Montag, 26. August 2024

30. August und 4. Oktober 2024: Wanderungen auf dem Planetenweg

 Die Planetariumsgesellschaft bietet auf unserem wunderschönen Planetenweg in Bad Lippspringe wieder zwei Wanderungen an:

Jeweils Freitags
30.08.2024,  18:00 Uhr
04.10.2024,  17:00 Uhr

Treffpunkt ist die „Sonne“ im Arminiuspark. Parkmöglichkeit gibt es an der Burgstr. 8 hinter der Burg. Die Teilnehmenden sollten witterungsentsprechende Bekleidung und festes Schuhwerk tragen und bei Bedarf Verpflegung mitbringen.

Die Anmeldung erfolgt über Carina Moss (05251 68330-01 oder gesunde-kommune@ksb-paderborn.de) oder Hubert Hermelingmeier (mail@planetarier.net).  Weitere Informationen sind unter www.planetenweg-badlippspringe.de oder www.ksb-paderborn.de zu finden.
Diese Wanderungen sind eine Initative zum Projekt „Gesunde Kommune“, gemeinsam mit dem Kreises Paderborn, der Techniker Krankenkasse (TK) und des KreisSportBundes Paderborn e. V. (KSB Paderborn).

Sonntag, 25. August 2024

26. August - 1. September 2024: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche erreicht der Mond gleich am Montag das Letzte Viertel, es geht also auf Neumond zu. Die Nächte eignen sich mehr und mehr zur Beobachtung von lichtschwachen "deep-sky"-Objekten am Himmel. Der Ringplanet Saturn geht ca. 21 Uhr über der Egge auf, Jupiter kurz nach Mitternacht, Mars folgt ca. 25 Minuten später. Mit Glück kann gegen Ende der Woche Merkur ab 6:00 Uhr kurz vor Sonnenaufgang in Ostnordost gefunden werden. Die ISS ist bei morgendlichen Überflügen gut zu beobachten, zum Ende der Woche fliegt sie gleich mehrfach direkt über unsere Stadt hinweg.

Am Montag, den 26. August, geht die Sonne um 6:28 Uhr auf und um 20:24 Uhr unter. Der helle Tag dauert also keine 14 Stunden mehr. Der Mond hat bereits um 11:26 Uhr das Letzte Viertel erreicht. Zu diesem Zeitpunkt befindet er sich in westlicher Richtung (Azimut 267°) in 34° Grad Höhe. Er geht erst 15:47 Uhr unter. Am Abend geht er dann, nur noch zu 45 Prozent beleuchtet, um 22:57 Uhr auf. Am Morgen gegen 5 Uhr steht der Mond direkt unterhalb der Plejaden, um 5:54 Uhr wird der Stern 27 Tau (3,5mag) vom Mond bedeckt. Saturnmond Rhea steht am Abend in westlicher Elongation. Zwischen 4:30 Uhr und 4:35 Uhr fliegt die ISS in maximal 30° Grad Höhe im Südosten über unseren Himmel.

Am Dienstag, den 27. August, geht der noch zu 34 Prozent beleuchtete Mond kurz vor Mitternacht auf, er steht (etwas links) oberhalb des Planeten Mars. Bei Jupiter wird Mond Europa bis 3:01 Uhr vom Planeten selbst bedeckt, Ganymed wird ab 2:41 Uhr verfinstert, so dass dann nur Kallisto und Io zu sehen sind. Um 3:43 Uhr taucht die ISS im Osten aus dem Erdschatten auf und fliegt quer durch das gerade aufgegangene Sternbild Orion. Der nächste Überflug findet zwischen 5:16 Uhr und 5:23 Uhr in maximal 66° Grad Höhe über unseren gesamten Morgenhimmel hinweg.

Am Mittwoch, den 28. August, taucht um 1:09 Uhr der Stern HIP26291 (6,3mag) am dunklen Mondrand aus seiner Bedeckung wieder auf.  Am Abend geht der Mond erst nach Mitternacht auf. Er zeigt maximale Libration in Breite, so dass wir auf seinen Südpol schauen können. Am frühen Morgen gegen 2:00 Uhr stehen die Saturnmonde Tethys und Dione in östlicher Elongation. Die ISS fliegt zwischen 4:29 Uhr und 4:34 Uhr  knapp unterhalb von Mond, Mars und Jupiter über unseren Morgenhimmel hinweg.

Am Donnerstag, den 29. August, geht der Mond mathematisch um 0:39 Uhr auf, er ist dann nur noch zu 24 Prozent beleuchtet. Saturnmond Tethys steht kurz nach Mitternacht in westlicher Elongation, am Abend um 23 Uhr in östlicher Elongation. Titan steht gegen 2:00 Uhr in östlicher Elongation. Asteroid (74)Galatea (12,0mag) zieht in 2,5' Bogenminuten Abstand an Stern HIP103077 (6,4mag) vorbei. Die ISS ist wieder um 3:43 Uhr kurz im Osten zu sehen, diesmal schon etwas oberhalb von Orion. Zwischen 5:15 Uhr und 5:22 Uhr fliegt die ISS mit maximal 86° Grad Höhe schon fast genau über unsere Stadt hinweg.

