Sonntag, 28. Februar 2010

28. Februar - Astronomie im Radio

Heute gab es im Radio einen Beitrag über das Thema Amateurastronomie. Unter dem Titel "Sie lieben die Nacht, den Mond und die Sterne" wurde im Deutschlandfunk über das "himmlische Treiben der Amateurastronomen" berichtet. Eine Beschreibung des Inhalts gibt es auf der Website: http://www.dradio.de/dlf/programmtipp/wib/1128202/

Man kann sich die Sendung auch noch nachträglich von dieser Seite als mp3-Datei herunterladen und in aller Ruhe anhören.

Freitag, 26. Februar 2010

Vortrag zum Mond und Mondbilder aus dem Februar 2010

Am 1. März gibt es um 19:30 Uhr zum Thema "Der Mond - unser kosmischer Nachbar" auch einen Vortrag an der Sternwarte in Paderborn, gehalten von Sigrid Haak und Ulrike Neumann. Im Ankündigungstext heisst es:

Schon immer hat der Mond die Menschen fasziniert, sein Wechsel der Phasen und auch die tägliche Wanderung am Himmel regten ihre Phantasie an. Lange blieb die wahre Natur des Mondes allerdings unbekannt. Erst Galilei richtete ein Fernrohr auf ihn und war damit in der Lage, eine sehr grobe Karte unseres Trabanten zu erstellen.
Je weiter sich die Technik entwickelte, desto genauer wurden auch die Kenntnisse über unseren Mond. Heute ist man in der Lage, die Entstehung des Mondes, seinen Aufbau und auch seine weitere Entwicklung sehr präzise zu beschreiben. Die Referentinnen geben in ihrem Vortrag einen Überblick über die Entstehung und Chronologie des Mondes. Seine Landschaften sind ebenso Thema, wie die Geschichte der Mondforschung, die mit der Landung der Apollo-Astronauten im Jahre 1969 ihren Höhepunkt fand.

Sehen wir uns dort? 
 
In den vergangenen Wochen war es meistens bewölkt, aber manchmal gab es doch die eine oder andere Wolkenlücke. Da konnte ich einige Bilder vom Mond machen. Sterne kamen leider nur ganz sporadisch zum Vorschein. Deutlich ist zu sehen, wie der Mond jeden Tag etwas größer wird.

Hier das erste Bild vom Dienstag, den 16. Februar. Noch ist die Sichel sehr schmal. Außerdem steht der Mond tief am Horizont, die Luftunruhe lässt ein scharfes Bild gar nicht zu:


Am Donnerstag, den 18. Februar ist der Mond schon deutlich fülliger und lässt sich höher über dem Horizont auch besser fotografieren:

 
Am Samstag, den 20. Februar ist er noch ein Stück voller geworden:



Und einen Tag später, am Sonntag den 21. erreicht er dann das erste Viertel:



In den letzten Tagen war leider kein neues Mondbild mehr möglich.

Dienstag, 23. Februar 2010

23. Februar - Geostationäre Satelliten beobachten?

Dem berühmten Astronomiekalender "calsky" (http://www.calsky.de) habe ich diesen Hinweis auf die mögliche Sichtbarkeit von geostationären Satelliten entnommen:

"Jeweils während einigen Wochen um den Frühlings- und Herbstbeginn verschwinden geostationäre Satelliten für einige Minuten im Erdschatten (Finsternis-Saison). Früher waren diese Finsternisereignisse ein Problem für die Satellitenbetreiber, da die Energiequelle für die Solarzellen verdeckt war und somit die Übertragung von TV-Signalen oder Wetterbilder nicht möglich war. Heute dürften diese Zeiten mit Batterien überbrückt werden.
Für den Stern- und Satellitenfreund eröffnen sich während der Finsternis-Saison aber neue Beobachtungsmöglichkeiten: Die geostationären Satelliten verschwinden im Laufe von rund zwei Minuten (partielle Phase der Finsternis) vollständig und tauchen später wieder auf...."

Mehr zu diesem Thema mit genauen Hinweisen und Fotos unter: http://www.calsky.com/?geosat=&

Die Wettervorhersagen sind ja nicht besonders aufmunternd, aber vielleicht können wir dies Experiment mal wirklich ausprobieren.

***********  Nachtrag vom 4. März:

Mir selbst ist eine Aufnahme, nicht zuletzt wegen des Wetters in diesen Tagen nicht gelungen, aber schaut mal hier: http://www.balkonsternwarte.de/Satelliten/Geosat02032010.html, es funktioniert also tatsächlich!

Montag, 22. Februar 2010

22.-28. Februar - der Sternenhimmel in dieser Woche

Mit Glück ist vielleicht am frühen Abend im Westen nach Sonnenuntergang schon die Venus zu sehen. Ihr Untergang ist gegen 18:45 Uhr diese Woche. Der Mars wird jeden Abend zu beobachten sein, gegen 22:30 Uhr erreicht er seinen höchsten Stand im Süden, Untergang ist nach 6 Uhr morgends. Saturn geht schon bald nach 20 Uhr auf, interessant für Fernrohrbesitzer kann es sein, den Umlauf seiner Monde zu beobachten. Der Mond geht jedoch auf den Vollmond zu, so dass er schwächere Sterne, Sternhaufen und Nebel in dieser Woche abends gut überstrahlen wird.

Am Montag, den 22. Februar erreicht der Mond um 1:42 Uhr sein erstes Viertel. Eine Stunde später geht er dann unter. Und man könnte in der zweiten Nachthälfte auch noch ein paar Stunden "deep-sky" Beobachtung machen. Doch wer kann sich das leisten? Wer muss nicht am Morgen zur Arbeit aufstehen?

Am frühen Morgen um 5:45 Uhr geht der Mars nur 12 Bogenminuten (1/3 Monddurchmesser) am Stern Lambda des Krebs vorbei, dieser Stern ist mit 5,9mag jedoch recht lichtschwach und nur bei klarem dunklen Himmel mit dem bloßen Auge zu sehen.

Etwas später, um 5:59 Uhr kommt es zum letzten Mal in dieser Sichtbarkeitsperiode zu einer Beobachtungsmöglichkeit der ISS. Sie taucht nicht weit vom Stern Spica in der Jungfrau aus dem Erdschatten auf und fliegt dann durch den Skorpion nach Osten der Sonne entgegen.

Um 18:20 Uhr kann in 63° Höhe im Nordnordosten ein Iridiumflare mit -2mag beobachtet werden.

Am Dienstag, den 23. Februar kommt es in der ersten Nachthälfte gegen 1:21 Uhr zur Bedeckung des Sterns 98 Tauri (5,6 mag) durch den Mond. Nach zwei Uhr stehen übrigens die drei Saturnmonde Rhea, Thetys und Dione alle in östlicher Elongation, also links von Mutterplaneten.

