Sonntag, 17. August 2025

18. -24. August 2025: Der Himmel über Bad Lippspringe

 Zum Ende der Woche haben wir Neumond, die Nächte eignen sich also gut, um auch lichtschwache deep-sky-Objekte am Himmel zu beobachten. Ach, wäre es doch schön, wenn wir keine Sommerzeit mehr hätten. Man könnte am Abend eine ganze Stunde eher mit der Himmelsbeobachtung beginnen! Von den hellen Planeten geht Saturn gegen 22:00 Uhr auf. Am Morgenhimmel sind dann ab 2:45 Uhr Jupiter, ab 3:30 Uhr die Venus und zum Wochenende ab ca. 5:00 vielleicht auch noch Merkur im Osten zu sehen. Die Fernrohrplaneten Neptun geht in etwa zusammen mit Saturn auf und Uranus folgt etwas später gegen Mitternacht. Uranus steht im "Goldenen Tor" der Ekliptik, zwischen den Hyaden und den Plejaden. Der Komet C/2025 K1 ATLAS wandert vom Sternbild Herkules in das Sternbild Schlange, sollte also immer noch gut am Abendhimmel zu sehen sein. Die ISS beginnt eine neue Phase der Sichtbarkeit von Überflügen am Morgen.

Am Montag, den 18. August, geht die Sonne um 6:14 Uhr auf und um 20:41 Uhr unter. Der um 1:00 Uhr in der Frühe noch zu 31 Prozent beleuchtete Mond geht erst nach 18:00 Uhr unter.

Am Dienstag, den 19. August, geht der zu 21 Prozent beleuchtete Mond um 0:55 Uhr auf.

Am Mittwoch, den 20. August, geht die nur noch zu 12 Prozent beleuchtete Mondsichel um ca. 2:15 Uhr auf, sie gesellt sich zu Jupiter und Venus. Die ISS ist zwischen 5:40 Uhr und 5:46 Uhr in maximal 18° Grad Höhe bei einem Überflug von ca. Süd nach Ost tief in der Morgendämmerung zu sehen.

Am Donnerstag, den 21. August, ist der Mond am Morgen (Aufgang ca. 3:45 Uhr) nur noch zu 5 Prozent beleuchtet. Dies dürfte die letzte Sichtbarkeit vor Neumond sein. Der Mond steht noch deutlich oberhalb von Merkur. Die ISS kann gegen 4:46 Uhr tief im Südosten kurz gesehen werden.

Am Freitag, den 22. August, fliegt die ISS zwischen 5:39 Uhr und 5:47 Uhr in maximal 33° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg. Bereits um 0:30 Uhr steht Kleinplanet (30)Urania (10,5mag) nur 7' Bogenminuten von omikron Cap (5,5mag) entfernt.

Am Samstag, den 23. August, erreicht der Mond um 8:07 Uhr seine exakte Neumondstellung. Die ISS fliegt zwischen 4:52 Uhr und 4:58 Uhr in maximal 24° Grad Höhe über unseren südöstlichen Himmel hinweg.

Am Sonntag, den 24. August, kann die ISS einmal kurz um 4:06 Uhr gesehen werden, wie sie durch den Gürtel des kurz zuvor aufgegangenen Orion fliegt. Bei einem zweiten Überflug zwischen 5:38 Uhr und 5:45 Uhr fliegt sie zunächst maximal 56° Grad hoch über unserem Himmel, bevor sie unterhalb der Planetenkette Jupiter - Venus - Merkur wieder im Osten untergeht. Zwischen 5:45 Uhr und 5:48 Uhr fliegt auch die chinesische Raumstation Tiangong ganz knapp (10° Grad Höhe) über unseren südlichen Horizont hinweg. Um 4:30 Uhr steht (22)Kalliope (11,1mag) nur 1 Bogenminute neben HIP1331 (6,5mag).

Dienstag, 12. August 2025

12. August 2025: Perseiden-Maximum mit Mondlicht

In den letzten Tagen hatte ich meine normale Fotokamera mit einem Weitwinkelobjektiv jeweils mehrere Stunden draußen laufen gelassen. Aufnahme, nach Aufnahme, meisten jeweils 10 Sekunden belichtet, bei ISO 1600. Viele hundert Aufnahmen sind so entstanden.

Neben den Sternen sind viele Flugzeugspuren und auch Satelliten zu erkennen. Und auf einem Bild... :

... eine Perseide, 10.8.25, 23:36 Uhr MESZ

 Zum eigentlichen Perseiden-Maximum habe ich mich dann einfach nur auf eine Liege in meinem Garten gelegt und mit bloßen Augen in den Sternenhimmel geschaut.

Auch hier habe ich wieder viele Flugzeuge gesehen, bei einigen habe ich aus Interesse mal bei "flightradar24" nachgeschaut, gleich mehrmals waren es DHL-Flüge aus Irland oder Großbritannien nach Leipzig, aber auch Lufthansa von Frankfurt nach Bremen oder Ethihad von Amsterdam nach Abu Dhabi. Satelliten gab es noch mehr als Flugzeuge am Himmel. Soviele, dass ich hier die einzelnen kaum identifizieren konnte, sicherlich viele Starlinks, von denen einige anscheinend sogar plötzlich aufhellten, also sog. Flares produziert haben. 

Und glücklicherweise habe ich auch Sternschnuppen sehen können. Nicht viel, ungefähr eine Handvoll in einer Stunde. Immerhin, ich hatte eigentlich angesicht des Mondlichts mit weniger gerechnet.

Daher zum Abschluss dieses Blogeintrags noch ein Bild des Mondes von gestern:

Mond am 11.8.25 um 23:43 Uhr MESZ

 

11./12. August 2025: Der Astrosommer geht weiter

 Auch die Nacht vom 11. auf den 12. Augusat war wieder schon klar. Hier ein paar weitere Beobachtungen:

SN2025qpk in der Galaxie UGC11622 am 11.8.25 um 23:30 MESZ

Die Supernova wurde bereits am 7.7.25 entdeckt, die größete Helligkeit erreichte sie um den 23. Juli mit 14,6mag. Jetzt wird sie bereits wieder langsam schwächer, ich würde sie auf ca. 14,9mag schätzen.  

Das Bild wurde knapp über eine Stunde lang belichtet. Die Supernova geht schon fast im Sternengewimmel unter. Die Host-Galaxie ist nur zu erahnen. Ich bin mir aber trotzdem recht sicher, das richtige Objekt identifiziert zu haben, wie mir ein Vergleich mit anderen Bildern dieser Supernova zeigt, auch wenn diese durchweg mit größeren Teleskopen aufgenommen wurden. Ich bin mal gespannt, wie diese Galaxie in einem Jahr aussehen wird, wenn die Supernova wieder abgeklungen ist. 

(63)Ausonia (der helle Punkt in der Bildmitte)  am 11.8.25 um 22:37 MESZ

Kleinplanet (63)Ausonia hat sich gegenüber derlletzten Aufnahme schon ein ganzes Stück weiter bewegt. Heute habe ich nur 4,66 Minuten lang belichtet, da ist natürlich noch keine Eigenbewegung zu erkennen.

(141)Lumen am 11.8.25 um 23:27 MESZ

 Und noch ein weiterer für mich neuer Asteroid: (141)Lumen hat eine Helligkeit von 11mag. Er bewegt sich zur Zeit im Steinbock, nur gering über meinem Horizont, da ragen dann auch schon mal Bäume oder Gebäude auf dem nachbargrundstück mit ins Bild. Dieses Bild wurde insbesamt 36 Minuten belichtet, viele Einzelbilder wurden jedoch während des Stackings verworfen, so dass die Netto-Belichtungszeit bei knapp über 30 Minuten liegt. In dieser Zeit hat sich der Asteroid natürlich auch schon ein wenig am Himmel bewegt, so dass seine Spur etwas "verschmiert" aussieht, fast so, wie man es für einen Kometen erwarten würde. :-) 


 

Montag, 11. August 2025

10./11. August 2025: Viele weitere Beobachtungen Kugelsternhaufen, Kleinplaneten, Komet

 In der Nacht vom 10. zum 11. August konnte ich nicht nur Jupiter und Venus beobachten, wie im letzten Posting gezeigt, sondern auch viele andere Objekte.