Am Freitag, den 30. August, verschiebt sich der Mondaufgang bereits auf 1:45 Uhr, er ist dann nur noch zu16 Prozent beleuchtet. U 6:21 Uhr taucht der Stern 76 Gemini (6,3mag) am dunklen Mondrand aus seiner Bedeckung wieder auf.  Abends steht Saturnmond Tethys in westlicher Elongation. Um 4:00 Uhr zieht Asteroid (13)Egeria (11,9mag) in 5,5' Bogenminuten Abstand an Stern HIP21459 (6,0mag). Um 4:27 Uhr taucht die ISS im Südwesten in 61° Grad Höhe auf und fliegt dann bis 4:33 Uhr dem Horizont im Osten entgegen. Um 18 Uhr gibt es auch wieder eine Wanderung auf unserem Planetenweg in Bad Lippspringe.

Am Samstag, den 31. August, geht die nur noch zu 9 Prozent beleuchtete Mondsichel erst kurz nach 3:00 Uhr auf. Abends steht Saturnmond Tethys wieder in östlicher Elongation. Zwischen 5:13 Uhr und 5:20 Uhr fliegt die ISS über unseren Himmel hinweg, exakt um 5:15 Uhr fliegt sie praktisch genau durch unseren Zenit, also direkt über unserer Stadt hinweg.

Am Sonntag, den 1. September, geht die nur noch zu 4 Prozent beleuchtete Mondsichel erst um 4:19 Uhr auf. Um 2:43 Uhr steht der veränderliche Stern Algol im Perseus im Helligkeitsminimum. Von 3:24 Uhr bis 5:34 Uhr wandert der Schatten von Io über die Jupiteroberfläche hinweg.  Ab 6:03 Uhr wandert dann auch noch der Schatten von Europa über den Planeten. Noch unterhalb vom Mond, etwas nach rechts (süd), kann vielleicht Merkur gefunden, der mathematisch um 5:07 Uhr aufgeht und vielleicht ab 5:30 Uhr sichtbar wird. Um 4:25 Uhr taucht die ISS fast im Zenit auf, den sie exakt um 4:25:27 durchquert. Um 4:00 Uhr zieht Asteroid (29)Amphitrite (11,2mag) in 7,7' Bogenminuten am Stern 4 Cnc (6,3mag) vorbei und abends um 23 Uhr (109)Felicitas (12,1mag) in nur 2' Bogenminuten am Doppelstern Zeta Psc vorbei.

Mittwoch, 21. August 2024

21. August 2024: Keine Saturnbedeckung

 Es hätte das astronomische Highlight des Jahres werden können. Heute in der Frühe um 5:32 Uhr sollte der Mond den Planeten Jupiter bedecken. Das wird er sicherlich auch gemacht haben, doch leider war der Himmel bei mir bewölkt. Da war kein Mond, kein Sternchen am Himmel zu sehen:

Da, wo die Wolken etwas heller scheinen, könnte der Mond hinter stehen.

Zuvor war zwischen 3 und 4 Uhr wohl eine Regenfront durchgezogen, leider klarte es bei mir nicht schnell genug dahinter wieder auf. Astrofreunde von mir aus Delbrück oder Bielefeld hatten mehr Glück. Dort klarte der Himmel wenige Minuten vor der Bedeckung auf, herzlichen Glückwunsch!

Dabei hatte es am Abend zuvor gar nicht so schlecht ausgesehen:

Mond und Saturn, nur drei Grad voneinander entfernt

Auch am Montagabend gab es Wolken, aber etwas Himmelsbeobachtung konnte man doch betreiben. Nach ihrem Aufgang so gegen 22 Uhr waren Mond und Saturn nebeneinander schon gut zu sehen. Aber der Abstand war einfach zu groß, um besonders auffällig zu sein. Doch ist es nicht spannend, dass der Mond diese Strecke in nur sechs Stunden am Himmel zurückgelegt hat?

Glücklicherweise gibt es sogar bald wieder eine Saturnbedeckung durch den Mond, die bei uns sichtbar sein kann. Am Abend des 4. Januar (also zu einer viel angenehmeren Zeit als diesmal) bedeckt der Mond wieder den Planeten. Vielleicht haben wir da ja mehr Glück mit dem Wetter.

Auch solche Tage gibt es, wo Beobachtungen, auf die man sehnlichst gewartet hat, einfach nicht klappen. Aber immerhin konnte ich am Montagabend mit meiner Vespera in aller Ruhe ein Bild von M 11, dem "Wildentenhaufen" im Sternbild Schild machen:

M 11, etwas über 30 Minuten belichtet)


Dienstag, 20. August 2024

19. August 2024: Sonne, Mond und Sterne...

 Am 19. August war es tagsüber immer wieder mal sonnig, zum Abend hin klarte es dann richtig auf. leider war die Luft jedoch sehr feucht, es kann sein, dass in großer Höhe auch Cirren oder andere Wolken zogen, vielleicht war es aber auch nur einfacher Hochnebel. Für das bloße Augen waren kaum Sterne zu erkennen. Meine Vespera haben aber trotzdem funktioniert und ich konnte wieder einige interessante Objekte aufnehmen.