Heute Abend kommt es um 18:14 Uhr und um 19:04 Uhr zu zwei Iridiumflares. Der erste erreicht jedoch nur 0mag Helligkeit und dürfte damit am noch hellen Himmel nicht einfach zu sehen sein, Position: 65° Höhe, 25°NNO, der zweite ist mit -4mag schon recht hell, Position 51° Höhe, 160°SSO.

Laut interstellarum Newsletter wird heute auch der "Mirastern" U Orionis mit 6mag sein Maximum erreichen. Mehr Informationen mit genauer Auffindekarte zum Beispiel dazu gibt es in dem Newsletter: http://www.oculum.de/newsletter/astro/100/00/4/104.ha3mw.asp

Mittwoch, 24. Februar kommt es Abends zu zwei Sternbedeckungen durch den Mond. Gegen 18:44 wird der schwache (7,0mag) Stern SAO78771 bedeckt, gegen 23:05 Uhr der noch schwächere (7,5mag) Stern SAO 78912. Um dies zu beobachten wird man wohl ein gutes Fernglas oder gar ein kleines Teleskop brauchen.

Am Donnerstag, den 25. Februar kommt es abends um 20:52 Uhr zu einer Sternbedeckung durch den Mond: 85 Geminorum ist 5,8mag hell. Kurz nach Mitternacht folgt eine weitere Sternbedeckung um 00:07 Uhr (SAO 97463 mit 6,9mag).

Am Freitag, den 26. Februar wird um 18:19 Uhr der Stern 54 Cancri (6,3mag) durch den Mond bedeckt. Morgends in der Frühe gibt es um 5:40 Uhr mit -6mag einen sehr hellen Iridiumflare im Süden (189°) in 43° Höhe.

Am Samstag, den 27. Februar hat der Mond um 22:40 Uhr "Erdnähe" erreicht, seine Entfernung beträgt dann "nur" 56,1 Erdradien. Er steht heute im Sternbild Löwe. Kurz nach Mitternacht um 0:18Uhr, also eigentlich schon am 28.2. bedeckt der Mond den Stern pi Leo mit 4,8mag.

Zum Ende des Monats, am Sonntag, den 28. Februar ist Vollmond, exakt um 17:38 Uhr. der Mond steht dann im Sternbild Sextant. Zu dieser Zeit ist er bei uns jedoch noch nicht aufgegangen, das erfolgt erst etwas später, um 18:13 Uhr. Etwas später, um 18:44 Uhr gibt es ziemlich genau im Süden (174°) in 52° Höhe einen -5mag hellen Iridiumflare.

An diesem Tag um 11:44 Uhr erreicht Jupiter seine Konjunktion mit der Sonne, steht also mit ihr zusammen am Taghimmel und bleibt unbeobachtbar.

Sonntag, 21. Februar 2010

21. Februar - Mond bedeckt Plejaden

Leider spielt das Wetter heute Aend nicht so richtig mit. Es ist einfach zu bewölkt. Nicht so doll, Fotos vom Mond sind mir schon gelungen, aber die Plejadensterne kommen gar nicht durch die Wolken durch. Mit etwas Glück ist immer mal ieder der eien oder andere zu sehen, aber zum Fotografieren reicht es leider überhaupt nicht.

Ein gutes Foto wrd ohnehin eine echte Kunst sein. Denn der halbe Mond überstrahlt natürlich alles um sich herum, besonders auch die schwachen Plejadensterne. Mit einem Fernglas und etwas Geduld und Ausdauer kann man dieses Ereignis jedoch durchaus noch beobachten.

Donnerstag, 18. Februar 2010

18. Februar - DAWN auf dem Weg zu Vesta

Draußen regnet es, also ist heute mal wieder "Internet-Astronomie" angesagt.

Die enge Begegnung zwischen Vesta und den Sternen im Löwen ist heute Thema des "APOD", des "astronomy picture of the day". APOD veröffentlicht ebenfalls zwei Bilder, die sehr schön die Bewegung des Kleinplaneten zeigen. Hier der Link zum Bild:
Original-APOD in englisch: http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap100218.html
APOD in deutscher Übersetzung: http://www.starobserver.org/ap100218.html

Außerdem ist zur Zeit eine Satellit auf dem Weg zu Vesta, um den Kleinplaneten genauer zu erkunden. Ankunft wird im Herbst 2011 sein. Hier der Link zur Webseite der NASA (engl.): http://dawn.jpl.nasa.gov/index.asp, und hier noch zwei weitere Links mit ausführlichen Informationen in deutscher Sprache:
http://lexikon.astronomie.info/planetoiden/dawn/index.html
http://www.bernd-leitenberger.de/dawn.shtml

Mittwoch, 17. Februar 2010

17. Februar: noch einmal Vesta Photoprojekt?

Heute sollten wir noch ein Foto zu unseren Projekt hinzufügen. Schließlich wollen wir ja richtige "Bewegung" dokumentieren. Ob heute das Wetter noch einmal so gut mitspielt wie gestern? Noch ist der Himmel hier klar, aber für heute Abend wird neuer Niederschlag vorher gesagt, hoffentlich irren die Meterologen.

*****  Ergänzung 21:30 Uhr:

Nee, die Meterologen haben sich leider nicht geirrt. Es ist tatsächlich bedeckt und regnerisch...........

Es bleibt die Erinnerung an gestern, die kann uns niemand mehr nehmen!

Dienstag, 16. Februar 2010

16. Februar: Höhepunkt des Vesta-Projekts

Heute ist ein kleiner Höhepunkt unseres Vesta-Photoprojekts, heute steht der Planetoid genau zwischen gamma Leonis und 40 Leonis, etwas dichter wohl bei 40 Leo, der mit 5mag deutlich heller als Vesta sein sollte.

Um Mitternacht beträgt der Abstand von Vesta zu 40 Leo nur 9 Bogenminuten. Ob das unser Fotoobjektiv noch trennen kann? Vielleicht sollten wir doch etwas zoomen oder ein Teleobjektiv verwenden.

Außerdem begegnen sich am frühen Abendhimmel heute Jupiter und Venus ganz nah. Der Abstand beträgt nur 35' Bogenminuten, also etwa ein halbes Grad, eine Vollmondbreite.  Sonnenuntergang ist um 17:40 Uhr. Jupiter und Venus gehen kurz vor 18:30 Uhr unter. Viel Zeit bleibt für dieses Ereignis nicht - und man braucht eine klare Sicht zum Südwesthorizont. Ohne Fernglas wird da - trotz der Helligkeit der Venus - kaum etwas zu machen sein.