Zum Beispiel habe ich wieder drei schöne Kugelsternhaufen fotografiert:

M10, am 10.8.25 um 23:28 Uhr MESZ

 Messier 10 hat eine Helligkeit von 6,6mag, ist also mit bloßem Auge nicht sichtbar, aber im Teleskop oder auch in meiner Vespera beobachtungsstation eine schöne, stattliche Erscheinung.

M 12, am 10.8.25 um 22:43 Uhr MESZ

 Messier 12 wirkt etwas offener als M 10. Messier hat diesen Kugelsternhaufen 1764 nur einen Tag nach M 10 entdeckt. Wobei wir uns darüber im Klaren sein müssen, dass Messier hier den Charakter einer solchen Sternenansammlung noch gar nicht erkennen konnte. Für ihn und sein Teleskop damals war dies schlicht Nebelflecken, die sich von einem Stern deutlich unterscjieden. Die Auflösung in Einzelsterne gelang erst zwanzig Jahre später durch William Herschel.

M 14, am 11.8.25 um 0:20 Uhr MESZ

 Messier 14 wurde nur 2 Tage später entdeckt. Dieser Kugelsternhaufen wirk kompakter und nicht ganz so rund wie die beiden anderen zuvor. Dies kann daran liegen, dass ein Teil des Kugelsternhaufens durch eine vorgelagerte Dunkelwolke verdeckt wird. Drei Kugelsternhaufen, doch keiner ist wie der andere. Leider zogen bei dieser Aufnahem dann doch ein paar leichte Wolkenschwaden durch das Bild.

Ale drei Kugelsternhaufen aus dem Sternbild "Schlangenträger" wurden mit meinem Vespera Pro ca. eine halbe Stunde (netto) lang belichtet. 

Und wie versprochen habe ich mich auch noch einmal an Pluto versucht, diesmal habe ich etwas eher angefangen und konnte so das Bild 45 Minuten belichten:

Pluto am 10.8.25 um 23:30 Uhr MESZ

Diesmal ist Pluto doch deutlich besser zu erkennen als gestern. Jetzt erscheint er eindeutig auf dem Bild und ist mehr als nur "zu erahnen."

Kleinplanet (89)Julia am 11.8.25 um 0:24 Uhr MESZ

 Beim 8,9mag hellen Kleinplaneten (89)Julia brauchte ich nicht so lange zu belichten, hier habe ich nur knapp drei Minuten belichtet (17 Einzelbilder a 10 Sekunden). Julia befindet sich heute in ihrer Oppositionsstellung zur Sonne und erstrahlt relativ hell. In meinen Wochenübersichten hatte ich (89)Julia vielfach erwähnt, aber tatsächlich scheint dies mein erstes Foto von diesem Kleinplaneten zu sein.

Und ich habe noch einmal nach dem Kometen C/2025 K1 ATLAS Ausschau gehalten. Auch hier habe ich nur ganz kurz belichtet, aber dafür zwei verschiedene Bilder im Abstand von nur drei Miuten gemacht:

Komet C/2025 K1 ATLAS am 11.8.25 um 0:24 Uhr 

 
Komet C/2025 K1 ATLAS am 11.8.25 um 0:27 Uhr

Beide Bilder wurden nur eine Minute jeweils belichtet. Man erkennt deutlich, wie der Kometsich in der Zwischenzeit weiter bewegt hat, auch wenn dies nur drei Minuten Abstand sind. Faszinierend, wie schnell er sich bewegt. Ob er auf seiner Bahn im die Sonne - wie prognostiziert - wohl noch viel heller wird? Es bleibt spannend.


 

11. August 2025: Jupiter und Venus am Morgen im Osten

 So eine Schönwetterperiode ist doch etwas herrliches! Leider komme ich gar nicht dazu, über meine vielen Beobachtungen zu berichten, gestern kamen schon wieder etliche Gigabyte Bildmaterial hinzu.

Hier ein Bild von heute früh. Gegen 5 Uhr drängte mich ein gewisses Bedürfnis aus dem Bett, für den Fall der Fälle hatte ich mir schon eine Kamera bereit gelegt und tatsächlich: über den Nachbarhäusern standen Jupiter und Venus dicht beieinander:

Jupiter (links) und Venus (rechts) um 5:03 Uhr MESZ am 11.8.2025

 Bei genauerem Betrachten kann man auch noch links am Bildrand die Sterne Castor und Pollux finden, die hellsten Sterne des Sternbilds Zwillinge, in dem sich beiden Planeten gerade befinden.

Das Bild wurde aufgenommen mit meiner Canon RP Kamera mit dem RF 24-105mm F4 L IS USM Objektiv bei einer Brennweite von 56mm, Blende f/4.0 und 1/15 Sekunde Belichtungszeit bei ISO800, wobei, wie ich hinterher erst gesehen habe, der Belichtungswert noch einmal um 1,33 Werte herunter geregelt war. 

Jupiter und Venus stehen ungefähr ein Grad auseinander, da passen also gerade noch zwei Vollmonde dazwischen. Am Dienstagmorgen sollen sie noch etwas enger beieinander stehen. 

Sonntag, 10. August 2025

11. - 17. August 2025: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche nimmt der Mond wieder ab, er zieht sich jedoch nur langsam in den Morgenhimmel zurück. Von den hellen Planeten geht Saturn gegen 22:30 Uhr im Osten auf, Jupiter und Venus gehen relativ zeitgleich gegen 3:00 Uhr im Osten auf. Die ISS ist nicht bei nächtlichen Überflügen zu beobachten. 

Am Montag, den 11. August, geht die Sonne um 6:03 Uhr auf und um 20:55 Uhr unter, der helle Tag dauert jetzt also keine 15 Stunden mehr. Der Mond geht um 21:46 Uhr auf, er ist noch zu 94 Prozent beleuchtet und nähert sich langsam dem Saturn. Kleinplanet (89)Julia (8,5mag) steht heute in Opposition zur Sonne.

Am Dienstag, den 12. August, geht der Mond zu 85 Prozent beleuchtete Mond um 22 Uhr auf, er steht jetzt schon etwas links (nördlicher) und leicht oberhalb von Saturn. Heute ist der Höhepunkte des Perseiden-Sternschnupperschwarms. Leider soll nach Vorausberechnungen die Hauptintensität tagsüber erreicht werden und in der Nacht stört das doch recht helle Licht des Mondes. Einige hellere Sternschnuppen sollten jedoch trotzdem zu sehen sein. Am frühen Morgen stehen Jupiter und Venus nur knapp 1 Grad auseinander. Der interstellare Komet 3I/ATLAS ist zur Zeit mit 16,x mag für die meisten Amateurteleskope noch nicht erreichbar. Der Komet C/2025 K1 ATLAS sollte mit 13mag zur Zeit deutlich heller und gut an unserem Himmel zu finden sein, die genauen Koordinaten für jeden Zeitpunkt findet man bei heavens-above.

Am Mittwoch, den 13. August, endet um 5:09 Uhr die Bedeckung des 6,5mag Sterns HIP 2358 durch den Mond. Am Abend geht der noch zu 76 Prozent beleuchtete Mond um 22:11 Uhr auf. Um Mitternacht steht Zwergplanet (1)Ceres (8,4mag) nur 2' Bogenm inuten entfernt von Stern HIP 6331 (6,8mag)

Am Donnerstag, den 14. August, geht der noch zu 65 Prozent beleuchtete Mond um 22:26 Uhr auf.