Die Sonne um 11:50 Uhr MESZ

Der volle Mond um 23:48 Uhr MESZ

T CrB um 21:46 Uhr (3 min belichtet)

Wie man schnell erkennt, da zeigt sich noch gar nichts, was wie eine Nova aussehen könnte- Anschließend habe ich auch noch die anderen veränderlichen Sterne in der nördlivhen Krone fotografiert(R, S und W CrB).

Mit meinem Vespera Pro wollte ich dann eigentlich den Trifid-Nebel etwas länger belichten:

M20, Trifid-Nebel, leider nur 12 Minuten belichtet

 Leider hatte ich nicht aufgepasst, das Objekt stand schon zu weit westlich, so dass es zu früh hinter den Büschen verschwand. Auch von anderen Objekten konnte ich nur relativ kurze Aufnahmen machen:

 Kugelsternhaufen M22, 9 Minuten belichtet


Offener Sternhaufen M25, immerhin 23 Minuten belichtet

Vielleicht lag es aber auch an den Wolken und dem hellen Mondlicht, dass diese Objekte nicht so schön leuchten, wie ich es eigentlich erhofft hatte,

NGC 6716, 20 Minuten belichtet

Die Sterne in diesem offenen Sternhaufen zeichnen ein interessantes Bild, für viele sieht dieser kleine Sternhaufen aus wie ein Zierfisch mit großem Schwanz.


NGC 6210, 35 Minuten belichtet

NGC 6210 ist auf dem Bild nicht ganz zentral, sondern etwas rechts der Mitte der bläulich leuchtende "Stern". Es handelt sich hier um einen planetarischen Nebel, der vom Vespera natürlich nicht aufgelöst und größer dargestellt werden kann. So lässt sich leider auch gar nicht der schöne Name "Schildkrötennebel" nachvollziehen.

Nova Vulpecula

Zum Schluß noch ein Bild der Nova im Sternbild Füchslein. Die Nova verblasst langsam und allmählich. Durch die rötliche Farbe lässt sie sich in der Mitte des Bildes aber immer noch leicht lokalisieren. Ihre Helligkeit liegt jetzt bei ca. 13mag.



Montag, 19. August 2024

11.-18. August 2024: Weitere astronomische Beobachtungen

 Es gab nicht nut Sternschnuppen und Polarlichter am Himmel zu bestaunen. Hier ein paar weitere Beobachtungen der letzten Tage, die ich noch gar nicht in diesem Blog aufgeschrieben habe:

Nova Vulpecula am 12. August um 23:14 MESZ, 30 Minuten belichtet.
 

Die Helligkeit der Nova im Füchslein (der kleine rote Punkt in der Bildmitte, links oberhalb der auffälligen Viererkette) ist weiter am Absinken, wenn auch recht langsam inzwischen. Bei der aavso wird ihre Helligkeit noch auf etwas heller als 13mag geschätzt. Mir erscheint sie da noch gut drüber zu liegen, aber vielleicht spielt mir hier die rötliche Farbe doch einen Streich, weil hier der Sensor meines Vespera classic empfindlicher ist als in anderen Wellenlängen.

An verschiedenen Abenden konnte ich auch den Mond fotografieren:

Mond am 15. August, 23:46 Uhr MESZ

 Am 15. Augustzog der Mond seine Bahn so tief am Himmel, dass er mir zunächst gar nicht auffiel. Oben ein Foto von 23:46 Uhr, als er plötzlich neben dem Dach meiner Nachbarn wieder am Himmel auftauchte.

Mond am 18. August, 23:50 Uhr MESZ

Am 18. August zur fast gleichen Zeit stand er dann doch schon wieder etwas höher als am 15. August. Das Foto zeigt den Mond knapp 21 Stunden vor dem exakten Vollmond. Noch sind am linken Rand eine Reihe von kratern gut zu erkennen.

 Manchmal reizt mich auch der Name eines bestimmten Objektes, um mir das mal etwas näher anzuschauen. Schon mal ein "fliegendes Einhorn" gesehen?

NGC 6709 - "Fliegendes Einhorn Haufen" im Sternbild Adler

 Dieses Bild wurde nur 6,5 Minuten belichtet. Können Sie das Einhorn erkennen? Dieses nette Objekt hatte ivc übrigens vor einem Jahr schon einmal fotografiert, auch in einer lauen Sommernacht. Damals hatte ich es jedoch 30 Minuten belichtet, so dass das Einhotn im übrigens Sternengewimmel praktisch unterging.

Die Olympiade in Paris ist inzwischen zwar schon Geschichte, aber einen Eiffelturm gibt es am Himmel immer noch, leider sieht er dort ein wenig umgekippt aus:

Der "Eiffelturm", ein Asterismus beim Großen Wagen

Haben sie den umgekippten Turm erkannt? Diese interessante Sternenansammlung befindet sich im Sternbild "große Bärin" bzw. "Großer Wagen". Die Astronomen sprechen von einem "Asterismus", wenn es sich um eine zufällige, nach einem bestimmten Muster, ausgerichte Sternensammlung handelt, diese aber nicht wirklich echt miteinander verbunden sind, also keinen echten "Sternhaufen" bilden.