Bitte, bitte! Ihr müsst heute alle Eure Teller leer essen, es muss einfach endlich wieder schönes Wetter, also klaren Himmel geben!

***************  Ergänzung 7:35 Uhr

Es sieht so aus, als ob heute die Sonne scheinen könnte. Draußen ist es kalt, aber der Himmel scheint nicht mehr volständig bedeckt zu sein. Und wenn die Sonne den Dunst wegpustet....?

Heute morgen entdeckte ich den folgenden sehr interessanten Artikel zum Thema "Artenvielfalt im Weltraum":
http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/309948.html
Von "Leben" will ich nach dieser Untersuchung eines alten Meteoriten nicht gleich sprechen, aber trotzdem sind das phantastische Nachrichten. Wenn ein kleiner Klumpen Weltall gleich Millionen verschiedene organische Verbindungen enthalten kann, wie sieht es dann erst im großen Kosmos aus?


**************  Ergänzung 23:10 Uhr und später

Die Begegnung von Jupiter und Venus war im Dunst leider doch nicht auszumachen. Aber dafür:


Juchuh!! Es hat mit Vesta geklappt! Es fehlen natürlich die Vergleichsfotos zu den vergangenen Tagen, aber am Himmel ist der Kleinplanet doch sehr schnell.  Hier zwei Fotos,das erste entstand um 19:34 Uhr, das zweite um 21:14 Uhr. Der helle "Fleck" im oberen Bildbereich ist gamma Leonis, der leicht bläulich schimmernde untere "Fleck" ist der Stern 40 Leonis.  Und dazwischen natürlich Vesta.


Hier noch ein Gesamtbild vom Löwen. Ziemlich genau in der Mitte kann man diese "Dreierkonstellation" auch erkennen. Wenn nicht, dann hilft vielleicht ein Klick auf das Bild, es wird dann noch größer geöffnet. Dieses Foto entstand mit einer Canon 350D bei f=22mm, 30 Sekunden Belichtung, ISO1600. 


Darüberhinaus konnte ich am Abend natürlich auch noch etliche andere Objekte des Himmels bewundern. Mars, Praesepe, Orion mit M42, später auch noch Saturn. Die Durchsicht war recht gut. Der viele Schnee führt natürlich dazu, dass es insgesamt relativ hell ist, jede Straßenlaterne wird vielfach reflektiert. Die Grenzhelligkeit lag in unser Wohnsiedlung bei ca. 4.3 mag, die Deichselsterne des kleinen Wagen waren so gerade eben für mich noch zu erkennen.

Montag, 15. Februar 2010

15. Februar: Fortsetzung Vesta Projekt

Heute ist der zweite Tag unseres Vesta Photoprojekts. Wieder werden wir gamma Leonis anpeilen und hoffentlich bei gleich dunklem Himmel wie gestern mit gleichen Einstellungen wieder ein Photo machen.
Jetzt wird es spannend. Wenn wir das Bild von heute mit dem von gestern vergleichen, werden wir hoffentlich eine 99% Übereinstimmung auf beiden Bildern erkennen können. An einer Stelle sollte das Bild jedoch nicht ganz passen. Ein kleiner Sternenpunkt sollte heute etwas dichter an gamma leonis zu finden sein.  Und wenn das wirklich der Fall ist, dann dürfen wir jubeln! Dies ist dann kein Bildfehler, sondern wir haben tatsächlich Vesta fotografiert und eindeutig identifiziert! Aber zur Sicherheit setzen wir unser Projekt in den nächsten Tagen weiter fort.

Im Newsletter der Zeitschrift "interstellarum" wurde eine Sternkarte veröffentlicht, welche die Bahn von Vesta heute und in den kommenden zwei Nächten zeigt:



In der Abenddämmerung vor 18 Uhr kann man heute auch nach einer ganz schmalen Mondsichel Ausschau halten.  38 Stunden nach Neumond hat sich der Mond noch nicht sehr entwickelt. Dafür lässt aber wahrscheinlich das "Erdlicht", also von der Erde reflektiertes Sonnenlicht auch den weitaus größeren dunklen Teil des Mondes nicht ganz dunkel werden. Bei klarer Sicht zum Horizont bestimmt ein schöner Anblick!

**************************  Nachtrag 15:45 Uhr:

Bin gerade vom Kurzbesuch in Schleswig-Holstein zurück. Unterwegs schien, besonders in Südniedersachsen, die Sonne. Doch hier ist der Himmel dicht bedeckt. Ich fürchte, diesem eigentlich ja schönen Fotoprojekt ist das Glück nicht hold.

15.-21. Februar - Der Sternenhimmel über Bad Lippspringe

Ob es möglich sein wird, in dieser Woche einen Blick zum Sternenhimmel zu werfen? In der letzten war es ja leider nur bewölkt. All meine Beobachtungstipps waren "für die Katz", wie man so schön sagt. Naja, es kann nur besser werden. Daher auch für diese Woche ein paar Beobachtungshinweise.

Auf das Fotoprojekt "Vesta" habe ich ja schon im Posting von gestern hingewiesen.

Von den Planeten ist Mars wieder die ganze Nacht, Saturn etwa ab 21:30 Uhr zu beobachten.

Am Montag, den 15.2. sollte man schon mal nch einer ganz schmalen Mondsichel Ausschau halten. Sonnenuntergang ist um 17:38 Uhr, Monduntergang fast zwei Stunden später um 19:28 Uhr. Die Mondsichel ist jedoch nur zu 2% beleutet. Es wird nicht einfach sein, sie zu entdecken.

Um ca. 6:30 findet wieder ein sehr hoher (82°) ISS Überflug statt. 

Am Dienstag, den 16.2. findet der Monduntergang um 20:37 Uhr statt. Heute sind bereits 6% des Mondes durch die Sonne beleuchtet, da sollte es schon einfacher sein, die schmale Sichel zu finden. Nur 6% beleuchtet? Wer genau schaut, zur Not ein Fernglas zur Hilfe nehmen, kann aber auch die anderen 94% des Mondes erkennen. Dunkel zwar, aber doch deutlich unterschieden vom Himmelshintergrund. Dieser Teil des Mondes wird durch das "Erdlicht" ein wenig aufgehellt, das ist von der Erde zum Mond hin reflektiertes Sonnenlicht. Diesen Effekt können wir noch bis zum 21. Februar sehen!

Heute steht Vesta am engsten zwischen gamma und 40 Leonis. Ob unser Fotoprojekt wohl etwas wird?

Beobachtbare ISS-Überflüge gibt es heute um 5:20 Uhr und 6:54 Uhr.