Am Freitag, den 15. August, steht um 2:00 Uhr Asteroid (172)Baucis (11,4mag) nur 8* Bogenminuten entfernt von 62 Sgr, ein veränderlicher Stern von rund 4,5mag. Am Abend geht der noch zu 54 Prozent beleuchtete Mond um 22:45 Uhr auf.

Am Samstag, den 16. August, erreicht der Mond exakt um 7:12 Uhr das Letzte Viertel, er steht dann bei uns 61° Grad hoch am Taghimmel. Um 15:46 Uhr geht der Mond unter und um 23:13 Uhr wieder auf, dann ist er nur noch zu 43 Prozent beleuchtet. Asteroid (185)Eunike (11,0mag) steht in 6,5' Bogenminuten Abstand zu lambda Aqr (3,8mag)

Am Sonntag, den 17. August, geht der nur noch zu 32 Prozent beleuchtete Mond kurz vor Mitternacht auf.

9. August 2025: Und wieder eine klare Vollmondnacht

 Die Nacht vom 9. auf den 10. August war weitgehend klar, so dass ich sie wieder zum Beobachten mit den eigenen Instrumenten nutzen konnte. Leider bin ich durch meinen blöden Husten immer noch ein wenig eingeschränkt, mein größeres Teleskop habe ich nicht nach draußen schleppen wollen, aber die kleinen Vespera-Geräte leisten ja auch gute Dienste. Selbst bei Vollmond lässt sich so einiges beobachten.

Hier ein kleiner Auszug aus meinen Beobachtungen:

T CrB am 9.8.25 um 22:37 MESZ

Natürlich immer noch kein Ausbruch, aber der aktuelle Helligkeitsanstieg von etwas unter 10mag auf vielleicht 9,5mag (von mir geschätzt) scheint sich zu bestätigen.

 

Pluto am 9.8.25

Dann habe ich noch einmal Pluto probiert. Leider konnte ich dieses Bild nur etwas weniger als 30 Minuten belichten, dann verschwand Pluto schon hinter den Bäumen auf dem Nachbargrundstück. Zusätzlich hat der Vollmond den Himmel auch kräftig aufgehellt, so dass Pluto hier auf dem Bild bestenfalls zu erahnen ist. Pluto soll 14,4mag haben, das ist auch die absolute Grenzgröße auf diesem Bild. Am 19.7. gelang mir ein wesentlich besser belichtetes Bild, da war Pluto viel deutlicher zu erkennen. Aber immerhin zeigt der Vergleich der beiden Bilder, dass dort, wo Pluto am 19.7. stand jetzt kein Stern mehr zu sehen ist und umgekehrt genauso.

Einfacher war es da schon, bekannte Messier-Objekte aufzunehmen:

Messier 24 am 9.8.25 um 22:50 MESZ

 Messier 24 wird auch die "kleine Sagittarius-Wolke" genannt, es ist die gesamte "Sternenwolke im obigen Bild und sogar noch etwas darüber hinaus. Eingebettet in diese Wolke ist (im linken, oberen Quadranten des Bildes), dere kleine, sehr kompakte Sternhaufen NGC 6603. Außerdem fallen in diesem Geniet auch eine Stellen praktisch ohne Stzerne auf. Das sind oben rechts die kosmischen Staubwolken ("Dunkelnebel") Barnard 92 (oben links) und Barnard 93 (oben rechts).

M 25, knapp 14 Minuten belichtet

 Dieser offene Sternhaufen, Messier 25, steht nicht weiter von M 24, der Sagittarius-Sternenwolke entfernt, zeigt aber ein deutlich anderes Erscheinungsbild.

Und dann habe ich noch einen weiteren Asteroiden beobachtet, es müsste mein einhundertster sein!

(980)Anacostia am 9.8. um 23:13 Uhr MESZ

 Das Bild habe ich nur neun Minuten belichtet, dann zogen leider Wolken auf. Dadurch ist es kein schönes Foto geworden. (980)Anacostia hat eine Helligkeit von 11,8 mag. Dicht daneben befindet sich ein schwächerer Stern mit einer Helligkeit von 13mag.

Außerdem habe ich an diesem Abend natürlich den Mond beobachtet, bei Saturn mit verschiedenen Einstellungen meines Vespera experimentiert und auch noch einmal den Kometen C/2025 K1 ATLAS ins Visier genommen. Mal sehen, vielleicht schaffe ich es später am Tag noch, diesen Blogeintrag entsprechend zu ergänzen. 

 

Freitag, 8. August 2025

7. August 2025: Messier 7

 Am Donnerstagabend, den 7. August 2025, gelang es mir, Messier 7 zu fotografieren. Dies ist das letzte Messier-Objekt aus seiner 110 Objekte umfassenden Liste, das mir noch fehlte. Von allen anderen 109 Messierobjekten Unter "normalen" Umständen ist dieses Objekt für mich von meinem Wohnort Bad Lippspringe aus praktisch gar nicht zu erreichen. Denn es steht so südlich, dass er bei uns nur knappe 3° Grad über dem Horizont steigt. Da muss man schon eine wirklich klare Sicht und ideale Bedingungen in Richtung Süden haben, wenn man dieses Objekt fotografieren will. Messier hat seine Objekte ja von Paris aus beobachtet, da steigt M 7 doch etwas höher über den Horizont.

Ich hatte an diesem Tag jedoch eine nette Hilfe und eine großartige technische Unterstützung, die durch viele, viele Menschen möglich gemacht wurde.

Ich bin seit Jahren Mitglied in der "Vereinigung der Sternfreunde" (VdS) Deutschland. Dies ist DER Verein, in dem die deutschen Amateurastronomen organisiert sind, er hat rund 4000 Mitglieder. Und gemeinsam mit anderen, organisiert in einem Verein, kann man vieles erreichen.

So betreibt die VdS nicht nur in Deutschland eine eigene Sternwarte, sondern auch in Namibia auf der Hakos-Farm im südlichen Afrika. Diese Sternwarte kann von den Mitgliedern der VdS kostenlos genutzt werden. Und das beste daran ist, um diese zu nutzen brauche ich überhaupt nicht vor Ort in Namibia zu sein! Die komplette Sternwarte lässt sich heute "remote", also über das Internet steuern. Vom Öffnen des Dachs der Sternwarte, die Ausrichtung des Teleskopes, die Wahl von passenden Filtern für die Kamera am Teleskop, vom Sichern der Bilder bis hin zum Schließen des Sternwartendachs - alles geht automatisch über das Internet. Und der Standort in Namibia hat den großen Vorteil, dass dort an beinahe jedem Tag im Jahr die Sonne scheint, bzw. der Nachthimmel klar ist. (Okay, es gibt auch einzelne bewölkte oder sogar Regentage, aber doch viel, viel weniger als in Deutschland.) 

Natürlich gibt es ein gewisses Regelwerk, an das sich alle halten müssen, die dort beobachten wollen. Es muss ja irgendwie koordiniert werden, das alle Interessierten gerecht Beobachtungszeit zugeteilt bekommen. Und wer tatsächlich die Geräte bedienen darf, muss eine gründliche Ausbildung haben, es soll ja auch nichts schief gehen. Deshalb durfte ich auch nicht allein beobachten, sondern musste dies mit einem sog. "Power-User" zusammen tun. Aber so etwas ist nur hilfreich! In meiner Session waren sogar gleich zwei Power-User dabei, Rainer und Yves, die sich auch untereinander gut verstanden und gegenseitig unterstützten. Es müssen ja auch eine ganze Menge an Details beachtet werden. Auf der Montierung sind übrigens gleich zwei unterschiedliche Teleskope montiert, welches ist dann zum Beispiel bestimmend für die Steuerung der Montierung? Und ist man auch auf einen "Notfall" wie zum Beispiel doch einsetzenden Regen vorbereitet? In welcher Reihenfolge muss welches einzelne Gerät eingeschaltet / abgeschaltet werden? Es wird zum Beispiel eine tiefgekühlte Kamera verwendet, diese braucht natürlich eine gewisse Zeit, um ihre Solltemperatur zu erreichen.