Ein weiterer netter Asterismus; der Tennisschläger.

Der "Tennisschläger"

Auch dies ist eineSternenkonstellation im Sternbild Adler. Zwei Sterne bilden den Griff und 6 Sterne die Schlagfläche. Der hellste Stern im Bild, etwas unterhalb des Schlägers ist bestimmt der Ball.



Es gab noch viele weitere Beobachtungen. Vielleicht werde ich das eine oder andere Foto hier in den nächsten Tagen noch einfügen.



Sonntag, 18. August 2024

19. - 25. August 2024: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche haben wir gleich am Montag Vollmond, nur langsam zieht der Mond sich vom Abendhimmel zurück. Von den hellen Planeten ist Saturn ab ca. 21:30 Uhr zu sehen, im September steht er in Opposition zur Sonne. Mars und Jupiter können ab etwa 1:00 Uhr im Osten beobachtet werden. Vielleicht kann nach Sonennuntergang tief im Westen auch schon die Venus gesichtet werden. Die ISS kann bei morgendlichen Überflügen gesichtet werden.

Am Montag, den 19. August, geht die Sonne um 6:16 Uhr auf und um 20:39 Uhr unter, das ist am Morgen 11 Minuten später und am Abend 14 Minuten früher als noch vor genau einer Woche. Der Mond erreicht um 20:26 Uhr seine exakte Vollmondposition, aufgehen wird er bei uns jedoch erst eine guite halbe Stunde später um 20:57 Uhr.

Am Dienstag, den 20. August, steht am Morgen gegen 4:00 Uhr Saturnmond Rhea in östlicher Elongation. Der Mond geht am Abend um 21:12 Uhr auf, er ist noch zu 98 Prozent beleuchtet und nähert sich langsam Saturn.

Am Mittwoch, den 21. August, zieht bereits gegen 1:00 Uhr Kleinplanet (13)Egeria (12,0mag) in nur 3,5' Bogenminuten Abstand an 67 Tauri (5,3mag) vorüber. Die ISS kann zwischen 5:18 Uhr und 5:24 Uhr ganz tief im Südosten bei einem Überflug gesehen werden. Um 5:32 Uhr bedeckt der Mond an seiner hellen Seite den Planeten Saturn. Saturn steht dann in südwestlicher Richtung ca. 20° Grad hoch. Um 6:28 Uhr erscheint Saturn wieder am dunklen Rand des Mond, etwa in Höhe des unteren Randes des Mare Crisium. Dann ist jedoch die Sonen auch schon aufgegangen und Saturn steht nur noch 13° Grad hoch im Südwesten. Mit einem guten Fernglas könnte der Austritt jedoch noch zu beobachten sein. Der Mond geht am Abend um 21:25 Uhr auf, er ist noch zu 94 Prozent beleuchtet.

Am Donnerstag, den 22. August, endet um 4:08 Uhr die Bedeckung des Stern HIP417 (6,3mag) durch den Mond. Am Abend geht der Mond um 21:37 Uhr auf, er ist dann noch zu 87 Prozent beleuchtet.

Am Freitag, den 23. August, endet um 4:50 Uhr die Bedeckung des Stern HIP4655 (6,1mag) durch den Mond. Kleinplanet (194)Prokne (9,5mag) zieht in nur 2' Bogenminuten Abstand an Stern HIP113184 (5,7mag) vorüber. Die ISS fliegt zwischen 5:17 Uhr und 5:24 Uhr in maximal 22° Grad Höhe über unseren südöstlichen Himmel hinweg. Der noch zu 77 Prozent beleuchtete Mond geht um 21:51 Uhr auf.

Am Samstag, den 24. August, stehen bei Jupiter um 0:00 Uhr zunächst zwei Monde links, zwei Monde recht. Um 4:19 Uhr beginnt eine Verfinsterung von Mond Io. Zwischen 4:29 Uhr und 4:33 Uhr ist die ISS tief (maximal 15° Grad hoch) im Südosten bei einem Überflug zu sehen. Der noch zu 67 Prozent beleuchtete Mond geht um 22:07 Uhr auf.

Am Sonntag, den 25. August, beginnt bei Jupiter um 1:31 Uhr (bis 3.41 Uhr) ein Schattendurchgang von Mond Io, um 3:26 Uhr (bis 5:55 Uhr) ein Schatten durchgang von Mond Europa vor der Planetenscheibe. Zwischen 5:14 Uhr und 5:22 Uhr fliegt die ISS in maximal 39° Grad Höhe (oberhalb von Orion, aber unterhalb von Jupiter uns Mars) über unseren Himmel hinweg. Der noch zu 56 Prozent beleuchtete Mond geht um 22:28 Uhr auf.

Donnerstag, 15. August 2024

15. August 2023: Sonne und Nebensonne

 An unserem Himmel gibt es eigentlich jeden Tag etwas neues zu entdecken. Sonnenflecken kommen und gehen, die Sonne ist eben kein starrer, unveränderlicher Körper:

Sonne am 15. August 2024 um 10:04 Uhr MESZ

 Das Foto zeigt ganz am rechten oberen Rand noch die etwas größere Sonnenfleckengruppe AR3780, wie sie jetzt in Kürze auf der Rückseite der Sonne versvchwindet. Dafür steht die Gruppe AR3784 recht zentral in der Mitte. Aus dieser Gruppe heraus gab es diese Woche einen X1.1-Flare. Polarlichtbeobachter sollten also weiter motoviert sein, ständig die Daten zu checken, vielleicht ist ja wieder "was drin". Leider sind die Wetteraussichten für die nächsten Tage nicht ganz so doll, es sind viele Wolken vorhergesagt.