Außerdem begegnen sich am frühen Abendhimmel heute Jupiter und Venus ganz nah. Der Abstand beträgt nur 35' Bogenminuten, also etwa ein halbes Grad, eine Vollmondbreite.  Sonnenuntergang ist um 17:40 Uhr. Jupiter und Venus gehen kurz vor 18:30 Uhr unter. Viel Zeit bleibt für dieses Ereignis nicht - und man braucht eine klare Sicht zum Südwesthorizont. Ohne Fernglas wird da - trotz der Helligkeit der Venus - kaum etwas zu machen sein.

Nach dem Monduntergang ist vielleicht ja auch noch etwas "deep-sky"-Beobachtung möglich.

Am Mittwoch, den 17.2. kommt es um 20:39 Uhr zu einer Sternbedeckung durch den Mond. Das Sternlein ist mit 6,75mag jedoch recht lichtschwach und der Mond dann auch schon sehr horizontnah. Wahrscheinlich wird man dadurch nicht mehr viel davon in unseren Breiten sehen können.

Die ISS wird gut um 5:42 Uhr in 83° Höhe zu sehen sein. Beim nächsten Überflug, eineinhalb Stunden später wird es schon zu hell sein.

Am Donnerstag, den 18.2. zeigt der Mond wieder einmal seine maximale Libration in der Breite, der Südpol ist sichtbar.

Ein gut sichtbarer ISS Überflüge findet um 6:04 Uhr statt. Einzelheiten dazu wie immer unter http://www.heavens-above.com/

Für Freitag, den 19.2. verzeichnen die Jahrbücher keine besonderen Ereignisse. Naja, dann sollten wir die zeit für einen kleinen Mondspaziergang nutzen. Er geht erst kurz nach Mitternacht unter, nutzen wir also die Zeit, einmal zwischen den vielen Kratern herumzuturnen.

Heute kommt die ISS um 6:35 Uhr vorübergeflogen.



Am Samstag, den 20. Februar zeigt der Mond maximale Libration in der Länge, das Mare Crisium ist sehr randnah.

Am Sonntag, den 21. Februar steht der halbe Mond knapp südlich des Sternhaufens der Plejaden. Die südlicheren Sterne dieses Haufens werden zum Teil bedeckt. Ab 20 Uhr sollte man sich dieses Ereignis nicht entgehen lassen. In dieser Nacht erreicht der Mond sein "erstes Viertel".

Sonntag, 14. Februar 2010

14. Februar: Fotoprojekt Vesta und Iridium-Flare

Heute kann - wenn das Wetter mitspielt - ein besonders spannendes Fotoprojekt starten. Wir wollen die Bewegung eines kleinen Planetoiden am Sternenhimmel deutlich machen. Der Planetoid Vesta wandert in den nächste Tagen sehr dicht am Stern gamma Leonis vorbei. Zusätzlich erreicht Vesta am 18.2. ihre Oppositionsstellung, ist dann mit 6,2 mag also am hellsten Punkt ihrer diesjährigen Sichtbarkeitsperiode.
Heute machen wir sozusagen das "Startphoto".

Wichtig ist eigentlich nur, das wir gamma Leonis in unserem Fotoapparat zentral und scharf einstellen. Dann belichten wir bei möglichst hoher Empfindlichkeit einige Sekunden, z.B. bei 1600 ASA ca. 10 Sekunden. Je nach verwendeter Kamera oder Objektiv werden wir dann mehr oder weniger lange Sterne oder Sternspuren aufgezeichnet haben. Die hellste davon, in der Mitte unseres Bildes ist die von gamma Leonis, wenn wir denn richtig gezielt haben. Drum herum werden wir noch ein paar weitere Sternspuren finden, doch dazu mehr in den kommenden Tagen.

Fernrohrbesitzer sollten heute Abend mal einen Blick auf den Planeten Saturn und seine Monde werfen.  Saturnmond Dione steht heute nach dem Aufgang des Planeten ganz östlich und Titan ganz westlich.

Um 19:42 Uhr gibt es ein ganz besonders helels Himmelsereignis zu bestaunen. Im Südosten in ca. 45° Höhe am Himmel kann man einen "Stern" plötzlich hell aufleuchten und dann wieder "verglühen" sehen. So ähnlich wie eine langsame Sternschnuppe. In Wahrheit handelt es sich um einen -8mag hellen Iridium-Flare., also eine Reflektion des Sonnenlichts an seinen Solarpaddeln. Und Bad Lippspringe liegt genau im Zentrum dieser Reflektion!


****************  Nachtrag 22:47 Uhr ***********************

Bin heute unterwegs in Schleswig-Holstein, aber leider ist es hier wie immer: total bedeckt .....

Mittwoch, 10. Februar 2010

10. Februar - Freud und Leid

Heute will ich nicht übers Wetter klagen, nein ich will es nicht, nicht über das Wetter hier bei uns, egal wieviel Schnee noch kommt, wie eisig und frostig der Wind pfeift, wielange wir noch auf den Frühling warten müssen... nein, ich klage jetzt mal über das Wetter in Florida! Dort musste heute der bereits einmal verschobene Start des SDO-Satelliten (siehe meine Wochenvorschau) wegen zu starken Windes verschoben werden. Neuer Starttermin ist jetzt morgen, der 11. Februar um 16:23 MEZ.

Doch es gibt auch gute, interessante, aufregende Nachrichten im Internet. Die Cassini-Sonde konnte jetzt phantastische Bilder vom Tanz der Saturnmonde liefern, welche heute von der NASA veröffentlicht wurden: Der (kleinere) Mond Enceladus ging genau vor dem größeren Mond Rhea vorüber. Detaillierte Informationen dazu findet man (in englisch) auf der Seite: http://ciclops.org/view/5978/Enceladus_Meets_Rhea

Die Aufnahmen auf dem dort gezeigten Foto liegen nur jeweils eine gute Minute auseinander. Zum Zeitpunkt der Fotos war Enceladus rund 2,3 und Rhea rund 2,7 Millionen Kilometer von Cassini entfernt. Zum Vergleich: unser Mond ist von der Erde ca. 384 000 km entfernt. Ist es nicht phantastisch, dass wir heute unsere Satellite so steuern können, dass sie genau im richtigen Moment in die richtige Richtung schauen, um diese "Begegnung" in 2 oder 3 Millionen Kilometern zu fotografieren?

Montag, 8. Februar 2010

8. Februar - Endeavour ist gestartet!

Das Shuttle ist heute Vormittag pünktlich gestartet.