Um 19 Uhr haben wir mit dem Einrichten der Geräte begonnen. Dort ist jetzt Winter, es wird viel früher dunkel als bei uns. Und natürlich gab es ein paar "Überraschungen", eine Zeitlang zum Beispiel "zitterte" die Bildübertragung recht heftig, dann lies sich nicht alles auf Anhieb starten, aber der Fehler war auch nicht sofort offensichtlich. Also hieß es "zurück auf Start" und noch einmal alles neu probieren... Dadurch hat sich jedoch niemand von uns aus der Ruhe bringen lassen und schließlich, nach einer guten Dreiviertelstunde, war auch alles wie gewünscht am Laufen. 

Eigentlich hätte ich mich dann verabschieden können, denn wenn es läuft, dann läuft es auch wirklich automatisch immer weiter. Für den richtigen "Abschluss" ist allein der Power-User verantwortlich, aber ich war doch trotzdem neugierig. Gegen 21:30 Uhr sollte die Montierung einen sog. "Meridian-Flip" durchführen (ein Fachausdruck für einen großen Schwenk der Montierung, wenn quasi das Fernrohr von einer Rechtsauslage in die Linksauslage geschwenkt werden muss.) Und so habe ich dann auch gleich noch gelernt, dass die Steuerung (N.I.N.A. heißt die Software) nach jedem Filterwechsel zunächst einmal wieder prüft, ob der Fokus auch immer noch richtig scharf eingeschaltet ist. Ist ja auch sinnvoll und daher logisch.

Am nächsten Tag kann man dann die vielen entstandenen Einzelbilder (und das sind so einige Gigabyte) und auch sog. "Kalibrierungsbilder" aus einer Cloud auf den eigenen PC herunterladen und mit der Bildverarbeitung beginnen.

Viel Erfahrung habe ich mit dem Thema "Bildverarbeitung" nicht. Meine Vespera-Systeme machen ja auch das alles automatisch. Bis ich so richtig "gute" Ergebnisbilder erstellt habe, wird also sicherlich noch so einiges Wasser aus der Lippequelle fließen.

Doch ein wenig möchte ich hier schon mal zeigen:

 

Messier 7 am 7. August 2025 ((c)VdS-Remote-Sternwarte-Hakosfarm, Kleibrink/Dzieran)

Für dieses Bild habe ich einfach nur die "lights", also die Einzelbilder, die an einem Takahashi ED160 Teleskop entstanden sind mit Hilfe der Software "Deep Sky Stacker" (Version 5.1.10) verarbeitet. Der offene Sternhaufen Messier 7 ist mit vielen seiner angeblich rund 100 Einzelsternen gut zu erkennen. Im "Hintergrund" fallen jedoch noch tausende weitere Sterne unserer Milchstraße ins Auge. Mit meinen Geräten wären diese an unserem Sternenhimmel über Bad Lippspringe sicherlich gar nicht sichtbar gewesen. Der Himmel über der Hakosfarm macht dies selbst in einer Nacht, zwei Tage vor Vollmond möglich.

Mein Sternfreund und Poweruser Rainer Kleibrink hat mir heute Nachmittag auch gleich eine erste schnelle Verabeitung des Bildes geschickt. Er hat dafür die Software "PixInsight" verwendet. Auf seinem Bild kommen sogar die unterschiedlichen Sternfarben zur Geltung:

Messier 7 am 7. August 2025 ((c)VdS-Remote-Sternwarte-Hakosfarm, Kleibrink)

 Ich bin jedenfalls ganz begeistert von dieser Möglichkeit der Himmelsbeobachtung. Ganz herzlichen Dank an meine beiden "Poweruser" Reiner und Yves, aber auch alle anderen in der VdS, die dieses Projekt bislang realisiert haben. Diese erste Beobachtung an der Remote-Sternwarte wird sicherlich nicht meine letzte sein. 



Donnerstag, 7. August 2025

6. August 2025: Endlich wieder Sterne! (plus Mond, Komet und Supernova)

 Das Wetter ist tatsächlich Tag für Tag etwas besser geworden. Am Abend des 6. August konnte man endlich auch mal wieder so richtig am Nachthimmel beobachten, was sich dort so tut. Die Bedingungen waren noch weit weg von einem "idealen Abend", der helle Mond stand (zum Glück nur tief) am Himmel, aber vor allem waren viele Aerosole von Waldbränden in Kanada in der Luft über uns. Doch bis ungefähr um Mitternacht konnte ich endlich mal wieder verschiedene Objekte fotografieren. Dann zog sich der Himmel wieder stärker zu und es waren kaum noch Sterne zu erkennen.

Der Mond um 22:18 MESZ

 Der Mond im Sternbild Schütze war zu 93 Prozent beleuchtet. Er zog jedoch nur in maximal 10° Grad Höhe über den Horizont.

Einmal mehr habe ich die bekannten veränderlichen Sterne im Sternbild Nördliche Krone beobachtet:

T CrB um 22:23 MESZ

T CrB leutet mit ca. 9,6mag und ist damit etwas heller als in letzter Zeit, wo er meist bei 10,x mag lag. Aber ist das jetzt ein Zeichen des bevorstehenden Helligkeitsausbruchs? Ich glaube nach wie vor, damit müssen wir bis 2026 warten. 

W CrB um 22:38 MESZ

Der mit einer Periode von 238 Tagen in der Helligkeit zwischen 14mag und 8mag schwankende Stern hat zur Zeit anscheinend wieder ein Maximum erreicht, ich schätze die Helligkeit auf 8,5mag ein.

S CrB um 23:04 MESZ

 Auch der mit einer Periode von 360 Tagen zwischen 5,3mag und 13,6mag schwankende Stern S CrB befindet sich noch in der Nähe seines Maximum. Ich würde ihn noch auf 7,8mag schätzen (der benachbarte leicht bläuliche Stern hat laut Stellarium eine Helligkeit von 6,9mag).

Ich habe dann auch noch R CrB fotografiert, dessen Helligkeit ist jedoch seit langer Zeit konstant bei 6mag. Dieser Stern trägt auch den Spitznamen "reverse Nova", also "umgekehrte Nova". In unregelmäßigen Intervallen kann seine Helligkeit plötzlich auf bis zu 14mag abfallen, in mehr oder wenigen langen Anstiegen kehrt er dann wieder zu ursprünglichen Helligkeit zurück. Der letzte Abfall fand im Juni 2023 statt, meine erste Aufnahme jedoch erst aus dem April 2024. 

Eine richtige Supernova leuchtet noch immer kräftig in der Galaxie NGC 7331:

SN2025rbs in NGC7331 um 23:23 MESZ

 Dieses Bild habe ich nur 5 Minuten belichtet. Das ist natürlich viel zu wenig, um die Galaxie deutlich hervortreten zu lassen. Dafür kann man auf diesem Bild die Supernova umso besser erkennen. Sie leuchtet leicht bläulich etwas oberhalb des hellen Kerns der Galaxie. Im Maximum soll die Supernova 11,9mag hell gewesen sein, ich würde sie jetzt auf ca. <12,5mag schätzen. Ich hatte diese Galaxie/Supernova auch schon in der letzten längeren klaren Nacht vom 18./19. Juli beobachten können.

Dann wollte ich nach langer Zeit auch mal wieder einen Kometen fotografieren. Auf der Webseite der Fachgruppe Kometen der VdS wird C/2025 K1 ATLAS zur Zeit mit 13mag angegeben, bei heavens-above sogar mit 12,4mag. Da wollte ich mir doch gerne auch selbst ein Bild von machen. 

Zuerst habe ich versucht, den Kometen mit meinem Vespera Pro abzulichten:

Komet C/2025 K1 Atlas ??  um 22:56 Uhr MESZ, 20 Minuten belichtet.