Nebensonne am 15. August um 19:50 Uhr MESZ

Am Abend gab es dann eine recht helle Nebensonne zu sehen, dafür verantwortlich hohe Cirrusbewölkung.

Die Sonne selbst und auch eine eventuelle zweite Nebensonne waren durch die Bäume auf den nachbargrundstücken für mich nicht sichtbar.


Mittwoch, 14. August 2024

14. August 2024: Mars bei Jupiter

 Manchmal hat es ja auch seine Vorteile, wenn man zu nachtschlafender Zeit plötzlich wach wird, weil man mit einem gewissen Bedürfnis Richtung "Stilles Örtchen" gedrängt wird. Das passierte mir heute in der Frühe gegen 4:30 Uhr.

Zuerst dachte ich nur "so ein Mist", doch dann blickte ich durchs Fenster nach draußen und sah sofort den strahlend hellen Jupiter im Osten.

Noch im Halbschlaf griff ich zur Kamera, die diesmal glücklicherweise schon auf einem Stativ befestigt war (ich wollte am Tag zuvor Blitze fotografieren, was jedoch scheiterte, da die angekündigten Gewitter ausblieben). Schnell damit nach draußen, bei gut 20° Grad brauchte ich auch nichts zusätzliches überzuziehen und die Kamera Richtugn Osten ausgerichtet:

Jupiter und Mars am 14. August um 4:30 Uhr MESZ







Ich hatte wohl großes Glück, auf dem Foto sieht man, wie sich gerade eine größer Wolke vor die Planeten schieben will. Links von der Planeten kann man das Sternbild Fuhrmann ("Auriga") erkennen, rechts von den Planeten, schon fast durch die Wolken verdeckt, die Hyaden und dadrüber die Plejaden, die alle zum Sternbild Stier gehören.

Auf diesem Bild mit Weitwinkel 25mm Brennweite aufgenommen ( ISO 3200, f=4,1, 15sec) verschmelzem Mars und Jupiter fast. Auch mit bloßem Auge hatte ich etwas Mühe, die beiden zu trennen. (Das kann aber auch ganz gut an meiner Müdigkeit gelegen haben).

Hier noch ein zweites Bild:

Mars oberhalb von Jupiter

Dieses Bild entstand jetzt mit eine Tele-Brennweite von 105 mm. Die Belichtungszeit betrug 5 Sekunden, damit die Objekte keine Strichspuren zeigen.

Jetzt sind Mars und Jupiter deutlich getrennt. Mars leuchtet sogar etwas rötlich. Der helle Stern links im Bild ist beta Tauri (1,6mag), auch "El Nath" genannt. Unterhalb von Jupiter ist noch der Stern 102 Tauri (4,6mag) zu erkennen. Mars hat ungefähr eine Helligkeit von 1,0mag und Jupiter von -2,1mag.

Die beiden Planeten hatten in diesem Moment einen Abstand von nur 24 Bogenminuten, das ist deutlich weniger als ein Vollmonddurchmesser, der bei ca. 31 Bogenminuten liegt.

Voller Freude, dass es mir gelungen war, diese enge Konjunktion der beiden Planeten zu dokumentieren, ging ich im Anschluss wieder schnell ins Bett.

Dienstag, 13. August 2024

12./13. August 2024: Noch einmal Polarlicht und Perseiden

 Auch in der Nacht vom 12. auf den 13. August gab es wieder Polarlicht. Und natürlich auch Perseiden zu sehen. Hier ein paar Bilder:

Um 22:53 Uhr MESZ erwischte ich die erste Perseide (oben rechts im Bild, oder ist das doch nur wieder ein Datellitenflare?)

Wie immer bei den Bildern aus meinem Garten heraus, der Baum in der Mitte zeigt recht genau die Nordrichtung an. Bei diesen Aufnahmen mit meiner Canon RP mit dem 16mm Weitwinkel-Objektiv habe ich bei ISO3200 jeweils 8 Sekunden bei Belende 3.2 belichtet.

Um 22:59 Uhr dann eine sehr helle Perseide, leider nicht ganz vollständig im Blickfeld

Und sieht der Himmel nicht teilweise auch schon wieder leicht lila leuchtend aus?


Um 23:12 Uhr waren dann erste Beamer in Richtung NNO zu sehen

Es war ja eine wunderschöne klare Nacht, viele Menschen wollten einfach nur Sternschnuppen zählen und erfreuten sich dann anschliessend auch am Polarlicht. Hier ein paar weitere Bilder:

Um 23:14 Uhr wurde das Polarlicht schon deutlich heller.

Um 23:16 Uhr leuchtete es auch deutlich über den Norden hinaus in Richtung NNW.