"What a beautiful launch we had this morning... the orbiter performed extremely well," said Bill Gerstenmaier, associate administrator for Space Operations, during the STS-130 postlaunch news conference. "This is a great start to a very complicated mission." heisst es auf der NASA Website. ("Was für ein schöner Sart heute Morgen ... das Shuttle funktioniert einwandfrei", sagte Bill Gerstenmaier, zuständiger Verantwortlicher für Weltraummissionen, auf der Pressekonferenz nach dem Start. "Dies ist ein großartiger Anfang für eine sehr anspruchsvolle Mission.")

Hier noch ein Bild:


Weitere aktuelle Informtionen auf der NASA Webseite: http://www1.nasa.gov/mission_pages/shuttle/main/index.html

8.-14. Februar - Der Sternenhimmel über uns

Auch diese Woche bietet uns wieder so einiges. Der Mond hatte am Samstag, den 6. sein letztes Viertel, morgens wird die Sichel jetzt immer schmaler. Die Nächte sind also weitestgehend "mondfrei". Von den Planeten kann man Mars die ganze Nacht beobachten, Saturn ab etwa 22 Uhr und am frühen Abend noch ein wenig den Jupiter sowie vielleicht schon die Venus, doch dazu in späteren Wochen mehr.

Die Überflüge der ISS lassen sich diese Woche jeweils am frühen Morgen gut beobachten, wenn denn der Himmel klar ist. Doch Vorsicht! Vom Wetterbericht her soll es wieder lausig kalt werden - und damit auch erhöhte Glatteisgefahr.

Abends lässt sich an dunklen Orten bei klarem Himmel im Westen das Zodiakallicht beobachten. Das Zodiakallicht entsteht durch Reflexion und Streuung des Sonnenlichts an winzigen Staubteilchen in der Ebene der Planetenbahnen (Zodiak). Es ist wenige Hand breit und für circa 2 Stunden nach Sonnenuntergang sichtbar.

Montag, den 8.2.:  Heute Morgen fliegt die ISS ziemlich genau um 7 Uhr früh in 48° Höhe über Bad Lippspringe hinweg. Sie taucht ca. um 6:58 Uhr unterhalb des Saturn aus dem Schatten auf und fliegt dann nach Osten, der Sonne entgegen. Um 10:14 Uhr soll dann der eigentlich schon für Sonntag geplante Start des Shuttle erfolgen.

Das bekannteste Sternbild am Himmel ist vielleicht der "Große Wagen". Jetzt im Februar sind die Nächte lang und man kann daher gut die Reise des Großen Wagen am Himmel beobachten. Abends findet man den Wagen im Nordosten, praktisch senkrecht auf seiner Deichsel stehen. Um Mitternacht steht er dann hoch oben im Zenit genau über unseren Köpfen. Morgens steht er im Nordwesten. Tagsüber fährt er dann unter dem Polarstern durch ...

Wie weit ist dieser Wagen wohl von uns entfernt? Gehen Sie doch heute um 19.30 Uhr zum Vortrag in die Sternwarte Paderborn. "Entfernungsbestimmung im Weltall" lautet das Thema. Hier bekommen Sie eine Antwort! (Weitere Einzelheiten in meinem Posting vom Samstag).

Am Dienstag, den 9.2. findet der Überflug der ISS zwischen 7:21 und 7:27 Uhr statt. Heute fliegt sie deutlich höher als gestern über unsere Köpfe hinweg, fast durch den Zenit. Um 7:24 und 46 Sekunden fliegt sie haarscharf an der Wega im Sternbild Leier vorbei.


Am Mittwoch, den 10.2. ist die ISS eine Stunde früher dran. Diesmal findet der Überflug so um 6:12 Uhr statt, etwa in der Höhe vom Montag. Dann hat übrigends auch gerade das Shuttle angedockt. 

Am Abend steht von den Monden des Saturn Dione um 22:30 in westlicher Elongation, Titan hat um 22:45 Uhr einen südlichen Vorbeigang. Der veränderliche Stern Algol (beta Persei) hat um 23:45 Uhr sein Minimum.

Am Donnerstag, den 11.2. ist die ISS um 6:35 Uhr dran, diesmal wieder so hoch wie am Dienstag.

Heute tritt die späteste Sonnenkulmination des Jahres ein. "Kulmination" bedeutet "Höchststand im Süden". Vereinfachend sagt man ja, "mittags um 12 Uhr steht die Sonne genau im Süden, dort erreicht sie ihren Höchststand am Himmel." Die "wahre Sonnenzeit", wie sie durch den tatsächlichen Gang der Sonne am Himmel gegeben ist, unterliegt jedoch periodischen Schwankungen. Mal geht die Sonne etwas nach, mal geht sie vor. Der Unterschied zwischen der "wahren" Sonne und der mittleren Sonnenzeit heißt bei den Astronomen "Zeitgleichung". Am 11. Februar erreicht die Zeitgleichung ein Hauptminimum, dann geht die Sonne "maximal" nach, das sind heute etwas über 14 Minuten! Dieses "Nachgehen" wird aber wohl von den wenigsten Menschen als kritisch empfunden, eher ist wohl das Gegenteil der Fall. Denn dies bedeutet ja auch, dass der Sonnenuntergang eine Viertelstunde später stattfindet, als er im Mittel stattfinden sollte. Die Tage werden also seit Winteranfang am 22. Dezember nicht nur "im Mittel" wieder etwas länger, sondern durch diese Verspätung kommen sie uns zusätzlich irgendwie viel längr vor. Zum Vergleich: Am 22. Dezember war der Sonnenaufgang 8:29 Uhr, heute findet er um 7:47 Uhr statt, also 42 Minuten früher. Der Sonnenuntergang lag am 22.12. um 16:16 Uhr, heute um 17:31 Uhr, also 75 Minuten später!

Statt Mittwoch, wie zunächst geplant: Außerdem gibt es einen weiteren hochinteressanten Satellitenstart: Um 10:23 Uhr EST (=16:23 MEZ) das SDO starten. Mehr dazu bei der NASA unter http://sdo.gsfc.nasa.gov/
Eine schöne (englischsprachige) Darstellung dazu gibt es im Blog von Nicole Gravitationaliotta, "The Noisy Astronomer": http://noisyastronomer.com/2010/02/06/sdo-learning-to-live-with-our-sun/
Außerdem wurde von den Machern von "Galaxy Zoo" ein Projekt "Sonnensturm-Überwachung" gestartet:
http://solarstormwatch.com/  Der SDO Satellit soll einen kontinuierlichen Datenstrom von 16 Megabyte pro Sekunde zur Erde liefern, das sind 1,4 Terabyte pro Tag oder 28 Blue-Ray-Discs pro Tag. Da gibt es viel zu tun!


Um 22:30 steht der Saturnmond Rhea in westlicher Elongation.