 Der Komet sollte sich dicht beim Stern 110 Her aufhalten, etwas links oberhalb von diesem Stern ungefähr in der Mitte des Bildes. Doch mal ehrlich: Können Sie einen Kometen erkennen? Ich erkenne an der vermuteten Stelle allenfalls ein bisschen "helleres Gerissel", wie immer man das auch nennen mag. Eine Stunde später habe ich die gleiche Gegend mit meinem Vespera classic abgelichtet, auch wieder 20 Minuten. Diesmal konnte ich dieses leichte "Gerissel" etwas rechts oberhalb von 110 Herkules sehen. Das machte mich jetzt doch etwas stutzig und ich schaute mir das ganze noch einmal genau im Programm Stellarium an. Und tatsächlich, der Komet zog wirklich sehr schnell an 110 Her vorbei - und sollte sich jeweils genau dort befinden, wo ich auch dieses leichte "Gerissel" festgestellt hatt. Weil er sich jedoch so schnell bewegt, entzieht er sich dadurch in gewisser Weise dem Stacking der Aufnahmen und hinterlässt kein auch nur annähernd punktförmiges helles Abbild von sich selbst.

Hier noch einmal die beiden Aufnahmen mit der ungefähren Lage des Kometen:

Der Komet kurz vor 23 Uhr im Vespera Pro
 
Der Komet kurz vor 24 Uhr im Vespera classic

Ein richtig schöner Nachweis des Kometen ist mir mit diesen Bildern sicherlich nicht gelungen. Das könnte vielleicht gelingen, wenn man die jeweiligen Einzelbilder der Aufnahmenserien gezielt auf den Kometen hin stacken würde. In diese Technik müsste ich mich jedoch erst noch einarbeiten, das geht leider nicht "auf die Schnelle".

Außerdem habe ich in dieser Nacht auch noch die Kleinplaneten (2)Pallas und (129)Antigone fotografiert. Bei anderen Kleinplanten, z.B. Pluto blieb ich leider erfolglos, da war der Smog in der Luft wohl doch zu stark.

 

Kleinplanet (2)Pallas um 23:11 Uhr MESZ

(2)Pallas (9,4mag) steht heute in Opposition zur Sonne. Erstmalig hatte ich Pallas bereits bei der Opposition im Jahr 2014 fotografiert. Spannend war auch 2024 die Annäherung von Pallas an T CrB.

(129)Antigone um 23:39 MESZ

 Kleinplanet (129)Antigone stand einen Tag zuvor in Opposition zur Sonne. Während (2)Pallas sich jedoch relativ hoch am Himmel im Delphin befindet, steht (129)Antigone im Steinbock relativ flach über dem Horizont. Antigone hatte ich erstmalig am 15. Februar 2024 fotografiert, damals ganz in der Nähe der Galaxien Messier 65 und Messier 66.

Ich habe gerade noch einmal nachgezählt: Insgesamt habe ich bis jetzt genau 99 Asteroiden fotografiert. Wer wird wohl die Nummer 100? 

Dienstag, 5. August 2025

5. August 2025: Endlich mal wieder den Mond gesehen

 Die Wetterfrösche prophezeien ja schon seit einigen Tagen, dass "der Sommer zurück kehren wird". Und in der Tat: die Wolkenlücken werden größer. Heute Abend konnte ich nach langer Zeit sogar wieder den Mond sehen. So sah es bei mir heute gegen 21:45 MESZ aus:

Der Mond iam 5.8.25 n einer Wolkenlücke um 21:45 Uhr MESZ

Mit meiner Nikon P950 gelang mir bei 2000mm Brennweite auch gleich noch ein richtiges großes Bild des Mondes:


 

Mond um 21:47 Uhr MESZ

Sehr schön kann man links, in der Nähe des Terminators, den hell leuchtenden Krater Aristarchus erkennen. Er ist nicht groß, hat ca. 40 Kilometer Durchmesser. Die Kraterwände sind ca. 3000 Meter hoch. Sein helles Erscheinungsbild deutet jedoch schon auf sein junges Alter hin, er soll erst vor ca. 450 Millionen Jahren entstanden sein.

Leider ist der größte Teil des Himmels jedoch weiterhin bewölkt. In Kürze soll es sogar einen weiteren kleinen Schauer geben, später in der Nacht könnte es vielleicht wieder größere Wolkenlücken geben.  Dafür werde ich jedoch nicht aufbleiben.

6. August 2025: 18 Uhr Wanderung auf dem Planetenweg

 Am Mittwoch, den 6. August 2025, gibt es von 18:00 Uhr bis ca. 21:30 Uhr  wieder eine geführte Wanderung Planetenwanderung im Rahmen der Ferienspiele.

 Kinder und Jugendliche ab ca. 8 Jahren in Begleitung ihrer (Groß-)Eltern machen sich gemeinsam auf eine ca. 7 km lange Wanderung entlang des Planetenweges. Bei jedem Planeten gibt es Erklärungen mit kleinen Experimenten. Bei wolkenfreiem Himmel wird die Führung mit einer Himmelbeobachtung am Teleskop ergänzt. 

Der Treffpunkt ist an der Sonne im Arminiuspark.  Der Parkplatz ist an der Burgstr. 18.

Mitzubringen sind etwas Verpflegung und ggfs. eine kleine Taschenlampe,  sowie witterungsangepasste Kleidung,

Anmeldungen bitte bei Hubert Hermelingmeier unter der Nr. 01706102398 per SMS mit dem Stichwort „Planetenwanderung Bad Lippspringe“  

Kostenbeitrag: Pay what you want (Zahlen Sie, was Sie möchten und für angemessen halten)

 Ich selbst kann leider nicht dabei sein, ich bin leider zu erkältet und möchte auch niemanden anstecken. Ich wünsche aber allen Teilnehmenden viel Spaß - und vielleicht gibt es ja auch die eine oder andere Wolkenlücke. 

Weitere Wanderungen sind am Freitag, den 17. Oktober 2025, um 15:00 Uhr und am Samstag, den 15. November 2025 um 14:00 Uhr geplant. 

Sonntag, 3. August 2025

4. - 10. August 2025: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche haben wir Vollmond, sein helles Licht überstrahlt doch viele schwächere Objekte. Von den hellen Planeten geht Saturn gegen 22:45 Uhr im Südosten auf, die helle Venus zeigt sich ab ca. 3:00 Uhr als Morgenstern, Jupiter folgt etwa 30 Minuten später. Die ISS ist nicht bei nächtlichen Überflügen sichtbar. Aber viele Kleinplaneten bieten sich für interessante Beobachtungen an. Hoffentlich spielt das Wetter endlich wieder etwas besser mit als in den vergangenen Tagen.

Am Montag, den 4. August, geht die Sonne um 5:51 Uhr auf und um 21:10 Uhr unter. Der helle Tag ist damit 19 Minuten kürzer als noch vor einer Woche. Gegen 22 Uhr steht der zu 80 Prozent beleuchtete Mond mit nur 10° Grad Höhe tief im Skorpion, er geht am Dienstag gegen 0:50 Uhr unter. Bereits gegen 1:00 Uhr früh steht Asteroid (980)Anacostia (11,6mag) dicht beim offenen Sternhaufen NGC 6583 und gegen 3:00 Uhr steht tief im Osten Asteroid (44)Nysa (11,6mag) dicht bei Stern HIP26072 (6,2nag).

Am Dienstag, den 5. August, ist der Mond am Abend bereits zu 87 Prozent beleuchtet. Um 21:11 Uhr bedeckt der Mond den 4,7mag hellen Stern gamma Sgr. Neptun kann heute Nacht nur 1,1° Grad oberhalb von Saturn mit einem Fernglas gefunden werden. Kleinplanet (129)Antigone steht heute mit 10,0mag in Opposition zur Sonne. Gegen 3:00 Uhr steht Kleinplanet (12)Victoria (11,4mag) dicht beim Stern nü Ari (5,5mag) und (16)Psyche(11,5mag) dicht bei HIP20255(6,1mag). Auf einer Linie (gut nördlich von Bad Lippspringe) von Rheda -> Lipperreihe -> Stapellage -> Aerzen kommt es um ca. 13:05 Uhr zu einem Transit der ISS vor der Sonne.