23:19 MESZ

23:21 Uhr

Um 23:23 Uhr flog wieder (vergl 4. August 2024) ein sehr bläulicher Satellit vorüber (ganz oben Mitte)

Um 23:25 Uhr habe ich vielleicht noch einmal eine Perseide erwischt (oben linbks)

Gegen 23:30 Uhr wurde das PL wieder schwächer. Und auch diese kurze Leuchtspur (Bildmitte) ist sicher kein Perseid, denn auf den Bildern direkt davor und danach war die Spur noch zu sehen.

Auch nach Mitternacht flackerte das Polarlicht noch einmal auf. Viele schöne Bilder und Videos gibt es dazu wie immer im Polarlichtforum.


Montag, 12. August 2024

11./12. August 2024: Sternschnuppen und Polarlicht

 In der Nacht vom 11. auf den 12. August war der Himmel klar und es war angenehm mild, so dass ich mir vorgenommen hatte, die Perseiden zu beobachten.

Im Garten baute ich meine Liege auf und richtete sie so aus, dass ich einen möglichst freien Blick in Richtung Südosten hatte.

Zeitgleich stellte ich meine Kamera so auf, dass sie wieder Richtung Norden fotografieren konnte, denn es gab für diese Nacht auch eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass vielleicht Polarlichter auftreten können. Das Sternbild Perseus selbst hatte ich nicht im Blick, denn genau in Nordöstlicher Richtung stand sozusagen mein eigenen Haus im Weg und versperrte den Blick auf das Sternbild.

Dies ist jedoch kaum ein Nachteil. Die Perseiden heißen so, weil sie (insbesondere wenn man ihre Spur rückwärts verfolgt) genau aus dem Sternbild Perseus zu kommen scheinen. Schaut man direkt auf das Sternbild, sind die Spuren der Perseiden recht kurz, weil sie von dort aus gesehen, (fast) direkt auf einen zufliegen. In der Praxis fliegen sie jedoch über den gesamten Himmel und mit einer Blickrichtung in rund 90° Grad Abstand vom Perseus zeigen sie dann schon schöne lange Spuren am Himmel.

Zwischen 22 Uhr und  1:00 Uhr nach Mitternacht konnte ich von meiner Liege aus schon mehrere Perseiden beobachten. Schnell huschten sie über den Himmel, zum Teil sehr hell und manchmal hatte man das Gefühl, dass sie sogar eine kleine "Rauchspur" hinterließen. Mal flogen sie recht nah am Horizont, mal quer durch Andromeda und den Pegasus. Und dreimal konnte ich auch Perseiden sehen, die scheinbar "senkrecht" am Himmel aufstiegen, genau über meinem Haus, quer durch das Sternbild Cassiopeia.

Beim Auswerten fiel mir auf, dass meine Kamera selbst verhältnismäßig wenig Perseiden eingefangen hat. Hier die zwei besten Exemplare:

Perseide um 0:31 Uhr MESZ (12. August)

Perseide um 1:24 Uhr MESZ

Ich hatte meine Bilder zunächst mit ISO1600 belichtet (16mm WW-Objektiv, Blende 3.2 und 12 Sekunden Belichtungszeit. Später (beim zweiten Bild) hatte ich dann umgeschaltet auf ISO3200, die anderen Werte nicht verändert.

Gegen 1:40 Uhr gab es dann erste ernsthafte Polarlichtmeldungen aus Norddeutschland. Und in der Tat, auch meine Kamera hat dann das Polarlicht aufgezeichnet. Es war, insbesondere was die Farben angeht, nur ein fotografisches Polarlicht. Nach einer Weile (gegen 2:00 Uhr) hatte ich jedoch schon das Gefühl, dass der Himmel Richtung Norden deutlich heller geworden war. 

Und dann passierte die Katastrophe: Meine Speicherkarte war voll, ohne dass ich es bemerkt habe.  So ein Mist! Aber so etwas kann natürlich passieren, wenn man seine Kamera nicht ständig im Blick hat, sondern auf der Liege liegt und weiter versucht, Sternschnuppen zu sehen.

Hier ein paar Bilder:

Gegen 1:40 Uhr tauchten in NNW leichte violette Strahlen auf

Um 1:47 Uhr kann man deutlich Beamer erkennen

Um 1:50 Uhr wird das Leuchten heller und diffuser

Um 1:54 Uhr leuchtet es auch in NNO-Richtung

Später habe ich dann schon gemerkt, dass die Speicherkarte voll war. Zum Glück konnte ich in einer anderen Kleinbildkamera noch eine Speicherkarte mit freier Kapazität finden. Damit habe ich dann gegen 2:45 Uhr meine Kamera in Richtung Osten ausgerichtet, um die gerade aufgegangenen Planeten Mars und Jupiter zu fotografieren. Sie sind sich schon deutlich näher gekommen als noch vor einigen Tagen:

Jupiter und Mars neben den Hyaden, dadrüber die Plejaden

Wenn man sich dieses Bild genau anschaut, kann man links neben den Planeten auch  noch einen violetten Schimmer erkennen. Das sind auch noch Reste des Polarlichtes. Das zog sich praktisch über die ganze Breite meines Hauses von Ostnordost bis hin nach Nordnordwest, also über ca. 90° Grad am Nordhimmel entlang, in der Höhe reichte es bis etwas über den Großen Wagen hinaus, also vielleicht 25° bis 30° Grad hoch.