Am Freitag, den 12.2. fliegt die ISS um 6:58 exakt über Bad Lippspringe hinweg! Das heisst, um 6:55 kommt sie genau aus dem Osten, um dann im hohen Bogen, genau durch den Zenit zu fliegen und um kurz nach 7 Uhr früh genau im Osten zu verschwinden.

Heute hat der Saturnmond Rhea um 22:30 Uhr enen nördlichen Vorbeigang

Am Samstag, den 13.2. kann man vielleicht sogar zwei Überflüge der ISS beobachten. Um 5:45 Uhr erscheint sie in 74° Höhe im Sternbild Bootes (Bärenhüter) und geht dann um 5:50 Uhr im Osten unter. Eineinhalb Stunden später auf der nächsten Erdumrundung steht dann die Sonne schon höher und beleuchtet sie praktisch die ganze Zeit über uns. Sie erscheint um 7:17 Uhr im Westen, erreicht um 7:21 mit 82° die größte Höhe und geht um 7:25 im Osten unter.

Um drei Uhr in der Frühe geht der Planetoid "Herculina" (9,2 mag) in nur 9 Bogenminuten  am Stern 20 Comae Berenices (5,7mag) vorbei. Um um 20:34 Uhr hat Algol wieder ein Minimum.

Am Sonntag, den 14.2. ist Neumond. Am Morgen in der Frühe um 5:48 Uhr bedeckt der Kleinplanet Pluto einen Stern! Pluto hat 14mag und ist damit nur etwas für größere Fernrohre, der Stern hat 11mag, sein Licht wird während der Bedeckung also ausgeschaltet, bzw. genauer durch Pluto stark abgeschwächt. Misst man diesen Vorgang wissenschaftlich genau, lassen sich durch den Verlauf der Abschwächung vielleicht Rückschlüsse auf eien Atmosphäre auf Pluto ziehen. Dadurch ist dieser Transit hoch interessant und wird in Europa von vielen Amateuren und Profis aus verfolgt werden. Einfach zu beobachten wird dieses Ereignis nicht sein. Es findet ja schon kurz vor Sonnenaufgang statt und zudem nicht besonders hoch am Himmel. Wer mehr darüber lesen will, hier drei Links:
http://www.iota-es.de/pluto-14feb2010.html
http://www.lesia.obspm.fr/perso/bruno-sicardy/14_feb_10/
http://wikivm.boulder.swri.edu/mediawiki/index.php/2010-02-14_Pluto_occultation

Um 6:08 Uhr findet danach ein Überflug der ISS statt. Um 6:07 tritt sie aus dem Erdschatten heraus und fliegt kurz darauf am vordersten Deichselstern des Großen Wagen vorüber, etwas später dann an der Wega vorbei zum Ostne, wo sie um 6:11 Uhr untergeht. Auch dieser Überflug geht durch den Zenit, also praktisch direkt über Bad Lippspringe hinweg.

Abends (22:15 Uhr) findet man den Saturnmond Dione in östlicher Elongation und den Mond Titan in westlicher Elongation.

Samstag, 6. Februar 2010

8. Februar - Entfernungsbestimmung im Weltall - Vortrag

Am 8. Februar gibt es um 19.30 Uhr an der Sternwarte Paderborn einen Vortrag zum Thema "Entfernungsbestimmung im Weltall" durch Dr. Martin Otte. Martin ist an der Sternwarte seit langer Zeit aktiv, seine Vorträge auch zu kompliziertesten physikalischen Themen sind immer gut verständlich und manchmal von einem wunderschönen leicht verschmitzten Humor begleitet. Sicherlich macht auch dieser Vortrag wieder viel Freude. Hier ein Auszug aus dem Ankündigungstext der Sternwarte:

"Das geflügelte Wort der "astronomischen Zahlen" verdankt seine Entstehung hauptsächlich den unanschaulichen Dimensionen des Weltalls. Die gewaltigen Weiten des Universums, die es uns verbieten, kosmische Distanzen in den üblichen irdischen Maßeinheiten auszudrücken, sind es auch, die dem Laien oft ein verständnisloses Kopfschütteln abnötigen, wenn er von den Sternen hört oder liest. 

Die Entfernungen der Himmelskörper scheinen auf den ersten Blick vor allem für die Vorstellungen von der Position des Menschen im Kosmos von Belang zu sein. Tatsächlich kann unsere Stellung im Weltall nicht verstanden werden, wenn wir uns nicht in Beziehung zu kosmischen Dimensionen zu setzen vermögen. Bei näherer Betrachtung stellt sich aber heraus, dass die Kenntnis der kosmischen Entfernungen von weit umfassenderer Bedeutung für die astronomische Forschung ist, denn ohne Entfernungsangaben könnten wir auch über das Wesen der kosmischen Prozesse nur wenig in Erfahrung bringen. Die immer bessere Kenntnis kosmischer Distanzen und die immer breitere Skala von Entfernungsbestimmungsmethoden laufen parallel mit dem immer tieferen Einblick in die Gesetze des kosmischen Geschehens. "

7. Februar - letzter Shuttle Nachtstart (Verschoben auf Montag)

Am Sonntag, den 7.2. startet das Shuttle zum letzten Mal von Florida aus in der Nacht. Die nächsten Shuttle-Missionen, es sind ohnehin nur noch vier geplant, sollen alle am Tag gestartet werden.

Weitere Informationen auf den NASA Webseiten:
http://www.nasa.gov/mission_pages/shuttle/shuttlemissions/sts130/index.html

Startzeit ist 4:39 a.m. EST (Eastern Standard Time), das entspricht 10:39 Uhr MEZ, denn man ist dort praktisch sechs Stunden "später dran" als wir.

Im Internet kann man den Start sicherlich über "NASA TV" verfolgen:
http://www.nasa.gov/multimedia/nasatv/


*************  Nachtrag vom Sonntag ***********

Heute konnte das Shuttle nicht gestartet werden.  Geplant ist jetzt der Start für Montagnacht, um 4:14 EST bzw. 10:14 MEZ.  Vorher muss jedoch entschieden werden, ob die externen Tanks befüllt werden. Die Entscheidung fällt heute um kurz nach Mitternacht nach unserer Zeit oder 6:15 EST. Ich drücke die Daumen!


************ Nachtrag von Montag ************

Heute (Montag, 8.2.) früh ist das Shuttle doch gestartet. Am Sonntag hatten sich viele tausend Besucher trotz der frühen Nachtzeit aufgemacht, um den Start zu verfolgen, der nur neun Minuten vor Ende des Countdown wegen des Wetters abgebrochen wurde. Spaceweather veröffentlichte ein bemerkenswertes Bild von Terry Allshouse. Er schreibt dazu: "Nach einer langen kalten, windigen Nacht konnten nur die Lichter der Startrampe abheben. Doch auch diese reichten nur bis zur dicken Wolkenschicht."

