunklen liegt, er dreht sich also quasi von uns weg. In Jahrbüchern wird die Libration dann mit negativem Vorzeichen angegeben , heute -6.6). Auf dem Foto von April 2016 war die Libration genau in die andere Richtig ausgeprägt, wir konnten also eher auch Teile des Mondes sehen, die uns sonst nicht so zugänglich sind (positive Libration +7.7). Zusammengerechnet zeigt uns der Mond dadurch nicht nur 50 Prozent seiner Oberfläche, sondern ungefähr 59 Prozent.

(Achtung: bei der Definition der Himmelsrichtungen auf dem Mond habe ich die "irdische" Betrachtungsweise gewählt, für uns auf der Nordhalbkugel ist dann "links"="Osten", dort wo der Mond aufgeht und "rechts"="Westen". )

***********************  Ergänzung vom 15. Juni *******************

Die Schönwetterphase macht es möglich, auch heute wieder ein Bild des Mondes zu zeigen. Der Himmel war nicht ganz klar, hohe Cirren dämpften doch ein wenig die Sicht:

Der Mond am 15. Juni nach 23 Uhr Uhr am Abendhimmel

Die ausgeprägte Libration wird am Morgen des 17. Juni den größten Wert erreichen. Dies wird jedoch selbst fotografisch im Vergleich zu diesem Bild nicht mehr viel ausmachen. Gleichzeitig haben wir zur zeit auch eine ausgeprägte Libration in Breite, so das man auf den Südpol des Mondes schauen kann. 

*******************************  Ergänzung 16. Juli 2021  ***************************

Der ;Mond am 16. Juni 2021 um 22:01 Uhr:

Mond am Mittwochabend um 22 Uhr.




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