Eine tolle Nacht, davon wünscht man sich mehr!


Sonntag, 11. August 2024

12. - 18. August 2024: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche nimmt der Mond weiter zu und erreicht am Ende die Vollmondphase. Von den hellen Planeten geht Saturn als erster gegen 22 Uhr auf, Jupiter und Mars gehen ab etwa 1:00 Uhr auf. Die ISS ist in dieser Woche nicht bei nächtlichen Überflügen zu sehen.

Am Montag, den 12. August, beginnt der Tag gleich nach Mitternacht mit dem Maximum der Perseiden, des ergiebigsten Sternschnuppenstroms des Jahres. Später geht die Sonne um 6:05 Uhr auf und um 20:53 Uhr unter, der helle Tag dauert also keine 15 Stunden mehr, nachts dauert die astronomische Dunkelheit schon wieder über vier Stunden. Bereits um 17:19 Uhr erreicht der Mond das Erste Viertel. Am Abend geht der zu 52 Prozent beleuchtete Mond um 23:12 Uhr unter. Auch jetzt können nach Mitternacht sicherlich noch einige Perseiden beobachtet werden. Am Abend steht Saturnmond Tethys in östlicher Elongation.

Am Dienstag, den 13. August, kann beim Mond kurz vorm Untergang (23:35 Uhr) das Mond-Quincunx beobachtet werden. Mars zieht jetzt in den nächsten Tagen an Jupiter vorbei. Um 22:04 Uhr bedeckt der Mond den 5,3mag hellen Stern HIP79050. Am Abend steht Saturnmond Tethys in westlicher Elongation.

Am Mittwoch, den 14. August, ist beim Mond ab ca. 20:45 Uhr der "Goldene Henkel" zu sehen. Der Mond geht erst nach Mitternacht um 0:11 Uhr unter. Um 21:51 Uhr bedeckt der Mond den nur 6,6mag hellen Stern HIP83541. Er zeigt maximale Libration in Länge, das Mare Crisium steht nah am Rand.

Am Donnerstag, den 15. August, beträgt der Abstand von Mars und Jupiter am Morgen nur 23 Bogenminuten, das ist weniger als ein Vollmonddurchmesser. Ab 1:42 Uhr steht der Große Rote Fleck günstig. Am Abend geht der zu 80 Prozent beleuchtete Mond im Sternbild Schütze um 18:39 Uhr auf, um 21:51 Uhr erreicht er mit 8,7° Grad seine größte Höhe über dem Horizont. Um 22:03 Uhr bedeckt der Mond den Stern gamma Sgr (4,65mag)

Am Freitag, den 16. August, geht der zu 88 Prozent beleuchtete Mond um 19:33 Uhr auf. Um 22:06 Uhr bedeckt der Mond den 6,0mag Stern HIP93925. Er zeigt maximale Libration in Breite, so dass wir auf seinen Nordpol schauen können.

Am Samstag, den 17. August, wird Jupitermond Io ab 2:25 Uhr verfinstert. Am Abend geht der mittlerweile zu 95 Prozent beleuchtete Mond um 20:11 Uhr auf. Asteroid (4954)Eric(13,1mag) zieht um 3:00 Uhr in nur 2,5 Bogenminuten Abstand an Stern HIP253 (6,4mag) vorüber.

Am Sonntag, den 18. August, endet um 1:47 ein Schattendurchgang von Io auf Jupiter und um 3:18 ein Schattendurchgang von Europa. Abends ist der Mond (fast) voll, er geht um 20:38 Uhr auf.

 

 

 

 

 

11. August 1999, vor 25 Jahren: Totale Sonnenfinsternis in Deutschland

 Am 11. August 1999 gab es in Deutschland eine totale Sonnenfinsternis. Die totale Verfinsterung fand in einem schmalen Streifen quer durch Süddeutschland von Heidelberg über Stuttgart und München statt.

Ich hatte mir - wie viele andere auch -  an diesem Tag frei genommen und gleich auch meine jüngsten Kinder aus der Schule beurlaubt, um mit ihnen und meinem Bruder Ulrich zusammen dieses einmalige Ereignis in der Nähe von Heidelberg zu beobachten. Dort hatte an diesem Tag auch einer meiner besten Freunde Geburtstag und natürlich zu einer "Sonnenfinsternis-Geburtstagsparty" eingeladen.

Ein paar Bilder von damals existieren immer noch. Entstanden noch mit einer klassischen analogen Kamera auf Film belichtet, später dann digitalisiert und ins Web gestellt:

Geburtstagsparty

Die Finsternis beginnt

Sicheres Beobachten mit Okularprojektion

Wirklich sicher?

Mein Freund Michael

Gutes Essen gab es auch!




Totalität!

Ein tolles Erlebnis, für mich und alle anderen auch. Meinem Bruder Ulrich gelang das Foto der total verfinsterten Sonne. Wirklich gesehen hatten die meisten von uns diese nicht, weil genau in diesem Moment Wolken vor die Sonne zogen. Später fing es leider sogar an zu regnen.