Am Mittwoch, den 6. August, ist der Mond am Abend zu 93 Prozent beleuchtet, er steigt kurz vor Mitternacht auf maximal 10° Grad Höhe am Himmel auf. Kleinplanet (2)Pallas (9,4mag) steht heute in Opposition zur Sonne. Um 18 Uhr gibt es wieder eine geführte Wanderung auf dem Planetenweg in Bad Lippspringe.

Am Donnerstag, den 7. August, ist der Mond abends bereits zu 97 Prozent beleuchtet. Kleinplanet (61)Danae (11,4mag) steht um 4:00 Uhr dicht bei 82 Aqr (6,1mag).

Am Freitag, den 8. August, geht der Mond kurz nach 21 Uhr auf. Er ist praktisch voll beleuchtet. Um 4:00 Uhr steht (980)Anacostia (11,7mag) dicht bei Stern 14 Sgr (5,4mag).

Am Samstag, den 9. August, erreicht der Mond um 9:55 Uhr seine exakte Vollmondposition, dann steht er bei uns jedoch unter dem Horizont. Am Abend geht er - immer noch voll beleuchtet - um 21:22 Uhr auf.

Am Sonntag, den 10. August, geht der noch zu 97 Prozent beleuchtete Mond um 21:36 Uhr auf. Am Morgenhimmel sollte man jetzt Venus und Jupiter beachten, am 12. August kommen sich die beiden sehr nahe.

Freitag, 1. August 2025

1.-3. August 2025: Und immer wieder reicht es nur für die Sonne

Das Wetter meint es zur Zeit für uns Hobbyastronomen nicht gut. Es reicht in letzter Zeit nur hin und wieder für ein schnelles Foto der Sonne. Und dies auch nru, weil wir ihr so nahe sind und sie so hell ist, dass sie es schafft, sogar durch dünne Wolken zu scheinen. Von größeren Wolkenlücken können wir zur Zeit nur träumen.

Die Sonne am 1.8.25 um 15:10 MESZ

 Hinter den Wolken zeigen sich trotzdem noch eine ganze Reihe von Flecken. Einige durch die schwarze Kern-Umbra recht auffällig, doch es sind auch eine ganze Reihe schwächerer Flecken zu erkennen. Spaceweather.com gibt für heute(Fr 1.8.25)  eine respektable Fleckenrelativzahl von 138 an.

Es lohnt sich also nachwievor, auch die kleinste Lücke im Himmel zu suchen. 

Und auch am 2. August sieht es nicht besser aus:

Sonne am 2.8.25 um 13:43 MESZ


 Auch heute ist die Sonne bislang nur hinter Wolken zu sehen. Genauso wie am Sonntag, den 3. August:

Sonne am 3.8.25 um 13:30 MESZ

 Auch wenn die Sonne immer wieder von Wolken bedeckt wird und dadurch schwächere Flecken kaum zu erfassen sind, kann man doch einige Veränderungen in diesen drei Tagen feststellen. Einige Flecken rechts sind inzwischen aus der sichtbaren Sonnehälfte herausgewandert. Dafür ist unterhalb des größeren dunklen Flecks auf der linken Seite (AR4165) eine weitere Gruppe kleinerer Sonnenflecken entstanden (AR4168).

Zur Abwechslung mal ein Foto aus meinem Garten, der Regenmesser hat im August allein vom 1.-3-8. schon stolze 30 l/qm Regen gemessen:


 Doch es soll in der kommenden Woche wieder wärmer und trockener werden. Ob's stimmt? Wir werden es sehen.

Sonntag, 27. Juli 2025

28. Juli - 3. August 2025 - Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche nimmt der Mond wieder zu, er geht jedoch fast die ganze Woche noch stets vor Mitternacht unter, so dass sein helles Licht insbesondere in der dunklen Nachthälfte nicht stört. Von den hellen Planeten kann Saturn ab ca. 23:30 Uhr beobachtet werden. Die Venus leuchtet ab ca. 3:00 Uhr als Morgenstern und Jupiter ist ab ca. 3:45 Uhr zu beobachten. Die ISS kann nicht bei nächtlichen Überflügen beobachtet werden, es finden in dieser Woche jedoch - wenn sich die Bahndaten der ISS nicht noch kurzfristig ändern, zwei Transits vor der Sonne statt.

Am Montag, den 28. Juli, geht die Sonne um 5:42 Uhr auf und um 21:20 Uhr unter. Der zu 17 Prozent beleuchtete Mond geht um 22:46 Uhr unter. Da er selbst beim Sonnenuntergang nur 12° Grad über dem Westhorizont steht, wird er nicht ganz einfach zu finden sein. Wer den Mond findet kann ihn vielleicht als Wegweiser zum inzwischen lichtschwachen Mars nutzen, der ca. 3-4 Monddurchmesser (1,5° Grad) oberhalb zu finden wäre. 

Am Dienstag, den 29. Juli, ist der Mond am Abend zu 25 Prozent beleuchtet, er geht um 22:52 Uhr unter. Kleinplanet (349)Dembowska (11,6mag) steht um 23:00 Uhr in 3,5' Bogenminuten Abstand bei Stern HIP72310. Auf einer Linie von Rietberg -> Mastbruch -> Bad Lippspringe -> Benhausen -> Beverungen, kommt es um 18:43 Uhr MESZ zu einem Transit der ISS vor der Sonnenscheibe. Einzelheiten dazu bei https://iss.vierwandfrei.de/ oder transit-finder.com.

Am Mittwoch, den 30. Juli, ist der Mond am Abend zu 34 Prozent beleuchtet, er geht um 23:02 Uhr unter, er nähert sich Spica in der Jungfrau.

Am Donnerstag, den 31. Juli, ist der Mond am Abend zu 43 Prozent beleuchtet, er geht um 23:17 Uhr unter. Mit dem Sonnenuntergang als Beginn kann vielleicht noch eine Zeitlang der sog. "Barrow-Strahl" auf dem Mond mit einem Teleskop beobachtet werden.

Am Freitag, den 1. August, erreicht der Mond exakt um 14:41 Uhr das Erste Viertel, steht dann jedoch bei uns unter dem Horizont. Am Abend bei Sonnenuntergang ist er bereits zu 53 Prozent beleuchtet, er geht um 23:31 Uhr unter. Um 21:36 Uhr bedeckt der Mond ein 6,5mag schwach leuchtendes Sternchen, in der noch hellen Dämmerung braucht man sicherlich ein Teleskop zur erfolgreichen Beobachtung. Kleinplanet (50)Virginia (11,8mag) zieht um 23:00 Uhr in nur 4' Bogenminuten Abstand an Stern HIP101221 (6,1mag) vorüber. Südlich von Bad Lippspringe und Paderborn, auf einer Linie von Salzkotten -> Borchen -> Willebadessen -> Borgentreich ..., kommt es um 17:55 Uhr MESZ zu einem Transit der ISS vor der Sonnenscheibe. Einzelheiten dazu bei https://iss.vierwandfrei.de/ oder transit-finder.com.

Am Samstag, den 2. August, ist der Mond am Abend zu 62 Prozent beleuchtet, er geht um 23:50 Uhr unter. Kleinplanet (30)Urania (10,0mag) steht heute im Steinbock in Opposition zur Sonne. Kleinplanet (584)Semiramis (10,7mag) zieht um 3:00 Uhr in nur 7,5' Bogenminuten Abstand an Stern HIP109910 (7,4mag) vorüber.