Freitag, 5. Februar 2010

4. Februar - noch ein Sternenabend!

Nachdem ich gestern Abend gegen 22 Uhr von einer interessanten Diskussionsveranstaltung nach Hause kam, leuchteten schon wieder die Sterne vom Himmel. Und die nächste große Überaschung: das Thermometer zeigte noch 3° plus an! Da musste ich doch gleich noch einmal mit meinem Spektiv nach draußen.

Insgesamt schien der Himmel dunkler, durchsichtiger zu sein als in der Nacht zuvor. Der Orionnebel, M42,  war mit seinen feinen nebligen Strukturen viel besser zu beobachten. Deshalb suchte ich noch einmal nach M78. Und diesmal klappte es praktisch auf Anhieb! Ausgangspunkt der Suche ist der linke, östliche Gürtelstern zeta Orionis. Dieser bildet mit zwei nicht ganz so hellen Sternen in etwa ein "offenes Dreieck", nimmt man hiervon die Winkelhalbierende und zieht in etwa zweimal die Strecke des Dreiecks durch, ist man schon in der richtigen Gegend. Schnell war hier jetzt der Nebel identifiziert. Der Nebel? Eigentlich sind es zwei, eng beieinander. Zunächst denkt man vielleicht, "warum kriege ich diesen Doppelstern nicht richtig scharf gestellt?" Doch schnell merkman, das diese beiden kleinen Objekte irgendwie duiffus bleiben. Durch diesen "Doppelcharakter" ein sehr interessantes Objekt.

Dann schaute ich mir natürlich auch noch ein paar andere Sternhaufen an. M41 wieder im Großen Hund, M44, die Praesepe und hier natürlich auch den nahen Mars. Vesta im Löwen habe ich wieder gesucht und auch gefunden. Man sollte sich genaue Aufzeichnungen der Position machen. Ich hatte doch das Gefühl, sie hat sich seit gestern wieder etwas mehr auf Algieba zubewegt.

Bei Algieba probierte ich wieder, ob er wirklich als Doppelstern zu erkennen sei. Doch dies klappte nicht. Dann noch einmal zu Castor, aber auch Castor liess sich heute nicht wirklich sauber trennen. Die Luft war wohl insgesamt zu feucht und wirbelig, die Astronomen sprechen dann vom "Seeing", was nicht gut sei. Die Durchsicht selbst, die Transparenz des Himmels war jedoch deutlich besser als am vorangegangenen Abend. Im kleinen Wagen konnte ich diesmal die Deichselsterne auch mit bloßem Auge (und Brille) erkennen. Die visuelle grenzgöße dürfte etwa bei 4,5mag bis 4,7maggelegen haben.

Erfolglos blieb auch die Suche nach dem Rosettennebel (NGC 2237/2244). In diesem Gebiet der Milchstrasse wimmelt es nur so von Sternen. Da muss ich mich bei einer späteren Gelegenheit noch einmal richtig langsam heranpirschen.

Im Löwen wollte ich diesmal noch etwas mehr sehen. Ich steuerte zunächst theta leonis dann. Unterhalb davon war auch iota Leo schnell zu finden. Dazwischen ein paar Sterne. Und genau dort schaute ich genauer hin. Ja, auch dort gab es neblige, diffuse Flecken. Es handelt sich hierbei um ferne Galaxien. M65 und M66, die zusammen mit NGC 3628 ein "Triplett" bilden. Ein schöner Anblick! Diese Galaxien sind rund 35 Millionen Lichtjahre von uns entfernt. Habe ich schon jemals mit meinem Spektiv so tief ins Weltall hinausgeschaut?

Es war schon spät geworden und ging langsam auf Mitternacht zu. Orion senkte sich im Südwesten schon langsam wieder dem Horizont entgegen. Der Löwe war schon gut am Himmel hoch gestiegen,  Knapp über der hohen Hecke zum Nachbargrundstück konnte ich im Südosten, unterhalb des Löwen einen weiteren hellen Stern entdecken. Das konnte doch nur Saturn sein - und es war auch Saturn!  Im Spektiv wegen des Rings sofort zu erkennen. Der Ring ist nicht weit geöffnet. Saturn sah eher aus wie eine kleine Kugel, die von einem Stift oder einer Nadel mittig durchbohrt ist. Schon irgendwie verrückt! Östlich von Saturn, nur wenige Ringdurchmesser entfernt genau in der Ringebene war ein kleines Lichtpünktchen auszumachen. Das muss Titan, der hellste Saturnmond sein!

So ging dieser Abend mit einem echten Highlight zu Ende. Von Westen kamen Wolken (oder war es Hochnebel?) auf und langsam war es auch Zeit, ins Bett zu gehen.

Mittwoch, 3. Februar 2010

3. Februar - Die Sonne scheint und Sterne funkeln!

Hi!

Zu meiner großen Überraschung sind die Wolken am Himmel verschwunden, nicht ganz, aber es scheint sogar die Sonne! Ein schneller Blick mit dem Fernrohr zeigt einen kleinen Fleck, nichts spektakuläres. Auch im PST (H-alpha-Spezialfernrohr) ist nicht viel mehr zu erkennen außer dem Aktivitätsgebiet 1043 rund um den Fleck. Protuberanzen waren nicht auszumachen.

Aber immerhin - endlich mal wieder ein paar Sonnenstrahlen! Das tut der Seele gut!

**************   Ergänzung gegen 23 Uhr

Und auch am Abend hielt das gute Wetter an! Zwischendurch war es wieder kräftig bewölkt, aber so gegen 21 Uhr sah ich aus dem Dachfenster den Mars leuchten - so hell orangerot leuchtet nur einer am Himmel! Schnell nach draußen gegangen und die Lage gepeilt. Okay, es waren auch Wolken am Himmel, aber die Lücken dazwischen doch so groß, dass sich das warm anziehen lohnen könnte. Das Spektiv steht sowieso immer auf einem Stativ bereit in einer Ecke der Wohnung.

Es wurde zunächst tatsächlich eine Art Katz und Maus Spiel. Immer wenn man einen Stern anvisiert hatte, kam auch schon eine Wolke oder ein längeres Wolkenband an, um es baldmöglichst zu bedecken. Dann musste man sich an einer anderen Ecke des Himmels etwas Neues zum Anschauen aussuchen. Ich sah das als sportliche herausforderung an. Außerdem übt es gewaltig, wenn man mit einem Spektiv versucht, bestimmte Objekte anzupeilen. Durch die gewinkelte Ausführung ist ein anvisieren über "Kimme und Korn" nicht möglich, da braucht man schon sehr viel Gefühl und Ortskenntnis am Himmel.