Ich verabschiedete mich später von Michael und sagte zu ihm: "Herzlichen Dank für die tolle Sonnenfinsternis-Geburtstagparty! Aber in zwei Jahren lade ich Dich ein zu meiner 'Sonennfinsternis-Geburtstagsparty! Ich verspreche schon jetzt, das werde ich toppen, da werden wir sicher klaren Himmel zur Sofi haben!" Und wie dieses Abenteuer zusammen mit Michael, meinem Bruder und anderen Freunden ausging, lesen Sie hier.

Freitag, 9. August 2024

9. August 2024: Veränderliche Sterne in der nördlichen Krone

 Zur Zeit schaut alle Welt immer wieder auf "T CrB", die "wiederkehrende Nova". Angeblich soll sie ja schon in diesem Jahr aufleuchten, auch wenn diesmal noch nicht 80 Jahre rum sind. Hier ein Bild von mir (alle Fotos auf dieser Seite wurden jeweils 5 Minuten lang am 4. August mit meinem Vespera Pro belichtet):

T CrB (exakt in der Bildmitte) am 4.8.2024 um 23:53 MESZ (fünf Minuten belichtet).

T CrB ist der Stern genau in der Mitte des Bildes. Auch ich habe T CrB in den lezten Monaten immer wieder fotografiert. Die Helligkeitsschwankungen sind nur sehr gering.

Alle Welt wartet auf einen erneuten Ausbruch der Nova.  Doch we hell wird sie wirklich werden? Bei den letzten beiden Ausbrüchen wurden am 12. Mai 1866 2,0mag erreicht und am 3. Februar 1946 3,0mag. Dieser zeitliche Abstand (und noch frühere Beobachtungen) deuten auf eine Periode von knapp 80 Jharen hin. Trotzdem wurde im letzten Jahr von einem Astronomen ein Ausbruch noch in diesem Jahr bis spätestens September 2024 prophezeit. Aber lassen sich solche dynamischen Systeme, die zu Novaausbrüchen führen, wirklich so präzise vorhersagen? Vielleicht müssen wir doch bis 2026 warten.

Hier einmal die visuellen Helligkeitsschätzungen der letzten Monate, wie sie bei der AAVSO eingereicht wurden. Man sieht sofort, dass der Stern immer nur ganz gering um die 10mag herum schwankt.

 

AAVSO Lichtkurve: T CRB 9.8.2022 bis 8.8.2024

 

Doch es gibt im Sternbild "nördliche Krone" noch ein paar weitere interessante veränderliche Sterne, die eine große Helligkeitsschwankung zeigen. Veränderliche Sterne werden mit großen Buchstaben gekennzeichnet:

R CrB:

R CrB (Variabilis Coronae)

 R CrB ist ein unregelmäßig veränderlicher Stern, der immer wieder mal von einer "Normalhelligkeit" von ca. 6mag auf bis zu 14mag abstürzt. Im Moment scheint er jedoch seine Normalhelligkeit von ca. 6,0mag zu besitzen.

Hier auch die Lichtkurve von R CrB:

Auch diese Lichtkurve zeigt die Schwankungen der letzten zwei Jahre

Man kann gespannt sein, wann wieder so ein starker Helligkeitsabfall passiert wie vor etwas über einem Jahr. Auf Grund der früheren Verläufe können wir ziemlich sicher annehmen, dies kann schon wieder bald der Fall sein. 80 Jahre warten müssen wir sicherlich nicht.

S CrB:

S CrB (von den beiden hellen Sternen der linke)

S CrB wurde 1860 von einem deutschen Amateurastronomen entdeckt. S CrB ist ein sog. Mira-Veränderlicher  Stern, der mit einer Periode von 360 Tagen zwischen den Helligkeiten 5,3mag und 13,6mag pendelt. Der helle Stern rechts von S CrB hat eine Helligkeit von 6,9mag. Für mich scheint S CrB etwas schwächer zu sein, vielleicht 7,3 mag.

Hier ebenfalls die Lichtkurve der AAVSO:

Lichtkurve von S CrB über die letzten zwei Jahre

Interressant ist, dass der Abfall langsamer erfolgt, danach ein schneller Anstieg, wobei die Maxima jedoch durchaus unterschiedlich hell ausfallen können.


W CrB:


W CrB

W CrB ist ebenfalls, wie S CrB, ein Veränderlicher vom Mira-Typ. Er schwankt zwischen 7,8mag und 14,3mag mit einer Periode von 238 Tagen. Im Moment nähert sich W CrB seinem Helligkeitsminimum. Ich schätze die Helligkeit auf Grund meines Fotos zur Zeit auf noch ca. 12,9mag ein.

Hier ebenfalls die aktuelle Lichtkurve:

Lichtkurve der AAVSO der letzten zwei Jahre für W CrB

Es gibt also in der nördlichen Krone einige spannende Sterne, deren regelmäßig Überwachung sich lohnt. Man braucht also nicht zu warten, dass sich irgendwann mal bei T CrB etwas tut, sondern man kann bis dahin vielleicht sogar noch mehrere vollständige Helligkeitsverläufe der anderen hier gezeigten Sterne verfolgen.