Am Sonntag, den 3. August, ist der Mond am Abend zu 71 Prozent beleuchtet, er geht kurz nach Mitternacht um 0:16 Uhr unter. Um 21:46 Uhr bedeckt der Mond einen nur 7,5mag lichtschwachen Stern (HIP79658), ebenfalls ein herausforderndes Ereignis, das einen guten, klaren Himmel bedarf. Kleinplanet (63)Ausonia (9,3mag) steht heute in Opposition zur Sonne.

Mittwoch, 23. Juli 2025

23./24./26. Juli 2025: Ein wenig Sonne und ein bisschen mehr

Leider ist der Himmel diese Tage sehr bewölkt. Der Aufbau und die Initialisierung eines Vespera-Smart-Teleskop geht zwar deutlich schneller als der eines großen Setups, aber für die kleinen Wolkenlücken, die man zur Zeit für die Astronomie nutzen könnte, ist auch dies noch deutlich zu lang. 

So musste wieder einmal mein Spektiv herhalten, um wenigstens tagsüber mal schnell ein Foto der Sonne mit ihren Flecken hinzubekommen:

Sonne am 23. Juli um 14:17 Uhr MESZ

Allmählich merkt man schon, dass das Maximum dieses Sonnenfleckenzyklus vorbei ist. Es sind nur wenige und relativ kleine Flecken auf der Sonnenoberfläche zu sehen. Ob es in diesem Jahr vielleicht schon wieder einen Tag ganz ohne sichtbare Flecken geben wird? In diesem und den vergangenen beiden Jahren war das noch nicht der Fall. 2022 gab es zuletzt einen fleckenfreien Tag. Im Sonnenfleckenminimum wie 2019 gab es 281 fleckenfreie Tage im Jahr.

Am 24. Juli war es tagsüber länger klar, ich konnte für eine Aufnahme der Sonnenflecken auch wieder mein Vespera nutzen:

Sonne am 24. Juli 2025 um 13:19 Uhr MESZ

Am Abend habe ich es dann noch einmal probiert. Zunächst sah es auch ganz gut noch nach klarem Himmel aus:

T CrB am 24. Juli um 22:41 Uhr MESZ

 Leider reichte es nur für eine kurze Aufnahme von T-Corona Borealis, Dreieinhalb Minuten lang belichtet, dann verschwand der Stern hinter den Wolken. Nicht überraschend, T CrB zeigt immer noch kein Anwachsen seiner Helligkeit.

Ich versuchte noch mein Vespera auf ein anderes Objekt, mehr nach Norden hin auszurichten, doch auch dort bewölkte es sich schnell und dann war am Himmel auch schon wieder kein einziger Stern zu sehen. Also habe ich das Vespera wieder "runtergefahren", ins Haus gebracht, Zähne geputzt, ins Bett gegangen - vorher noch schnell mal ein Blick durchs Dachfenster - leuchtet da nicht doch die Wega durch die Wolken hindurch? Nein! Das durfte nicht sein, ich beschloß, doch lieber ins Bett zu gehen.

Sonne am 26. Juli 2025 um 11:49 Uhr MESZ

 Am 25. Juli klappte es gar nicht mit einer passenden Wolkenlücke, dafür hatte ich am 26. Juli wieder etwas mehr Glück.

Sonntag, 20. Juli 2025

21. - 27. Juli 2025: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche haben wir Neumond. Außerdem sinkt die Sonne erstmalig wieder 18° Grad und mehr unter den Horizont, so dass wir wieder, wenn auch zunächst nur für eine kurze Zeitspanne, nachts von "astronomischer Dunkelheit" sprechen können. Wenn das Wetter mitspielt, also eine gute Zeit, um nach sommerlichen "deep-sky"-Objekten Ausschau zu halten. Von den hellen Planeten ist am Abend eigentlich keiner zusehen. Von den hellen Planeten ist in der Abenddämmerung vielleicht noch Mars zu finden, er geht gegen 23 Uhr unter. Saturn erscheint schon kurz vor Mitternacht am Himmel, die Venus strahlt ab etwa 3:00 Uhr am Morgenhimmel. Jupiter ist ab ca. 4:00 Uhr zu finden. Die ISS beendet ihre Sichtbarkeitsperiode.

Am Montag, den 21. Juli, geht die Sonne um 5:32 Uhr auf und um 21:30 Uhr unter. Der helle Tag dauert jetzt also nur noch 16 Stunden. Der Mond geht um 1:30 Uhr auf und ist noch zu 17 Prozent beleuchtet. Um 2:12 Uhr endet die Bedeckung von chi Tauri (5,4mag), Stern und Mond stehen dann jedoch nur 6° Grad über dem Horizont. Die ISS kann gegen 23:35 Uhr tief im Südwesten in maximal 17° Grad Höhe gefunden werden. Bereits um 23:10 Uhr kann auch die chinesische Raumstation Tiangong tief im Südwesten gesehen werden.

Am Dienstag, den 22. Juli, geht der noch zu zehn Prozent beleuchtete Mond um 2:00 Uhr auf. Die ISS kann noch einmal bei einem Überflug in maximal 24° Grad Höhe zwischen 22:45 Uhr und 22:50 Uhr gesehen werden. Die chinesische Raumstation Tiangong zieht zwischen 22:14 Uhr und 22:18 Uhr tief (14° Grad Höhe) über unseren Südhimmel hinweg.

Am Mittwoch, den 23. Juli, sinkt die Sonne erstmalig wieder mehr als 18° Grad unter den Horizont, von 1:10 Uhr bis 1:53 Uhr haben wir dadurch wieder "astronomische Dunkelheit". Um 3:05 Uhr geht die nur noch zu 4 Prozent beleuchtete Mondsichel auf, dank der steilen Ekliptik kann sie noch gesehen werden. Rechts unterhalb des Mondes kann vielleicht auch Jupiter in der Morgendämmerung gefunden werden. Gegen 22:57 Uhr kann auch die chinesische Raumstation Tiangong noch einmal tief im Südsüdwesten gesehen werden.

Am Donnerstag, den 24. Juli, erreicht der Mond exakt um 21:11 Uhr seine Neumondposition, er bleibt heute und am Freitag den ganzen Tag unsichtbar. Gegen 22:47 Uhr kann die ISS letztmalig in maximal 12° Grad Höhe tief im Südwesten gesehen werden.

Am Freitag, den 25. Juli, zieht Kleinplanet (172)Baucis (11,0mag) in 7,5' Bogenminutenabstand an Stern HIP100674 (7,0mag) vorüber.

Am Samstag, den 26. Juli, geht der zu 5 Prozent beleuchtete Mond exakt um 22:28 Uhr unter. Ob er in der Abenddämmerung schon gefunden werden kann? Er steht ganz dicht bei Regulus im Löwen.

Am Sonntag, den 27. Juli, geht die zu zehn Prozent beleuchtete Mondsichel um 22:36 Uhr unter. Heute könnte sie schon etwas leichter zu finden sein als noch am Samstag. Heute dauert die astronomische Dunkelheit übrigens schon fast zwei Stunden: von 0:37 Uhr bis 2;26 Uhr. Abends um Mitternacht steht Kleinplanet (89)Julia (8,9mag) nur 2' Bogenminuten entfernt von Stern HIP205425 (8,7mag).

18./19. Juli 2025: Endlich wieder eine lange Astronacht

 Von Freitag, den 18. Juli auf Samstag, den 19. Juli, war es in der Nacht endlich mal wieder klar und ich konnte mehrere Stunden lang Astronomie betreiben.

In der Dämmerung noch sah es gar nicht so gut aus, weil doch noch viele Schleierwolken am Himmel standen, aber das stellte sich am Ende als doch nicht so schlimm heraus.

Wolken beim Sonnenuntergang am 18. Juli 2025

Hier viele Fotos aus dieser Nacht:

T CrB am 18.7.25 um 22:44 (6min belichtet)

 Bei T CrB tut sich immer noch nichts. Der Stern dümpelt weiter so um die 10mag herum, von einem Nova-Ausbruch ist nichts zu merken. Aber, wie schon öfters gesagt, meiner Meinung nach wird der auch erst in 2026 passieren und nicht in diesem Jahr.