Zunächst visierte ich natürlich Mars an, aber Oberflächendetails zeigt so ein Spektiv dann doch nicht, dafür ist die Vergrößerung mit 25-50fach zu klein. Oder täusche ich mich? War da im "Gefunkel" nicht vielleicht doch mitten drin ein "dunklerer Fleck" zu sehen? Naja, sicher ist das nicht. Dann wollte ich eigentlich zur Praesepe (M44), doch wegen der Wolken ging das erst deutlich später. Stattdessen Orionnebel. Hier gab es ein etwas größeres Wolkenloch und ich wagte es sogar, mal mit dem Spektiv zu fotografieren. Meine Kleinbildkamera kann ich gut am Spektiv befestigen. Hier das Ergebnis einer Belichtung von 4 Sekunden bei 3200 ASA:

Die Belichtungszeit ist schon zu lang, die Sterne zeigen Strichspuren. Aber der Nebel zeichnet sich trotzdem deutlich ab. Und wenn man genau hinschut, sieht man in der Bildmitte mehrere dicht gepackte, unterschiedliche helle Spuren. Die stammen von den vier Sternen des "Trapez". Selbst fotografisch lässt sich das also deutlich trennen. Und insoweit bin ich eigentlich ganz begeistert von der Aufnahme. Denn ich hatte eigentlich gar nicht erwartet, dass dies überhaupt funktioniert. Meine Befürchtung war, dass der "Autofocus" der Kamera mir ganz schnell einen Streich spielt und ein Foto ganz verhindert.

Beim nächsten Mal brauche ich natürlich eine richtige Nachführung des Spektivs zur Bewegung der Sterne. Wenn diese dann nicht mehr strichförmig weiterlaufen sondern punktförmig bleiben, steht schönen Astroaufnahmen vielleicht gar nichts mehr im Weg. Heute fehlte zunächst für längere Versuche die Zeit, denn kaum war dieses Foto "im Kasten", da kamen auch schon wieder die Wolken.

Doch an anderen Ecken war der Himmel frei und so konnte ich meinen Beobachtungsspaziergang in aller Ruhe fortsetzen. Castor in den Zwillingen ist ein Doppelstern. Die beiden Komponenten haben laut Karkoschka 4.7 Bogensekunden Abstand. Sie konnten sauber getrennt werden. Später schaute ich mir auch gamma Leonis ("Algieba") an, hier haben die Komponenten nur 4.4 Bogensekunden Abstand. Die Trennung war schon deutlich schwieriger, der Stern aber auch deutlich horizontnäher. Aber hier dürfte wohl auch die Auflösungsgrenze des Spektivs erreicht sein. Vielleicht wäre mit mehr Vergrößerung noch etwas zu machen, das Okular erlaubt jedoch nur 50fach, mehr ist zur Zeit also nicht drin. Der Kleinplanet Vesta nähert sich allmählich Wasat an. Wenn es in den nächsten Tagen Nachts klar bleibt, kann dies ein schönes Schaupiel werden.

In den Zwillingen schaute ich mir dann später M35 an, ein sehr schöner Sternhaufen. Zwischendurch dann auch mal schnell zu den Plejaden (M45) geschaut. Reflexionsnebel waren heute nicht zu erkennen. Meine Suche nach M78 im Orion war wohl vergeblich. Vielleicht hat sich da indirekt etwas angedeutet, aber sicher bin ich mir da wirklich nicht. Wahrscheinlich war es für solche Objekte einfach zu hell. Wenn überall Schnee liegt, dann wird es ja gar nicht richtig dunkel, das Licht jeder Straßenlampe wird vom Schnee in alle Richtungen reflektiert und vielleicht war ja auch immer noch etwas Hochnebel oder Dunst in der Luft. Die visuelle Grenzgröße in der kleinen Bärin lag für meine (kurzsichtigen) Augen nicht einmal bei 4mag, die Deichselsterne des kleinen Wagens konnte ich nicht erkennen!

Dafür war heute jedoch M41 im Großen Hund mit Spektiv viel besser zu sehen als letztes Mal. Schließlich schaute ich mir auch noch die Sternhaufen im Fuhrmann an. Der ist ja fast im Zenit, da war das "Peilen" kaum noch möglich. Doch wenn man erstmal einen der drei Sternhaufen dort im Blick hat, ist es nicht so schwierig, auch die anderen beiden zu finden. Zuerst fand ich M36, dann M38 und schließlich auch noch M37. Alle drei sind sehr schöne Objekte, die im Spektiv schon viele einzelne Sterne zeigten.

Trotz der immer wieder durchziehenden Wolken ein wunderschöner Abend!

Dienstag, 2. Februar 2010

2. Februar - Exoplaneten in Quarks & Co.

Die Fernsehsendung "Quarks & Co." beschäftigt sich heute mit dem Thema "Exoplaneten - Die Suche nach der zweiten Erde".

Eine Wiederholung gibt es am Samstag, den 6.2. um 12:05 Uhr. Oder im Internet aus der WDR-Mediathek herunterladen.

Montag, 1. Februar 2010

1. Februar - Mondflug gestrichen?

Das Wetter ist mal wieder viel zu schlecht zum Beobachten. Der Februar fängt an, wie der Januar aufgehört hat. Da hat man Zeit etwas im Internet unherzuschauen:

Die NASA wird nicht so schnell wie zuletzt geplant wieder einen oder mehrere Astronauten zum Mond bringen. Die Pläne wurden im neuen Budget endgültig gestrichen. Gerüchte darüber gab es schon lange, das "Constellation" Programm war schon länger über Budget und im Zeitverzug.

Einzelheiten zum neuen Budget findet man auf der Webseite der NASA: http://www.nasa.gov oder etwas präziser: http://www.nasa.gov/news/budget/index.html. Lesenswert ist meiens Erachtens das Statement des neuen NASA-Chefs Bolden: http://www.nasa.gov/pdf/420994main_2011_Budget_Administrator_Remarks.pdf

Er erklärt recht gut, warum es Sinn macht, dieses Programm zu streichen. Denn hier die gute Nachricht: Das NASA Budget wird insgesamt um 6 Milliarden Dollar erhöht, mehr als die Hälfte des zusätzlichen Geldes dient wissneschaftlicher Forschung. Doch wird es überhaupt bei diesem Budget bleiben? Das ganze muss noch vom Kongress genehmigt werden, und in den USA wird es nicht anders sein als bei uns in der Politik, am Ende gibt es oft nur "faule Kompromisse".