NGC 5033 mit SN2025mvn, 27,5 Minuten belichtet

 Anders als zuletzt vor zehn Tagen habe ich diesmal wieder die Galaxie NGC 5033 mit der Supernova SN2025mvn mit meinem Vespera Pro beobachtet. Die Supernova ist noch als deutliche Aufhellung unterhalb des Kerns der Galaxie zu erkennen, aber doch nicht mehr so deutlich wie auf meinem ersten Bild vom 14. Juni. Leider konnte ich jedoch dieses Bild nur eine knappe halbe Stunde belichten, weil dann NGC 5033 auch schon für mein Gerät zu weit im Westen stand.

Dann habe ich mir einen kleinen "Scherz" erlaubt:

Kein 3I/ATLAS am 18.7.25 um 23:19 MESZ, 12 Minuten belichtet

 Irgendwo hinter diesen Sternen (vermutlich ziemlich genau in der Mitte des Bildes) treibt sich der dritte entdeckte interstellare Besucher unseres Sonnensystems herum. Über 3I/ATLAS wurde ja schon viel in der Presse berichtet. Die Koordinaten sind bekannt und so habe ich vermutlich schon in die richtige Richtung gezielt. Allerdings hat 3I/ATLAS nur eine Helligkeit von ca. 18mag - und die ist mit meinen Vespera-Geräten dann doch nicht zu erreichen, da ist bei 15/16mag Schluss. Bei diesem Bild sicherlich noch etwas früher, denn es wurde nur knapp 12 Minuten belichtet. Aber trotzdem für mich ein faszinierendes Foto: Irgendwo da draußen im Weltall - selbst wenn es für mich und meine Technik zur Zeit noch unsichtbar ist - gibt es ein Objekt, das wohl gewisse Ähnlichkeit mit einem Kometen hat, das aber nur für wenige Monate durch unser Sonnensystem durchziehen wird. Da es sich zur Zeit der Sonne und auch der Erde noch weiter annähert, kann es sein, dass es vielleicht wirklich noch etwas heller wird. Ob das ausreichen wird, damit ich es vielleicht doch noch fotografieren kann?

Pluto am 19.7.25 um 1:42 Uhr MESZ,  52 Minuten belichtet

Vor 95 Jahren wurde Pluto entdeckt. Ich konnte diesen ehemaligen Planeten 2022 und 2024 beobachten und fotografieren. In diesem Jahr hat Pluto am 25. Juli im Sternbild Steinbock seine Oppositionsstellung. Bei uns steigt er jetzt maximal 14,9° Grad über den Horizont, was wirklich nicht viel ist.

Hier noch zwei weitere "pretty picture" aus dieser Nacht

Kugelsternhaufen M13, 43 Minuten belichtet, 19.7.25 0:31 MESZ

Kugelsternhaufen M15,  19.7.25, 2:15 Uhr MESZ, 21 Minuten belichtet

Diese beiden Kugelsternhaufen sind für mich wahre Prachtexemplare am Sommerhimmel, M 13 steht im Sternbild Herkules und M 15 im Sternbild Pegasus.

 Zwischendurch war in der Nacht dann auch der Mond aufgegangen, fotografiert habe ich ihn allerdings erst ziemlich am Ende dieser Astronacht:

Der abnehmende Mond am 19.7.25 um 3:26 Uhr MESZ

Der Mond stand dann schon 26° Grad hoch im Osten im Sternbild Widder. Er war noch zu 38 Prozent beleuchtet.

Saturn

 Um 2:39 Uhr habe ich zun ersten Mal nach langer Zeit auch wieder Saturn aufgenommen. Eigentlich kein gutes Ziel für das Vespera. Um mehr zu erkennen braucht man eine viel größere Brennweite als diese Geräte haben. Wenn man genau hinschaut, kann man aber doch erkennen, dass der Ring des Saturn wieder zu sehen ist. Während des Frühjahrs haben wir noch direkt auf die Ringkante geschaut, so dass der Ring praktisch gar nicht zu erkennen war. Jetzt hat er doch schon wieder eine leichte Neigung, bzw. Öffnung. Leider habe ich es verpasst, auch gleich nach Neptun Ausschau zu halten, der sich zur Zeit ganz in der Nähe vonm Saturn aufhält.

Und einen weiteren Kleinplaneten konnte ich erstmalig beobachten:

(63)Ausonia am 19.7.25 um 3:24 Uhr MESZ

 Der Asteroid (63)Ausonia ist auf diesem Bild leicht an der etwas verwischten Spur zu erkennen. Das Bild wurde ingesamt fast eine tunde lang belichtet, da bewegt sich so ein Kleinplanet schon ein kleines Stück auf seiner Bahn am Himmel vor den anderen Sternen weiter. (63)Ausonia hat zur Zeit eine Helligkeit von 9,6mag und ist damit zur Zeit bei uns der sechsthellste Kleinplanet am Himmel. Da sich der Asateroid jedoch im Sternbild Steinbock aufhält, steigt er bei uns auch nur ca. 15° Grad über den Horizont hoch. Daher wurden viele einzelne Bilder verworfen und nicht für das Stacking verwendet, so dass die Nettobelichtungszeit nur knapp 35 Minuten betrug.

Mein wichtigstes Beobachtungsziel in dieser Nacht war jedoch die Suche nach einer weiteren Supernova:

NGC 7331 am 19.7.25, 1:23 Uhr MESZ, 63 Minuten belichtet

 In NGC 7331 wurde am 14. Juli eine Supernova gemeldet, jedoch dicht am Kern. Ist diese in dem obigen Bild zu sehen? In der kompletten Aufnahme ist kaum etwas zu erkennen. Deshalb hier einmal ein 1:1-Ausschnitt:

NGC7331 in Originalgröße

 Auch in dieser Vergrößerung ist - ehrlich gesagt - eine Supernova nahe am Kern nicht wirklich zu erkennen. Aber sieht der Kern nicht doch ein wenig ausgebeult aus? So ging es mir zwischendurch beim Anblick der immer weiter live-gestackten Bilder während der Aufnahme durch den Kopf.

 Gehen wir doch noch einmal an den Anfang der Belichtungsserie zurück:

NGC7331 mit SN2025rbs, eine Minute belichtet

 Nach nur einer Minute Belichtungszeit ist der Kern der Galaxie noch nicht so groß. Und da ist tatsächlich ein Stern deutlich zu erkennen, das kann nur die gesuchte Supernova sein. Wenn man sich die weiteren Bilder anschaut, kann man deutlich erkennen, wie der Kern heller wird und dann Supernova und Galaxienkern scheinbar miteinander verschmelzen. 

Innerlich muss ich ja ein wenig "grinsen": Normalerweise kann man ja je länger man belichtet umso mehr Einzelheiten erkennen, hier ist es jedoch anscheinend genau umgekehrt.

(Nachtrag vom 21. Juli)

In unser Montagsrunde der Volkssternwarte Paderborn haben wir auch über das obige Bild von NGC 7331 mit der Supernova gesprochen. Das vom Vespera ausgegebene jpg-Bild nach 63 Minuten zeigt tatsächlich ein stark überlappendes Bild von Nova und Galaxienkern. Betrachtet man jedoch das "reine" Stackingergebnis (ausgegeben als tiff-Datei) lassen sich Supernova und Galaxienkern auch nach 63 Minuten Belichtungszeit sehr sauben unterscheiden. Dies lässt sich sehr schön mit der Software "Astro Art" visualisieren. Hier ein Screenshot:

Galaxie und Supernova in der Software "Astro Art".

Die Software "Astro Art" bietet eine Art 3D-Darstellung des Helligkeitsverlaufs innerhalb eines Bildes. Die unterschiedlichen Helligkeitsmaxima lassen sich damit sehr schön darstellen.